Seite 2
Also Ständestaat"! Herr Dr. Heinrich belehrt uns darüber, daß die Idee des Ständestaates
-
nicht leere Spekulationen, sondern ernste Wirklichkeit" sei. Ein Bei spiel " so sagt er auf Seite 15 seiner Schrift,, des Neuaufbaues der Wirtschaft und des Staates bietet heute der fascistische Staat mit feiner Syndikats- und Körperschaftsform. Der Fascismus hat versucht, eine neue Gesellschaftsform zu schaffen. Ich kann Ihnen nur sagen, daß
Donnerstag, 16. Junt 1952
Chriftlichfoziale provozieren die Arbeitsloten.
Hand in Hand mit den ärgsten Arbeitericinden.
Die tschechischen Agrarier, unterlassen keine Gelegenheit, um gegen die Arbeitslosenunterstüßungen Sturm zu laufen. Es ist beschämend, daß ihnen dabei die deutsch en Christlichsozialen überall, wo sie können, Schüßenhilfe leisten, obwohl dieser Kampf gegen das Recht der Arbeitslosen von der Partei der Restgutbarone unter dem Schlagwort geführt wird, daß der Minister Dr. Czech dabei Verschwendung zu Gunsten der deutschen Gebiete treibt.
hier ein wahrhaft großer Versuch zu Gegen Arbeitslosenunterstützungen die Front der Arbeiterfeinde zu verlassen. Troß
einer Neuordnung von Grund auf unterommen wird. Ich bin weit davon entfernt, diesen Verfuch als fehlerfrei zu bezeichnen, aber die Er folge, die in der geringen Zeit und bei vielen mangelnden Borbedingungen erreicht wurden, find groß genug. 3ch führe dies beshalb hier an, weil es auch zur Geschichte des ständischen Gedankens gehört, und zwar zum allerjüngsten."
Hier steht es schwarz auf weiß, daß das Ziel der ständischen Bewegung der Fascis mus ist wie der italienische.
In der böhmischen Landesvertretung haben die tschechischen Agrarier gestern folgenden Antrag eingebracht:
Das Ministerium für soziale Fürsorge wird ersucht, in jene Bezirke, welche darum ansuchen werden, anstelle der Verköstigungsaktion Beiträge zur produktiven Fürsorge zu leisten und zwar in erster Reihe für den Stra ßenbau und für die Schottererzeugung zur Erhaltung des Straßennekes.
Ein wirklich fein ausgeflügelter Plan! Bezirke mit agrarischer Mehrheit sollen das Mini: zirke mit agrarischer Mehrheit sollen das Mini Man leje jetzt sehr aufmerksam, dic iterium zwingen fönnen, Schilderung des„ Ständestaates":
Im liberalen Staate sind grundsäßlich ac Staatsbürger gleich. Im ständischen Staate aber gibt es feine Gleichheit",
sagt Dr. Heinrich und fährt fort:
Zweierlei haben wir im ständischen Staat
erkannt":
Statt Boltsherrschaft
die Ernährungsaktion für dic Arbeitslosen einzustellen, ihnen jede staatliche Unterstützung zu
entziehen
und fie der Willkür der Agrarier auszuliefern, die auf diese Weise billige Arbeitskräfte betämen. was mit den andern geschieht, die auch bei den Notstandsarbeiten nicht unterkommen fönnten, kümmert die bürgerlichen Parteien überhaupt
,, die Führung durch den in seinem Bereiche nicht. jeweils Sachkundigsten"
Für diesen schamlosen Antrag haben und an Stelle der Gleichberechtigung der die deutschen Christlichsozialen die Staatsbürger
die Ungleichheit der Stände und die sich daraus
ergebende hierarische Schichtung, die in
einem Höchststande gipfeln muß,
Eine Herrenschicht wird über das Volk gebieten, wobei Herr Hilmer es für notwen dig erachtet, eine Ergänzung zu liefern:
Hand erhoben!
Nicht einmal die Rücksicht auf die tschechis
der empörten Proteste versuchten sie, diesen demonstrativen Antrag gegen die Arbeitslosenunterstüßung
durchzudrücken. Es kam zu stürmischen Zujam menstößen zwischen ihnen und unseren Genossen, auf tschechischer Seite zwischen den Agrariern und den tschechischen Sozialdemokraten.
nur
Nr. 142
Wohnungsprovisorium
sicher!
