Seite 2.

Mittwoch, 12. Oktober 1932

Der Kongreß der Jugendinternationale.

-

Rr. 241

Böhmische Landes­vertretung.

Das Landesbudget im vierten Krisenjahre.

findet? Nicht mehr Verringerung des Ein- sundheit so zermürbi, daß der Tod in nor- fletzter Reinheit erst verwirklicht werden wird von Dieses Kapitel wird noch näher zu behandeln kommens, nicht mehr Einschränkung seiner maler Weise eintritt- wie so schön gejagt einer in der Welt herrschenden Arbeiterklasse, von sein allerdings kann man dabei nicht auf das Bedürfnisse, Herabsetzung der Ernährungs- wird- oder weil der Hunger und die voll- einem Völkerbund, der dann ein Bund freier sozia Niveau eines Dußendagitators herabsteigen. Wenn die deutschen Agrarier an jeden ernsthaften Vor­quote für sich und die Seinen, sondern ständige Aussichtslosigkeit, ihn wieder einmal liſtiſcher Völker sein wird. hier bedeutet Not das gänzliche stillen zu können, zum Selbstmord zwingt. Wir glauben ferner, daß ein internationaler schlag zur Milderung der Agrarkrise mit den Fehlen aller Mittel zum Leben. Darum fann und darf man nicht die sozialistischer Jugendkongreß im Jahre 1932 nicht an Wiethoden hinterwäldlerischer Dorfdemagogie her­Hier kann der Körper weder vor Kälte noch Forderung anderer Wirtschaftsgruppen nach übergehen kann. Wir wollen zunächst sehr deutlich ihrer Ratlosigkeit siben bleiben, indes die neue dem großen Fragenkomplex Sowjetrußland vorangehen, werden sie halt auf dem Scherbenhausen vor Regen, hier kann der Magen nicht be- Hilfsmaßnahmen zur Beseitigung ihrer Nöte und flar sagen, daß wir uns keineswegs mit der Wirtschaftsentwicklung ihren Weg nimmt. friedigt werden. Hier ist Not gleich nicht mit der Forderung um Hilfe für die Politik der kommunistischen   Parteien identifizieren. Hunger, grausamer förperlicher Schmerz, Arbeitslosen verbinden oder gar junftimie wir sind der Meinung, daß die Politik der komm. hier führt die Not zur Obdach- ren, weil das unbedingt unsittlich und un- Parteien und des russischen Bolschewismus, der losigkeit, in tausenden Fällen menschlich wäre. Das Wort Not" muß bei längst nicht mehr eine Diktatur des Proletariats in den Tod. Nicht deswegen in den Tod, den einen als wirtschaftliche Unbefriedigung, darstellt, sondern die Diktatur der Kommunistischen weil der Abstieg seelisch nicht zu ertragen ist, bei den andern als schmerzlicher Hunger und Partei über ein riesiges Volk, daß wir diese Politik wie bei einem Pollack- Parnegg, oder einem drohender Tod verstanden und gewertet wer- für eine große Gefahr für die russische Revolution andern Industriemagnaten, den der Verzicht den. Im politischen Leben aber darf die miß- und ihre Errungenschaften halten. Wir sind ferner Prag  , 11. Oktober. Die böhmische Landes­auf seinen Rennstall zum Selbstmord treibt, bräuchliche Bezeichnung Not" zu feiner Ver- der Meinung, daß wir die von der russischen kom­ munistischen   Partei den übrigen europäischen kom vertretung begann heute mit der Beratung des soniern weil entweder der Hunger die Ge- wirrung der Geister führen. munistischen Parteien anbefohlene Politik für eine Voranschlages für das Jahr 1933. Zu Gefahr für die gesamte internationale Arbeiter- Beginn der Sitzung teilte der Borsitzende, Vize­bewegung halten. Es kann daher der kommuni- präsident Srom  , mit, daß der bisherige Ver­stischen Demagogie nicht gelingen, unsere Haltung treter der deutschen Nationalsozialisten, Heinrich irgendwie darzustellen als eine Rechtfertigung ihrer Proste aus Brüg, aus der Partei ausge­falschen