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Freitag, 24. Juni 1932.

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Eine Sensenschlacht. Auf einem Feld bei| lung famen aus Amerika , dem Lande, wo man I gerüstes, schützt vor Verfall der Knochensubstanz

Cabannes in der Nähe von Marseille ist es am den Wert und die Schönheit guter Zähne beson- an jeder Stelle und darum auch an den Zähnen, Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Mittwoch zu

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einer regelrechten Sensenschlacht ders hoch einschätzt. Professor Sampson be- die aus gleichem Stoff wie die Knochen, wesent­zwischen sechs Mitgliedern einer Bauernfamilie richtete über einen ganz trostlosen Fall von lich aus Kalt und Phosphorsäure in edelster Der verunglückte Proteststreit der gekommen, bei der zwei Männer und eine Zahnlockerung( Paradentose), bei dem jedes Form bestehen. Die höchsten Ansprüche an Kalt Kommunisten und Hakenkreuzler in Frau getötet wurden. Eine vierte Person Sauen schon unmöglich war und alle Zähne und Phosphor stellt naturgemäß das werdende Auffig. wurde lebensgefährlich verlegt, die übrigen tamen schon für verloren galten. Mit energischer Kind für sein Knochengerüst an seine fünftige mit geringeren Verlegungen davon. Die Ursache Quarzlampenbestrahlung gelang es ihm, die Mutter. Ein Arzt kleidete das in die sehr zu Bresse liest und sich um die nackte Wahrheit nicht Wenn ein Uneingeweihter die kommunistische dieser Familientragödie ist eine Geldang schwere Paradentose vollkommen auszuheilen. treffenden Worte: Das Kind nimmt sich rüd­genheit, die die Familie schon seit längerer Zeit Der Patient stellte sich einige Jahre später mit sichtslos, was es braucht." Nicht alle Frauen fümmert, fäme er zur Ueberzeugung, daß sich tat­in zwei Lager gespalten hat. völlig gesundem Gebisse seinem Erretter dankend vertragen diesen Angriff ganz ohne Schaden. sächlich alles jo verhält, wie dort geschrieben steht. Schwerer Unfall. Auf dem Brüger Haupt- bor, und zum Beweise seiner guten Zähne Viele von ihnen verarmen an Stalt und Phos- Die Wirklichkeit sieht jedoch ganz anders aus, bahnhofe bestieg der 49jährige Maschinführer Karl fnadte er vor den Augen des erstaunten Arztes phor; sie verlieren Zähne, werden hinfällig und als es diese Herrschaften der Deffentlichkeit weis­Gerner aus Brölles bei Podersam einen Personen- harte Paranüsse. altern vorzeitig. Auch das spätere Stillen des machen wollen. Sie schreiben z. B. in der In­zug, mit dem er heimfahren wollte. Als der Jug Außer bei der Zahnloderung wird auch bei Stindes fällt ihnen schwer. Auch hier erweist sich ternationale" vom 22. Juni, daß der Protest­sich in Bewegung jeste, bemerkte Gerner, daß er Zahncaroes( Zahnfäulnis) mit bestem Erfolge als natürlichstes und wirksamites Gegenmittel sveit in Aufsig fast vollständig gewesen sei und in einen falschen Train eingestiegen war, weshalb die Höhensonne angewandt, hier allerdings vor- Rörpers, mit Ultraviolettſtrahlen. Die Nahrung Gründen, daß besonders bei der Firma Belter of die rechtzeitige vorbeugende Bestrahlung des betonen auch noch ausdrücklich aus gewiſſen er die Tür des Abteils aufriß und auf den Bahn zugsweise prophylaktisch in Form von Körper- bietet dem Körper immer schon ohne Zugabe auch ein Teil mitstreikte. Was ist wahr an der törper sprang. Siebei fiel er jo unglücklich, daß ng bestrahlungen zur Vorbeugung und Verhütung. genügend Kalt und Phosphor dar; jedoch nur ganzen Sache? Durch den ganztätigen Regen, lam, wobei ihm der Fuß völlig zermalmt wurde. Die wissenschaftliche Begründung für diese bei Besonnung- wo es angeht, mit Natur- welcher am 20. Juni niederging und nachdem Meit schweren Verletzungen wurde der Verunglückte Seilwirkung ist recht flar: Man weiß, daß es sonne, sonst mit der viel schneller arbeitenden wir fast lauter offene Bauten derzeit haben, waren ins Brüger Krankenhaus gebracht, wo ihm der Fuß bei Rachitis heute kaum ein zuverlässigeres tünstlichen Höhensonne- wird der dem Körper die Bauarbeiter ganz unfreiwillig gezwungen zu abgenommen werden mußte. Heilmittel gibt als Ultraviolettbestrahlung mit dargebotene Ralf- Phosphor affimilierbar, d. h. feiern und daraus wird gefolgert, in Auffig sei Ein Röntgenmuseum . In Lennep ( Westfalen ), der Quarzlampe. Ultraviolettes Licht verbessert aufgeschlossen von den Körpersaften aufnehmbar, dent. Dies beweist wieder, daß eben auf allen der Baterstadt Röntgens , ist jetzt ein Röntgen- den Lak- und Phosphorstoffwechsel des Knochen- verwertbar, anbaufähig.

