Nr. 256Sonntag, 30. Oktober 1932Seite 11.Defizit auch im WienerGemeindehaushalt.Wien, 29. Oftober. Der Rechnungsabschlußder Geuieinde Wie» über das Jahr IW weistGesamteinnahmen v>n 453,027.900' Schillingund Gesamtausgaben von 191,092.000 Schilling,milhin einen i'-cbarungsabgang von 36,065.000Schilling auf.«UM WH U4Uzusammen und zwei Hände.— Man muß sie über.„Na, du hast dich ja gut herausgemacht—Im SavoyPhot. Pavamsuyt.T agesneuigkeitenbin ich— und— könntest die Geliebte von Al Capone sein, di«gleich in di« Metropolitan-Oper fahren wird."Gilgi ist wach vor Müdigkeit.„Gib mir maldi« Hand, Pit— halt' meine Hand fest---fester— so daß es weh tut—, ich muß bis ins Herzhinein wissen, daß du mein« Hand hältst." Pitpreßt Gilgis Finger— wenn die«in Wort wieHerz sagt, dann stimmt doch was nicht mit chrder Pulsschlag ihrer Finger, die nackte weichefrüher. Wenn sie di« Augen zumachte, sah sienichts— nichts— jetzt sieht sie viel hinter geschlossenen Lidern.„Schlaf nicht ein, Gilgi!" Pit sitzt ihr gegen-Di«'letzten Worte des Liedes sind verhallt, dastimmen die Fanfaren die„Internationale" an.Jubel, stürmischer Beifall begrüßt die herrliche,erhabene Melodie, Jubel, aus dessen Berklingendie feierlichen Worte aufsteigen, die Worte, dienun von uns allen mitgesungen werden:„Völker, hört die Signale!"Ein Jugendgenofse ruft in den Saal:„DieArbeiterjugend grüßt den Parteitag!"— Grüßend Heven die Jugendlichen Hände. Laut entbieten sie— und der ganze Parteitag wird freudiges Echo:„Freundschaft! Freundschaft! Freiheit!"Dujardin gestorben.Brüssel, 28. Oktober. Der sozialistische Abgeordnete Dujardin, Präsident des Internationalen Bergarbeiterverbandes, ist heute mBrüssel gestorben.•Mit Dujardin geht ein alter• Borkämpfer der Bergarbeiterbewegung dahin. Seitmehr als 40 Jahren ist er in der belgischenBergarbeiterbelveguna tätig gewesen, seit annähernd zwei Jahrzehnten war er Präsident desbelgischen Bergarbeiterverbandes. Nach demTode Richards, des englischen Präsidenten derInternationale, ist. Dujardin zum Präsid.n-icit der Bergarbeiter-Internationale gewähltworden und als solcher wurde er auf dem letz-Hat was für sich, mit Gequatsche lKefühl zu-decken. Liebe Olga.- Gilgi hält Olgas Hand, ihreKnie sind eingeschlossen von Martins Knien.Sprechen drei Menschen zusammen.^sprechen Kmelieb haben, Olga, diesesleichtsinnige MWchen—Gilgi lacht, rafft miteiner hübschen, leichtenBewegung den Pelz überder"Schulter zusammen—am schmalen blassen Ring-finger glimmt der dunkleAmethyst— hält mit derLinken Olgas Hand um klammert, gräbt ihr dieNägel in die weicheHandfläche. Keine Angst.meine Kleine—: sagenOlgas Finger— keineAngst-s* wird nichts ge fragt, nichts gesprochen—werd' warten, uud tvennsdrauf ankommt,da. Weißt du.nochgenügt, daß du's weißt?Donk dir schön, Olga.„Wohin fahren wireigentlich? So in's So-vovh..,La, erst Chablis— alten Pommery späterAch, Martin, ich glaub', die meisten feinenLeuten haben die Kellnerpsychose. Die bestellennur so vornehme Sachen und tun, als wenn'sihnen selbstverständlich wäre— nur um demKellner zu imponieren. Auch ein Ehrgeiz!"Man ißt, man trinkt, man lacht. Man isteinverstanden miteinander und fühlt sich wohl.—„Ich kann heut' nichts vertragen", klagt Gilginach deist zweiten Glas Sekt.; Ist wie knockoutgeboxt von schtverer bleierner Müdigkeit. Lachtgleich darauf wieder, ist ausgelassen und um eineganz, ganz kleine Nuance zu laut.