Prag , 15. Juni. Die heutige Sigung der politischen Minister beschäftigte sich mit Finanzfragen und mit dem Wohnungsgeseß. Die entscheidenden Beschlüsse faßt der für morgen nachmittags einberufene Ministerrat. Es gilt als sicher, daß ein Wohnungsproviso= rium beschlossen wird. Das entsprechende
Geſch und die Vorlagen über die Zuschläge zur Einkommensteuer und über die Hefesteuer sollen dem Parlament am Freitag vorgelegt werden.
Lausanne , 15. Juni. Jm Hotel du Chateau fand heute nachmittags eine informelle Der Antrag wurde abgelehnt. Besprechung der sechs einladenden Mächte statt, Die sozialistischen Parteien nahmen dieses an der deutscherseits der Reichskanzler und der Ergebnis mit stürmischem Beifall auf. Nachträg- Reichsaußenminister teilgenommen haben. Die lich versuchten die Christlichsozialen ihr schänd- Besprechung galt im wesentlichen den technischen liches Verhalten abzuschwächen und sich auf un- Fragen der Konferenzvorbereitungen. Morgen informiertheit" auszureden. Genosse Dr. vormittags findet eine öffentliche Eröffnungs Strauß hielt ihnen sehr deutlich vor Augen, fißung statt, bei der der schweizerische Bundes daß in solchen Fällen auch Unkenntnis präsident Motta und der Präsident der Konferenz Ansprachen halten werden. Es wird allwenn sie tatsächlich vorgelegen wäre- gemein angenommen, daß der Konferenzvorsitz aufs schärfte zu berurteilen ist. Macdonald als dem Vertreter der Macht zuDasselbe Spiel führten die fallen wird, die die Konferenz angeregt hat. Im Christlichsozialen auf, als sie seis Laufe des morgigen Tages findet dann eine nerzeit gegen die Sonntagsruhe ftimmten. dio Fühlungnahme der einzelnen Staatsmänner untereinander statt, während für Freitag vormittags die erste Sigung mit materiellem Gegen stand anberaumt ist. Bei dieser Gelegenheit wird der Reichskanzler das Wort ergreifen. Endlösung erst im Dezember?
Diese Wiederholung zeigt nur, daß die deut ichen Christlichsozialen immer bereit sind,
www
mit der schwärzesten Reaktion gegen jede soziale Forderung schen Kleritalen, die diese Provokation aufzutreten und daß sie nicht einmal vor hunderttausender Arbeitsloser nicht mitmachten, der ärgsten Provokation der Ar konnte die deutschen Chriftlichsozialen veranlassen, beitslosen zurüdschreden. www www www Einrichtungen, wie es heute üblich ist(?) muß| Stunde erklärt. Nach Hilmers Behauptung vermieden werden", das heißt, bei Krankheit Planwirtschaft " S. 14) gibt es fein Krankengeld mehr, Altersrente ist eine unnüße Belastung der Wirtschaft! Aber die Lasten haben die Berufsorganisationen, also die Arbeiter selber, zu tragen.
„ Das heutige demokratische System muß gleich falls allmählich abgebaut werden, das heutige System mit dem gleichen Wahlrecht, wo die Stimme jedes Einzelnen in gleicher Weise entfcheidet, ohne Rücksicht darauf, welchen Sim er für die Interessen der Allgemeinheit( lies groz agrarischen Standesinteressen. D. R. ) hat und welches Verständnis er der Lösung der gemein- chaftliche Kampf der Arbeiter abgeschaftlichen Fragen entgegenbringt."
Und angesichts der Schandtaten des italienischen Fascismus getraut sich Herr Hahn, Schriftleiter des Deutschen Landboten" zu schreiben:
In dieser Beziehung tönnte besonders Italien unseren sogenannten Staatsmännern als leuchtendes Vorbild dienen."
Es ist nun notwendig, noch einiges aus dent Wunschkessel unserer Landständler her
des Herrn Hilmer:
Nach Dr. Heinrich wird der gewerk
schafft, die Gewerkschaften und Industriellenverbände werden zu einem Gesamtverbande des betreffenden Erzeugungszweiges verknüpft.
