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Ir. 57. 16. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. two, 8. März 1899.

Reichstag .

51. Sigung, Dienstag, 7. März 1899, 1 hr. Am Bundesrathstische: Nieberding.

Der Abg. v. Arnswaldt- Böhme( Welfe) ist gestorben. Die Abgeordneten erheben sich zu Ehren des Verstorbenen von ihren Pläßen.

Zunächst steht auf der Tagesordnung die erste Berathung eines Gesezes, betr. die gemeinsamen Rechte der Besizer von Schuldverschreibungen.

D

Staatssekretär Nieberding:

Unter Schuldverschreibungen sind in diesem Gesetze die Obligationen größerer Unternehmungen wie Eisenbahnen, Berg­werts Gesellschaften u. f. tv. verstanden. Diefe Schuldvers schreibungen haben infolge der rapiden Entwickelung des Ver­tehrs eine große Bedeutung erlangt: über 10 Milliarden derselben zirkuliren bei uns. Ein großer Mangel ist bisher nur das Fehlen jeglicher Organisation unter den Gläubigern. Einerseits tönnen fie ihre Rechte nicht gemeinsam vertreten und andererseits kann das Unternehmen, z. B. das Bergwert, falls es in finanzielle Schwierig feiten fehr feiten geräth, sehr schwer mit allen Gläubigern gemeinsam Ver­abredungen treffen. Diesem Mangel soll das vorliegende Gejes abhelfen. Die Gläubiger follen sich gemeinsam berathen können, ohne indeß einmal unberechtigt in die Verwaltung des Werks ein­greifen zu dürfen und ohne daß zum anderen die Beschlüsse der Mehrheit eine Vergewaltigung der Minderheit bedeuten sollen.

Abg. Strombeck( 8.)

erklärt sich für seine Person, nicht namens seiner Partei, gegen den borliegenden Gefeßentwurf. Er gewährt den Minderheiten der Obligationare nicht den genügenden Schutz; sie sind zu leicht der Majorifirung ausgesetzt. Redner geht sodann in längeren Aus­führungen auf die juristischen Einzelheiten des Entwurfs ein und beantragt schließlich, die Vorlage einer Kommission von 21 Mitgliedern Abg. Büfing( natl.):

zu überweisen.

Hoffnung hin, daß es in der Kommission möglich sein wird, in der wichtigsten Frage, der Tagation, zu einer Einigung zu gelangen.

demokraten.)

Abg. Calwer( Soz.):

Mittwoch,

Damit schließt die Debatte. Das Haus vertagt sich. Nächste Sigung: Donnerstag i Uhr. ( Lex Heinze, Wahl­prüfungen.) Schluß Uhr.

Tokales.

