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Donnerstag, 20. Oktober 1932
Nr. 248
tet wurde und in der Tatsache dieser Dauer wird der Fascismus den Beweis erblicken wol
Der Fall Proske.
len, daß er das richtige Syſtem iſt, nach dem Wer kann es bei den Nazis zu Amt und Würden bringen?
das italienische Volf regiert werden will. In Wahrheit ist es nur ein Beweis, daß die fascistische Staatsgewalt sich so ausreichende Machtmittel zu schaffen verstanden hat, daß das wehrlos gemachte Volt das Joch seiner Bedrücker trotz aller gärender Unzufriedenheit nicht abzuschütteln imstande war. Allerdings: Italien ist am Fascismus auch nicht zugrunde gegangen. In den ersten Jahren seiner Herrschaft konnte er sogar darauf triumphierend hinweisen, daß Italiens Handel und Wandel blühe, während in anderen Ländern Europas eine Produktions- und Abjazzkrise das Wirtschaftsleben lähmte. Der Fascismus schrieb das seiner innerpolitischen Gesetzgebung zu, welche den Arbeitern das Streifrecht raubte, sie in Zwangsgilden zu= sammenschloß und das Staatsbudget rationell bewirtschaftete. Nur eben, daß diese Konjunftur nicht ein Verdienst des Fascismus war, sondern eine Folge des Tiefstandes der Lira. Einige Jahre später war Italien so weit, daß es das einzige Land Europas war, welches wieder Kriegsbrot essen mußte und bald stellten sich auch in Italien alle Anzeichen wirtschaftlicher Depression ein, die heute furchtbare Ausmaße angenommen haben und äußerlich nur dadurch etwas vertuscht werden können, daß das Regime der fascistischen Diktatur unerträgliche Hypotheken auf die Zukunft legt. Wie glorreich der Fascismus Italien verwaltet, geht daraus hervor, daß die Staatsausgaben seit zehn Jahren um jährlich drei Milliarden Lire gestiegen sind, obwohl in derselben Zeit die Kriegslasten für Pensionen usw. um jährlich über drei Milliarden zurückgegangen sind. Gut zwei Drittel der Mehrausgaben entfallen auf Militär-, Polizei und Kolonialausgaben, was eben zum größten Teile die Kosten sind, die das italienische Volk für die Erhaltung der fascistischen Herrschaft bezahlen muß. Seit der seine Horden durch seine großmäuligen, schwulstigen Reden zu Ausbrüchen des Enthusiasmus hinreißende ,, Duce" über das italienische Volk die Peitsche schwingt, sind die Staatsschulden um etwa 35 Milliarden hinaufgeschnellt, was bedeutet, daß Musso lini während der zehn Jahre seiner Wirksamfeit täglich zehn Millionen neue Schulden gemacht hat.
Jungsturm- Prozeß.
Die Rolle, die der Leutnant Proste beim Bergarbeiterstreit gespielt hat, ist hinlänglich be fannt. Er war eine der lautesten Rufer im Streit gegen die Sozialdemokratie. Er hat versucht, die Sommunisten an Demagogie zu übertrumpfen. und als der Streit vorüber war, war es auch mit der Herrlichkeit Prostes zu Ende.
Wie das kam, darüber teilt der„ Glückauf" nun folgendes mit:
,, Als die koalierten Bergarbeiterverbände am 15. April 1932 in Prag die Vereinbarung abgeschlossen haben, erschien am 16. April 1932 Herr Proste in Prag im Arbeitenministerium und fragte, ob der Deutschsozialistische Bergarbeiterverband das nebereinkommen nachträglich fertigen könne. Ein Ministerialrat befrug darüber den Arbeitenminister und Auftrage des Arbeitenmnisters wurde dem Herrn Proste geantwortet, er solle sich mit die ser Frage an die koalierten Bergarbeiterverbände wenden; das Ministerium überlasse diesen die Entscheidung.
Diese von uns gebrachte Meldung hat nun Herr Proske in aller Form, öffentlich, in Versammlungen und Zeitungen als unwahr und als Lüge erklärt, hat sie dem eigenen Verband gegenüber bestritten, bestritt er solange, bis eine Deputation von zwei Mitgliedern des Verbandsvorstandes mit dem Obmann Hausenblas sich im Ministerium für öffentliche Arbeiten erfundigten und dort erfahren mußten, daß unsere Behauptungen richtig sind.
