des Reichstags, der hoffentlich in einer einstimmigen Annahme der Resolution zum Ausdruck gelangen wird, im Nachtragsetat ent sprechen wird. Schatzfekretär Freiherr v. Thielmann
Nach den einleitenden Worten des
Petitionen.
( Beifall.)
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äge für die Austellung der Militäranwärter für die ganze Bizepräsident v. Frege: Der Ausdrud Terrorismus ist unzue 2. den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, jede Beschränkung der Reichsverwaltung ausgesprochen. Redner verliest Stellen aus den läffig( Stürmisches Gelächter), ich rufe den Abg. Singer zur Orb Postbeamten bezüglich ihrer außerdienstlichen Leftüre zu unsersagen, Motiven zu diesen Grundsätzen, die die rechtlichen Ansprüche jener mung.( Oho! links.) werden gegen die Stimmen der freifimigen Gruppen und der Beamtenkategorie über jeden Zweifel stellen. Nachdem das Reichs gericht in diefer Frage theoretisch für alle entschieden, nachdem das weit mit der Nedefreiheit im deutschen Reichstag gekommen ist. angenommen. Abg. Singer( fortfahrend): Es ist schlimm genug, daß es so Sozialdemokratie abgelehnt, alle übrigen Resolutionen werden Stammergericht in einem einzelnen Falle zu Gunsten eines solchen( Sehr wahr! links.) Ich habe die Vermuthung, daß die Assistenten Schließlich werden auch das Anleihegeses, sowie das Beamten entschieden, sollte das Reichs- Schazamt seinen Widerspruch mehr Gelegenheit haben, an ihrem eigenen Leibe zu erfahren, welche Schuldentilgungs- Gesep bebattelos angenommen. endlich aufgeben. Wenn sowohl die Rechtslage, wie auch der Stellung sie in ihren Angelegenheiten einzunehmen haben, als Billigkeitsstandpunkt fo völlig zu Gunsten jener Beamten sprechen, Herr v. Sardorff das für fie thun kann. Ich lasse mich Präsident Graf v. Ballestrem: so möchte ich doch wiffen, was für einen 8wed es haben soll, dieſe übrigens hier nicht auf eine Beurtheilung des Assistenten die nächste Sigung Dienstag, ben 11. April, Nachmitage 2 Uhr, Damit ist die heutige Tagesordnung erschöpft. Ich schlage vor, Leute immer noch warten zu laffen. Die Leute sind wirthschaftlich Verbandes ein, ich will nur dagegen Verwahrung einlegen, nicht so geſtellt, daß fie ohne Weiteres jo lange auf das Geld warten daß der Herr Staatssekretär diesen Fall aum Beweis für zu halten. Auf die Tagesordnung feye ich: Rechnungsfachen, die tönnen. Ich hoffe, daß der Herr Reichs- Echagsekretär dem Wunsche die Unrichtigkeit meiner Ausführungen anführt. Der Fall betrifft Vorlage betr. das Flaggenrecht der Kauffahrteischiffe; Wählprüfungen; ja ein ganz anderes Gebiet. Herrn Staatssekretärs habe ich geglaubt, einer groben Unrichtigkeit ich in den nächsten Tagen nach den Ferien die neue Poftregal- VorEs wird viele der Herren intereffiren, wenn ich mittheile, daß überführt zu werden. Aber zu meiner Freude sah ich mich darin enttäuscht. Der Herr Staatssekretär hat auch nicht eines meiner lage, die Fernsprechgebühren Ordnung und die Telegraphen Wegeenttäuscht. Der Herr Staatssekretär hat auch nicht eines meiner Ordnung zur Berathung stellen werde. Es bleibt mir nur noch betont diesen Ausführungen gegenüber nochmals, daß die Listen noch Worte zu widerlegen vermocht. Er hat nur etwas, was nicht völlig abgefchloffen sind und daß er ek nicht über sich gewinnen einem gewöhnlichen Menschen als selbstverständ brig, den