Den Ausführungen des Herrn Leutnant Hahn( Seiterfeit, 8u­rufe rechts) fann ich in keiner Weise zustimmen. Wir sind keines­wegs dafür, daß den Genossenschaften das Recht eingeräumt werden soll, Pfandbriefe auszugeben; ja, wir gehen sogar soweit, daß wir bedauern, daß die Staatsaufsicht, überhaupt die Einheit der Zur Neuwahl im zweiten Reichstags: Wahlkreise. Den Vergebung des Hypothekenbankwesens nicht ausgedehnt ist Parteigenossen und Genosfinnen die Mittheilung, daß am Donners­auf die Landschaften. Wir sind auch nicht von so tag, den 9. März, Abends 81/2 Uhr, bei Goßmann, Kreuzberg­großer Freude über über die Vorlage erfüllt, wie die Verstraße 48, eine Volksversammlung stattfindet, in der der werden, so thun wir es der Konsequenzen wegen, die aber, wie ich tage" sprechen wird. Um zahlreiches Erscheinen ersucht treter der anderen Parteien. Wenn wir auch für die Vorlage stimmen Reichstags- Abgeordnete W. lees über die Neuwahl zum Reichs­glaube, den übrigen Parteien nicht so erwünscht sind wie uns. Wir Das Wahlkomitee. Umschwung der Anschauungen, denn 1868, als die Frage des Hypo­treten selbstverständlich für die Staatsaufficht ein und begrüßen den thekenbantwesens zum ersten Mal verhandelt wurde, war man all- der sich früher mehr in den engeren Zirkeln der betheiligten Inter­Der Kampf um das ,, Scheunenviertel ", gemein der Ansicht, daß der Staat überhaupt nicht in wirthschaftlichen effenten, in den Grundbesiger- und Bezirksvereinen des Spandauer Dingen interveniren dürfe. Selbst 1879/80 war man noch dieser Biertels und der angrenzenden Stadttheile abspielte, beginnt jetzt, Ansicht. Heute schlägt die Regierung selbst die Staatsaufsicht vor. nachdem durch das Eintreten der städtischen Baudeputation für das Auf einem beschränkten Gebiete thun Sie also jetzt das, was Sie Projekt des Stadtbauraths Krause die Angelegenheit ihrer endlichen uns vorwerfen, Sie werfen die bestehende Ordnung allerdings in Erledigung nahe gerückt scheint, weitere Streise der Bevölkerung zu geseglicher Form um, statuiren einen Fortschritt, der die Grundlagen interessiren. Dieser Kampf ist überaus lehrreich für die Art, wie ber heutigen Ordnung auf wirthschaftlichem Gebiet in einem uns in Berlin die nothwendigen Verbesserungen der Verkehrswege oft recht vortheilhaften Sinne ändert.( Sehr richtig! bei den Sozial- gerade durch diejenigen verzögert werden, die in allererster Linie Die in der Vorlage vorgeschlagene Staatsaufsicht geht uns indeß die Kaiser Wilhelmstraße längst weiter geführt und das Scheunen­ein Interesse an möglichster Beschleunigung haben. Wahrscheinlich wäre nicht weit genug. In den letzten Jahren hat es sich gezeigt, daß viertel" neu bebaut, wenn nicht unter den in Betracht kommenden das Aufsichtsrecht des preußischen Staates in seinen Normativ- Grundbesizern jeder einzelne ein möglichst gutes Geschäft dabei