Nr. 261

Samstag, 5. November 1932

Seite 3.

39)

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IRMGARD KEUN :

Gilgi

eine von uns

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Gilgi sieht ihm nach, wie er mit seinem Köfferchen die Treppen hinuntertorkelt schließt dann langsam die Flurtür. Geht herum wie im Traum, räumt das Geschirr ab und bringt's in die Küche. Legt sich wieder ins Bett. Was wird mit den Menschen gemacht? Was? Was? Man müßte einander helfen das ist so wichtig und da sind kleine blaſſe Kinder, die nicht zu essen haben. Ohne Martin täm' ich weiter, und Martin würd ohne mich nicht soviel Schulden machen. Und dabei ist Liebe doch gar nicht so wichtig- solange es Menschen gibt, die arbeiten wollen und nicht dürfen solange es Menschen gibt, die man kein Geld verdienen läßt solange es kleine seinder gibt, die nicht genug zu essen haben... und immer die summende Sehnsucht in den Gliedern, die süße widerliche Sehnsucht ich halte das nicht mehr aus, ich will tot sein- ich will das nicht mehr ich will nicht

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es

Deutschland vor der Wahl.

( Von unserem Sonderberichterstatter.)

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efelt mich an, daß ich so machtlos gegen Itens wohl bewußt sind. So geben sie sich denn meinen Körper bin. Und wenn ich mit Martin auch gar keine besondere Mühe mit ihrer Bettelei. darüber sprechen könnte! Aber das tann Man könnte meinen, daß nach so oft wieder­ich nicht wenn ich was sage, dann trifft's nie holten Wahlen nun die Leute müde wären. Das das Gigentliche, gibt nur ein schiefes Bild ist nun das Wunderbare, daß dies wenigstens bet Worte, die über die Lippen kommen, offenbaren den sozialdemokratischen Kundgebungen nicht der ja nie, verschleiern nur. Und Gilgi denkt an den Fall ist. Sie sind oft noch besser besucht, als bei elenden, abgehärmten Jungen und sehnt sich nach den früheren Wahlen. Die Säle füllen sich schon Martin und schämt sich, daß sich dem Gedanken eine halbe Stunde vor Versammlungsbeginn, jo an fremdes Elend die Sehnsucht nach Martin daß man pünktlich zur festgesetzten Zeit beginnen hinzumischt und fließt ein winziges Tröpfchen faun. Nicht nur in der Stadt, sondern auch in Feindseligkeit in die Sehnsucht und schämt den industriellen Orten auf dem Lande. Die Ver sich, weil der Sehnsucht nach Martin so über- sammlungen tragen auch ein feierlicheres Gepräge starkes Mitleid mit einem anderen, Fremden als früher; gewöhnlich wird einleitend ein Lied beigemengt ist und fühlt sich schuldig vor gesungen, die Rednertribüne wird von Fahnen Gedanken flantiert, an allen Saalwänden stehen unifor­sich selbst anderen allen Ruhe, einmal Ruhe mierte Reichsbannerkameraden, überdies ist meist fahren Karussell haben. Findet man wohl erst, die Ruhe, wenn auch noch eine Abteilung in einem Nebenraum Verzicht einen in sein graues Gefängnis zwang fonzentriert. Bei der Einleitung überträgt der -wenn man alt und unbegehrt geworden ist... Vorsitzende die Wahrung des Hausrechtes an den Saalschutz und obwohl vielfach Nazis und Kom Müde bin ich... Kracks macht die Flurtür und gleich munisten anwesend sind, kommt es kaum zu darauf steht Martin im Zimmer, schwenkt ver- irgendwelchen Störungen. Die Referate werden versehr sehr aufmerksam angehört, oft wird der Redner gnügt seinen Schuhkarton. Hab' alles fabelhaft von Beifall unterbrochen. Den Abschlußz bildet gut beſorgt, wirst zufrieden sein, mein Süßes dann wieder ein Lied oder eine Vorführung eines aber was hast du denn nur?" Er setzt sich zu ihr politischen Kabaretts der Roten Pfeile"( frit­Wie siehst du aus so weiß und hast du her hießen sie Rote Ratten"), die es nun schon in vielen Orten gibt. Sie werden meist von An gehörigen der Jugendgruppen gebildet und es ist wahrlich eine Freude, die Begeisterung zu sehen, mit der die Jungkameraden im Reichsbanner und bei diesen Veranstaltungen mitwirken.

geweint?"