Mitgliedern ein recht frohes Osterfest zu wünschen. könne, obne genaue Prüfung der Rechtslage jenen Wünschen nachliches techt eines jeden erscheint, als unberechtigt zukommen. hingestellt. Schluß 5½ Uhr. Der Etat des Reichs Shazamts wird darauf be Im Uebrigen ist es ja sehr menschenfreundlich, wenn er villigt, ebenso werden die Etats des Reichs- Eisenbahnamts, den Verband nicht auflöst, aber wenn er den Beamten ber nicht, wie unser Bericht fagt, für Aufhebung der Annegion von Abgeordneter Freiherr b. hele hat am Montag der Reichsschuld, des Rechnungshofes und des Invalidenfonds bietet, in den Verband einzutreten, so ist das in der Wirkung Elsaß- Lothringen , sondern für Aufhebung der 1866 er Annegion gedebattelos genehmigt. dasselbe. Charakteristisch war es für mich gerade bei diesem Beim Etat der Zölle und Verbrauchssteuern beantragt Graf Staatssekretär, der doch als alter Soldat immer die Solidarität und v. Schwerin - Löwiß, die schon in zweiter Lesung berathenen Reio- Kameradschaftlichkeit betont, daß er es hier als besonderes VerTutionen, betreffend die anderweite Bemessung des Randements für brechen ansieht, wenn die Bostbeamten einem ehemaligen Kollegen Exportmehl und betreffend den Erlaß eines Currogatverbots bei der helfen, eine wirthschaftliche Gristenz zu gründen. Welch ein Recht Bierbereitung einer Kommiffion von 21 Mitgliedern zu überweisen. Hat der Herr Staatssekretär überhaupt über den Verein, wie darf Die diesjährigen Stadtverordnetenwahlen geben vielfach Der Antrag Schwerin - Löwig wird angenommen. Der Etat wird er seine Beamten verhindern, wohlthätig zu sein? Das sind doch zu Anfragen über die Neueintheilung der Wahlbezirke Anlaß. Uni bewilligt. Dinge, die geradezu unglaublich find.( Sehr richtig! links.) Was unsere Leser auf die im Herbst erfolgende Wahlhandlung vorzuBeim Postetat kommt mards haben denn jene 6 Beamten gethan, über die sich der Herr Staats bereiten und ihnen so viel wie möglich über die getroffenen Abg. Dr. Müller Sagan( frs. Vp.) fetretär so sehr aufhält? Genau dasselbe, was in all den Spar Neuerungen Klarheit zu verfchaffen, führen wir in der nachstehenden auf die Perfonalreform in der Poftverwaltung zurüd. Er bedauert und zwar mit Billigung der Behörden. bereinen, Genossenschaftsvereinen 2c. hundert Mal geschieht Tabelle die neuen Wahlbezirke auf und stellen ihnen die Stadtbezirke, Der Herr Staats- aus denen fie gebildet find, gegenüber. Auch bringen wir die Namen insbesondere, daß für die mittlere Beamtenlaufbahn schon die abfefretar scheint eben geradezu von der figen Jbee befallen zu sein, der ausscheidenden Stadtverordneten. folvirte Obertertia genügen soll. Die Leute mit dem Reifezeugniß daß er sich in das Privatleben eines Beamten Eingriffe erlauben Nr. Namen für Unterſekunda hätten gar keine geschlossene Bildung, sondern darf. Er beruft sich dabei auf das Buch von Bebel, wo auch von bes nur eine Halbbildung im schlimmsten Sinne des Wortes. Da wäre ber ausscheidenden Stadt: berordneten es noch besser, die absolvirte Bolksschule als Vorbedingung zu nehmen, Jordan. denn dann läge eine gewiffe Abgefchloffenheit der Bildung vor. Am Hermes.dis besten würde man das Einjährig Freiwilligen- Beugniß als Maßstab nehmen. Redner spricht schließlich die Hoffnung aus, daß man mun Försterling, endlich mit dem System der Stellenzulagen brechen werde. Nouaftein.