bestimmungen nicht genügt, um die Hypothekenbanken zu bewachen, sodaß die Geschäftsführung solide ist. Ich erinnere nur an den Fall machen und von der fetten Beute, auf die dabei gerechnet wird, der National- Kreditgesellschaft in Stettin . Damals antwortete die einen möglichst großen Happen erwischen möchte. Ueber dasjenige offizielle Berliner Korrespondenz auf die Klage, die Staatsaufsicht befferung" des alten Hobrecht'schen) die meiste Aussicht auf Ver­Projekt, das bis zum Auftauchen des Krause'schen( einer Ver­fei nicht genügend durchgeführt, mit der Vertheidigung, diese Auf- wirklichung hatte, das des Grundstücsagenten Cohn, ist von seinem sicht sei wohl geübt, aber trotzdem hätte die Bank jahre- Urheber in den letzten Monaten in verschiedenen Grundbesitzer­lang Beleihungen gemacht, die mit dem Geiste der Ich begrüße die Vorlage mit großer Freude und bin mit ihr Taggrundsätze nicht in Uebereinstimmung zu bringen feien. Dabei vorgelegten Plänen ist sein Projekt das idealste, das sich beziv. Bezirksvereinen berichtet worden. Nach den von Herrn Cohn nach jeder Richtung hin einverstanden. Daß die Minderheiten so genügt die Aufsicht allein nicht, sondern es muß noch denken läßt. Es beseitigt das ganze Scheunenviertel" und schafft majorifirt werden könnten, ist durch das Gesez ganz unmöglich ge= ein besonderes Aufsichtsrecht geschaffen werden, umſomehr für das gesammte Terrain einen macht. Im§1 ist bestimmt, daß nur diejenigen Beschlüsse giltig als im Gesetzentwurf über die Privatgesellschaften, der den Zeitungen plan. Aber es nimmt zugleich den Hausbefizern des Scheunen­völlig neuen Bebauungs­sein sollen, die zur Wahrung der gemeinsamen Interessen der zugänglich gemacht ist, ausgesprochen worden ist, daß die landes- viertels" ihre Grundstücke; denn das Ganze soll unter Mitwirkung Gläubiger gefaßt werden. Ich bitte, das Gesetz einer Kommission gesetzliche Aufsichtspflicht nicht genügt, sondern eine besondere Auf- eines Finanzkonsortiums einheitlich bebaut und in ein Geschäfts­von nur 14 Mitgliedern zu überweisen, da ja nun einmal Kom- ficht führende Zentralbehörde für das ganze Reich geschaffen werden viertel umgewandelt werden. Wenn die dortigen Hausbesizer auch missionsberathung beantragt ist. muß. Weiter stimmen wir aus folgendem allgemeinem Gesichts- nicht, wie einer von ihnen in einem Grundbefizerverein jammerte, Abg. Schrader( frs. Vg.) punkt der Vorlage bei: Die Grundbefizer find im Allgemeinen nackt und bloß" von ihrem Grund und Boden vertrieben" werden, immer und jederzeit ein semitisches Kainszeichen aufzudrücken. Hier seiner jahrelangen Agitation für die Weiterführung der Staiser immer große Feinde des mobilen Kapitals, man fucht dem Kapital o dürfte doch mancher schlechter dabei fahren, als er es sich bei aber nehmen sie das Kapital gerade soweit es hinausgeht auf das Wilhelmstraße geträumt