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effirenden Prozesse kommen, da der Grobe Unfug in dem Inhalt des Flugblattes, in der Art der Kennzeichnung des Zuchthaus- Urtheils gefunden wird.

Wegen Beleidigung der Gefängnißbeamten wurde Genosse Berkau   in Halberstadt  , Redakteur unseres dortigen Partei­blattes, am 8. März zu einem Monat Gefängniß verurtheilt.

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Kommunales.

Stadtverordneten Versammlung.

9. Sigung vom Donnerstag, den 9. März 1899. Nachmittags 5 Uhr.

Der Pflasterausschuß ist gewählt; ihm gehören u. a. die Stadtvv. Herzfeldt und Wernau   an.

solchen Anstalt müsse man auch im Gehalte seinem Ansehen ent- 1 Zum Etat der Gemeindeschulen, der im Uebrigen unve sprechend dotiren; die Vorsitzenden der anderen deutschen Anstalten ändert zur Feststellung empfohlen wird, hat der Ausschuß di seien theilweise mit viel höheren Gehältern ausgestattet. Magistratsantrag: " Denjenigen Lehrern, welche das 60. Lebensjahr vollende haben, kann die Zahl ihrer Pflichtstunden auf 24 ermäßigi werden" abgelehnt.

anstalt haben unbeanstandet den Ausschuß passirt. Die Etats der Taubstummen- Schule und der Blinden­

An der Erörterung betheiligen sich noch die Stadtvv. Hauer, Wallach, Langerhans, der das Verlangen einer solchen Vollmacht unerhört findet und dem es vorkommt, als ob der Antrag in einer langweiligen Sigung der Schuldeputation ersonnen wäre. ( Große Heiterfeit.) Der Antrag des Magistrats wird abgelehnt, die erwähnten Etats werden genehniigt. Gegen 9 Uhr schließt die öffentliche Sigung.

Englische Flottenpläne.

