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Samstag, 15. Oktober 1932

Beamtenabbau in Oesterreich  . Ein origineller Versicherungsbetrug.

Ein Drittel der Telegraphenbeamten wird entlassen.

Breslau  , 14. Oktober. Vor dem Oppelner] ten. Die Sache sprach jich bald herum.

Der

Pyramidon

TABLETTEN

Seite 5.

LUCIUS

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bei Kopfschmerzen

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Wien  , 14. Oktober. Das Personal in den Landgericht beginnt dieser Tage ein Berfiche Schachtmeister fonnte nicht genug Salbe heran­österreichischen Telegraphen- und Telephonämtern ungsbetrugsprozeß, in dem sich 150 Angeklagte schaffen, um alle, die kvant werden wollten, zu zu verantworten haben werden. Ein Schacht- behandeln. Die Versicherungsagenten machten imperialistischer Staaten. Es ist interessant, ein­foll um ein Drittel abgebaut werden. Infolge der meister aus dem Streise Oppeln   hatte im ein glänzendes Geschäft. Manche der Patienten mal nachzusehen, wie man in verschiedenen Schrumpfung im österreichischen Gesamtwirt Krieg als Pferdepfleger die Erfahrung gemacht, ließen sich sogar in mehrere Stassen aufnehmen. Ländern die Völkervermehrung begünstigt. schaftsleben bekommen große Firmen, die früber daß eine bestimmte Salbe, die er zum Sturieren Schließlich wurde auch ein Arzt gefunden, der Am allergroßzügigsten ist wahrscheinlich ein Duyend überseeische Telegramme alltäglich er- franker Pferde benützte, auf der menschlichen die notwendigsten Atteste über Unfall und Frankreich  . Nicht nur wegen seiner reichlichen halten haben, heute faum mehr ein einziges Haut Blasen verursacht, die einen langen Hei- Krankheit ausstellte. Der Betrug ging von 1925 Mittel, sondern weil Frankreich   in dieser Bezie Uebersectelegramm zugestellt. Es ist demnach un- lungsprozeß erfordern, aber teine bösartigen bis 1929. hung auch über die reichere Erfahrung verfügt. möglich, den jebigen Stand dieser Kategorie von Folgen hinterlassen. Diese Wissenschaft benutte Achtzehn deutsche Versicherungsgesellschaften Seit fast hundert Jahren zerbricht man sich in Postbediensteten im Dienste zu belassen. der Mann zu einem großen Geschäft. Er trat in wurden in Anspruch genommen und zahlten. Frankreich   den Kopf darüber, wie man die fran­eine Kranken- und Unfallversicherung ein, be- Einer der Versicherten hatte bei mehreren Ge- zösischen Eltern am besten an ihre Pflichten" er­strich sich mit der Pferdesalbe und meldete dann sellschaften 14.000 Mart herausholen können. innert. Bei der französischen   Mentalität geschieht einen Unfall an, worauf er auch Unfall- und Zuletzt fiel aber diese ominöse Serankheit auf, dies anscheinend am besten in Verbindung mit Krankengeld erhielt. Später seinen die nur in Oberschlesien   auftrat. Eine Hambur materiellen Vorteilen. Schon das dritte Kind hat Freunden, eine Versicherung einzugehen, gab ger Versicherungsgesellschaft veranlaßte eine ein in Frankreich   bei Bedürftigkeit der Eltern einen ihnen sein Geheimmittel, worauf sie gleichfalls gehende Untersuchung, die den Schwindel aus- Anspruch auf eine Staatsprämie. Sie beträgt 60 Franken jährlich bis zum vollendeten 14. Lebens­erkrankten und von der Stasse Zahlungen erhiel- bedte. umumjahr und kann auf Antrag auch als festverzins­Kind bringt eine entsprechend höhere Prämie ein und Witzbolde haben ausgerechnet, daß ein fran­zösischer Vater spätestens mit dem achten Kinde ausgesorgt habe. Er fann von den verschiedenen Renten bequem mitleben.