hat. Die Hausbefizer sollen ihr gutes Geld Land zur Unterjochung des Grundbefizes besonders in Schuß für ihre Grundstücke erhalten, aber sie gehen dadurch des Extra­Konsequenterweise müßten die Vertreter der Grundbesitzerinteressen allen Versuchen, die Hypothekenverschuldung auf dem ländlichen Bejiz noch wenn die erhoffte Hebung des Stadttheils wirklich eintritt gewinnes verlustig, der manchem unter ihnen sonst zufallen müßte, schließt sich letzterem Wunsche an. Redner bekennt sich zu den An- weiter auszudehnen, von vornherein entgegentreten. Es sind ver- und vielleicht gar schauungen des Abg. Strombeck, er ist von der Nothwendigkeit und schiedene Vorschläge gemacht worden, in welcher Weise die ländliche findet das C.'sche Projekt durchaus nicht allgemeine Zustimmung. über Erwarten groß ausfällt. Daher Zweckmäßigkeit der Gesetze nicht überzeugt. Das Land ist ant Berschuldung geändert werden müßte, die Hypotheken aber sind schlechtesten regiert, daß die meisten Geseze braucht. Redner polemi immer als die größten Feinde der Selbständigkeit des Grundbesißes Gin Theil der Grundbefizer des Scheunenviertels " behauptet firt sodann gegen den Abg. Büsing, bezweifelt im speziellen, daß der bezeichnet worden. Robbertus sagte einmal: Wenn ein Landwirth fogar, daß nur dieses Projekt, das vor 5 Jahren plötzlich in die $ 1 geworfen wurde, an der ganzen Verzögerung Schuld sei. Weil sie §1 zum Schuß gegen die Majorifirung ausreiche. Insgesammt greift eine Hypothek aufnimmt, so nimmt er einen Vogel und verspricht Agitation für die Weiterführung der Kaiser Wilhelmstraße hinein­das Gesetz in unerhört scharfer Weise in die privatrechtlichen Be- dafür ein Roß. Uns ist diese Entwickelung ganz angenehm, denn die Anhänger des E.'schen Projelts im Berdacht hatten, daß sie ver­zichungen ein. fie führt dazu, daß der Grundbesiz immer mehr in Verschuldung vom schiedene, die Sittlichkeits- und Sicherheitsverhältnisse des Scheunen­Abg. Beckh( frs. Bp.) mobilen Kapital geräth, daß der Grundbefizer von seinem Grund viertels" betreffende, angeblich unwahre Nachrichten in die Tages­und Boden immer mehr losgelöst und den Konjunkturen des Geldmartis und des Weltmartts mehr als bisher ausgelegt wird. preise eingeschmuggelt hätten, haben sie im Dezember vorigen Jahres Das ist unser prinzipieller Standpunkt. Wenn ein Gesetzentwurf anderswo in Berlin , und Prostituirte und Zuhälter scien dort so gut erflärt, im Scheunenviertel" sei die Sicherheit nicht geringer als wie dieser dazu beiträgt, den Aufsaugungsprozeß des Grundbesitzes wie gar nicht vorhanden"." Vorher hatten sie bekanntlich Jahre lang in gläubigern eine erhöhte Sicherheit gewährt, so können wir damit durch das Kapital zu begünstigen, indem man den Pfandbrief vollständig einverstanden sein. Das Kapital wird in Zukunft viel bereitwilliger als bisher auf den Pfandbriefmarkt strömen.

