Nr. 248

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IRMGARD KEUN

Gilgi

eine von uns

Donnerstag, 20. Oftober 1932

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Winterzulagen

Seite 3.

für die Arbeitslosen in Deutschland .

,, Na, was denn. was denn meine Kleine unzufrieden mit mir?" Sie frallt die Hand in sein dichtes Haar: Ich bedauere die Mädchen, Martin, die sich in einen Glazkopf verlieben- muß wenig vergnüglich sein, so vergeblich suchend Berlin , 19. Oktober. Die neue Verordnung auf' ner fahlen Platte rumzutraßen ja, zur Ergänzung von sozialen Leistungen bringt Martin, ich meine ich ob du nicht arbeiten an erster Stelle eine Erhöhung der Ar­willst für Geld arbeiten!" beitslosen unterstützung für den be= ,, Du mußt mir nicht mit solchen demoralijie- trägt, u. zw. ohne Unterscheidung nach Lohn­,, Du mußt mir nicht mit solchen demoralisie borstehenden Winter. Die Zulage be­senden Vorschlägen kommen, Gilgichen. Reich celebt- arm gestorben! Geh', zieh' dein rotes bei Arbeitslosen mit einem oder zwei zuschlags­und Ortsklassen, für je sechs Unterstützungstage ,, Wir sollten hier fortfahren- nach übers Papier fahren hört. Glückliche Stunden, Kleid an, schmink' dir die Lippen junge, berechtigten Angehörigen zwei Mark; sie erhöht Bergamo oder nach Schottland , ich hab' Freunde in denen der Platz im Bett neben ihr leer ist hübsche Frauen macht Schmince noch hübscher da, denen wär's Freude, mich bei sich zu haben, weil Martin arbeitet". Nichts Verächtlicheres alte und häßliche noch häßlicher. Eine der liebens- ich bei drei oder vier Angehörigen auf drei und und wenn ich dich mitbringe, freu'n sich die gab's früher für sie als einen Mann, der nichts würdigen Ungerechtigkeiten des Lebens. Geh', bei mehr als vier Angehörigen auf vier doppelt." Ja, und später? Daran denkt er nicht. tut. Und Gilgi würde lieber alle erbärmlichen, Gilgichen, mach' dich schön heute abend. Ich Mark. Das ist doch nicht möglich, daß sie alles hier im elenden Eigenschaften der Welt an sich selber geh' nochmal fort bin in einer halben Stunde In der Krankenversicherung läßt die nene Stich läßt. Unmöglich, angewiesen zu sein auf feststellen, als an Martin den geringsten Fehler zurüd."-Wo er hingeht? braucht Gilgi gar Verordnung in beschränktem Umfange gewisse die Gastfreundschaft von Menschen, die man gar entdecken. Es ist ihm gelungen, sie halbwegs zu nicht zu fragen. Martin hat neuerdings den Mehrleistungen zugunsten der An­nicht fennt. Auf Martin angewiesen sein! Auf überzeugen, daß Nichtstun nicht unbedingt min- Apostelkirche- Stomplex: Hab' selten so einen gehörigen der Versicherten wieder zu. Die sein Geld. Wo er selbst nicht genug hat. Der derwertig zu sein braucht, noch mehr: wenn reinen Stil gesehen!" Mindestens dreimal jeden Renten für Unfälle, die sich nach dem 31. De­ahnt ja gar nicht, wie unpraktisch er ist, der Martin ein ein ein Nichtstuer ist, so ist Tag läuft er hin und sieht sich die Kirche an. sember 1931 ereignen, sollen nicht mehr gekürzt das eben ein Beweis dafür, daß es Nichts- Liebe, gute Apostellirche, weiß ja nicht, was nun werden. Ferner sieht die neue Verordnung Mil­Und wenn man nachts wach liegt, ist man tuer gibt, die prachtvolle Menschen find. Trok so besonders an dir ist, aber wenn du so ein derungen hinsichtlich der Kriegsopferrenten vor. tagsüber müde, und wenn man müde ist nein, dieses Beiveises: stolzer und glücklicher ist sie, bißchen mithilfft, Martin in Köln festzuhalten, In der Rentenversicherung wird die widerruf­fie macht ihre Arbeit nicht schlecht." Tritt ein wenn Martin arbeitet. Und wenn Gilgi in dann gehörst du für mich zu den schönsten Din - liche Gewährung von Mehrleistungen durch die Mann in Erscheinung, taugt die Frau nichts furzem Beisammensein mit Olga beiläufig er­

wird auch nicht anders...