so er mit dem rechten Bein unter die Räder des Waggons

museum eröffnet worden. Das Museum gibt einen Ueberblick über Entdeckung, Bedeutung und Weiter­entwicklung der Röntgenstrahlen. Der interessante Museumsfundus zeigt die Entwicklung des Rönt­genapparats von den Anfängen bis zum transpor­tablen hochspannungs- und strahlenficheren Rönt­genapparat. In dem Museum befindet sich u. a. die erste Aufnahme, die Röntgen von einer feiner Hände gemacht hat.

Die Dittatur ist teuer!

Hierzu eine furze Erläuterung: Frankreich ist der finanzstärkste Staat in Europa , es besitzt zwanzig Prozent des Goldbestandes der Welt!"

Der 3irfus stirbt.

Das Ende einer romantischen Kunst.

Von der hohen Schule der Abdeckerei.

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Film, Radio und

Nicht Dressur, sondern Wirklichkeit!

Gast.

jenen Bauten, welche unter Dach sind, überall ge­arbeitet worden ist und sich niemand um diese Protestaktion fümmerte. Wir haben derzeit bei uns im Bezirk rund 2300 Bauarbeiter beschäftigt. Nach ihrer Versammlung, welche sie für 4 Uhr 38facher Zirkustod. einberufen hatten, zu schließen, nahmen an der­selben hoch gerechnet 180 Personen teil, und wer Wirtschaftsnot schaufeln der Manege das Grab. die Vorbereitungsarbeiten unserer Kommunisten SPD- Berlin schreibt: S. O. S. im Zirkus-[ die den meisten Zirkusunternehmungen wirtschaftlich zu solchen Veranstaltungen fennt, weiß, daß jich gewerbe! Der deutsche Zirkus Kapitän Schneider", das Genid gebrochen haben. Infolge der Arbeits- ein großer Teil von Arbeitslosen, die gar nicht dessen weltberühmte Löwengruppe fürzlich in Neapel losigkeit finden ständig die Einnahmen. Konnte auf den Bauten beschäftigt sind, von ihnen kom­versteigert werden mußte, war das jüngste Opfer früher das Gastspiel in einer mittleren Stabt auf mandiert wird, schon lange vorher im Lokal zu des großen Zirkussterbens, das von den 48 eine Woche und noch länger ausgedehnt werden, so erscheinen, damit der Referent nicht vor leeren 3irfusunternehmen nur erzwingt heute die wirtschaftliche Notlage den Ab- Tischen sprechen muß. Wären die Herrschaften In der Lodzer Volkszeitung" finden wir deutschen Leben gelassen hat. Nicht bruch der Zellte schon nach zwei, höchstens drei Tagen. überzeugt gewesen, daß ihnen wirklich die Bau­folgende aufklärende Zahlen aus dem polnischen noch zehn am weniger als 38 große und mittlere Wanderzirkusse Das führt zu einem beschleunigten Reisetempo; in arbeiter alle nachlaufen, dann hätte auch der große Budget: " Im Voranschlag des Budgets 1932/33 iſt ſind in den letzten sechs Jahren der wirtschaftlichen kurzer Zeit hat ein Zirkus buchstäblich alle guten Turnhallen sa al nicht alle faffen fönnen. So die Gesamtsumme der Ausgaben im Etat Prä- Krise zum Opfer gefallen. Unter ihnen alte und Städte und Orte abgegrast und muß zuletzt seine aber begnügten sie sich diesmal mit dem Ga jt. Etat, Prä­fident der Republik " mit 3,012.362 3loty" ange- berühmte Unternehmen, Namen, die in der Ge- Zuflucht zu Auslandstourneen nehmen. Gewiß zimmer der Turnhalle. Also der große Protest­fident der Republik " mit 3,012.362 3loty angeschichte des Zirkus einen Ehrenplatz einnehmen, waren auch schon vor dem Kriege für ein Zirkus- ftreit ist diesmal danebent gegangen und es ist in geben. Der Etat des französischen Staats- Abkömmlinge uralter Artistenfamilien wie Lorch , unternehmen schlechte Monate keine Seltenheit, aber mit alles Bluff, berechnet für jene, die nicht alle Blumenfeld, und neben ihnen bekannte Blumenfelld, und neben ihnen bekannte Namen: es gab dafür zum Ausgleich in jedem Jahr einige werden. Auch bei diesem Bauarbeiterkampfe hat präsidenten beträgt 3,600.000 Franken oder in Barum- Kreiser, der Riesenzinkus Amarant, Maine , Städte, die ganz besonders einschlugen", wie der es sich gezeigt, daß man hier dieselben Methoden polnischer Valuta 1,260.000 3loty. Der fran- Solzmüller, Corth- Althoff, Gebrüder Blumenfeld- Fachmann zu sagen pflegt. Diese Städte sucht