Herrn Hilmer sind vor allem die Kollektivverträge ein Dorn im Auge. Er bersteigt sich zu folgender Erklärung:
"
gibt es abertausende und abertausende freie Arbeitspläge für weibliche und männliche Dienst boten, Inwohner u. a., die trotz aller Arbeitslosigkeit und trotz der guten Löhne, die heute Dienstboten einschließlich der Verpflegung erhalten, nicht besetzt werden können. Die derzeitigen Löhne der Dienstboten reichen oft an das Einfommen gleichaltriger Beamten mit Hochschul bildung heran, beziehungsweise übertreffen diese fogar".
Das ,, Journal des Nationes" behauptet, daß zwischen Herriot und Macdonald bezüg lich der Reparationsfrage eine Einigung auf fol gender Grundlage zusammengekommen sei: 1. Ein fofortiges provisorisches Moratorium bis zum Dezember 1932. 2. Die Einsetzung eines Son derkomitees, das bis dahin die Einzelheiten eines Planes für eine Endlösung des Reparations- und des interafliierten Schuldenproblems prüfen soll.
Nur zehn Prozent?
Paris , 15. Juni. ( Havas.) Petit Journal" teilt mit, daß Herriot in Genf erflären werde, Frankreich würde sein Heeresbudget um 10 Prozent herabfezen, wenn sich die übrigen Staaten zu Weil ,, der große( hakenkreuzlerische D. R.) einer gleichen Herabsetzung ihrer Heeresbudgets Volkswirtschaftler Dr. Spann- Wien" sagt, verpflichten würden. Das Blatt spricht die Ueberdaß eine mehr selbstversorgende Wirtschaft zeugung aus, daß diese Bereitwilligkeit Frant gegen weltwirtschaftliche Krisen widerstands- reichs zu einer jutzessiven Abrüstung einen bedenfähiger sei, muß natürlich die„ ständische tenden moralischen Einfluß üben und eine erheb liche Beruhigung der Gemüter herbeiführen Planvirtschaft" autart sein. Hilmer ver- werde. langt in seiner Schrift, S. 18, daß die Menschen wahre Hungerkünstler werden sollen, die Beteranen- Belagerung Washingtons nicht einmal Reisfoll eingeführt werden.
Man kann ruhig behaupten, daß die Rol Teftibberträge einen großen Teil zu der heutigen Arbeitslosigkeit beigetragen haben.... Die Kollektivverträge müssen daher befeivorzuheben. Hier einiges aus dem Archive tigt und die hohen Arbeitslöhne entsprechend herabgesetzt werden. Die Arbeitslosenfürsorge Washington, 15. Juni. Die Lage in der Die Sozialversicherungsanstalten bedeuten angeblich in vielen müffe restlos beseitigt werden, denn bei uns Das Angeführte fennzeichnet wohl zur Stadt ist wieder kritisch geworden, weil die NahStaaten durch ihre Beeinflussung der Kredit- sei angeblich Arbeit in Hülle und Fülle, wenn Genüge den ,, Ständestaat" unserer Landbünd- rungsmittel bei über 20.000 mittellofen Veterapolitik einen Vorstoß der sozialisti- man nur arbeiten wollte. Arbeitslosenunter- ler, die Herrschafts- und Ausbeutungsgelijte nen nicht mehr lange ausreichen. Die Regierung schen Wirtschaftsauffassung. Sie fügung an Saisonarbeiter( Maurer u. a.) unserer Dorsproßen. Sie haben eine Platt hat die freie ärztliche Behandlung der Beteranen eingestellt, mit der Begründung, daß hierwerden daher zuerst aufs Korn genommen. auch wenn sie im Winter hungern ist nach form gefunden, auf der sie neben ihren Tra- für weder ausreichendes Personal noch Geldmittel Nur unbedingt notwendige Versicherun- Hilmer höchst ungerecht. banten, den Hakenkreuzlern, dem gemeinsamen zur Verfügung ständen. Die Stadtverwaltung gen wird es geben, und zwar unter schär= Die Einführung der Zwangsarbeit 3iel entgegensteuern. Daß dieses Ziel ein bietet allen Veteranen, die bereit sind, die Stadt ferer Kontrolle und der billigsten für jugendliche Arbeiter bis zum Traum bleiben wird, dafür wird gesorgt zu verlaffen, fünf Dollar und für einen Tag a. f. Lebensmittel. Belastung: Jedes einseitige Ausnüßen solcher 21. Lebensjahr wird als ein Erfordernis der werden.
