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schärfende Weltwirtschaftskrise, die zunehmende Ver­elendung der Arbeitermassen, die Notwendigkeit der Busammenfassung aller im Proletariat wirkenden Kräfte zum gemeinsamen Stampfe gegen die kapita listische Bourgeoisie, vor allem aber gegen den Fascis mus in allen seinen Spielarten, haben den

Sonntag, 30. Oktober 1932

schon um 3 Uhr früh anstellen müssen, um den Kindern einen Tropfen Milch geben zu fönnen.

Was würden die Kommunisten sagen, wenn wir an der Hand amtlicher Meldungen ausein anders ten wollten, wie der russische Reallohn ständig finkt und sich schon deshalb immer mehr entwertet, weil sich die russischen Arbeiter mehr als Gedanken der proletar sahen Ginheitsfront ganz instinktiv neuerlich an die Oberfläche gebracht. ein Drit el des zum Lebensunterhalt Notwendigen In unserer Bewegung hat dieser Gedante immer in den sogenannten Kommerzläden zu den horren die Herzen entzüdet und auch die Hirne der Arbei.| desten und bei den herrschenden Sohnverhältnissen termassen auf seiner Seite gehabt. Nach wie vor lebt unerschwinglichen Preisen tausen müssen. Was würden die Kommunisten übrigens fagen, in uns die Idee des Proletarierkongresses, die uns unser unvergeßlicher Freund Josef Seliger als fost wenn w'r an der Hand konkreter Daten aufzeigen, 3uschen muß, wie der

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Die Wirtschaftsverhandlungen mit Oesterreich

werden in Prag fortgesetzt.

fann, so fann auch in den kleineren Verhält­nissen unseres Landes keine der proletarischen Parteien für sich allein den Sieg an die Fahnen des Sozialismus heften, sondern nur das gesamte, auf diesem Boden wirkende sozia­listische Proletariat, nur die ganze, inter - In den Wirtschaftsverhandlungen zwischen national zusammengeschlossene, von dem Geist Desterreich und der Tschechoslowakei ist heute eine brüderlicher Solidarität erfüllte Arbeiterklasse Pause eingetreten, weil im Verlaufe der Diskus dieses Landes.

Nach dem herrlichen Wendepunkt in Smichov , fion von beiden Seiten Anregungen aufgeworfen nach den zurüdliegenden Jahren ungetrübtester Zu- wurden, die ein näheres Studium erfordern. Die Jammenarbeit haben wir den festen Glauben, daß Verhandlungen, die im Geiste einer weitgehenden das in der gemeinsamen Not und in den gemein. Bereitwilligkeit stattfinden, haben den Zweck, die bares Kleinod hinterlassen hatte und für die er, daß dabei der Großteil der russischen Arbeiter ruhig samen Kämpfen gestählte Freundschaftsbund der beiderseitigen wirtschaftlichen Beziehungen wei deutschen und tschechischen Sozialdemokratie für die testgehend zu ermöglichen und zu beleben. Die Ewigkeit geschmiedet ist und daß

besonderen Schicht der Privilegierten" auch hinsichtlich der Lebensmittelversorgung ganz be­sondere Begünstigungen eingeräumt werden.

Wenn wir all dies aufze gen, so geschicht es ab­solut nicht, weil wir für die Schwierigkeiten, unter denen Rußland seinen Aufbau durchführt, tein Verständnis haben.

wenn er sie hätte realisieren und ihre Verwirt. lichung erleben können gerne sein Herzblut herge­geben hätte. Als die Kommunisten, die inzwischen ganze Arbeit geleistet, die geschlossene Kampffront des tschechoslowakischen Proletariats zerbrochen, die Es gibt eben auch in Rußland zwei Sorten von Gewerkschaften zertrümmert, die Genossenschaften Ratten: die hungerigen und die satten. unterminiert, das Vertrauen der Arbeiter in die Vertrauensmänner erschüttert, furz und gut, die stolze Arbeiterbewegung dieses Landes zerstört hatten und alle ihre Zweige frumm und flein geschlagen haben, befehlsgemäß mit der Einheitsfronttaktik wie­der ein, mit der es ihnen eine Zeitlang gelang, die breiten Massen zu betören und zu dupieren, mit der fie aber sehr bald, nachdem ihnen inzwischen das Sandwerk gründlich gelegt wurde, niemanden mehr auf den Leim zu loden vermochten. Aber nunt wittern sie wieder Morgenluft. Die Kontrerebolu tion erhebt drohend ihr Haupt, der Fascismus und Nationalismus gewinnt immer mehr an Boden, die Lage der Arbeiter verschlechtert sich zusehends,

