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Br. 61. 16. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 12. März 1899.

1818

Reichstag.

cod Abg. Bebel( Soz.):

Viele Mädchen würden, wenn die Rückfahrt ihnen garantirt würde, Abg. Gamp( Rp.) hält gleichfalls eine Aenderung der gegen einfach die Gelegenheit zu einer Spazierfahrt nach Afrika   ergreifen. wärtigen Verhältnisse für ertofinscht. Deutschland   müsse danach 54. Sigung, Sonnabend, 11. März 1899, 11 hr. Die Frauen werden in Afrika   sehr gut behandelt, noch besser als in streben, Neu- Guinea unter seine dirette Oberhoheit zu bekommen. Am Bundesrathstische: Dr.v. Buchta, b. Bosadow 8th. Amerita, wo die Frauen bekanntlich eine gewiffe Herrschaft ausüben. Abg. Saffe( natl.) tritt den Aeußerungen des Abg. Frese bet. Wenn Herr Bebel so sehr gegen die Einfuhr von Mädchen ist, so Seine Freunde werden für den neuen Vertrag mit der Resolution Die zweite Berathung des Kolonial Etate" wird fortgesetzt foll er eben die Mittel bewilligen, die erforderlich sind, um das stimmen. Beim Etat für das Schutzgebiet ,, Togo  ". Derselbe wird debattelos Land rentabel zu machen für Eisenbahnen, Bewässerungs- Kolonialdirektor v. Buchka erklärt, die 4 Millionen stellen ein genehmigt. sege anlagen ze. Sann werden von felbft sich ganze Familien dort fach das aus Angebot und Nachfrage fich ergebende Aequivalent für Es folgt der Etat für das füdwestafrikanische Schuhgebiet. ansiedeln. Ich hoffe, daß Herr Bebel das nächste Mal dafür die Abtretung von Neu- Gninea dar. Auch der Kolonialrath, auf Abg. Bebel( Soz.): stimmen wird.( Heiterfeit.) dessen Votum das hohe Haus zu meiner Freude ja ein so hohes Ich möchte an den Herrn Direktor der Kolonialabtheilung über Abg. Müller- Sagan( frf. Vp.) Gewicht zu legen scheint, ist derselben Ansicht.( Reichskanzler Fürst einen Vorgang eine Anfrage richten, der in den letzten Wochen ziemlich erklärt, es widerspreche seinem Gefühl, daß man Dienstverträge ab- Hohenlohe ist in den Saal getreten und fonferirt längere Zeit mit viel Staub aufgewirbelt hat. Herr Dr. Mar Esser hat am schließen wolle, die gleichzeitig zu geschlechtlichem Verkehr führen dem Abg. Lieber.) 6. Februar 1897 in der Gesellschaft für Erdkunde   hier einen Vortrag sollen. Gegen die Einführung von weißen Sklaven müssen wir ent- Abg. Prinz Arenberg( 3.) spricht sich für die Resolution aus. gehalten über Meine Reise nach Jumene im nördlichen Gebiete schieden Verwahrung einlegen. d Abg. Richter( frs. Vp.): Der neue Vertrag stellt einfach eine von Deutsch   Südwest- Afrika". Er ist wegen dieses Vor­völlig unverdiente Morgengabe an die Gesellschaft dar. Die ab­trages von allen Seiten beglückwünscht worden worden und wurde Der Vertrag begründet in der That ein wahres Sklavereitellen, sonst müßte dieser doch in irgend einer Ziffer im Etat fichtbar getretenen Realien können wohl schwerlich irgend einen Werth dar allgemein als ein verdienter Geograph und Kolonial verhältniß. Die Höhe der Lebensmittelpreise ist für die Mädchen werden. Das Reich sollte vielmehr eine Entschädigung dafür ers politiker gepriesen. Auch sind ihm von hochgestellten Per feineswegs gleichgiltig. Unter Lebensmittel find nämlich auch Kleider, halten, daß es die Landeshoheit übernimmt. fonen eine Reihe von Ehrungen erwiesen worden, und er erhielt Echuhe, Wäsche zu verstehen, die das Mädchen fich doch kaufen muß. in seiner Kolonialpolitik auf solche Abmachungen nie einlassen. England würde sich einen für seine Stellung ungewöhnlich hohen Orden, der ihm mit Daß die Rechtsprechung des Gouverneurs zu Gunsten der Mädchen einer schmeichelhaften Anrede des Kaisers überreicht wurde. Herr ausfallen wird, muß ich bei den freundschaftlichen Beziehungen, in Die Diskussion wird darauf geschlossen, die Resolution wird Dr. Csfer hat auch ein Buch herausgegeben von der Westlüfte denen er zu den Herrschaften steht, durchaus bezweifeln, selbst wenn angenommen; der Etat für