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Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Die neuen Abänderungsvorschläge zur Gewerbe- Ordnung sind nunmehr dem Reichstage zugegangen. Wir haben den Inhalt nach den offiziösen Quellen schon im Allgemeinen mitgetheilt. Neben einigen hier unwesentlichen Bestimmungen sind es drei wichtige Materien, deren Regelung im Sinne der Beseitigung oder Abschwächung schreiender Mißstände durch die Vorlage versucht wird. Es sollen die bei dem Gewerbebetriebe der Stellenvermittler hervorgetretenen Mißstände beseitigt werden, es wird der Versuch gemacht, den Konfektionsarbeitern und Arbeitern, in deren Beruf ähnliche Erscheinungen zu Tage getreten sind, einigen Schuh gegen übermäßige Ausbeutung zu gewähren und es werden endlich Borschläge gemacht, die den Anfang einer Regelung der Arbeitsberhältnisse der Handelsarbeiter darstellen.
Donnerstag, den 9. März 1899.
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3
10 Stunden" vor. Also der gefeßliche 14 stündige den Erdiplomaten Grafen zu Limburg- Stirum und den DraufDie Novelle zur Gewerbe- Ordnung. arbeitstag! Bunderbare Sozialreform! Nicht länger wie gänger von Buttkamer Blauth, dessen Name ſchon ſagt, 14 Stunden täglich dürfen die Handelsunternehmer ihre Angestellten weß Geistes Kind er ist. Jeder wußte den anderen in der ausbeuten. Verherrlichung der Reaktion zu überbieten. Während Freiherr Allerdings wird noch eine angemessene" Mittagspause vor v. 8edlig, der sich schon als preußischer Minister zu fühlen geschrieben, die für solche Arbeiter, welche nicht vom Prinzipal be- fcheint, mit einer vornehmen Handbewegung den Abg. Mundel abföftigt werden, mindestens eine Stunde betragen muß, so daß für zufertigen suchte, hielt es Graf zu Limburg- Stirum schon diesen Theil der betreffenden Arbeiter nur 13 Stunden heraus- nicht mehr unter seiner Würde, dem freisinnigen Redner sachlich zu kommen. Dennoch bleibt das eine ärmliche Reform. erwidern. Seine Freunde staunten ob der Weisheit, die dem gräfIst doch bei den Untersuchungen der Reichskommission für lichen Munde entströmte. Einen so schönen Geschichtsvortrag haben Arbeiterstatistit, auf deren Ergebnisse die Begründung des Entwurfs die Herren lange nicht gehört, und unsere Historiker, die die Rede verweist, von den Interessenten sehr energisch betont worden, des Grafen Limburg lesen, werden beschämt eingestehen müssen, daß daß die übermäßig lange Arbeitszeit die geistige Fort ihnen die geschichtlichen Quellen, aus denen der Graf seine Weisheit bildung des Handlungsgehilfen verhindert, daß infolge dessen die schöpft, völlig unbekannt sind. Wie kann man aber auch nur in so Leistungsfähigkeit des kaufmännischen Standes zurückgehe, und ein vorfintfluthlichen Anschauungen befangen sein, daß man glaubt, vom kaiserlichen Gesundheitsamte erstattetes Gutachten, auf das sich Deutschland habe 1848 feine Revolution gehabt? Nein, es war nur Für das Gewerbe der Stellenvermittler wird die Konzessionspflicht die Begründung beruft, bezeichnet eine Arbeitszeit von 16 Stunden, eine ganz gewöhnliche Revolte, wie sie tagtäglich vorkommen. Wie eingeführt und sie werden angehalten, polizeilich bescheinigte Gebühren wie sie häufig vorkommt, selbst dann als gesundheitsschädlich, wenn fann man glauben, daß König Friedrich Wilhelm IV. getagen auszuhängen, an die sie dann gebunden sind. Was diese Vor- die Angestellten sich überall in Räumen bewegten, die in gesundheit zwungen wurde, vor den Todten den Helm abzunehmen? Bou schriften erreichen sollen, wem sie dienen sollen, das muß man aus licher Beziehung zu keinerlei Bedenken Anlaß bieten." Zwang fann gar keine Rede sein, aus freien Stüden entblößte der der Begründung zu erfahren suchen. Da wird nun allerdings davon Da aber die Verkaufsräume vielfach, wie gleichfalls festgestellt König das Haupt, als ein Zeichen feiner edlen Gesinnung und als