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erwiesen.

Dienstag, 12. April 1932

Nr. 87

England beharrt auf dem irischen Treneid.

Schlappe bei Gemeindewahlen vier und fünf Jahren, sowie bei den Parla- heute im Unterhaus in Beantwortung einer

-

Wahlergebnisse.

Karlsbad .

Franzensbad.

demofraten 376, 6( 415, 8). Nationalsozialisten 383, 6( 0, 0). Chriftlichsoziale 156, 2( früher Bahlgemeinschaft). Gewerbepartei 130, 2( 310, 6). Deutschnationale 294, 5( 403, 7). Deutsche unpolitische Partei 438, 7( 0, 0). Franzensbader Bolkspartei 105, 2( 0, 0). Tschechische Liste 57, 0 ( 43, 0).

Gültige Stimmen 1939. Deutsche Sozial

der Charakter der NSDAP als einer Partei sund die Lösung der außenpolitischen Fragen| stische Gefahr dauernd bannt, hat der Sieg vom des reaktionären Agrarlandes. fonzentriere. Nur wenn die Wiederwahl Hin- 10. April und haben Disziplin und Opfermut Vernichtend ist die Niederlage der denburgs und Befestigung der Regierung Brüder sozialdemokratischen Wähler einen Sinn Kommunist e n, die in vier Wochen ning positive Ergebnisse zeitigt und die fasci- gehabt. London , 11. April. ( Reuter.) Der Staats­1,300.000 Stimmen verloren haben. Selbst sekretär für die Dominions Thomas erklärte wenn man annehmen wollte, daß der Rückgang der Gesamtwählerzahl ausschließlich die Kom­mentswahlen von 1929 mit uns gegangen sind, Anfrage: Die britische Regierung betont in ihrer munisten geschädigt habe, wäre es für sie ein trauriges Ergebnis; wahrscheinlich haben sie Am Sonntag haben in einer Reihe von Ge- iene schier beeinflußbaren Massen von Mitläu- Antwort an den Vorsitzenden der Regierung des aber nicht nur Stimmen an die Armee der meinden im deutschen Siedlungsgebiete der Tiche- fern, mit den Ideen des Sozialismus zu erfül- irischen Freistaates de Valera, sie beharre len. Unser Parteiapparat ist intakt, unsere Ver­Nichtwähler, sondern an Hindenburg ( bezw. choslowakischen Republik Wahlen stattgefunden, trauensmänner halten auch in den Stürmen der absolut auf der Einhaltung des die Sozialdemokratie) und vor allem an Hit- die zum Teil für uns ungünstig verlaufen sind. Gegenwart tren zur Bewegung, sie leisten opfer- Vertrages bezüglich des Treueides, den die die Sozialdemokratie) und vor allemt an Hit Besondere Aufmerksamkeit haben die Wahlen in volle Arbeit, scheuen teine Zeit und feine Mittel, Witglieder des irischen Parlamentes dent bri­ler verloren. Daß zwischen Kommunismus den drei großen westböhmischen Kurorten, Karls- um der Bartei zu dienen. Was von uns tischen König abzulegen haben, sowie bezüglich und Fascismus ein dauernder Wähleraustausch bad, Marienbad und Franzensbad auf sich gezo in Karlsbad abgebröckelt ist, sind die Mitläufer, der Zahlung der Annuitäten. vor sich geht, weil die beiden einander schein- gen, wo unsere Partei, wie die unten stehenden die wir zum Verständnis unserer Politik zu er­bar extrem feindlichen Parteien in Wahrheit Wahlresultate zeigen, einen Rüdgang an Stimiehen und mit dem Geiste des Sozialismus zu ideologisch und in ihrem Haß gegen die Sozial- men und Mandaten aufzuweisen hat. Geringer erfüllen haben. Gerade der empfindliche Stim- tag richtig verstanden werden wird, wenn daraus demokratie eng verwandt sind, scheint neuerlich ist dieser Rüdgang in Marienbad , wo wir ein menrüdgang in Karlsbad , wo die mittelständi- die richtigen Schlüffe gezogen werden, so wer­Mandat, in Franzensbad , wo wir zwei Mandate schen Schichten einen großen Teil der Wähler- den diese Wahlen der Ausgangspunkt zu Die republikanische Front kann mit dem verloren haben, größer in Karlsbad , wo wir von schaft ausmachen, zeigt die Abwanderung eines neuer Arbeit unserer Vertrauens­Wahlergebnis zufrieden sein. Es ist ihr gelun- unseren bisher innegehabten 13 Mandaten fünf Teils der dem Broletariat nicht angehörenden männer sein, einer Arbeit, der der Erfolg gen, den Zauber zu brechen, dem Hitler seine eingebüßt haben und somit auf acht Mandate aber benachbarten Schichten, von denen viele auf die Dauer nicht