„Prost Kinder!"ruft sie, ein böses Spottflackern im Ton. Galgenhumor.„Prost Kinder— sind wir nun drei odervier hier am Tisch?"„Siehst du schon doppelt,Gilgichen?"„Qui sait?" Sie lacht..„Bor ein paar Tagen war Pit he.i-.mir",erzählt Olga,„er hat nach dir gefragt, Gilgi undPit!„Gilgi fährt sich über die Stirn.^Pit! WaZ macht er; wie geHsis ihm?" Ihre(fragen überstürzen sich. Wenn er mich gesuchthat, dann brqucht er mich— Gilgi spürt plötzlichsinnlose Sehnsucht nach Pst, seiner harten. Einsamkeit, der Unverschwommenheit seines Wesens.Sie springt auf—„ich muß mal eben hin zuihm— fei mir nicht böse, Martin— spielt ernoch in der Lintgasse, Olga? Ich nehm' ein Taxi,Martin— in fünf Minuten bin ich da, in szm-testens einer halben Stünde wieder zurück.' Martin macht Einwände, Olga macht Einwände: jetzt— so plötzlich— doch lange genug ohne ihngegangen— Zeit bis morgen— warum dennnur— warum...„Herrgott im Himmel, machtmich doch nicht verrückt.Muß denn auch immer aller erklärt"werden!!!Ich will jetzt gehn— jetzt will ich— nein, alleinwill ich..." Schon sitzt sie draußen im Auto.Märchssn von Tahiti«.„Tag, mein Junge",sagt Gstgi und tippt Pit auf die Schulter— genauwie damals... Pit sieht aus. Sein Gesicht istnoch schmaler, noch blutloser geworden, die Augennoch mehr eingesunken— anders— nicht weicher— nein weiter im Blick.„Setz dich nur, Gilgi, ich komme gleich zudir." Nach kurzem, harten Druck läßt er ihreHand fahren... Märchen von Tahiti.'.. Gilgiläßt den Pelz halb über die Schulter gleiten.Sehr fein sicht sie aus, sehr schön und elegant.Sie hatte ganz vergessen, daß sitz so aussieht— weil die Kellnerin sic so respektvoll nachihren Wünschen fragt, fällt's ihr wieder ein. Sieschämt sich fast ein bißchen vor Pu--- ihte Eleganz kommt ihr so verlogen vor. Sie schämt sich,weil sie so verliebt ist in diese verlogene Eleganz.Muß sogar noch den Ring besonders blank reiben,die Falten deS Kleides gefälliger ordnen.„Bitteschön." Di« Kellnerin mit dem hoffnungslas verwüsteten Gesicht stellt das Glas Portwein vorGi^i hin— du, dummes Luder, du— grinse'doch nicht so devot! Wenn ich mit meinem verknautschten Trenchcoat, nach Arbeit riechend, hiersäße, ich würde dir nicht imponieren! Du, schämstdu dich nicht, so dumm zu sein, so furchtbardumm... Ich muß morgen mal zum Arztgehn— morgen oder übermorgen oder— ob dasstimmt— das... Märchen von Tahiti.,.Gilgi schließt die Angen, das hat sie nie getan—Fanfaren rufen.Und nun drängen Delegierte, di« bishernoch plaudernd"im Stiegenhaüs verweilt, hastigin den schon überfüllten Saal. So groß er ist,er bietet kaum-genug Raum für die Vertreterunserer politischen Organisationen/ für dieAb.gesandten; der Gkwenschaften»' Genossenschaftenund Kulturorganisationen, für die fast fünfhundert Genossen und Genossinnen, die das Parlament der sudetendeutschen Arbelterklafse bilden.Nur ein kleiner Teil des Saales konnte denGästen überlassen werden, den vielen Genossinnen und Genossen, die als Zuhörer, als leidenschaftlich interessierte Zxhörer gekommen sind.Die Fanfaren rufen...Die Blicke aller wenden sich der Tribüne zu,über der auf rotem Grunde die alte revolutionäre Parole, die aufrüttelndste, revolutionärsteParole, die je Masicn erfaßte, mahnt und verheißend mahnt:Proletarier aller Lärrder, vereinigt euch!„Freundschaft!"—„Freiheit!"