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Ir. 65. 16. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Reichstag  .

57. Sigung, Donnerstag, 16. März 1899, 1 Uhr. Am Bundesrathstische: Reichskanzler Fürst Hohenlohe, Graf Posadowsky, v. Podbielsti, Frhr. v. Thiel mann, v. Goßler, b. d. Rede. Die zweite Etats berathung wird fortgefeßt bei den noch restirenden Etatstheilen aus dem Reichsamt des Innern. Die Kommission beantragt, die seiner Zeit an sie zurüd­gewiesenen Titel, welche sich auf die Besoldung von Kanzleisekretären u. s. w. beziehen, unverändert zu bewilligen.

Beide Resolutionen werden debattelos angenommen, nachdem

Staatssekretär von Podbielski

folgende Erklärung abgegeben, daß sämmtliche Beamtenstellen fortan in höhere und mittlere eingetheilt werden werden. Zum Eintritt in die erstere gehört die Maturitätsprüfung, in die lettere das Zeugniß für Sekunda  . Auch den bereits in der mittleren Laufbahn befind­lichen Beamten werden unter gewissen Bedingungen die höheren Stellen zugänglich gemacht werden. Die vorhin erwähnte Ausdehnung der Stellenzulagen auf die Telegraphenleitungs- Aufseher wird genehmigt. Die noch restirenden Kapitel aus dem Etat des Reichsichat: amts und der Reichsschuld werden unverändert bewilligt. Einige Petitionen werden den Beschlüssen der Kommission ent­sprechend erledigt.

den Etat Mittel einstellen, um

vorlage ein. Abg. Lieber( 3.) und Genossen beantragen: Den§ 2 nach den Beschlüssen der Kommission wieder herzustellen, den§ 3 der Re­gierungsvorlage wieder herzustellen und den nachfolgenden Absatz hinzuzufügen:" In den 482 Eskadrons für die Kavallerie sind die­jenigen Formationen inbegriffen, welche zur Erhaltung und Weiter bildung der Spezialtruppe der Jäger zu Pferde( Weldereiter) er­forderlich sind"; den§ 4 nach den Beschlüssen der Kommission wieder herzustellen; ferner folgende Resolutionen anzunehmen: I. Den Herrn Reichstanzler zu ersuchen, derselbe wolle in 1. statt der Mannschaften des aktiven Heeres, welche zur Zeit bei den Bekleidungsämtern gegen Prämien beschäftigt werden, bürger­liche Handwerker gegen Lohn zu beschäftigen; 2. solchen Infanterie- Mannschaften, die freiwillig das dritte Jahr oder die Hälfte deſſelben im aktiven Dienst verbleiben, eine Prämie beziv. eine höhere Löhnung gewähren zu können. II. Die Bereitwilligkeit auszusprechen, wenn sich bei Ausführung des gegenwärtigen Gesekes die nachweisliche Unmöglichkeit ergeben sollte, mit der Friedenspräsenz stärke von 495 500 Gemeinen, Gefreiten und Ober­gefreiten die zweijährige Dienstzeit bei den Fußtruppen aufrecht zu erhalten, alsdann, nöthigenfalls auch noch im Laufe der Geltungsdauer des§2 in erneute gesehgeberische Erwägungen über Bemessung der Friedenspräsenz stärke mit den verbündeten Regierungen einzutreten.

Kriegsminister v. Goßler:

Freitag, 17. März 1899.

Abg. Baffermann( natl.):