Staatssekretär v. Podbielski:
Ich hoffe, die Personalreform wird mit den nächstjährigen Etat eintreten fönnen, natürlich nur Schritt für Schritt. Daß die Bildung mit der Obertertia nicht abgeschlossen ist, gebe ich dem Vorrebner zu, aber es ist schwer, eine Grenze zu ziehen. Leute die das Einjährigen- Beugniß haben, fühlen sich in der Assistentenlaufbahn, wie wir beobachtet haben, unbefriedigt.
Abg. Singer( S03.):
sprochen.
Wahlbezirks
Kommunales.
Nr.
bes Stadtbezirks ind
1.1-10. 8. mulig 21-28. 25-30.
6.
40-42. 50-58. 56, 54. 55. 57-68, 109-118.
7.
15.
16.
114-121.
19. more!
136-142.
20.
145-148. 150. 151 u. 201.
( 21.
630
26,
26.
27.
30.
38.
Zolksdorf. Serbig.
Nosenow.
3091
Törmer.
149. 162-166.imolaille. 157. 160. 189-198. Neu gebildet. 184-188. 194. 195.
dns
Meißner.
210-215. 255. 256.
Sutter.
237-241. 248. 244.
Gieshoit.
38.
260-264 u. 277.
Gleinert.
40. 43.
273. 275. 276. 278. 305. 306.
Neu gebildet.
290-292.
20150
Reu gebildet.
44.
298-298.
Neu gebildet.
45.
299-301. 303. 304.
Reu gebildet.
46.
307, 808, 815-818.
Vogtherr.
Neu gebildet.
47.
809-814. 325. 826.
Zusammen zwanzig Wahlbezirke, darunter sechs neugebildete. Von unseren Parteigenossen scheiden demnach fünf aus und gwar: Toltsdorf, Wilte, Gieshoit, Gleinert und Vogtherr.
Tokales.
Das Bahltomitée.
Aus der städtischen Frrenpflege. Im Jahre 1897/98 wurden neu oder wieder aufgenommen von der Frrenanstalt Dalldorf 727 Männer, 429 Frauen, von der Irrenanstalt Herzberge 782 Männer, 880 Frauen, von der Epileptikeranſtalt Wuh garten 267 Männer und Knaben, 106 Frauen und Mädchen, von ber diotenanstalt Dallborf 42 Stnaben,
Dienstzucht die Rede ist. Erstens glaube ich schwerlich, daß mein Freund Bebel den Ausdrud Dienstzucht gebraucht hat. Sie, meine Herren, find allerdings daran gewöhnt, so hoch sie sich auch als Berson fühlen, sich trotzdem immer noch als Unterthan von irgend jemand zu fühlen. Bei uns ist das nicht der Fall. Bebel hat wohl nur von Disziplin gesprochen und in der That Disziplin verlangen wir auch, aber nur dort, wo man ein Recht hat, sie zu verlangen, also innerhalb des Dienstes, den die Beamten thun müssen. Alles was über diesen Dienst hinausgeht, jebe unbefugte Beeinflussung des Privatlebens nennen wir eine moderne Sklaverei.( Sehr richtig! lints.) Was der Herr Staatssekretär sonst noch gesagt hat went er sich darüber beflagt, daß der Betreffende sein Lokal gerade in Nähe der Post aufgeschlagen hat, so erklärt sich das alles aus den praktischen Verhältniffen. Natürlich ist der ehemalige Beamte auf die KundIch will mich in den Streit der beiden Herren heute nicht eine schaft der Postbeamten angewiesen. Solt er nun eine halbe Meile mischen, denn die Postpersonalreform wird uns noch recht oft hier von dem Ort entfernt wohnen, wo diese sich stets aufhalten? Wenn beschäftigen. Ich will dem Herrn Staatssekretär einen Wunsch vor man den Herrn Staatssekretär hört, so tommt man immermehr zu tragen, der die etatsmäßige Anstellung der unter der Ueberzeugung, daß er in allem und jedent, was die Beamtene beamten betrifft. Wie mir gefagt wird, avanciren die Unter- für fich thun, sofort eine Agitation gegen die Vorgesetzten erblickt. beamten innerhalb einzelner Ober- Postdirektionen nicht innerhalb des Daß überhaupt die Möglichkeit eines solchen Falles gegeben