es gibt beinahe keinen Arbeiter mehr, der es nicht mit Beschämung empfindet, daß die Ar­beiterklasse zerschlagen, die Arbeiterbewegung geschwächt und in die Hinterhand gedrängt ist. Nun haben sie wieder in allen Ländern mit ihren Einheitsfront- Manövern eingesetzt, mit denen sie ihre Kampfreiben wieder aufzufüttern hoffen. Aber wir haben ihnen das Konzept gründlich verdorben. Unsere Ascher Genossen haben ihnen für die Dauer des Gemeindewahlkampfes selbst die Einheitsfront an geboten und nur verlangt, daß für die Dauer des gemeinsamen Stampfes die gegenseitigen Gehäffig feiten eingestellt werden. Die Antwort war mir

zitieren sie nach dem Borwärts"-,

daß die Einheitsfront der Arbeiterklasse gegen den Fascismus nicht nur eine Einheitsfront gegen den Hakenkreuzlerfascismus sei, sondern auch gegen den Fafe smus in allen Erscheinungsformen, also auch in der Form des Sozialfascismus, gegen den fich die Einheitsfront genau so richten müsse, wie gegen den Mordterror der Hitlerbanden und der Jung- Anhänger,

welche Antwort auch noch durch die moralische Ent rüstung ergänzt wurde, daß die Ascher Genossen einen Generalpardon verlangen und den Kommu­nisten die gegenseitige Kritik verbieten wollen, was schon deshalb abgelehnt werden müsse, weil ja die Arbeiterklasse nur dann fortschreiten fönne, wenn jie jeden ihrer Schritte tritisch prüft und bewertet, aus ihren Erfahrungen lernt, worin das eigentliche Wesen der Arbeiterdemokratie erblickt wird.

Wer unsere kommunistischen Pappenheimer nicht fennt, dem könnte die moralische Entrüstung über das ihnen zugemutete Mundstopfen" vielleicht noch imponieren. Wer aber weiß,

wie es in dieser Partei um das Recht der freien Meinungsäußerung ihrer Mitglieder, um die individuelle geistige Freiheit überhaupt bestellt ist, der kann über die moralische Entrüstung der Herren Gottwald und Reimann nur lachen. Die kommen­den Ereignisse werden auch dem letzten Arbeiter den Nebel vor den Augen wegziehen und ihm flar vor Augen führen, daß,

eine Sammlung der Arbeiterbewegung, eine Zu­fammenfassung der proletarischen Kräfte nur unter den Fahnen der Sozialdemokratie möglich ist, die seit vielen Dezennien an der Spitze des Jozialistischen Proletariats marschiert und die unter Zusammenfassung aller Zweige der Arbeiterbewegung jene Einheitsfront darstellt, die allein der kapitali stischen Bourgeoisie die Stirne zu bieten und das Proletarat einer besseren Zukunft zuzuführen vermag. Die Kommunisten sind gegen die vom Fürsorge­ministerium überreichte Gesegesvorlage über die Vierzigstundenwoche in perfidefter Weise Sturm gelaufen, obwohl ihnen schwarz auf weiß bewiesen wurde, daß die Bierzigstundenwoche nur in Verbindung mit dem Lohnausgleich beantragt wird. Was würden die Kom. munisten sagen, wenn wir ihnen an der Hand der Berichte der kommunistischen Blätter, wie Trud" und Pravda", und Industrialisacia" aufzeigen wollten, wie es um die Arbeiterschaft in Sowjet­rußland bestellt ist, daß in den großen Werken nicht nur nicht vom Siebenstundentag eine Spur ist, sondern daß zumeist 10, vielfach sogar 12-16 Stun den und manchmal, wie etwa im Magnetogorvik oder der Stalgin, laut der Meldung des Trud" bom 7. November 1931, von einzelnen Arbeitern un­unterbrochen Tag und Nacht gearbeitet wird.