Neu- Guinea wird bewilligt. Afrika's. Nun ist er nachträglich auf Grund des Buches und seines ich seinen guten Willen anerkenne. Was die Wandelbarbeit des Damit ist der Kolonial- Etat erledigt. Vortrages in der hiesigen Täglichen Rundschau" von einem Dr. Hans weiblichen Geschlechts anlangt, so hat Herr Graf Arnim da wohl Wagner sehr heftig angegriffen worden; Dr. Wagner weist ihm nach, sehr traurige Erfahrungen gemacht( Seiterkeit), aber das darf uns daß er eigentlich ein Schwindler sei. Die Reisen, die er genacht doch nicht davon abhalten, einem deutschen Mädchen das zuzugestehen, haben will, fann er in der furzen Zeit unmöglich ausgeführt haben; was jedem Stuli, jedem Neger zugestanden wird.( Sehr richtig! auch seine Angaben über Land und Leute sollen erdichtet sein. Es links.) wäre aber doch ein starkes Stück, wenn sich diese Angaben des Dr. Wagner bewahrheiteten. Ich habe die Polemik in der Presse gelesen Kolonien abgeholfen werden soll. Herr Graf Armint, ich follte Mittel angeben, wie der Noth der Das ist gar nicht meines und finde nicht, daß Dr. Eſſer auf diese Anklagen in der entsprechenden Antes, bei der Stellung, die unsere Partei zur ganzen Kolonial­Weise hat antworten fönnen. Ich kann mir wohl denken, politik einnimmt.( Sehr richtig.) daß, wenn die Sache so ist, wie sie in der Bresse   dargestellt wird, man in den höchsten Kreisen unangenehm berührt sein wird, weil man fich quasi hat dupiren laffen. Wanderbar ist es, daß solche meint, die Auswanderung der deutschen Mädchen nach Afrika   müßte Düpirung vorkommen konnte. In solchen Fragen müßte doch in gerade denen sympathisch sein, die für Frauen- Emanzipation ein­erster Reihe das Kolonialamt gefragt werden, ob der Mann die treten. Die Mädchen sind durch den Gouverneur genügend geschützt. giebt der Erwartung Ausdruck, daß die Regierung in allen Berdienste wirklich hat, die ihn zu einer solchen Auszeichnung be- Der Gouverneur ist doch kein bloßer Friedensrichter, er hat doch den Fällen, wo ausländisches Kapital mit deutschen gemeinsam arbeitet, Regierung nachdrücklichst weitergehenden Zweck, die Mädchen zu verheirathen, Familien 3it die rechtigen. In der Presse wird auch ganz offen ausgesprochen, daß er gründen. Die Höhe der Löhne ist ausreichend; die Toilettenbedürf­Diese Ordensverleihung mur dem Umstande zu verdanken hat, daß Freiherr von Mirbach, der Oberhofmeister der Kaiserin, sich des Dr.( Heiterkeit.) Auch wir haben aber für Streichung der Forderung zur Sache selbst nehme ich keine Stellung. Aber im Allgemeinen sie in Afrika   sind bei der dortigen Temperatur nicht sehr groß. Ich kann den Erklärungen in Grier angenommen habe, weil nämlich dieser einen sehr bedeutenden offers nur beipflichten, Beitrag für Kirchenbauten gegeben habe. Wenn das zutrifft, so hätte gestimmt, weil wir auch größere Kautelen wollen. kann ich doch nicht annehmen, daß man in den Schutzgebieten Dr. Esser den Orden gewissermaßen einer Bestechungssumme zu ver­exklusiver sein soll, als man in der Eisenbahnpolitik in Deutschland  danken. Auf Fernerstehende müssen solche Vorgänge den Eindrud erklärt, es feien Schritte gethan, um den Vertrag abzuändern. Die selbst ist. Wenn in Deutschland   eine ausländische Geſellſchaft eine infachen, als ob bei uns ein ungemein großes Intriguenspiel Rückfahrt werde garantirt, und bei Streitigkeiten würde der gericht: Strecke deutschen Gebietes schneidet, so hat man aus ihrem Charakter im Werke set und sich alle möglichen Leute in die Gunst hoher, liche Weg offen gehalten werden. Die Tendenz des Vertrages jei als ausländische Gesellschaft keinen Grund hergeleitet, mit ihr den einflußreicher Personen einzuschleichen versuchen- ich wiederhole: aber doch durchaus zu billigen, sie sei in hohem Maße fultur- Vertrag nicht abzuschließen. Um etwas anderes scheint es mir sich falls die Angaben der Presse richtig waren. fördernd. in Ostafrika   auch nicht zu handeln. tapid mot adagio Abg. Lieber( 8.):