Zurück zum Tauschhandel. Santiago, 14. Oftober.( Reuter.) Die Regie rung hat das Angebot der Gesellschaft Guinaz aus Buenos Aires   auf Austausch von 200.000 Tonnen Benzin gegen Kupfernitrat geprüft und gleichzeitig in Argentinien   16.000 Tonnen Ge­treide, bestellt.

Prager Frühjahrsmesse 1933. Wie uns mit geteilt wird, findet die nächste Prager Frühjahrs. messe vom 19. bis 26. März 1933 statt. Das geschäft­lich gute Ergebnis der Herbstmesse veranlaßte bereits den größten Teil der Aussteller, für die 26. Messe ihre Anmeldungen abzugeben. An der Messebeteili gung interessierte Firmen erhalten durch das Messe amt, Prag   VII., Messepalast, Auskunft.

Frankfurter   Würstchen, mit Radiostrahlen gekocht. Ingenieure der Westinghouse Electrical

Die Russen haben sich erboten, die Hälfte dieses| Augenlid gestochen, verlor in dem plöglichen Schmerzliche Rente eingetragen werden. Jedes weitere Millionenobjekts in bar zu zahlen. Für die an­dere Hälfte soll Herr Stosch- Sarrajani Felle in Zahlung nehmen. Da Sarrasani   aber nicht Lust verspürt, Rauchwarenhändler zu werden, ziehen sich die Verkaufsverhandlungen noch hin. In den nächsten Tagen wird ein Vertreter des Gomez in Dresden  , wo Sarrasi seinen stän­digen Sitz hat, erwartet.

Company in Pittsburgh   haben ein Frankfurter Kleine Ursache tödliche Wirkung.

Würstchen gekocht, indem sie es in einem Feld bon Radiostrahlen placierten. Das Gelingen des Experimentes veranlaßt die Ingenieure zu er klaren, daß es durchaus denkbar ist, daß in eini­gen Jahren Rundfunkempfänger eine Kochvor richtung aufweisen, wo nach den Angaben eines Sprechers Speisen zubereitet werden. Das draht lose Stochen hat noch den besonderen Vorteil, daß ein Verbrennen der Hände unmöglich gemachi wird. Die zwei Scheiben, von denen die Strah len für das Kochen ausgesandt werden, werden nicht so heiß, um das Gefühl des Verbrennens auffommen zu lassen.

Salomonisches Urteil. In dem Dörfchen Grand- Econtein( Frankreich  ) wurde der Bäuerin Frau Geibe von ihrer Nachbarin ein Huhn ge­stohlen. Die Diebin brachte das lebende Huhn zum Markt und wollte es verkaufen. Daran wurde sie durch einen Polizisten gehindert, der inzwischen von der Eigentümerin benachrichtigt worden war. Die Diebin leugnete aber entschie­den und es gab weder Zeugen noch besondere Merkmale an dem Huhn, wodurch der Diebstahl hätte bewiesen werden können. Schließlich kam der Polizist auf einen wahrhaft genialen und geradezu falomonischen Ausweg. Er nahm das Huhn und setzte es genau in der Mitte der bei­den Höfe auf die Erde und sah zu, in welchen Hof es lief. Das Huhn besann sich nicht lange, sondern kehrte auf der Stelle freudig gackernd in den heimischen Hühnerstall zurück, so daß die Diebin entlarvt war.

die

Um den Verkauf des Zirkus Sarrajani an die USSR  . Die Mitteilungen, daß Direktor Stosch- Sarrasani sein Zirkusunternehmen an Sowjetrepublik verkauft hat, eilen den Tat­jachen voraus. Sowjetstellen, die an dem Unter­nehmen Interesse zeigen, haben in ihren Blättern berbreitet, daß der Kaufvertrag abgeschlossen ist, worauf die unzutreffenden Meldungen zurück zuführen sein dürften. Der Gomez, wie der große russische   Vergnügungstrust heißt, der fünf zehntausend Kräfte beschäftigt, würde das Ein­treffen Sarrajanis in Rußland   sehr begrüßen. Es mangelt aber noch an der Einigung über einen nicht ganz nebensächlichen Punkt: die Bezahlung.

