Rr. 300

Betriebsstillstand bei der Firma A. Haase in Trautenau .

650 Arbeiter betroffen!

Wie das Trautenauer Echo" erfahren hat, hat die Firma Haaje in Trautenau ihre Arbeiter gefündigt und wird ihren Betrieb am 22. Dezem­ber auf unbestimmte Zeit einstellen. Von dieser neuerlichen Betriebsstillegung werden abermals 650 Arbeiter und Arbeiterinnen betroffen. Wenn man zu dieser Ziffer die Zahl der mitbetroffenen man zu dieser Ziffer die Zahl der mitbetroffenen Familienangehörigen hinzurechnet, fann man erst ermessen, welch ein Weihnachtsgeschenk der Kapi­talismus Hunderten und aber Hunderten von Arbeitern wieder gebracht hat.

Mittwoch, 21. Dezember 1932

Seite 5

dem Manne mit der Art Angst hatte, griff zum er gehört hatte, wie Trojan jagte: Jest it baDie gekränkte Polizei.

Ein Wiener Gericht führte einen interessanten

er da, Revolver und feuerte zwei Schüsse gegen Dvoracet jetzt schieße ich ihn nieder!" Darauf seien die Schüsse ab, der an der Hand und in die Brust getroffen gefallen. Die Gattin des Angeklagten und ihr Freund wurde. Er mußte ins Krankenhaus gebracht werden. belasten ihn sehr schwer, doch stellte sich heraus, daß freiem Fuße belassen. Dagegen wurde gegen Dvo- eheliche Gemeinschaft mit ihrem Manne wieder auf war ein ausgesteuerter Arbeitsloser. Ein Wach Trojan stellte sich der Gendarmerie, wurde aber auf Frau Dvoracet einige Zeit nach der Trennung die Beleidigungsprozeß für die Polizei. Angeklagt racet die Anflage wegen Hausfriedensbruches er genommen hatte, dabei aber ohne sein Wissen ihr mann hatte ihn beim Baden im Donaukanal außer­hoben, über die nunmehr die Verhandlung beim Verhältnis mit Trojan aufrechterhielt. Dvorace! halb einer geschlossenen Badeanstalt ertappt. Das Brüger Kreisgericht durchgeführt wurde. Der Be- wurde freigesprochen, umsomehr, als das Ge- Baden sollte der Arme ausbaden. Auf die Strafper lagte erklärte, er habe mit der Hacke nur deshalb richt annahm, daß die Richtigkeit der Zeugenaussagen in die Tür zum Zimmer feiner Frau geschlagen, wegen der ausgesprochenen Feindseligkeit der Frau weil er wußte, daß Trojan bewaffnet war und weil und ihres Liebhabers angezweifelt werden müssen.

Zuerst um Hunderttausende gebracht

dann als Mörder denunziert.

fügung, die ihm zudiftiert wurde, erwiderte er, daß

er kein Geld habe, sich ein Bad in einer geschlossenen Badeanstalt zu leisten. Zu verhungern sei ihm gnä digst erlaubt, das wäre ihm bekannt; aber was alles verboten sei, das könne er nicht wissen. Im übrigen würde er der Wiener Polizei mehr Taft, Höflichkeit und Menschenkenntnis anraten.

Als die Polizei die ihr angetane Schmach, daß man von ihr Takt, Höflichkeit und Menschenkenntnis

Windmühlenflugzeug abgestürzt. Auf dem Flugplay Villacoublay bei Paris stürzte am Montag nachmittags der französische Flieger Der reiche Kaufmann und seine Freundinnen. Martin bei einem Probeflug mit einem Wind­mühlenflugzeug ab und verunglückte tödlich. Die Prag , 20. Dezember. Ein einzigartiger Fall Es war eine anonyme Anzeige eingelaufen, er verlange, erfuhr, stellte sie Strafantrag wegen Be Katastrophe ist darauf zurückzuführen, daß sich wurde heute vor dem Senat des OGR. Ka plan sei der seit drei Jahren bergeblich leidigung. Was den Tatt anbelangt, so genügt ihr plötzlich ein Flügel des Propellers loslöfte, wo- verhandelt. Er spielt, wie schon aus den Ziffern gesuchte Mörder von Všenor", dem die wohl, wenn ihre Leute lernen, im Taft zu mar durch das Flugzeug absackte. des in Frage stehenden Betrages hervorgeht, in den Brostituierte Janota zum Opfer gefallen war sondern nur bei Hochbesteuerten für nötig; wer nicht schieren. Höflichkeit hält sie nicht bei Ausgesteuerten, Kreisen der wo die und der trotz fieberhafter Nachforschung nicht ent- arbeitet, soll auch nicht das Gnadenbrot der polizei­guten Gesellschaft", Hunderttausender weiter keine Rolle spielen, deckt zu werden vermochte. Der Kaufmann ver­lichen Freundlichkeit essen. Und Menschenkenntnis?