und verderblichen Politik. Aber es han schlossen wurde und daher sein Mandat verlor. delt sich unserer Meinung nach darum, zum Aus- Sein Nachfolger ist Schulleiter Bayer. die Zaudernden, die weisen Ungläubigen, die ner Ausbreitung anwendet. Wir kommen da zu druck zu bringen, daß wir, unbeschadet unserer kriti über das Schicksal der Welt in ewiger Macht der Feststellung, daß der ökonomische Nationa- fchen Stellung gegenüber der falschen Politik des Landes, Dr. Kubista, sprach in der General­Nach dem Bericht des Finanzreferenten des losigkeit Betrachtungen anstellen, ihre Häupter lismus die rein ökonomische Kontur Bolichewismus der Meinung sind, daß sich die inter­erheben sollen, damit sie den Ruf einer neuen renz in den politischen Kampf umivan nationale Arbeiterklasse zur Wehr sehen müßte gegen Bolschewismus der Meinung sind, daß sich die inter  - debatte Generation vernehmen, die begierig ist, frohen delt. Ich erinnere daran, daß der Kapitalismus   einen Angriff der europäischen   und außereuropäischen Genosse Dr. Emil Strauß Mutes an eine neue Welt, die Welt des Frie in der Kolonisation im weitesten Sinne des Mächte auf Sowjetrußland. Wir sind der Meinung, der seine Ausführungen mit dem Hinweis darauf dens und des Sozialismus, zu bauen. Wortes seine Entwicklung findet. Auch das ist daß eine Niederwerfung Sowjetrußlands mit kriege- beginnt, daß die Beratung des Landesbudgets auch feine große Chance für den Frieden. Es scheitert rischen Mitteln eine außerordentliche Vergrößerung in diesem Jahre im Schatten der Wirtschaftskrise Kein Frieden eine wirksame Abrüstung auch daran, daß die ein der Gefahr für die europäische Demokratie wäre, stattfinde. Von dieser Krise seien die öffentlichen zelnen Staaten behaupten, die Waffen zur Erhal- ja, daß sie möglicherweise sogar das Ende der Finanzen, auch die Finanzen der Selbstverwaltung Erhal- ja, tung ihrer Kolonialmacht zu brauchen. Solange Demokratie in Mitteleuropa   bedeuten würde. einzelne Staaten mit der Waffe in der Hand ge­in Mitleidenschaft gezogen worden. gen die eigenen Untertanen vorgehen, wird es Borrink hat hier erzählt, daß es in bürgerlichen Wenn die Finanzlage des Landes Böhmen   noch aber Staaten geben, die sich die Waffen nicht aus Kreisen Menschen und Gruppen gibt, die im Inter: nicht tatastrophal ist, so ist dies die Folge einer der Hand nehmen lassen, wenn der Nachbar diese esse des Friedens eine Stärkung des Einflusses des guten Finanzgebarung in der Vergangenheit, da die effe führt. Der moderne Imperialismus hat nicht Sozialismus und der Arbeiterklasse in den euro. Selbstverwaltung noch frei war. Allerdings zwingt nur zu Gegenfäßen zwischen den Weltteilen ge- päischen Staaten wünschen. Wohlan, das Tor steht heute der Rückgang der Landesumlagen zur Spar­führt, sondern auch in den Kolonialgebieten den ihnen offen, fie mögen sich mit der arbeitenden samkeit, was am bebauerlichsten beim Investitions. Ju­sozialen und nationalen Kampf bedingt und vor- gend in die große Armee der Arbeiterklasse ein- budget ist. Gerade die öffentlichen Arbeiten sind einsamkeit, was am bedauerlichsten beim Investitions­bereitet. reihen, die für den Frieden kämpft. Denn: Indem aber ein Mittel zur Ankurbelung der Wirtschaft, die Arbeiterklasse die Sache des Friedens und des Sozialismus vertritt, indem sie ihren Klassenkampf ausschuß zu beauftragen, jene Kreditopera weswegen Redner den Antrag stellt, den Landes­führt, verficht sie auch die Sache der gesamten tionen durchzuführen, damit Menschheit.

