Nr. 265
43)
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Tieb andrer
Gilgi
eine von uns
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Donnerstag, 10. November 1932
Und sie liegt nachts neben Martin nie laffe," hat er neulich gesagt. Er soll auch nicht Lönnte ich sein ohne dich. Immer wirrer wird wollen, daß sie das tut gerade darum tut das dunkle Knäuel ihrer Gedanken. Was ist mit man's gern... Es flingelt. Langsam geht Gilgi dir, Gilgi ?" fragt Martin. Unruhig ist er. War zur Tür. Deffnet. Hans- du?" Der steht da froh und zufrieden, solange sie ihm nur Spielzeug mit weißem, verzerrtem Gesicht. Worte stürzen und Zeitvertreib war jetzt hat er sie lieb, uns auf Gilgi ein hier und da fängt sie eins auf mit dem stärkeren Gefühl kommen Unsicherheit, einen Wechsel gefälscht für die Kinder Zweifel und Mißtrauen. Gilgi , was ist mit dir nicht anzeigen, wenn bis heute abend das wo warst du heute hast du mich nicht mehr Geld da sonst Hertha teine Ahnung bin ich dir zu alt gefällt dir ein Gefängnis ,, Sei still, Martin, sei still-oh, mein Gott - wie kannst du sowas sagen?" Er legt ihr die Hand auf den Arm braucht sie nur anzufassen, gleich ist die Haut wie versengt eine steile, fleine Stichflamme brennt aus jeder Berührung Sie legt ihm den Arm um den Naden wie fannst du nur zweifeln, daß ich dich liebe." Bon der dunklen Schwere ihrer Gedanken dringt etwas in ihn hineiner wehrt sich dagegen, hab leine Ruhe mehr, Gilgichen, halt es doch nun mal nicht solange aus an einem Ort- laß uns fort fahren, du"
Ja- Martin
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ja." Sie weiß gar nicht mehr, was sie spricht fühlt nur noch sein „ fortfah Saar, seinen Mund, seine Glieder
rent
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Martin- du---" Worte sterben. Kaum eingeschlafen-wacht Gilgi wieder auf. So heiß ift's im Raum und die Luft so schwer zum Erstiden. Warum schlafe ich denn nicht ich will doch schlafen. Warum hab' ich denn keine Ruhe? Ich halte das nicht mehr aus.
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,, Wieviel brauchst du?" " Zwölfhundert Mart Menschen überall gewesen Leichtsinn-
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Seite 3.
immer Worte, immer mit Worten helfen wollen. I gemeinten Wirtschaftskampf der Arbeiterschaft ſa Nein, nein, man muß zusammenhalten ein- botierten, veranlaßte die Nationalsozialisten auch mal muß man sich beweisen, einmal darf man ihrerseits, den nunmehr aussichtslos gewordenen nicht an sich denken, einmal nicht. Es gibt doch Kampf abzubrechen.
durch sozialdemokratische und kommunistische Funktionäre erdolcht
auch heute noch Taten, muß doch auch heute noch BVGer! Euer Kampf wäre von Erfolg geTaten geben. Und sie sieht das häßliche kleine Kind front gewesen, wenn nicht die einheitliche Front und spürt förperlich gegenwärtig den vertrauen- der Schaffenden den Druck des silberblonden kleinen Kopfes gegen ihre streichelnde Hand- ,, ach Gilgi ich fomme mir vor so gemein so erbärmlich - ich will gehn wie fann ich dich bitten..." worden wäre! ,, Sprich nicht mehr Hans, Hans, geh' nach Hier ist der untrüglichste Beweis dafür geSause bis heute abend bringe ich dir das liefert, daß die Nationalsozialisten die Geld." Freunde, dagegen die Marxisten die Feinde " Du was fagit des arbeitenden Volkes sind. Die Arbeitnehmer,, Geh' nach Hause, Hans ich bringe dir schaft Berlins soll an diesem Erlebnis lernen, und das Geld." in Zukunft unter nationalsozialistischer Führung den schärfsten Kampf gegen diese marxistischen Verräter führen.
