Nr. 160

Freitag, 8. Juli 1982

Lustmord. In der Umgebung von Saidin saus. Die Anbaufläche für die Zuderrübe ver- 1931. Ein Nüdaang des Gesamterträgniffes um bei Pettau  ( Jugoslawien  ) wurde am Mittwoch ringerte sich ebenfalls, fie betrug 1930 223.773 18.4 Prozent. Sonst ist weder in der Anbaufläche ein furchtbares Verbrechen entdeckt. Die 13jäh- Settar, 1931 nur noch 185.498 Settar, ein Minus lebenswichtigen Getreides, bei Industrieprodukten rige Maria metec befand sich Montag mit von 17.1 gegenüber dem Vorjahre. Der Ertrag oder bei Futterpflanzen. eine wesentliche Aende­einer Rinderherde auf der Weide. Als die Tiere der Zuckerrübe sont von 64,213.344 3entner im rung noch im Ertrage gegenüber dem Vorjahre allein heimfamen, suchten die Angehörigen nach Jahre 1930 auf 52,408,366 Zentner im Jahre zu verzeichnen. dem Mädchen und fanden es in einer Blutlache liegend in einem nahe gelegenen Wald tot auf. Eine Gerichtskommission stellte fest, daß das Mädchen von fünf bis sechs Männern vergewal tigt und nachher erwürgt worden war.

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Arbeitende Frauen in Italien  .

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Rechtspflege für Arbeiter

und Angestellte.

1. August 1931 fundgemachte Gesetz vom 4. Juli 1931 über die Arbeitsgerichte( Gerichts­barkeit in Streitigkeiten aus dem Arbeits-, Dienst und Lehrverhältniffe) begrüßt werden, das am 1. Jänner 1932 in Straft getreten ist. Mit diesem

