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beiden sozialdemokratien Parteien sich mit aller Schärfe gegen jedes nichtparlamentarische System und naturgemäß auch gegen eine Beamten­regierung wendeten

Sonntag, 30. Oktober 1932

Hitler und der Zigarettenjude.

Wenn das Geld im Kasten klingt, schließt der Osaf auch mit Juden Freundschaft.

nehmen. Wir hoffen, Ihnen mit unseren Ans­führungen gedient zu haben und wir empfehlen ans Ihnen

mit deutschem Gruß Stempel. Nationalsozialistische Anzeigen­zentrale. E. Finkenzeller."

Nr. 256 liegenden drei Jahren an Früchten unserer Arbet heimtragen konnten, gemessen an der Größe de Unglüds, von dem die Arbeiterklasse in den letter Jahren betroffen wurde, gemessen an den sich an dieser fürchterlichen Heimsuchung der arbeitenden Schichten ergebenden wirtschaftlichen und soziales Notwendigkeiten, geringfügig ist.

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und Altersrenten und zuguterlegt noch eine Drosselung der Arbeitslosenunter­stützungen, die nach dem Finanzplan zur Her stellung des budgetären Gleichgewichtes herangezogen werden sollten. Die bürgerlichen Parteien, vor allem die agrarischen und nationaldemokratischen griffen zu, die sozialdemokratischen Parteien aber zögerten feinen Augenlid, diesem Plan in ganz kategori- Die reichsdeutschen Nazis standen mit der Von Erfolgen im tapitalistischen Staate lönnen scher Weise die Zustimmung zu versagen Zigarettenfabrik Sturm" in guter Verbin­eigentlich nur die Bürgerlichen sprechen, dort, und übererich: en Gegenvorschläge, die durch dung, die einen Teil ihres Umsatzes der NSDAP two fie allein an der Macht sind, nicht aber aus geeignet waren, die budgetären Abgänge auszuzugutefommen ließ. Gleichzeitig bekämpfte die sozialistische Parteien, auch wenn sie sich nicht gleichen, dabei aber einen Großteil der deraus er NSDAP den Reemts ma- Zigarettentonzern, mit den bürgerlichen Klassen in die Macht teilen wachsenen finanziellen Lasten auf die tragfähigen der als unter jüdischer Führung stehend bezeichnet müssen. Schultern der besitzenden Klassen zu überwälzen. wurde. Das ist allerliebst. Wir sehen erst den großen Aufgabe der sozialistischen Partner an einer Stoal Diesen Anlaß benüßten die rechtsstehenden Kreise zu Blöglich erschienen Inserate des Reemtsma- Führer Adolf Hitler, Kämpfer mit Beserterwut tionsregierung einem Vorstoß gegen das parlamentari- Konzerns im Völkischen Beobachter". Das wollte gegen Trusts und Konzerne, in traulicher Be- es, da sie den fapitalistischen und bürgerlichen Ch besonders in Krisenzeiten iche System, um dadurch einerseits für die Vereinigen Nazis, die früher gegen den Reemisma- prechung mit dem im Bölkischen Beobachter" rafter der Regierung nicht aufzuheben vermögen, wirklichung ihre reaktionären politischen und finan- Konzern gehezt hatten, nicht in den Kopf. Sie so oft beschuldigten Konzerngewaltigen Philipp der Koalition einen sozialen Inhalt zu geben, ziellen Pläne freie Hand zu gewinnen und anderer bezeichneten die Behauptung, der Ofaf felbft habe ürchte gott Reemtsma. In dieser trau- das Bestmöglichste für die Opfer der tapitalistische feits, da ihnen die Beteiligung der sozialistischen die Aufnahme der Inserate angeordnet, als die lichen Besprechung, deren Verlauf man sich un- Wirtschaft, für die Opfer der Krise herauszuholen Parteien und vor allem die Teilnahme der deutschen Erfindung jüdischer Redakteure". gefähr denten kann, hat man dem großen Adolf , alle Angriffe der bürgerlichen Klassen auf die Sozialdemokratie an der Regierung ein Dorn im Darum bemühte sich die Zentrale der ber sonst vom wirtschaftlichen Denten" nichts rungenschaften der Arbeiterschaft, mögen sie poli Auge ist, einer Bürgerkoalition die Wege NSDAP und