-: UnsereKämMrütze, die Grütze, die unser Wollen künden: Fremchschaft in Freiheit, im Hintergründeder Bühne, zu beiden Seiten der roten Fahne mitden drei leuchtenden FreiheitKPfeilen.- Und vorder Fahne der Denkerkopf von Karl Marx.Die Fanfaren rufen...Jugend marschiert aus, marschiert, viele roteSturmsahnen tragend, durch den Saal, auf dieBühne, füllt sie. Burschen und'Mädchen inblauen Blusen, Jungarbeiter und Rote Falken.Die Jugend grüßt den Parteitag mit demKampflied prüder, zur Sonne> zur Freiheit!"I-Die Delegierten erheben sich, singen freudig mit.Schulter, der zurückgelehnte Kopf— ein roterkleiner Fleck auf der weißen Kehle...„imschenkst mir was, Gilgi, wenn du dir von Mirhelfen läßt." Er hat sie gesucht, mit ihr sprechenwollen, hat sie gesucht— den guten kleinenFreund, und jetzt...„Pit"— von weit her fällt Gilgis Stimmein den Raum—„ich bin verhungert nach harterEhrlichkeit— Pit, ich wollte mein« Hand andersvon dir gehalten haben... du kannst mir nichthelfen, indem du etwas für mich tust, du kannstmir nur helfen, weil du da bist. Sei hart undbös« und klar, Pitt, ich brauche das." Gilgi siehtPit nicht an, ihr Blick verfängt sich irgendwo imrotweißen Papierfransengekringel an der Decke— aber sie weiß, daß es gerade Pit ist, zu demsie spricht.„Vielleicht weißt du schon, daß ich jetztkeine Arbeit habe, daß ich mit einem Mann lebe.. Pit sitzt vornübergebeugt, sieht auf GilgisArm: eine schräg«, straffe, weiße Linie, die inseiner Hand mündet. Die tote Gleichgültigkeitdieser Linie ist plötzlich ein« böse, harte Beleidigung für ihn. Sein« Hand bekommt Lust, sichfünfnaglig in die weiche blasse Schulter zu graben, di« schräge Linie herabzufahren— fünf blutig« Streifen in das unbewegte starre Weitz zuzeichnen. Sein Hirn umschließt Gilgis Wort«.„Ich arbeite nicht mehr, ich lebe mit einemMann..„Magst du ihn?"„Seit wann hast du überflüssige Fragen,Pit! Ich werd' ausgerechnet mit einem leben, denich nicht mag! Ich sag' dir das nur als Ein-! leitung, diese Tatsachen. Tatsachen ängstigen michnicht, mit Tatsachen werd' ich fertig. Ich bekomme vielleicht ein Kind— sowaS passiert alleTage— ich weiß nicht wie vielen Mädchen.Wenn's so ist, werd' ich auch damit fertig, keinGrund, sentimental zu werden oder den Kopfzu verlieren. Nein, was mir Angst macht, istetwas anderes. Man spricht sonst nicht darüber,oder wenn man drüber spricht, dann unwahrund verschleiernd... so kommt'S, daß man nichtweiß, ob man nun plötzlich unheimlich verschieden ist von andern, man weiß nicht, ist'S normalund macht's jeder durch, oder ist man allein miteiner Krankheit..."„Was--- meinst du?"(Fortsetzung folgt.)Leu Kongreß in London dieses Jahres einstimmig wiedergewählt.Als Charakterzug seiner>vahrhaft internationalen Gesinnung kann folgende Sache gewertet wexden. Dujardin war schon seit derVorkriegszeit Bürgermeister seiner Heimatstadt,einer größeren Bergarbeiterstadt bei Lüttich.Während der deutschen Besetzung im Weltkrieg, bekam-er als Bürgermeister einen Erlaß desdeutscheu.MilitärkomMandamen..zwecks Übersetzung und Verlautbarung an die Bevölkerung.Der Beamt«, der in« U^bersetzung vornahm,konnte die Unterschrift des militärischen Befehlshabers nicht lesen und fragte Dujardin^ wasda zu machen sei. Dujardin sagte, schreiben Siehin:„Unterschrift unleserlich". Deshalb wurdeer von dem deutschen Militärgericht angeklagt,zu schwerer Kerker st ras« verurteilt und erlangte seine Befreiung erst m.tdem Rückzug der deutschen Arm«.Dujardin war aber trotzdem unseres Wissens der erste ausländische Delegierte, her imJahre 1920 in Gnesen wieder an einer deutschen Bergarbeitertaguüg teilgenommen hat.Sein Ansehen bei den Bergarbeitern Belgiensund der Bergarbeiter-Internationale war grüß.Dujardin war auch in der Partei tätig und langjähriger Deputierter der belgischen Arbeiterpartei.Heldentod im Dschungel.Hundert« verdurstet?Asuncion, 28. Oktober. Einem amtlichenBericht des Kriegsministeriums zufolge wurdet!