Kolonialdirektor v. Buchka

Abg. Prinz Arenberg( 3.)

Kolonialdirektor v. Buchka

Abg. Bebel( S03.):

Es folgt der Etat des Auswärtigen Amts, beginnend beim Kapitel Kolonial- Verwaltung. Auf eine Anfrage des Abg. Graf Stolberg( t.) erwidert Kolonialdirektor v. Buchka,

daß Herr Cecil Rhodes   in der That in Berlin   anwesend set ( Heiterkeit! Cecil Rhodes   sigt nämlich während des legten Theils der Sigung, allen sichtbar, in der Diplomatenloge), daß mit ihm Verhandlungen wegen der Durchführung der centralafrikanischen Eisenbahn durch deutsches Gebiet schweben. Das Haus tönne aber Abg. Haffe( natlib.)

überzeugt sein, daß die deutschen Interessen gewahrt bleiben würden.

für legteres eintreten werde, Abg. Richter( frs. Bp.):

"

ertvidert, daß Dr. Max Effer mit der Kolonialverwaltung nichts zu Heirathsvermittelung, so offen anerkannt worden ist. Es freut mich, daß der eigentliche Zweck des Vertrages, die In einem Artikel der heutigen Nummer der Staatsbürger­thun habe.( Hört! hört!) Ueber die gegen ihn erhobenen An- Heirathsvermittelung, so offen anerkannt worden ist. Sonit hat Zeitung" heißt es, das Zentrum empfinge Herrn Cecil Rhodes   mit schuldigungen weiß er nur aus den Zeitungen. Beziehungen zwischen freilich das Zentrum sich stets gegen die Heirathsvermittelungs- offenen Arment. Die Kolonialſchwärmer von der Rechten habe es Bureaus erklärt.( Seiterkeit) Mit Frauen- Emanzipation hat die mit dem Kaufpreis der Ulfambarabahn gewonnen. Meine Herren, wir die Berleihung des Ordens fönne er nichts aussagen: das sei lediglich ganze Geschichte nichts zu thun, int Gegentheil; sie bedeutet nur machen ja täglich die Erfahrung an unserem Leibe, wie Geschichts­

die Prärogative des Kaisers.

