Nr. 187

Dienstag, 9. August 1932

Der Brünner Volkssport- Prozeß

Brünn, 8. August.( Eigenbericht.)| Frühjahr d. J. im Laufe der gegen verschiedene Heute begann vor dem über Antrag der Ver- nationalsozialistische Organisationen durchgeführ teidigung vom Obersten Gerichtshof delegierten ten Polizeiaktion eine Strafuntersuchung ein Brünner Kreisgericht der Prozeß gegen jieben geleitet worden. Sie wurden verhaftet und mit Funktionäre der inzwischen behördlich aufgelösten Ausnahme von Petermichel und Schwab bis nationalsozialistischen Organisationen Volks zum Beginn der Verhandlung nicht aus der sport", Nationalsozialistischer Ju- Untersuchungshaft entlassen. Der Gerichtshof gendverband" und Nationalsozia besteht aus dem Vorsitzenden OGR. Kerndi listischer Studentenbund". Angeklagt und den Beisigern OGR. Doleček und GR. sind der 25jährige Alexander Petermichel, Lokos. Ersatzvotant ist Dr. Derta. Die der 24jährige Friedrich Palliege, der 20 Anklage vertritt Staatsanwalt Dvořače f. jährige Anton Schwab, der 22jährige Adolf Die Hauptverteidigung führen Dr. Stark und Mener, sämtliche Studenten in Prag  , der Dr. Dembisti aus Prag  . Die einzelnen An 31jährige Aſſiſtent der Prager   deutschen Technik geklagten werden außerdem von den Doktoren Ing. Rudolf Haider, der 32jährige Lehrer Dembisti, Prosche, Haller, David, Peter Donnhäuser   und der 28jährige Brittanni, Schneider und Buchta Beamte Paul Iling. Gegen die Angeklagten vertreten. und 256 andere Nationalsozialisten war im

Die Anklage.

Die Anlageschrift, die 24 Maschinenseiten um­faßt, berichtet zunächst über die Gründung des „ Verbandes Volkssport", deffen Statuten im Jahre 1929 vom Innenministerium genehmigt wurden. Als Verbands; wed wurde die Pflege des Wander, Radfahr- und sonstigen Spor­tes und Spieles bezeichnet.

Die Organisation der ,, Führung" Außer dem eigentlichen„ Verband Volks. port" gab es noch einen Jugendverband" und den Verband„ Wanderndes Jungvolk", auf die jedoch die Auflage nicht näher eingeht.

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Partei leugnen, erachtet die Anklage als erwiesen, I stattgegeben und alle sieben Angeklagten werden daß diese Organisationen boch eine organisatorische ieieder vorgeführt. Gemeinschaft bildeten, was sich insbesondere auch Petermichel nierten Funktionären der Partei ergebe. aus der Besetzung der leitenden Posten nit expo­

Damit lehrt die Anklage zu dem wiederholt entwickelten Gedankengang zurück, daß sich die Programme der reichsdeutschen und der hiesigen Sakenkreuzler vollkommen decken, daß ihr Ziel das ..Dritte Reich" sei, das alle Deutschen   umfassen solle. Dieses Programm bedeute einen Versuch, aus Teilen des tschechoslowakischen Staatsgebietes ein neues staatliches Gebilde zu schaffen, und zwar nach einem vorgefaßten Plan, mit vorbereiteten Mitteln und in Verbindung mit fremden Stanten". Als Mittel dieses Anschlages gegen die Repu­blit jei sowohl der„ Verband Volkssport" als auch der„ Studentenbund" anzusehen. In diesen Aus­führungen gipfelt die Beweisführung der An­llage.

Die Rolle der einzelnen Angeklagten.

