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Nr. 62.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

16. Jahrg.

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Bentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.

Militärkonflikt?

Im Reichspalast wirbelten heut Auflösungsgerüchte von Gruppe zu Gruppe. Einige Herren, die etwas wissen können, bersicherten mit hochgezogenen Brauen und geheimnißvollem Raunen: Es ist etwas im Werke die Situation ist wirklich sehr ernst an, höchster Stelle" herrscht Unwille über die Beschlüsse der Budgetkommission!

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Dienstag, den 14. März 1899.

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3

auf den Leib. Der jahrzehntelange thatsächliche Mangel an jeder Miliz, wie sie von der internationalen Sozialdemokratie verstanden parlamentarischen Kontrolle hatte zu einer Mißwirthschaft geführt, wird, als die Identität des Bürgers und des Soldaten. Die Armee die schließlich den militärfrommsten Politikern die Augen öffnen steht dann nicht mehr der Nation gegenüber, sondern bildet mit ihr eine mußte. Die anti- militaristische Agitation im Gefolge der Dreyfus- Einheit. Die stehenden Armeen sind vorzugsweise das Regierungs­Affäre hat dann an ihrem Theil sehr viel dazu beigetragen, die öffent- werkzeug einer Dynastie oder einer herrschenden Klasse. In der liche Aufmerksamkeit auf die Selbstherrlichkeit der militärischen Miliz giebt es dagegen teine Scheidung zwischen Volt und Armee Bureaukratie zu lenken. und daher auch nicht die Benutzung eines bewaffneten Theiles des

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Ein weiteres Die Aufdeckung der Mißstände in der französischen Militär- Volkes zur Knechtung des gesammten Voltes verwaltung bietet ein allgemeineres internationales Interesse, indem Unterscheidungsmerkmal der Miliz ist die Vereinheitlichung ber dadurch die anderwärts aus den französischen Rüstungen hergeleiteten zivilen und militärischen Funktionen. Der Milizmann ist für fein Man sieht der Dienstagsizung mit größter Spannung entgegen. Argumente für die eigenen Neurüstungen entsprechend an Beweis- Augenblick vom bürgerlichen Leben abgeschnitten. Die Kaserne vzr­Alle Parteien haben ihre Mannschaften herbeitelegraphirt. Mannigfraft verlieren. Ist auch die Landheer Verwaltung Frankreichs schwindet. Die militärischen Uebungen finden statt am Wohnorte der fache Kombinationen, wie die Abstimmungen ausfallen werden, ob weniger mangelhaft als die Marine- Verwaltung, so ist doch auch Bürger. schon am Dienstag oder am Mittwoch die entscheidende Abstimmung dort der Abstand zwischen den auf dem Papier stehenden Zahlen und Die technischen Mittel zur Herbeiführung der Miliz sind: die über die Infanterievermehrung fallen wird, was die Re- der Wirklichkeit erheblich genug. allmälige Herabfegung der Dienstzeit und die militärische Ausbildung gierung alsdann thun wird, werden ausgeflügelt. der Jugend. Man wirft den Auflösungsverkündigern ein: Aber der Kriegs­minister hat doch in der Kommission die Sache nicht so tragisch ge­nommen. Das ist es ja gerade erwidern jene-, der Kriegs­minister hat den Braten verdorben, er soll springen. Und mit ihm vielleicht der Reichskanzler, der vorsichtige Alte, der vor Heftigkeiten scheut und vor Konflikten warnt. Ja selbst der oben" so beliebte Bülow, der eine extreme Politit verwirft, könnte ins Wanten gerathen.

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Wer aber stedt hinter der Hazz? Kein anderer als der Mann im Kastanienwäldchen, der Liebling der Agrarier, Herr v. Miquel Miquel winkt und die ganze agrarische Meute schießt laut bellend hervor, kläfft wider die Lauen der Regierung, die nicht alle ihre Wünsche erfüllen, wider den Kanzler, wider den verhaßten Schazz­sekretär, wider den Staatssekretär des Auswärtigen.