von 22 Millionen, die die Kommission nicht bewilligen will. Was die Regierung fordert, ist wirklich in den minimalſten Grenzen Wir werden die Regierungsvorlage hoffentlich zu einem glids, gehalten, und ich kann nur darum bitten, den organischen Zusammen- lichen Ende führen. Ich begrüße die Thatsache, daß Re­waffe, was der Waffe gebührt. Die Präsenzstärke muß so festgelegt baus der Armee und der Landesvertheidigung einig geworden hang der Heeresverwaltung nicht zu zerreißen; geben Sie jeder gierung und Parlament in der wichtigen Frage des Aus werden, daß für alle möglichen Eventualitäten vorgesorgt ist; be- find, mit Genugthuung. Einen Konflift hätte ich im höchsten Maße willigen Sie also die Präsenzstärke so, wie sie in der Regierungs- bedauert, einmal im Hinblid auf das Ausland, und zweitens, weil vorlage normirt ist. Wird die Forderung der Regierung jetzt ein solcher Konflift für unsere Verhältnisse im Innern bedenklich ge­nicht bewilligt, so tritt sie später unabweisbar wieder auf. wesen wäre. Denn im Augenblick, wo die bürgerlichen Parteien in Abg. Lieber( 3): Uneinigkeit mit einander gerathen, genießt die Sozialdemokratie in demokraten. Sehr richtig! im Zentrum). Dann aber sind in Deutsch  erster Linie die Frucht dieses Streits.( Lachen bei den Sozial­land Elemente in Thätigkeit, die einen solchen Konflikt nicht ungern sehen und in ihm eine Förderung ihrer Be­der Verfassung erblicken, die,

Abg. Richter( frs. Bp.):