Brag" des„ Voltssport". 3lling war zunächst Betermichel war Führer des„ Bezirkes Gauführer in Lobosit, später wurde er Landes­geschäftsführer und zugleich Stellvertreter des Abg. Krebs in dessen Eigenschaft als„ Landesführer"

wird als erster einvernommen. Er erklärt, sich nicht schuldig zu fühlen und niemals Anschläge gegen den Staat geplant zu haben. Auch habe es in Prag   keine Bezirksleitung des V. S. gegeben. Lediglich in der vom Studenten­bund gegründeten Sportabteilung hätten sich Mit­glieder auswärtiger V. S.- Gruppen befunden. Nur diese seien persönlich dazu verpflichtet gewesen, die Weisungen der Aussiger Gauleitung zu befolgen. Er sei selbst als geprüfter Turnlehrer zur Leitung der Sportabteilung berufen worden. Deren Tätig teit beschränkte sich auf Turnübungen in einem Turnsaal des Hochschulamtes für Leibesübungen in der Theingasse in Prag  . Hier feien sogenannte Ordnungsübungen durchgeführt worden, die keinerlei militärischen Charakter hatten, Betermichel selbst habe dem V. S. nicht angehört.

Ueber die Sprechabende in dem Steller­lokal in den Prager Weinbergen gibt Betermichel an, daß es sich um harmlose Unterhaltungen und unpolitische Vorträge gehandelt habe.