| im Chaco-Gebiet etwa 100 Soldaten der bolivianischen Armee durch eine Hilfskolonne tot, aufgefunden, die in den dortigen unwegsamenGebieten verdurstet sind. Nach einer Erklärung dreier bolivianisiher Soldaten, die voneiner paraguayischen Vorhut gefangen genommsüwurden, sind 4 Offiziere und 170 Soldaten eines Jnfanrcrieregimenies-r- darunterauch Gefangene— in bcn3)id>ungdn f|> u r.los verschwunden.Geschändet und verbrannt.Grencltaten einer polnischen Räuberband«.Warschau, 29. Oktober. Im Dorfe Zdzielö-wice in der Nähe von Lublin ist ein alleinstehendes.Haus von einer 10 Mann starken Räuberbande überfallen worden, die schwer bewaffnetwar. Die Banditen vergingen sich ander Frau des Bes itzers, dann begossensie sie mit Petroleum und zündetensie« n. Nachdem sie das ganze Haus geplünderthatten, flohen sie in den Wald..Ein Dorfbewohner, der den Ueberfallenen zu Hilfe eilen wollte,wurde von den Räubern«rschosien.Ku Tchulstreik.Beuthen an der Oder, 28. Oktober, InBeuthen an der Oder ist ein Schulstreik auS-gebrochen. Infolge der Angliederung her'Stadtan den Kreis Glogau mußten die UnterftützungS-vichtsätze für die Erwerbslosen dem GlogguerKreis angepaßt werden. Das bedeutete citte Herabsetzung der Unterstützungssätze. DaraufhinVom RundfunkEmpfehlenswerte- aus Oen Programmen.Sonntag.Prag: 16.00 Konzert. 18.00, Deut sch« Sendung:„Die drei Musketiere", Querschnitt. 19.00Blasmusik. 20.00 Oper aus Preßburg. 22.20 Tschechi-sche Jazzmusik.— Brünn: 10.00 Smetana- undIieriwa-Stllnde. 18.00 Deutsche Sendung:Schranunelquariert.—. Berlin: 15.30 Orchesterkonzert. 18.00 Brahms. 19.20 Caruso singt italienischeLieder(Schallplatten).— Breslau: 11.30 Bach-Kantate. 19.25 Kleine Violmmusik.— Frankfurt:10.30 Morgenkonzert.— Mühlacker: 11.00 Sinfoniekonzert. 13.18„Die vier Jahreszeiten". 14.30 Schumann-Lieder.— Hamburg: 17.15 Chorkonzert. 18.15Seltene Welke von Mozart. 20.00 Richard-Wagner-Abend,— Königsberg: 12.00,Orchesterkonzert. 20.00Volkslieder.wurde der Schulstreik erklärt und 50 Kinder sindnicht mehr in der Schul« Erschienen. Es wurdensogar Streikposten ausgestellt. Ferner ist geplant,einen Mieterstreik zu erklären. Di« Polizei warntin einer Bekanntmachung vor der weiteren Durchführung des Schulstreiks und kündigt gegebeiten-falls Bestrafung der Eltern an.Kommt der„Heilsarmeeprozeß"? Der HerrHaider war es, per während des Bolkssportpro»zcffes das„Heer vom Hakenkreuz" mit derH e i l s a r m e e verglich, nicht nur, um dieLächerlichkeit der Bewegung, der er angehört,sondern auch um seine eigene Unschuld zu beweisen. Die polizeilichen Erhebungen, die jedenfalls gepflogen werden, uw auftauchenden Gerüchten von der Üeberflüssigkeit unserer agrardemokratischen Polizei entgegenzutreten, werdendie Stichhältigkeit der von Herrn Jng. Haiderangedeuteten Beschuldigung gegen die sogenannteHellsarmee ergeben.