geredet, daß die meisten dieser Vermittler, in ganz besonderem Maße wurde, zu solchen Bedenken Anlaß geben, so muß auch eine Ausdruck des Wunsches, mit seinen getreuen Unterthanen in Frieden Sie Theateragenten, unverhältnißmäßig hohe Gebühren erheben; wir Arbeitszeit von 14 oder 13 Stunden selbst vom Stand zu leben. Wie kann man nur annehmen, daß der König Gegner vermögen jedoch nicht einzusehen, daß die Vorschrift des Aus- punkte der Verfasser des Entwurfs als gesundheitsschädlich eines konstitutionellen Staates war? Er hat ja aus freiem Erhängens der Gebühren daran bessern soll. In Sachsen angesehen werden. Wir halten sie übrigens unter allen Umständen messen dem Volke die Verfassung gegeben. Herr Graf zu Limburgbesteht, wenn nicht die Vorschrift, was wir im Augenblicke auf die Dauer für gesundheitsschädli wird sich der Handlungsgehilfe daß die Armee das Deutſche Reich geschaffen hat. Wer andere the Stirum hat es gesagt, und der muß es wissen. Er weiß ja auch, nicht genau wissen, so doch die Gepflogenheit, solche Auch bei zehnstündiger Ruhezeit AnTagen auszuhängen. Trotzdem find die Gebühren dort nicht nie- nicht weiter ausbilden können, denn 8 Stunden braucht er zum Schlafen, sichten vorträgt, der fälscht die Geschichte, d. h. er lehrt die Geschichte driger wie anderswo. Der Stellenvermittler hat es nach wie vor mindestens eine Stunde zum Essen Früh und Abends und die letzte nicht so, wie sie sich nach dem Wunsche der Junker hätte zutragen in der Hand, ganz ungehindert selbständig seine Taren zu bestimmen Stunde geht wohl meist für den Weg von und zur Arbeit drauf. Wo sollen. und die ungebührliche Ausbeutung der Stellesuchenden bleibt nach bleibt da die Zeit für geistige Ausbildung, wo die Zeit, sich der Familie Hatte Graf Limburg wenigstens den guten Ton zu wahren vers wie vor bestehen. Sie kann eher durch die Einführung der Kon- zu widmen! Beruft sich doch der Entwurf auch auf die Forderung standen, so warf der dritte konservative Redner, v. Puttkamer mit Schimpfworten um geffionspflicht, gegen die wir übrigens an fich garnichts einzuwenden des Familienlebens. Nichts beweist wohl flarer, durch wen getreu seinen Familientraditionen haben, noch verschärft werden infolge der Einschränkung der Kon- die uns nachgesagte Zerstörung des Familienlebens in Wirklichkeit sich, wodurch er sich eine Rüge des Vizepräsidenten Frhrn. v. Heere kurrenz, die damit leicht verbunden sein könnte. und zwar sehr gründlich besorgt wird, als wie die Thatsache, daß man zuzog. Sachlich brachte er noch größere Gemeinpläge als Graf Im Uebrigen gewinnt man aus der Begründung den Eindruck, ein Gesetz gemacht werden soll, durch welches den Arbeitern ein Limburg vor. daß eher den Interessen der sogenannten Herrschaft- namentlich der 14 stündiger Arbeitstag garantirt wird. Bezeichnend war das Verhalten des Zentrums und der Nationalagrarischen Junterherrschaft gedient werden soll durch die Kon- Das Gesez läßt auch die Anordnung einer bestimmten Laden- liberalen, die der Tapferkeit besseren Theil erwählten und sich auszeffionspflicht. Es wird nämlich den Landes- Bentralbehörden ganz schlußzeit durch die Verwaltungsbehörde zu, falls es von zwei schwiegen. War es wirklich nur die Rücksicht auf die Geschäftslage allgemein das unbeschränkte Recht gewährt, über den Umfang der Dritteln der betheiligten Geschäftsinhaber beantragt wird. Von des Hauses, die diese Parteien bewog, der Debatte auszuweichen, Befugnisse und Verpflichtungen sowie über den Geschäftsbetrieb einem Antragsrecht der Angestellten ist keine Rede! Und auch oder war es nicht vielmehr die Furcht, offen Farbe zu bekennen und der... Gesindevermiether, Stellenvermittler... Bestimmungen zu hier wird an der höchstens zehnstündigen Ruhezeit festgehalten. Dann dadurch nach der einen oder anderen Seite hin Farbe zu bekennen? treffen". Und in der Begründung wird dann davon gesprochen, wird den Polizeibehörden