Abg. Bebel( Soz.):

Daß der Kaiser das Recht habe, Orden zu verleihen, wem er wolle, habe ich nie bestritten; der gewöhnliche Gang der Dinge ist doch aber, wie ich glaube, der, daß, wenn Orden an jemand gegeben werden, zuvor diejenigen Ressortchefs, in deren Fach die Thätigkeit der betreffenden Person fällt, um ihr Urtheil angegangen werden. Das ist, wie ich aus den Ausführungen des Herrn Kolonialdirektor entnehme, hier nicht geschehen. Im llebrigen ist alles, mit Ausnahme des einzigen Punktes, daß der Oberhofmeister der Kaiserin sich in diese Ordenssache gemischt hat, bestätigt. Die weitere Mit theilung, daß die Militärbehörde eine ehrengerichtliche Untersuchung gegen Herrn Dr. Mar Esser eingeleitet hat, spricht dafür, daß der Herr Schmuz am Steden hat. So scheint also das, was die Breffe über den Fall berichtet hat, auf Wahrheit zu beruhen. Das wollte

ich nur tonstatiren.

med dru strode Kolonial- Direktor von Buchka bemerkt, er sei von Herrn Bebel mißverstanden worden; er habe über die Ordensverleihung lediglich deshalb nicht sprechen können, weil diese ausschließlich Prärogative des Kaisers fei. Irgend ein Schluß dürfe aus seiner Haltung nicht gezogen werden.

Das Ordinarium wird bewilligt, nur von den fachlichen und vermischten Ausgaben werden 6000 M. gestrichen. Im Ertra- Ordinarium werden von den Ausgaben für Neu bauten 2c. statt der verlangten 370 000 m. nur 340 000 m. bewilligt. Bu Beihilfen für sich ansiedelnde deutsche Mädchen werden 25 000 Dr. verlangt. Die Kommission beantragt, diese Forderung zu Abg. Bebel( Soz.):

streichen.

eine neue Form der Sklaverei.

Abg. Frhr.   v. Kardorff( Nv.):

Herr Bebel hat mir einmal gesagt: Wie können Sie über Süd­westafrifa reden? Sie waren ja noch gar nicht dort! Herr Bebel aber hat heute in seiner bekannten Bescheidenheit über Südwest­afrika gesprochen, obgleich er auch nicht dort war.( Heiterkeit.) Ich habe ihm damals gejagt, daß ich in meinem hohen Alter nicht mehr daran denken kann, nach Afrila zu reisen. Das heißt: wenn ich ge­zwungen sein soll, hier täglich eine Rede des Abg. Bebel anzuhören, dann will ich mir die Sache doch noch überlegen.( Große Heiterfeit.)

Bebel, daß ich diese ganze Debatte hier hervorgerufen habe, ist so Abg. Graf Aruim( Np.): Die Behauptung des Herrn Abg. recht bezeichnend für Herrn Bebel, der ja mit der Wahrheit immer auf einem gespannten Fuße steht.( Oho! links.)

lügen entstehen. Die Mythen der Vorzeit werden uns, die wir am Webstuhl der Geschichte des deutschen Voltes fizen( Heiterkeit), um so verständlicher sein. Aber es ist doch selten, daß wir eine Legenden bildung an ihrer Quelle so abfassen können, wie in diesem Falle. Ich habe nur zu erklären, daß weder ich, noch irgend einer meiner politischen Freunde Herrn Cecil Rhodes   kennen, daß wir weit davon entfernt find, ihn mit offenen Armen zu empfangen und irgend welche Abmachungen mit den Herren der Rechten zu Gunsten des Herrn Cecil Rhodes   getroffen zu haben. Die Persönlichkeit des Herrn Cecil Rhodes   wäre auch für mich die allerlegte, für die ich irgend was thun möchte.