man anwendet wie beim Bergarbeiterstreit in Brüz. zösische Staatspräsident muß aber davon 700.000 Blumenfeld- Fachmann Magdeburg. Allein im Vorjahre mußten zehn heute vergebens, obwohl, wie es heißt, das deutsche Wie uns berichtet wurde, sollen auch an die Franten( 245.000 Zloty) als Einkommen unternehmen den Konkurs anmelden. Es sieht aus, Bolt von allen Völkern Europas dem Zirkus das 2000 K Sammelgelder zur Unterstübung der steuer bezahlen und erhält außerdem nach als wäre der Niedergang des Zirkus besiegelt, als größte Interesse entgegenbringt. Streifenden aufgebracht worden sein, insbesondere Niederlegung des Amtes teine Pension. sollten die letzten Reste der großen zirzensischen der Nichtorganisierten. Bei dieser Aktion soll man, Kunst, die ein ganzes Jahrhundert in Atem hielt, Aber auch psychologische Erscheinungen entlären wie einige Informierte wiffen wollen, ganz auf für immer verschwinden. die Notlage des Zirkusgewerbes. Es herrscht, be- die Nichtorganisierten bezüglich der Unterstüßung sonders in der Großstadt, eine ausgesprochene Zir- vergessen haben und es liegt hier auch die Ver­fusmüdigkeit. Film und Radio haben das Inter- mutung nahe, daß wohl alles auf Verwaltungs­Tausende von Artiften, Musikern, Angestellten effe für zingenfische Schauspiele start gemindert. Die tosten aufgegangen sein wird. Wenn sie schreiben, und Arbeitern sind durch diese Zusammenbrüche Pferdebreffuren, die früher die Programme der daß es diesen Proteststreits in Auffig, Bodenbach brotlos. geworden. Die riesigen Inventarien tamen Beltzirkusje beherrschten, finden nicht mehr den Bei- und Teplitz zuzuschreiben ist, daß die Unterneh unter den, Hammer. Wertvolle Pferdebestände, edle fall wie einst. Das Pferdeverständnis fehlt in einer mer mit ihnen nochmals verhandeln, so wären sie Schul- und Freiheitspferde, die mit ihren Reitern Zeit, in der die Technik so entscheidenden Einfluß sehr dumm, obwohl es für den Industrieverband verwachsen waren, wurden zu Spottpreisen ver­steigert und sind heute Milch und Kohlenwagen eine Höhe erreicht, die schwerlich überboten werden ständige steigert und sind heute Milch- und Kohlenwagen gewonnen hat. Aber auch die Raubtierbressuren haben besser wäre, er würde seine Gelder für die rück­Arbeitslosenunterstützung verwenden, vorgespannt. Andere, die in den Stallungen des tann. Dazu sehen wir heute genügend gute Kultur- denn die Unternehmer kennen ihre Pappenheimer, Zirkus für treue Dienste das Gnadenbrot erhielten, filme, die in den großen Massen Verständnis für die ob sie nun vom Hakenkreuz oder Kommunisten fanden den Tod in den Abdeckereien, weil sie zum Welt des Tieres erwecken! Im Gegensatz zu früher stammen und sagen sich, wenn man dem Kinde Arbeiten und Schlachten at alt waren. Raubtier wird deshalb die Künstlichkeit der Dressuren emp- den Willen tut, weint es nicht. Sie wissen ganz gruppen, deren Anschaffungs- und Dreſſurwert das funden und teilweise auch abgelehnt. genau, daß sie feine Mehrheit hinter sich haben, Kapital mancher Aktiengesellschaften überstiegen und so werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach haben, wurden auseinandergerissen und zum Teil von Reichenberg wieder zurückfommen, wie sie vergiftet, da sich feine Abnehmer fanden. hingefahren sind, denn die große Masse der Bau­arbeiter steht im Verband der Arbeiter in der Bau-, Stein- und Keraminduſtrie und leistet Gautlern keine Gefolgschaft. Bedauerlich muß man es nennen, wenn es Arbeiter gibt, die die nackte Wirklichkeit sehen und ihre Presse lesen, und ihnen dennoch nachlaufen. Sie sind eben nach Leninschem Muster erzogen und dürfen die Wahr­heit nicht sehen noch glauben. Daher wird es unsere Aufgabe sein müssen, diese irregeführten Arbeiter zur Erkenntnis zu bringen, daß sie be greifen, wer es mit ihnen ehrlich meint. Kein flaffenbewußter Bauarbeiter nimmt an ihren Veranstaltungen teil. Nur dadurch wird es er­möglicht, auch in der Zukunft für die Bauarbeiter einen vollen Sieg zu erreichen.