London  , 9. März. Unterhaus. Der Erste Lord der Admira

Stadtv. Singer: Der Wiederherstellung der letzten Stufe der Stala stimmen auch wir zu. Es liegt nicht im Jnteresse der Stadt Berlin  , das Institut der Assessoren als Durch­- Ein merkwürdiges Verfahren beliebt man gegen die städtischen Verhältnisse, bei der wachsenden Last der städtischen Ar gangs- Station für die Herren anzusehen. Bei der Entwickelung der Sterbefasse Alt und Jung" in Jhehoe. Der ehemalige Vorsitzende beiten brauchen wir dieses Institut, und für gewisse Zweige der der Kasse, Genosse W. Kellermann, und der gegenwärtige zweite Verwaltung bildet es geradezu das Rückgrat. Darauf zu rechnen, Vorsitzende, Genosse Hiddessen, haben Anklage erhalten wegen Be- daß die Herren, welche Tüchtiges leisten, von anderen Kommunen sich eine längere Debatte, an der sich die Stadtvv. Preuß, Zu dem Magistratsantrage wegen der älteren Lehrer entspinnt leidigung eines Mitgliedes. Gleichzeitig sind sämmtliche Geschäfts- zu Bürgermeistern und Stadträthen gewählt werden und sie des- Wallach und Vorsteher Langerhans betheiligen. Der Letztere bücher der Kasse beschlagnahmt und nach dem Landrathsamte halb geringer zu dotiren, halte ich für grundfalsch. Wir müssen die tritt unter Bezugnahme auf die Bestimmung, daß die Lehrer bis zu gebracht worden. In der Anklageschrift heißt es, daß die Sozial- Inhaber dieser Aemter doch so stellen, daß das Gehalt für sie fein 65 Jahren zu 28 Stunden wöchentlichem Unterricht verpflichtet find, demokratie die Sterbekaffe Alt und Jung" systematisch erobert habe Grund ist, die Stelle aufzugeben. und dieselbe als nie versiegende Geldquelle betrachte. Der Titel Antrag ist dem Antrage entschieden entgegen. allerdings harmlos, er wird also zweckmäßig nicht pathetisch Stadtschulrath Bertram verwendet sich dafür, daß dem Gegen Genoffen Swienty in Halle find schon wieder zwei bekämpft, sondern humoristisch aufgefaßt. Bei den nahen Be- Magistrat diese Vollmacht ertheilt werde; der Wunsch, die Be­Beleidigungsklagen anhängig gemacht worden. ziehungen, die wir jezt zu China   haben, begreift sich ein solcher treffenden, soweit sie sonst noch rüftig seien, etwas zu entlasten, sei -Wegen Bedrohung Arbeitswilliger waren in Hildburg- Antrag, aber für diese Art von Auszeichnungen von Personen mit doch psychologisch verständlich. hausen die 8 Mitglieder des Streiffomitee's der Glasmacher zu 5 beztv. Titeln, ähnlich wie mit neuen Knöpfen oder doppelter Lize, kann ich Stadtv. Singer hält nicht für ausgeschlossen, daß bei einem 3 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Sie sollten auswärtige Glas- mich nicht besonders erwärmen. Vielleicht hätte Herr Sachs noch solchen System einseitige Bevorzugungen stattfinden, auch sei es macher, die bei der gesperrten Firma Arbeit nehmen wollten, mit vorschlagen sollen, sie mit Uniform und Degen auszustatten und bei schwierig, einen Weg zu finden, der der Versammlung das Recht der Veröffentlichung ihrer Namen im Fachgenossen"" bedroht" haben. festlichen Gelegenheiten zu Pferde erscheinen zu lassen.( Heiterfeit wahrt, mitzusprechen. Wolle man auf die Absicht des Magistrats Dem Amtsanwalt genügte diese Strafe noch nicht. Er legte Be- und Unruhe.) Der Antrag sollte abgelehnt werden. Besser eingehen, so müsse jedenfalls ausgeschlossen sein, daß der betreffende rufung ein und die Straffammer war seiner Meinung. Sie ver- wäre es, der Antrag wäre nicht gestellt worden, denn an Lehrer im Nebenamte an Fortbildungsschulen u. s. w. noch aus urtheilte einen der Verbrecher zu 10 Tagen, 5 zu je 14 Tagen und sich liegt darin doch eine gewisse Geringschätzung, wenn öffentlichen Mitteln honorirten Unterricht ertheilt. awei zu je 3 Wochen Gefängniß. man glaubt, es bedürfe der Verleihung eines Titels, um den Herren Ein Antrag Wallach wird in diesem Sinne zu dem Magistrats­die Freude an ihrer Arbeit zu erhöhen. Der Titel ist mir auch