versagt bleiben wird. Siege hauptsächlich zu danken hatte; nun da zurückgegangen sind. Während unsere Partei bei alles Heil vom Hakenkreuz erwarten. Wir müs den letzten Gemeindewahlen 4079 Stimmen aufsen die Menschen, er zweimal geschlagen wurde, wird der hypno- fich vereinigen fonnte, vereinigen wir diesmal find, aufrichten, wir müssen ihnen sagen, daß sen die Menschen, die hoffnungslos geworden tische Bann, mit dem er Hunderttausende von auf unsere Kandidaten nur 2698 Stimmen. Wir die Ursache der Uebel, die so sehr auf der Arbei­Wahl zu Wahl in seine Gefolgschaft zwang, sich müssen zugeben, daß dieses Wahlrefultat einen terschaft lasten, die Ursache all des Jammers demokraten: 2698 Stimmen, 8 Mandate( bei den Gültige Stimmen 14.365. Deutsche Sozial­lösen. Zu wünschen bleibt freilich, daß die schmerzlichen Rückschlag für unsere Partei be- und Elends in der Welt, die kapitalistische legten Gemeindewahlen im Jahre 1928 4079 republikanischen Parteien so einig, wie sie in deutet. Wirtschaft ist und daß all die Widersprüche Stimmen, 13 Mandate). Arbeits- und Wirt­der Abwehr waren, auch in der weiteren Zu- Gelegentlich einer Wahlniederlage der So- und Unsinnigkeiten der kapitalistischen Gesellschaft schaftsgemeinschaft: 1318, 4( 977, 3). Chriftlich­jammenarbeit bleiben. Ist Sitler nicht Reichs- sialdemokratie- die Geschichte der Sozialdemo- erst durch den Sozialismus gelöst und bereinigt foziale: 798, 2( 864, 2). Rationalsozialisten: 2717, präsident geworden, so wird er doch, da ihm reich an Siegen, sondern sie hat auch Rückschläge den heutigen Umständen tun kann, daß ist, sich Deutschnationale: 4995, 15( 4994, 16). Kommu­fratie ist, wie unsere Genossen wissen, nicht nur werden können. Was die Sozialdemokratie unter 8( 1159, 3). Gewerbepartei: 697, 2( 706, 2). 8 2 über kurz oder lang nur die Wahl zwischen aufzuweisen hat Viktor Adler einmal ge niften: 415, 1( 331, 1). Tschechische Wahlgruppe: Butsch und wirklicher Legalität( also Auf- sagt, daß für die Sozialdemokratie eine Nieder der Opfer der Krise anzunehmen und zu ver- Deutschnationale: 4995, 15( 4994, 16). Kommu suchen die Schläge aufzufangen, mit denen der lösung der SA und SS) bleiben wird, den lage eine Aufgabe sei. Dieser Aufgabe wird fuchen die Schläge aufzufangen, mit denen der isten: 415, 1( 331, 1). Tschechische Wahlgruppe: 727, 2( 662, 2). Versuch machen, als Roalitionspart- auch die Partei nachkommen. Vor allem muk Rapitalismus die arbeitenden Klassen peitscht. Den Opfern der Krise dient unsere positive Ar­beit und diese positive Arbeit dem nter an die Macht zu gelangen. Das wird untersucht werden, welchen Umständen der Rüd Den Opfern der Krise dient unsere positive Ar­vielleicht auf die Dauer nicht zu verhüten sein gang, insbesondere in Karlsbad zuzuschreiben ist Verständnis der Massen nabe zu und es fragt sich auch, ob man es, wenn die und es wird sich die Partei sowohl im Kreis- bringen, ist besonders unsere Auf­Gefahr eines Staatsstreichs beseitigt ist, über als auch im Reichsmaßstabe mit den Ergebnissen gabe, in deren Dienst unser ganzer Partei der Wahlen vom Sonntag eingehend beschäftigen. haupt verhüten und nicht viel mehr anstreben Diesen Beratungen und den zu fassenden Ent- apparat, unsere Vertrauensmänner und unsere foll. Auf jeden Fall wird aber dann die Geschlüffen wollen wir heute nicht vorgreifen. Bildungsarbeit gestellt werden müssen. Die ge­schlossenheit der verfassungs- Dennoch wollen wir unserer redaktionellen waltige Arbeit, welche die Sozialdemokratie unter treuen Parteien nötig sein, die Ge- Auffassung Ausdruck geben und zum Ergebnis Arbeiterklasse leistet, muß in Flugblättern und den schwierigsten Umständen in Interesse der fahren zu bannen, die auf lange hinaus der Wahlen einiges sagen. Zweifellos sind die Deutschland und seiner Arbeiterklasse von Hit- Gemeindewahlen nicht mit den Wahlen ins durch die Presse, durch Versammlungen und von Mann zu Mann der Masse nahegebracht werden. ler drohen. Parlament zu vergleichen. Bei den Wahlen in