Selbstmordversuch des Sohnes Ostar Strauß'. Wie aus Monte Carlo gemeldei wird, hat der Sohn des bekannten Operetten­tomponisten Ostar Strauß dort einen Selbſt mordversuch begangen. Sein Zustand soll

sehr ernst sein.

Das Ende einer Ghe.

Prosperität der Chefs zu bedrohen pflegen.

aber das

ein Zofinka,

"

-

wenn eine hübsche Freundin im Spiel ist und die brachte einige ungemütliche Tage auf der Styrka" was braucht die Polizei Menschenkenntnis? Es ge­anmaßenden Sungerleider von Angestellen, die ja( der vierten Abteilung, der Kriminalabteilung der nügt ihr, wenn sie genug Gesetzestenntnis besitzt, um bekanntlich durch unerfättliche Lohnforderungen die Polizeidirektion), ehe er der aufklärungssüchtigen einem armen Teufel Fallen zu stellen. Polizei sein Alibi nachzuweisen vermochte. Diese Es handelt sich also vorläufig um eine Be Denunziation war von der Holub ausgegangen, die seleinlichkeit nicht großzügig sei! Es wäre ja immer­Den Bater erschossen. Das Schwurgericht in Man sage nicht, daß die Wiener Polizei in ihrer Landwirissohn Franz rugsanflage gegen die 33jährige feiche und sich auf diese Weise dafür zu revanchieren gedachte, hin auch denkbar gewesen, daß sie deswegen geklagt Sanladeres zu 11 Jahren Zuchthaus. seine Schwester resche Josefine olub, eine junge Frau, die durch daß der spendable Freund zu seiner Frau zurück- hätte, weil sich bei ihr ein armer Mann beklagt. Es Marie zu 2 Jahren, 6 Monaten Gefängnis und mehrere Jahre ein intimes Verhältnis gekehrt war. Aber das ist eine Sache für sich, die wäre vorstellbar, daß sie nicht in ihrem Hunger nach deren früheren Geliebten Jodlbauer zu einem Jahr mit einem hiesigen reichen Kaufmann unterhalten heute nicht zur Verhandlung steht. Ehrfurcht getränkt ist, sondern weil ihr ein Arbeits­Gefängnis. Die Mutter der verurteilten Ge: hatte. Beide waren verheiratet, Der Verdacht des Kaufmannes richtete jich aber loser begreiflich macht, daß ihn nach Brot hungert. schwister wurde wegen Mangels an Beweisen frei- genieri weiter nicht. Der Kaufmann vernachläs- anfänglich gegen eine ganz andere Person. Einige Aber dieser Vorwurf rührt sie nicht. Sie interessiert gesprochen. Die Angeklagten hatten im August d. J. ligte seine Frau, ohne sich weiter darum zu füm- Tage vorher hatte ihn eine andere seiner Gele- die Unordnung in der Welt, sofern sie sich beispiels. wieder eine Auseinandersehung mit dem alten mern, ob es ihr recht war oder nicht, und der genheitsfreundinnen, weise darin bemerkbar macht, daß ein Arbeitsloser Sanladerer, nachdem es schon vorher öfter zu Gatte seiner Freundin, den ihm diese übrigens als kleines Strichmädel, das sich in eine bürgerliche Eri- außerhalb einer geschlossenen Badeanstalt badet. Die Streitigkeiten wegen der Zahlungsverpflich: Bruder vorgestellt hatte, pflegte diskret zu ver- stenz retten wollte, gebeten, ihr zur Eröffnung eines Unordnung in der Verteilung der Nahrung ist nicht tungen gekommen war, die Sanladerer für seine schwinden, wenn das Schlafzimmer seiner Frau zu kleinen Ladens die ihr fehlenden 12.000 Stronen vor ihr Ressort. In dem alten Eggerschen See- und Verwandten übernommen hatte. Dabei wurde der anderen als zu ehelichen Zweden gebraucht wurde. zustrecken. 18.000 hatte sie selbst. wie froh Ritterlerikon" aus dem Jahre 1756 steht, daß die Das Verhältnis war natürlich nicht billig. Man wäre ich, wenn Du mich aus diesem Sumpf ziehen Polizeiordnung alle Verordnungen und Anstalten Landwirt von seinen Angehörigen blutig ge­schlagen. Als er sich zur Wehr setzte, streďte lebte standesgemäß, machte Autotouren ins Ge- wolltest", heißt es in dem Brief. Aber diese Trans umfaßt, welche die Nahrungsgeschäfte so einrichten, ihn der Sohn durch zwei Schüsse nieder. birge, besuchte tostspielige Nachtlokale u. dgl. mehr, aftion schien dem Geschäftsmann nicht zu behagen. daß dadurch alle Glieder des Staates gute Nahrung was nun einmal zu einem besseren" Verhältnis Jedenfalls legte er den Brief unerledigt ad acta. und Bequemlichkeit finden." Es ist wirklich eine sehr gehört. Diese Spesen sind schließlich bei solchen Gegen die Zofinfa also richtete sich der Verdacht alte Polizeiordnung. Mit derselben Begeisterung, Anlässen einzufalfulieren. Aber die junge Frau des Denunzierten, obwohl