Wir hätten ges

Meine Herren, ich kann es dem Herrn Kriegsminister durchaus Das Haus beschließt demgemäß. Es folgen ebenfalls an die nachfühlen, wenn er die Forderungen der verbündeten Regierungen Kommission zurückgewiesene Titel aus dem Etat der Reichs: als Soldat bis zum letzten Augenblick aufrecht erhält. Aber ich ber Post- und Telegraphenverwaltung. suche hier, von dem soldatischen Kriegsminister an den politischen und die Kommission beantragt unveränderte Annahme, jedoch soldatischen kommen die politischen und finanziellen Gesichtspunkte Wirren führen würde. Unsere Aufgabe tann es nicht sein, diese Auch hier handelt es sich um Beamtenbesoldungen, Bundesrath und Reichskanzler Berufung einzulegen. Neben den strebungen auf Abänderung wenn sie ausgeführt werden sollten, nur zu schweren inneren bezüglich der Stellenzulagen Ausdehnung auf die Tele wesentlich in Betracht. Ich freue mich darüber, daß auch der Herr Wirren führen würde. Unsere Aufgabe fann es nicht sein, dieſe graphenleitungs- Aufseher. Kommission, zwei Refolutionen anzunehmen, von denen die wir erwogen, ob es nicht möglich sei, eine Verständigung zwischen mehrung der Artillerie vor. Diese Bewilligungen, die in der Kom Außerdem beantragt die Kriegsminister das heute anerkannt hat. Davon ausgehend, haben Bestrebungen durch Konflitte in Militärfragen zu fördern. In den Kommissionsbeschlüssen liegen große Bewilligungen für die Vers erste die Gehaltsstufen für die Postassistenten 2C. auf den Regierungen und dem Reichstag anzubahnen. Das Ergebnis durchschnittlich 100 M. höher, abgesehen von der niedrigsten Stufe dieser Erwägungen liegt in den legten Resolutionen. Wir würden mission mit großer Mehrheit beschlossen worden sind, dürfen wir ( 1500 M.) festgesezt, die zweite für die gehobenen Bostunterbeamten sie nicht eingebracht haben, wenn vom Bundesrathstische das Wort nicht durch einen Wahlkampf aufs Spiel sezen. an Stelle der jetzt in den Etat eingestellten widerruflichen, nicht unannehmbar gefallen wäre, und wenn die übrigen Parteien nicht wünscht, daß die 7006 Mann bewilligt worden wären. Wenn wir pensionsfähigen Stellenzulagen im nächsten Etat besondere etats- ausdrücklich ihre definitive Entscheidung auf die dritte Lesung ver- nunmehr aber auf die Brüde treten, die uns im Antrag mäßige Stellen mit entsprechend erhöhten Diensteinkommen vor- schoben hätten. Die drohende Gefahr für das Vaterland hat meine Lieber vorliegt, so geschieht das im Hinblick auf die Erklärungen gesehen wissen will. des Reichskanzlers, die eine Uebernahme der Verantwortlichkeit politischen Freunde vor das volle Bewußtsein der Verantwortlichkeit gestellt, die ein Scheitern der Verständigung uns auferlegen würde. auf die Regierung darstellen. Selbstverständlich kann der Reichstag sich durch die Verantwortlichkeit der Regierung nicht von der eigenen Wir waren uns auch bewußt, daß eine Auflösung des Reichstages Prüfung und Entscheidung frei machen. Diese Prüfung des Reichs das Reich heraufbeschworen hätte, deren Folgen nicht abzusehen ge- im Auge.( Heiterfeit und Widerspruch links.) Wir sind überzeugt, im gegenwärtigen Augenblick eine Zeit budgetlosen Regierens über tages hatte auch mein Kollege Sattler bei seiner vorgestrigen Rede wesen wären. Aus diesen Gründen schlagen wir Ihnen jene Reso­lutionen vor. Wir schlagen vor, sowohl die Jahreszahl 1903, sowie daß es schwer, ia unmöglich ist, die zweijährige Dienstzeit wieder die Präsenzstärke von 495 500 aufrecht zu erhalten. In§ 3 haben bereit sein. Es bleibt abzuwarten, in welchem Umfange es möglich abzuschaffen. Zu ihrer Aufrechterhaltung müssen wir zu Opfern wir den geäußerten Bedenken Rechnung getragen und schlagen sein wird, die Dekonomie- Handwerker abzuschaffen. Die Rücksicht Kriegsministers zu begegnen. Die Annahme unserer ersten Reso- auch hierbei der entscheidende Gesichtspunkt sein. Wir stimmen heub nur eine formelle Aenderung vor, um den Wünschen des Herrn auf die Sicherstellung der Lieferungen für die Armee muß jedenfalls