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du
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Gilgi steht allein. Was hat sie gesagt? Dat etwas versprochen. Was hat sie versprochen? Sie -muß ihr Versprechen halten. Zwölfhundert Wie aus diesem Aufruf selbst hervorgeht, Mart! Wie kann sie es halten? Sie wird es geben die Kommunisten den Nazis den Vorwurf halten. Man muß helfen nicht immer nur des Streifbruchs zurüd. So versichert die Welt und feinen denten, daß man helfen müßte. Man muß es am Abend", die Nazis hätten zur Zermürbung war doch nicht wirklich tun. Und wenn der Hans ins Gefängnis der Streiffront ihr Möglichstes getan und sie kommt dann ist die Hertha mit den fleinen feien am Montag als erste in die BeWar sicher nicht Leichtsinn, Gilgi nidt. Ist Kindern verloren... Und sind doch brave, rich triebe gelaufen! wie betäubt. Denkt an die tapfere blonde Frau tige gute Menschen, die darf man nicht faputt die kleinen Kinder- das Zimmer alles gehn lassen. Und wie ekelhaft, widerwärtig Ihr dämmert plötzlich, daß sie von sich das ewige spottbillige zungenfertige Mitleid von nichts gesagt hat, daß der Hans glaubt, sie wär' Menschen und keine Tat dahinter. Jetzt nicht handeln! Bis heute abend muß ich verheiratet es ginge ihr gut, die schöne Woh denken nung gehörte ihr... und soll man jest erklären? zwölfhundert Mark haben. Bin ja felbft arm, Hans... Immer Worie,
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( Fortiepung folgt.)
das Gegenstück zum nordwestböhmischen Bergarbeiterputsch. Arbeiter, aufgepaßt!
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Noch allen Arbeitern ist der Bergarbeiter- wieder das Ohr der Arbeiter. In einer Krise ist Was ist denn nur mitmir? Und streifputsch in Erinnerung, den die Kommunisten Vorsicht das oberste Gebot in Arbeitskonfliften. Gilgi steht langsam auf, tappt durchs Dunkel ins in trauter Gemeinschaft mit den Nazis vom Erst wäg's, dann wag's" war die Parole Nebenzimmer schließt leise die Tür hinter Baune brachen. Es war ein politischer eines Moltke, und der verstand wohl etwas von sich, damit Martin nicht aufwacht. Seffnet das Streit, ein Streit gegen die Gewerkschaf- Strategie. Die Parole der Nazi- Kozi- Streiffront Fenster, starrt in die kühle, schwarze Luft- preßtten. Was sich soeben in Berlin ereignete, ist im Berliner Verkehrsstreit dagegen lautete: die Hände gegen die Brust was ist denn mit das genaue Gegenstück zum nordwestböhmischen nur immer feste druff!" Und diese Pa mir ? Warum habe ich keine Worte für Mar- Streifputsch. Die Folgen sind für die Arbeiter role ftammt von einem, der von Strategie nichts tin und für mich auch nicht? Da sind zwei allerdings noch viel verhängnisvoller: 2500 Ber- verstand. Den Schaden haben die Berliner VerSchichten in mir und die obere, die diktiert liner Verkehrsarbeiter liegen auf dem Pflaster! fehrsarbeiter." alltägliche Worte, alltägliche Handlung- Kleines Der Berliner Streit wurde begonnen zu Mädchen, kleines Maschinenmädchen, kleines Uhr einer Zeit, da die Verkehrsgesellschaft eine Gele wertmädchen drunter die untere Schichtimmer ein Wollen, immer ein Suchen, immer Sehnsucht und Dunkel und Nichtwissen fein
tent
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denn nur? Alles Böse und alles Gute
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das
gefehlt hatten.
300 Millionen sind zu streichen.
Die Nova Doba" über die Aufgaben der neuen Budgetkommission.
Prag , 9. November. Der Budget- Siebenerausschuß der Koalition hat heute seine Arbeiten bereits aufgenommen.