ihr Brief mit der demü- mit der die hohe Obrigkeit sonst bei der Schuriglung wußte aus der vorteilhaften Freundschaft noch ganz tigen Wendung geschlossen hatte: ,,- auch wenn ihrer Untertanen an dem alten Zopf hängt, mit dem andere Vorteile zu ziehen. Sie begann, nach der Du mir nicht hilfft, werde ich es Dir nicht übel sie sich selbst, wie weiland Münchhausen, aus dem Aus Görkau wird uns berichtet: Im November Anklage, bei ihm Darlehen aufzunehmen, wobei nehmen. Im voraus küsse ich Dir die Hände Sumpf unserer Zeit zieht, hat sie die sittliche Auf­vorigen Jahres fam es hier zu einem Eifersuchts - jie vorspiegelte, daß sie nach einem reichen früheren Später stellte sich der wahre Sachverhalt heraus gabe, zu der sie sich einmal bekannte, vergessen. drama, das lange Zeit hindurch das Tagesgespräch Freund eine Million erben werde. Um diese und so steht nun der erste Teil dieser komplizierten Aber damit mir kein Geschichtstenner an den im Orte und in der Umgebung blieb. Ter pensio Vorspiegelung fünftigen Reichtums noch glaubhafter Sache zur Verhandlung: die Betrugsanklage wegen Wagen fährt, was übrigens verkehrspolizeilich ver­nierte Bergmann August Dvorac et führte feine zu machen, erzählte sie ihrem Freund, sie sei im der herausgeloďten 400.000. boten ist: es muß freilich zugegeben werden, daß die glückliche Ehe, wenngleich er nicht ganz unschuldig Besitz einer Versicherungspolizze gleich- Der Beweis der behaupteten Summe ist Bolizei auch früher schon bisweilen ihre Meinung daran war, daß seine Frau das gemeinsame Leben falls im Werte einer Million. So glaubte der nicht ganz einfach, weil wohl manches auf Rech über ihre Aufgabe gewechselt hat. In Nummer 131 mit ihm aufgegeben hatte. Da der Bergmann feine Kaufmann tatsächlich an eine reelle Grundlage ihres nung gemeinsamer Freuden und Vergnügungen zu der Bossischen Zeitung" aus dem Jahre 1776 ist zu andere Wohnmöglichkeit hatte, verblieb er trosdem Kredi bedürfnisses und blechte im Laufe der Zeit, setzen ist. Die Angeklagte behauptet, es handle fich lesen, daß ein Notar in in der französischen Stadt im Hause seiner Frau, in welchen auch der nach seiner Berechnung, an die 400.000 kronen. um Geschäfte ells Zengin dafür, daß der Haupt- Roeroy auf fünf Jahre ins Gefängnis geworfen Dekonomiebeamte Paul Trojan wohnte. Mit Die ganze Sache endete mit einer Strafanzeige zeuge nicht der Mann danach sei, leichtsinnig Geld wurde, weil er vor einem Polizeimajor nicht rasch Trojan knüpfte Frau Dvoracek ein Verhältnis an, des ernüchterten Freundes gegen seine Ergeliebte, herzugeben, hatte die Angeklagte ihre ehemalige genug den Hut gezogen habe. Allerdings war dieje das dem Manne nicht verborgen bleiben konnte. Da in welcher Anzeige behauptet wird, der erwähnte Konkurrentin Zofinfa mitgebracht. Diese fagte harte Strafe nur deshalb möglich, weil der Herr er mit großer Liebe an seinen Kindern hing, ging Betrag sei ihm durch die fälschlichen und betrüge derart aus, daß der Staatsanwalt erklärte, sich die Polizeimajor sich selbst als eine Art Sondergericht ihm die Trennung von seiner Familie sehr nahe, rischen Vorspiegelungen herausgelockt worden. Verfolgung dieser Zeugin wegen des Verbrechens aufmachte und die Sache dem ordentlichen Richter und er ließ sich deshalb mehrfach zu Drohungen, der falschen Zeugenaussage vorzubehalten. Sicher ist, zu entziehen wußte. Unser Wiener Arbeitsloser kann gegen seine Frau und Trojan hinreißen, doch kam daß hohe Beträge in die Hand der Angeklagten also von Glück reden, daß seine gekränkte Polizei sich es zu einem Zusammenstoß erst in der Nacht zum wanderten; es liegen Wechsel vor, die darauf nicht nach dem französischen Vorbild richtete. Er kam 11. November. In dieser Nacht hielt sich Trojan bei hinweisen, daß irgendwie scheinbare Sicherstellung vor einen im wahren Sinn des Wortes ordentliche Frau Dvoracek auf. Dvoracek bewaffnete sich mit gegeben werden sollte. Schließlich wurde diese appe: Richter mit Herz, Verstand und anderen unpolizei­ciner Art, drang in die Wohnung seiner Frau ein titliche Sache, von der man ja noch manches hören lichen Eigenschaften: er sprach den Angeklagten frei. und drohte, er werde alle töten. Trojan, der vor wird, zur Ladung von Zeugen vertagt. Erich Gottgetreut.