ohne Sozialismus!

ten aus:

( Schluß von Seite 1)

Genosse de Brouckère, von dem Vor sitzenden Aubry als" Apostel des Friedens" be zeichnet, führte nach einigen einleitenden Wor­Es wurde vom Genossen Vorrink gesagt, daß die Sozialistische Jugend für zwei Ziele fämpft: für den Sozialismus und für den Frieden, aber ich betone, daß es ein grober Frrtum wäre, diese Aufgaben voneinander zu trennen. Diese bei­den Aufgaben fallen vielmehr zu= sammen; der Kampf um den Frieden ist ein integrierender Bestandteil des Kampfes um den Sozialismus und umgekehrt. Ihr wollt den Frie den, weil er die notwendige Voraussetzung für den Sozialismus ist. Ihr wißt, daß der Sozialismus ohne Frieden sich nicht aufbauen läßt, daß die Errichtung des Sozialismus auf nationaler Basis ein Widersinn wäre, daß die Verständigung der Völfer eine Lebensnotwendigkeit für die Schaf fung der sozialistischen   Gesellschaft ist.

Ich komme auf den Völkerbund zu sprechen, dem man seine Schwäche vorgeworfen und dies damit begründet hat, daß er infolge der Schwächen der Menschen, die in ihm sitzen, nicht funktionieren könne.

die im Voranschlag angeführten Investitionen auch alle zur Ausführung gelangen.

Für bindenden internationalen Die Finanzlage des Landes wäre viel besser, wenn Kampiplan gegen die Kriegs­gefahr.

der Staat dem Lande nicht immer wieder neue

Die ,, Landpost" gegen Windirich. Sendung erfüllen.

die Gemeinden bekommen von den Kredit­instituten auch keine Darlehen mehr,

so daß unsere Gemeindeverwaltungen nicht mehr aus noch ein wissen. Der Zusammenbruch der Gemeinde­finanzen könnte soziale Erschütterungen nach sich ziehen, in denen für das Bürgertum sehr viel auf dem Spiele steht.