Allerlei seltsame Unfälle.

Die eigenartigsten Zufälligkeiten können den Tod eines Menschen herbeiführen. Man denke an den Schal der berühmten Tänzerin Isadora Duncan  , der sich um das Rad eines Autos wickelte und sie er drosselte. Ein Mann mittlerer Jahre, der noch nie­mals geraucht hatte, versuchte seine erste Bigarre. Aber sie bekam ihm gar nicht, ihm wurde schwindelig, und er fiel zu Boden. Dabei schlug er auf einen Stein und zerschmetterte sich den Schädel. Eine Zi garre hatte ihn getötet.

gefühl die Herrschaft über seinen Wagen, und dieser rannte gegen einen Baum. Der Chauffeur wurde bei diesem Anprall getötet. Noch eigentümlicher sind die Folgen eines anderen Wespenstiches. Ein Gärtner beschnitt eine Hecke mit der Heckenschere. Neben ihm auf der Wiese weidete ein Maulesel. Eine Wespe stach das Tier so, daß dieses plötzlich heftig mit den Hinterbeinen ausschlug. Der Schlag traf gegen die Schere, so daß sie die Pulsader des Gärtners durch schnitt, der infolge des Blutverlustes starb.

Daß Schreck, einerlei ob freudiger oder trauriger, Menschen töten tann, ist nicht nur eine Legende. Ein Engländer starb sogar vor Freude, weil er beim Golf einen ausgezeichneten Schlag ausgeführt hatte; ein anderer bekam beim Kartenspiel so gute Karten, daß die Erregung darüber ihn tötete. Ein Dritter erhielt die Nachricht von einer unerwarteten Erbschaft und wurde dadurch so aus der Fassung gebracht, daß er tot zu Boden sant. Während eines Verkehrsstreifs in einer Großstadt mußte ein Mann zwei schwere Hand­foffer selbst nach seinem etwa eine Stunde entfernten Haus befördern. Als er den Hausflut betrat, brach er zusammen. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht; die übermäßige Anstrengung hatte ihn getötet.

Ein Taschendieb, der mit einer Handtasche Reiß­aus nahm, glitt aus und wurde von einem Auto überfahren. Das plötzliche, überraschte Stehenblei ben auf dem Fahrdamm, das aus allerlei Ursachen so leicht vorkommt, trägt erfahrungsgemäß zu der Zahl der sich ereignenden Verkehrsunfälle auf ungeheure Weise bei.

Ein Opfer seines Aberglaubens wurde jener Mann, der eines Tages ein Hufeisen auf der Straße fand, es mitnahm und es über seiner Tür annagelte. Als er am andern Morgen ausging, fiel das Hufeisen herunter und verlegte ihn schwer am Kopf. Sehr häufig kommt es vor, daß jemand sein Gebig ver­schluckt und daß schwere Operationen nötig sind, um den Fremtkörper wieder zu entfernen. Ein Junge erflettert einen Telegraphenpfosten Als er oben ist, wird ihm schwindelig, er verliert den Halt und stürzt ab, gerade auf die Schultern eines unten vorüber­achenden jungen Mannes. Der Knabe tommt unbe- ,, Der Kaiser braucht Soldaten. schädigt davon, der junge Mann aber bricht schwer verletzt bewußtlos zusammen.

Ein anderer Knabe schoß im Garten nach der Scheibe. Aber da er wiederholt vorbeischoß, verlor er die Lust und schoß in die Luft. Das wieder herab­fallende Geschoß drang mit seiner Eisenspitze in sein eigenes Bein.