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Vom internationalen Standpunkt ist besonders erwähnenswerth die in der diesjährigen Kriegsbudget- Debatte eingehend behandelte Frage der Präsenz stärke.

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Hervorzuheben ist noch die Meinung Vaillant's, daß Frankreich am ehesten im stande wäre, an die Anbahnung der Miliz zu gehen, selbst aus eigener Initiative, ohne vorheriges internationales Ab­kommen. Die unerläßliche und erwünschte Bedingung dafür sei eine entschieden republikanische und ausschließlich defensive Politik. Wir wären dadurch vor einer Invasion gefeit. Da wir niemand mit Eroberungen drohten, hätten wir nichts zu fürchten. Ja, die Freund­schaft aller Wölfer wäre uns gesichert."

Zu einer Milizdebatte ist es nicht gekommen. Die bürgerlichen Redner begnügten sich mit einigen beiläufigen Rebensarten über die akademische" Frage. Es wird aber ihnen eine solche Debatte nicht erspart bleiben, und zwar bei Berathung des von Vaillant und Genossen eingebrachten Milizentwurfs.

Politische Nebericht.

Reichstag .

Berlin , den 18. März.

Der General Berichterstatter des Budgets, der Linksradikale Camille Belletan, hatte schon in seinem allgemeinen Erposé die scheinbare Erhöhung des Effektivbestandes scharf kritisirt. Er lieferte den Nachweis, daß im Jahrgang 1893 nicht weniger als 15 000 kränkliche, dienstuntaugliche Rekruten in die Armee eingereiht wurden- ohne jeden Nugen für den militärischen Bwed, einzig um beträchtlichere Kräfte aufs Papier zu ſehen, um den Effektivbestand scheinbar zu erhöhen.. Auf diese Weise foll ohne Zweifel die Vermehrung der Kadres und des General­stabs- Personals gerechtfertigt werden. Ich würde lieber die Kanonen Budgetkommission gegen den Mißbrauch erlassenen ministeriellen als die Generäle vermehrt wissen." Die dann auf Verlangen der Rundschreiben sind unbeachtet geblieben. Der Prozentsatz der Untaug lichen bleibt in den letzten Jahren nach wie vor regelmäßig um 5 pCt. Und zugleich geht es gegen das 8entrum. Diese Partei niedriger als früher( 30 gegen 35 pt.). Die Folge davon ist eine hat zwar jede Spur von Demokratie und Voltsinteressen Geldverschwendung nicht nur für die gewöhnliche Verpflegung des wahrung weit hinter sich gelassen, hat Marine- und Militärforde- militärisch muglosen Mehrbestandes, sondern auch noch für die rungen sonder Zahl bewilligt, hat sich als regierungswürdig und Spitalfoften. Nachdem der Reichstag am Montag den Etat des Aus. vollgiltiger Ersatz des absterbenden Nationalliberalismus Der radikale Abgeordnete Aimond zog einen detaillirten Verwärtigen Amtes erledigt hatte, behandelte er in zweiter Lesung wiesen aber den Agrariern und Nationalliberalen tocht gleich a wifchen der französischen und der deutschen den Antrag Ridert betreffs Sicherung des Wahl­ seit 3 stärte. Danach steht Frankreich für das Jahr 1899 doch das Innerste bon Groll, daß diese diese Partei den mit seinem Effettivbestand von 561 000 Mann hinter Deutschland geheimnisses. Unser Parteigenosse Herzfeld ergriff Ausschlag giebt in allen großen parlamentarischen Fragen. um 20 000 Mann zurüd. Im Striegsfall toäre Frankreich noch une diese Gelegenheit, um zahlreiche gröblichste Wahlrechts- Beein­Welch' edles Ziel, das Zentrum aus dieser Stellung zu günstiger gestellt, da in seinem Effettivbestand die in Algerien und flussungen im Lande des Ochsentopf Wappens zur Sprache zu verjagen! Und wie gern lauscht man an gewissen Stellen der Re- Tunis stationirenden Truppen, 70 000 Mann, eingerechnet sind und bringen. Er zeigte, wie in Mecklenburg , seitdem die Sozial­gierung dem Haßwort gegen das Zentrum, denn auch die Regierung es sehr zweifelhaft erscheint, ob diese Truppen rechtzeitig Verwendung demokratie dort in schnellem Vormarsch den alten Parteien fühlt sich