Was die Anhänger fascistischer Diktatur natürlich nicht hindern wird, über die Ver­schwendungssucht" der Demokratie zu zetern!

Höhensonne gegen Zahnlockerung.

Verzweiflungskampf.

Eine der gefürchtetsten Zahnerkrankungen ist das plögliche Lockerwerden entweder völlig gesunder Zähne oder solcher Zähne, deren Zahn­fleisch gleichzeitig unter Entzündungserscheinun­gen erfrantt. Bisher gab es dagegen so gut wie gar fein Mittel. Die Zähne mußten meistens entfernt und durch künstliche ersetzt werden, mit Angesichts dieser Tatsachen sind die Aussichten unter gelang ein mühsames Ausheilen der Ent- Kapital, das in den zusammengebrochenen Unser für den deutschen Zirkus wenig hoffnungsvoll. Seine zündungserscheinungen, wobei dann manchmal nehmungen investiert war, betrug acht bis zehn Mil- Glanszeit, in der aus den Holzbuden der Kunstrei­die Zähne erhalten werden konnten durch lionen Mark. In annäherno 1000 Spieltagen find ser, den Affen- und Zaubertheatern, den Wander­Stüßung mittels fünstlicher Schienen oder von ihnen etwa sieben Millionen Mark an Gagen menagerien die reisenden Zelstädte wurden, kauf­Brücken usw. Es ist daher von großem Inter- und Löhnen gezahlt worden. Handwerker und Liefe- männische Unternehmungen, in denen Millionen­effe, daß seit einiger Zeit sich die Berichte in ranten haben einen Verlust von jährlich fünf Milwerte investiert waren, scheint unwiderbringlich vor der zahnärztlichen Bresse mehren, nach denen lionen Mark durch fehlende Aufträge. Ein unter- bei zu sein. Das war jene Zeit, da Renz und es gelungen ist, durch Ultraviolettbestrahlung gehendes Gewerbe im Spiegel der Zahlen! des Zahnfleisches mit künstlicher Höhensonne. Zahnfleischentzündungen rasch zur Heilung zu bringen. Ja, es wird mitgeteilt, daß locker ge­wordene Zähne nach der Höhensonnenbestrahlung wieder kaufest wurden.