Ueber den V. S. und seine Ziele, über die S. A. und die reichsdeutsche NSDAP  . behauptet der Angeklagte nichts zu wissen. Er hätte auch keine Veranlassung gehabt, sich als tschechoslowa­Gauführer" von Aussig  . Paliege war fischer Staatsbürger für das Programm Hitlers  Die Zentrale befand sich in Fulnek   in Mäh Schriftführer des Studentenbundes, Donnhäu zu interessieren. In Wahrheit habe sich der Verband indessen ren und an ihrer Spizze stand der Abg. Schubert, ser zuerst Gruppenführer, dann„ Gauführer" des Seine Kenntnisse über die reichsdeutschen Nationar politische Betätigung und die mili- gleichzeitig Landesführer" in Mähren  . Innerhalb Egerer Gaues und schließlich„ Sereisverbandsführer sozialisten faßte der Angeklagte mit den Worten zu tärische Ausbildung seiner Mitglieder einzelnen Länder bestanden„ Gaue", die wie für Teplitz Eger. Bemerkenswert ist, daß er bei sammen:„ Wenn man z. B. das„ Acht- Uhr- Abend. der" zum Ziele gesetzt. Er sei nur ein Bestandteil der in Bezirke" serfielen. Diese gliederten sich seiner Bernehmung angab, der Gruß Sturm Heil" blatt" liest, so erfährt man ja etwas." der nationalsozialistischen Parteiorganisation ge- wieder in Truppen und jede Truppe" be- bedeute nach seiner Anschauung einen Gesinnungs  - Die Angeklagten brechen daraufhin in I a u wesen, der seine Mitglieder auch obligatorisch stand endlich aus einer Anzahl von Ortsgrup- ausdruck der modernen deutschen Jugendbewegung.tes Gelächter aus und werden vom Vor­angehören mußten. Diese Partei fordere zwar in pen", die die kleinste Organisationseinheit dar Wegner war Vorsitzender des„ Studentenbundes" sitzenden mit den Worten ermahnt:„ Lachen Sie ihrem offiziellen Programm nur die Autonomie stellten. und hat in dieser Eigenschaft insbesondere einen nicht, meine Herren, wer zuletzt lacht, lacht am für die deutschen Gebiete. Die eigentlichen Auch in Prag   bestand ein( behördlich nicht ge- Brief an den Dresdener   Hakenkreuzler Erich Robesten!" Nach längeren Befragungen durch den Vor­Ziele beständen jedoch in der Aufrichtung des meldeter) Bezirt" des„ Boltssport", dessen Führer fig fonzipiert, auf den die Anklage großen Wert Dritten Reiches". Hiebei beruft sich die An der Angeklagte Peter michel war. Der„ Bezirk legt und von dem noch später zu sprechen sein wird. sibenden gibt Petermichel schließlich zu, einige flage auf einen Passus des ,, Kleinen Katechis Brag" unterstand dem„ Gau Aussig", der unter der Schwab war Mitglied des„ Studentenbundes" allgemein bekannte Tatsachen über den V. S. zu mus der deutschen Nationalsoziali. Führung des Herrn Krebs stand, der zugleich auch und des„ Volkssport" und spielt mur insofern eine wissen. Eine große Auseinandersetzung ergibt sich sten", der aus der Feder des Herrn Jung stammt. Landesführer" in Böhmen   war. Auch der Ju- Rolle, als er den erwähnten Brief an Palicge bei der Erörterung der Frage, was die Studenten­,, aftider In diesem Punkte bestehe volle Uebereinstimmung gendverband" hatte seine Zentrale in Fulnet. Sie vertraulich übergeben sollte, dies aber verschentlich abteilung unter dem Ausdrucke mit den reichsdeutschen Hakenkreuzlern. Diese nannte sich den„ Acltestenrat" und ihre„ Führung" unterließ, wodurch der Brief in die Hände der Dienst" und" Reservedienst verstanden " Ucbezetnstimmung mit einer ausländischen lag in den Händen der Herren Krebs   und Polizei fiel. Ing. Haider endlich war Senior des hätte. Diese Begriffe seien, meint Petermichel, nur Bewegung ist eine der Hauptstüßen der Anklage, auf ung. Studentenbundes" und zugleich Mitglied der zu den Zwecke gepflegt worden, um im Verein einen stramt men Korpsgeist" einzuführen. die sie immer wieder zurückkommt. Außerdem wurde in Prag   noch der sogenannte Parteileitung. Ms Mittel zur Erreichung dieses Zieles be- Studentenbund" ins Leben gerufen, der zu Die Angeklagten geben den tatsächlichen Sach- Innerhalb der Sportabteilung hätte er deshalb auf strenge Disziplin achten müssen, weil diese sich mit zeichnet die Anklage die„ S. A."( Sturmabteilun nächst in Privatwohnungen, später in einem eigens verhalt zu, bestreiten aber die staatsgefährdende Ab­der ganzen Mannschaft an Wettkämpfen be­gen) in Deutschland  , deren notorische Ge- gemieteten Kellerlokal in den Weinbergen seine Zu- sicht, welche die Anklage, wie aus Vorstehendem er­teiligen wollte. Ein Schweigeeid, von dem die An­walttaten sie ins Treffen führt. Der als„ un- sammenkünfte abhielt. Der Vorstand wurde von sichtlich, durch verschiedene Schlüsse und Folgerungen flage   spricht, sei niemals verlangt worden. Die politischer Verein" auftretende Verband Bolts- den Angeklagten Petermichel ass Obmann, zu beweisen sucht. vorgefundene Formel sei für eine Fahnenweihe in sport" sei nun nichts anderes gewesen, als eine Schwab als Kassier und Paliege als Schrift Zum Schluß faßt die Anklage noch einmal alles, Prag   beabsichtigt gewesen, der Verein hätte bloß Nachbildung der berüchtigten S. A. Dies ist führer gebildet. Der„ Senior" dieser Vereinigung was sie an Material zu besitzen glaubt, zuſammen. vorsichtiger sein müssen, weil sich einmal ein Stom der zweite Punkt, den die Anklage nachzuweisen war der Angeklagte Ing. Haider. Die Mitglieder Sie zitiert verschiedene bombastische Stellen aus den munist eingeschlichen hatte. Auf die Frage, ob waren in ihren Heimatorten durdvegs Angehörige vorgefundenen Flugblättern und vermeint feststel- Verbindungen mit Deutschland bestan­des„ Volkssportes", standen nach den Behauptungen len zu können, daß der Tatbestand des§ 2 des den hätten, antwortete Petermichel:„ Das müssen der Auflage mit der reichsdeutschen Partei in Ver- Schutzgesetzes vorliege. Alles spreche dafür, daß das Sie den Abgeordneten Krebs fragen." Die in bindung und gehörten auch der nationalsozialisti Streben des Volkssport" dahin gegangen sei, mit dem Protokoll vorkommende Wendung von mili­Nicht ohne ein Gefühl der Beschämung verfchen Batreiorganisation an. Namentlich Ingenieur Silfe Sitters das sudetendeutsche Getärischen lebungen der Sportabteilung erkläre sich nimmt man die nun folgenden Ausführungen der Saider war in der Parteileitung an einflußreicher biet der Souveränität der Tschechoslo aus einer falschen Uebersetzung des Wortes„ Ord wakei zu entziehen und dem neu zu grünnungsübungen". Anllage über die Rasernhofideale dieser deutschen   Stelle tätig. Jugend. Die Anklage führt in deutscher Urbezeich zwischen„ Boitssport"," Studentenbund" und der Klage jei also zu Recht erhoben. Obwohl die Angeklagten einen Zusammenhang denden Dritten Reich" einzuverleiben. Die An