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Ach, das liebe Gesicht und die gute Stimme! st nur die Erkältung, Martin." So müde jedes Wort muß man aus sich herausgraben. Ich werde dir Tee kochen, Gilgichen und du, sag' mal du mußt heute im Bett bleiben was sind das denn da draußen im Flur für viele gelbe Büchsen?" ( Fortsetzung folgt.)

Unsere Genossen gehen frohen Mutes in die Wahlen. Allgemein ist die Ueberzeugung ver­breitet, daß diesmal die Hakenkreuzler einen er heblichen Rückschlag erleiden, besonders auf dem Lande, wo die Bauern ihren Versprechungen ein­fach nicht mehr glauben. Ueber 200 Mandate dürften sie diesmal kaum hinauskommen.

Ja, da haben wir eben geheiratet. JhMuß ja gehn, nicht? Du, Gilgi , ich schreib' dir freute mich auch sehr über unsere eigene Woh meine Adresse auf besuch mal die Hertha , ja? nung und alles und Die würd' sich freuen ist immer so allein war alles wunderschön man tam sich als junger Bengel mächtig gehoben wir haben gar keine Freunde bor , wenn man so sagen fonnt: meine Frau. Und Ja, Hans, ich werd' sie besuchen. Auf die Hertha war doch Sekretärin bei Brandt& Co., Wiedersehen, Hans." verdiente recht gut- na, und mein Gehalt dazu! Wir konnten herrlich auskommen. Und Hertha wollt ihre Stelle behalten die nächsten zwei Jahre, bis ich genug verdiente für uns beide. Aber dann kam das erste Kind, und da hat sie lange Zeit mit ja ner ekligen Brustgeschichte zu tun gehabt. Und dann ging unsere Firma pleite monatelang lief ich rum ohne was. Und die Wohnung mußten wir aufgeben und sind in' ne Dachlammer hinten in der Friesenstraße gezogen. Und so eine gute Frau, die Hertha , Gilgi ! nie geflagt, nie gejammert. Und die schweiste Zeit war auch die schönste da hab' ich gelernt, was es heißt, wenn ein Mensch wirklich zu einem ge­hört. Ich kam dann bei einer Versicherungs­gesellschaft unter als Agent- das lag mir nicht gleich, so hartnäckig und intensiv auf Leute ein­zureben aber man fann's fich in unserer Zeit wirklich nicht leisten, daß einem irgendwas nicht liegt. Ich gab mir furchtbare Mühe aber als ich gerad anfing, in die Sache hineinzuwachsen, wurd' ich schon wieder entlassen. Und die Hertha Eine seltsame Bereicherung des Stadtbildes befam's zweite Rind. Wir haben uns doch so lieb. bieten die bettelnden SA- Männer, die an allen Doch sei dem, wie immer. Die Sozialdemo Wie furchtbar das ist, Gilgi , daß man sich nur Ecken stehen, frierend und zitternd in dem feucht- fratie fann sich nach wie vor auf die große Masse Unglück bringt, wenn man sich, lieb hat. Die falten Wetter, und klappernd ihre Sammelbüch der überzeugten Partei- und Gewerkschafts­Hertha allein wär' weitergekommen, und ich allein sen schwingen. Doch ach, der Ertrag ist fläglich genossen stüßen, die treu zu ihr halten und unter wär' auch weitergekommen. Und zusammen ist J. B. Dresden , 4. November. und ich sah während der verflossenen zwei Tage unsäglichen Opfern die riesigen Wahlkosten auf­man verloren und aufgeschmissen. Und ist ver- Zum fünften Male in diesem Jahre werden noch niemand einen Pfennig hineinwerfen. Da bringen, die Papens Experimente mit der Demo­bunden auf Gedeih und Verderb, und wenn man die Wähler in Deutschland am Sonntag zur gegen pflegt ein Dreipfeil- Mann gewöhnlich fratie verursachen. Und