erklärt sich für den Entwurf, der ein großes Manko unserer Gefeß­gebung gegenüber der des Auslandes aufhebe. Einzelne Bedenken behält sich Redner für die Kommissionsberathung vor. Er beantragt eine 21gliedrige Kommission. Abg. Leuzmann( frs. Bp.):

fann in der Borlage, die ihm wichtigen Bedürfnissen zu entsprechen scheint, eine so große Vergewaltigung der Minoritäten nicht finden. Mit einigen Modifikationen würde es wohl annehmbar sein. Redner spricht fich gleichfalls für eine 21gliedrige Kommission aus. Damit schließt die Debatte. Die Vorlage wird einer Kommission von 21 Mitgliedern überwiesen.

Es folgt die erste Berathung des Entwurfes eines Hypotheken bankgesches.

Staatssekretär Nieberding:

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"

Gegentheil behauptet. Für das C.'sche Projekt agitiren mit be­wiederholten Eingaben an die städtischen Behörden das vollkommene jonderem Eifer viele Grundbesiger der außerhalb der ehemaligen Wenn wir so prinzipiell für die Vorlage eintreten, so haben wir und Prenzlauer Thor. Scheinbar kommen sie bei der Sache gar Wenn wir so prinzipiell für die Vorlage eintreten, so haben wir Ringmauer belegenen Straßenzüge, der Gegend vor dem Schönhauser doch im Einzelnen verschiedene Bedenken. Wir haben weder das Das Bedürfniß nach einer Regelung des Hypothekenbankivefens Juteresse des Grundbesizes, noch des mobilen Kapitals, noch gar Interesse an der völligen Beseitigung des Scheunenviertels". Sie nicht in Betracht; in Wirklichkeit haben sie aber ein hervorragendes ist immer wieder und wieder hervorgetreten. Den dringenden Wunsch erst die Interessen der vermittelnden Hypothekenbanken zu ver- werden dadurch den Geschäftsvierteln der inneren Stadt näher gerückt danach hat die Kommission für die Berathung des Bürgerlichen treten. Wir untersuchen den Gesetzentwurf blos nach dem einen und dürfen für sich auf bessere Straßenbahn und Omnibus­Gesetzbuches ausgesprochen. Jetzt ist der Augenblick dazu gekommen. Gesichtspunkt, ob da und dort nicht etwa die Bestimmungen mit den verbindungen rechnen. Ferner brauchen die neuentstehenden Geschäfts­In den letzten Jahrzehnten sind Erscheinungen hervorgetreten, die Arbeiterinteressen follidiren und das kann bei einzelnen Be­zu den gesunden nicht mehr gezählt werden können. Mit Stimmungen eintreten. Einmal sind wir mit der Regelung der Be- häuser eine Menge Angestellter, die natürlich vorwiegend dort oben, jedem Jahre wachsen die Gesellschaften und damit der leihungsgrenze nicht einverstanden. Weshalb soll der ländliche suchen müssen. Endlich aber nehmen die Hausbesitzer dieser Gegend in der Umgebung der Schönhauser und Prenzlauer Allee, Wohnung stille Widerstand, den sie eingreifenden Reformen entgegen Grundbejizz beleihungsfähiger sein, wie der städtische? Dann be­jegen. Es ist daher die höchste Zeit zum Einschreiten fürchten wir eine große Schädigung des Baugewerbes durch die auch die aus dem Scheunenviertel " verdrängten Miether, wenn sie Der Gesetzgebung. 1897 hatten die deutschen Hypothekenbanken Bestimmungen über die Bestellung von Baugelder Hypotheken und fie friegen können, ganz gern, so schlecht sie sie sonst auch 5 978 000 000 Darlehen ausgegeben, darunter 5 122 000 000 städtische Hypotheken auf Neubauten. Wir glauben nicht, daß durch solche machen. imb 728 000 000 ländliche. Die Hypothekenbanken haben sich zu mechanische und absolute Begrenzungen wie die, Hypothekenbanken dem großen Reservoir ausgebildet, in das die Ersparnisse des Landes dürfen über 10 pct. ihres Hypothekenumlaufes nicht beleihen bedroht. Momentan wird die breite Mittelpromenade der Großen Die Bewohner des Ostens sind von gefährlichen Fabrikanlagen hineinfließen. Sie haben dadurch zur Hebung des Volkswohlstandes oder nur bis zur Hälfte ihres Aktienkapitales beigetragen. Es handelt sich da um 6 Milliarden Kapital, um gehen, irgend einen Schutz gegen unsolide Beleihung bieten. Im Augenblick soll auf dem großen Diller'schen Grundstück, das dicht an damit Frankfurterstraße mit Schmuckanlagen versehen und in demselben 1/2 Milliarde Ersparnisse zumeist des gewerbthätigen Mittelstandes. Gegentheil, gerade unter dem Schuge solcher Bestimmungen wird den neuen Anlagen inmitten des Häuferbloces liegt, welches von der Ich brauche auf den Inhalt der Vorlage, der seit längerer Zeit das Mißtrauen eingeschläfert. Wenn den Hypothekenbanken dieser Frankfurter , der Fürstenwalder, der Lebufer und der Ballisaden­bekannt ist, nicht weiter einzugehen, ich beschränke mich darauf, sie Geschäftszweig genommen wird, so wird dadurch eine große Straße umschlossen wird, eine Anstalt zum Trodnen und Ihrem Wohlwollen zu empfehlen. Schädigung der Bauarbeiter eintreten.