fich bentüht.

Soldatenspiel und

Kasernhofdrill ais ideale.

nung folgende Fachausdrüde an:

Der erste Verhand­lungstag.

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nalien der Angeklagten erregt der angeklagte Lehrer Donnhäuser einiges Aussehen, als er auf die Frage des Vorsitzenden nach seinem Wohnort er widert:„ Das ist sehr schwer zu sagen. Ich habe so biele Einladungen in die Provinz erhalten, daß ich gar nicht weiß, wohin ich gehen sollte, wenn ich aus der Haft entlassen würde."

Nun wird zur

Der Staatsanwalt stellt nun eine Reihe von Fragen, die sich offenbar auf das vorgefundene. Dokumentenmaterial beziehen. Staatsanwalt: aben die Studenten sportliche Kurse im Ausland be sucht?" Petermichel: Meines Wissens nicht." Staatsanwalt: Hat der Studentenbund einmal Grüße nach Deutschland   geschicht?" Beter­michel: In welcher Form?" Staatsanwalt:„ Die Form kenne ich nicht, ich kenne nur die Antwort."

Betermichel weiß von diesen Grüßen nichts.

Nach seiner Einvernahme beantragt Dr. Dembitzki gesonderte Verhandlung der einzelner Angeklagten und Teilung hinsichtlich des politi­Vorsitzende ab. schen und Tatsachenmaterials. Dies lehnt der