beschwert durch die Allmacht des Zentrums, das immerhin fänden. Dieser Umstand hat bekanntlich den Plan einer besonderen gefährlich geworden, die Behörden bemüht sind, reichsgesetzliche nicht ganz so leicht zu handhaben, wie die Kartellparteien seligen Kolonialarmee ins Leben gerufen, welche vornehmlich aus den Ein Bestimmungen zum Schuße der Wahlfreiheit und der Wahl­nicht ganz so leicht zu handhaben, wie die Kartellparteien seligen geborenen zu bilden wäre. Alles in allem schlägt Aimond die wirk vorbereitung durch landesgefeßliche Bestimmungen, Ver­Angedenkens. liche Ueberlegenheit Deutschlands auf 90 000 Mann an- und das waltungsverordnungen und Gesezesauslegungen mannigfacher Zu alledem der Unwille des Kaisers, daß ein Theil der Militär- wohlgemerkt, ohne Berücksichtigung der neuesten Art zu durchbrechen. Er kritisirte in wirkungsvoller Weise forderungen nicht bewilligt werden soll! deutschen Militärvorlage. δας Sonntagsruhe Gesetz, neue angeblich So erklärt sich die Spannung der Gemüther. Man möchte Doch das sind nur Bruttozahlen. Zieht man den militäri­etwas unternehmen. Man droht. Aber wird man etwas schen Werth des Effektivbestandes in Betracht, so tritt Deutsch - religiösen Motiven entsprungen sei, in Wahrheit aber nur wagen? die Sozialdemokratie darstellte. In der Infanterie ein Kampfmittel gegen lands Ueberlegenheit noch drastischer hervor. Selbsttäuschung und politische Unflugheit müßte innerhalb zählt Frankreich 366 000, dem gegenüber 385 000 in Deutsch Zwei konservative Herren machten ihrem heimischen Wappen land, in der Artillerie der Regierung über alles übliche Maß hinaus zur Macht ge- und Pionir- Korps 12 900 gegen 20 950 und nur in der Kavallerie kommnisse zu vertheidigen, die Ungefeßlichkeit derselben selbst 77 000 gegen 82 000, in Genie- alle Ehre, indem sie bei dem Wunsch, die gerügten Vor­langen, wenn sie es wegen der 7000 Mann Infanterie auf 71 775 gegen 67 000. Insgesammt zählt also Frankreich in seinen zugaben, aber sie für lobenswerth erklärten, weil sie gegen eine Auflösung des Reichstags ankommen lassen wollte Dem Zen- Stamp f truppen rund 27 000 Mann weniger, während sein ge- die Sozialdemokratie gerichtet seien. Gegen diese Auffassung trum würde eine überaus günstige Situation geschenkt werden; seine fammter Effektivbestand( einschließlich Algerien und Tunis ) umwandten sich Abg. Bach em und Abg. Pachnicke, der Boltsverräthereien würden mit dem Glorienschein der Volksthümlich- 20 000 Mann niedriger ist. Diese Differenz erklärt sich aus dem keit gekrönt werden und kein einziges Mandat würde ihm im Leberwuchern der administrativen Truppentheile, die den konservativen Herren vorhielt, daß durch derartige Polizei Wahlkampf abgenommen werden. Und die Linke, insbesondere die in Frankreich 7 pct. des Effektivbestandes bilden gegenüber 4 pét. in gesetze und Ausnahmebestimmungen die Sozialdemokratie nicht. Sozialdemokratie, würde nur gewinnen und zwar in sehr Deutschland . geschädigt werden würde. Von der süddeutschen Volkspartei Dieselben Verhältnisse zeigt der Vergleich zwischen dem fran- befürwortete Abg. Friedrich Hausmann und von den hohem Maße, wenn die Regierung jezt an die Wähler' apelliren zösischen und deutschen Offizierkorps. giebt insgesammt Elsässern Abg. Wetterlé den Antrag Rickert, der schließlich wollte. Niemand im Volke würde diese Auflösung verstehen und der 28 863 franzöfifche Offiziere gegen 31 420 deutsche, macht ein Mehr mit erheblicher Mehrheit angenommen wurde. Zickzackkurs würde unter homerischem Lachen des ganzen deutschen von 2567 Offizieren für Deutschland . Dagegen befigt Deutschland Wählerthums eine Niederlage erleben schwerer denn je. in seinen Kampf truppen allein ca. 4000 Offiziere mehr- wiederum wegen der unnüßen Ausdehnung des Verwaltungswesens in der französischen Armee.