Eines beweist auch diese Wahl wieder: die Gemeindevertretungen treten die örtlichen Be­fonderheiten viel stärker hervor, während das der ganze fascistische Sput ist doch nur durch Bekenntnis zur Partei oder zu einer Weltan­die schäbige Verräterrolle der Komintern denk- schauung oft zurüdtritt. Solche örtliche Verhält­bar. 23 Millionen haben für Hindenburg und niffe haben sicher auch das Ergebnis der Ge­Thälmann, 13.5 Millionen für den Fascismus meindewahlen in Karlsbad und anderswo beein­gestimmt. Wären die 23 so einig wie die Fasci - flußt. sten, wären sie nicht durch die kommunistische Allerdings reicht dieses Argument nicht aus, fchen, deren politischer Sinn in den letzten Jah- Deutsche Sozialdemokraten 470, 11( 474, Politik zerrissen und böte nicht der Kommu- um den Verlust von mehr als tausend Wähler- ren vielfach abgetötet wurde, zum Sozialismus, 12). Kommunisten 48, 1( 63, 2). National­nismus dem Fascismus dauernd Gelegenheit stimmen zu erklären. Sicherlich ist das Ergebnis in den jungen Menschen die Begeisterung zu erfosialisten 156, 3( 99, 2). Gewerbepartei 131, 3 zu billigen Erfolgen, so brauchte die deutsche der Gemeindewahlen mitbedingt durch die Stim- wecken für die Ideale der Arbeiterbewegung und( 181, 4). Deutschnationale 253, 6( 173, 4). Arbeiterklasse Hitler nicht zu fürchten. Das mung der Wählerschaft. Die außergewöhnlichen für die hohe geschichtliche Rolle des Proletariats, wirtschaftlichen Verhältnisse, was die Menschen das ist eine weitere Aufgabe, der wir mit aller wird in zwei Wochen, nach den Preußenwah- in den letzten Jahren miterlebt und mitgemacht Energie und nimmermüder Beharrlichkeit nach­len ja noch deutlicher werden. Auch um Preu- haben, die Ausweglosigkeit der Situation, in der gehen müssen. Es ist eine Schande, daß zahlreiche Ben brauchten wir nicht zu bangen, wenn nicht ganz Europa sich befindet, hat unter die Men- junge Menschen den hohlen Schlagworten des der Kommunismus auf dem Sprunge wäre, schen Verwirrung und Verzweiflung getragen. Hakenkreuztums erliegen. Wir sind überzeugt, daß die Staatsmacht dem Nationalsozialismus aus- Tausende von Menschen gibt es und es ist dies die Ernüchterung von den Illusionen kommen insbesondere die heranwachsende Generation, wird und daß die nebelhaften Phrasen der zuliefern. Die Wiederwohl Hindenburgs schafft dem welche bei der Abgabe des Stimmzettels nicht Sakenkreuzler vor den Taten der klassenbewußten Kabinett Brüning freie Bahn. nach Gründen der Vernunft, ruhiger Abwägung Arbeiterbewegung verfliegen werden. Allerdings Hoffen wir, daß Herr Brüning die Macht, die der politischen, sozialen und ökonomischen Ver- wird das, wie auch das Wahlresultat in Deutsch­hältnisse urteilen, sondern Stimmungen folgen land zeigt, nicht leicht sein. Aber die Sozialdemo ihm aus den Händen des neugewählten Prä- und Schlagworten nachjagen. In einer solchen tratie, die in ihrer Geschichte mit ganz anderen sidenten zufließt, vernünftig anwende, daß er Zeit, wie in der, die wir jetzt durchmachen, ist Gegnern fertig geworden ist, wird auch diesen die Zeit nicht mit sinnlosen Experimenten verbie Schulung der Wassen notwen Gegner niederwerfen. Darum besteht in unseren tue, wie er es leider seit 1930 des öfteren getan diger als je. Es ist unsere Aufgabe, diejeni Reihen zu einem Pessimismus durchaus fein An­hat, sondern sich auf die Bekämpfung der Krise gen Menschen, die bei den Gemeindewahlen vor laß. Wenn das Ergebnis der Wahlen vom Sonn­hatte damals, als sie sich ihrer Bequemlichkeit halber mit dem Fürstbischof von Xanten einließ, dem Konzilium wutschnaubend den Rücken ge­fehrt. Unter Ausstoßung zahlreicher Flüche, die ich anhörten wie lostrachende Petarden, war er in seine Heimat gereist, von wo er wohl von Zeit zu Zeit, wenn wieder der Mond anschwoll und der Wunsch nach Weibesnähe in sein Blut stieg, lyrisch beschwingte Briefe nach der hochgegiebel­ten Stadt am Bodensee sandte, aber kein Geld, feine Anweisung auf einen der florentinischen Wechsler rund um das Kaufhaus.