Das Kapitel wird bewilligt. in intune Beim Kapitel ,, Gesandtschaften" fragt

THE

Abg. Richter( frf. Bp.), was Bahres an den Gerüchten sei, daß

Das ist das Charakteristische an der Thätigkeit des Abg. Bebel, Maste abreißen müssen( Große Heiterkeit), daß er alles auf persön liche Dinge zurückführt, um stets Standale herbeizuführen. In diesem Jahre hat er keine Skandalgeschichten gewußt, und da muß er hinter den 17 Mädchen herlaufen.( Alseitige Heiterkeit.) Lesen Sie das Buch des Herrn Bebel über die freie Liebe( Große Heiterkeit), dann werden Sie sehen, daß Herr Bebel nicht das Recht hat, sich um diese Dinge zu kümmern.( Anhaltende Heiterkeit.)

der wir immer weiter auf die Spur kommen( heiterkeit) und die Deutschland   beabsichtige, die Karolinen anzutaufen.

Abg. Bebel( Soz.):

-

Staatssekretär v. Bülow:

pas Ueber diesen Punkt bin ich nicht in der Lage, etwas mitzutheilen. Mit einer akademischen Erörterung würde unsern Interessen wenig gedient sein. Die Situation läßt sich erst übersehen, wenn der neue Handelsvertrag zwischen Spanien   und Amerika   von den Kortez ratifizirt ist.

Abg. Richter( frs. Vp.):

Die ferne Zukunft intereffirt mich natürlich nicht. Dagegen interesfirt es mich sehr lebhaft, zu erfahren, ob Deutschland   zu seinen vielen werthlosen Kolonien noch neue dazu kaufen wird.

Abg. v. Kardorff( Np.): Herr Richter sollte es doch endlich aufgeben, immer von werthlofen Kolonien zu reben.( Heiterkeit.) Es ist doch durch Sachverständige unzählige Male bewiesen worden, daß sie einen großen Werth repräsentiren.( Erneute Heiterkeit.) Abg. Nichter( frf. Bp.):

bi Abg. Graf Arnim( Np.):