an antrag eingebracht. sich nicht besonders sympathisch. Wie soll der Bevölkerung später der Unterschied zwischen Magistratsrath" und" Stadtrath" targemacht werden? Vielleicht liefert dieser Antrag blos den Wizblättern Stoff. Es erinnert an längst vergangene Zeiten, wenn man heutzutage einen solchen Antrag ernsthaft erwägt, die Zeit der Allongen perrücken ist doch vorüber. Es könnten auch unangenehme Konsequenzen daraus erwachsen, eine Menge anderer Beamten könnte mit ähnlichen Verlangen an uns herantreten, und wir müßten schließ­Bur Berathung steht die schon vor mehr als Jahresfrist der lich eine ständige Kommission zur Erfindung der erforderlichen Versammlung zugegangene Magistratsvorlage wegen anderweiter Titel niedersehen. In der Werthschäzung der beiden Herren, welche Festsetzung der Dienstalters Gehälter für verschiedene der Antrag Friedemann im Auge hat, gehen wir mit den Antrag Beamtentategorien und wegen Bewilligung von Stellen- stellern durchaus Hand in Hand. Nach unseren Informationen aus zulagen, in Verbindung mit dem Antrag des Etatsausschusses den Arbeiterkreisen werden diese beiden Herren dort durchaus nach aus dem vorigen Jahre auf Erhöhung der Gehälter für Gebühr für ihre hervorragende Tüchtigkeit und ihr soziales Ver- lität führte bei Einbringung des Flottenvoranschlags aus, dieses zwölf Magistratsmitglieder und mit den Vorlagen wegen Festsetzung ständniß gewürdigt. Diese Anerkennung haben wir im Ausschuß Budget sei noch nie zuvor unter so eigenartigen Umständen vorgelegt des Dienstalters bezw. der Dienstaltersgehälter für die Aufseher der durch die Bewilligung einer Funktionszulage zum Ausdruck bringen worden. Vor uns haben wir die geplante Konferenz für eine Straßenreinigung, für acht Magistratssekretäre, für den Vermessungs- wollen. Es ist aber ein außerordentlich unglücklich gewählter Beit- allgemeine Abrüstung, hinter uns die unruhevollen Monate inspektor, für die angestellten Landmesser und den technischen Se- punkt, jetzt in diesen beiden Punkten Organisation und Gehaltsfrage Ottober und November." England sei damals bereit gewesen, es tretär. Referent ist der Vorsteher- Stellvertreter Michelet.  durcheinander zu werfen. Wenn Herr Goldschmidt uns die habe keine fieberhaften Ankäufe, keine plöglichen Mannschafts- Ein­Nach der ziemlich gründlichen Erledigung, welche die Hilfs- Verwaltung eines großen Vermögens als Hauptverdienst reihungen vorzunehmen brauchen. arbeiterfrage im Laufe des letzten Jahres gefunden hat, hat der für des Assessors Freund vorführt, so ist das doch kein diese Vorlagen eingesetzte Ausschuß nach seiner am 10. Januar cr. Moment für Erhöhung der Stellung oder für eine Gehalts- Ausführung des ursprünglichen und des Nachtrags- Programmes des Der Minister schilderte sodann den gegenwärtigen Stand der vollzogenen Neukonstituirung in sechs Sizungen seine Arbeit zulage. Die Schaffung der Heilanstalt für beendet und sich im Wesentlichen durchweg den Magistrats- ist, so verdienstlich sie ist, ebenfalls nicht geeignet, bei Gelegenheit gesehenen 4 gepanzerten Kreuzer werden die stärksten Schiffe aller Lungenkranke Vorjahres. Dabei bemerkte er, die in dem Hauptprogramm vor­vorschlägen angeschloffen. Der Referent hebt hervor, daß der Abschluß einer Gehaltserhöhung diskutirt zu werden. Das Statut fett Flotten der Welt sein; sie werden eine Geschwindigkeit von 23 Knoten der Hilfsarbeiterfrage wesentlich das Verdienst des Bürgermeisters außerdem zwei Herren gemeinsam als Vorstandsbeamte ein; dieses haben und so gebaut sein, daß sie den Suez- Kanal   paffiren können. Kirschner sei, dem es hoffentlich bald vergönnt sein möge, die schon Verhältniß würde gewaltsam aufgelöst. Und verdient denn der so lange verwaiste Oberbürgermeisterſtelle einzunehmen.