Die ersten Nachrichten über diese neueren bedeutsanten Erfolge der Quarzlampenbehand­

Agrarisches Sonntags­

vergnügen.

Geht da eine Gruppe sozialistischer Jugend­licher der Beraunfluß entlang und sucht einen passenden Badeplatz. Der schmale Weg ist lehmig, die Wiese ist mit Schlamm, Sand und Aesten be­deckt. Die Sonne brennt heiß, die Fluten des Flusses find reißend und schmutzig, und doch wäre

es schön, zu baden.

Von Ort zu Ort geheßt. Fragt man nach den Gründen dieser Massen­zusammenbrüche, so sind es neben den harten steuer­lichen Belastungen vor allem die ins Riesenhafte angewachsenen Spesen, die durch die verminderten Einnahmen nicht mehr gedeckt werden können und

Schumann Weltruf besaßen. Stirbt der Zirkus? Soll diese bunte, strahlende Welt, mit ihrer geheim­nisvollen, erregenden Atmosphäre untergehen? Die Unternehmen, die bis jetzt von dem großen Ster­ben verschont wurden, führen einen harten Kampf um ihre Existenz. Werden sie sich der Götterdäm merung der Zirkustunst auf die Dauer mit Erfolg entgegenstellen können?

Der tschechoslowakische Cowboy galoppiert langt nach der Reitpeitsche und brüllt, krebsrot| Schließlich müssen ja auch gewisse Einrichtungen nun schnurgerade auf uns zu. Er stopt das Pferd, im Gesicht, er werde uns noch Achtung vor den ihre Daseinsberechtigung beweisen. natürlich in der Wiese, läßt es auch hier elegant Gesetzen beibringen. Das eine muß ihm der Neid Für uns aber war dieser Sonntagnachmittag tänzeln, wobei er die letzten paar stehenden Halme lassen: gegen Arbeiter vorgehen kann er wie der wertvoller als eine ganze Reihe von Vorträgen. zertrampelt, und verlangt von uns die Legitima - beste Polizist. Und nun folgt, gleich einer Extra Die ganze Proßenhaftigkeit und Ueberheblichkeit tionen. Für ihn haben wir keine; wenn man von ausgabe des Venkov", ein Wasserfall chauvini dieser größenwahnsinnigen Sprößlinge der böh­uns etwas will, muß man zuerst selbst einmal stischer Ergüsse. Wir mögen in Deutschland blei- mischen Dorfidyllen tam uns zum Bewußtsein. sagen, wer man ist. Die Wildwestgestalt aber ben, und übrigens sei für uns die Straße gut Alles, was nicht in der Nähe der gutshöfifchen scheint zu meinen, jedermann müsse sie bereits genug, jene Straße, auf der ein Auto nach dem Misthaufen aufgewachsen ist, wird mit Verach kennen, und fordert uns auf natürlich ohne anderen rast. Dort sollen wir also, im Straßen- tung behandelt. Man merkt es förmlich, wie sich sich selbst zu legitimieren ,,, im Namen des Ge- graben sizzend, Staub schlucken und Benzingestant diese Sorte von Menschen wohl fühlt in dem Zahlreiche Gruppen lagern an beiden Ufern, fetes" zu folgen. Jezt kommt es zu einigen föſt atmen. Ja ja, bei den Agrariern kommt eben Wahne, die Träger des Staates zu sein und das und auch unsere Jugend macht halt. Am gepfla- lichen Auseinandersetzungen, denn es will uns zuerst die eigene Person, dann die Jauchengrube, Monopol auf die Gesetze zu besitzen. Für die sterten Uferrand wird gelagert, so schlecht und nicht so recht einleuchten, daß jeder, der ein Pferd dann lange nichts, und dann eventuell, zugleich Arbeiter ist, soweit sie nicht Ställe ausmisten, die recht es eben geht. Man badet, erzählt, ruft vor hat und eine Reitpeitsche trägt ,,, im Namen des mit dem lieben