die Befugniß gewährt, die im Handels- Auch noch in anderer Hinsicht ist die heutige Debatte charakte daß danach die Landesbehörden je nach den lokalen Bedürfnissen gesetze vorgesehenen Vorschriften über die Beschaffenheit der Verkaufs- ristisch. Bekanntlich ist der Berliner Magistrat im Begriff, eine stellen und Geräthschaften hinsichtlich des Schutzes der Gesundheit richterliche Entscheidung in der Friedhofsfrage herbeizuführen. Die Das Verbot der Verdingung von Personen, welche bereits im und Sittlichkeit der Arbeiter zu erzwingen, eine Befugniß, die im selben Parteien, die, wenn im Reichstage Kritik an dem Urtheil Gesindedienste gestanden haben, ohne Vorlegung eines rechtsgiltigen Handelsgefeße nicht besteht. Die gewünschten faufmännischen Schieds- eines Gerichts geübt wird, so thun, als ob dadurch die Grundlage Kündigungs- oder Entlassungsscheins; ebenso die allgemeine Ver- gerichte bringt die Vorlage nicht. des Staates erschüttert werde, scheuen nicht davor zurück, pflichtung der Stellenvermittler zur Einziehung sorgfältiger Erkundi- Sie trägt den Stempel aller unserer modernen Sozialreformen: Tribüne des Abgeordnetenhauses zu benutzen, um die Gerichte angungen darüber, ob die von ihnen anzuwerbenden Personeu teine Kleine ungenügende Polizeimaßregeln, bei denen auf die Interessen zufeuern, im Sinne der Junker ihr Urtheil zu fällen. Allerdings im anderweitigen kontraktlichen oder sonstigen Verpflichtungen haben, die der Unternehmer die zarteste Rücksicht genommen wird, nichts Ernst- Reichstage sind es die Sozialdemokraten, die sich unterstehen, ein sie an dem Eingehen eines neuen Arbeitsverhältnisses hindern. Auch liches, nichts Durchgreifendes, und dahinter Tauert das Zuchthaus richterlich Urtheil zu fritisiren, im Landtage find es die Junker, die die Verleitung zum Kontraktbruch, die übrigens in der Regel einen für die Arbeiter, die sich durch eigene Kraft bessere Arbeits- die Richter zu beeinflussen suchen, und die Junker, die Herren im ausreichenden Grund zur Konzessionsentziehung bieten dürfte, würde bedingungen schaffen wollen. Staate, dürfen sich unter dem Schuße der parlamentarischen Rededort, wo die thatsächlichen Verhältnisse ein Bedürfniß dazu erkennen freiheit und mit hoher obrigkeitlicher Genehmigung der Regierung alles erlauben.
anordnen können:...
"
-
laffen, unter Strafe gestellt werden können."
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß den Wünschen und Interessen der Junker sehr viel gedient werden soll und kann durch diese Vorschriften. Den Stellesuchenden dürften sie wenig
nügen.
Es war
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Unter Dach und Fach.
die
Eine Märzfeier im Innkerparlament. Noch vor wenigen Tagen suchten die Zentrumsblätter den Schein Es wird dann ein neuer§ 114a und ein ebensolcher§ 137a vor- Ganz unerwartet entwickelte sich heute im preußischen Landtage zu erwecken, als ob ein weiteres Entgegenkommen ihrer Partei zu den Militärforderungen der Regierung ausgeschlossen sei. geschlagen. Der erste bestimmt, daß der Bundesrath für die Kleider- eine Debatte über die Märzrevolution des Jahres 1848. und Wäschekonfektion, sowie für andere Gewerbe, in denen die Un- eine etwas verfrühte Märzfeier der Junker, äußerlich ähnlich der Die Berathung der Zentrumspartei am Dienstag Abend hat BeKlarheit der Arbeitsbedingungen zu Mißständen geführt hat, Lohn- denkwürdigen Verhandlungen des Reichstages vom 18. März vorigen schlüsse herbeigeführt, durch die das Zentrum auch beinahe den legten Rest der Abstreichungen von der Regierungsvorlage, zu denen bücher oder Arbeitszettel vorschreiben" kann, in die Umfang und Art Jahres, aber auch nur äußerlich. Denn wenn man einen Vergleich es sich bei der ersten Lesung in der Kommission aufgeschwungen der übertragenen Arbeit, die Stückzahl, Lohnfäße und die Bedingungen zieht zwischen den Reden, die vor einem Jahre im Reichstage