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( Fortsetzung folgt.)

Selbstverwaltung allgemein zugelassen. In der Invalidenversicherung wird an die Einführung von Mehrleistungen zur Zeit nicht gedacht.

Hakenkreuz ist Hungerkreuz!

Ein Arbeiter klagt an.

mehr im Beruf", hat Herr Höhne, der abwähnt: er arbeitet immer die Nächte durch", gen, die es auf der Welt gibt. gebaute Buchhalter, immer gesagt. Der soll sich so glaubt sie's, weil sie's glauben will. geirrt haben, alle, die ähnliches sagen, sollen sich irren. Gilgi ist doppelt und dreifach so gewissen­haft wie zuvor. Nur was vorher Freude war, ift jest mühsame Anstrengung, wenn man will, Krampf, aber das geht schließlich nur sie an. Die Briefe, die Herr Reuter vorgelegt bekommt, find sauber und tadellos getippt, nichts daran aus zufeßen. Daß sie die Stunden auf der Berlitz School aufgegeben hat, daß sie seit Wochen nicht mehr auf ihrem Zimmer war- nicht daran denken, gar nicht daran denken. Man braucht das Restchen Nachmittag, um mit Martin zu­sammen zu sein. Man geht spazieren mit ihm, liest Bücher mit ihm, sucht verbissen alles das schön zu finden. was er schön findet. Gibt sich ganz unmenschliche Mühe, schön zu finden, was früher gleichgültig war, will sich zwingen mit zusammengebissenen Zähnen. Und der Erfolg? Ist danach.

Ach Martin, jetzt hast du schon wieder dein ganzes Geld ausgegeben!"

,, Na, und wenn schon!" Da zuckt er mit den Achseln, und man merkt, er will nicht darüber sprechen, will's einfach nicht wahr haben, daß womik er jetzt wieder Schulden machen wird will er bezahlen, das wächst ihm doch übern Kopf. Man sorgt sich doch. man gehört doch zu ihm. Diese Unordnung. dieses Durcheinander, das muß ihm ja ungemütlich werden eines Tages, und wenn's ihm ungemütlich wird...

Und der Martin wundert sich selbst, daß ihm noch nicht ungemütlicher zumute ist. In seinem ganzen Leben hat er nicht so oft das widerliche Wort Geld gehört wie von diesem fleinen Mädchen. Ist ein braves und hübsches fleines Ding. Und wenn er sie nicht so gern hätte, keine Stunde länger bliebe er hier. Sält ibn wohl fast für einen Hochstapler, die Kleine. Er wird seine Schulden schon bezahlen- früher oder später. Braucht ja nicht viel- später wenn er wieder mal allein ist. Aber mit einer hübschen Frau zusammenleben und sparen! Bfui Teufel- Fine Zusammenstellung, vor der ihm übel wird. Ist er nicht gewohnt, sowas. Und viel, viel ver­liebter wär' er in die Kleine, wenn er ihr schöne Kleider schenken könnte und Brillanten und weiche Pelze... ist nun mal so: je strahlender und eindrucksvoller man jemandem gegenüber­treten kann, um so lieber hat man ihn. Und Gilgi ahnt nichts von seinen Gedanken, wünscht: wenn man doch vernünftig mit ihm reden könnte

über Geld, über Sparen, über praktische Dinge. Wie eine alatte blanke Bahn möchte mar die Zukunft vor sich sehen ein Stückchen ge­meinsame Zukunft und man sieht nichts als ein dunkles, verworrenes Knäul.

rote

Mein fleines Gilgichen, du siehst blaß aus ich habe einen herrlichen alten Burgunder, den werden wir trinken heut' abend Backen sollst du bekommen und luftig sein. Und eines Tages pack ich dich einfach in den Koffer und fahr mit dir ab."

