Kch. Schott& Donnath

Wien III, Heumarkt 9

Tetephen Eriba

8-11-0-69

SN

Bunte Woche

Das grauenhafte Entfehen dieser Stimme forderte raschesten Beistand, aber es schien fast unmöglich, dem Mann zu helfen. Denn die hohen Fässer standen so eng beieinander, daß faum Blab war, um sich unten liegend durch zuzwängen, man hatte in dieser Enge nicht ein­mal den Arm frei, um gegen das Reptil loszu­schlagen. Der Mann fdhrie jest wie toll, während der Kapitän seine Leute fragte, ob sich einer freiwillig melde, um den Schwarzfahrer zu retten.

Brillenschlangen im freiwillig melbe, Vorderschiff

Von

VOLKMAR IRO

Der Frachtdampfer Colombo" war schon vier Wochen mit einer Ladung Reis und leerer Fässer von Bombay nach Triest unterwegs, als ich im griechischen Hafen Batras an Bord des alten Raftens ging. Die einzige freie Kabine

war zwar reichlich eng und neben mir schnarchte der zweite Steuermann mie ein Baggerwerk, aber sonst war das Schiff peinlich sauber, auch das Effen war nicht schlecht und nur eine größere Anzahl von un­heimlichen Passagieren behagte mir nicht:

Wir hatten Gift schlangen an Bord!

Zwei große, flache Risten und eine kleinere Piste standen unter einer Luke des Vorderdecks

auf den leeren Wein­

Ein Leichtmatrose hob die Hand. Ein schlan­ter, schwarzhaariger Dalmatiner. Er band sich eine elektrische Taschenlampe an die Stirne und eine zweite an die Brust, nahm in jede Faust einen Prügel und troch zwischen die Fäffer.

Wir hörten bald, wie er sich mit dem Schwarz­fahrer verständigte, der ihm die Lage der Kobra genau erklärte. Sie befand sich vor dem Faß, in dem er saß und war taum zwei Meter von ihm entfernt. Sie lag schon die ganze Nacht dort und wich nicht von der Stelle.

Der Dalmatiner fragte ihn, ob er Streich hölzer bei sich habe und befahl ihm, ein Streich­holz nach dem anderen anzuzünden, um die Auf­merksamkeit der Schlange abzulenten.

Dann blieb eine Weile alles ruhig. Plötzlich ein wilder Schrei. Ein Stod häm­merte zwischen den Fässern. Wir horchten mit angehaltenem Atem. Immer wieder das Häm­mern. Endlich ein zufriedener Ruf:

Sve dva alle awei!"

Nach fünf Minuten froch zuerst der Dalma­tiner, dann hinter ihm der Schwarzfahrer zwi­schen den Fässern heraus. Der Bursche Klappte, kaum aufrechtstehend, wie ein Taschenmesser zu­sammen und tam erst nach einem Rognat in der Kajüte des Kapitäns wieder zu sich. Er war ein arbeitsloser Meßgergehilfe aus Bayern , war auf einer Zille über die Donau zum Schwarzen Meer hinuntergefahren, hatte sich dann über Syrien und Palästing nach Ägypten durchgeschlagen und trat schließlich in Alexandrien die schwarze Rück­fahrt nach Triest an. Man hätte ihn nie entdecki, wenn nicht in der vergangenen Nacht blöhlich eine Kobra vor seinem Faß aufgetaucht wäre, als er eben beim Schein eines Kerzenstummels eine Solopartie Tarod spielte, um sich die Beit zu vertreiben. Die Schlange witterte das Trinks wasser, das ihm ein Kohlentrimmer, der mit ihm im Einverständnis war, vor das Faß gestellt hatte. Sie rollte sich bei dem Wassertopf zu­sammen und er hatte keine Ahnung, daß sie nach der ausgiebigen Rattenmahlzeit viel zu faul war, um gegen ihn loszugehen. Die zweite Kobra konnte er nicht sehen, da sie ein Stück entfernt lag, die Todesangst vor der einen Stobra hatte ihm aber reichlich genügt.

Der Metzger schaufelte nach diesem Schlangen­abenteuer noch zwei Tage fleißig Kohlen und verschwand dann in Triest ebenso unauffällig, wie er an Bord gekommen war.