Die kapitalistische Gesellschaftsordnung gestattet es nicht, eine wirkliche Politit des Friedens zu führen. Die Arbeiterklasse muß daher den Kampf um die Demokratie und die Erringung der Macht führen, wenn sie den Frieden her­stellen will. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre müssen wir den Schluß ziehen, daß es allerdings nur eine lebensfähige Art der Demokratie gibt: Lasten aufbürden würde, ohne dem Lande neue Ein­die politische und nahmsquellen zu öffnen. So wurde das Land ver­soziale Demokratie zugleich. Der Kongreß faßte folgenden Beschluß: pflichtet, an den wasserwirtschaftlichen Fonds in Wenn es wahr wäre, daß die Demokratie ausge- Der Kongreß begrüßt mit lebhafter Genug 12 Jahren 286.5 Millionen, d. j. jährlich 22 bis 28 spielt hat, dann müßten wir die Hoffnung auf tuung die Absicht der Sozialistischen Arbeiter- Millionen Stronen, abzuführen, ohne daß es auch Herstellung des Friedens aufgeben. Aber ich Internationale, in einer eigenen internationalen nur mit einem Seller an den Erträgnissen der glaube nicht an den Niedergang der Demokratie. Konferenz die Frage der Methoden des Kampfes wasserwirtschaftlichen Bauten( z. B. der Wasser­Sie hat in der Welt auch Fortschritte gemacht. der internationalen Arbeiterklasse zu erörtern und fraftsteuer) beteiligt wäre. Da jede Anleihe des Ich erinnere an Spanien  , das jetzt im Be- hofft, daß diese Konferenz einheitliche internatio- Bandes der Genehmigung durch den Finanzminister Ich kann aus eigener Kenntnis dazu die Fest- griffe ist, Formen einer neuen sozialen Demo- nale Richtlinien aufstellen wird, die für die bedarf, ist die Investitionstätigkeit des Landes stellung machen, daß der Völkerbund   schwach fratie zu schaffen. zu schaffen. Um diese soziale Aktion des sozialistischen   Proletariats im Falle, begrenzt. und frank ist, weil in ihm zwei einander Demokratie ist der Kampf zu führen; daß der Krieg troß aller Bemühungen dennoch widersprechende Prinzipien mit es gilt den herrschenden Selassen die Macht zu ausbrechen sollte, bindende Kraft haben sollen. Eine geordnete Finanzwirtschaft ist nur einer einander fämpfen: Der Wunsch nach Herbei- entreißen, insbesondere aber der Militär­freien Selbstverwaltung möglich. führung des Weltfriedens durch eine Verstän- tlasse. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Nur so kann die Selbstverwaltung ihre große soziale digung unter den Völkern mit dem Wunsche, Militärs ihre Lebensaufgabe in der Kriegsvorbe die absolute Souveränität der einzelnen Staa- reitung sehen und wenn man den Generalſtäben Viel schlechter ist die finanzielle Situation der ten zu wahren. die Macht im Staate gibt, kann der Friede nicht Die Landpost" läßt einen reichlich unbe­Aus der Tatsache, daß die Schranken zwischen den herbeigeführt werden. fannten Herrn Plescher gegen die letzten Aus- Gemeinden und Bezirke. Durch die wachsende Ar­Völkern immer größer werden, müssen wir die Wir hören häufig, daß wir von einem Krieg führungen des Genossen Jalich im landwirtschaft- beitslosigkeit werden an die Gemeinden immer Konsequenz ziehen, daß der Völkerbund mit bedroht sind, daß die soziale Organisation ver- lichen Ausschuß zu Felde ziehen. Dieser Blescher größere Anforderungen gestellt, während die Um­sozialistischem Geiste erfüllt werden nichtet wird. Ich glaube aber nicht, daß wir am seibt Jakich schrecklicher Irrtümer und ermuntert lageneingänge immer mehr sinken. Aber muß. Erst dann wird die Idee des Völkerbundes Vorabend eines Unterganges der europäischen   ihn dann gütigerweise zum Lesen einschlägiger realisiert werden können. Es genügt nicht, in eini- Kultur stehen. Ich glaube nicht, daß in den näch- Fachliteratur. Dabei versteht er selbst nicht einmal gen begeisterten Augenblicken in Demostrationen sten Jahren oder fünftig in Europa   ein Krieg richtig zu zitieren, denn er weiß offenbar nicht, und Kundgebungen den Frieden zu wollen, son- ausbrechen wird. Mit