Der Liebhaber schießt auf den Gatten seiner Freundin.

Schmuggelgeschichten vom Balkan .

Dies ist der an sich nicht ungewöhnliche Sach­verhalt, um den sich die heutige Verhandlung dreht. Aeußerst ungewöhnlich aber ist das was sich vor­her abgespielt hat und vermutlich Sache eines be­fonderen Verfahrens sein wird.

Eines schönen Tages wurde nämlich der Kauf­mann durch Detektivs aus seiner Wohnung geholt.

-

"

zuge Bukarest Giurgiu- Donauhafen. In einem| diese Summe! Der Schaden ist gering; dadurch, Abteil 2. Klasse saß eine Dame, deren Benehmen daß ich die Aufmerksamkeit des Zollbeamten von immer nervöser wurde, je mehr sich der Zug der mir auf Sie ablenkte, vermochte ich 5 Kilogramm Grenzstation näherte. Der ihr gegenüber sitzende Goldmünzen über die Grenze zu schmuggeln, ohne Herr, der sie schon lange prüfend beobachtet sie deklarieren und zum Zwangsfurs abliefern zu batte, knüpfte schließlich ein Gespräch mit ihr an müssen. Mein Gewinn ist groß genug, um Ihren und erkundigte sich teilnehmend nach dem Grunde fleinen Schaden zit ersetzen." Sprach's, griff