Einen eigenartigen Autounfall führte eine Stub herbei. Ein Auto fuhr die Landstraße entlang, als plötzlich eine Kuh auf die Straße trat. Der Fahrer fonnte nicht mehr ausbiegen, sondern mußte den Ge schehnissen ihren Lauf lassen. Die Kuh fiel halb in das Auto, der Fahrer verlor das Bewußtsein, das Auto zerfchmetterte an einem Baum. Daß Tiere sehr häufig an schweren Autounfäller fchuld find, ist fest­gestellt. Gerade dadurch, daß viele Autofahrer jedem Tier auszuweichen suchen, fahren fie oft in eine Gruppe Kinder hinein, so daß ein vor dent Ueber fahren geretteter Hund oft ein Menschenleben auf dem Gewissen hat. Daß ein Wespenstich ein Auto­unglüd herbeiführt, ist auch gar nicht etwas so sehr Seltenes. Ein Chauffeur wurde von einer Wespe am

A. S.

Befehl zum Kinderkriegen im alten Rom  . Bevölkerungsrückgang in den romanischen

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Auch Portugal   gehört zu den Ländern mit sehr niedriger Geburtenziffer. Dort hat man, um den Eltern Erziehungssorgen zu nehmen, den Weg über das Staatsstipendiat gewählt. Der Staat verpflichtet sich, für die Erziehung des Kindes, dessen Eltern dazu nicht in der Lage sind, jährliche Erziehungsbeträge zu geben. An der Universität Coimbra   studiert mehr als die Hälfte aller Stu­denten auf Kosten des portugiesischen Staates. Ganz mittellose Studenten müssen allerdings dafür die Verpflichtung übernehmen, auf Verlan­gen des Staates mindestens fünf Jahre Dienst in den Kolonien zu machen. Daß das Kinder­problem trotzdem nicht gelöst wird, daran gibt man in Portugal   der Tatsache die Schuld, daß ein Drittel aller Studenten den geistlichen Beruf ergreift.

In Spanien   hält man nach wie vor an der Institution der Findelhäuser fest. Dort ist es noch immer möglich, ein Kind, das einem zur Last fällt, in einen Kasten zu stecken, der außen am Findelhause angebracht ist, zu läuten und dann das Weite zu suchen. Nachforschungen nach den Eltern sind in diesem Falle verboten. Die Kinder werden dann auf Kosten des Staates er­zogen.

A. R.

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Prager Produktenbörse.( Offizieller Be­richt vom 14. Ottober.) Bei einem schwachen freitägigen Besuch konnte sich das Geschäft auf der Ländern. Der Kasten am Findelhaus. heutigen Produktenbörse nicht besonders entwidela und das Interesse war hauptsächlich nur auf den Zu allen Zeiten haben es die Staaten gerne Getreidemarkt gerichtet, wobei Angebot im Ver­gesehen und erst recht die jeweiligen Herrscher, hältnis zur Nachfrage im Uebergewicht war, was wenn sich die Untertanen ausgiebig vermehrten. naturgemäß einen bestimmten Druck auf das Preis­Der Staat brauchte sie, um sie totschießen zu niveau ausübte. Als Grundlage dienten jedoch die laffen. Wenn nicht genug Kinder auf die Welt Dienstagspreise, die heute nur unbedeutenden famen oder sonst Grund zu Klagen in dieser Schwankungen unterlagen. So verbilligten sich Beziehung vorlag, dann haben es die Staaten zu einige Weizen- und Hafergattungen um 1 K, die allen Zeiten versucht, Propaganda für recht wie folgt notierten: Böhm. roter Weizen 78-80 Kg. eifrige Kinderproduktion zu machen.

153-159, böým. gelber Weizen 76-77 Sg. 143 bis Aus dem alten Rom   z. B. liegen in dieser 146, gelber 72-75 Seg. 136-140, böhm. Roggen Beziehung schon ausführliche Nachrichten vor. 103-111, böhm. Hafer 78-81. Weiters gaben auch So hat zum Beispiel Augustus des öfteren An- Heu und Stroh um 1 K nach. Heu ungepreßt sauer ordnungen erlassen, um die römischen Mütter 44-45, süß 52-53 und gepreßt jauer 45-46, füß auf ihre Pflichten hinzuweisen. Nach ihm war 53-54, Roggenstroh in Garben ungepreßt 40-42, die sinkende Geburtenziffer eine Sorge fast aller Gersten- und Saferstroh gepreßt 32 84, ungepreßt römischer Machthaber. 31-33. Uebrige gepreßte Gattungen mit Draht In der Gegenwart ist die sinkende Geburten- gebunden 32-34 und ungepreßt 31-33. Alle siffer eine schwere Sorge fast aller europäischer übrigen Notierungen blieben unverändert.

Genossenschaftliche Glühlampen- finanziell beteiligt sind und von hier die Waren modernsten Anlagen ausgestattet ist und die tech-| Luma"-Zampe in der Regel länger ist als jene

production in Schweden  .

Die schwedische Genossenschaftsbewegung ist ebenso wie die übrige Arbeiterbewegung Schwe­ dens   glänzend durchorganisiert. Weber 450.000| Mitglieder gehören in dem kleinen Lande den Genossenschaften an, in Stockholm   allein versorgt der Stonsumverein 55.000 Haushaltungen mit allen Waren, die in 340 Filialen der Hauptstadt zum Verkauf gelangen. Dabei sind die Verkaufs­stellen aufs modernste eingerichtet und von einer taum überbietbaren Sauberkeit. Man bemüht sich auch, den eigentlichen Zweck der Genossen ſchaften zu erfüllen und qualitativ gute Waren zu billigsten Breisen auf den Markt zu werfen, um so das allgemeine Preisniveau herunter zu brüden.

nischen Einrichtungen der Privatbetriebe weit der in der Privatindustrie erzeugten Lampen. In Die Fabrik wurde im südwestlichen Teil überflügelte. Leuchtenden Auges erzählt uns der kurzen Dauer ihres Bestandes hat denn auch Stockholms   mit einem Kostenaufwand von drei der Leiter, ein überzeugter Genossenschafter, aber die Genossenschaftsfabrik bereits über 5 Millionen Millionen schwedischer Kronen errichtet und ist auch einer der tüchtigsten Fachmänner auf dem Lampen erzeugt und verkauft. Die Arbeits­mit den modernsten Maschinen und Einrichtun- Gebiete der Glühlampenherstellung, welche bedingungen sind besser als in der Privatindu­gen ausgestattet. Bei einem Besuch überrascht Schwierigkeiten zu überwinden waren, ehe alles strie; im Winter werden 48 Stunden gearbeitet, die durchdachte Produktionsweise, mit welcher so- so eingerichtet war, wie es notwendig schien. Aber im Sommer aber nur 40 Stunden. Die Durch wohl die Arbeiter geschont als auch die Produk der Geist, die genossenschaftliche Idee, sie haben schnittsverdienste der im Akkord beschäftigten tionsergebniffe ganz bedeutend gesteigert werden. über alle Widrigkeiten gefiegt und ein wahrhaft Arbeiterinnen betragen 50 bis 55 schw. Kronen Die Arbeit geht gewissermaßen am laufenden vollkommenes Werk geschaffen. pro Woche, sind also vielfach höher als die Durch Band vor sich; in einem Oberstock werden die Wie wirkte sich nun die genossenschaftliche schnittsverdienste qualifizierter Arbeiter in den Glasfolben fertig zubereitet und einigemal sorg- Eigenerzeugung in der Gestaltung der Preise europäischen   Industriestaaten. Da Schweden   keine fältig geprüft, worauf sie zu den Arbeitsstrecken aus? Das ist ja wohl dabei für den Konsumen  - obligatorische Krankenversicherung besitzt, zahlt die gelangen und von Hand zu Hand, von Maschine ten die wichtigste Frage. Während der Durch- Genossenschaftsfabrik ihren Arbeitern im Krant­zu Maschine wandern, bis sie endlich zum Prüf- schnittspreis einer Glühlampe in Schweden   im heitsfalle während dreier Monate den halben stand gelangen und die fertigen Lampen verpackt Jahre 1928, also vor der Gründung der Genos- Lohn und auch sonst bestehen zahlreiche Begün­werden können. Die Tagesproduktion beträgt senschaftsfabrit 1.35 schw. Kronen betrug, ist er stigungen, wie man sie bei privaten Firmen nicht gegenwärtig 20.000 Lampen, könnte aber nunmehr schon auf 0.85 Sr., um 30 bis 40 Pro- findet. Die schwedischen Genossenschafter möchten In der Linie dieses Strebens liegt auch ein unschwer auf das Doppelte gesteigert werden, sent, gefunden. Zuerst wollte das Kartell die Bersuch, den unsere schwedischen