86
-
Schicksale hinter Schreibmaschinen. erit geformt werden will, bie im Begriff iff, ge beitstisch. Dort martiert er ſchleunigst ein Ge
Ich folge ihm unbemerkt.
Fräulein Müller drückt sich im Flur an mir vorbei mit niedergeschlagenen Augen. Sie schwebt in ständiger Furcht, ich könnte auf unser der einstiges Gespräch zurüdkommen. Aber ich werde sie nicht quälen.
*
Also ausharren, jonglieren, Nerven trainieren. Es ist eine Qual, ein ewiges AneinanderVorbeistreichen. Muraviti umgiert mich wie ein hungriger Wolf. Stets tritt er einen Schritt zu nah an mich heran. Wo immer es sich ermöglichen läßt, streift er mich. Nie entgeht mir die Berührung feiner Finger, wenn ich ihm ettvas reiche. Er atmet mich ein, wenn ich mit ihm spreche, er macht mir plumpe Komplimente und starrt mit libberhangenem Blick auf meinen Mund. ,, Beißen müssen Sie können..." sagt er einmal und Inirscht mit den Zähnen.
und Stenotypistinnen wurmstichig gemacht wer-| Die beiden stieben auseinander, Majchte ins| wie möglich zu ertragen, um das Ziel zu er den fürs ganze Leben. Es ist doch Jugend, die Telephonzimmer, der Expedient an seinen Arringen. rade ihre Weltanschauung zu bilden. Was haben spräch mit dem Lager. Nein, Sie können schlieBon Christa Anita Brüd. wir denn zu erwarten von Menschen, die durch gen, es ist nichts mehr hier." Maschte hier gewesen, zum Donnerwetter, Sat ganz gut gelernt. Die hat noch die Hände eines Muratosti gegangen find? Und andere Einnahmequellen als bloß unsern wenn es einen Murawski gibt, dann gibt es auch wo steckt denn der Kerl?" höre ich Murawski Alten. So ist mit jeder was. Bei Müllers st Hunderte, vielleicht Tausende. Was nüßen da rufen. der Vater frank, eine Schwester blind, int ganzen alle Bestrebungen zur Hebung der sittlichen Kraft Berr Maschte? Nein, war nicht hier", sagt find's glaube ich acht Kinder, von denen unsere unseres Volles? Solche Arbeitgeber bedeuten der Expedient und spricht weiter in den Apparat. die älteste ist. Was meinen Sie wohl, wie ge- eine Jugend, eine Volksgefahr, die unabsehbar Ich zittere, daß Murawski mich erwischen rade dies Mädel unter den Zuständen hier leidet? ift. Herr Maschte, welch ungeheurer Leidens fönnte, hier im Badraum. Aber er stampft weiSie geht laputt daran, jage ich Ihnen. Na und fomplex allein ist damit vorhanden, welcher Herd ter. Er hat es auf Maschte abgesehen. Der die Gauda , die kragt bloß alles zusammen, bis sie zerjeßenden Unrats, dessen Ausläufer ganze fommt aus seinem Bersted heraus und huscht in heiraten fann. Das Geld macht sie alle fire. Schichten unseres Volkes durchbringen. Wir die Buchhaltung zurüd. Der Expedient geht nach Solange der Alte Geld hat, braucht er nichts zu müssen uns zusammentun. Ich habe ja keine der Disposition. fürchten. Wer will ihn auch anzeigen? Die Ahnung, wie man so etwas anstellt. aber es muß Mädel haben sich alle viel zu viel mit ihm einge- doch Mittel und Wege geben, dieien Murawifi Bald wird es nicht mehr genügen, daß ich mich arglos stelle. Ich stede lieber den Rüffel lassen und schämen sich. Er fängt das so schlau unschädlich zu machen!" an mit seinen seidenen Strümpfen und billigen Keins, das nicht auch uns selbst träfe. einer Eigenmächtigkeit ein, lasse wichtige Post Belzen, mit den Crepe de Chine- Hemdhosen, die Darum lassen Sie mich um Gottes willen aus tagelang liegen, als daß ich mich in sein Rimer ihnen für drei Mart das Stüd läßt, daß