( Beifall.) andere Herr, daß er dergestalt zurückgesezt wird? Wir haben es einer sekundären Flottenbasis zu machen, ihn hinreichend zu befestigen, Was Weihaiwei betreffe, so sei beabsichtigt, diesen Punkt zu Die Besoldungsverbesserungen 2c. sollen zum 1. April 1899 in hier sehr leicht, die Stellen höher zu dotiren, der Stadt kostet das eine Kohlenniederlage und eine kleine Reparaturwerft dort zu er Kraft treten. nichts, denn die Anstalt bezahlt die Gehälter; wir wollen uns doch richten und durch Baggerung einen guten Ankerplatz zu schaffen. Zu Abschnitt A: Bureaubeamte( Bureau Direktoren, nicht sagen lassen, wir gingen leichtfertig mit dem Gelde Anderer Rendanten, Ober- Stadtsekretäre, Magistratssekretäre, Titularsekretäre, um. Dasselbe gilt auch für den ersten Vorsitzenden des Gewerbe- Dieser Ankerplatz sei sehr werthvoll und werde bei allen Operationen Bureau Aſſiſtenten) hat der Ausschuß gegenüber der Vorlage An- gerichts. Die Funktionszulage für ihn will ich nicht einschränken, in den chinesischen Gewässern von großer Wichtigkeit sein. fangs- und Endgehalt der Assistenten von 1700 bezt. 3300 auf 1900 obwohl wir im Ausschuß schon gehört haben, daß den Herren jezt die Behauptung, daß wir in so großem Maße rüsteten. Die tontinentalen Mächte waren einigermaßen beunruhigt durch Ich bin bezw. 3500 M. erhöht und die Altersstala derart geändert, daß das und im nächsten Jahre an Gehalt Erhebliches zuwächst. Er soll erfreut, diese Erklärung hier abgeben zu können und den Eindruck Aufsteigen auf 2000, 2200, 2400, 2600, 2800, 3000, 3200, 3500. eben als Vorsitzender des Gewerbegerichts die Funktionszulage von zu beseitigen als ob wir unnöthig oder zu einem besonderen Zwed nach 2, 4, 6, 9, 12, 15, 18, 21 Jahren erfolgen soll. Bezüglich der 1000 m. erhalten. oder zu irgend einer Angriffs- Aktion rüsteten. In den auswärtigen Magistratssekretäre wird der Zusatz beantragt, daß die Anstellung Stadtv. Schwalbe spricht sich für die Annahme der un- Aemtern Europas   bestand die tiefeingewurzelte Idee, England hätte nicht vor dem zurückgelegten 24. Lebensjahre soll erfolgen können. veränderten Ausschußvorschläge aus. einen Angriffsplan, und glaubte, die günstige Gelegenheit sei gekommen In einer Resolution soll endlich der Magistrat ersucht werden, eine Stadtv. Spinola will dem Vorsitzenden des Gewerbegerichts und sei übermüthig im Vertrauen auf seine maritimen Streitkräfte Reorganisation des städtischen Bureauwesens in nur 500 M. Funktionszulage bewilligen( Widerspruch) und erklärt bereit, diese Gelegenheit zu ergreifen. Ein solcher Gedankte konnte dem Sinne einzuführen, daß die unteren Stufen der Sekretärstellen in sich gegen den Titelantrag. niemals der Regierung in den Sinn kommen. Im Auslande sei man Assistentenstellen verwandelt werden und jeder Sekretär während Stadtv. Hugo Sachs wirft dem Stadtv. Singer vor, daß er ungläubig, aber man sollte wissen, daß ein in diesem Geiste unter­einiger Jahre Assistent gewesen sein muß. sich in Uebertreibungen und einer ernsten Sache gegenüber un­nommener Krieg gegen die ganze Tradition und das sittliche Gefühl angebrachten humoristischen Wendungen gefallen habe. des Landes gewesen wäre.( Beifall.) Die anderen Länder können Bei der Abstimmung wird die oberste Stufe von 7500 m. versichert sein, daß wir, während wir das Land hinter uns haben, wiederhergestellt, der Antrag wegen des Titels Magistratsrath" unsere Rechte aufrechterhalten werden in einer gerechten Sache, welche mit erheblicher Mehrheit abgelehnt und die Funktionszulage nach unsere Ehre und unsere Interessen berührt, aber ich glaube nicht, daß dem Ausschußantrag genehmigt. Die Anträge Friedemann werden wir das Land hinter uns haben würden bei einem der günstigen für jetzt" zurüdgezogen. Die Abschnitte D. Bauverwaltungs- Beamte, E. Stellen- Gelegenheit halber unternommenen Kriege.( Beifall.) zulagen, F. Neueinführung des Dienstalterssystems für den Ver­walter des Fernsprech- Amts und die Oberaufseher der Straßen­reinigung, werden nach den Ausschußbeschlüssen angenommen.