Genossenschafter da noch genügend Raum für eine weitere Arbeits- Preise der Genossenschaftsfabrik unterbieten, um ihre Erzeugnisse gerne auch ins Ausland expor bor   drei Jahren unternommen haben und der strede vorhanden ist, die dann vein automatisch diese zugrundezurichten und nach Wiedererlan- tieren, doch stehen dem die gegenwärtigen Ein­sich aufs glänzendſte bewährt hat. Bekanntlich betrieben werden soll. Die Vorbereitungen für gung der Monopolstellung wieder die Preise hin- fuhrbeschränkungen und Devisenschwierigkeiten ist die Erzeugung von Glühlampen international ihre Einführung sind bereits alle getroffen, man auf zu treiben; man mußte aber erkennen, daß entgegen. Sie suchen daher einen anderen Weg, lartelliert und das Kartell hält für die Erzeug- will aber die Arbeiterinnen der gegenwärtig im man hier mit den üblichen Kartellmanövern zu wie sie ihre Erfahrungen auch den übrigen Ge­niffe der ihm angeschlossenen Fabriken Preise, Betrieb befindlichen drei Strecken, bei denen noch furz fam, da hinter der genossenschaftlichen Pro- nossenschaftern Europas   zur Verfügung stellen bie um ein Mehrfaches die Herstellungskosten viel Handarbeit nötig ist, nicht brotlos machen duktion nicht der Profitwille eines einzelnen fönnten und es sind bereits Verhandlungen mit übersteigen. Um das Diktat des Kartells brechen und wartet daher mit der weiteren Ausgestal- Unternehmers, sondern eben der Massenwille verschiedenen Genossenschaftszentralen angebahnt zu können, gingen die schwedischen Genossen im tung, bis sie eine Hebung des Umsatzes recht- einer halben Million Genossenschafter steht. Den worden, um die genossenschaftliche Glühlampen­abre 1929 baran, eine eigene genossenschaftliche fertigen wird. Schon diese Ueberlegungen, welche Nußen davon haben alle Konsumenten im ganzen erzeugung auch in anderen Ländern in Gang zu Glühlampenfabrik zu errichten, die sich auf das die Fabriksleitung anstellt, zeigen deutlich den lande, aber auch die Elektrizitätswirtschaft und bringen. Die schwedischen Genossen wollen die prächtigſte entwickelt hat und heute bereits über Unterschied zwischen einer privaten und einer damit die Volkswirtschaft überhaupt. Dabei ist ganze Technik ihrer Prüffelder sowie auch der 200 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt. Es genossenschaftlichen Betriebsführung: während sanz besonders hervorzuheben, daß die bedeutende Arbeitsstrecken zur Verfügung stellen und es ist ift die Glühlampenfabrik Zuma in Stockholm  , ieue rücksichtslos und unbekümmert um das Preisverbilligung weder auf Kosten der Quali- im Interesse der unter der Kartellwirtschaft die auch insofern intereſſant ist, als es sich um Schicksal der Arbeiter ihre Rationalisierungsmaß tät noch auf Kosten der Arbeiter geht. Die Qua- leidenden und von ihr ausgebeuteten Konsumen­den ersten Versuch einer internationalen genos- nahmen durchführt, geht die Genossenschaft sozial lität der erzeugten Lampen wird dauernd auf ten zu wünschen, daß diese Verhandlungen so bald ſenſchaftlichen Broduktion handelt, da nicht nur vor und mißbraucht nicht den technischen Fort einem großen Prüffeld kontrolliert und der wie möglich zu einem pofitiven Ergebnis führen. die schwedische, sondern auch die dänische, norwe| schritt auf Kosten der Beschäftigten. Sie kann gelegentliche Besucher kann sich selbst überzeugen, Bische und finnische Genossenschaftszentrale an ihr es sich freilich auch erlauben, da sie mit den daß die Brenndauer der genossenschaftlichen

J. B.