Drei Jahre Zuchthaus

Der nachfolgende Brief eines Arbeiters an den Genossen Jatsch enthüllt den Cha­rafter des Hakenkreuzes trefflicher als alles andere:

Wohlgeboren Herrn

Abgeordneten Wenzel Jaksch der dtsch. soz.- dem, Arbeiterpartei.

Prag

Ich gestatte mir hiemit, Ihnen zur Illustration der nationalsozialistischen Den­kungs- und Handlungsweise folgende Tatsachen zu berichten, für deren Wahrheit ich mit meiner eigenhändigen Unterschrift bürge.

Ich war seit Mai 1929 bis zum 29. August 1932 auf der einsam gelegenen Ziegelei der Firma Fischer, Turba- Meinlschmidt beschäftigt, wo ich alle Arbeiten, auch Setzen, Brennen, Lohnrechnung, Inkasso usw. verrichtete. Durch meine Kenntnis der Stc...­graphie, Maschinenschreiben und Tschechisch habe ich die drei Jahre her so manche Stunde nach der manuellen Arbeit dem Betriebe geopfert, ohne dafür Dank zu fordern, oder zu erhalten. Seit Mitte Oktober 1930 bis November 1931 schlief ich in einer Bret­terbude am Betrieb, Kanzlei" genannt, auf einem Strohhaufen. Herr Meinlschmidt sorgte zwar nicht, woher ich etwas zum Essen bekäme, aber er brachte mir einen Trommelrevolver und einen Hund, damit mir nichts passiere. Für die erste Nacht solchen ,, Schlafens" zahlte mir Meinlschmidt 40 Kronen, für die zweite Woche gab er mir 5 für Hundefutter; seitdem überhaupt nichts mehr. In Wirklichkeit war es natür­lich kein Schlafen, sondern ein unfreiwilliges Wachen, das durch Hunger und Kälte fast zum Martyrium wurde. Trotzdem hieit ich es aus, zumal ich von Herrn Mein!- schmidt über mein Klagen zwei alte Mänte! zum Zudecken bekam. Und ich mußte aus­halten, denn es ist besser, ein schlechtes Dach über dem Kopfe zu haben, als gar keines und ich war ja organisierter Gewerkschafter und Nationalsozialist, dem wohl Kampi gegen andersdenkende Arbeitskollegen, nicht aber gegen den treudeutschen Unternehmer erlaubt war. Auch dann nicht, wenn dieser Unternehmer zuvor 25 Kronen pro Nacht zahlte, wenn gerade die Treibriemen im Betrieb waren und die Brenner wegen Still­standes des Ofens für ein Bewachen nicht in Frage kamen!

Am 29. August, als ich wegen Nichteinhaltung einer Zahlungsvereinbarung über Regiearbeit mit Meinlschmidt in einen Wortwechsel geriet und auch die Frage der Ueberstunden und des Wachens berührte, erklärte dieser, er hätte keinen Wächter ge­braucht und ich mußte sofort die..Kanzlei" räumen. Aber das treudeutsche Gebet war damit noch nicht ganz aus. Herr Meinlschmidt ging sodann zu dem nationalsozialistischen Kreisleiter Krismanek, der mir über Diktat des Herrn Meinischmidt ein ,, Arbeitszeugnis" schrieb, wie es der ärgste polnische Jude nach so langer treuer Dienstzeit nicht schreiben würde.

Ich weiß nicht, welcher Zukunft ich entgegensehe und ob mir vielleicht schon mor­gen nur mehr der Strick bleibt, da ich keine Heimat habe und Arbeit kaum zu finden hoffe. Aber ich betrachtete es als meine Aufgabe, diese meine Geschichte vom Haken­kreuz, das für mich zum Hungerkreuz wurde, Ihnen zu erzählen, weil Sie wahrscheinlich anläßlich der demnächst stattfindenden Gemeindewahl in Auschowitz sprechen werden. Sagen Sie den Arbeitern, wie es mir durch einen nationalsozialistischen Unternehmer ergangen ist, mir als völkischen" Gewerkschaftsfunktionär, der immer und überall seine Pflicht erfüllte, der sich 1% Jahr lang kein Mittagessen gönnen konnte, obwohl er Tag und Nacht seines Herrn Besitz betreute. Ich verzichte auch auf die Austragung der Sache durch den G. V. d. A., da sich der Gauleiter Krismanek bereits geäußert hat, es sei unmöglich, etwas ,, herauszuholen".