( Sehr richtig! Einsalzen ungegerbter Thierfelle errichtet werden. Abg. Rettich( t.) fints.) Es ist namentlich für große Städte zu bedenken, daß die weit über die genannten Straßenzüge hinaus ist die Bürgerschaft Bauten ganz enorme Summen baaren Geldes beanspruchen; wird den Sypothekenbauten nun plötzlich untersagt, das Baustellen- Hypotheken- richtet sich weniger gegen die ingeniösen Unternehmer, die Gebrüder geschäft wie bisher zu betreiben, so entsteht die Gefahr, daß wenigstens auf seristeller, sondern in erster Linie gegen den Berliner Magistrat, einige Zeit eine Periode eintritt, wo das flüssige Geld zu den Neu- der als Haupt- Interessent in erster Linie Einspruch gegen das un­bauten nicht vorhanden ist. In Berlin werden jährlich ca. 700 Neu- heilvolle Projekt erheben mußte und doch nichts, aber auch rein begrüßt freudig die Vorlage, die endlich die einheitliche Regelung Eine plötzliche Stockung der Geldzufuhr für die Bauunternehmer Schulen und Hospitälern umgeben. Der Magistrat hat die Pflicht, bauten aufgeführt. Etwa 25 000 Menschen sind dabei beschäftigt. garnichts in der Sache gethan hat. Das fragliche Terrain ist von des jetzt qualitativ so verschiedenen Hypothenbankwesens bringe. Die staatliche Aufsicht ist durchaus berechtigt, es fragt sich nur, ob würde die Zahl der Arbeitslosen ganz erheblich vermehren und auch in hygienischer Beziehung für seine Schutzbefohlenen in Schulen durch die vorgeschlagene einzelstaatliche Kontrolle die Rechtseinheit die Wohnungsnoth verschärfen. Im Falle des Konkurses einer gewahrt bleibt. Redner hofft, daß in der Kommission ein brauch- Sypothekenbank sollen nach dem Entwurfe den Pfandbrief- und öffentlichen Wohlfahrtsanstalten zu sorgen, er thut dies auch in und anerteunenswerther Weise ganz besondere Vorzüge eingeräumt werden. doch erhebt bares Gesetz zu stande kommen wird. eine solche Bank Abg. Spahn( 3., auf der Tribüne unverständlich) ist im großen bauten Einspruch gegen eine Anlage, die aller Hygiene Hohn spricht. Auch erhebliche Hypotheken auf Neu­Neu- die Polizei ist still geblieben, obwohl es ihrer Beterinär- Abtheilung und ganzen mit dem Vorredner einverstanden. oder Baustellen ausgegeben, die ausgegeben, die noch nicht ganz nicht fremd sein kann, daß außer Ratten mephitische Dünste und ausgezahlt find, weil der Bau noch nicht abgenommen Abg. Munckel( frs. Vp.): ist, so kann der Fall eintreten, daß bei einem solchen Konkurse eine theils lästige, theils giftige Fliegenschwärme von solchen Anstalten untrennbar sind. Im Wesentlichen stehen wir dem Gesetz wohlwollend gegenüber. ganze Menge Bauhandwerker, namentlich Bauarbeiter, um ihr Geld Es entspricht einem lange gefühlten Bedürfniß. Die Hypotheken- kommen. Auch nach dieser Richtung hin werden wir in der Kom- von dem Projekt erfahren und Einspruch erhoben. Der am 3. März Durch einen Bufen haben Einwohner der bedrohten Gegend banken müssen ihren Gläubigern eine reale Sicherheit geben. Un- mission für die Forderungen der Bauarbeiter eintreten. Im All­angebracht erscheint mir, daß bei Kongeffionirung neuer Hypotheken- gemeinen erkennen wir aber die Vorzüge des Entwurfs an. Wir or dem Stadtausschus e abgehaltene Termin ist zu feiner Ent­banken die Bedürfnißfrage lediglich durch die Regierungen entschieden fönnen sagen, in ihm haben die bürgerlichen Parteien ihre wirth­scheidung gekommen, werden soll. Die Einrichtung des Pfandbriefhalters scheint mir schaftlichen Prinzipien auf Kosten solcher Prinzipien geopfert, die etwas dunkel. Wie sollen es denn neue Gesellschaften machen, die dem Sozialismus näher stehen, als ihnen!( Bravo ! bei den Sozial­noch gar feine Pfandbriefe ausgegeben haben, bei denen sich also demokraten.) auch die Pfandbrief- Gläubiger nicht versammeln können?