Als großer Fortschritt fonnte das ant

Mit einem erschwindelten Auto über die Grenze. Der vorbestrafte Bilsner Kaufmann Egon Kraus der Mignon, Kennst Du das Land, wo die Zitro- nicht fügen will, der wandert in die Gefängnisse. und es war zu hoffen, daß ab 1. Jänner 1932 Für unzählige Menschen bedeutet das Lied stehen sie, die Wächter Mussolinis, und wer sich Gesetze wurde eine alte Forderung verwirklicht hat vorigen Samstag einer Wiener   Autofirma ein Automobil herausgelodt und, wie die Polizei feit wie es sich die Phantasie des Nordländers seit Deutschland  , in England und Amerika  , sondern fachten und verbilligten Gerichtsverfahren nach nen blühn?" auch heute noch ein Stüd Italien  , Die Arbeitslosigkeit ist groß, nicht nur in die arbeitsrechtlichen Stritte überall dem verein­stellte, noch vor der Entdeckung des Betruges mit Jahrhunderten vorgestellt hat: ein Paradies an auch im gejegneten Lande des Fascismus, und dem Arbeitsgerichtsgesetze zugeführt werden. dem herausgelockten Wagen bei Klingenbach   die landwirtschaftlicher Schönheit und ein Paradies so muß man froh sein, wenn man Steine schlep­burgenländische Grenze in der Richtung nach der Lebensbedingungen. Der Fascismus hat in pen darf... Ungarn   überschritten. Mit der Durchführungsverordnung vom Sonderausflugszüge. Ein Sonderausflugszug Fremdenindustrie der Luxushotels alles getan, hängen, braunen, Verbindung mit der großzügig aufgezogenen 1. Dezember 1931 wurde angeordnet, in welchen Fremdenindustrie der Luxushotels alles getan, hängen, braunen, sonnenverbranntem Gestrüpp Abteilungen für Arbeitsstreitigkeiten bei den Be nach Hirschberg und auf den Bösig wird von Weiter führt uns der Weg an feljigen Ab Orten selbständige Arbeitsgerichte und besondere ber Staatsbahndirektion Prag Nord Sonntag, den um dieses Phantasiegebilde nach Möglichkeit noch und blühenden Ginsterbüfchen entlang. Dann zirksgerichten zu errichten find. Wie der Tätigkeits­10. Juli zum Preise von 68 K( Berpflegung inbe- zu unterstreichen, der Schilderung von Natursteigt man abwärts in die Ebene. Ein großes beginn der Arbeitsgerichte durch das Sinaus griffen) abgefertigt werden. Der Zug ist bereits schönheiten noch die Beschreibung angeblich idealer Maisfeld breitet sich aus. Frauen sißen im Streise schieben der Beisiger- Ernennungen verzögert gesichert. Reftliche Karten bei Raffe 13 auf dem sozialer Einrichtungen hinzuzufügen. Masarykbahnhofc. Ein Sonderausflugszug nach Man muß selbst Italien   zu Fuß durchivan brotbaumes. Es ist Mittagspause. Sie essen trot Gefeß, das tatsächlich seit 1. Jänner 1932 unter dem spärlichen Schatten eines Johannis wurde, ist bekannt. Schon dadurch wurde das Peipzig und Berlin   wird in den Tagen vom dern, abseits der breiten Straßen, abseits von tenes Brot und Pflaumen.„ Was verdienen Sie nur theoretisch in straft steht, in seiner Anwen 23. bis 25. Juli zum Preis von 878 K( inklusive Lurusbädern und Fremdenindustrie, um zu sehen, hier bei Ihrer Arbeit?" Ein junges, schönes dung zunächst illusorisch gemacht. Nur dort, wo Verpflegung, Nachtlager, Autocarfahrten, Eintritts- wie in der heutigen Wirklichkeit die große Maffe Mädchen wendet uns die leuchtenden schwarzen früher Gewerbegerichte bestanden, die nun in gebühren) abgefertigt werden. Abfahrt von Brag der arbeitenden Bevölkerung und unter ihnen Augen zu.„ Soldi", sagt fte, nicht ohne Stolz. Arbeitsgerichte umgewandelt wurden, konnte die cm 23. d. M. vor Mitternacht, Rückkehr nach Brag vor allem die Frauen und Mädchen leben. Das( Etwa 10 Pfennige.) Als wir einwenden, daß das Tätigkeit, wenn auch nicht mit 1. Jänner 1932, am 25. Juli mitternachts. Der Zug wird in Gegen ergibt dann ein etwas anderes Bild, als es der sehr wenig fei, sieht sie uns groß und verständnis- so doch im April nach wenigstens teilweiser feitigkeit mit der Reichsbahn abgefertigt, die ihrer Lurusreisende malt, der am Auto die Kilometer los an. Meine Mutter habe ich nie anders als Ernennung der Beisitzer aufgenommen werden. feits wieder Ausflugszüge in die CSR.   abfertigen durchrast, der sich in eleganten Bädern und Kuram Webstuhl gesehen", sagt sie. Sie begann vor Aber in jenen Orten, in denen jetzt auf Grund wird. Anmeldungen werden bis Samstag, den orten aufhält und dann von dem ewig blauen Sonnenaufgang und arbeitete bis in die Nacht des neuen Gesetzes selbständige Arbeitsgerichte 9. Juli abends entgegengenommen. Einen Himmel nicht nur der Landschaft, sondern auch hinein. Aber der Kaufmann in Neapel   gab ihr oder Abteilungen für Arbeitsstreitigkeiten bei den Sonderkuraufenthalt für 14 Tage in der Lebensbedingungen schwärmt, von den Oran   nur sehr wenig dafür. Mein Vater und meine Bezirksgerichten zu verrichten find, hat sich ein Trentschin- Teplis für 700 K in den Tagen gen, die einem buchstäblich in den Mund wachsen, Brüder waren Fischer. Und ich habe auch schon Zustand entwickelt, der die Angestellten und hom 1. bis 15. August veranstaltet die Staats- und einer heiteren, lachenden, scherzenden Bevöl im Alter von vier Jahren mit meinen Schwestern Arbeiter vorerst nicht nur um die Anwendung des behndirektion Prag  - Süd. Im Preise sind inbegrifferung, die wie im Schlaraffenlande lebe. Wer als gearbeitet. Aber fatt geworden sind wir nie. Was Arbeitsgerichtsgeseyes, sondern überhaupt um die fen die beiden Schnellzugsfahrten, Wohnung, Ver- Wanderer oder gar Landstreicher durch Italien   wollen Sie das ist unser Los!" Sie zieht ein Möglichkeit bringt, ihre Rechte gerichtlich geltend pflegung, ärztliche Uetersuchung, Bäder und Unfall- streift, der weiß, daß das Land nicht nur berau Amulett aus ihrem Mieder und füßt es. versicherung. Anmeldungen( 100 K Anzahlung, 2 K schend schön sein kann, sondern, daß es dort auch zu machen. Man würde es nicht glauben, daß ein Einschreibgebühr) bis 25. Juli