waltsamen Durchbruch der Grenzen mit Panzer wagen würde auch schon der unglaubliche Zustand der Grenzstraßen vereiteln, die meistens mit voller Absicht vernachlässigt werden. Selbst ein stabiler Der Balkan mit seinen zahlreichen Ländern Kraftwagen fönnte sich hier höchstens ein 5 Kilo­und Grenzen ist geradezu ein paradiesisches Ge- meter- ,, Tempo" erlauben. filde für Schmuggler großen und fleinen Stils. Eine reizende Schmugglergeschichte spielte Der Schmuggel blüht hier wie nirgends in der sich fürzlich an der rumänischen Grenzstation ihrer auffälligen Unruhe. Nach einigem Zögern nach seinem Stoffer und verschwand im Gewühle Welt, zumal da ihn die verschiedenen Staaten Jimbolia ab. Den dortigen Zollbehörden war gestand die Frau, daß sie eine stattliche Anzahl des Bahnhofes, in den der Zug eben eingelan­durch ihre unsinnige Schutzzollpolitik und ihren von Vertrauensleuten" hinterbracht ,, Vertrauensleuten" hinterbracht worden, Meter kostbarer Seidenspizen in Bukarest erstan- fen war.. übertriebenen Industrieprotektionismus direkt daß sich im Orient- Expreß Schmuggler befänden, den habe und sie nach Bulgarien schmuggeln Auf einer kleinen griechischen Grenzstation fördern. Die vielen Schmuggelaffären bilden die eine beträchtliche Anzahl Seidenballen nach wolle, wo die gleichen Spitzen wegen des Prohi- fiel es eines Sonntags dem Zöllner auf, daß die schon eine tagtäglich erscheinende Sonderrubrik Rumänien einschmuggeln wollten. Als der Zug bitivzolles überhaupt nicht zu haben seien. Der vom Verwandtenbesuch aus dem nahen bulgari­der meisten Blätter, die übrigens von den Lesern einlief, stürzte sich eine Legion Zollwächter auf freundliche Herr beruhigte sie und versicherte, ihr schen Dorfe heimkehrenden Bäuerinnen vielfach besonders andächtig studiert wird. Denn diese die einzelnen Abteile und durchsuchte sie mit pein- auf der bulgarischen Grenzstation Ruftschuck bei deinder" auf dem Arm trugen, die er am Mor­Meldungen sind vielfach eine recht lehrreiche Let licher Gründlichkeit. Vergebens! Man fand zustehen, wo er alle Zollbeamten persönlich kenne gen gar nicht gesehen hatte. Bei näherem Zu­tion für Fortgeschrittene wie Anfänger... Oft nichts und fluchte schon auf die unzuverlässigen usw., usw. Die verängstigte Gelegenheitsschmugg- ichauen entpuppten sich die Säuglinge" als aber finden sich da auch reizvolle Geschichtchen, Bertrauensleute", als ein ganz heller Zöllner lerin atmete befreit auf, denn sie wußte, daß ihre niedliche kleine Ferkel, die fanft, in Babykleidchen die lesenswerter als irgendein mazedonischer auf den Einfall kam, doch auch das Abteil des bulgarischen Landsleute da drüben am anderen gehüllt, in tiefstem Schlafe lagen. Was hatten die Fememord oder Zwischenfall an der bessarabisch- Finanzministers Popovici zu untersuchen, der mit Donauufer nicht spassen. Als der kleine Fluß- chlauen Bäuerinnen gemacht? Die von den Bul­russischen Grenze sind. deni gleichen Zuge aus dem Auslande heimkehrte. dampfer an der bulgarischen Zollstelle anlegte und garen billig erstandenen Schweinchen waren mit Der Schmuggel auf dem Balkan spielt sich Exzellenz brummte zunächst, als er aus seinem die Frau frohen Mutes die Landungsbrücke hin- scharfem Pflaumenschnaps und Opiumtropfen durchweg noch in patriarchalischen Formen ab. Mittagsschläfchen aufgescheucht wurde. Dech wie cuf in die Höhle der Zoll- Löwen schritt, stockte gründlich betäubt worden, um sie ohne Quietsche­Sier rafen teine Bauzerautos mit bewaffneten fonnte er die Bitte seiner pflichteifrigen Beamten ihr plötzlich der Atem: Der Kavalier, der ihr rei, als Wickelkinder", über die böse Grenzlinies Donnerwetter, die Ueberraschung seine Hilfe versprochen hatte, drängte sich an einen schaffen zu können. Wie die Untersuchung ergab, Schmugglern wie z. B. an der deutsch - hollän- abschlagen! dischen Grenze durch die Grenzzonen: hier war groß. Unter den Bolstern und Siben ent- Böllner heran und erklärte ihm laut und ver- haben die Bauern diesen geriffenen Trick schon fett spielen sich noch teine stundenlangen Feuerkämpfe deckte man gegen 70 Kilogramm schwerster fran- nehmlich, daß diese Dame da Seidenspizzen en langem angewandt. zwischen verwegenen Schmugglerbanden Schmugglerbanden und zösischer Seide. Die Zollwächter waren peinlich be- gros durchschmuggeln wolle. Im Nu waren die Grenzwächtern ab, Solche rabiaten Methoden rührt, und noch mehr die Exzellenz, die fassungs Koffer der Frau durchstöbert, und als nichts ge­wären auf dem Ballan ein Ding der Unmöglich- los ihre Unschuld beteuerte. Doch zur Ehre des funden wurde, mußte sie sich einer Leibesvisita feit, wo die Grenzen mit Stacheldrahtverhauen, Ministers wurde festgestellt und warum sollen. tion unterziehen. Das Resultat war: 50 Meter Schübengräben und verschlossenen Barrieren ge- wir uns dieser Feststellung nicht anschließen? feinster Spitzen, die kunstgerecht um den Körper fichert sind und nicht nur von Zollwächtern, jon- daß er keine blaffe Ahnung von dem Gauner gewickelt waren. Die Schmuggelware wurde be­dern auch friegsmäßig ausgerüsteten Militär- streich der Schmuggler hatte, die ihm da ein schlagnahmit, und nach Erlegung einer Zollstrafe abteilungen bewacht werden. Die meisten Grenz Rududsei ins Abteil gelegt hatten. Diese geriffe von 8000 Lewa konnte die Frau ungehindert den übergänge des Balkan sind wie Kriegsstellungen nen Brüder hatten sich in recht balkanischer Zug nach Sofia besteigen. Kaum hatte sie Platz befestigt. Da fehlen selbst Wolfsgruben, elektrische Schlauheit und Logit gedacht, daß so ein Finanz genommen, als auch der Denunziant in das As Hochspannungen und andre schöne Kriegserinne- minister vom Balkan , der den kleinen Schlüssel teil trat und sich häuslich einrichtete. Zähne rungen nicht. Wehe jedem Schmuggler, der da mit zum großen Geldschrank des Staates in der knirschend ob dieser Frechheit funkelte sie den Gewalt oder beimlich durchdringen wollte! Er Westentasche trägt, es nicht notwendig hat, zu Mann an, der mit zufriedenem Lächeln da saß. würde ohne Gnade und ohne Anruf wie ein schmuggeln. Kein Zollbeamter würde es zudem Komitatichi behandelt werden, denn diesen wagen, das Abteil seines Vorgesetzten zu durch Grenzwächtern fibt die Kugel nur allzu locker. wühlen. Doch die Gauner hatten diesmal dane Bei der ewigen Langweile der Posten ivird gern ben gedacht... Der Herr Minister ließ es sich ein fleines Schüvenfeit auf Menschenfleisch ver- natürlich nicht nehmen, den findigen Zöllner anstaltet, wobei leicht eine Beförderung oder ein eigenhändig zu belohnen. Ordensblech herausspringen fann... Einen ge­