veröffentlichte durch die National- hält, flar gemacht, daß der Zigarettentabafein- icher oder wirtschaftlicher oder sozialer Natur sein zu ebnen. Es muß wohl nicht erst gesagt werden, sozialistische Anzeigenzentrale folgenden Brief: fäufer ein Jude oder asiatischer Mischling sein mit der größten Entschiedenheit abzuwehren. daß die Ihr an den Verlag gerichtetes Schreiben muß. Diese Darstellung ist ein ganz fürchterlicher Als wir unsere Arbeit Anfang Dezember 19 bom 2. September wurde uns zur Erledigung füdischer Dreh; denn es gibt recht viele und recht antraten, standen wir am Anfang der Krise, d überwiesen. Wir machen Sie höflichst darauf tüchtige Zigarettentabakeinkäufer, die an Hand either geradezu ungeahnte Dimensionen angenom aufmerksam, daß die Nationalsozialistische Deutsche ihres Stammbaums nachweisen können, weder men hat. Wir waren uns über den Charakter Arbeiterpartei im Punkt 13 ihres Programms Juden noch asiatische Mischlinge zu sein. Krise absolut sofort im Klaren und wußten, da nicht den Kampf gegen die Konzerne, sondern die Wir denken aber daran, daß die National- es eine unserer ersten Aufgaben sei, für die schim Verstaatlichung der Großbetriebe( Straffer sozialisten gegen ehrenwerte Leute einen ebenso meren Zeiten vorzusorgen. Da die Arbeitslosigle hat das in seiner Berliner Rede blöden wie schäbigen Kampf geführt haben, weil zusehends zunahm und wir uns auf eine Maffer auch schon widerrufen. Red.) fordert. Die die Großmutter oder der Urgroßvater einmal arbeitslosigkeit gefaßt machen mußten, war es wo Reemtsma- Zigarettenfabriken sind zum weitaus jüdisch geheiratet hat. Im Fall Im Fall Reemtsma selbstverständlich, daß wir unsere Arbeit vor allen überwiegenden Teil im deutschen Familienbesit. denkt der oberste Führer" Hitler anders. Dabei in diese Richtung lenkten. Als wir in Amt traten Der Jude David Schnur ist der Tabal ist David Schnur tein kleiner Zigaretten hat der Staat zu der nach dem Genter System au einkäufer der Firma. Es gibt keine Zigaretten fabaleinfäufer, sondern er ist der Schöpfer des gebauten fabrik, deren Einkäufer kein Jude oder sonstiger Reemtsmakonzerns, die Seele vom Buttergeschäft Arbeitslosenfürsorge orientalischer Mischling ist. Vor Aufnahme der bei Reemisma. Er hat die monopolartine Stelmur für die Dauer von 13 Wochen und nur Reemisma- Anzeigen in die nationalsozialistische lung des Reemtsmakonzerns erst geschaffen und gleicher Höhe wie die Gewerkschaftsorganisationer Bresse wurde die Angelegenheit Reemisma ein finanziert und kontrolliert einen großen Teil der beigetragen. Die Novelle, die wir dem Parlamen halbes Jahr lang von mehreren Instanzen ge- Tabateinfuhren nach Deutschland . Im anderen vorlegten und die zum Beschluß erhoben wurde prüft; insbesondere von der Rechtsabteilung der Fall würden die Nazis sagen, so ein rechter brachte die Verlängerung des Staatszuschusses us Die Teste Entscheidung füdischer Blutsauger. Aber dem obersten weitere 13 Wochen, die Verdreifachung resp. Vervier fällte unser Führer Adolf Hitler Führer hat man bei Reemtsma ja flat gemacht, fachung des Staatsbeitrages, die Einführung eine nach einer persönlichen Aussprache mit daß ein Zigarettentabakeintäufer Jude oder Krisenfürsorge für weitere 13 Wochen, die Gewäh Herrn Philipp Reemtsma. Die Reemts- asiatischer Mischling sein muß und seitdem rung von drei- bis sechssachen Monatsvorschüsse ma- Anzeigen sind auf Befehl Adolf Sit hat der oberste Führer der Nazipresse den Befehl statt der bisherigen einfachen an die Gewerkschaft Iers in die nationalsozialistische Presse aufzugegeben, Reemtsma- Inferate aufzunehmen. verbände, die Verdoppelung des Regiebeitrages die Gewerkschaftsorganisationen. Die Gewerkschafte aller Barteirichtungen verstanden sehr wohl, wa