ge­

Es bestanden leidervorschriften" für verschiedene Angelegenheiten...„ Dienstanzug" ,, Beichte" und, bolle Marsch adjustic­rung". Ordnungsdienstanzug" „ Zivildienstanzug"... usm. Es werden. Um 9 Uhr früh wurde die Gerichtsverhand Führerabzeichen aufgezählt: verbrämte lung eröffnet. Der große Schwurgerichtssaal des Müßen, Silberschnüre, Knöpfe und Vierecke auf Brünner Sereisgerichtes war bis auf das letzte Semd und Blusenkragen. Nichts fehlt am deal Bläschen gefüllt. Das Publikum bestand zum des Kasernhofgeistes:„ Einzelausbildung", größten Teil aus Juristen, zahlreichen jugend­Schwarm, Bugs- und Kompagnie ererzieren", feldmäßige Uebungen" lichen Nationalsozialisten und einigen deutschen Von nationalsozialistischen Parlamentariern. Verlesung der Antlageschrift mit Feldherrnhügel und anschließender ritit" Führern waren nur die Abg. Strebs und geschritten. Auch hier legte Dr. Dembitti Ver­des„ Uebungsleiters". Auch eine„ Schießaus- Senirsch anwesend. wahrung wegen Verstoßes gegen die Strafprozeß­bildung" mit Zuftgewehren wurde durchgeführt Adolf Metzner  Gleich zu Beginn der Verhandlung kommt ordnung ein und übt Kritik daran, daß es der und Schußblätter" über die einzelnen Beres zu einem Zusammenstoß zwischen dem Vor- Vorsitzende unterlassen habe, die als militärische bekennt sich nicht schule ig. Er sei als Obmann des schuldig. bandsmitglieder geführt. Natürlich wurde auf„ Disziplin" gehalten. ſizenden und der Verteidigung, als der Vor- Sachverständigen erschienenen und bei der ganzen Studentenbundes ordnungsgemäß behördlich Die Führer hatten ein„ Strafrecht", dem sich fißende dem Sachverständigen Prof. Dr. Benes Verhandlung anwesenden Offiziere Major rameldet gewesen. Die Tätigkeit des Studentenbundes die Geführten blind zu unterwerfen hatten. Es zehn bei den Hausdurchsuchungen aufgefundene, bovsky und Major Kopačka nach der Pers beschränke sich auf kameradschaftliche Zusammen­tourde unterschieden zwischen„ Aktiven Dienst, in deutscher Sprache abgefaßte und zum Teile fonalienaufnahme zu vereidigen und dann zum fassung der nationalsozialistischen Studenten, auf der zu allen Uebungen und" Veranstaltungen verſtenographierte Blätter zur Nebertragung ins Verlassen des Saales aufzufordern und stellt bildende Vorträge und sportliche Ausbildung. Nie­Tschechische übergeben will. Verteidiger Dr. einen entsprechenden Antrag. mals hätten Beziehungen zu Deutschland   bestanden. pflichtete, und Reserve" für Prüfungskandida De mbi ti legt gegen diesen Vorgang Verwah ten u. dgl. Stranke oder verhinderte Mitglieder rung ein, den er als Verstoß gegen die§§ 239, Anklageschrift, die über Wunsch der Verteidigung das vorgefundene konzept eines Briefes Nach Verlesung der äußerst umfangreichen Diesen Behauptungen hält der Vorsitzende hatten um Befreiung vom„ Dienst" anzusuchen. 241 und 242 der Strafprozeßordnung bezeichnet. auch in deutscher Sprache erfolgt, ergänzt Dr. an Rosig in Dresden   entgegen. In diesen nach dem reichsdeutschen Hitlerrezept Die Uebersetzung des Materials hätte der Unter- Proche den Antrag Dr. Dembiptis, indem er Megner erklärt nun, daß er von Rosig, den er blind kopierten militaristischen Drillmethoden sicht die Anklage ihre relativ stärksten Argumente. So suchungsrichter oder die Staatsanwaltschaft vor darauf verweist, daß die von der Vertei- nicht gekannt habe, zu einer Besprechung nach der Verhandlung besorgen müssen. Dr. Dem- digung beantragten turnerischen Sachverstän- Dresden   eingeladen worden sei, weil die Gründung erklärt sie den Verband„ Volkssport" einfach für bitki beantragt, daß dem Sachverständigen kein bigen nicht die Möglichkeit haben, der Verhand ei 3 Büros des„ Völkischen Beobachters" in Prag  nichts anderes, als einen Bestand Attenmaterial ausgehändigt werde, sondern daß lung beizuwohnen, die Angeklagten also benach geplant war. Nach feiner Rückkehr hätte jeboch čer teil der hitlerischen S..". Sie beruft die Uebersehung vor dem Erkenntnissenat erfolge. teiligt seien, wenn den militärischen Sachverstän- Abgeordnete Knirsch entschieden davon abge­sich zur weiteren Begründung dieser Behauptung auch noch auf schriftliches Material, das allerdings Dieser Antrag, gegen den sich der Staatsanwalt digen die Anwesenheit bei der Verhandlung gestat raten. Aus diesem Grund hätte dann Meßner gestat- raten. nicht näher bezeichnet wird, aber wohl in verschie- ausspricht, wird unter Protest und Ankündigung tet wird. Der Senat lehnt jedoch auch diesen An- in dem vorgefundenen Brief, der nicht abgeschickt denen Zeitungsnotizen der Hitlerpresse, Broschüren, der Nichtigkeitsbeschwerde der Verteidigung vom trag der Verteidigung mit der Begründung ab, wurde, das ganze Projekt abgelehnt. Die darin Flugblättern u. dgl. bestehen dürfte. Auch das Senat abgelehnt und dem Sachverständigen auf daß die militärischen Sachverständigen außer enthaltene Wendung: ,, Es würde uns sonst den Hals tosten", Berbandsabzeichen ( schwarzes Hafenkreuz getragen, das ihm übergebene Material im Gestande seien, ein Gutachten abzugeben, wenn sie fei fo zu verstehen, daß Mehner seinen Ausschluß

in weißer Scheibe auf rotem Grund) kommt dem richtsgebäude zu übertragen.

dem

Bei der nun folgenden Aufnahme der Perso- können.