Die Kommunisten machen sich über die staatliche Ernährungsaktion, die sie aber ganz weidlich aus

zunüßen verstehen, lustig und

wiffen gar manches über die sogenannten Czech­tarten" zu erzählen, was würden sie sagen, wenn man der Oeffentlichkeit einmal etwas über die ,, Stalin- Karten" auseinanderseßen

feine Macht der Erde das tschechische und deutsche weiteren Verhandlungen werden in Prag statt

Proletariat, die Arbeiterklasse aller Nationen

dieses Landes wieder auseinanderreißen wird.

finden.

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Und so entbieten wir denn von dieser Stelle härteste Probe gestellt, ungezählte Giftpfeile sind nicht nur der sozialistischen Arbeiterinternationale, auf uns niedergepraffelt und wir haben standge sondern auch allen Bruderparteien dieses Landes halten, wir haben übermenschliche Geduld an den und damit auch der Arbeiterklasse aller Nationen Tag gelegt und trotzig zurückgeschlagen, aber wir unseren Freundschaftsgruß. Gemeinsam mit ihnen haben den Kampfplak, auf den uns die Arbeiter wie die ganze sozialistische Welt, so begleiten auch Ordnung den Weg bahnen und damit auch die Vor von uns abgeprallt und haben vielfach die anderea wollen wir auf diesem Boden einer gerechten sozialen flaffe gestellt hatte, nicht verlassen, die Pfeile sind wir diese Aufbauarbeit mit unseren innigsten Wünbedingungen für ein glückliches Zusammenleben, für getroffen, wir aber sind unverlegt geblieben, weil schen, aber das schließt nicht aus, daß wir über diese die Zusammenarbeit der Völker dieses Staates unser Recht unverleglich und unsere Sache heilig ist. Dinge offen reden und uns, wie es einmal Rosa schaffen. Nur dieser Weg kann zum endgültigen Luxemburg sagte, fritisch mit der russischen Revo Sieg der Arbeiterklasse führen. Auch die kommende Zeit wird uns sicher nichts Besseres bringen, aber wir werden den zum Trok lution auseinandersetzen, was die beste Schule so­unseren Fein mohl für die deutsche , wie auch die internationale weiter und bis zum legten Atemzuge als Soldaten auch weiter ausharren, auch Arbeiterschaft ist. der Arbeiterklasse unsere Pflicht erfüllen, der herr lichen Worte Hermann Greulichs eingedent: Geh Deinen Weg und laß die Leute schwägen. Die Bahn ist lang die Leute schwähen viel. Mag Unverstand von Ort zu Ort Dich hetzen, Geh Deine Bahn! Denk an Dein hohes Ziel! Mag mancher Hieb Dich hart und schwer verletzen, Der schonungslos in Deine Seele fiel, Wirf ab von Dir, was Deine Seel' umwittert, Geh Deine Bahn, aufrecht und unerschüttert!

Ich möchte noch einiges über

unsere deutschen Chriftlichsozialension sagen, denen es in den legten Tagen, anläßlich ihres Parteitages, beliebt hat, uns wieder einmal gründlich die Leviten zu lesen, uns vorzuhalten, daß die jetzige Koalition das reiche Erbe", das sie vom Bürger­block erhielt, vertan hätte, daß, während die erste national gemischte Koalition ein Versuch der An näherung und des Vertrauens" gewesen sei, man heute wieder in die Jahre 1918, 1919, in das alte gegenseitige Mißtrauen, verfallen sei, daß man in der früheren Koalition infolge freundschaftlicher Zu­jammenarbeit die ersten Früchte in der Handhabung des Sprachenrechtes, in der Ordnung des Schul­wesens, in der Staatsangestelltenfrage und auch in der Durchführung der Bodenreform zu ziehen in der Lage gewesen sei und daß schließlich der große Fehler der bestehenden Koalition sei, daß sie programmlos gebildet wurde und daß sich alle Parteien bedin­gungslos zum Eintritt bereit fanden. Es ist schwer, feine Satite zu schreiben.