und deutlich zu erkennen gaben, daß eine Beamten­regierung mit einer Beihilfe der genannten Parteien in feinem Falle zu rechnen habe.

Werte Genossen! In diesem Augenblide ist es noch ungewiß, in welcher Richtung die Entscheidung fallen wird, denn die Parteienverhandlungen gehen noch immer weiter. Aber mag deren Ergebnis welches immer sein,

jebe Situation wird unsere Partei vollkommen gerüstet finden.

Gemeinsam mit den tschechischen Genossen. mit denen wir, wie in den zurückliegenden drei Jahren, so auch in dieser neuen Phase des Kampfes Sand in Hand gehen, werden wir auch der neuen Schwierigkeiten Herr werden.

Die Aufgabe des Parteitages wird es sein, nicht nur die Tätigkeit unserer Partei und ihrer füh­renden Vertrauensmänner in der zurückliegenden Periode zu überprüfen, sondern auch für die weitere Führung unserer Politik vorzusorgen und der Partei zu diesem Behufe die notwendigen Richtlinien an die Hand zu geben.

Und wenn ich Ihnen, werte Freunde, über unsere Arbeit in den zurückliegenden drei Jahren berichten soll, dann erscheint es mir zweckmäßig, das Koalitionsproblem

in den Mitelpunkt meiner Betrachtungen zu stellen. Die prinzipielle Seite des Koalitionsproblems zu ntersuchen, kann ich mir wohl ersparen. Inner­halb der Sozialistischen Arbeiter- Internationale gibt es darüber keine Meinungsverschiedenheiten, daß die Stoalitionspolitik teine Frage des Prinzips sondern bloß der 3 wed mäßigkeit und der Taftit ist. Schon der Karlsbader Partei­tag des Jahres 1920 stellte sich nach dem Referate Seligers auf den Standpunkt, daß

auch für unsere Partei die Koalitionspolitik im Bereiche der Möglichkeiten stehe, daß es jedoch hiezu der Zustimmung sämtlicher, auf dem Boden des Klassenkampfes stehender Parteien bedürfe. Seliger fügte damals als Referent hinzu,

daß es aber diesbezüglich unmöglich sei, sich für alle Zeiten zu binden, da ein solcher Beschluz ein Stüd Papier wäre.

Auch auf dem Aussiger Parteitage des Jahres 1925 habe ich als Referent des Parteivo: standes unter Zustimmung des Parteitages den Standpunkt vertreten,

daß es Situationen geben könne, in denen die Koalitionspolitik unausweichlich sei. Daß es solche Situationen im Stampfe des Proletariates wieder ankomme, die Koalition den hinter ihr stehen den wirtschaftlichen und politischen Sträften nicht widerstreite, daß sie keine bloße arithmetische Konstruktion sein dürfe und einen sozialen Inhalt heben müsse.

Reichsleitung.

auch der Gegner feinen Zweifel über den Charakter Arbeit zum Gegenstande der heftigsten Attacder der Koalition aufkommen zu lassen, haben wir durch und zeitweilig eines regelrechten Trommelfeuers gebracht hatte. Das wußten auch die deutsche den Sprecher unseres Klubs, den Genossen Pohl gemacht wurden im Parlamente erklären lassen:

Wir verlegen unseren Kampf auf einen anderen Boden, der andere Formen des Kampfes erfordert. Aber die Tatsachen des Lebens, der Klassenkampf selbst, wird dafür sorgen, daß wir unter den geänderten Umständen eine proletarische Klaffenpartei, eine zielflare fozialistische Partei bleiben werden. Wir werden, auch wenn wir wissen, daß wir innerhalb der Koalitionsregierung nur Teilforderungen zu verwirklichen vermögen unserem Programm nie untreu werden."