Nachdem nun solcherart Herr Proske nicht nur die ganze Oeffentlichkeit, sondern auch seinen eigenen Verband angelogen hat, wurde er vom Verbandsvorstand entlassen. Nach setner Entlassung, bezw. bei der Uebergabe seiner Geschäfte wurde allerdings von dem Deutschsozialistischen Bergarbeiterverband noch eine weit unangenehmere Entdeckung gemacht, nämlich, daß die Kasse des Verbandes, die Herr Proste führte, nicht in Ordnung war. Wie groß die Summe ist, um die es sich dabei handelt, erfährt man nicht. Sie ist, worüber gewisse Anzeichen sprechen, nicht gering, ob sie den Mitgliedern des Deutsch
Der Stříbrny- Prozeß.
Das Gedächtnis des Staatsbahndirektors Jaroch läßt nach.
sozialistischen Bergarbeiterverbandes bekanntgegeben wurde, entzieht sich unserer Kenntnis." Und über den Werdegang des Proste weiß der„ Glückauf" folgende erbauliche Dinge zu erzählen:
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It's schade, daß die Kirchweih langsam ausstirbt im Volksleben?"
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Mancher mag sich denken: Ach, wir haben ohnedies Festlichkeiten" genug! Es gibt bald kein Wirtshaus, wo nicht jeden Samstag und Sonntag bei einem Werkel getanzt und geschoben oder für andere Unterhaltungen" gesorgt wird. Ja, es ist wahr: Je mehr die kirchlichen Feiertage in Vergessenheit geraten, desto gehaltsloser ist für viele auch der Sonntag geworden und desto mehr sucht man in den freien Samstagen und Sonntagen Drang nach Austoben und Ausleben zu befriedigen. Die Betriebe und Unternehmungen fennen feinen Feiertag mehr und am Lande draußen ist auch die Sonntagsruhe nicht mehr heilig. Damit schwindet auch der Sinn für das richtige Feiern von Festen, wie es unsere Alten und wir selbst noch gewohnt waren.
Woher fam Proste? Proste tauchte eines Tages nach dem Zusammenbruch als gewesener Leutnant und ehemaliger Couleurstudent am Doblhoff- II- Schacht in Modlan auf, und zwar in der Eigenschaft als Handlanger bei den Gru benmaurern. Selbstverständlich hat Proske Jetzt werden es die Arbeitslosen hoffentlich diese Arbeit nur durch Protektion der Direktion begreifen, was ihnen gefehlt hat: die richtige und der Betriebsleitung erhalten. Proste war seirchweihstimmung. Denn für die Opfer damals auch Mitglied der Union der Bergarbeiter, der bestehenden Wirtschaftsordnung gibt es ja ist nicht besonders hervorgetreten, hat zirka ein- heute nichts anderes denn Wirtshäuser, den einhalb Jahre bei dieser Beschäftigung als Hand Drang nach Austoben und Ausleben. Und damit langer und Grubenmaurer verbracht, hat dann sie ganz genau erfahren, was sie zu tun haben, seine Arbeit niedergelegt und siehe da! eines laffen wir auch noch die Schlußfolgerungen des Tages taucht er auf als Sekretär des neugegrün- Herrn B. über den Kirchweihlazenjammer folgen: deten Deutschsozialistischen Bergarbeiterverbandes. Er hat ja alle Erfahrungen und Voraussetzungen, die mit einem Bergarbeitersekretär verbunden sind, reichlich mitgemacht: Couleurstudent, Offizier und an bergmännischen Erfahrun gen gerade so viel, daß er wußte, daß es in der Grube finster ist. Aber der Herr Proste entwickelte sich. Was ihm an Fach- und sonstigen Kenntnissen abging, bersuchte er durch rabulistische Demagogie, durch Verleumdungen nud Beschimpfungen der Union der Bergarbeiter und ihrer führenden Vertrauens männer zu erseßen. Und das alles genügte bei den deutschnationalsozialistischen Bergarbeitern. Herr Proske brauchte durchaus nichts zu verstehen und hat es auch während seiner ganzen Tätigkeit als Bergarbeitersekretär bewiesen, daß er nichts versteht. Er wurde dennoch gefeiert, gelobt, berühmt, von der Partei zum Landesvertreter erhoben und hatte wirklich nichts, aber rein gar nichts als ein gutes Mundwerk.
Kirchweih die Mahnung zur Erneuerung der Pfarrgemeinde! Erfüllen wir Katholiken diese Aufgabe nicht, dann wird der vollständigen Berweltlichung und dem Vergessen des Kirchweihfestes bald auch der Verfall der Kirchen und die Auflösung der Pfarrgemeinden folgen. Wollen wir das?
Der Herr B. sollte doch mal die Arbeitslosen befragen. Die würden ihm wohl die richtige Antwort nicht schuldig bleiben.
Die Budgetdebatte in der böhmischen Landesvertretung gedich gestern bis zum Stapitel Gewerbe, Handel und Industrie", zu welchem Genossin Schaffer sprach. Einen Auszug aus dieser Rede werden wir morgen bringen.
So etwas kann bei den Nationalsozialisten London , 19. Oktober. Das Kabinett hat sich ein hohes Tier werden! Nur hineinspaziert, Würden- und Bostenjäger, in die nationalsozialistische heute neuerdings mit dem Problem der AbriArena! Geist und Charakter werden nicht ver- stung und der durch die deutsche Weigerung, langt. Es genügt, ein Proste zu sein. Genf als Zusammenkunftsort der Viermächtevorgelesen, bevor Sie es unterschrieben?" Beuge: fonferenz zuzustimmen, geschaffenen Lage be„ Es wurde mir nicht vorgelesen, ich unterschrieb faßt. Die diplomatischen Vorstellungen werden es, ohne es gelesen zu haben". Vorsitzender: Wes- fortgesetzt. Die britische Regierung ist, wie verhalb glaubten Sie, daß Stříbrný und Sichrovský lautet, weiter von der Notwendigkeit überzeugt, miteinander bekannt sind?" Beuge:„ Das habe ich eine unformelle Stonferenz unter Teilnahme nicht gesagt!" Borsigender:„ Warum glaubten Sie, daß sichrovfth wahrscheinlich beim Minister war?" Deutschlands zu irgend einem Zeitpunkt abzuBenge:" Dies habe ich vielleicht in einem anderen halten, um die wirksame Arbeit der AbrüstungsBusammenhange gesagt."
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Der Staatsanwalt Dr. Marianto beantragte hierauf die Beschaffung der stenographischen Aufzeichnungen über die Aussage des Zeugen vor dem Untersuchungsausschuß.
Weiterer Sieg unserer Eisenbahner.
konferenz wieder in Gang zu bringen.
werde.
Kabinett Maniu
Dabei ist das Wirtschaftselend in Italien Iglau , 19. Oktober. Am achten Verhandein nicht minder trostloses und verzweifeltes lungstage des Prozesses gegen Stribrny und als in anderen Ländern, nur mit dem Unter- Sichrovský gab der Senatsvorsitzende Stibinger schiede, daß das Volk keinerlei Möglichkeit be- bekannt, daß die Anträge des Staatsanwaltes sigt, seinem Unmut und seinen Beschwerden, und der Verteidiger sämtlich zugelassen ja auch nur seinen Klagen Ausdruck zu geben. werden. Die vollständige Kontrollosigkeit der Staats- Es werden also alle 15 Zeugen vorgeladen, die wirtschaft hat die Korruption zu einer riesi - der Staatsanwalt beantragte, 26 Zeugen, deren Paris , 19. Oftober. Zur belgischen Regen schwärenden Eiterbeule werden lassen, Bernehmung Sychrovsty beantragte, und eine Reihe von Zeugen, die von Dr. Rašin vorgeschlagen wuraber angesichts aller Verderbtheit des Sy- den In Bezug auf das Verhör des Kohlengrubengierungsfrise teilt der Brüsseler Berichterstatter stems, alles Jammers und alles Elends wagt besizers Franz Stejskal, der in Berlin verhaftet des Petit Parisien" mit, daß darin erst am Donnerstag nach dem Zusammentreten der es Mussolini noch immer von den einfach wurde, und die Vorladung von 12 ehemaligen MiniVorstände der sozialistischen und der liberafert unermeßlichen" Leistungen des Fascismus zu stern des Jahres 1920 als Zeugen hat sich das GeEr Gleichzeitig mit den Wahlen in die Ver- Partei Klarheit werde geschaffen werden. fafeln. richt die spätere Entscheidung vorbehalten. Weiters Zehn Jahre Fascismus in Italien ! Was stimmte das Gericht der Verlesung aller vorgeschl- trauensmännerförperschaften auf den Eisen- ist der Ansicht, daß wahrscheinlich die Entscheiist dies mehr als eine polizeitechnische Lei- genen Schriftstücke zu. Bezüglich der Atten des bahnen fanden Wahlen in die Unfallver- ung im Sinne der Auflösung des Parstung! Auch nach zehn Jahren Herrschaft Obersten Kontrollamtes betreffend den Waggonkaufsicherungsanstalt der Eisenbahner statt. laments und der Ausschreibung von NeuEs erhielten Unie- Verband( Freie Gewerkschaft) statt, wahlen für Ende November fallen. kann sich der angstzitternde Fascismus nicht behielt sich das Gericht seine Entscheidung vor. Da die Zeugen noch nicht anwesend waren, 53.154 Stimmen, die Jednota( tschechisch- natio anders behaupten, als dadurch, daß er den auf wurde mit der Verlesung von Gerichts- nalsozialistisch) 41.518 Stimmen, die Klerikalen dem Volke lastenden Druck verstärkt, die Ge- aften begonnen, und zwar der Strafanzeige des 12.998, die sogenannten Unabhängigen 16.489 fängnisse füllt und die Verbannungsinseln Redakteurs Dýma gegen Abg. Stříbrný vom Jahre und die Kommunisten( welche nur im Bereich mit Titulescu als Außenminister. bevölkert! Er wird jetzt lärmende, glanzvolle 1931 und der Korrespondenz der Firma Aron u. der Eisenbahndirektion Pilsen fandidierten) 1910 Sinaja , 19. Oktober. Maniu verließ uni Feste feiern und damit das dumpfe unter- Waiter vom Jahre 1920, adressiert an Sychrovstý, Stimmen. Die Unie- Verband gewinnen 1 Manirdische Grollen der Volksempörung zu über- betreffend seine Provision aus dem Waggongeschäft, dat und haben nun 33 Mandate, die Jednota 4 Uhr 15 das fönigliche Schloß. Zu Journalisten tönen suchen. Er wird dennoch der unvermeid- wobei der Angeklagte Sychrovstý über den hatte 31 Mandate und erhält nun 21, verliert erklärte er, daß er die, Betrauung mit der Reunklaren Text des Schreibens wegen der einen also 10 Mandate, die Klerikalen gewinnen 4 gierungsbildung endgültig angenommen habe. lichen Abrechnung nicht entgehen! Million für diskrete Ausgaben keine Mandate, die Unabhängigen 5 Mandate, die Minister des Aeußeren wird Titulescu werden. nähere Erläuterung gab. Kommunisten haben nur 1 Mandat errungen, da Auch Vajda Vojevod wird in das neue Kabinett sie früher 11 hatten, verlieren sie 10. eintreten, aber erst, bis die Verhandlungen mit der Sowjetregierung über den Nichtangriffspalt Brünn , 19. Oktober. Auch der heutige dritte beendet sind, denn in dieser Angelegenheit kam Verhandlungstag verlief ruhig und ohne jede es zum Konflikt zwischen Vajda. Vojevod und Sensation. Die Einvernahme der übrigen sechs Abg. Stříbrný antwortet hierauf:„ Ich schwöre Titulescu. Ihre persönlichen Beziehungen sind Angeklagten, die auf freiem Fuße sind, ist rei- bei allem, was mir heilig ist und bei meiner Ehre, Unsere Christlichsozialen werden wieder ein- aber die besten. Die rumänisch - russischen Berabungslos vor sich gegangen. Sämtliche Verhörte fühlen sich der ihnen zur Last gelegten die mir das Teuerste ist, daß ich niemals mit mal bon recht schweren Sorgen geplagt. Sind tungen, die bloß infolge der Abreise Litwinows hörte fühlen sich der ihnen zur Last gelegten sichrovský gesprochen habe, daß mir dieser weder es die Opfer der Wirtschaftskrise, die hundert aus Genf unterbrochen wurden, werden fortgeDelikte nicht schuldig und bestreiten jede selbst noch durch fremde Vermittlung, noch durch tausenden Arbeitslosen, die ihnen so viel Kopf- fest. Die neue Regierung, in der Maniu ſelbſt Delikte nicht schuldig und bestreiten jede militärische und antistaatliche Tendenz des Vermittlung Pleys etwas angeboten hat. Mir steigt zerbrechen machen? Sind es die erforderlichen kein Ressort übernimmt, wird morgen vereidigt Jungsturmes. Auch verlesene Materialien, Briefe und Protokolle, die fast ausschließlich das Blu: zu Kopf, so oft diese Frage an mich ge- Mittel, mit denen die Not und das Elend