ist, er ganzen Reichspoftgebietes und sie meinen, daß fie dadurch im flärt sich nur aus dem Umstand, daß die Leute wirthschaftlich von Avancement zu kurz tommen. Vielleicht zieht der Herr der Postverwaltung abhängig find und daß daher die Vor Staatssekretär diese Frage in Erwägung. Aber noch eine gefeßten auf sie einen Drud ausüben tönnen. Das ist andere Sache will ich Hier zur Sprache bringen, die aber entschieden eine nicht zulässige Ausbeutung der wirth mir mitgetheilt worden ist. Ich würde mich mich gar nicht schaftlichen Nothlage der Leute. Ob Sie allerdings durch der wundern wenn sich der Sachverhalt durchaus bestätigen artige Manipulationen die Freudigkeit und Arbeitslust der Beamten follte, da ich ja die Ansichten des Herrn Staatsfetretärs in dieser fördern, das steht auf einem andern Blatt. Arbeiten Sie nur ruhigg Beziehung kenne. In Hamburg ist der dortige Verein der Unter- in diesem Sinne fort, meine Herren, wundern Sie sich aber nicht beamten von der Postverwaltung boykottirt worden und den Beamten darüber, daß die Beamten dann dadurch, daß sie ihre Zuflucht zur Zur Neuwahl im zweiten Wahlkreise ben Barteigenofien ist ein Schriftstück vorgelegt worden, in dem sie gefragt wurden, ob Sozialdemokratie nehmen, für die Erfüllung ihrer berechtigten und Genofsinnen die Mittheilung, daß am Donnerstag, Abends fie Mitglieder des Verbandes seien und bejahenden Falls aufgefordert Forderungen forgen.( Zurufe: Freuen Sie sich doch darüber!) Rein, 81/2 Uhr, awei Boltsversammlungen stattfinden, nämlich bei Köhler, wurden, bis zum 10. April den Austritt aus dem Verein zu bewirken. meine Herren, darüber freuen wir uns nicht.( Oho! rechts.) Es liegt uns Teltowerstr. 38 und bei Bickel's, Hafenhaide 52/53; die ReichstageIch nehme an, daß die Zentralverwbltung Kenntniß von dem eben viel weniger an einem paar taufend Stimmen der Unterbeamten, Abgeordneten Otto Antrit und Friz Bubeil werden über die bürgerSchriftstück hat, jedenfalls wird es die Ober- Postdirektion nicht als daran, daß wir ihnen helfen.( Wiele zurufe und Lachen rechts.) lichen Barteien im Licht der Wahrheit sprechen. Um zahlreiches Ergegen den Willen der Zentralverwaltung den Beamten vor Ja, meine Herren, Sie verstehen das natürlich nicht.( Lachen rechts.) scheinen ersucht gelegt haben. Der Anlaß zu dieser Verfügung soll fol- Nach Ihrer Meinung kann man nur um materieller Erfolge willen gender sein: Der Vorsitzende des Hamburger Unterbeamten- tämpfen und um Wahlerfolge zu erringen. Wir aber haben die ent. vereins ein Briefträger soll, sich des Verbrechens schuldig gemacht gegengesezte Auffassung( Lachen rechts). Wir bekämpfen das, was wir haben, dem in Braunschweig entlassenen Bostichaffner Schmidt in für ungerecht halten, mag es nun unserer Partei nußen oder nicht. Hamburg zu einer Bierwirthschaft verholfen zu haben. Deshalb( Fronisches Bravo rechts.) Ich will noch einmal konstatiren, daß die ſtraft man nicht blos den Vorsitzenden des are 18 Mädchen, überhaupt straft man nicht blos den Vorsitzenden des Vereins, sondern man Reichs- Postverwaltung fich Maßregelungen erlaubt hat, wie sie fein verbietet sämmtlichen Unterbeamten den Beitritt zu dem Verein. anständiger Privat- Industrieller anwenden würde.