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Jan Hus / Der letzte Tag Ein geschichtlicher Roman v. Oskar Wöhrle

( Berlag Der Bücherfreis", G. m. b. 9., Berlin S. 61.) 32.

A

Eane Tatsache, die wir auch angesichts des Ergebnisses der Wahlen am Sonntag nicht aus den Augen verlieren dürfen, ist die daß es uns nicht gelungen ist, jenen Teil des Wählerzu wachses, den wir auf Grund unserer Stärke in der Bevölkerung beeinflussen müßten, für uns zu gewinnen. Die Erziehung der jungen Men

Drahowiß.

Deutsche Sozialdemokraten 1367, 14( 1539, 16). Kommunisten 210, 2( 203, 2). Christlich soziale 144, 1( 0, 0). Nationalsozialisten 745, 8 ( 208, 2). Gewerbepartei 431, 5( 299, 3). Deutsch­nationale 558, 6( 495, 5). Tschechische Liste 95, 0 ( 124, 1). Unialisten 54, 0( 0, 0).( Sier stieg di: Mandatszahl von 30 auf 36.) Pirkenhammer.

Marienbad .

Gültige Stimmen 4480. Deutsche Sozial­demokraten 414, 3( 428, 4). Deutschnationale 888, 7( 1037, 9). Nationalsozialisten 488, 4( 242, 2). Christlichsoziale 845, 7( 499, 5). Gewerbepartei 468, 4( 513, 5). Deutschdemokraten 278, 2( 476 4). Arbeits- und Wirtschaftspartei Marienbads 642, 5( 428, 3). Jüdische Partei 150, 1( 167, 1). Vereinigte tschechische Parteien 307, 3( 882, 3).