ge- hatte, preisgab. Und bei der zweiten Lesung der Budgettommiffion für die Lieferung von Werkzeugen und Stoffen vor oder bei Ueber- halten wurden und den Reden, die sich heute die Landrathskammer am Mittwoch Nachmittag wurde der Kompromiß zwischen Regierung gabe der Arbeit einzutragen sind. leistete, so fällt dieser Vergleich sehr zu Ungunsten der preußischen und Zentrum endgiltig besiegelt. Es kann zugegeben werden, daß diese Vorschriften, bei denen Volksvertretung aus. Kein Wunder! Im Reichstage war es unser Natürlich ging es hierbei nicht ohne die übliche Kleine Komödie übrigens einem Mißbrauche der Bettel oder Bücher zur Kennzeich- Genosse Bebel, der die Diskussion eröffnete und durch die schonungs- ab. Herr Lieber, der militaristische Führer des Zentrums, verlas nung mißliebiger Arbeiter durch Verbote und Strafbestimmungen lose Kritit, die er an dem Gebahren des Junkerthums aus eine feierliche Erklärung, daß von einem zwischen der Regierung und vorgebeugt ist, zur Beseitigung der kleineren Betrügereien der Arbeiter übte, alle Parteien zwang, offen für oder gegen die dem Zentrum abgeschlossenen Komgromiß keine Rede sei. Und sodurch willkürliche Abzüge nach Fertigstellung der Arbeit, wie sie von Helden von 1848 Stellung zu nehmen. Im Abgeordneten fort erhob sich der Herr Kriegsminister, um die Richtigkeit der schäbigen Unternehmern in diesen und ähnlichen Berufen leider nur hause eröffnete der Freifinnige Mundel den Reigen, gewiß zu häufig geübt werden, wirksam sein mögen und daß sie wirklich ein gewandter Dialettifer und geistreicher Kopf, dem aber das Feuer Lieber'schen Erklärung zu bestätigen. Zugleich aber erkannte Herr nüglich sind. der Begeisterung fehlt, das nöthig ist, um die Debatte auf eine b. Goßler gern das Entgegentommen der ZentrumsDer§ 187a will bann verhindern, daß die für Arbeiterinnen solche Höhe zu bringen, wie sie der Bedeutung der Sache entspricht. partei an. Es ist also festgestellt: Nicht ein Kompromiß hat stattund jugendliche Arbeiter bestehenden Arbeitszeitbeschränkungen das Anlaß zu der Debatte gab die Berathung des Etats der Bau- gefunden, sondern ein Entgegenkommen. Das Entgegenkommen be= durch umgangen werden, daß fie nach Feierabend zu Hause für verwaltung, bei welcher Gelegenheit Abg. Mundel die Frage der deutet aber die Erfüllung aller der Regierungsforderungen, welche als Inhalt des Kompromisses bezeichnet worden waren. den Unternehmer arbeiten. Er giebt deshalb dem Bundesrathe die Umfriedung des Friedhofs der Märzgefallenen zur Sprache brachte. Das Zentrum hat sich bereit erklärt, nicht nur die gesammten Befugniß, für die Kleider- und Wäschekonfektion, wie auch Eigentlich hat ja die ganze Angelegenheit, streng genommen, mit Artillerieforderungen, sondern auch die bedeutende Vermehrung der für andere Gewerbe ein dahingehendes Verbot zu erlassen. dem Etat der Bauverwaltung nichts zu thun. Es ist ein offenes Kavallerie zu bewilligen. Lediglich die Infanterieforderung der ReDie Vorschriften dieses Paragraphen find leider sehr un- Geheimniß, daß die Verweigerung zur Bauerlaubniß nicht aus bau- gierung ist nicht erfüllt worden. In erster Lesung bewilligte das bestimmt und dehnbar. Es darf nämlich das Zuhausearbeiten polizeilichen, sondern aus politischen Gründen erfolgt ist. nicht unter allen Umständen gänzlich verboten werden. Wenn die Verantwortlich ist also nicht Minister für öffent- 8entrum die Artillerievermehrung, lehnte Stavallerie- und Infanterievermehrung ab. In zweiter Lesung bewilligte es die Kavallerie. Arbeiter in der Betriebswerkstätte türzere Zeit als wie gefeßlich zu- liche Arbeiten, Herr Herr Thielen, sondern der Minister des lässig beschäftigt sind, dann darf ihnen soviel Arbeit mitgegeben Innern, Freiherr v. b. Rede, oder, wenn dieser zu schwach Bielleicht wird es bis zur endgiltigen Erledigung der Frage auch zulässigen Arbeitszeit herstellen können. Daß diese ganz