( Oho! rechts. Der vorsigende Briefträger ist übrigens noch strafversezt worden. Lebh. Bravo! lints.) Ich halte diese Maßregelung für einen Gewaltatt, wie er schlimmer Vicepräsident v. Frege: Diese Kritit war unzuläffig.( Große aber eine kleine Anzahl in demselben Jahre wiederholt auf1818 männliche, 988 weibliche, zusammen 2751 Personen, worimter nicht gedacht werden kann." Wenn Sie, Herr Staatssekretär, wirklich Heiterkeit.) glauben, die Beamten ihrer bürgerlichen Qualität entkleiden zu genommener Personen doppelt bezw. dreifach gezählt find. An dürfen, wenn Sie wirklich glauben, sich solcher Gestalt um die Es scheint mir müßig, darüber zu streiten, ob das Wort Dienst 1120 Manner, 1078 Frauen, der Anstalt Herzberge 824 Männer, 81. März 1898 waren in der Pflege der Jrrenanstalt Dallborf privaten Angelegenheiten Ihrer Beamten fümmern zu dürfen, dann zucht die deutsche Ueberiegung des Wortes Disziplin darstellt. Jeden 694 Frauen, der Anstalt Wuhlgarten verdienen Sie nicht den Namen, mit dem Sie sich so gern schmücken, falls steht das eine fest, daß, wenn die Herren Sozialdemokraten Knaben, 339 Frauen und Mädchen, der Idioten Anstalt 565 Männer und eines humanen Vorgesetzten, sondern den eines Despoten. jemals die Macht in ihre Hände bekommen sollten, sie den schärfsten 122 Knaben, 66 Mädchen, überhaupt in städtischer Jrrenpflege ( Beifall links.) Terrorismus auf ihre Beamten ausüben würden. Da dürfte niemand 2631 männliche, 2169 weibliche, zusammen 4800 Berfonen( Borjahr: Bizepräsident v. Frege: Dieser letzte Ausdruck war nicht anders Beamter sein, als ein waschechter Sozialdemokrat.( Lachen 2510 männliche, 2055 weibliche, aufammen 4565 Personen), von denen Dieser letzte Ausdruck war nicht fints.) Ebenso aber tönnen Sie es von dem jetzt zu Recht bestehenden ein Theil in den als Filialen benutzten Privatanstalten bezw. in parlamentarisch.( Abg. Singer[ Soz.]: Aber wahr!) Staate nicht verlangen, daß er Sozialdemokraten als Beamte duldet. geeigneten Familien untergebracht war. Staatssekretär v. Podbielski: Sie dürfen sich darüber auch nicht beschweren, daß er das Privatleben seiner waren von den verschiedenen Serankheitsformen besonders Bei den Aufgenommenen Ich verfahre nach einem bestimmten Prinzip. Solange Seine Beamten beaufsichtigt; in§ 10 des Beamtengeiepes wird ihm dieses start vertreten in der Dalldorfer Hauptanstalt die einfache chronische Majestät befiehlt, daß ich diesen Posten einnehme, werde ich von Recht ausdrücklich zugestanden. Na, und das Gejez besteht doch nun Geistesstörung ( 44 pet. der Männer, 57 pet. der Frauen) und die diesem Prinzip nicht abgehen. Die Sache ist nicht so harmlos, wie einmal. Was die Hamburger Geschichte betrifft, so betrachte ich sie paralytische Geistesstörung( 33 pet. der Männer, 22 pet. der Frauen), fie Herr Singer dargestellt hat. Der entlassene Boſtſchaffner allerdings als eine Berhöhnung der Verwaltung. Hätte der Mann in Herzberge besonders die einfache Geistesstörung( 66 pet. der Schmidt hat sich an den Lokalverband der Hamburger Unter- fich in Braunschweig niedergelassen( Abg. Ginger: Dann wären Männer, 71 pet. der Frauen), in Wuhlgarten fast nur Epilepfie. beamten gewandt; und die im Vorstande befindlichen Unterbeamten bie Braunschweiger Bostbeamten gemaßregelt worden!) so hätte Dem Berufe nach überragen unter den Männern die Handwerker in haben einer