-

-

Es war im Mai dieses Jahres im Personen

Großes Pech hatte im vorigen Winter ein bulgarischer Staufmann aus Betritsch, der mit sei­nem Gespann häufig nach der griechischen Grenz­Stadt Demir- Hissar hinüberfährt, sei es zu Ge schäftszwecken, fei es, um sich drüben an dem ebenso billigen wie feurigen Metaxawein zu laben. Als ihm einmal der köstliche Metara zu gut ge­schmeckt hatte, entschloß er sich, einige Fläschchen mit nach Hause zu nehmen. Doch wie über die Grenze schaffen? Da tam er auf den genialen Einfall, seine beiden Fußwärmflaschen mit dem edlen Naz bis zum Rande zu füllen. Gesagt, ge­tan. Die Grenzfontrolle verlief glatt. Doch als Kaum hatte sich der Zug in Bewegung gesetzt, als er im nächsten Gasthause eingefehrt war, er fror die Wut der Frau in einer wilden Schimpffans- etwas zum Aufwärmen" zu trinken nade zum Ausbruch kam. Ihr lächelndes Gegen- schauerlich, denn die Wärmflaschen waren leider über schwieg, bis schließlich die Erzürnte auftalt, überraschte ihn fein Ruticher mit der hörte und frampfhaft zu weinen begann. Ihr Mitteilung, daß er den erfalteten Inhalt der Schaden beträgt insgesamt 22.000 Lewa?" ließ Wärmflaschen ausgegossen und durch kochendes sich jetzt der Mann vernehmen. Hier haben Sie Wasser ersetzt habe...