— Ihr militärischer Charakter, den sie schon im Namen betont, ist evident. Ihre Mitglieder tragen Uniformen, diedenen der Polizei nicht unähnlich sind. Sie sindeingeteilt in Mannschaften und Offiziere. IhreZeitung trägt den bezeichnenden Namen„DerKriegsruf".. Sie steht in Verbindung mit ausländischen Faktoren und sammelt Kräfte undGeld für ihren Kamps, den sie gegen die Unmoral zu führen vorgibt. Das kann aber jedersagen, sogar die Polizei. Dazu braucht man nichtgleich eine Armee. Da genügt allenfalls diechristlichsoziale Partei. Es besteht der dringendeVerdacht, daß die Heilsarmee die Losreitzunggrößerer Gebrete unseres Staates und ihre odergar des ganzen Staatsgebietes Einverleibung andas sogenannte„Reich Gottes" anstrebt. Fürihre Bestrebungen macht sie Propaganda in Versammlungen, die zum Teil unter freiem Himmelstattfinden- und^ durch. Propagandazüge m geschlossen«« Formationen unter. Mitsührung vonFöhnen und Vorantritt von Spielinannszüge.r.Ihre Propagandartdner sprechen häufig, umvan der'Polizei nicht verstanden zu werden,'neiner fremden Sprache, angeblich der Staatssprache Großbritanniens. Ihre tschechischenUebersetzer bemühen sich dann, eine unpolitischeund harmlose Rede vorzutäuschen. Das dürfteaber stets nur zur Täuschung der Polizei unddes Publikums dienen sollen. Denn weshalbharmlose Reden in einer fremden Sprache geführt werden sollten, ist nicht einzusehen, dasolchen behördlicherseits nichts im Wege stehl.Die ganze Angelegenheit ist jedenfalls sehr verdächtig und wir hoffen, daß sie die zuständigenStellen pflichtgemäß und eingehend behandelnwerden. lt.Beschleunigung der Schnellzüge Wien—Telsche n—Berlin. Aus der in Brüssel.abgehaltenen Internationalen Fahrplankon-ferenz wurde auch ein« wesentlich« Be-schleunigung eines Schnellzugspaares aufder Strecke Wien—Tetschen—Berlin beschlossen,die mit dem nächsten Sömmerfahrplanin Kraft treten soll. Es handelt sich um dieSchnellzüge, die Prag um 14.30, bezw. 15.20passieren. Die Verkürzung der Fahrdauer beträgtauf der Streck« Wien—Berlin eine Stundeund zwölf Minuten, in der Gegenrichtung45 Minuten. Der Zug ans Wien wird in Pragetwas früher eintreffen als bisher(13.37), derBerliner Schnellzug etwas später(16.29).Aus der Autobuslinie Prag—Teplitz-Schönaubeginnt der Betrieb am 1. Npvember l. I. Abfahrt von Prag 17 Uhr 40 Man., Abfahrt vonTeplitz-Schönau 7 Uhr 5 Minuten. Standort derAutobuffe in Prag beim Wilsonbahnhof.Der Bock als Gärtner. Bei einer Revision derKirchenkasse in Pulsnitz bei Bautzen wurdefestgestellt, daß der Kirchenkassier PeiAer Unterschlagungen in der Höhe von 62.000'-irk begangen hatte. Peisker hat die Unterschlagungen zugegeben.- Er wurde in-Haft genommen.Meteor über Böhmen. Am 22. Oktober l. I.,um 21 Ühr 19 Minuten, wurde auf der Sternwarte in Prag, Petkin, ein großes Meteorbeobachtet, dessen Helligkeit der des PlanetenVenus glich. Weitere Nachrichten von demselbenMeteor sind inKöniggrätz eingegangen. DieStesaniksternwarte bittet um Einsendungvon Beobachtungsberichten. Am wertvollsten wären Angaben über di« scheinbare Bahnzwischen den Sternen, was ein« Berechnung dertatsächlichen''Höhe der Entzündung und derBahn des Meteors ermöglichen würde.300 Todesopfer eines Taifun-. Wie die Agentur Jndopacifique auS Saigon meldet, hat derTaifun, der am 15. Oktober l. I. über den ana-mitischen Küstengegeitden niedergegangen ist, 300Todesopfer gefomert. Der Sachschaden ist ungeheuer.