Brauerei gegenüber die Verpflichtung übernommen, ich das begriffen. Aber, daß er extra nach Hamburg kommt und einschl. Gehilfen und die Arbeiter, unter den Frauen die Handwerkerdaß sie für die Bezahlung des Bieres, welches dieser Mann sich dort der Boft unter die Nase fezt das kann ich nicht dulden. und Arbeiterfrauen bezw. Wittwen, die Arbeiterinnen und die entnimmt, haften würden. aber noch nicht das was die Anstellung der Unterbeamten innerhalb ihrer Boftbezirke Dienstboten. Schlimmste, denn der Vorstand des Hamburger Vereins bat anlangt, jo halte ich hier eine große Sentralisation für nicht glücklich dem Schmidt noch dazu verholfen, gerade gegenüber der Sam denn der Postbeamte hängt jehr an seiner Scholle.( Beifall rechts.) finnten Barteien im zweiten Wahlkreise den Wahlkampf aus. Außerordentlich vornehm fechten die national" geburger Ober- Postdirektion seinen Laden aufzumachen. Das ist eine direkte Verhöhnung!( Widerspruch links.) Wenn ich mir das gefallen Abg. v. Karborff( np.): Ich bleibe dabei, die Reben Singer's haben nur den 3wved, die nach der Staatsb. 8tg." am Montag in einer Versammlung davon, lasse, bann bin ich bald am Ende der Verwaltung.( Widerspruch Ihr Kandidat Geheimer Regierungsrath bon witowsti fprach lints; Beifall rechts.) Die Unterbeamten wollten mit der Eröffnung Bostbeamten aufzuwiegeln. Inwieweit die Postbeamten davon Bor- daß unter den Arbeitern der Glaube an Christenthum, Vaterland und der Kneipe gegenüber der Postdirektion zum Ausdruck bringen, theil haben, wenn sie Sozialdemokraten werden, das mögen die Monarchie wieder aufgerichtet werden müsse, während der Staat den daß sie mit dem Entscheid ihrer vorgefezten Behörde nicht ein Beamten mit fich ausmachen, Heßern und Verführern gegenüber, die von den Arbeiter groschen verstanden sind.( Sehr richtig! rechts.) Für das Formular bin ich Abg. Graf v. Limburg - Stirnm( f.): ein sorgenlofes Leben führen, scharf zu Leibe gehen solle. nicht verantwortlich. Die Strafverfegung ist aber von mir Wir halten das Verfahren des Staatssekretärs in dem Ham- Der Herr Witowsti ist ständiges Mitglied bes Reichs- Ververfügt. Ich habe auch nur die Mitgliedschaft zu dem Hamburger burger Fall für vollkommen forrekt. Die Sozialdemokraten mögen sicherungsamtes. Von einem solchen Manne sollte man Verein verboten. Die Mitgliedschaft zu dem Verbande steht den ja Recht haben, wenn sie folche Demonstrationen begünstigen, wir eigentlich annehmen, daß er das, was er fagte, auch vertreten Unterbeamten nach wie vor offen. Meine Herren, glauben Sie mir aber haben die Pflicht, solche Dinge entschieden zurüdzuweijen. Der fann. Wir richten daher das Ersuchen an ihn, die Seger und Ver doch, daß ich bemüht bin, die Beamten streng gerecht zu behandeln. Staatsfetretär verdient unseren besonderen Dank. Wir wünschen führer", denen er vorwirft, daß fie von Arbeitergrofchen ein Aber ich möchte hier ein Wort des Abg. Bebel aus feinem Zukunfts- nur, daß in anderen Ressorts ebenso verfahren würde, wie in der forgenfreies Leben führen, namhaft zu machen. Andererstaat zitiren:„ Dienstzucht muß sein."( Heiterfeit.) Wie weit es Postverwaltung. feits hätten seine politischen Gegner ein Recht, ihm zu sagen, daß er mit den schimpflichen Waffen ber Berleumbung fämpfe. Also heraus mit der Sprache!