lution würde einen alten Wunsch der Budgetkommission erfüllen durch Einschränkung der Konkurrenz zwischen Militärarbeitern und den som missionsbeschlüssen zu und ebenso den Resolutionen. ( Beifall bei den Nationalliberalen) bürgerlichen Arbeitern. Den Inhalt unserer zweiten Resolution habe ich schon in der Abg. Rickert( frf. Vg.): zweiten Lesung als möglich angedeutet. Die Resolution geht von Wir werden dem Kommissionsbeschluß und der Resolus Das Haus tritt sodann in die dritte Berathung der Militär: dem Wunsche aus, die zweijährige Dienstzeit aufrecht zu erhalten tion 4 beitreten( Beifall rechts), verstehen aber die Resolution 4 nur machen. und zu einer dauernden Einrichtung unserer Landesregierung zu nach ihrem Wortlaut. Wir erlennen an, daß zur Erreichung dieses Zwecks hohe Opfer zu bringen sind. Aber wir behalten uns vor, diese erst Ich bin durchaus nicht geneigt, die Aufrechterhaltung der dann zu bringen, wenn der Nachweis ihrer Nothwendigkeit erbracht Streichung der 7006 Mann zu unterschätzen. Gerade die begleiten ist. Wir schlagen den Regierungen vor, erst einmal den redlichen den politischen Umstände der letzten Tage gaben diesem Abstrich erst Versuch mit der Erhöhung der Friedenspräsenzstärke zu machen, die feine Bedeutung. Der Kriegsminister hat als Soldat den Posten bis der Reichstag für ausreichend erachtet. Wir sind um so mehr be- zum letzten Augenblick vertheidigt. Wenn er aber meint, daß die rechtigt, eine solche Probe zu verlangen, als die ganze Vorlage ja Vorlage der Niederschlag langjähriger Erfahrungen ist, so frage ich sich auf dem Boden der stufenweisen Einführung der Neu- ja, gilt denn das nicht für jede militärische Vorlage? Sol nicht Organisation bewegt. Dadurch allein ist schon unsere Stellung, fede Vorlage erfüllt sein von der Absicht, den Erfordernissen die in dieser Resolution zum Ausdruck kommt, ausreichend begründet. der Berechnungen und auf die langen Zahlenreihen hingewiesen hat, Im Jahre 1893 hat die Regierung ganz von selbst schließlich die: fa, ist denn eine solche mühselige Berechnung nicht bei jeder Vor­jenigen Abstriche gemacht, die das Zentrum vorher vorgeschlagen lage nothwendig? Es ist ja verständlich, wenn ein Ressortchef auf hatte. Wenn es damals ging, so können wir doch jetzt fagen: warum einer Vorlage besteht, die ihn so viel Mühe gekostet hat. Der Herr so stürmisch?( Heiterkeit.) Man hätte freilich in diesem Geseze den Kriegsminister hat auf die langen Vorverhandlungen mit poltischen Ausweg suchen können, der 1893 gefunden wurde: daß der oberste und finanziellen Faktoren hingewiesen, die der Vorlage voran Kriegsherr berechtigt sein sollte, im Augenblide der Gefahr jede Lüde gegangen find. Ja, soll denn der Reichstag als politischer und des Gefeßes selbst auszufüllen. Aber dieser Ausweg hat auch seine inanzieller Faktor nicht auch konturriren mit anderen politischen großen Schattenfeiten; und ich glaube, es ist weit beffer, man läßt Faktoren?( Sehr richtig! links.) Bei der zweiten Berathung hier lieber die verfassungsmäßige, gefeßliche Regelung offen. fin Plenum ist die Lehre vom beschränkten Unterthanenverstand Weg der Verständigung beschreiten werden. So hoffe ich denn, daß die Regierungen den ihnen dargebotenen in Militaribus verkündet worden. Es ist gesagt worden, wenn der Es ist uns nicht Reichstag nicht Alles bewilligt, wird er aufgelöst werden. Wenn leicht geworden, Ihnen diesen Vorschlag zu machen( Heiterkeit diese Ansicht durch die Nachgiebigkeit des Reichstages bestärkt worden bei den Sozialdemokraten). Wir wissen ganz genau, was die wäre, so wäre dies die Proklamation des militärischen Ab­Herren auf dieser Seite des Hauses daraus machen werden, folutismus( Sehr richtig! lints), die Degradation des Reichstages ( Stürmische Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) obgleich gewesen.