Zunächst danke ich Herrn Grafen Arnim für die unfreiwillige Reklame, die er soeben für mein Buch gemacht hat.( Heiterfeit.) Der Herr Graf Arnimi meinte, ich suchte hier immer Skandaldinge zur Sprache zu bringen. Das ist aber nicht meine Schuld. Wenn jolche Dinge vorkommen, dann ist es nun einmal mein Bech, daß sie niemand sonst zur Sprache bringt als ich. Es wäre uns auch lieber, Nachdem die Kommission einstimmig beschlossen hat, diese wenn das Graf Arnim und seine Freunde thäten; das wäre vielleicht Forderung abzulehnen, könnte ich eigentlich auf das Wort verzichten. wirksamer, als wenn es von meiner Seite geschieht. Herr Graf Trozdem muß ich noch einige Worte über den bekannten Vertrag Arnim   wird ferner nicht bestreiten wollen, daß er ein Kolonial- Von werthlosen Kolonien zu sprechen werde ich erst dann auf­sagen, nach dem eine Deputation von Frauen bei dem Gouverneur schwärmer ist. Bestreiten Sie das? Er schweigt!( Heiterfeit.) hören, wenn mir bewiesen wird, daß fie irgend einen Werth haben. Leutwein   Vorstellungen machte und eine Antwort erhielt, die zeigte, Wenn ich von Kolonialschwärmerei rede, so meine ich damit, daß er Auf die Redereien von sogenannten Sachverständigen gebe ich gar­daß der Herr sehr wenig geneigt war, eine Aenderung eintreten zu für Dinge eintritt, die in Wolkenfududsheim liegen. Diesen Eindruck nichts( Lachen und Zurufe rechts), so lange ich wahrnehme, daß die laffen. Der Herr Referent hat bemerkt, daß die ganze Angelegen- bekam ich von seiner Thätigkeit in Bezug auf foloniale Dinge. Steuerzahler immer neue Millionen in die Kolonien hineinstecken heit hauptsächlich in den Händen der Deutschen Kolonialgesellschaft   und ich sagte, wir wären zu der ganzen Erörterung nicht müssen.( Sehr richtig! links.) ruhte, offenbar aber ist diese Gesellschaft Hand in Hand gegangen gekommen, wenn er nicht in so ungeschickter Weise sich des mit dem Gouverneur, der seine Zustimmung zu dem Bertrag ertheilt Bertrages, gegen den er später in der Kommission selber ge- Um das Ausland darüber aufzuklären( Heiterkeit), welchen un­haben muß. In dem Vertrage ist keine Fürsorge dafür getroffen, stimmt hat, angenommen hätte. Ich finde, der Widerspruch bedeutenden Einfluß der Abg. Richter auf unsere Stolonialpolitik daß die Mädchen wieder nach Hause fahren können, wenn ist nicht auf meiner, sondern auf seiner Seite. es ihnen dort nicht gefällt. hat, will ich nur feststellen, daß Herr Richter den Kolonialetat stets Auf Grund dieses Vertrages Der Abg. v. Kardorff hat dann gemeint, wenn man jeden Tag abgelehnt hat, und daß unsere Kolonialpolitik trotzdem ihren ruhigen, find bereits 16 Mädchen nach Südwest- Afrila abgereist. Diese müssen solche Reden, wie ich sie gehalten habe, anhören müßte, befäme man sicheren, stetigen, geregelten, ungestörten, wenn auch langsamen sich dort verpflichten, sämmtliche Dienste zu leisten, die von ihnen das Parlament fatt. Ach, wenn mein Nednertalent es fertig gebracht( Große Heiterkeit) Weg geht. Und nur Herrn Richter ist es zu vera verlangt werden, wenn sie auch nicht unter die Thätigkeit eines hätte, den Abg. von Kardorff aus dem Reichstag hinauszuräuchern, danken, daß unser Kapital fich so wenig an den Kolonien betheiligt, Mädchens für Alles" fallen. Das Dienstverhältniß foll 2 Jahre so wäre ich ganz froh.( Große Heiterkeit.) Herr Kardorff kann mir weil es durch ihn gruselig gemacht ist. Es muß endlich einmal dauern, die Kündigungsfrist beträgt 6 Monate. Macht sich das nicht vorwerfen, daß ich in dieser Session die Geduld der Herren fonstatirt werden, daß die freisinnige Partei nur einen fleinen Bruch Mädchen irgend einer Vernachlässigung des Dienstes schuldig oder in besonderem Maße in Anspruch genommen hätte. Ich glaube, theil der Nation darstellt( heiterkeit), daß wir daher gar keine Ver­treten sonstige Vorkommnisse ein, so ist, wie überhaupt für Streitig wenn wir die Zahl der Reden einmal zusammenrechnen, die Herr anlassung haben, irgendwie auf die Wünsche des Herrn Richter feiten zwischen Dienstboten und Herrschaften, der Gouverneur die von Kardorff und ich gehalten haben, dann wird die große Mehrzahl Rücksicht zu nehmen. einzige Entscheidungsinstanz. Der Lohn von 20 M. pro Monat, den auf ihn kommen. Ich glaube, daß ich mich bei einem solchen Ver­diese Mädchen erhalten, ist für die dortigen Verhältnisse nicht aus gleich nicht gerade zu geniren brauche.( Große Heiterfeit.) reichend. Der Transport nach dort geschieht ja auf Reichstosten, Die Forderung wird dem Antrage der Kommission entsprechend wie die Mädchen aber zurüdfommen, ist ihre Sache. Wenn es ihnen abgelehnt. in ihrer Stellung nicht gefällt, werden sie oft genöthigt sein, zu einem anderen Gewerbe ihre Zuflucht zu ergreifen, zu welchem, das brauche ich Ihnen nicht zu sagen. Das kaiserliche Gouvernement übernimmt übrigens dort die Rolle des Gesindevermiethers, es be stimmt, in welchen Dienst ein Mädchen treten soll.

Nachdem ich also diesen Vertrag kenne, tann ich mich unmöglich zur Annahme dieser Position entschließen.

Der Rest des Extra Ordinariums und die Ein­nahmen werden debattelos genehmigt.