Staatssekretär v. Podbielski:
schon geht, das mögen Sie aus Folgendem ersehen. Da ist neulich Hierauf wird der Bostetat bewilligt, ebenso der Etat der Assistentenverband in Leipzig zusammen gewesen und hat mir der Reichsdruckerei, der Eisenbahnverwaltung, des über mein Auftreten im Reichstage ein Mißtrauensvotum ertheilt Bankwesens. Auch die noch restirenden fleinen Etats werden debatte( Große Heiterkeit), gang öffentlich, hier in der Postzeitung, die ich los genehmigt.
"
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heut früh bekommen habe.( Erneute Heiterkeit.) Es werden darin Das Etatsgefes wird ebenfalls bewilligt. die Verhandlungen beim Bostetat in der zweiten Lesung Damit ist die dritte Lesung des Etats beendet. Das Geses besprochen. Sie werden mir gewiß zugeben, daß ich damals ben betr. den Reichshaushalts- Etat wird in der Gesammt- Manns genug feien, sich ohne gefegliche Beihilfe der Affiftentenverband nicht hart angegriffen habe. Trotzdem dieses Miße abstimmung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten an trauensvotum!( Erneute Heiterfeit.) Daß die Sache in den nächsten genommen. Tagen ihre Erledigung finden wird, darauf können Sie sich bombenfeft berlassen.( Große Heiterteit! links. Beifall rechts.) Abg. v. Kardorff( Np.):
Wir danten dem Staatssekretär für sein energisches Eingreifen. Eine so große Beamten- Organisation fann in der That nur durch strengste Disziplin aufrecht erhalten werden.
Abg. Singer( Soz.):
Herr von Kardorff scheint zu meinen, daß jedesmal, wenn einem Chef Vorwürfe über Terrorismus gemacht werden, man es damit zurückweisen kann, daß man auf die Disziplin hinweist.
Es folgt die Abstimmung über bie schon in der zweiten Berathung erörterten Resolutionen. Auf Borschlag des Präsidenten wird in Nüdficht auf die GeschäftsLage des Hauses über die Resolution betr. die Beihilfe zum GoetheSentmal nicht abgestimmt. Die von freifinniger Seite gestellten Refolutionen zum Post- Etat:
1. zu erklären, daß Disziplinarmaßregeln gegen Bostinterbeamte wegen bonnirens auf die Wochenschrift Deutscher Postbote" oder wegen Inserirens von Familien und Vereinsnachrichten in dieser Wochenschrift ungerechtfertigt und unzulässig sind;
Uebrigens ist die Staatsb.- 8tg." mit dem nationalen Herru Witoweli nicht aufrieben, meil er im Bunkte der Judenfrefferet nicht ganz so will wie fie. Er hat auf eine antisemitische Interpellation geantwortet, daß die Deutschen Juden zu erwehren. Hierzu meint das Antisemiten Blatt: Hier zeigte fich wieder einmal das leider nur zu bekannte Bild der fonservativen Versammlungen: Die Versammlung selbst antisemitisch bis auf die Knochen; der Referent ängstlich und vorsichtig! Nur ja tein Wort zu viel gegen die jüdischen Mitbürger"; denn es könnte in gewissen abligen Kreisen, die ihr verroitetes Ahnenschild mit jüdischem Golde neu aufladiren, Anstoß erregen! Neues Leben wird in die Konservativen erst dann hineinkommen, wenn sie bei der Kandidatenfrage praktische Männer aus dem Volke berücksichtigen und nicht abhängige Landräthe, Geheimräthe 2c."
Eine reizende Gesellschaft, diese nationalgesinnten Kreise! Es liegt sehr in unserem Interesse, fie in ihrem staatserhaltenden Wirten bei Leibe nicht zu stören.