der werden. stellt wird!" Der Borjihende beruhigt den Angeklag Arbeitslosen in den kommenden Wintermonaten organisatorische Angelegenheiten behandeln, brachten nichts von Belang. Vom Brünner ten und ersucht ihn, sich nicht aufzuregen; es jei gelindert werden muß, mit deren Aufbringung Divisionsgericht ist eine Zuschrift eingelaufen, Pflicht des Staatsanwaltes, diese Fragen zu stellen. jie sich beschäftigen? Nichts von alledem! Biel. in der mitgeteilt wird, daß gegen einen der Dann wird Regierungsrat Dr. Anton Jaroch. viel größere Sorgen haben die frommen Herr Mitbegründer des Jungsturmes, Franz Frey, Staatsbahndirektor in Prag vorgerufen, der in der schaften. Not und Elend hunderttausender Mender gegenwärtig beim Weilitär dient, das Straf tritischen Zeit persönlicher Sekretär des Ministers schen, denen die" gottgewollte" Gesellschaftsord- Premierminister Macdonald mit, daß er erverfahren nach Paragraph 2 des Schutzgesetzes Stříbrný war und dessen Privatkorrespondenz er- nung nicht. Brot und Arbeit zu geben vermag; sucht worden sei, den Vorsitz der Weltwirtschaftsfind Kleinigkeiten gegen die Kirchweih! eingeleitet wurde. Sämtliche Angaben in den ledigte. verlesenen Briefen, die auf eine gewisse Stärke An Besuche beim Minister erinnert sich der Die Leser der tleritalen Tages post" wer- fonferenz zu übernehmen. Er werde das Ersuchen und organisatorische Festigkeit der Jungsturm- Beuge nicht. Er gibt zu, daß der Bruder des Mini den nicht wenig geschaut haben, daß ausgerechnet abteilung in der Tschechoslowakei schließen lassters den Privateingang desselben benügte. Die Stirchweih den Herrn B., dem sie schon so viel sen würden, werden von den Angeklagten als Ob der Zeuge in jener Zeit am Gang des Präsi- Geschichten für die alte Blaschkin verdanken, zum übertrieben hingestellt, da der Reichsleitung des diums Sichrovstý getroffen hat, wie er dies beim Schreiben eines Leitartikels veranlaßte. Die Jungsturmes in Deutschland nur eine stär- Verhör vor dem Untersuchungsausschuß angab, Geschichte beginnt so: fere Jungsturmbewegung in der Tsche- tann er jeßt nicht mit Sicherheitsagen. choslowakei vorgetäuscht werden sollte, die Dann wird das Protokoll des Zeugen vor dem Brünner Jungsturmabteilung tatsächlich aber Untersuchungsausichuß verlejen, in welchem er annur höchstens sechs Mitglieder hatte. Von größe- gibt, daß der Minister Sichrovstý wahrschein. rem Interesse war eine Angabe Otto Čer- lich empfangen habe und daß er der Meinung gemá t's über seine Tätigkeit und seine„ militä- wesen sei, daß Stříbrný und Sichrovský einander rischen" Pläne, die in seine Studienzeit an der fennen. Der Zeuge erklärt: So habe ich dies nicht gesagt". Vorsitzender: Wurde Ihnen das Protokoll tschechischen Realschule in Brünn fallen.
Hierauf legte der Staatsanwalt dem Abg. selbst oder durch eine andere Person eine BeStříbrný die Frage vor, ob ihm Sichrovský nicht lohnung angeboten habe.
Kirchweih- Razenjammer bei den Christlichsozialen.
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Macdonald
annehmen.
Ein Exerzherzog
an der Spitze der„ revolutionären" Nazis. Wien , 19. Oftober. Der gewesene Erzherzog im
,, Es ist nichts mehr los zur Kirchweih...", so hört man heute oft flagen und denkt der Zeiten, Karl Rainer Habsburg wurde wo die kleine" und große" Kirchweih noch in Wiener Kreis an die Spitze der revolutionären Dorf und Stadt eine große Rolle spielte. Die Nationalsozialisten gestellt. Diese Organisation allgemeine Gottentfremdung bringt es mit sich, ist die österreichische Sektion der Strasser- Bewedaß man mit dem Kirchweihfeste nichts mehr gung in Deutschland , welche sich von der Hitleranzufangen weiß, daß man diesem Feste innerlich partei losgetrennt hat und jetzt gegen Hitler fremd geworden ist. tämpft.