überflüssige auch noch diese Verantwortung auf sich zu laden, der Minister- gierung gefordert hat. Es bewilligt eine Erhöhung der Friedenswerden, als wie sie voraussichtlich bis zur Erfüllung der gefeßlich ist, zu den vielen politischen Sünden, die er zu verantworten hat, noch die Infanterie bewilligen. Das Zentrum bewilligt alle Neuformationen, welche die ReAusnahme der Umgehung Thür und Thor öffnet, ist zweifellos, präsident Fürst zu Hohenlohe beziehungsweise dessen Stellverweil sie auf dehnbare Annahmen und Schäßungen gestügt ist. Sie wird treter Johannes v. Miquel Aber feiner von diesen großen Aber keiner von diesen großen präsenzstärke um 16 271 Mann. auch im Allgemeinen meist nur auf dem Papier stehen, so lange nicht eine Staatsmännern war am Ministertisch zu erblicken, obwohl es allgemein wirksame Ueberwachung durch Ausdehnung der Gewerbe- Aufsicht auf bekannt war, daß Mundel die hochpolitische Frage anschneiden würde, die Hausarbeit dazukommt, und vor allen Dingen starke Gewerk- und so sah sich denn Herr Thielen, der wohl im Stande ist, über schaften, die selbst für Beobachtung bestehender Gesetzesvorschriften rein technische Fragen feines Refforts Austunft zu geben, der aber forgen können. Ss din seinem Leben noch keine politische Rede gehalten hat, plöglich in Und das ist das Wichtigere, ja überhaupt das Wichtigste: man die Lage versezt, in hoher Politit zu machen. Und er unterzog sich gebe das Koalitionsrecht frei, man beseitige die gefeßlichen Feffeln feiner Aufgabe so gut oder besser gesagt, so schlecht es ging, indem des Koalitionsrechtes und verhindere die fleinlichen Chifanirungen er namens der Staatsregierung die Ausführungen des Abg. Mundel Koalitionen und der ihr Koalitionsrecht ausübenden auf das entschiedenste zurückwies, da dieser die Revolution oder die sprechen, am Persischen Meerbusen eine Niederlassung Arbeiter; damit allein treibt man ernsthafte Sozialreform. Kleine Empörung oder wie man es sonst nennen will, verherrlicht und eine Rede Polizeivorschriften zum Schuße der Arbeiter, gehalten habe, wie sie seit Jahren im Hause noch nicht gehört sei. noch dazu mit meist ungenügender Ausführung, Stürmischer Beifall auf der Rechten belohnte den Minister und Herr auf der einen Seite, und der Zuchthauskurs auf Thielen zog sich in dem Bewußtsein, daß er von heute ab von den der anderen Seite, das ist nur ein Zerrbild wirt- Juntern als ein hochbegabter Politiker gepriesen werden wird, von licher Sozialreform. dem Kampfplatz zurüd, um siegesfroh dem sich zwischen der Rechten Für die Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter in offenen Verlaufs- und der Zinken entspinnenden Scharmüßel weiter, zuzuschauen. stellen" schreibt ein neuer§ 139 c nach der Beendigung der täg- Ihre hervorragendsten" Kämpen schickten die Junter ins Feld, lichen Arbeitszeit eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens den für große Thaten in Aussicht genommenen Frhrn. v. 8 edliz,
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Das Zentrum als Parlamentspartei steckt bis an den Hals im Sumpf des Militarismus. Die Wähler des Zentrums, namentlich die Arbeiter Rheinlands, Westfalens und Schlesiens, sie werden der Partei nicht auf Wegen nachfolgen, wo Wohlfahrt und Freiheit des Grunde gehen.
Volkes zu
End
ji Glad buy and Ein neues Faschoda. 9 396 dit Vor einigen Tagen machte der Versuch Frankreichs von sich
zu erwerben. Es war mit dem Sultan von Mastat auch bereits ein Vertrag geschlossen worden. Aber das Erscheinen eines englischen Kriegsschiffes und die Drohung seines Kommandanten, das Bombardement zu eröffnen, wenn der Vertrag nicht aufgegeben werde, machte der Herrlichkeit bald ein Ende.
Merkwürdig ist, wie verschieden die Angelegenheit von den französischen und den englischen Behörden aufgefaßt und dargestellt wird. Der französische Minister des Aeußern, Delcassé , machte am Montag in der französischen