Herr Abgeordneter Mayr- Sarting rechnet ver­mutlich mit unserem schlechten Gedächtnis. Wer anderer ist es gewesen, der auf die Frage, warum die deutsche christlichsoziale Partei bedingungslos und programmlos in die Regierung eingetreten sei, am 11. März 1927 zur Antwort gab:

Mir genügt die Tatsache, daß diefer Staat

bon einer Mehrheit regiert wird, an der Tschechen , Deutsche , Slowaken und Ungarn beteiligt sind, von einer Regierung, in der Deutsche , Tschechen und Slowaken sind. Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden; auch die Tschechoslowakei wurde nicht erst am 28. Oftober 1918, sondern in jahre Tanger Vorarbeit geschaffen und die deutsch­tschechische Koalitionsherrschaft dauert ein Jahr. War es nicht der Iglauer Reichsparteitag, auf dem die deutsche christlichsoziale Partei aber beschlußgemäß feststellte:

Leider muß der Reichsparteitag die Klagen der früheren Parteitage wiederholen, daß die Gleichberechtigung im zehnten Jahre der Regie­rung in wichtigen Belangen noch immer nicht

verwirklicht wurde.

und wenn es den Christlichsozialen beliebt, uns für die heutige wirtschaftliche Entwidlung verantwortlich zu machen, und uns das Vergeuden des reichen Erbes vorzuhalten, dann antworten wir, daß,

wenn irgend etwas geeignet gewesen ist, die Lage der arbeitenden Schichten dieses Landes und darunter natürlich auch der deutschen Bevölkerung zu verschlimmern, es vor allem die Wirksamkeit des Bürgerblods gewesen ist. Mit der

deutschen Nationalpartei brauchen wir uns wohl nicht allzu sehr zu be­mühen, seitdem sie von den deutschen National­sozialisten in den nationalen Kniewinkel gestellt wurde und nur noch von der täglichen Aufpeitschung der niedrigsten Instinkte gegen die Sozialdemokratie und ihre Vertrauensmänner lebt, um einen Beweis ihrer Existenzberechtigung zu erbringen. Da sie sich anders nicht zu helfen weiß, schändet sie das Anden­fen Seligers und Hillebrands, indem sie sich als Bundesgenossen für sich reklamiert und gegen die jezige Führung der Partei und vor allem gegen die Zusammenarbeit des tschechischen und deutschen Broletariats auszuspielen versucht.

Die kommenden schweren Tage machen uns zur Pflicht, wachsamen Auges die weitere Entwicklung zu verfolgen und uns für jede Situation bereit zu halten, damit wir nicht durch die sich vielfach über­stürzende Entwidlung überrannt werden. Wir müssen aber auch unsere leßten Kräfte auf­bieten, um unsere Partei kampfbereit zu machen und lampffähig zu erhalten und alle ihre Zweige und Teile zu einem festen Gefüge zusammenzu­schließen, vor allem aber unsere Jugend, diesen lebendigen Kraftquell unserer Bewegung, in unsere Reihen eingliedern und uns von der Glut ihrer Herzen, von ihrer strahlenden Be­geisterung mitreißen, durch ihre Tatkraft und Entschlossenheit stärken lassen.

Vor allem aber, Genossen, müssen wir jetzt in der Stunde der Not einig sein, denn nur Einigkeit und Geschlossenheit und der Glaube an die Arbeiter flasse, der Glaube an ihren endlichen Sieg vermag uns an das Ziel heranzubringen, das sich das inter nationale sozialistische Proletariat gestedt hat.

Genossen! Die zurückliegenden Jahre haben uns

nicht nur schwere und heiße Kämpfe, sondern auch viel Haß und nicht wenig Bitternis gebracht. Sie haben unseré Nerven und unsere Geduld auf die

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Das Referat, welches Gen. Czech gehalten hat und das fast drei Stunden in Anspruch nahm, fesselte durch seinen systematischen Aufbau und seine zwingende Logik die Zuhörer bis ans Ende, die sich, als Gen. Czech schwungvoll ge­endet hat, von ihren Sißen erhoben und lang­anhaltenden Beifall spendeten.

Zum Schluß hielt der Vorsitzende dem ver storbenen Bergarbeiterführer Dnjardin einen Nachruf und vertagte sodann die Verhandlungen auf Sonntag vormittags halb 10 Uhr.

Die Hakenkreuzler find Arbeiterverräter!

Karlsbader Naziführer im Kampf gegen Arbeiterlöhne und Kollettibberträge. Der Erfolg, den die Hakenkreuzler bei den ter in einem anderen städtischen Betriebe eben Gemeindewahlen in Karlsbad im April d. J. er falls während der Sommermonate beschäftigt zielt haben, beginnt sich bereits auszuwirken; und war. Die Mutter wurde nach der Satson als alle Bestrebungen dieser Arbeiterpartei" werder Saisonarbeiterin abgebaut und die Tochter von den Deutschnationalen eifrig unterstüßt. Die wurde als Doppelverdienerin" ent­neue Gemeindevertretung war noch nicht 14 laffen. Keine bürgerliche Partei in Karlsbad Tage tonstituiert und schon begann der neue hätte sich getraut jo empörende Maßnahmen ge­Vizebürgermeister Josef Geyer, ein national- gen die Arbeiterschaft einzuleiten, wie die Haken­sozialistischer Abgeordneter, seine Maßnahmen treugler, unterſtügt von der Tschechoslowaki gegen die Arbeiterschaft. Er verlangte als erstes schen Bäderzeitung"( Wolfverlag). Die Maß eine Krisenabgabe der städtischen Arbeiter und nahmen der Hafenkreuzler und ihres Führers sicherte auch zu, daß der Kollektivvertrag nicht wurden ständig in dieser sauberen Presse als gekündigt werde, wenn die Gewerkschaften einer unumgänglich notwendig" hingestellt und so solchen Abgabe zustimmten. Die Gewerkschaften haben nun beide erreichen können, daß tatsächlich teilten mit, daß sie grundsäßlich einverstanden in offener und schneidiger Form gegen die Arbe wenn der Kollektivvertrag nicht gekündigt wird. bertrag wurde am 1. Oktober gekün sind, eine freiwillige Krisenabgabe einzuführen, terschaft vorgegangen wurde. Der Kollekt: v Damit war nun der Theoretiker des natio- digt und es wurden auch den Freien Gewerk nalen Sozialismus in eine arge Verlegenheit schaften Vorschläge für die Aenderung des Kollet­gekommen und er ordnete daher andere Maß- tibbertrages übermittelt: nahmen an. Es wurde für 500 Arbeiter die 50prozentige Beschäftigungsmöglichkeit einge­führt und die fremdzuständigen Arbeitnehmer bis zu 10 Dienstjahren wurden gekündigt und ent­lassen. Verhandlungen mit den Gewerkschaften wurden abgelehnt und die Maßnahmen der bei­den Vizebürgermeister wurden von den bürger­lichen Vertretern des Stadtrates bestätigt.

Die Freien Gewerkschaften mußten die Ar­beiterschaft zu einer öffentlichen Rundgebung unter freiem Himmel im Kurrayon einberufen, um den Herrn Abgeordneten und Vizebürger­meister Geyer zu zwingen, Verhandlungen mit den Gewerkschaften anzuberaumen.