bei Staffe Nr. 13 table, baumiose Sügel, trostlose Steinwüsten, öde, schen Heimarbeiterinnen aus? Da werden aus es fo. Mit der Verordnung des Justizminiſters Gesetz zwar seit 1. Jänner 1932 in Straft steht, Und wie sieht es in den Hütten der italieni   aber nicht angewendet werden kann. Dennoch ist weite Steppen gibt. Ein heißer Wind fegt über den ausgetrockneten Erdboden, der auch dort, wo Bast zierliche Taschen geflochten. Seide, Perlen vom 17. März 1932 wurde verlautbart, daß die Weinstock und Delbaum angepflanzt sind, viel und Goldstickerei werden zu entzückenden fleinen Arbeitsgerichte in jenen Orten, in denen früher Mühe und Arbeit erfordert. Lurusgegenständen verarbeitet. Da werden Mu- feine Gewerbegerichte bestanden, sowie die Abtei­ster entworfen und gemalt. Da werden Korallen lungen der Bezirksgerichte für Arbeitsstreitig und bunte Steine zu Halsketten zufammengefügt, feiten ihre Tätigkeit mit 1. September 1932 auf­die dann an den Verkaufsständen, den Bazaren zunehmen haben. Dies hat zur Folge, daß in den und in den Läden der Badeorte feilgehalten, viel betreffenden Orten und Gebieten die bisherigen bewundert und auch gekauft werden. Aber die ordentlichen Gerichte( Bezirks- und Kreisgerichte) Arbeiterin erhält nur einen Bruchteil des Preises, für die Streitigkeiten aus dem Arbeits-, Dienst der im Laden ausgezeichnet wird. Auch im Lande und Lehrverhältnisse seit 1. Jänner 1932 nicht Mussolinis triumphiert wie in allen Ländern der mehr zuständig sind, die neuen Arbeitsgerichte, Kapitalismus   und der Profit des Unternehmers. bzw. arbeitsgerichtlichen Abteilungen der Bezirks. Die fascistischen Gewerkschaften sind nur seine gerichte aber die Tätigkeit erit am 1. September ergebnisse des Jahres 1931 Handlanger, und die Arbeiterschaft hat sich zu 1932 aufzunehmen haben und infolgedessen in der die in den letzten Mitteilungen des statistischen fügen. Zeit zwischen dem 1. Jänner und dem 31. Auguſt Staatsamtes enthalten sind, entnehmen wir, daß mit So ſicht, die Wirklichkeit im heutigen Italien   1982 fein zuständiges Gericht für die Entſchei­die Anbaufläche für Winter- und Sommerweizen aus. So leben arbeitende Frauen und Mädchen, dung solcher Fälle vorhanden ist. Es können wohl von 795.080 Heftar auf 828.408 Heftar gefstiegen ärmlicher noch als in der Vorkriegszeit. Damals lagen eingebracht und entgegengenommen wer iſt, das ist gegenüber dem Jahre 1930 eine Steige­war alles billig in Italien  . Heute aber ist die den, es werden aber keine Berhandlungen anbe rung der Anbaufläche um 2.4 Prozent. Der Preissteigerung so hoch geworden, daß die Kür aum und es kann infolgedessen in dieser Zeit Ertag hingegen fiel von 13,772,889 Bentnern zung der Löhne, die Arbeitslosigkeit und die Kurz falle aus seinem Dienst- und Arbeitsverhältnisse fein Arbeiter und Angestellter in einem Streit­auf 11,221.574 Zentner, das ist ein Minus ,, Das Land ist Eigentum des Patrons, des arbeit doppelt verhängnisvoll wirken. Nur die von 18.5 Prozent gegenüber dem Vorjahre. Großgrundbejizers", erwidern sie auf unsere Fra   Angst vor der Gewalt schließt ungezählten Arbei- auf gerichtlichem Wege ſein Recht finden. Die Anbaufläche für Hopfen, die im Jahre gen, aber er hat es in Pacht gegeben. Der Pächterinnen den Mund. Andere trösten sich in stiller bestehens des Arbeitsgerichtes oder der arbeits 1930 15.560. Heftar betrug, fant im Jahre 1931 ter hat es wieder verpachtet und zwar in einzel- Gottergebenheit und halten ihr schweres Los für gerichtlichen Abteilung eine Stlage bei dem nach auf 12.424.Seftar oder um 20.2 Prozent. Hinnen fleinen Landstrichen. Die Pacht ist hoch unabänderlich. unabänderlich. Sie beugen sich der Obrigkeit den früheren Bestimmungen zuständigen Bezirks­gegen stieg die Grittefläche sowohl für Früh als auch für Spätkartoffeln, und zwar von 27.646 man weiß oft nicht, wie man sie aufbringen soll. Mussolinis, weil die Religion sie gelehrt hat, daß oder Kreisgerichte einzureichen, dann wird die auf 37.755 Beffar bei Früh-, bei Spätkartoffeln Aver anderen geht es noch viel schlimmer". Sie alle Obrigkeit von Gott sei. Man müßte allen Stage wegen Unzuständigkeit des Gerichtes abge­von 635,556 auf 680.658 Heftar, eine Ver- deuten mit der Hand hinüber nach einem Hügel, Frauen und Mädchen, die sich von den deutschen wiesen. Das neu zu errichtende Arbeitsgericht, an dem gebaut wird. Große Tuffsteine werden Fascisten, den Nazis, goldene Berge versprechen bzw. die neu zu errichtende arbeitsgerichtliche größerung der Anbaufläche bei rithfartoffe 36.6 Prozent und bei Spättartoffeln um 7.1 Pro- dort abgeladen. Vier junge Mädchen laden sich lefsen, wünschen, daß sie Gelegenheit hätten, Abteilung besteht aber noch nicht, fann also noch zent. Auch im Ernteertrage kommt der Wiehr- diese zentnerschweren Stücke auf den Kopf und selbst einmal Italien   zu durchwandern und mit nicht amtieren und damit iſt dem Angestellten anbau faft in der gleichen Weise in Erscheinung, schleppen sie den Hügel empor.„ Was bekommen ihren Klaſſengenoſſinnen dort zu sprechen. Denn oder Arbeiter troß eines in Kraft stehenden nämlich bei Frühfartoffeln ein Plus von 37.2 Sie für Ihre Arbeit?" fragen wir. Doch sie nich Phrasen und Versprechungen ins Blaue hin Gefeßes der Rechtsweg vorläufig abgeschnitten! Prozent, bei Spätfartoffeln von 7.9 Prozent. Das schütteln schweigend den Kopf und schauen ängst ein, sondern unumstößliche Tatsachen und die So schaut es in der Tschechoslowakei   mit der An­Gejamterträgniß macht bei Frühkartoffeln lich und verstohlen nach den beiden Schwarzhem- harte Wirklichkeit müſſen entscheidend ſein für ihre wendung von Gesezen aus, die an sich einen 3,367.532, bei Spätkartoffeln 93,895.551 Zentner den hin, die die Ladung überwachen. Ueberall politische Einstellung. begrüßenswerten Fortschritt darstellen.