ganzem Herzen hoffe ich, daß man einen zerrissenen Zusammenhang an dern man muß sich im einzelnen ganz praktisch daß aus der jetzigen Krise nicht die Katastrophe, ständigerweise durch Punkte andeuten soll. mit den damit zusammenhängenden Fragen be- aber auch nicht der Kapitalismus in seiner heuti Wieder ist ein rote& Verbrechen an der Land­schäftigen. Ich will einmal die ökonomische Seite gen Form entstehen wird, sondern eine neue Ge- wirtschaft verübt worden, weil sich Genosse Jatsch dieser Frage behandeln. In der kapitalistischen   sellschaft, von der wir sagen können, daß sie einen im Interesse der kleinen Viehzüchter gegen Be­Welt stellen die Munitionserzeuger eine Fortschritt auf dem Weg zum Sozialismus beschränkung der Maiseinfuhr ausgesprochen hat. gewaltige Macht dar. Sie sind unter den Kapita- deutet. In dieser neuen Gesellschaft wird die listen wohl die größten, mächtigsten und ange- Jugend eine große Aufgabe zu erfüllen haben. sebensten. Aber es genügt nicht allein, vor der Die frühere Generation der Sozialisten war die Jugend anzuprangern, daß das meiste Geld in Generation des kämpfenden Sozialismus, die Windirsch erzählte in der gleichen Sitzung des dieser kapitalistischen   Welt an der Erzeugung von heutige wird die Generation des sieg­Waffen verdient wird. Man muß auch im einzel- reichen Sozialismus sein. Ich habe das landwirtschaftlichen Ausschusses, er tomme joeben nen fragen, wie die Waffenerzeugung organt- feste Vertrauen, daß in der frischen Jugend ein aus Versammlungen im Riesengebirge   und habe sich davon überzeugt, daß die Gebirgsbauern ihre fiert und aufgebaut ist. Die Stäbe der solcher Glaube an den Sozialismus besteht, daß Schweinehaltung hauptsächlich mit billigem Rufu­sozialistischen Armee müssen sich über die Pläne ste die Aufgabe erfüllen wird, die die alte Ge der kapitalistischen   Gegner Kenntnis zu verschaffen neration begonnen hat. Im Namen der alten ruz bestreiten. suchen. Das muß geschehen mit Hilfe der Gewerk­Generation fordere ich die Jugend zum be­schaften, der Transportarbeiter und mit Hilfe geisterten Kampfe für den Sozialismus auf. aller über die Vorgänge im gegnerischen Lager ( Lebhafter Beifall.) genau Informierten. Auf diese Weise wird der Friedenswille des Proletariats eine Basis er- In der Montagsizung des Kongresses führte weiß, was die Rechte tut.. Genosse Giperger( Oesterreich  ) in der Aus- Fuchtig sind die deutschen Agrarier auch über Ein praktisches Ziel, das sich der Sozialis- sprache über den Kampf um den Frieden u. a. aus: die Feststellung, daß die Verbraucher ein großes mus stellen muß, ist die Forderung, daß die wir begrüßen in dieser Resolution außerordentlich Opfer für die Landwirtschaft bringen, wenn sie Tätigkeit der Waffenfabriken nicht den Abschnitt, in welchem, unserer Erinnerung nach, in Prag   Weizen um 165 Kronen kaufen, der in nur eingeschränkt und tontrol- zum erstenmal in einer Entschließung der Jugend- Budapest um 74 Kronen zu haben wäre. Lieber liert wird, und daß die Waffererzeugung aus Internationale von der Pflicht gesprochen wird, lassen sie sich aufs Rad flechten, ehe sie zugeben, den Privathänden in die öffentliche welche die arbeitende Jugend zu erfüllen hat, wenn daß auch die Konsumenten etwas für die Land­Hand überführt wird. der Krieg ausbrechen sollte. Wir glauben, daß es wirtschaft leisten. Also rechnet Plescher vor, was unsere Aufgabe ist, vorzusorgen, daß das inter  - die hiesige Landwirtschaft jährlich an Kranken­nationale Proletariat in einem solchen Falle nicht faffen- und Sozialversicherungsbeiträgen zahlen ein zweitesmal von den herrschenden Klassen über muß. Daß es in Ungarn   auch eine Kranken- und Altersversicherung gibt, daß die Steuerlast pro rumpelt und verwirrt werden kann. Kopf drüben noch größer ist als bei uns, daß der ungarische Bauer Kleider, Wäsche, Schuhe viel teuerer bezahlen muß, braucht ja ein agrarischer Fachgelehrter nicht zu wissen.