erflärt über dieses Anfinnen geradezu empört und diese Empörung erflärt namens feiner Partei sich im Wesentlichen mit dem Gesetz­cntiouf einverstanden. Nicht richtig erscheint ihm, daß im§ 2 den Genossenschaften der Hypothekenbankbetrieb untersagt wird. Abg. Büsing( natt.)

Abg. Gamp( Np.):

Hat

Präsident Graf Ballestrem: Der Herr Vorredner hat am Anfang feiner Ausführungen ein Mitglied dieses Hauses, welches Um die Vorlage zu stande kommen zu lassen, werden wohl infolge dienstlicher Verpflichtungen gezwungen ist, in Uniform zu alle Intereffengruppen Opfer bringen müssen. Ich bin dazu bereit erscheinen, mit" Herr Leutnant" bezeichnet. Diese Bezeichnung ist und werde für das Gesez votiren. In einzelnen Punkten müssen war im ganzen harmlos aber unpassend. Das wollte ich nur fest­aber Aenderungen vorgenommen werden. So muß die einzelstaat stellen.( Große Heiterkeit.) liche Aufsicht durch die Reichsaufsicht ersetzt werden. Es können Abg. Lenzmann( frs. Bp.): doch z. B. Banten in Preußen eristiren, die ihr Hauptgeschäft Differenzen zwischen mir und Herrn Mundel bestehen bei in Bayern machen. Die Geschäfte, die man den Banken überläßt, dieser Vorlage nicht. Ich halte ihre Grundlagen zum größten müßten noch mehr eingeschränkt werden; so tann man ihnen zwar Theil für richtig. Ueber einzelne Aenderungen, die uniformirtel und die Beleihung von Baugeldern überlassen, dagegen nicht die von nicht uniformirte Redner hier vorgeschlagen haben, werden wir Bauplägen, da ertragslose Gegenstände nicht als Sicherung für die uns besser in der Kommission einigen. Zinsen gelten fönnen.

Abg. Schrader( frs. Vg.)

er feinen

Die Rückständigkeit der Berliner Polizei. Der Polizei­bericht der Stadt Frankfurt a. M. enthielt gestern folgende Mit­theilung: Die Bekanntmachungen des Polizeipräsidenten vom 18. März 1896 und 15. Mirz 1898, betreffend Beschränkungen des Radfahrverkehrs in der Innenstadt, sind aufgehoben. Das Radfahren ist von heute ab in allen Straßen und auf allen fahrbaren Brücken hiesiger Stadt unbeschränkt gestattet. In Berlin hat sich die Polizei bekanntlich erst vor wenigen Monaten mit theilweiſent Erfolg bemüht, den Fahrradverkehr von einem Theil der bedeutendsten Straßen auszuschließen.

Der ausgedehnte Grundstückskomplex Wilhelmstr. 5a und 5b, bisher dem Eisenhändler Höhne gehörig, ist für einen sehr nam­haften Preis in anderen Besiz übergegangen. Man plant auch den Erwerb eines der angrenzenden Grundstüde der Friedrichstraße und will dann auf dem gesammten Terrain ein großes Kaufhaus mit einer Passage errichten, die eine Fortsetzung der Handelsstätte Belle­alliance" bilden würde.

Abg. Hahn( wildkons., in Offiziersuniform): Man wird darauf spricht sich ebenfalls grundsätzlich für die Vorlage aus, die die stets bedacht sein müssen, die Ungleichheit unter den jetzt bestehenden geforderte Rechtseinheit ein Stüd weiter bringt. Ob einzelstaatliche Der Steinmegmeister H. Völker ist am Montag Abend auf dem Hypothekenbanken zu beseitigen. Die Vorlage macht einen großen Rontrolle, ob Reichsaufsicht, das hängt wesentlich von dem Wirkungs- Feste der Innungssparkasse, das im Lokal von Rudolf Mittenwalder­Schritt zu diesem Ziele. Besonders nüglich scheint mir die Ein- gebiet der Kontrolle überhaupt ab. Diese Einzelheiten werden aber 15, gefeiert wurde, plöglich vom Herzschlage getroffen worden richtung des Pfandbriefhalters. Redner giebt sich schließlich der wohl am besten in der Kommission entschieden. und todt zusammengebrochen. Völker genoß in Innungskreisen