Genossen! Ich bringe diese beiden grundsäßlichen Entscheidungen der Partei unseren Vertrauens. männern auch auf diesem Parteitage neuerlich in Erinnerung, um Ihnen zu zeigen, daß wir sehenden Auges, im Bewußtsein der Schwierigkeit unserer Aufgaben, in voller Erkenntnis der Grenzen unserei Wirksamkeit und Wirkungsmöglichkeiten, aber mit dem festen Entschluß, auch nicht um Haares­breite von unseren Grundsäßen abzuweichen, die Regierungsposition bezogen haben.

tein gutes Haar gelassen wurde. Sehet"

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und daß an unseren Leistunger nationalsozialistischen und kommunistischen Gewerk schaften, die ihre Tätigkeitsberichte mit den hoher ruft Herr Abgeordneten Krebs in 3iffern ihrer durch den erhöhten Staatszuschuß aus einer Graupener Versammlung aus ,, 700,000 Arbeitsloje, ununterbrochen neue Steuer aufzupuzen verstanden, dabei aber gleichzeitig giebig in die Höhe getriebenen Gewerkschaftsleistunge belastungen, Verelendung der Massen in Stadi das durch die neue Novelle so wesentlich verbeffer und Land, das ist Euer Erfolg. Darum zifter: Genter System wie die Pobrivaten wader lo bor der Abrechnung." schimpften. Bergebens sucht ihm sein Kollege Jung, dem ic getrost die Erziehungsarbeit an Herrn Krebs über­lassen will, am 20. Herbstmond dieses Jahres in Troppau auseinanderzusetzen:

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Da es sich als das Unabweisbarste ergab, Arbeitslosen vor allem anderen Arbeit zu geben wurden schon in der Novelle zum Genter: Syftem Arbeitsbeschaffungsmöglichkeiten vorgesehen, die fi daß es sich, wie Jung jagt, um eine Krise des unter den Begriff der produkten Arbeitslosenfüviors heutigen fapitalistisch- liberalistischen Wirtschafts- zusammenfassen lassen und es dem Staate ermöglic systems handle. Daber sei sie so schmerzhaft, darum ten, schon bisher 200.000 Arbeiter, die sonst das Beet habe sie so ungeheuere Ausmaße angenommen und der Arbeitslosen vermehrt hätten, durch Gewährung lasse sich nicht mit den angewendeten Mittein von Lohnzuschüssen dem Nährstand wieder zuzuführen beseitigen. Hand in Hand damit gingen die gesetzlichen Bor jorgen auf dem Gebiete Se Baubewegun

Doch Herr Abgeordneter Krebs donnert in Braupen unerbittlich weiter:

holt gegeben habe, daß es aber vor allem darani tische und wirtschaftliche Situation zusehends ver- von ihm selbst ausgehe, weil er die Arbeitermale Ministerium zur Verhandlung steht und sicherlich

des Wohnungsmrktes, sondern zur Beschäftigun vieler Zehntausender Arbeiter beitrugen. Dabe repräsentieren die an früherer Stelle erwähnter 50.000 Ein bis 3weizimmerwohnungen nur eine Teil des Wohnbauprogramms, das augenblicklich noch zu verhandelnden Bauprojekten eine Milliard Doch Herr Abgeordneter Krebs läßt nicht loder wir ganz ruhig damit unsere Berichterstattun an Bauaufwand umfassen dürfte. Ich glaube, schließen und getrost gegenüber den Leistungen