dieser Opfermut gibt auseinandergehn wollt' da krepierte man dran. Urne schreiten. Nach außenhin wirft der Wahl- neben so einem Bettler zu stehen und nicht mit uns die unerschütterliche Gewißheit und Zuver -Müßt keine Liebe auf der Welt geben, Gilgi ." fampf feine besonders hohen Wellen. In der" freundschaftlichen" Bemerkungen zu fargen. ficht, daß an ihm alle Anschläge der Reaktion Müßt' teine Liebe auf der Welt gebert, Großstadt wird naturgemäß viel mit Blakaten man sieht es den kommandierten Naziburschen zerschlagen werden und daß die Partei des Klassen­Hans." gearbeitet und man darf durchaus objektiv fest- an, daß ihnen gar nicht besonders wohl zumute bewußten Proletariates Deutschlands allen Ge­Ja, ich bin gerannt von Pontius zu stellen, daß die Sozialdemokratie die wirkungs ist und daß sie sich der Kläglichkeit ihres Auftre- walten zum Trotz zum Siege schreiten wird! Pilatus, war Gehilfe in' ner Garage, Aushilfs vollsten Plakate herausgegeben hat. Vor allem fellner in nem Gartenlokal. Hab' Adressen ge- fallen da riesige handgemalte Bilder auf, die schrieben und Zeitungen ausgetragen. Einmal ganze Litfaßsäulen bedecken. Eines zeigt eine bekam ich ein gutes Angebot für Holländisch große Fabritsanlage, welche die Aufschrift zu Indien fonnt ich ja nicht annehmen. Dann vermieten" trägt, daneben die Meldekarte des Ar­mal wieder Vertreter für' ne Wäschefabrik und beitslosen Meyer. Als Gegenstück drei ineinander wieder für' ne Zeitlang Wohlfahrtsempfänger. greifende Zahnräder: hier die sozialistische Plan­Hätt' auch mal' ne anständige Sache als Filialwirtschaft, dort die Wirtschaftsanarchie im Rapi­leiter haben fönnen wenn ich viertausend talismus. Auf einem dritten Bild recent sich ein Mart Raution gehabt hätt hatt' ich natürlich riesiger Mörser und ein langes Kanonenrohr nicht. Und wieder mal mit Staubsaugern von drohend in die Luft, darunter ein mächtiger Haus zu Haus gezogen und jezt mit Bohner Pflug, der in dem braunen Erdreich Furchen -Dumer das nicht selbst durchge- sieht. Strieg und Verwüstung als Begleiterschei­macht hat, weiß nicht, wie das ist. Wie ein Ber- nungen des Kapitalismus, schaffende Arbeit als brecher wird man behandelt, wie ein ganz ge- Symbol der neuen sozialistischen Ordnung. meiner Verbrecher. Das knallt dir die Tür vor der Nase zu das sieht dich so böse und feind felig an und man läuft und läuft und läuft, und oft deckt der Verdienst eines Tages noch nicht mal die Kosten für abgelaufene Schuhsohlen. Aber man hat ja verflucht die Pflicht nicht den Mut zu verlieren, nicht wahr?" Silflos zudt es um seine Mundwinkel und es wird ja wohl auch wieder mal besser?" Und er sieht Gilgi an, will sich ein Ja aus ihr herauslesen und plößlich fällt jein Kopf bornüber auf die Tischplatte, und die Schultern zucken, sein ganzer Körper schuttert der weint, mein Gott, der weint ein frächzender Schluch ton tommt aus seiner Stehle noch einer, noch einer das kann man nicht hören, das kann man nicht sehen einen Mann, der weint. Und das Schluchzen mein Gott Gilgi ist aufgesprun­gen, lehnt kreideweiß an der Sessellehne auf, ich kann das nicht hören der schlucht so furchtbar ich werde wahnsinnig, ich spring aus dem Fenster, wenn er nicht aufhört... Und nun hebt er den Kopf, das Weiße in seinen Augen ist ,, das wird