Die Arbeit des Ausschusses ist, wie die morgige Nova Doba" schreibt, gut vorberei tet. Die Arbeitsweise des Ausschusses wird ungefähr die sein, daß in ununterbrochenen Verhandlungen ein Budgetkapitel nach dem anderen durchgegangen werden wird, weil es nur so möglich sein wird, zweckmäßige Kürzungen durchzuführen und weitere 300 millionen zu ersparen, die zur Deckung des Abganges notwendig find. Einer genauen Revision werden nicht nur die Posten des Budgets der eigentlichen Staatsverwaltung, sondern auch die Posten der Staatsbetriebe unterzogen werden. Der Ausschuß wird sich schrittweise die Vertreter der einzelnen Ministerien vorrufen, deren Kapitel gerade Gegenstand der Verhandlung ist, und unter ihrer Beteiligung sowie der der Budgetreferenten des Finanzministeriums werden die notwendigen Streichungen durchgeführt werden. Das wird eine ungewöhnlich schwierige Arbeit sein und größten Beschleunigung vorgegangen werden wird. Man kann daher auch nicht einmal annähernd sagen, wie lange diese Arbeit dauern. wird.
Der Reichenberger Vorwärts" hat aller genheit zur Entlassung überzähliger Angestellter dings entdeckt, daß der Streif von der Gewerkfuchte; er wurde begonnen, um die Wahlausfich- schaftsbürokratie abgewürgt" wurde. So fügen Wissen um Wohin kein Wissen um Woher. Ein ten der Kommunisten zu erhöhen und wurde, da die Kommunisten zu dem Schaden, den sie der viel Zeit erfordern, auch wenn dabei mit der er zugleich ein Streit gegen die Sozialdemokra- Arbeiterschaft bereiteten, noch den Spott: denn Denken ohne Worte, ein Wissen hinter den Wor- ten und gegen die Gewerkschaften war, von den es ist gerade den Gewerkschaften zu dan ein Wachsein im Schlaf- hinter Lachen Nazis unterstützt. fen, daß der berbrecherische Butsch nicht noch verein Weinen--die undurchschnittene Nabel- Der ,, Sozialdemokratische Pressedienst" hängnisvoller ausging. schnur- Band an die dunkle Welt. Und die schreibt über den Streit und seine Folgen u. a.: Die Stellungnahme der kommunistischen Es ist fast schon sicher, daß es kaum zu Vergraue Welt und die helle Welt fennt man und„ Es fam so, wie es fommen mußte. Der Preffe zum Berliner Verkehrsstreif gehört mit handlungen des Budgets, auch nicht in einer weiß man neuen meil die zur geistigen Vorbereitung eines und die dunkle Welt wollte man Streit ist elend zusammengebrochen weil die zur Kammer, noch im Dezember kommen wird. nicht wahr haben und versucht, fie immer noch kommunistisch- nationalsozialistische Streitfront zu Streifputsches im nordwestböhmischen Alles deute vielmehr darauf hin, daß die Regiefortzufügen. Aber sie ist da für jede jeden allem fähig war, nur nicht zur Führung eines Rohlenrevier. Es wird hier beim Versuch Und einer sagt Leid und einer sagt Schmerz und Streiks. Krach, Klamaut, Gewalttätigkeiten und bleiben, denn die nordwestböhmischen Bergarbei- rung der Nationalversammlung einen Gesetzentwurfe über ein Budgetprovisorium einer Berbrechen- Schmus- oder Gott - kein schmutzige Beschimpfung: auf all das verstand sich ter haben bereits die Erfahrungen gesammelt, wird vorlegen müssen. Allerdings wird sich dieses Wort trifft zutiefft hinein. Was- bin- ich die Nazi- Kozi- Front ganz ausgezeichnet. Allein die den Berliner Verkehrsarbeitern zur richtigen zusammengestellte ordentliche Budget, in dem iſt ein Mensch- das Traurigste und Zächer- Führung eines Streits gehört schließlich auch Beurteilung des bolschewiſtiſch- hakenkreuzlerischen Provisorium bereits auf das in groben Zügen etwas moralische Qualität. bereits Kürzungen durchgeführt sind, stüßen. licyste ein Mensch. Das Verschloffenste und Das Gegenteil von Moral eine GewiffenWahrscheinlich wird das Provisorium drei Bereiteste ein Mensch. Und Krieg und Frieden losigkeit, ein Verbrechen war der Streik. Die Monate Geltung haben; erst nach Neujahr - das ist ein Mensch- und Mordbegier