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Nach einem Antrage der Fraktion der Linken sollen die Gehälter der Assistenten in Stufen von je 200 M. aufsteigen. Stadtv. Wallach begründet diesen Antrag. Es handele sich darum, die Beamten, die in höherem Lebensalter in den städtischen Dienſt treten, für die ersten Jahre ihrer Amtsthätigkeit günstiger zu stellen. Das werde aber durch den Ausschußantrag nur unvoll tommen erreicht.

Auch Stadtv. Karl Goldschmidt I spricht sich für den Antrag Wallach aus, worauf derselbe angenommen wird. Im Uebrigen beschließt die Versammlung nach den Ausschußanträgen. Die Vorlage im Abschnitt B: Unterbeamte, wird under­ändert angenommen. Unter C: Beamte in technischen und Spezialfächern sind die Magistrats Affefforen auf geführt; sie sollen von 4600 auf 7500 m. in 18 Jahren steigen. Die Tezte Stufe beantragt der Ausschuß in Fortfall zu bringen und das Höchstgehalt auf 7100 M. zu bemessen. Ein Antrag Wallach- Gersten­berg will die letzte Stufe wieder herstellen; auch soll der Magistrat ersucht werden, diesen Beamten nach lebenslänglicher Anstellung den Titel Magistratsrath" zu verleihen. Der Ausschuß hat ferner beschlossen, dem ersten Vorstandsmitgliede der Invaliditäts- und Altersversicherungs- Anstalt und dem ersten Vorsitzenden des Gewerbegerichts je 1000 m. nicht pensionsberechtigte Funktionszulage zum Magistrats- Assessorengehalt zu gewähren. Dagegen will ein Antrag Friedemann diese beiden Stellen zu Direktorenstellen erhoben wissen und für die erstere 6500-9000, für die andere 6000-8000 M. Gehalt auswerfen.

Zu den Festsetzungen bezüglich der Werksbeamten soll der Magistrat ersucht werden, den bei den städtischen Werken auf Grund des Pensionsreglements Angestellten die Eigenschaft als Gemeindebeamte beizulegen.

Letzte Nachrichten und Depelthen. Mit polizeilicher Auflösung endete die gestern Abend bei Goßmann in der Kreuzbergstraße stattgehabte wählerver­fammlung des 2. Kreises. Der überwachende Polizeileutnant Schließlich empfiehlt der Ausschuß folgende Resolution: wollte nicht dulden, daß seine Amtsführung kritisirt" werde. Schon Die Versammlung ersucht den Magistrat 1. um eine Nach- während der Ausführungen des Kandidaten Fischer, der nach dem weisung über die Löhne und Arbeitszeit der in den Referate des Genossen Klees das Wort nahm, verlangte er, daß die städtischen Betrieben beschäftigten Arbeiter, 2. um eine Borlage betreffend die Errichtung einer Pensionstaffe Bwischenrufe unterbleiben oder die Rufer sich nennen sollten. Als für die in den städtischen Betrieben beschäftigten Arbeiter auf er auf Widerspruch des Vorsitzenden Ewald und Genossen Fischer Grundlage von Beiträgen der Verwaltung und der Arbeiter. fich weiter äußern wollte, erklärte ihm der Vorsitzende, daß er fein er sich beruhigte. Beide Resolutionen werden ohne Debatte genehmigt. Recht zur Diskussion habe, womit Der Antrag des Etatsausschusses auf Erhöhung der Ge- Als nun im Schlußworte der Vorsitzende Ewald ausführte, wir hälter der Stadträthe von 7000 bis 11000 auf 8000 bis hätten ja jetzt schon einen Vorgeschmack des kommenden Wahlkampfes; 12 000 m. gelangt ebenfalls ohne Debatte zur Annahme. Die übrigen wir würden aber trotzdem in unseren Versammlungen nicht Das Magistratsvorlagen pafsiren unverändert. Dem Antrag des Aus­schusses, den Magistrat zu ersuchen, Erhöhungen des Gehaltes der reden, was den überwachenden Beamten angenehm sei, sondern- Standesbeamten auf je 5000, der Standesbeamten- Stell- Da erhob sich der Beamte und erklärte: ich lasse mich nicht von vertreter auf je 4300 m. eintreten zu lassen, tritt die Versammlung dem Vorsitzenden angreifen und meine Amtsführung kritisiren- i löse die Versammlung auf!"- Unter allgemeinem ebenfalls bei. Damit sind die Gehaltsfragen erledigt. Eine Reihe ich löse die Versammlung auf!" von Petitionen der Magistrats- Hilfsdiener, Plankammer- Assistenten, Bravo  ! ging die Versammlung auseinander. Der Polizeileutnant Probenehmer der städtischen Fleischschau um Gehalts- bezw. Diäten verlangte denn auch noch, daß die im Vorsaal der abgeschlossen aufbefferung und des Ortsvereins der Gemeindebeamten um Voraus- und zum Theil mit Stammgästen gefüllt war Anwesenden sich bezahlung der Gehälter geht an den Magistrat zur Berücksichtigung. ebenfalls entfernten. Sonst passirte tein Malheur, als das ein Auch die Petition der Gesanglehrer an den städtischen höheren Genosse festgestellt wurde. Schulen um Aufbesserung ihrer Gehälter wird auf Antrag des Stadt­verordneten Preuß dem Magistrat zur Berücksichtigung überwiesen mit der Maßgabe, gleichzeitig auch die Verhältnisse der Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen an den genannten Anstalten einer Prüfung zu unterziehen.