fie dem Spiele. Rechnen Sie nicht mit meiner mer wage, wenn ich ihn erregt weiß. Meine ga: nicht mal gleich merken, was er eigentlich Aussage, meiner Unterstüßung. Ich schwöre ganze Spannkraft bleibt darauf gerichtet, wie ich will. Außerdem: fliegt er ins Loch, so find wir Ihnen glatt einen Meineid, denn ich bin ver- Von meinem ersten Gehalt, dessen Ansehn- Murawski entgehe, für die Arbeit bleibt ein zeralle arbeitslos. Wollen Sie das vielleicht verheiratet und hab für zwei Kinder aufzukommen. lichkeit mir nicht die geringste Freude machen rütteter Reft. Und ich liebe diese Arbeit, sie antworten?" Mich zu allererst sett er an die Luft. Oder glau- fann, bezahle ich eine Annonce im Filmfurier fönnte mich ganz erfüllen! Wie furchtbar, wie Unter Umständen ja. Wenn ich mir über ben Sie, daß es irgendeine amtliche Institution und je eine auffällige Anzeige im Stellenmarkt furchtbar ist das, was mich immer wieder aus lege, wieviel Jugend hier verdorben wird, fitt- gibt, die mich vor Entlassung schügen fann, wo sämtlicher Königsberger Zeitungen. Ich be- ihr herausjagt! fich und gesundheitlich! Wieviel Halberwachsene ich alle Monat meinen Raptus friege und drei tomme nicht ein einziges Angebot. in ihrer geistigen Entwicklung erlahmen und ver- Tage im Rinnftein fiege? Sie müssen bedenken, borren! Ich habe in den 5 Wochen, die ich hier Murawiti fönnte mit dem halben Personal aus bin, täglich meine 15 Stunden Dienst gemacht, fontmen. Wer will ihn hindern, den Betrieb kann nicht mehr in den Turnverein gehen und einzuschränken, überflüssige Angestellte abzuschienicht mehr die Abendkurse in der Handelshoch- ben? Nee, nee, mein Lieber..." schule besuchen. Ich bin abends nicht mehr im Doch, Herr Maschte, ich glaube, daß uns stande, die Zeitung zu lesen, geschweige denn ein geholfen werden kann. Als Einzelne sind wir ja Buch. Meine Spanntraft läßt nach, meine wehrlos. Als Einzelne vermögen wir nichts ausLebensfreude. Meine Energie, mich weiterzubil zurichten gegen Muraistis verbrecherische ben und vorwärtszukommen, hört ganz und gar lebergriffe. Aber es gibt Geverfschaften, es auf. Sie werden ja wissen, wieviel Menschen gibt Angestelltenorganisationen. Herr Maschte, hier im Laufe der Jahre aus und ein gehen, wie Sie sind ein alter Angestellter; warum sind Sie wiel Laufburschen, Richerinnen, Konioristinnen nicht gewerbschaftlich organisiert?"
*
Auf dem Arbeitsamt jagt man mir: um Gottes willen eine gutbezahlte Stellung nicht aufgeben. Perfekte Stenotypistinnen bieten sich an für sechzig und siebzig Mart, ein Gehalt. das allenfalls als Wirtschaftsbeihilfe für den elterlichen Haushalt genügen mag.
Mein Zimmer allein fostet fünfunddreißig Mart. Es ist eine bescheidene Mansarde. Ich fühle mich nicht mehr jung, nicht mehr widerffandsfähig und nicht mehr mutig genug, um die Not nicht zu fürchten.
Am meisten hat der Buchhalter bei Muramzu tun. Ich hänge mich an seine Rodschöße. Er grinst verständnisinnig, sobald ich hinter ihm dreinschlüpfe.
"
Was wollen Sie?" herrscht Murawski mich dann an ,,, Sie stören jetzt, kommen Sie nachher mit Ihren Sachen."
,, Nur eine Kleinigkeit, nur schnell eine Unterschrift."
Dann gehen Sie folange raus, Maschke." Aber Maschte ist eine gute Seele trok Alkohol und Quartalsrausch. Er brummt etwas in hinein und bleibt.
So flammere ich mich wieder an die Absich sichten der Phoebus und nehme mir vor, so viel
( Fortsetzung folgt.)