Redet Euch nicht auf die Krise und Wirt- die auf Grund der gleichfalls während des Bestande schaftsnot aus. Ihr seid doch ausgezogen, sie zu dieser Koalition durchgeführten Novellierung bekämpfen. Ihr habt versprochen, ihre furchtbaren Gesetzes über die Bauförderung durch Gemährun Und wenn wir uns die Frage vorlegen, ob die Vor­Wirkungen zu mildern. Wo ist Euere Leistung?" von Staatsgarantie, aber auch eines Staatsber aussetzungen, von denen der Parteitag bor drei Bergebens jucht ihm Max Karg im Tag" vom trages die Erbauung von 30.000 proletarischen Woh Jahren ausging und von denen er unseren Eintritt in die Regierung abhängig gemacht hat, während S. Gismond flarzumachen, daß es mit der Auf- nungen ermöglichten und so nicht nur zur Befferung der ganzen Dauer des Bestandes der Koalition züchtung von 700.000 Arbeitslosen denn doch eine gegeben waren, dann können wir dies mit voller andere Bewandtnis habe und daß, wie Starg wörtlich Beruhigung bejahen, denn seit dem Zeitpunkte de jagt, die Strise der kapitalistischen Wirtschaft im Regierungseintrittes hat sich die internationale poli- Wesen des modernen Kapitalismus jelbst beruhe, also schlechtert und mit jedem Tage kritischer gestaltet. nicht zu ernähren vermag und eine unerträgliche Tiefe Entwicklung der internationalen Bolitif brachte unspannung der Konkurrenz geschaffen hat. es mit sich, daß wir für den Fall etwaiger kritischer Situationen auch mit den schweren Auswirkungen der internationalen Lage auf unser Land rechnen mußten. Selbstverständlich ergab sich daraus und Trotzdem hat es ein ganzes Jahrzehnt gedauert aus der sich mit jedem Tage verschärfenden inner­che sich unsere Partei zum Eintritte in die Regierung politischen und Wirtschaftsentwicklung die Notwen­entschloß. Es geschah dies erst nach eingehender bigkeit des innigsten, Aneinanderrüdens und der Prüfung der sozialen und wirtschaftlichen, vor allem engsten Zusammenarbeit des gesamten Proletariates der Machtverhältnisse, der Wirkungsmöglichkeiten im dieses Landes, die uns vom Barteitag seinerzeit ganz Rahmen der Koalition und unter dem Druck der besonders ans Herz gelegt wurde und die wir in den internationalen und innerpolitischen

und schmettert in den Saal:

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3hr tretet bor das Volk hin und versichert, deutschen nationalsozialistischen Minister bestehe Ihr hättet mit Fleiß Euere Arbeit geleistet. Bei würden. Es ist aber in der zurückliegenden Bei Anerkennung dieser Sysiphusarbeit sage ich: In weit mehr geschehen. der Politik tommt es nicht auf den Arbeitsauf­wand, sondern auf den Erfolg an und nur aus den Erfolg. Wo ist Euer Erfolg, Ihr Herren von den Regierungsparteien?"

unser Mitarbeit in der Regierung und vor allem zurückliegenden Zeiten der schweren Nöte der arbei- und sehen Sie, werte Genossen, mit den Erfolgen witwen nicht vergessen.

eine innigere Zusammenarbeit mit unseren tichechi­schen Genossen erheischten. Nach längeren Beratun gen, in denen das Für und Wider in gewissenhafte ster Weise erörtert und vor allem die Schattenseiten und Gefahren der Koalitionspolitik aufgezeigt wur­den, ist schließlich vom Parteitage beschlossen worden:

tenden Bevölkerung herzlichster Kameradschaft aus­bauten und mit jedem Tage vertieften. Daraus er gibt sich, daß während der ganzen zurückliegenden Dauer der Koalition die Voraussetzungen gegeben waren, die der Parteitag bei der seinerzeitigen Beschlußfassung im Auge hatte.