Janeffen.

Deutsche Sozialdemokraten 723, 16. Stom munisten 411, 9. Wirtschaftspartei 254, 5.( Ber­gleichsziffern entfallen hier, da es sich um zwei erst fürzlich vereinigte Gemeinden handelt, die zum ersten Male gemeinsamt gewählt haben.)

schüssigen Fetts Sigmunds Flanken beschwerte, ging sein Atem dennoch schwer und pfeifend, nicht zum Anhören, genau so, als ob er nicht der König, sondern der dicke, feistbäuchige, furzatmige Fürstbischof von Xanten gewesen wäre.

Um vor sich selber davonzulaufen, um den Igelichteten Haar des Königs in dicen schweren unheimlichen Blick des böhmischen Magisters zu Tropfen und verfing sich in dem unangenehmen, bannen, der ihn bis ins Jnuerste getroffen hatte struppigen Bart, an dem die nußrote Farbe das und der ihm schier die Seele verbrannte mit der Scheußlichste war. Troßdem fein Gran über­Glut seines Vorwurfs, hatte er diesen Nachmit­tag, während auf dem Brühl draußen die grau­same Brandschau ins Wert gesezt wurde, sich in alle Täler, Tiefen und Abgründe der Wollust versenkt. Das Denten abstreifen um jeden Preis! ,, Kannst du Vergessen schenken, Imperia?" Bejahend hatte die Kurtisane genidt und ihn mit filbrigem Gelächter und gleichzeitig mit hundert aufreizenden Liebkojungen überschüttet. Was es gibt an Ausgelassenheit des Körpers,

Imperia fängt zu überlegen an: Was Fürst? Was Graf? Was Bischof? Was Abt? Was König? Was Papst? Unterscheiden die sich, abgesehen von ihrer Geipandung, überhaupt von ihren Kämmerern, ihren Schreibern, ihren Lateien, ihren Knechten?

Genau zur gleichen Zeit, da Hus im Brande des Scheiterhaufens seinen leßten Schrei ausstieß, der bis ins Geltinger Tor hinein zu hören war, und der allen, die ihn vernahmen, sogar den Aber der Umstand, daß ihr König Sigmund, dreitausend Gewappneten, das Herz zusammen fahren ließ in der Brustkammer und ihnen schier sobald es ihm gelungen war, ihr gutverstedtes das Blut in den Adern gerinnen machte ob feiner Liebesnest auszufundschaften, das seidene Kissen Qual und ob seiner Heftigkeit, ob des ungeheuer- und zugleich ein perlgesticktes Täschlein voller an Tollheiten des Genusses, an Verwegenheiten Höchstens durch die Schwäche ihrer Lenden! lichen Schmerzes, der sich darin ausdrückte, genau güldener Rosinobel schickte, hatte das Stirnzuden der Lust, an Aufpeitschung der Nerven, ward ihm Włochten diese Titelhalter, diese Schwertschwin­zur gleichen Zeit schrie auch Sigmund auf, der der schönen Kurtisane und die Sorgenfalte rasch in finnverwirrender Fülle von der fremden Buh- ger, diese Würdenträger, diese Inhaber der römische König deutscher Nation, der sich nach glattgestrichen, und so opferte sie denn ihrem lerin tredenzt. den Vormittagsstrapazen seines herrscherlichen neuen königlichen Liebhaber diesen wundervollen Amts in die Arme und Betten der schönen Sommernachmittag, troßdem sie, wie sie sich sel­Imperia geflüchtet hatte, jener begehrtesten und ber ehrlich eingestand, lieber den fremden, böhm vornehmsten Buhlerin des Konzils, die durch ländischen Stetzer hätte schmoren sehen. den gestrigen Tod des hochwürdigsten Fürst - Denn so etwas regt das innerste Sonnen­bischofs von Xanten so plößlich verwaist war. geflecht auf", sagte sie ,,, und tut für drei Viertel­Zwar hatte die schwarze, quecksilbrig beweg jahre gut. Das wirkt wie Jugendelexier. Eine fiche junge Französin dem so jäh erloschenen Sereatur sterben sehen durch Gewalt, gießt Straft niederländischen Kirchenlicht teine Träne nach- in das eigene Leben!" geweint, nein, nicht einmal den Schimmer einer In dieser seltsamen Meinung traf sie, die Dame von Welt, sich ganz mit dem fetigedun­solchen. Nur eine steile Sorgenfalte hatte jich fent- fenen, rotfledigen, stintigen Ammon Weitli, der recht in ihre elfenbeinern glänzende Stirne ge- heut mit seinen drei Gesellen im Schweiße seines stellt und dieje in zwei zuckende Vierecke geteilt, Angesichts sein schauerliches Tagwerf getan hatte als sie einen flüchtigen Ueberschlag machte und nach all den komplizierten Satzungen seines darüber nachsann, woher sie nun in der Eile, so Amtes und der höchlichst befriedigt war von dem von einer Stunde auf die andere, die Gelder zur wohligen Summen und Singen seiner Henkers­Weiterführung ihres kostspieligen und luxuriösen nerven. Schade, daß nicht alle Tage, die Gottes Haushalts bekommen sollte. Erübrigtes besaß Allmacht werden ließ, solch ein Kapitalfall unter­sie nicht, auch niemanden, an den sie sich in ihrer lief! Dann hätte das henkerliche Dasein wenig­augenblicklichen Verlegenheit um Aushilfe hätte stens einen Sinn gehabt!