Das Verhör der Angeklagten.

aus der nationalsozialistischen Partei befürchtete. Ankläger zustatten, da es mit dem Abzeichen der Der Vorsitzende bezweifelt dies energisch. Haider reichsdeutschen Hitlerleute übereinstimmt. Auch die soll von dem Brief nichts gewußt haben, die frü­vorgefundenen Hitlerbilder werden als Be. heren Angaben Megners beruhen auf einem Irr weismittel herangezogen, sowie die in diesen Krei­Auch in der Nachmittagsverhandlung hielt die Stříbrný Presse die Anklageschrift schon vor fen üblichen Grüße Heil Hitler   unserem Führer!", die äußerst gereizte Stimmung an. Bei der Ver-| ihrer Verlesung veröffentlichte. Die Verteidiger Staatsanwalt: Fragen Sie ihn, Herr Vor­Hitler Heil!",„ Mit Sturm- Heil!" u. ä. nehmung der Angeklagten kommt es ständig zu protestieren gegen die Ausscheidung des Verfahrens fitender, von wem er das Geld zu der Reise Auf Grund dieser Dinge hält alfo die Anklage Konflikten zwischen der Verteidigung und gegen die sieben Angeklagten von dem Verfahren bekommen hat." ben Beweis für erbracht, daß die Hakenkreuzler dem Vorsitzenden und Staatsanwalt andererseits, gegen die übrigen in strafgerichtlicher Untersuchung Dr. Dembizti ruft dazwischen:„ Von diesseits und jenseits der Grenze gemeinsame Ziele so daß der Prozeß einen sehr schleppenden Fort stehenden Nationalsozialisten und erklären, daß noch Ihnen nicht!" Der Staatsanwalt verivahrt berfolgt hätten( Drittes Reich") und daß die Vor­gang nimmt. nicht alle gegen diesen Vorgang gerichteten Be- fich gegen diesen Zwischenruf, der Vorsitzende bereitungen soweit gedichen seien", daß die Hitler  . schwerden erledigt sind. droht mit Entzug der Verteidigung. Dr. Dem­leute im Reich nach der Machtergreifung auf eine Vor der Einvernahme der Angeklagten gibt Auf diesen Angriff reagiert der Staatsan bitki   entgegnet:„ Wir sind ja schon genug an fichere„ Rüden dedung" durch ihre Gesin- Verteidiger Dr. Start eine Erklärung der Gewalt in der Form, daß er die von der Verteidi ungerechtigkeiten gewöhnt." Der Borfizende läßt mungsgenossen in der Tschechoslowakei   rechnen durs- samtverteidigung ab, in der er sich gegen den Vor- gung engagierten Stenographen hinter die Barré diese Bemerkung in großer Erregung proto­ten. Darüber hinaus erklärt die Anklage( ohne wurf verwahrt, daß die Verteidigung durch die An- verweisen läßt. Da der Vorsitzende ursprünglich tollieren. jedoch den etwas unklaren Ausdruck näher zu erwendung aller prozessualen Mittel dem Prozeß eine di Absicht hatte, die einzelnen Angeklagten in Megners weitere Aussagen über die Tätigkeit läutern oder zu begründen), daß beide Parteien Bedeutung gäbe, die ihm nicht zukomme. Dem Abwesenheit der anderen Angeklagten einzuver- der Sportabteilung decken sich im wesentlichen u.it ein„ altives Eingreifen in der Tschechoslowakischen gegenüber verweist er auf die Stimmungsmache nehmen, beantragte Dr. Dembiski die Anwesen denen Petermichels Die abgehaltenen Führer­Republit" vorbereiten konnten. der tschechischen Presse und auf den Umstand, daß heit aller Angeklagten. Diesem Antrage wurde kurse, die der Vorsitzende schon wegen ihres