Da begann sich Geyer umzustellen. Bei den

Beamten hatte er bereits 50 Prozent Gehalts­abbau durchgesetzt und bei der Arbeiterschaft hatte er durch die Einführung des dreitägigen Aus

Es wird vorgeschlagen, daß die Löhne der städtischen Arbeiter mit den Löhnen in der Brivatindustrie gleichzustellen sind, die im Jahre 1928 erfolgten Erhöhungen seien zu streichen. Nebengebühren, wie Anschaffungs­beiträge u. a., seien ebenfalls wegzunehmen, so daß also im neuen Kollektivvertrag lediglich noch der Stundenlohn der Bauhilfsarbeiter übrig bleiben soll.

Die Freien Gewerkschaften haben es abge­lehnt, auf solchen Grundlagen zu verhandeln. Es früher sagte, daß die Stadtgemeinde nicht daran war gerade der Herr Abgeordnete Geyer, der denfe, den Kollektivvertrag zu tündigen.

In der darauf folgenden Stadtvertreter fißung hat er selbst das Referat über die Küns digung erstattet.

blättern viel vom Banttapital, beschimpfen die Die Hakenkreuzler sprechen in ihren Flug

Und nun Genossen, gestatten Sie mir noch ein fegens in der Woche ebenfalls den 50prozentigen Sozialdemokraten und die Freien Gewerkschaften

kurzes zusammenfassendes Wort:

Wir stehen in dieser Stunde vor den schwierigsten Aufgaben, die an unsere Partei, an unsere ganze

baben nun mit allen zu Gebote stehenden Mitteln Die Freien Gewerkschaften den Kampf gegen die Bestrebungen der Haken freugler aufgenommen und es war ihnen bei einer Verhandlung bei der Schiedskommission für Betriebsausschüsse gelungen, die bereits erfolgte

hälter abbauen wolle. In Karlsbad jedoch wird auf Betreiben der Hakenkreuzler den städtischen Arbeitnehmern das Einkommen um 50 Prozent

gekürzt!

Die Kommunisten überlassen es nach

lächerlichen Streit".

Sie zu bewältigen, bedarf es schier übermenschlicher aufzuhalten, beziehungsweise die bereits erfolgte Aktionen den Freien Gewerkschaften, die Inter

Entlassung als ungültig zu erklären.

essen der gesamten städtischen Arbeiterschaft zu

Auch das Kapitel Doppelverdiener" wurde vertreten.

Kraft, vor allem aber einer Opferbereitschaft und Hingabe, deren nur eine Partei von solch stolzen Traditionen fähig ist, wie es die unsrige ist. Was besprochen und wie sich der Herr Abgeordnete, Der Sieg der Hakenkreuzler in Karlsbad ist die nächste Zeit erheischt, fönnen wir allein nicht der vorgibt, vom arbeitenden Volk gewählt zu zu einem Fluch für die dortigen städtischen Ar­und aufzeigen wollte, wie die Einwohner von Sta- schaffen und kann auch keine andere sozialistische sein und auch arbeitendes Volk vertreten will, beitnehmer geworden; die Unternehmersekretäre in dieser Frage benahm, sei nicht verschwiegen. der Industriellen- Organisationen fönnen nach Partei allein bewältigen. Wie im internationalen Maßstabe nur Es wurden Arbeiterinnen entlas- Karlsbad gehen, um von den Hakenkreuzlern zu die Zusammenfassung der Kräfte aller sozia fen, die während der Sommer mo- lernen, wie man die Arbeiterschaft um listischen Parteien der Welt den Kapitalismus nate in einem städtischen Betriebe Rechte und um ihre Kollektivverträge bringen ihre entscheidend schlagen, den Fascismus nieder- gegen einen Wochenlohn von Ke 100 kann. Ein Versuchsgarten fürs Dritte Reich ist werfen, dem Völkermord ein Ende bereiten eingestellt sind, weil die verwitwete Mut also auch in unserer Republit erreicht worden.

lingrad sich, der offiziellen Industrialisacia" vom 7. September 1931 zufolge, auf Grund von Lebens­mittelfarten stundenlang wegen Kohle und Brot anstellen, wie die Arbeiter von Stalingrad Tag und Nacht auf die Milch warten und sich Trub " vom 17. August 1931 meldet, in Lugous

wie der