Eine Königin amüsiert sich

Der wunde Punkt blutet, brennt, schmerzt beim Gehen und Sitzen, raubt den Schlafl

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gut tut, wenn jeder dabon redet und raunt- ist vernarrt in Schmuck. Nie tann sie wider­stehen, wenn diese geschickten und geschmeidigen Juweliere, diese aus Deutschland zugewanderten Juden Böhmer und Bassenge ihr auf famtenen Platten ihre neuesten Kunstwerke zeigen, zauber­hafte Ohr- und Fingerringe und Schließen. Außerdem machen diese braven Männer ihr den Kauf niemals schwer. Sie wissen, eine Königin von Frankreich zu ehren, indem sie ihr zwar doppelte Preise anrechnen, aber Kredit gewähren und ihr allenfalls die alten Diamanten zur Hälfte des Wertes in Abzug bringen; ohne das Herabwürdigende solcher Wuchergeschäfte zu bemerken, macht Maria Antoinette nach allen Seiten hin Schulden im Notfall, sie weiß es, springt der sparsame Gatte ein. Diamanten kosten Geld, Toiletten kosten Geld, und obwohl gleich nach dem Regierungsantritt der gutmütige Gatte seiner Frau die Apanage verdoppelt hat, diese reich gefüllte Schatulle muß doch irgendein Loch haben, denn immer herrscht dort fchredende Ebbe.

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er.

Wie also Gelb beschaffen? Für die Leicht

fäffern. In den flachen Die Zerstörang der Legende von Maria Antoinette sinnigen hat glüdlicherweise der Teufel ein

Kisten befanden sich in Holzfächern etliche Dut jend großer Konserven. büchsen, die verlötet und mit Luftlöchern versehen maren. Statt kaliforni scher Pfirsiche enthielten jie aber kleine indische Vipern und Baumschlan­gen, während in der dritten Stifte zwei große Kobras nach Europa reisten. Man fonnte die beiden Schlangen durch ein taum handgroßes, doppeltes Glasfenster gut beobachten, sie lagen träg in einer Ede und fümmerten sich nicht um die Späße der Mannschaft, die mit den Fingern an das Glas klopften und die Kobras vergeblich zu reizen versuchten.

Diese ganze Schlangenmenagerie war vor der Einschiffung mit Ratten oder Mäusen ge­füttert worden, die Schlangen waren einwand­frei gesichert und es wäre nie jener böse Zwi­schenfall eingetreten, wenn nicht zwei Heizer eine verstohlene Schlangenfütterung veranstaltet hätten.

Sie warfen drei Ratten durch das Fenster in die Kiste der Kobras. Beobachteten, wie zwei Ratten von den Schlangen sofort verspeist wur­den und wollten am folgenden Morgen nach der britten Ratte sehen.

Aber da war schon dem Kapitän gemeldet worden, daß die Brillenschlangen durch ein großes Loch aus der Siste geschlüpft waren.

Die Heizer mußten jetzt ihren dummen Streich betennnen und befamen vom Kapitän feine Liebenswürdigkeiten zu hören, denn es war klar, daß die dritte Natte in ihrer Todes­angit ein Loch durch das Holz genagt und so den Schlangen zur Freiheit verholfen hatte.

Die ganze Befaßung wurde sofort zum Suchen befohlen. Jeder Winkel in der Nähe der Risten wurde vorsichtig durchstöbert. In meiner Kabine, die taum zwanzig Schritte von den Kisten entfernt war, wurde das Bett und das

da nie­

Ventilationsrohr durchsucht, beim zweiten Steuer­mann wurde eine Holzwand der Kabine auf­geriffen, da er behauptete, daß es nach Schlangen rieche. Man fuchte vergeblich einen ganzen Tag lang und die Stimmung wurde immer ungemüt­licher. Die Mannschaft weigerte sich, in den vor­deren Laderaum hinunter au steigen, mand einen tödlichen Schlangenbig riskieren wollte, der Kapitän schrie wie toll und befahl eben, auch während der Nacht weiter zu suchen. Plötzlich stürzte ein Kohlentrimmer mit einer neuen Schreckensmeldung in das Steuerhaus: Er hatte deutlich bei den Fässern im vorderen Laderaum Hilferufe gehört!