bon oben auslöschen müßte.

das

aus

Ein Antrag v. Heyl- Herrnsheim auf Einsegung einer Reichskommission zur Beaufsichtigung der mehreren Staaten gemeinsamen Wasserstraßen wurde angenommen, der anti­femitische Schächtantrag von der Tagesordnung abgesetzt. Schließlich wurden eine Anzahl zum Theil wichtiger Petitionen Material überwies. behandelt, die das Haus zumeist dem Reichstanzler als

Preußisches Abgeordnetenhaus .

Oder will man etwa die Niederlage? Will die Re­gierung noch höher hinaus? Will man durch die Niederlage beweisen, daß mit dem allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Die finanzielle Folge davon ist abermals eine weitere Geld­Wahlrecht nicht zu regieren ist? Glauben die Scharfmacher verschwendung für die soenannten Dienst- und Bureaukosten", die um Stumm ihre Stunde gekommen? Fürchtet man, daß dieser feit in die Taschen der ohnehin fettbezahlten Militärbeamten fliegen. mit der Landesvertheidigung nichts gemein haben und in Wirklich Reichstag doch nicht so leicht jegliches 8uchthausgefeß Sierüber heißt es im Bericht des gut bourgeoisen Berichterstatters, apportiren wird? Sinnt man auf Wahlrechtstürzung? des Kriegsbudgets, Boudenoot: Die Dienstfosten für die Generäle Wohlan, das deutsche Volt kennt die Wohlthaten, mit dem es die umfassen die Bureaukosten und das, was man ehedem Repräsentations Das Abgeordnetenhaus setzte heute die Berathung des Kultuss Reaktion beglücken will. Das deutsche Volt würde eine Wahlschlacht tosten nannte. Gegenwärtig werden sie als ein Bestandtheiletats fort und erledigte, da die Debatte wieder in allerlei neben­schlagen, deren Ausgang jebe Lust zum Staatsstreich, zum Umsturz des Soldes betrachtet und folglich auch dann berrechnet, sächliche Fragen auslief, noch nicht einmal das Kapitel Höhere wenn man nicht repräsentirt, insbesondere in Paris ." Am bemerkenswerthesten scheint uns der Eifer, mit dem die Der radikale Abgeordnete Gonzy durfte konstatiren, ohne Widerspruch Lehranstalten". Die meisten der in der Disfuffion angeregten Agrarier und die Scharfmacher zum Militärkonflikt Hegen. Sie zu erregen, daß der Berichterstatter des Kriegsbudgets bei all' seiner Fragen find rein technischer Natur. Von Wichtigkeit ist nur bie ent­allseitig anerkannten Sachkenntniß nicht im Stande wäre, die Frage gegenkommende Haltung, die die Regierung dem Wunsche auf 8u­lassung der Realgymnasial Abiturienten zum scheinen in der That ars ihrer jetzigen Lage heraus zu wollen. Die zu beantworten: Wie groß sind die Einkünfte eines Divisions- Studium der Medizin bewies, sowie eine mit großer Auf­heutige Intimität mi England und Amerika ist ihnen verhaßt. generals in Paris ?" Dahinter wittern sie litische und wirthschaftliche Gefahren. Die Das spricht Bände. Desgleichen sagte Pelletan, er tenne sehr merksamkeit vom ganzen Hause aufgenommene Rede des Abg. westliche Demokratie ürchten sie eben so sehr, wie sie die trans- gut das deutsche, englische, österreichische Kriegsbudget, es sei ihm Dr. Virchow über den Rückgang der Allgemeinbildung unter der studirenden Jugend. atlantischen Schildlä je und Trichinen lieben. Dieser Reichstag hat aber nicht gelungen, das absichtlich verworrene und bage Morgen: Fortsetzung und fleinere Vorlagen.- über die Handelsverträge zu bestimmen. Die leitende auswärtige französische Kriegsbudget zu begreifen Bolitik liebäugelt mit der verhaßten Konkurenz. Da drohen für wurden vom Kriegsminister Freycinet als richtig anerkannt. Die Ausführungen des Abg. Aimond über die Präsenzstärke spes Deutsches Reich . die Agrarier Gefahren. Sie suchen also zeitig, einer zweiten suchte er den Eindruck mit den obligaten optimistischen Rebensarten Caprivi- Aera vorzubeugen. Sie haben Ursache, konflikts I üst ern zu abzuschwächen. Das einzig interessante an seiner Rede ist die kate sein, ebenso wie die Wahlrechtsfeinde. gorische Erklärung, daß Frankreich wegen des Bevölkerungs- Still standes nicht daran denken könne, in Bezug auf die Zahl mit Deutschland zu konkurriren. Es gelte daher die Quantität durch die Qualität zu erfeßen".