Mit Arbeitergruß:

Anton Wolf,

Auschowitz 179, bei Marienbad .

Martin", jagt Gilgi , jetzt sich auf seinen Schoß - ,, wenn du arbeiten würdest!" Sie wird dunkelrot, hat Angst, daß er böse wird. Der lacht: Was soll ich denn arbeiten?" Ja. wenn| einer schon so fragt, was soll man da antworten!| Uebrigens arbeite ich doch, Gilgichen." Ja, das stimmt. Gott sei Dank stimmt's. Ein-, zweimal| die Woche kommt's vor, daß Martin von einem akuten Anfall von Arbeitswut heimgesucht wird Der in dem Schreiben des Herrn Wolf- anstatt die Lösung des Arbeitsverhältnisses und vom Abend bis in den frühen Morgen hin- charakterisierte Ziegelei- Unternehmer Meinl infolge Lohnstreitigkeiten- wodurch der arme ein schreibt. Glückliche Stunden, in denen Gilgi schmied ist nationalsozialistischer Gemeinderat in Toufel auch den Anspruch auf Arbeitslosen­nachts wach liegt und Martins knirschende Feder Auschowitz und führender Funktionär der dor- unterſtüßung verlor. Wenn man weiß, daß tigen Ortspartei. In dem Betriebe, für dessen Krismanet intimer Duzfreund des Zie­Führung er als Teilhaber die volle Verantwor- gelei- Unternehmers Meinlschmied war, wird fung trägt, scheinen überhaupt nette Zustände umso eher begreiflich, warum er für sein Mit­zu herrschen. Die Arbeiter bekommen seit länge- glied Wolf nichts herausholen" konnte. Für rer Zeit nur wöchentliche Vorschüsse von hun- das Verhältnis zwischen nationalsozialistischen dert Kronen und der Parteigenoffe Unternehmer Sekretären und Gewerkschaftsmitgliedern ist ist ihnen durchschnittlich vierhundert Kronen noch folgender Vorfall bezeichnend. Herr Kris­Rönigsberg, 18. Oktober. Das Sondergericht Lohn schuldig. manek referierte in einer völkischen Gewerk­berurteilte heute abends nach zweistündiger Ver- Krismanet ist einer jener nationalsoziali- fchaftsversammlung in Sich dich für und ge­Urtentonen, dessen Vorfahren das tsche brauchte dort Ausdrücke, über die sich das Mit­neten Taulien wegen versuchten Totschlages chische Sakerl auf dem Namen wahrscheinlich glied Weimann verletzt fühlte. und Aufruhrs zu drei Jahren Zuchthau 3: bei der Schlacht im Teutoburger Walde verloren 27 Angeklagte, zumeist Mitglieder der KPD ., zu haben. Zuletzt wirkte er als nationalsozialisti­Gefängnisstrafen von sechs bis neun Monaten. fcher Parteisekretär und Gauleiter im Pilsner Bei einer Ermission in Lauth am 15. Jul: Streis. Er konnte es zwar nicht zum Diftator war es zwischen den Angeklagten und den Beam- des Böhmerweldes k ngen, hat aber wenigstens ten von Landjägerei zu Zusammenstößen ge- gelernt, über kte des Unternehmers Meinl fommen. Taulien soll dabei die Beamten und Geschmied Arbeitszeugnisse zu schreiben. Dabei be­stätigte er dem Wolf den freiwilligen Austritt richtsvollzieher mit einer Art bedroht haben.

gegen einen kommunistischen Reichstagsabgeordneten.

Dieser Arbeiter sprang auf und erklärte dem Krismanet, wenn er noch einmal so etwas sage, haue er ihm eine herunter.