( Bravo  ! links.) Daß solche Ansichten überhaupt hervor Der heutige Tag soll über die Militärvorlage entscheiden, welche wir auch ganz genau wissen, daß es auch Ihnen recht angenehm ist. treten fonnten, erkläre ich mir aus der Nachgiebigkeit des Reichs­Der heutige Tag soll über die Militärvorlage entscheiden, welche( Seiterkeit und viele Zurufe links.) Die ganze Behandlung der tages in der Flottenfrage. Da ist man an bestimmter Stelle zu die Organisation des deutschen Heeres auf fünf Jahre festzulegen Frage seitens der verbündeten Regierungen war bis jetzt freilich der Vorstellung gekommen, daß man nur energisch zu fordern braucht berufen ist. Man sollte meinen, es bedarf heute nicht mehr der berufen ist. Man sollte meinen, es bedarf heute nicht mehr der nicht sehr einladend für uns, mit einem solchen zu Wasser und zu Lande, um Alles bewilligt zu erhalten.( Bravo  ! Worte; denn wenn zwischen den einzelnen Parteien eine Einigung vorschlage zu tommen.( Große Seiterkeit.) Ich kann links.) Wenn der Reichstag nachgiebig gewesen wäre, so würde das stattgefunden haben sollte, so wird eine Rede des Kriegsministers den verbündeten Regierungen und der Heeresverwaltung den Vor- Beispiel der Militärverwaltung Nachahmung in anderen Ressorts daran nichts ändern. Das gebe ich zu, aber gerade weil ich in wurf nicht ersparen, daß sie dies im Grunde um uns nicht verdient gefunden haben. Durch Nachgiebigkeit wird Konflikten nicht dieser Hinsicht keine Rücksicht zu nehmen habe, werde ich die Vor: haben.( Schallende Heiterkeit.) Wir haben uns zu unserm ausgewichen, sondern ihnen erst Boden geschaffen.( Bravo  ! lage bis zum Schluß als Soldat vertreten. Was ist denn Vorgehen auch nicht entschlossen aus Furcht vor einem innern Konflikt. links.) Das Zurückweichen des Reichstages in militärischen Fragen eigentlich eine Militärvorlage? Ist fie ein Bau, der künstlich in Wir als Partei würden einen solchen innern konflikt ist wahrlich nicht geeignet, die Achtung und das Ansehen zu erhöhen, irgend einem Bureau ersonnen ist, der Ausdruck einer einseitigen mit der größten Gelassenheit auf uns nehmen; das eine parlamentarische Vertretung, die auf dem Boden des gleichen Theorie? Nein, eine Militärvorlage ist der Niederschlag langjähriger,( Seiterkeit und Zurufe.) aber weit über das Parteiintereffe geht uns und allgemeinen Wahlrechts steht, dringend bedarf. Herr Baffermann militärischer Erfahrungen; fie bekundet die feste Absicht, den Er- die Liebe zum Vaterlande( Große Heiterkeit bei den hat die Resolution 4 als eine Brücke bezeichnet. So wenig ich ge­fordernissen der Zukunft Rechnung zu tragen. Der Vorbereitung einer derartigen Vorlage stellen sich außerordentliche Schwierigkeiten Sozialdemokraten) und der Wunsch, mit den verbündeten Re- neigt bin, diese Resolution 4 zu unterschäßen, muß ich doch sagen, entgegen. In den verschiedensten militärischen Ressorts treten überall gierungen und denjenigen Parteien, mit denen wir schon so manches sie ist geschlagen zum Abmarsch aus einer unhalt­neue Bedürfnisse zu Tage, alles strebt nach Vervollkommnung. All diesmal im nationalen Sinne zusammenzugehen. Ich empfehle sich tapfer geschlagen hat, macht man solche Honneurs beim Ab vaterländische Wert zu Stande gebracht haben( Heiterkeit), auchbaren Position.( Heiterkeit links.) Auch dem Gegner, der mälig tritt dann eine trystallisation ein, es bildet sich ein fester Ihnen also die Annahme unserer Vorschläge.( Lebhaftes Bravo! marsch.( Lebhafte Heiterkeit links. Unruhe rechts. Ein konservatives Kern, der die Grundlage bildet. Dem frischen Ent­schluß folgt dann rechts, in der Mitte und bei den Nationalliberalen. Bischen bei den Blatt hat auf die 68 Stimmen Mehrheit gegen die Regierungs­aber die mühselige Arbeit, endlose Zahlenreihen auszurechnen. vorlage hingewiesen und gesagt, 11/2 Millionen Wähler ständen da­Sozialdemokraten.) Dazu kommt endlich die un­hinter. Reichskanzler Fürst Hohenlohe: vermeidliche Rücksicht auf politische und finanzielle Faktoren. Die Auflösung würde kein anderes Resultat mit einem Von dem Verfechter einer solchen Vorlage muß man eine bestimmte Der Herr Kriegsminister hat hier nochmals den militärisch- neuen Reichstag ergeben. Das ist vollkommen richtig! Eigenschaft verlangen, das ist Beharrlichkeit, und aus diesem Grunde technischen Nachweis geführt, daß die Militärvorlage nur dann die im Eigentlich fagt sie nur etwas Selbstverständliches.