halten.

*

Wenn wir nun das Wort Waffenerzeugung in fei­ner ganzen Breite verstehen es sind darunter nicht allein die Erzeuger von Kanonen und Ge­wehren, sondern auch diejenigen gemeint, welche die Mäntel erzeugen, in denen die Soldaten dem Wir stimmen mit dem Genossen Vorrink voll­Tod entgegenmarschieren, welche die Papendeckel kommen überein, daß der Gedanke des Völkerbundes Herstellen, an denen die Soldaten ihre Füße ein hoher, ethischer ist und daß wir die arbeitende wundlaufen so wird man zugeben müffen, daß Jugend auch für diesen Gedanken zu gewinnen damit zwar nicht der Sturz des Kapitalismus   haben; aber, daß wir der arbeitenden Jugend keine herbeigeführt wird, daß aber eine solche Maß- Illusionen darüber aufkommen lassen dürfen, daß nahme den Kampf gegen das Zentrum der Völkerbund von heute kein geeignetes Werkzeug des Kapitalismus bedeutet. zur Verhinderung von Kriegen ist. Die Idee des Daneben müssen wir aber noch andere Völkerbundes muß für die junge sozialistische Gene Methoden studieren, die der Kapitalismus zu fei- ration verstanden werden als eine Idee, die in

Herr Plescher haut dabei aber unbewußt auf seinen eigenen Landeskulturratspräsidenten Windirsch los.

Windirsch sprach sich ebenfalls gegen

Beschränkung der Maiseinfuhr aus.

Die Polemik der Landpost" gilt also auch ihm. So kann man sich blamieren, wenn die Linke nicht

Am schlechtesten ist die Lage der Bezirke, die ihre Umlagen bald nur mehr zur Bezahlung der Schuldzinsen verwenden werden. Der Schuldendienst der Gemeinden und Bezirke erfordert schon heute den Betrag von 700 Millionen. In absehbarer Zeit werde man irgend eine Entschuldungsaktion für die unteren Selbstverwaltungskörper unter­nehmen müssen.

Die Sozialdemokratie drängt schon seit langem nach einer Lösung der Krise der Selbstverwaltungs­finanzen. Jahrelang hat man uns nicht gehört, bis jetzt der Niederbruch der Selbstverwaltung jedem offenbar geworden ist. Die Frage der Selbstver waltungsfinanzen fann endgültig nur gelöst werden im Zusammenhang mit einer Reform und einem Neuaufbau der Selbstverwaltung. wobei uns Eng­land, das Land der ältesten und freiesten Selbstber­waltung, als Muster dienen könne, wo die Staats­zuschüsse die Hälfte der Einnahmen der Selbstver= waltung ausmachen, ohne daß aber der Staat die waltung ausmachen, ohne daß aber der Staat die Grafschaften und Gemeinden bevormundet. Wenn die Selbstverwaltung in den nächsten Jahren nicht die Freiheit bekommt, die sie braucht wie der Mensch die Luft, dann geht sie langsam aber sicher zu­grunde.

Wer die Demokratie will, muß die freie Selbst­verwaltung wollen, und wer die Selbstverwal

tung fesselt, untergräbt die Demokratie. Selbstverwaltung und demokratische Gesetzgebung können sich nur behaupten, wenn sie die Not der Massen lindern. Es ist also heute die Hauptaufgabe Verbleibt noch zu melden, daß Plescher aus der Selbstverwaltung im engen Rahmen, den ihr rechnet, die Landwirtschaft würde runde 138 Mil- die Gesetze des Bürgerblocks gelassen haben, mög­lionen verlieren, wenn nach dem Vorschlag des lichst viel öffentliche Arbeiten durchführen zu lassen. Genossen Jatsch das Problem des Getreideüber- um das Heer der Arbeitslosen und Berzweifelten zu schusses durch zusätzliche Fleischabgabe an die verringern. Wenn wir dies tun, dann haben wir Arbeitslosen auf Kosten des Staates gelöst würde. unsere Pflicht als Verwalter des Landes erfüllt.