Vieh, der Arbeiter. Wir fragen Landstraße mit Staub und Benzingestant gut überfahrende Boote an und achtet darauf, das Gesetzes" reden kann. Aber wir fragen fein höflich ihn, wo denn die Verbotstafeln seien. Er brüllt genug. Sollte einmal Hitler Gelegenheit haben, in vom Hochwasser ohnedies arg zugerichtete Gras nach dem Weg zur Gendarmerie, wollen auch uns an, wir sollen nur ja nicht glauben, er werde der iWesen nicht noch mehr zu beschädigen. Nach sonst allerlei wissen, und gehen los. Wir auf dem für 5000 K Verbotstafeln aufstellen. Nun wissen die Gegend zwischen Černošice und Radotin zu einigen Stunden rüstet man zum Aufbruch. Bur- schmalen Pfad, der Reiter natürlich mitten in der wir es: das nächste Mal nehmen wir solche Ver- fommen, so tönnte er viel an den dortigen Re­Wiese. Einige sehr gute Erläuterungen werden botstafeln auf eigene Kosten mit. Wie wäre es, liquien aus der Raubritterzeit lernen. Wir aber ichen und Mädels ziehen sich an. Da aber naht, wie in einem For- Wild- West uns zuteil: wir sollen nur ja nicht glauben, daß wenn der agrarische Abgeordnete des dortigen wollen dafür sorgen, daß dieser Spuk verschwindet film, stol; zu Roß, mit wehender Halsbinde und sich der ohnedies schon schwer belastete tschechische Gebietes beantragen würde, man solle eine Ber- und der Spieß umgedreht wird. Das haben wir breitem Cowboyhut, eine fühne Reitergestalt. Bei Landwirt seine Wiesen von Fremdlingen zusam botstafelsteuer" einführen, die die Arbeiter natür uns vorgenommen, als wir zur Gendarmerie der Gruppe vor uns läßt sie den edlen Gaul gra- mentreten läßt, von Leuten, die die hiesigen Gelich zu tragen hätten? Vielleicht könnte man auch station Cernošice pilgerten. Und die Gewißheit, ziös tänzen, zückt den Bleistift und bekritzelt ein ſeße nicht kennen und provozierend die Gegend anregen, dem so durch den Verwüstungsdrang daß dies einmal so kommen wird, verschaffte uns durchziehen. Hier, am tschechischen Land, sei noch junger Sozialisten geschädigten Manne durch eine eine so tiefe innere Genugtuung, daß wir schon Wir bleiben ruhig, denn wir haben nichts Ordnung, da gelten noch Gesetze und er werde entsprechende Staatssubvention helfend unter die lange in feiner so gehobenen Stimmung waren. verbrochen: in der Wiese waren wir nicht, wir schon dafür sorgen, daß diese auch eingehalten agrarischen Achseln zu greifen? Nächsten Sonntag wird wiederum eine edle Mit solchen Gedanken gingen wir zur Gen- Reitergestalt in den Wiesen der Beraun herum­blieben immer auf den Steinen des Ufers, 1-2 werden. Meter vom Waffer entfernt, wir tamen nicht über darmerie. Dort wurde alles aufgenommen, eine reiten, junge Arbeiter anbrüllen, in sie hinein­die Felder, sondern gingen immer auf den Wegen, Kommission soll eingesetzt werden, um den Schareiten und mit der Peitsche herumfuchteln, natür­Verbotstafein fahen wir auch nirgends, wozu sich den festzustellen( Abrüßung der Pflastersteine) lich im Namen des Gesetzes". Uns fann dies und in Prag wird die Sache zu Ende geführt. recht sein; es ist Mairegen auf unsere Saat. 3. aljo aufregen?

Notizbuch.

Wir wollen zur Straße. Einige wollen rechts gehen. Aber da zeigt sich der agrarische Reiters mann in seiner ganzen Bollendung: Wie bei einer Arbeitslosendemonstration rettet er auf uns ein,