wachs.

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hör'

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Ein Toter beim Berliner Verkehrsstreik.

Zusammenstoß zwischen Streikenden und Polizei.

genommen sei.

Berlin , 4. November. Bei dem schweren zum Schuß der vereinzelt ausfahrenden Wagen Zusammenstoß zwischen Polizei und Streifenden in Aussicht genommen. Der Polizeipräsident teilt vor dem Schöneberger Betriebsbahnhof sind zwei mit, daß die Polizei mit allen ihr zu Gebote weitere Personen verlegt worden. Der Erichos stehenden Mitteln, nötigenfalls auch durch Ge sene und die drei Verleßten find sämtlich SA brauch der Schuhwaffe, Angriffe gegen Leute. Auch unter den Kommunisten, die sich an das Personal oder Betriebseinrichtungen der der Zusammenrottung beteiligt hatten, sollen Verkehrsgesellschaft abwehren wird. Die ge= mehrere Personen verlegt worden sein, die aber samte Polizei soll rücksichtslos eingesetzt Andere Plakate wenden sich an die Ver- von ihren Kameraden fortgeschafft worden sind. werden. nunft der Menschen: da wird aufgezählt, wie der Da der Schiedsspruch über die Verblindlich­Dagegen wird von amtlicher Seite bestritten, Lohn des Arbeiters unter der Junkerregierung feitserklärung des Schlichters im Streit des Per- daß der Einsatz der Reichswehr oder die Ber­gesunken ist, wie man die Unterstützungsfäße auf ſonals der Berliner Verkehrsgesellschaft heute hängung des Ausnahmezustandes in Aussicht allen Gebieten der Sozialversicherung verkürzt früh noch nicht allgemein bekannt war, ist die und abgebaut hat. Und überall die riesige 2, die Arbeiterschaft der BVG. noch nicht in den Bahn­Auch die Gerüchte, daß die Regierung die Liftennummer der Sozialdemokratie und der drei höfen erschienen. Die BVG. hat jedoch durch Säu­Pfeile. lenanschlag den Wortlaut des Schiedsspruchs be- Berliner Vorfälle zum Vorwand nehmen werde, Die Hakenkreuzler ziehen natürlich alle Re­ver­gister der Demagogie. Um ihren unaufhaltsamen gegeben und den Arbeitern eine Frist bis um die Reichstagswahlen am Sonntag zu ver­2 Uhr zum Erscheinen auf der Arbeitsstätte schieben, werden nicht für für wahrscheinlich Rüdgang doch ein wenig aufzuhalten, schrecken sie vor feiner Niedertracht zurüd. Ohne SPD . Bis heute morgen sind im Verkehrszeit gehalten. feine Papen- Regierung" so verkündet ein 297 Bersonen zwangsgestellt worden. Plakat der Partei, die der Steigbügelhalter der Junker war und dann den Fußtritt erhielt. Auf Streifleitung der Verkehrsarbeiter bezeichnet, Von einer Stelle, die sich als Zentrale Berlin , 3. November. ( Tsch. P.-B.) Außer einem anderen Plakat wird dargetan, daß alle Parteien jüdisch verseucht seien, nur die Bartei wurde erklärt, daß der Streik fortgesetzt werde. der Welt am Abend" hat der Polizeipräsident Schärfste Polizeimaßnahmen nun auch die Rote Fahne" bis zum 12. Novem­des Herrn Ifidor Göbbels nicht. angedroht. ber wegen Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze und wegen vorbereiteter Handlung zum Hochverrat verboten.

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gesetzt.

Eine Nazi- Roheit.

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Rote Fahne" verboten.