( Sehr gut! lints.) Aber wir dürfen diese Resolution auch nicht überschäßen. beharre ich bis zuletzt auf dieser Vorlage. Interesse der Landesvertheidigung nothwendige Neuorganisation ſichert, wenn mir jemand mit besseren Beweisen kommt, dann bin ich von Wenn ich die Beschlüsse der Kommission mir vergegenwärtige, wenn diese in ihrem vollen Umfange zur Durchführung gelangt. Wenn mir jemand mit besseren Beweisen kommt, dann bin ich von Wenn ich die Beschlüsse der Kommission mir vergegenwärtige. In Hinblid aber auf die militärische Wichtigkeit, welche die Das muß ich bei jedem Geseze thun und nicht blos bei einer dann muß ich frei und unumwunden anerkennen, daß Be In Hinblick aber auf die militärische Wichtigkeit, welche die Gottes- und Rechtswegen verpflichtet. in erneute Erwägung zu treten. willigungen darin enthalten sind, welche ganz von Ihrer Kommission bewilligten Formationen besigen und in der ungewöhnliche Fortschritte für die Armee ein Erwägung, daß deren Durchführung eine Verzögerung nicht erleiden Militärvorlage.( Seiterkeit links). Die Resolution foll loyal aus­schließen. Auf die Details will ich nicht eingehen und nur einige darf, haben sich die Regierungen entschlossen, der Vorlage auch geführt werden! Gewiß! Man verspricht erneute Erwägungen. Aber wenn diese ernenten Erwägungen Waffengattungen hervorheben, die in Betracht kommen. In erster in der veränderten Form, wie sie aus dem heute eingebrachten Linie gilt die Neu- Organisation der Feldartillerie, die erst jetzt mitte. Diese Erklärung geben sie unter dem Vorbehalt ab, daß( Sehr richtig! links). Selbst wenn die jetzt schon angekündigte, Antrage sich ergiebt, zuzustimmen.( Bravol rechts und in der lehnung führen sollten, so wäre das auch loyal gehandelt. auf dem Schlachtfelde das leisten kann, wozu sie berufen ist. Ferner ist von der Kavallerie der Bann genommen, der auf ihr sie entschloffen find, vor Beendigung der Neuformationen an dieses nachträgliche Forderung abgelehnt werden sollte, muß die zweijährige hohe Haus mit ernenten Anträgen heranzutreten.( port! hört Dienstzeit jedenfalls für das ganze Quinquennat aufrechterhalten beinahe 30 Jahre lang lag, das Bedürfniß nach neuen Formationen Die Resolution, welche die gleiche Eventualität zuläßt, wird hoffent bleiben. Das Quinquennat hat auch für die Regierung seine Schatten­ist endlich anerkannt. Sind sie auch in bescheidenen Grenzen ge halten, so werden sie doch für die Kavallerie von besonderem Werthe lich die Annahme des Reichstages finden. Nach den Ausführungen feiten; es zerstreut nicht, sondern es sammelt alle Konflikte auf dem halten, so werden fie doch für die Kavallerie von besonderem Werthe des Herrn Abg. Lieber glauben die Regierungen, daß ihre Forde bie jährliche Feststellung der Präsenzlifte und die gefegliche Gebiete der Militärverwaltung gleichsam an. fein. Ebenso haben die Fußartillerie, die Pioniere, der Train die rungen, wenn auch nicht zur Zeit, so doch rechtzeitig zur Beendigung Festlegung der zweijährigen Dienstzeit, wie wir sie verlangen. nothwendige Verstärkung erhalten. Nur eine Gattung iſt in biet geringerem Grade berücksichtigt worden, das ist die Infanterie. der gesammten Neu- Organisation die Billigung des hohen Hauses Ohne eine gute Infanterie ist aber die entscheidende Aufgabe im finden werden.( Bravo   rechts! Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) muß immer wieder darauf hingewiesen werden, daß eine solch wichtige Sache wie die zweijährige Dienstzeit nicht provisorisch Felde überhaupt garnicht zu lösen; die lebendige Kraft der Nation und des geregelt werden kann. Ich muß weiter meiner Freude darüber gesammten Heeres liegt im Großen und Ganzen in der Infanterie. Wer Nachdem sich die Regierung mit der verringerten Präsenzstärke Ausbruck geben, daß der Gedante, den ich seit 30 Jahren vertreten das Gefecht selbst tennt, weiß was für Anforderungen an eine gute vorläufig einverstanden erklärt hat, sind auch wir bereit, für die habe, die Bekleidungsämter mit Zivilarbeitern zu befeßen, jetzt Infanterie gestellt werden müssen; diese Anforderungen fann fie aber wiederherstellung der Kommissionsbeschlüsse zu endlich Anklang gefunden hat. Mich schrecken auch nicht die Zahlen nur erfüllen, wenn sie im Frieden die richtige militärische Erziehung und stimmen, die wir in zweiter Lesung abgelehnt haben. Wir werden des Herrn Kriegsministers. Es ist ganz bezeichnend, daß hier, wo die Ausbildung genossen hat. Nun darf man nicht vergessen, daß, damit dazu bestimmt durch die Ertvägung, daß damit die volle Forderung Regierung ein Entgegenkommen zeigen soll, der Herr Kriegsminister uns die richtige Ausbildung erreicht werden kann, die Dienstzeit in nicht beseitigt ist( Lachen links), und daß, wenn die Regierung später graulich macht. Uebrigens bin ich der Ansicht, daß jedenfalls berufsmäßig richtiger Wechselwirkung stehen muß mit der Stärke der Bataillone. mit der neuen Forderung kommt, diese in Tohaler Auslegung der gelernte Arbeiter weit geschickter und produttiver arbeiten werden, Bei zweijähriger Dienstzeit wird ein stärkerer Jahrgang älterer Resolution IV geprüft und angenommen wird.( Beifall rechts.) als die militärischen, welche Frohnarbeit leisten.( Sehr richtig! Mannschaften gebraucht, sonst sinkt die Infanterie auf das Niveau links.) Daher ist es noch gar nicht ausgemacht, daß diese Aende­einer Retrutenschule herab.( Sehr richtig! rechts.) Die deutsche In­rung erhebliche Mehrausgaben herbeiführen wird. Die Frage der fanterie braucht also starte Bataillone und die Regierungsvorlage Ich sagte am Dienstag ausdrücklich, daß wir uns unsere Einschränkung der Abkommandirungen ist nicht neu, sie hat uns schon fucht sie ihr zu schaffen. Die Stärke der Bataillone muß so be- Stellung für die dritte Lesung vorbehalten und sie nach der Er- 1893 cingehend beschäftigt. Nachdem aber die genügenden Mann­schaffen sein, daß die zweijährige Dienstzeit mit vollem Erfolg für flärung der Regierung einrichten werden. Nachdem diese Erklärung schaften bewilligt waren, war das Interesse an der Einschränkung die Truppen durchgeführt werden kann. Es ist der Gedanke in der erfolgt ist, werden wir für die Wiederherstellung der der Abkommandirungen nicht mehr vorhanden. Wir sind der Kommission angeregt worden, die Abkommandirungen in der In- Kommissionsbeschlüsse stimmen, und das um fo eher, als Meinung, daß erst, wenn diese Abkommandirungen so eingeschränkt fanterie nach Möglichkeit einzuschränken. Gewiß, auch die Heeres- die Resolution 4 vorliegt. Wenn die zweijährige Dienstzeit aufrecht sind, wie es überhaupt möglich ist, es sich übersehen läßt, ob eine verwaltung ist dieser Meinung, aber diese Verminderung der Ab- erhalten werden soll, wird die Regierung mit einer erneuten Vorlage Verstärkung der vorhandenen Bataillone, auch nur bis zu der jetzt Tommandirungen muß mit der Erhöhung der Präsenzstärke Hand in vor den Reichstag treten müssen. Ich seze bestimmt voraus, daß bewilligten Grenze hinaus nothwendig sei. Dem ersten Theil der Hand gehen. Die Kosten für die Beschränkung der Abkommandirungen die Kriegsverwaltung hierzu gezwungen sein wird.( Heiterteit links.) hierauf bezüglichen Resolution werden wir also zustimmen, den würden nach ungefährer Berechnung 20 Millionen jährlich betragen. Die Annahme der Vorlage ist die Beseitigung eines Konflikts, und zweiten Theil der Resolution, der die Kapitulanten betrifft, über­( hört, hört! rechts.) Demgegenüber steht hier eine Ausgabe ich hoffe, daß sie dem Vaterland zum Segen gereichen wird. lassen wir der Initiative der Regierung. Die Aenderungen der

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Abg. v. Levehow( f.):

Abg. v. Kardorff( Np.):

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einer Ab­

Das beste wäre,