und Berliner Verkehrsarbeiter wurden, nur weil die Wer brach den Streik? wird das Parlament das prdentliche Budget verMariawunsch, zu gebären ein Mensch. Frem Wahl vor der Tür stand, in ein Experiment Nazis und Kommunisten handeln, das der Tragfähigkeit unseres Wirtbestes senkt sich in dich hinein, läßt Eigenftes auf hineingehegt, obwohl über diesen Arbeitern schon beschuldigen sich gegenseitig. schaftslebens entspricht. ſtehnin dir, in dir alles in diralles, feit langem das Damoklesschwert der Entlassung alles, alles in bir. Und was dein Gebante will, schwebt. Die Nazi- Kozi- Front hat der neuen Lei Die großartige Aktion der sogenannten„ zenliebt dein Körper- und was dein Körper liebt, tung der Berliner Verkehrsgesellschaft mit dem tralen Streifleitung" im Berliner Verkehrsstreif will dein Gedanke. Ift eine steile Flamme, das Streit nur einen Gefallen getan. Jetzt, wo der hat als elende Schmierenfomödie geblaffe Mädchen- hat Augen, die sprechen, Streit zusammengebrochen ist, rast der Angstruf endet. Zunächst waren Nationalsozialisten und Augen, die schreien ist eine wie alle weiß 2500 BVG- Arbeiter entlassen!" durch die Ber- Kommunisten vollkommen einig, indem sie alle biel von sich, weiß nichts von sich. Brennt im finer Presse. Ende mit Schreden! Schuld auf die Sozialdemokratie abluden. Dann Prag , 8. November. Das heutige ,, PraBlut, brennt im Sirn- brennt, brennt, brennt. Die BVG will die Gelegenheit benutzen, um aber gerieten fie einander in die Saare, und jetzt ger Tagblatt" meldet in einem Bericht über Rubeloje Glieder- Sehnsucht nach Fleisch ihren Betrieb rentabel" zu machen. Nach ihrer schimpfen sie sich gegenseitig Streifbrecher. So das Auslieferungsbegehren gegen fünf nationalruhelose Hände--- Sehnsucht nach Fleisch nach Auffassung ist ein bestimmter Prozentsaz ihrer erläßt die sogenannte Nationalsozialistische Be- sozialistische Abgeordnete: Fleisch, das lebt, Fleisch, das atmet, Fleisch, das Arbeiter und Angestellten längst überzählig. Ohne triebsorganisation eine Erklärung, in der es dentt... Zweigespaltenes Jch tausendgespalZweifel wären bei der BVG, wenn sie ein Pri- heißt: tenes Ich. Ich heutiger Pflichtwunsch nach batbetrieb wäre, längst Tausende von Arbeits- Am 5. Streiftage, am Montag, den 7. Nodem Wir. Ich ewiger Schrei nach dem Du abgebaut worden. Wenn das nicht geschah, vember, schickten auch die Kommunisten durch und alles andre nicht wahr... leg' die dia dann nicht zuletzt deswegen, weil bisher in der ihre RGO- Funktionäre unter allerlei Vorwänmantene Lüge der Scham über deine dunkle Welt BVG Sozialdemokraten immer wieder aus sozia- den ihre Anhänger in die Betriebe und stellten leg' die goldene Lüge des Willens über eine len Gründen nicht die brutalen Rentabilitäts- dadurch den noch Kämpfenden den Erfolg in dunkle Welt- leg' die filberne Lüge des Dich berechnungen ausschlaggebend sein ließen. Heute Frage. Am Montagabend versammelten die Kombescheidens über deine dunkle Welt leg' die sitzen diese Sozialdemokraten nicht mehr in der munisten durch ihre RGO. noch den Rest ihrer eiserne Lüge der Alltagsverbundenheit über deine Leitung der BVG. Heute weht dort ein anderer Anhänger und erklärten unter allerlei leg' die grünspanene Kupferlüge Wind und was für ein Wind, das müssen jetzt die der Feigheit über deine dunkle Berliner Verkehrsarbeiter am eigenen Leibe sehr für beendet. Sie gingen sogar so weit, ihren nicht Welt. schmerzlich verspüren. Anhängern vorzulügen, daß Mittagskonzert vom Westdeutschen Rundfunk. Dieselben Herrschaften, die durch ihren däm die Nationalsozialisten bereits den Streik abSchallplatten:... wenn du mal in Hawai bist lichen Streik die Verbindlichkeitserklärung eines brochen und wenn dein Lohnabbauschiedsspruchs erzwungen und damit
dunkle Welt
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und wenn dann grade Mai ist.