Zum Etat für Neu- Guinea beantragt die Kommission folgende Resolution anzunehmen:

Die Zustimmung zu dem Etat für das Schutzgebiet von Neu­ Guinea   auf das Rechnungsjahr 1899 mur unter der Bedingung zu ertheilen, daß der Vertrag vom 7. Oftober 1898 zwischen dem Reichstanzler und der Neu- Guinea- Kompagnie in dem Artikel 7 dahin abgeändert wird, daß das Auswahlrecht der Neu- Guinea­Kompagnie von zehn auf drei Jahre, sowie daß diese Auswahl auf bas Kaiser Wilhelmsland   beschränkt wird.

And

Präsident Graf Ballestrem: Die Diskussion ist geschlossen. Abg. Richter( frf. Bp.) ruft, daß er sich zum Wort ge meldet habe. Präs. Graf Ballestrem: Die Diskussion ist geschlossen. Abg. Richter( frs. Vp.): Ich bitte das Wort zur Geschäfts­ordnung Präf. Graf Ballestrem: Das Wort zur persönlichen Bemerkung hat Herr Nichter. Abg. Nichter( frf. Bp.): Ich bitte das Wort zur Geschäfts­ordnung.

Präs. Graf Ballestrem: Das Wort zur Geschäftsordnung hat Serr Richter.

Wort gemeldet, als Herr Graf Arnim fich setzte. Abg. Richter( frf. Vp.): Ich habe mich in dem Augenblick zum

Abg. Graf Arnim( Rp.) della sorg Bittet das Haus, fich durch die Ausführungen des Abg. Bebel nicht beeinflussen zu faffen. Es werden nur feft gedungene und engagirte Mädchen genommen, mit Hilfe der Missionsgesellschaften nach Südwest Afrika und dort zu ihrer Herrschaft gebracht. Sie Abg. Frese( frf. Vg.) schildert die klimatischen Verhältnisse von Präs. Graf Ballestrem: Ich habe mich umgesehen, habe aber Preise ihnen gleichgiltig bleiben könnten. Verschiedene Mädchen Plantagen- Verhältnisse ein und legt dar, daß der Anbau von Tabat das Haus nichts dagegen hat, die Diskussion wieder eröffnen. wverden vollkommen ernährt und beköstigt, so daß die dortigen hohen Neu- Guinea als ungünstig. Er geht dann auf die Entwickelung der nichts bemerkt.( Heiterkeit.) Ich bitte den Herrn Abg. Richter, sich in Zukunft zeitiger zu melden. Im Uebrigen kann ich ja, wenn haben auch sofort Heirathsanträge erhalten. Daß der Gouverneur und Baumwolle gute Erträgnisse gezeitigt habe. Redner befürwortet Das Wort hat also der Abg. Nichter. die Streitigkeiten schlichtet, liegt nur im Interesse der Mädchen selbst. schließlich die Annahme der von der Budgetkommission vorgeschlagenent Das Wort hat also der Abg. Nichter. Daß die Mädchen nicht so leicht wieder zurückfahren können, ist Resolution. sehr gut bei der Wandelbarkeit des weiblichen Sinnes( Große Kolonialdirektor v. Buchka erklärt, daß er der Neu- Guinea Kolonialdirektor v. Buchka erklärt, daß er der Neu- Guinea Seiterfeit links)- wenn Sie diese Erfahrung noch nicht Kompagnie feinerlei Vorzugsrecht gewähre. Man verfährt doch nach gemacht haben, Herr Bebel, um so besser für Sie.( Heiterkeit.) dem Grundsay: wer zuerst tommt, der mahlt.

nd hit Abg. Richter( frs. Vp.):

STUD Nur einige Worte über das, was Herr Graf Arnim gefagt! Ich muß doch ein mächtiger Mann sein.( Große Heiterfeit.) Herr Graf Arnim hat ja gesagt; daß mein Einfluß im Stande gewesen: