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Tagesneuigkeiten

Lied der Engel

Von Gerhart Hauptmann Auf jenen Hügeln die Sonne,

Sie hat dir ihr Gold nicht gegeben: das wehende Grün in den Tälern, es hat sich für dich nicht gebreitet. Das goldene Brot auf den Aeckern, dir wollt es den Hunger nicht stillen; bie Milch der weidenden Rinder, dir schäumte fie nicht in den Krug. Die Blumen und Blüten der Erde, gesogen voll Duft und voll Süße, boll Purpur und himmlischer Blaue, dir fäumten sie nicht deinen Weg. Wir bringen ein erstes Grüßen durch Finsternisse getragen; wir haben auf unseren Federn ein erstes Hauchen von Glüd.

Wir führen am Saum unserer Kleider

ein erstes Duften des Frühlings;

es blühet von unseren Lippen

die erste Röte des Tags.

Es leuchtet von unseren Füßen der grüne Schein unserer Heimat; es blißen im Grund unserer Augen die Zinnen der ewigen Stadt.

Aus„ Hanneles Himmelfahrt ".

Neuer Ratetenflug in Berlin .

Dienstag, 15. November 1932.

21 Todesopfer eines Hauseinsturzes in Warschau .

Ein baufälliges Brauhaus begräbt ein kleines Wohnhaus unter seinen Trümmern.

Rr. 269

Vom Rundiunk Empfehlenswertes aus den Programmes

Dienstag:

Brag: 6.15: Gymnastik. 11: Schallplatten. 15.30: Stiaviertompofitionen. 18.25 Deutsche Sendung Warschau , 13. November. Jm Norden die Katastrophe aller Wahrscheinlichkeit nach Dr. Cyfarz: Hauptmann und das Schicksal der Dic der Stadt hat sich heute eine gewaltige Einsturz durch Fermentierung der in den Brauereimaga tung. 19.20: Blasmusit. 20.20: Volkslieder. 21: O tatastrophe ereignet, die 18 Todesopfer gefordert zinen neben Hopfen aufgestapelten Gerstenmas: chesterkonzert. Brünu: 12.30: Orchesterkonzert hat. Die Katastrophe spielte sich heute früh um sen verursacht wurde. An der Rettungsaktion 15.30: Neue Bieber. 18.25: Deutsche Sendung 6 Uhr ab. Verschiedene Umstände wirkten zu- beteiligten sich Sappeure und alle Feuerwehr Landwirtschaft. Mähr.- Ostrau: 15.30: Beethoven sammen, um ihr Ausmaß so riesengroß zu ge- mannschaften der Hauptstadt. Sonate. 20.20: Leichte Orchestermusik. stalten. Das Gebäude, das einstürzte, beherbergte Romantische Klaviermusik. Breslau : 21.30: Se eine Brauerei, die dort ihre großen Hopfen­tere ujit. Frankfurt : 18.50: Afrikanisches Volk vorräte eingelagert hatte. Daneben stand ein märchen. Königsberg : 21.30: Kammermusik Ileines Wohnhaus aus Holz. Das Braue 19.30: Chorgesang. Wien : 20: Orchesterkonzert. Langenberg: 21.20: Leichte Musik.

Strenge Untersuchung- Klage gegen den Inhaber des Brauhauses.

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Mittwoch:

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reigebäude ist alt und baufällig gewesen; dem Nacht auf heute erlagen brei der bei dem Warschau , 14. November. ( PAT.) In der gewaltigen Drud der Hopfenmassen haben die morschen und teilweise schon brüchigen Warschaus verlegten Personen ihren Verlegun Mauereinsturz im alten Bräuhaus im Norden Wände nicht mehr standgehalten. Der Einsturz Prag . 6.15: Gymnastit, 10: Blasmujit, 11: Schall erfolgte unter ungeheurem Getöse. Die Hopfen gen, so daß sich die Gesamtzahl der Toten statten, 15.30: Klavierkonzert, 18.25: Deuts massen, Stein- und Ziegeltrümmer stürzten auf nunmehr auf 21 erhöht hat. Es wurde eine Sendung: Arbeiterfunt, Rosenfeld - Wien : Die das tieine Wohnhaus, das vollstän trenge Untersuchung über die Ursachen Stunde des Schweigens, 20.05: Orchesterkonzert big begraben wurde. Zwar ist sofort Hilfe der Katastrophe eingeleitet. Gegen den Inha 22.20: Jazzquartett.- Brünn. 17.10: Marionetten zur Stelle gewesen, da sich auf der anderen Stra- ber des alten Brauhauses, dessen Mauer beim theater, 18.25: Deutsche Sendung. 19. henseite eine Polizeistube befindet, deren Injaj- Einsturz ein kleines Wohnhaus buchstäblich zer Funktomödie, 20: Konzert. - Berlin : 18.40: Beet sen im Augenblick der Katastrophe herausstürzten, malinie, wurde die Klage erhoben. hoven, 20: Mozart . to Breslau : 17.25: Die Ballade um sich ans Rettungswerk zu machen. Leider bom Schwedenfönig. δε Frankfurt: 20.45: Volt waren ihre Bemühungen bisher vergeblich. Sie Warschau , 14. November. In Lodz ereig lieber. Hamburg . 18: Orchestertonzert.- Rönig 6 tonnten nur 19 Personen tot unter den Trümnete sich heute eine neue Baukatastrophe. In berg : 18.50: Bläser- Kammermusik. Leipzig . 15.30 mern bergen, 38 Bewohner beherbergte das der Wohnung des Schneiders Wolsti in der Brahms - Stunde. München : 21.25: Orcheste Haus. Die übrigen 9 Bewohner des Hauses Hauptgasse stürzte der Plafond ein. Der tonzert. Wien . 17: Orchesterkonzert, 20.50: Gufis wurden lebend geborgen, aber 13 von ihnen sind Schneider, seine Gattin und ein Enkelkind er- Adolf, Hörspiel. schwer, 6 leitchverlegt. litten lebensgefährliche Verlegungen. Die beiden Der Tod hatte die Berunglückten meisten Ehegatten starben nach der Ueberführung in das teils im Schlafe erreicht. Bei der Identifizie. Krankenhaus. Auch der Zustand des schtverver- der schäbige 25 Millionen Dollar hinterlassen rung der Todesopfer durch die überlebenden Fa- letzten Kindes ist ernst. Die übrigen Hausbewoh hat, ein Betrag, um den ein echter Sohn der Berlin , 13. November. Die erste öffentliche milienmitglieder spielten sich verzweifelte zener wurden delogiert, da das Haus vollkommen 5. Straße in New York nicht einmal über die Vorführung der Flugrafete von Ingenieur nen ab. Die bisherige Untersuchung ergab, daß einzustürzen droht. Straße laufen würde( mehr haben die Erben Zilling- Osnabrüd fand heute nachmittag auf I nicht zur Erbschaftssteuer angemeldet). Det dem Tempelhofer Flughafen statt. Die erste Ratete ftieg mit unglaublicher Schnelligkeit fademie mit, daß es dem italienischen, derzeit Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung herbei- König der Elektriker sozusagen, Sidney etta 800 Meter empor, dann öffneten sich die in New York lebenden Arzt Giovanni Arcieri gerufen werden. Der Bandrat Groß aus Mitchell, hat angeblich neun Zehntel feines Tragflächen und in sicherem Gleitflug nach langjährigen Studien gelungen ist, zwei neue Meiningen , der an den Verhandlungen mit den Barvermögens eingebüßt und muß sich m landete die Rate te in der Nähe des Start Konservierungsmethoden von Wen. Erwerbslosen teilgenommen hatte, wurde auf der einem halben Hundert Millionen begnüge plates. Beim zweiten Start wurde die Rafete fchenleichen auszuarbeiten, die praktisch leicht Straße mit Steinen beworfen und ver­und der Chicagoer Kriegsgewinner Julius burch den böigen Wind in etwa 200 Meter Höhe Durchführbar und völlig abweichend von der legt. Rosenwald, von dem man nur wenig ge abgetrieben. Die Tragflächen entfalteten sich Mumifizierung der Leichen sind. Die erste dieser nicht und der Raketenförper prallte mit ziemlicher Methoden, vom Erfinder als Mormorifie Opfer der Krise. Wer Zeitungen liest, hört hat, verlor eine Milliarde, so daß ih Beftigkeit auf dem Boden auf. Ein dritter tung" bezeichnet, besteht darin, die Zeiche in weiß, wie schlecht es den avmen Industriellen verblieben sind. O diese schreckliche Welt, wie schäbige zweihundertfünfzig Millionen Dolla Start wurde daraufhin von der Polizei aus eine Art Marmorfigur auszugestalten. Die viel wie Sicherheitsgründen untersagt. wichtigere zweite Methode jedoch konserviert den geht, deren einst stattliches Vermögen auf ein verblieben sind. O diese schreckliche Welt, wie Körper sowohl in der Naturfrische als auch ichts" zusammengeschrumpft ist, so daß die schwer wird sie von der Krise heimgesucht, in den natürlichen Farben der Haut bei Armen nicht mehr in der Lage sind, Steuern entsetzlich lastet sie auf diesem Jammerta Welt genannt; wie schwer müssen die arme Feuertod eines Ehepaares. gleichzeitiger Bewegungsmöglichkeit der Gelenke, zu zahlen. Sogar die amerikanischen Ganz Millionäre leiden, wie schrecklich geht es aud Röslin, 14. November. Auf dem Anwesen andauernder Weichheit der Muskeln und frisch er- großmillionäre wurden eben empfindlich von des Landwirtes Jante in Troden- Gliente im baltenen Organen. Eine dritte Konservierungs- der Strije getroffen, wie man leicht durch Lef- bei uns den Ehrenfests, Stejskals oder Lan Streife Neu- Stettin brach heute nachts Feuer aus, methode arbeitete der Erfinder für Pflanzen, türe der empfindlichen Bürgerpresse feststel- chens mit ihren 3ajičets. Es ist ein Graus das auch auf das Wohngebäude übergriff. Das Früchte und Gemüse aus. Nach Prof. Diouhlen kann. Die Vanderbilts waren und vor so viel Jammer kommt man gar ni Ehepaar Jante tam bei dem Brand ums Leben. is Erklärungen seien diese Konservierungs- sind noch heute Eigentümer von drei Vier- zum Arbeiterproblem; wenn man bedenkt, so Alle Anzeichen sprechen dafür, daß das Feuer methoden die hervorragendsten nach derjenigen teln aller Elektrizitätsaktien New Yorks ; da o ein Wohltäter einmal vielleicht wird joga sein Auto und Flugzeug aufgeben müssen aber die Miie von 260 auf 22 Dollars gebann fließen eben echte Tränen der Bürger gelegt wurde; die beiden Eheleute dürften dabei der Mumifizierung. den Tod gesucht haben. Die Untersuchung ist ein­fallen ist, mußte ihr Vermögen auch zusamt­geleitet. menschrumpfen und die Aermsten der Armen Selbstmord eines Siebzehnjährigen. Sal haben alfo heute nur noch etwa vierzig Mil­lionen Vermögen, das sich ihnen wohl mit ni. Der 17 Jahre alte Schüler Serbert Kau mann aus Berlin stürzte sich vom Königsftu an die zwanzig Prozent verzinst. Oder beden-( auf Rügen ) in die Tiefe und war sofort fen wir einmal das erschütternde Geschick des G. Kauffmann war das einzige Kind feiner uralten, eisgrauen John D. Rodefeller, Gitern. Sein Bater, ein Lehrer, war bor furzes der in seinem ungeheuren Landsih die herr- vorzeitig pensioniert worden. Darüber herri lichsten Kunstschätze aufbewahrt hat und un- in der Familie große Bedrückung, zumal da unterbrochen Golf spielt. Sein Vermögen ist reduzierte Gehalt des Vaters dem Sohn durch Del erworben, er hat nach vorsichtigen Beendigung der Gymnasialzeit kaum ein Studium Erfurt , 14. November. In dem Ort Fran- Schätzungen mindestens 600 Millionen Dol- auf der Universität ermöglicht hätte, Kauffman fenheim in der sogenannten Eisenacher Rhön lar Gwanzig Milliarden tschechofl. Kronen) war außerordentlich ehrgeizig und hatte sich weit fonnte am letzten Zahltag die Unterstützung besessen und mußte durch Stursverluste bis auf aus Kermtnis der Weltsprachen und in der über den Rahmen des Gymnasialpensums an die Erwerbslosen nicht ausgeden zahlt werden. Als die Verhandlungen im Bür- den Hund, das sind zweihundert Millionen schichtstunde angeeignet. germeisteramt ergebnislos verlaufen waren, rot- Dollar fommen. Manche wollen ihm sogar Die Opfer der Automobile. Im Oftober nur noch einhundert Millionen zuerkennen. wurden im Wiener Berkehrsgebiet 400 Manche dieser armen Krisenopfer enden durch fälle durch Automobile verzeichnet; davon fin Selbstmord, wie der Kodaffönig Eastman, elf tödlich verlaufen.

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Unter Kohlenmassen begraben. Brür, 14. November. Der auf dem Colum bus- Schacht beschäftigte Bergarbeiter Iach aus maltheuern wurde heute vormittags durch herab stürzende Kohlenmassen derart schwer verletzt, daß

Sieben Bauernhöfe abgebrannt. Aus Neuhaus wird berichtet: In Cestá Olešná bei Popelin brach Freitag abends ein Dramb aus, der in furzer Zeit sieben Bauern­Brand gehöfte einäscherte. Hiebei verbrannten auch er binnen weniger Minuten verschied. große Mengen von Getreide, Futtermitteln und Wirtschaftsgeräten. Das Vich konnte noch recht­zeitig gerettet werden. In Deštná bei Soběslav brannte Samstag die Scheune des Gastwirtes Němec mit der gesamten Ernte ab.

Marmorifierte“ Leichen.

Reine unbedingt notwendige Erfindung. Aus Rom wird uns geschrieben: Der italienische Akademiker Dionyfi, Professor der Anatomie an der Universität in Rom , teilte der

Erwerbslosensturm.

fete fich die Menge zusammen und plünderte die Läden der Fleischer und Bäder. Das Ueber fallkommando aus Hildburghausen mußte zur

Wir leiden's nicht mehr! or m'r abzogen zu guter letzte, fangen m'r nochs du bezeugen... Wie heeft's? Hier werden Seuf­

Aus Gerhart Hauptmanns Schauspiel: Die Weber .

Bluttgerichte.

Ansorge:

Jeses' Jeses', is das das Bied?

Jäger:

Ja, ja, hic hab ichs.

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wie?... hie wern se viel gezählt... Jäger: Als Zeugen von dem Jammer.

Der alte Baumert

Du weegts, was mir a so seufzn een'n Tag Sheeßt doch glob ich' s Dreißicher Lied um a andern, ob m'r stehn oder liegen,

Jäger:

Ich wer'sch amal vorlesen.

Jm Stübchen des Häuslers Wilhelm Ansorge zu Kaschbach, im Eulengebirge, sitzt die Familie des alten Webers Baumert mit Ansorge und Moritz Jäger, dem eben vom Militärdienst Heim­lehrenden, im Gespräch. Von der guten alten Zeit oder wie, und der elenden Gegenwart ist die Rede. Die Weber perden ausgebeutet, gehen in Bumpen und hungern; die Fabrikanten wissen nicht, was sie anstellen jollen vor Reichtum und Uebermut. Schon hat die maßlose Rot die Webersleute um den Glauben gebracht, daß es ein Ende im Guten geben fönne. In Mori Jäger gärt offene Empörung. In eben dieser Stunde erlebt der alte Baumert, der seit zwei Jahren fein Fleisch mehr aß, daß nun, wo er einmal einen Bissen nahm er hat sich sein Hundchen braten lassen sein geschwächter Mager diese Kost nicht einmal bewältigen kann. Von Jn grimm gepact, weinend, jizen Baumert und sein Weib nieder. Da schießt die Lohe auf:

Jäger

( in plöglicher Aufwallung, fanatisch): Und da derbei gibts Leute, Gerichtsschulzen, garnich weit von hier, Schmärwampen, die de's ganze Jahr nischt weiter zu tun haben, wie uns'n Herrgott im Himmel a Tag abstehln. Die wolln behaupten, de Weber fennten gut und gerne aus­tommen, je wern bloß zu faul.

Ansorge:

Mutter Baumert: Wer hat denn das Lied derfundn? Jäger:

Das weeß fee Mensch nich. Nu hört antal druf.

( Er liest, schülerhaft buchstabierend, schlecht betonend, aber mit unverkennbar starkem Gefühl. Alles klingt heraus: Verzweiflung, Schmerz, Wut, Haß, Racheburst.) Hier im Ort ist ein Gericht noch schlimmer als die Femen, wo man nicht ein Urteil spricht, das Leben schnell zu nehmen.

Sier wird der Mensch langsam gequält, hier ist die Folterkammer,

hier werden Seufzer viel gezählt als Zeugen von dem Jammer.

Der alte Baumert

Chat, von den Worten des Liebes gepackt und im tiefsten Das fein gar teene Mensche. Das sein Un- aufgerüttelt, mehrmals nur mühsam ber Versuchung widerstanden, Jäger zu unterbrechen. Nun geht alles mensche, sein das, mit ihm burch: stammelnb, unter Lachen und Weinen zu seiner Frau):

Jäger:

Nu lak od gut sein, a hat sei Fett. Jch und d'r rote Väder mir habn's' n eingetränkt und be

Sier ist die Folterkammer. Der das geschrie ben, Mutter, der sagt die Wahrheet. Das kannst

Jäger

( mährend Ansorge, ohne weiter zu arbeiten, in tiefer Erschütteruna zusammengefunken dasigt, Mutter Bau­mert und Berta fortwährend die Augen wischen, fährt fort zu lesen):

Die Herrn Dreißiger die Henker sind, bie Diener ihre Schergen, davon ein jeder tapfer schindt, anftatt was zu verbergen, Ihr Schurken all, ihr Satansbrut, Der alte Baumeri

mit zitternder Wut den Boden flampsend: Ja, Satansbrut!!!

Jäger ( lieft):

hr höllischen Dämone,

ihr freßt der Armen Hab und Gut, und Fluch wird euch zum Lohne. Ansorge:

Nu, jaja, das is auch an Fluch wert. Der alte Baumert ( die Fauft ballend, drohend): Ihr freßt der Armen Sab und Gut.

Jäger ( lieft):

Sier hilft fein Bitten und fein Flehn. umsonst ist alles Klagen.

Gefällts euch nicht, so könnt ihr gehn am Hungertuche nagen,"

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presse, denn die Inserate schrumpfen ein.

Der alte Baumert:

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Wie stehts? Umsonst ist alles Klagen? Gebe

Wort.

jedes Wort... da is alls aso richtig,

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in d'r Bibel. Hier hilft kein Bitten und fein

lehn.

helfen.

Ansorge:

Nu, jaja, nu, nee nee! da tutt schonn nif Jäger

( lieft):

Run denke man sich diese Not und Elend dieser Armen,

t Haus oft feinen Bissen Brot, ist das nicht zum Erbarmen! Erbarmen, ha! ein schön Gefühl, cuch Kannibalen fremde, ein jedes kennt schon eurer Ziel, ' s ist der Armen Haut und Hemde.

Der alte Baumert

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( fpringt auf, hingerissen zu deliranter Raserei). Haut und Hemde. Alls richtich,' s is der unut Saut und Hemde. Hier steh ich, Rober Baumert, Webermeister von Kaschbach. Wer fan vortreten und sagn... Ich bin ein braver Menf gewest mei Lebe lang, und nu seht mich an! Wa

hab ich davon? Wie feb ich aus? Was babn aus mir gemacht? Hier wird der Mensch langfam

gequält. Er reckt seine Arme hin. Dabier, greift amal an, Saut und Knochen. Schurken all, ihr Satansbrut!!

Er bricht weinend vor verzweifeltem Ingrimm einem Stuhl zusammen. Ansorge

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( Schleudert den Korb in die Ede, erhebt fidh , am gange Körper zitternd vor But, stammelt hervor): Und das muß anderscher wern, sprech fest uf der Stelle. Mir feidens nimehr. Teidens nimehr, mag fouimen, was will.

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