fähr 16 nicht erneuert.

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Volkswirtschaft und Sozialpolitik

auf dem Wilsonbahnhof. Beim ungarischen Nationaltheater und bei der föniglichen Oper find am Donnerstag zahlreiche Mitglieder gekündigt worden. 16 Mitglieder des ungarischen Nationaltheaters wurden außerdem so- Im Süden Italiens   trifft man überall noch fort entlaffen. Außerdem wurden bei der auf primitive Schöpfräder, die von Mauleseln Oper die Kontrafte verschiedener Künstler ihre bewegt werden. Frauen und Mädchen holen das Zahl beläuft sich noch Blättermeldungen auf unge- fo fostbare, so bitter notwendige Wasser und schleppen es in Gärten und Felder. Ihre Gestal­ten sind meist schlank und biegsam, die Gesichter edelgeschnitten, mit kleinen Stirnen, schmalen Najenrücken, ausdrucksvollen dunklen Augen. Aber die Kleidung ist ärmlich und zerriffen. Schuhe kennen sie nicht. Barfuß klettern fie ge­wandt über Unebenheiten und spiße Steine, den, Wassertrug auf dem Kopfe, die Eimer an beiden Händen. Ein Blick in die großer Bereitwilligkeit gezeigt werden, enthüllt Elendsbilder, die erschüttern. Kleine, niedrige Räume, Ställe für Menschen und Tiere, fast ohne jeden Hausrat: das ist das„ Heim" dieser Schwer­arbeiterinnen.

Aus der Statistik über die Ernte­

Der Tod.

Von Wilhelm Lennemann.

E. M.  

jeder Hand hängt ihm ein Henkelforb. Nur Tagewert ist auch noch nicht geschafft, heut nicht schwer kommt er in dem Sande und der drük- und für mein Leben noch nicht; da ist noch viel fenden Schwüle voran. Vom Kirchturm jenseits Arbeit, die auf mich wartet!" schließt er seine Ge­der Felder schlägt es Mittag. Silbern fallen dankenreihe, die er während des Rauchens stumm Seiß flammt die Sommersonne über die zwölf Tropfen in die tiefe Stille... Der Alte aufgestellt. Felder. Ein jedes Hälmtlein ist in eine schim chricht auf; eilend wird sein Schritt. Müde und mernde Lichthülle getaucht. Ueber den gelben matt kommt er in der Sandkuhle an. Der Knö Roggenädern zittert die Luft in heißen Wellen. cherne oben wirft sich auf den Bauch. Weit streckt Die Erde brennt, der Himmel glüht. In cher- er den Kopf über den Rand und sieht in die nem, leuchtendent Glanze strahlt der blaue Him- Sandgrube hinunter.

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mel. Müde und still liegen die Felder. Kein, Der Alte hat seinen Korb hingestellt. Vier Gräslein. mag sich rühren. Schlaff und matt Arbeiter, hemdärmelig und braungebrannt, tre­neigen sie sich der ausgedörrten Erde zu. Nur ten zu ihm. Sie nehmen ihren Eßtopf aus dem der rote Mohn und der stolze Rittersporn schauen Korbe und huten sich an die fast senkrechte, san­unbeirrt, in die helle, heiße Lohe. dige Wand, die ihnen einen schmalen. dürftigen Ueber den schmalen Acerrain schreitet lässigtig und genügjam. Hungrig sind sie, und die Schatten gewährt. Schweigend essen sic, bedach ein Wanderer. Hohl scheint sein Auge aus dem Stehle ist ausgedörrt; da schwäße, wer mag. Der Inochigen Gesichte. Tief in die Stirn binein hat Alte steht einige Schritte vor ihnen und schaut er den Schlapphut gezogen. Schlaff und faltig auf fic. Er ist nicht hungrig, nur müde und hängt der Mantel um die dürre Gestalt. Wo er schreitet, da verdorren Gras und Blumen. Wo lebensjatt. Er hat genug der Sommer und Win feine harte Hand die Halme streifen, finfen fie ter gefchen. Die Welt und er haben sich nichts mehr zu sagen. Nun wartet er.. Sterbensmatt zu Boden. Nun bleibt der Fremde stehen. Sein dunkles Auge sicht über die Aeder Die Arbeiter haben ihren ersten Hunger ge­und Felder hinweg nach den nicht gar fernen Sandfuhlen. Dahin lenti er seine Schritte, lang­fam und geruhig; er hat Zeit; er kommt immer noch zu früh. An den Rand der Gruben ießt er sich, in die glühende Sonne. Hoch und weit schaut er in die blauen Feuer des Himmels. Ueber ihn hin weht der heiße Mittag. Lodernd um­brandet ihn die flammende Helle. Mißmutig wirft er sich auf die Seite und blinzelt mit halb geschlossenen Augen auf den schmalen Sandweg. der nach der Grube führt. Schläfrig liegt er, träumend und wartend.

-A

Ein alter Da springt der Schläfer auf. Mann humpelt langsam der Sandgrube zu. An

ftillt.

,, Heiß ist es zum Erstiden!" murrt der eine. " Oho," meint der andere, beffer als falt, und sterben mag ich noch lange nicht." Er schüt­telt seinen blonden Kopf.

Sterben!" lacht der dritte und steht auf und redt" seine nervigen Arme. Ich sterbe in hun dert Jahren noch nicht!"

leber ihm lacht es leise und höhnisch, und wei talte Augen schauen spöttisch herab. Die vier sehen und hören den da oben nicht.

Wenn man versucht, wegen des Nicht­

K. 2.

seine Hände mit hartem Drud gegen die jandige, trockene Wand, drückt und schiebt...

Ein feiner Sand rinnt und rieselt auf die vier. Aber ehe sie noch verwundert und er­schreckt ausschauen und aufspringen können, fällt " Ja, und ich wollt auch meine Kathrin erst mit hartem, dumpfem Schlage die Wand über sie, freien!" wünscht der Blonde, und Er wirft sie schwer und hart hin und legt sich breit, stødt und schweigt wie beschämt. noch und massig auf sie, auf all ihr wildes Be­Und..." lacht der Aeltere mit der Pfeife und gehren, ihr sonniges, glückhaftes Träumen und lächelt halb wissend. ibre lebendige Kraft. Auch der Alte steht bis an die Knie im Sande. Kaum mag er seine alteit Füße lösen. Traurig sinkt er über das Grab, über das hoch und schwer der Sand sich wölbt. Verschont, wieder verschont und dem Tode ent­gangen! Seine müden alten Beine! Warum hatten sie ihn nicht schneller die paar Schrit.c vorangetragen! Da würde er nun ausruhen von einer Last. Langsam wendet er sich und trägt die Trauerfunde ins Dorf.

Und, na ja... und auch noch ein paar fräftige Jungs haben; das ist doch nicht zu viel!" Ich wüßt mir was Besseres" sagt der erste nachdenklich, wie in sich hinein.

,, Da bin ich doch neugierig," ermuntert's ihn. Ich möcht' wohl mal einen ganzen Som­er durch die Welt reisen, durch all ihre Bracht und Heile, ihre Wunder und Heimlichkeiten. Ganz sorglos Simmel und Erde mit all ihren Gütern und Schönheiten genießen. Wer das könnt'; ich glaub', der müßt' gut werden!"

" Nicht übel!" antwortet einer, faulenzen tät' ich auch schon!"

' 3 wär fein Faulenzen!"

Läßt's gut sein," entscheidet der Aeltere mit der Pfeife. Jeder richtet sich sein Leben nach seinem Gusto ein," und er wendet sich dann dem Alten zu, der da abseits und schweigend vor ihnen steht: Und wie iſt's mit dir, Strischan, magst du auch nicht sterben?"

"

, Lieber heute denn morgen!" antwortet der Alte ehrlich.

"

Hoch oben aber steht der Knöcherne und schaut auf den Totenhügel mit faltem, hartherzi­gem Auge. das keine Lust und feine Not fennt, dessen Herz unberührt bleibt von aller mensch lichen Sehnsucht und allem heiligen Wollen. Er geht den Weg zurück, den er gekommen, zwischen Wohn und Roggenader hindurch. Leise rauschen die Halme ein uralt' Lied von Not und auf alle Grabeshügel feine wehenden Banner Brot, von Saat und Ernte, von einem Leben, das pflanzt, das unsterblich ist, das aus allen Ader­furchen und allen Gräbern aufersteht, daß es das ganze Weltall   fülle...

Das Lied hört der Einsame und muß ihm lauschen. Zögernd und schwer wird sein Gang; sein Blick gleitet am Boden entlang.

Da, tomm her, ses dich ein wenig zu uns; da sterben wir halt alle miteinander!" Langsam macht der Alte einen Schritt.. Uud um ihn und Grab und Roggenfeld Aber damit ist der Knöcherne nicht zufrie- ichlägt der Sommertag feinen blauen Mantel, Mit einem Nud richtet er sich auf, stemmi

Hundert Jahr'," nimmt der vierte das Ge­spräch wieder auf das ist man was viel!" Er zündet sich seine Pfeife an und bläst nachdenklich eine dicke Rauchwolfe vor sich hin und' s den.

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