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stand der Schwerstinvaliden und Blin Das Fürsorgeministerium hat den großen No den nicht übersehen und in einer Novelle Rentensäge diefer unglücklichsten aller Kriegsopfe Herr Abgeordneter Strebs verlangt also Erfolge, erhöht und dabei auch an das Elend der Kriege hat es immer eine merkwürdige Bewandtnis. Ich tönnte natürlich einfach den Spieß umdrehen und heimgesuchten Jugend machte sofortige legislate Die Lage der von der Krise auf das schwer den Herrn Abgeordneten Krebs, nach dessen Meirische und administrative Maßnahmen erforderli nung es in der Politik nicht auf den Arbeitsauf In einer Regierungsverordnung zu dem im Jahr ward, sondern nur auf den Erfolg der Arbeit an 1921 erschienenen und seither noch nicht durch tommt, nach seinen Erfolgen, nach den Erfolgen führten Pflegeschutzgesetz wurden, die weitausgre Genossen, drei harte Jahre liegen hinter uns. feiner Partei fragen, aber das wäre eine peinliche fendsten Vorsorgen für verlassene und unehelid Im Hinblick auf die internationale Lage, auf Wir haben dabei gewiffe Stimmungen und Besoeg. Retourtutſche. Herr Abgeordneter Krebs könnte mir pflegebedürftige tinder getroffen, wobet de die Aufgaben und die Stellung der Arbeiterklaffe niffe, die aus den Reihen unserer Parteimitglieder überdies antworten, daß er zwar keine Erfolge auf- Gedanken der nationalen und sozialen Selbſtve der Ausgestaltung und Vertiefung der Zusammen- uns, den sie während der zurückliegenden drei Jahre sie aber als Minister haben müsse. Gut! Auch da- nung getragen wurde, indem jedes sind ger für weifen fönne, aber auch keine brauche, während ich waltung auf dem Gebiete des Kinderschutzes Red

in der internationalen Politik, die Notwendigkei ichaft tamen, nicht übersehen. Wen gibt es unter

arbeit des gesamten Proletariates dieses Landes in gewissen besonders kritischen Augenbliden-- und schließlich angesichts des Ergebnisses der letzten nicht gleichfalls beschlichen hätten? Wahlen und der Notwendigkeit einer Abwehr eines sonst unvermeidlichen reaktionären Regimes, wird der Eintritt der Partei in die Regierung als erforderlich erklärt."

Wir alle, die an dem Beschluß des Parteitages mitgewirkt hatten waren uns seiner Tragweite voll bewußt. Schon während der Verhandlungen des Parteitages war das Wort von der Folterkammer aufgeflogen, welches die schwierigste Arbeit unserer Vertrauensmänner in der Koalition versinnbildlichen

Und wem unter uns fehlte das Verständnis für den Aufschrei jener Hunderttausender, die in den zurückliegenden Krisenmonaten einen Heroismus an den Tag legten, der in der Geschichte der Menschheit wohl vereinzelt sein dürfte und der uns alle, die wir im Vordergrunde der Verant wortung standen, anfs tiefste erschütterte und erst recht zur äußersten Anspannung der Kräfte

anspornte.

Und trotzdem war es für uns feine Ueber sollte. Um in den Reihen unserer Genossen, aber raschung, ale wir vielfach gerade wegen anjerer

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mit würde ich mich zufrieden geben, wenn er statt Bereich seiner Nationalität bestehenden Schusstell feiner die Herren Minister Dr. Frid und Klagges unterstellt wurde, welcher Grundsatz auch auf oder wie sie alle die regierenden nationalsozialisti- Bflegestelle und den Vormund ausgedehnt schen Botentaten von Thüringen , Mecklenburg , von dann auch für das Gebiet der Fürsorgeerziehu Braunschweig, Oldenburg und Anhalt heißen mögen, gesichert wurde. Dem Schutze der über deren Regierungserfolge berichten ließe. Jugend dient auch die vom Fürsorgeministerium i Genossen! Ich habe, so oft ich während der Rahmen des Zentralgewerbeinspektorats errichte Dauer der Koalitionsregierung in Parteitreisen das Zentralstelle für die arbeitende Jugend mit den t Bort ergriffen habe, auf Parteitagen, Reichs- angeschlossenen 26 Sprengelbeiräten. Sie versie tonferenzen, Kreisfonferenzen oder ähnlichen öffent- zum Teil die Funktionen der Jugendinspektion. lichen oder internen Beratungen niemals von ist aber auch zum Teil als initiatives und auf de sogenannten Erfolgen gesprochen. Ich war mir im Prinzip der Selbstverwaltung aufgebautes Orga mer dessen bewußt, daß das, was wir in den zurüd- zur Wahrnehmung der Rechte und der Intereſſe