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Lendenlahmen Ausreden den Streif
viel verlangt den Gewerkschaften die Hände gebunden haben, hätten. Die RGO. könne darum den Streif nicht dieses Zusammentreffen mehrerer unalltäg- brüsten sich jetzt mit dem, was die Gewerkschaften mehr weiter führen. Die RGD. verbreitete auch licher Zufälligkeiten findet Gilgi und ist im in mühseligen Verhandlungen für die BVG- Ar- Flugblätter, in welchen sie zum sofortigen Abübrigen damit beschäftigt, Martins Strümpfe zu beiter herausholten. Die Gewerkschaften haben bruch des Streits aufforderten. wenn er den Lohnabbau bis auf 2 Pfennig herunterge- Somit ging der Rest der Kommunist en stopfen. Sie muß das heimlich tun gerade mal nicht da ist.„ Lieber lauf' ich barfuß drückt. Sie haben den Manteltarifvertrag verlän- am Dienstag früh in die Betriebe. Der Montag war der Tag, an dem sich die berum, ehe ich dich solch widerliche Arbeit machen gert, und wenn die Kommunisten und Nationalfozialisten nicht mit ihrem Streif dazwischen- Fronten restlos flärten. Die Freigewerkschaftgefuhrwerkt hätten und den Gewerkschaften die lichen und SPD. vertagten zuerst, die Hitler koalitionsbereit? Berhandlungsfreiheit geblieben wäre, dann wären KPD . und RGO. folgten brav hinterher. Berlin , 9. November. In nationalsozialisti- nach Lage der Dinge noch einige Verbesserungen Sie verließen die Front der um ihre Rechte schen Kreisen wird, wie verlautet, an die Auf- durchgedrückt worden. Vor allem aber wäre nicht kämpfenden Arbeiterschaft! Der Abschluß| Fraktionen gedacht, welche bei der Bildung der ren worden. Sie zu vermeiden, war von Anfang Margisten gleichzeitig den Austritt aus der Ar neuen Reichsregierung in Betracht tämen. Das an mit ein Hauptgrund für die Zurückhaltung Bestreben Hitlers ist, die Person des gegenwär- der Gewerkschaften.
beiter- Kampffront!
Die Nationalsozialisten hielten das Banner Aber so ist es nun einmal bei uns in Deutsch - des Kampfes bis zum Dienstag mittag hoch und tigen Kanzlers dabei zu umgehen. Bei dem Drängen land: die Schraben, seitdem Teile der Ar- nur unter der Feststellung der Tatsache, daß die Sitler nicht mehr auf seiner bisherigen Forderung beiterschaft auch noch durch die Hitler- Schwadro- Führung der RGO. und der Freien Gewerkschaf neure verrüdt gemacht worden sind, leider immer ten die Arbeiterfront verraten hatten, den ehrlich beharrt, daß ihm das Kanzleramt zufalle.
Eine Falschmeldung
über die Haltung unseres Klubs zu dem Auslieferungsbegehren.
Auch die deutschen Regierungsparteien haben sich vorläufig noch inoffiziell mit der Stellungnahme zu dem Auslieferungsantrag befaßt. Die deutschen Sozialdemokraten werden eine Erklä rung abgeben, in der sie zwar die nationalsozialistische Politik in der Tschechoslowakei verurteilen, gleichzeitig aber ihrer Abscheu vor politischen Proessen Ausdruck geben. Nach der Verlesung dieser Erklärung wollen sie den Saal verlassen./ Aehnlich dürfte auch der Bund der Landwirte vorgehen.
Durch diese Haltung wollen die deutschen Regierungsparteien gegen die Auslieferung der nationalsoziailstischen Abgeordneten protestieren, ohne gleichzeitig die Koalition zu gefährden. Dazu teilte der Klub der deutschen sozialdemo fratischen Abgeordneten mit, daß in der gestrigen Sigung wohl außer anderen politischen und par lamentarischen Fragen auch die den Gegenstand der obigen Meldungen bildende Frage besprochen wurde. Es wurde aber keinerlei wie immer gearteter Beschluß und insbesondere auch nicht der vom„ Prager Tagblatt" gemeldete gefaßt. Es fehlt daher für die Meldung des genannten Blattes jedwede Unterlage.
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