Den Antrag Wallach empfiehlt Stadtv. Hugo Sachs; man müsse den Magistrats- Assessoren, wenn sie in dieser Stellung lebens­länglich verbleiben, auch ihre äußere Lage thunlichst sicherstellen. Demselben Zwecke solle indirekt der Titel" Magistratsrath" dienen, wenn dieser Titel freilich auch nicht sehr schön sei. Man möge diesen harmlosen Antrag annehmen. Stadtv. Friedemann tritt aus analogen Gründen auch für seine Anträge bezüglich der beiden oben erwähnten Stellen ein. Der Titel Magistratsrath" sei ja nicht sehr geschmackvoll, aber es handle sich darum, den Betreffenden endlich einmal von dem Titel Assessor", dem der Beigeschmack des Unfertigen anhafte, wegzuhelfen. Eine Autorität wie Herrn Dr. Freund müsse sich die Stadt auf dem Wege seines Antrages sichern; das Gleiche gelte von Herrn v. Schulz. Bürgermeister Kirschner: Den Antrag auf Wiederherstellung Weitere 7 Petitionen gehen an den Magistrat zur Verfügung. der letzten Stufe empfehle ich zur Annahme, da er ja der Antrag Alle übrigen Petitionen sind durch die gefaßten Beschlüsse erledigt. des Magistrats ist. Der Sinn für Titel, es mag ein Darauf wird die Berathung des Stadthaushalts Etats Defekt sein, geht mir in hohem Maße ab( Heiterkeit); ich für 1899 fortgesetzt.

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Breslau.( Privat- Depesche des Vorwärts".) Die Stadt­verordneten- Versammlung berieth heute über Annahme des Baron­schen Vermächtnisses in Höhe von 470 000 m. zur Begründung eines vegetarischen Kinderheims, welches anzunehmen die Berliner   Stadt­verordneten Versammlung abgelehnt hatte. Mit allen gegen drei Stimmen wurde die Annahme des Vermächtnisses beschlossen.

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Bern  , 9. März.( W. T. B.) Sämmtliche Arbeiter am Simplon­

glaube aber, wenn der Antrag wegen des Titels Magistratsrath" Zum Etat der Gymnasien, Realgymnafien und Ober- tunnel streiken wegen Lohndifferenzen; die Arbeiten sind vollständig angenommen wird, so wird das fein casus belli sein. Dagegen habe ich Realschulen hat der Etats- Ausschuß resolvirt, daß die Pflichtstunden eingestellt. Bis jetzt wurden uur zwei Verhaftungen vorgenommen. dem Antrage Friedemann entgegenzutreten. Den günstigen Urtheilen der Zeichenlehrer an den höheren Lehranstalten zu erhöhen Es wurden umfassende Vorsichtsmaßregeln getroffen, doch verhalten über die beiden Herren stimmen wir in vollem Maße zu, aber und die Stunden in gleichmäßiger Anzahl zu vertheilen sind. Ferner sich die Streikenden ruhig. Die Unternehmer erwarten für Freitag prinzipiell ist es unrichtig, die Gelegenheit einer Gehaltsaufbesserung soll der Magistrat ersucht werden, die Löhne der Heizer an Morgen die Wiederaufnahme der Arbeiten. zur Lösung von schwierigen Organisationsfragen zu benutzen.( Sehr jämmtlichen städtischen Anstalten in entsprechender Weise zu erhöhen.

Paris  , 9. März.( B. H.  ) Die Untersuchung über die Pulver­wahr!) Die Organisation der Versicherungsanstalt kann nicht so An den Etats für die Realschulen und die höheren turzerhand geändert werden, besonders nicht in einem Augenblicke, Mädchenschulen ist nichts beanstandet worden. Zum Spezial- explosion in Toulon   ist resultatlos verlaufen. Die Bernehmung der wo das Gesetz durch eine Novelle abgeändert werden soll! Obwohl Etat der Turnhallen, Spielpläge 2c. liegt die Resolution Soldaten habe im zweiten Verhör die Aussage in Bezug auf dem Gedanken selbst nicht abgeneigt, vielmehr bereit, in einem des Ausschusses vor, die Pflichtstunden der Zurnwarte und die verdächtigen Personen bedeutend abgeschwächt. Es ist unrichtig, späteren Stadium auf diese Anregung zurückzukommen, muß ich ach turnlehrer zu erhöhen und danach das Gehalt für die- daß irgend welche Verhaftungen vorgenommen worden sind. dringend bitten, für jetzt beide Anträge abzulehnen. Die Herren selben zu reguliren. Zum Spezialetat" Verschiedene Einrichtungen fönnen vorläufig mit den Funktionszulagen, die Sie in Aussicht für die höheren Schulen" schlägt der Ausschuß wiederholt folgende nehmen, zufrieden sein. Der Vorsitzende des Gewerbegerichts er- Resolutionen vor: hält ohnehin durch die neue Stala schon eine Zulage von 600 M. vom 1. April an.

1. den Betrag für städtische Universitäts   Stipendien von 3600 auf 10 000 m. zu erhöhen, 2. den Magistrat nochmals zu ersuchen, zur Förderung des naturwissenschaftlichen Unterrichts, ähnlich wie beim neusprachlichen Unterricht, 4000 M. in den nächsten Etat einzustellen.

Paris  , 9. März.( B. H.  ) Die Kriminalkammer beschäftigte fich heute Nachmittags mit dem Gesuch Esterhazy's, dem mit der Untersuchung gegen ihn betrauten Untersuchungsrichter Bertulus das Berfahren zu entziehen. Das Urtheil hierüber ist heute noch nicht gefällt worden.

New- York  , 9. März.( W. T. B.) Ein Bugfirdampfer, welcher einen Bagger von Norfolk   nach Philadelphia   schleppte, ist im Sturme untergegangen. Die an Bord des Dampfers befindlichen 11 Per­sonen sind sämmtlich ertrunken, während die Besagung des Baggers durch ein Boot des deutschen Dampfers Albano" gerettet wurde. Hierbei ist der zweite Steuermann des Albano" umgekommen. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.

Stadtv. Friedrich Goldschmidt   empfiehlt als Vorsitzender des Ausschusses der Versicherungsanstalt( Unruhe) den Antrag Friede­mann. Die Anstalt von Berlin   habe sich in ungeahntem Maße ent­wickelt, das Vermögen betrage schon 41 Millionen und sei das dritt­größte aller deutschen Anstalten. Mit den Anfängen könne man die heutige Entwickelung nicht mehr vergleichen. Den Vorsi genden einer Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .

Ohne Debatte tritt die Versammlung sämmtlichen Anträgen des Etatsausschusses bei.