Die übrigen Parteien sind in ihrer Wahl­werbung reichlich lendenlahm, die Kommunisten eingeschlossen. Nur die Regierung greift zu In Berlin herrscht größte Unruhe und Er­mittelalterlichen Schauerbildern: da hält eine regung. Für morgen ist erhöhtes Polizeiaufgebot starke Faust" vicle dicke Schlangen am Kragen gefaßt, das sind die Reichstagsparteien, die Herr rot durchädert nissen die Fälle von psychischen Erkrankungen Papen am liebsten erwürgen möchte, dort mehr beffer, Gilgi und von Selbstmorden. Obwohl die Gefängnis­ich fühl, daß das nie mehr schwimmt eine grüne Wasserleiche, an Händen Frankfurt a. M., 3. November. Der Reichsverwaltung alles dazu tut, damit über die Lei­besser wird. Und das halt' ich nicht mehr aus einfach nicht mehr- aus- wenn ich über und Füßen mit schweren Stugeln belastet, auf bannermann Anton Schenkel, ein Schwerkriegs- den der Gefangenen möglichst wenig in der Def­denen SPD , KPD und das Hakenkreuz zu sehen beschädiger, wurde in Frankfurt a. M.- Höchst auf fentlichkeit bekannt wird, lassen sich nicht alle die Straße geh' und seh so dicke rotbädige ist, darüber ein Rettungsring mit der Aufschrift offener Straße ohne jeden Anlaß von einer Opfer des Gefängnisregimes geheim halten. So Kinder und denk dann an meine so blaß und Sindenburg". Eine entseßte Mutter hält ihr Bande von 25 Nazis angefallen. Das sind allein aus dem Gefängnis in Grudzione fol­ebend da oben in der muffigen Kammer. Für Kind und schreit nach Hilfe; Hindenburg ist der Gesindel fiel mit Koppeln, Schulterriemen, Stahl - gende Fälle bekannt geworden. Am 4. August mich allein würd ich doch nie den Mut verlieren Retter. Als einzige Partei stehen die Deutsch ruten und Messern über den Wehrlosen her. Der beging in diesem Gefängnis der politische Ge­- aber das half ich nicht mehr aus ich weiß nationalen hinter der Regierung, aber ihr Ruf Ueberfallene erhielt einen Stich in den Arm, fangene Wojtiut, Mitglied der weißrussischen nicht mehr fann nicht mehr. Tränen flingt ziemlich matt. wurde ferner erheblich am Kopfe verlegt und er- Sromada, Selbstmord. Am 27. August erhängte laufen ihm übers unverdeckte Gesicht, und er Neben der Plakatwirkung sind es Fahnen, litt ernste innere Verlegungen. schämt sich nicht wenn man mal soweit ist, die für die Parteien werben. Hier in Sachsen litt ernste innere Verlegungen. schämt man sich nicht mehr. find es eigentlich nur die Sozialdemokraten, die Hans, lieber Hans", sagt Gilgi . Das ist Kommunisten und die Nazis, die in scharfem Deutsche Ausfuhrprämie. doch nun einer aus ihrer Reihe. Und man Wettbewerb stehen. Vielfach wehen aus den Berlin , 4. November. ( Tsch. P.-B.) Die Not­müßte zusammenhalten, so sehr müßte man zu verschiedenen Fenstern eines Hauses alle drei verordnung vom 8. Dezember 1931 hat die Schaf sammenhalten. Viel wichtiger ist das als alles Barteifahnen. Rot sind alle, nur die Symbole fung einer Ausfuhrvergütung vorgesehen, danach Verliebtsein: wir Jungen müßten zusammen wechseln: die drei Pfeile der Eisernen Front, der sollte einem Unternehmer, der Lieferungen ins halten. Wir dürften so vieles nicht an einander Sowjetstern und das Hakenkreuz. Je näher der Ausland nachweist, ein Betrag bis zur Höhe der geschehen lassen, wir müßten alle, alle einander inneren Stadt, den Behausungen des Bürger- aus der Ware ruhenden Umsatzsteuer vergütet tums, desto zahlreicher die Hakenkreuzfahnen, in werden. Im Einvernehmen mit den Spizenver­fehr wirkliche Freunde sein... den Vororten dagegen überwiegen die drei Pfeile, bänden der Wirtschaft wird die Ausfuhrvergütung dazwischen der Sowjetstern. Um den Bahnhof in der Höhe von einem halben Prozent grundsätz Wettinerstraße ist der Sitz der Sozialdemokraten, lich auf alle Waren, die zum Erport gelangen, Bolkszeitung, Volkshaus, Bank der Arbeiter und gleichmäßig gewährt werden. Mit der Inkraft­Angestellten. Da flattert hoch von den Giebeln segung der Ausfuhrvergütung ist voraussichtlich trupig die Flagge mit den drei Pfeilen, aus allen schon am 1. Dezember 1332 zu rechnen. Fenstern wehen kleine Fähnchen, über dem Volks­haus leuchtet in grellroten Buchstaben ein feu­riges Lichtransparent Freiheit" und die drei Pfeile. Als Abzeichen werden sie immer noch zu wenig getragen, aber man wird doch oft genua und öfter als früher plötzlich mit dem Ruf Frei beit" aegrüßt.

Will mal weitergehn, Gilgi ", sagt Hans und steht auf.

,, Es regnet draußen." Ja, es regnet draußen." Du hast keinen Mantel?"

st auf dem Pfandhaus verfallen." Willst du mir mal sieben Büchsen Bohner wachs dalassen, Hans?" Das deckt sich gerade auf Heller und Pfennig mit dem Stempelgeld.

Ja, siehst du, Gilgi , ich war's Sprechen gar nicht mehr gewöhnt. Man soll't auch nicht sprechen leichter macht's nicht, macht alles nur bewußter. Wiedersehn, Gilgi . Wird ichon achn.

sich in der Gefängniszelle der politische Gefangene Piotrowski. Anfang September erkrankte der aus dem Gefängnis in Rawisz( Wojewodschaft Po­sen) nach dem Gefängnis in Grudzione über­führte ehemalige Abgeordnete Krynczuk, Mit­glied des ukrainischen Klubs 3mahanie", und mußte in die Abteilung für Nerventrante des Gefängnisspitals überführt werden.

Verbotene kommunistische Kundgebung in Wien .

Wien , 4. November. ( Tsch P.-B.) Die kom­

munistische Partei hat anläßlich des fünfzehn­jährigen Bestandes der Sowjetunion für den 7. November vier große Umzüge in verschiedenen Wiener Bezirken angekündigt. Wegen des allge Gefängnisbarbarei in Polen . meinen Aufmarschverbotes wurden alle diese bei Der Polizei ordentlich angemeldeten Kundgebun­Infolge der strengen Einhaltung des neuen gen nicht bewilligt. Bloß die in geschlossenen Gefängnisreglements und der völligen Vernach- Räumen und Versammlungslokalen für diesen lässigung der Vorschriften, die zum Schuße der Abend in Aussicht genommenen Versammlungen Gefangenen bestehen, häufen sich in den Gefäng- werden demnach stattfinden können.