Aber wird man in der Regierung fonflifts m uthig sein?

Das Kriegsbudget

in der französischen Kammer.

Paris , 12. März.

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Nur

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Indien gegen die Zuckerprämien. Unfere Liebesgaben- Empfänger werden recht erstaunte Gesichter machen, daß ihnen mit einem Male Gefahr von einer Seite droht, über deren Kampfluft sie zuletzt gern spotteten.

Die tonservative englische Regierung, unter Führung Chamber­Die sozialistische Partei, die allein den Militarismus prinzipiell lains, liebäugelte vor einem Jahre von neuem mit der Forderung, bekämpft, griff in die Generaldebatte ein mit einer ausgezeichneten Ausgleichszölle gegen den subventionirten Rübenzuder zu schaffen. Milizrede des Genossen Edouard Vaillant . Es Man wollte, soweit es irgend ging, den tropischen Kolonien zu Hilfe ist die erste diesen Gegenstand ausführlich behandelnde Rede in der kommen, deren Zuckerrohrplantagen immer mehr dem Ruin entgegen­Die Zeiten scheinen vorbei zu sein, wo das Kriegsbudget in der französischen Kammer. gingen. Das englische Konsumenteninteresse an billigem Zuder zum französischen Kammer vor lauter" patriotischer" Ehrfurcht so zu sagen, Unser Genosse begann mit einem zeitgemäßen Hinweis auf die unmittelbaren Verzehr und zur Biskuit- und Jamfabrikation erwies blindlings und schweigsam votirt wurde. Die fortwährenden Reu- politische Situation Frankreichs : Wir leiden in diesem Augenblid fich schließlich jedoch stärker als das Interesse am Profit des forderungen werden zwar, wie das in der Aera der internationalen an einer akuten militaristischen Krise. Es ist klar, daß entweder der Kolonialtapitals. In England selber ist man so wieder still ge= Wettrüstungen selbstverständlich ist, unermüdlich bewilligt, aber die Militarismus die Republik tödten oder die Republit den Militarismus worden. parlamentarische Behandlung des Kriegsbudgets wird von Jahr ausmerzen und ihn für den Anfang zu ihrem Heil der Zivil- Aber man verfügt über die indische Zollverwaltung. Auch in Jahr ernster. Die Berichte der Budgetkommission gewalt unterordnen wird..." Die Abschaffung des Militarismus Indien soll der Ausfuhrprämien- Quder einen stärkeren Absatz fich und die Debatten rüden der Militärverwaltung immer energischer sei nur auf dem Wege der Miliz möglich. Vaillant definirte die verschaffen, und hier verlegt er nicht nur die Produktionsinteressen

zu