wenden fönnen. Denn ihr vermögendster Anders aber, ganz anders, werften die Ge­Freund, der habichtsnäsige Bischof von Ragusa , danken in Sigmund.

Macht, diese Aussauger der Pfründen, diese Gärt­Gewiß, sie war gekauft, war nur Handwer- ner des Lasters noch so hoch gestellt sein auf der ferin der Liebe. Aber sie verstand ihren Beruf irisinnigen Leiter dieses irrsinnigen Lebens, hier, so meisterhaft, so virtuos, hegte ihren Partner in dieser Kemmenate, hier, in diesem gepolsterten dermaßen hinein in die tiefste Daseinslust der Bett wurden sie alle zu nadten, armseligen, Kreatur, daß er über ihrem zuckenden Stöhnen widerlichen Tieren, deren Brutalität, deren brüllend aufschrie wie ein Tier in der Brunst der flobige Manieren, deren Unverschämtheit und Erfüllung, eben in demjenigen Augenblick, in deren schlechten Atem und widerliche Ausdün­dem sein unglücklicher Gegenspieler aufschrie an- stung die schöne Dame aus Poitiers einzig dar gesichts des fressenden Abgrunds der Vernich- um ertrug, weil sie zum Leben Geld brauchte und tung, den er erst im Abstur; des letzten Sekunden sich auf andere Weise keines verschaffen konnte: sandforns als das erkannte, was er ureigentlich Die Kurtisane feufzt. Tränen dunkeln ihr ins Auge. war: das Nichts und die Auslöschung!

Nach seinem Aufschrei lag Sigmund er­schöpft, wie tot.

Die Kurtisane machte sich durch eine brüste Drehung von seiner Umarmung frei.

Das weiße Leinen war von seinem Körper abgeglitten, in voller Nacktheit lag der König da. Angewidert, verächtlich betrachtete sie das neben ihr liegende Wrak eines Liebhabers, diese über die Brust über und über mit blauen und gelben runden Flecken gezeichnete Mannsruine.

Der Schweiß ficferte aus dem röflichen, stark

Ja, ja, das Leben ist keine leichte Sache! Auch dann nicht, wenn man das Rennen gemacht hat und nun zu allerhöchst oben auf der gelben Sahnenschicht schwimmt!

Auch dann nicht, wenn man unbekümmert tut, lustig und frech!

Auch dann nicht, wenn man, sich selbst und andere zu täuschen, hundert Masken vorgebunden hat und diese hundert Masten hundertmal in der Stunde wechselt!

( Forschung folgt.)