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Schritt war auch ein anderer Vorfall maß­gebend. Bei dem Begräbnis eines Gewerk­schaftsmitgliedes sollte entweder Krismanet oder der zweite Auschowizer Naziführer Nitsch die Grabrede halten. Beide wußten davon und feiner fam offenbar war ihnen der drei­viertelstündige Weg von Auschowiz nach Sich­dichfür zu weit. Wie wir erfahren, soll Herr Krismanet nun die Stätte seines ruhmvollen Wirkens verlassen und nach Bodenbach übersiedeln. An seine Stelle kommt ein Herr Schön, der von Pilsen aus amtieren wird. Wir bedauern den Abgang des Herrn Krismanef aufrichtig, denn wir hätten in ihm, wenn er in den Versammlungen wieder auf die Sozialdemo­traten losgezogen hätte, sein Verhalten in Auschowiß und Sichdichfür um die Ohren ge­schlagen, daß ihm Hören und Sehen vergangen wäre. Hoffentlich wird dazu auch im Boden­bacher Gebiet Gelegenheit sein.

Und wie schützt der Gewerk­schaftsverband deutscher Arbeiter seine Mitglieder?

Wolf wandte sich nach seinen Erfahrungen mit Meinlschmied und Krismanek an die Ver­bandszentrale in Aussig um Schutz. Darauf ant­wortete der Verband, daß er durch seine Ge­schäftsstelle in Auschowiz Erhebungen pflegen lasse und sodann Bescheid geben werde. Wäh­rend dieser Zeit ging der Obmann der völkischen Gewerkschaftsgruppe in Auschowitz, Hans Kai­ ser , Herrn Meinlschmied an, er möge für Wolf wenigstens den Anmeldebogen zur Arbeitslosen­unterstützung so ausfüllen, daß er( Wolf) die Unterstüßung bekäme. Meinlschmied wies den Kaiser mit der Bemerkung ab, daß er als Ab­gangsgrund nur Austritt" angeben fönne. Wolf schrieb nun eine zweite und letzte Karte nach Aussig , wo er das Verhalten Meinlschmieds meldete und zugleich darauf aufmerksam machte, daß dieser Unternehmer unter Mitwissen Kris­manets unrichtige Meldungen an die Kranken­fasse erstattet habe. Wenn das möglich gewesen sei, so verlange auch er sein Recht. Wolf schloß mit der Bitte, Aussig möge jemand nach Auscho wit schicken, solle aber, wenn es helfen wolle, bald helfen. Was sich weiter abspielte, berichtet Wolf in einer neuerlichen Zuschrift an Genos­sen Jaksch folgendermaßen:

,, Nach einer längeren Pause, während der ich mich schriftlich an Sie um Rat und Hilfe wandte, traf ein Brief der Hauptleitung, vom Abgeord neten Rasper eigenhändig unterschrieben, ein, wo es hieß, der Verband lasse sich durch unbe­gründete Drohungen und Hinweise nicht einschüch tern. Die Verdächtigungen gegen Krismanek seien haltlos und ich müsse dafür noch einstehen.( Was ich natürlich im Laufe des Wahlkampfes noch mit Freuden tun werde.) Einen Anspruch auf Wächterentlohnung hätte ich überhaupt nicht, da ich nur auf wiederholtes Bitten einen Kanzleiraum zum Wohnen und Schlafen" zu= gewiesen erhielt. Auch der Anspruch auf Unter­stüßung müsse erst festgestellt werden.(!!) Da= mit hatte sich der Verband ganz auf die Seite des Unternehmers ge= schlagen, ohne die Tatsachen zu berücksichtigen, ohne die hiesige Ortsgruppe zu verständigen. Darauf habe ich die letzte Konsequenz ge­zogen und meinen Austritt aus der national: sozialistischen Partei und Gewerkschaft schriftlich gemeldet."

Soweit Wolf. Bleibt noch hinzuzufüge daß ein solcher Vorgang in feiner freien Ge­werkschaft möglich wäre. Ein Funktionär be­schwert sich über einen Sekretär, die Erhebung

Krismanek wollte sodann diesen Gewerkschafter des Falles führt der beschuldigte Sekretär selbst ausschließen, doch die Ortsgruppe Sichdichfür durch und seine Aeußerung ist maßgebend. So kehrte lieber Herrn Krismanet den Rücken und sehen die Rechte des Arbeiters in dieser völkischen schloß sich dem Kreis Karlsbad an. Für diesen Gewerkschaft aus!