Vom Koch bis zum Kapitän lief nun alles au der breiten Luke über den Fässern und horchten gespannt. Man hörte zwar keine Hilferufe, aber

Don

Stephan Zweig

Kaum eine zweite Königin der Weltgeschichte hat so oft den Stoff rührseliger Legenden abgegeben, wie die Tochter Maria Theresias, die als Gattin Ludwigs XVI. von Schönbrunn nach Versailles übersiedelt war und dort an der Seite ihres Mannes ein blindes, tolles Luxusleben führte, so lange, bis der große Volkssturm der Französischen Revolution losbrach, in dem auch ihr Haupt unter dem Fallbeil fiel. Die Legende von der hochherzigen, gütigen Kö­nigin, die der Wut des Pariser Pöbels zum Opfer fiel", hat Stephan Zweig in seinem soben erschienenen meisterhaften Buch Maria Antoinette , Bildnis eines mittleren Charakters( Insel- Verlag) gründ­lich zerstört. Auf Grund historischer Quellen zeichnet er das Porträt dieses leichtsinnigen und hemmungslosen Geschöpfes", das während der furchtbarsten Hungersnot in Paris keine andere Sorge kannte, als die um ihre Toilette, ihre Frisur, ihren Vergnügungstaumel. Stephan Zweig schildert Maria Antoinette , wie sie zur Zeit, da in Paris die Menschen Hungers starben, ihren Tag verbrachte.

Was ist die erste Sorge einer Rokokokönigin, wenn sie morgens in ihrem Schloß von Versailles erwacht? Die Berichte aus der Stadt, aus dem Staat? Die Briefe der Gesandten, ob die Armeen gefiegt haben, ob man den Krieg an England erklärt?

Keineswegs. Maria Antoinette ist wie ge­wöhnlich erst um vier oder fünf Uhr morgens heimgekehrt sie hat nur wenige Stunden geschlafen, ihre Unruhe braucht nicht viel Ruhe; mit wichtiger Zeremonie beginnt jetzt der Tag. Die Obergofe, der die Garderobe untersteht, tritt mit einigen Hemden, Taschen­tüchern und Handtüchern zur Morgentoilette ein, ihr zur Seite die erste Stammerfrau. Diese ver­beugt sich und reicht einen Folianten zur An­sicht, in dem mit Stecknadeln fleine Stoffmuster aller in der Garderobe vorhandenen Toiletten eingeheftet sind. Maria Antoinette hat sich zu entscheiden, welche Roben sie heute anzuziehen wünscht. Welche schwierige, verantwortungsreiche Wahl! Denn für jede Saison sind zwölf neue Staatskleider, zwölf Phantasiekleider, Staatskleider, zwölf Phantasiekleider, zwölf Zeremonienfteider vorgeschrieben, die hundert anderen gar nicht zu zählen, die alljährlich neu angeschafft werden( man erdente die Schmach, eine Königen der Mode würde etwa diefelben Noben mehrmals tragen!). Die Wahl dauert gewöhnlich lange: schließlich werden mit Sted. nadeln die Proben der Toiletten bezeichnet, welche Maria Antoinette für heute wünscht, das Staatskleid für den Empfang, das Deshabillé für den Nachmittag, das große Kleid für den Abend. Die erste Sorge ist erledigt, und das Buch mit den Stoffproben wird hinaus, die gewählten Roben werden im Original hereingebracht.

immer wieder dumpfe Klopfzeichen. Gs flang, als Stelle, Herr 260 nard, der unerschöpfliche und

ob mit cinem harten Gegenstand gegen eine Fäfferwand geschlagen würde.

Jezt mußte die ganze Besabung auf Deck antreten. Kein einziger Mann fehlte. Auch wir fünf Basiagiere waren vollzählig. Die Klopf geichen tonnten also nur von einem blinden Baffagier tommen, der sich unten zwischen den Fässern versteckt und wahrscheinlich Bekannt schaft mit den Kobras gemacht hatte!

Mit Scheinwerfern, elektrischen Taschen lampen, Bistolen und derben Stöden stieg bald ein halbes Dutzend Matrosen hinunter, der Ka­pitän voran. Der Steward und ich folgten als Schlachtenbummler. Je tiefer wir tamen, um so deutlicher wurde das Klopfen, dann rief der Sta­pitän in die Finsternis hinüber. Sofort meldete sich eine heißere Stimme:

Silfel Hilfe! Eine Brillenschlange!

Léonards härene Wochenschau 3meite Sorge jedes Morgens: die Frisur. Glücklicherweise ist hier ein hoher Künstler zur unübertreffliche Haarkünstler des Rototo. Als großer Herr fährt er sechsspännig jeden Morgen von Baris nach Versailles , um mit Kamm, Haarwässern und Salben feine edle und täglich neue Kunst an der Königin zu erproben. Herr Léonard baut über der Stirn jeber Frau von Rang, die auf sich hält, ganze Türme von Haaren auf und modelliert das hochgefträubte Gebilde zu symbolischen Ornamenten. Mit riesigen Haarnadeln und kräftiger Verwendung von starrer Pomade werden zunächst die Haare von der Wurzel her über die Stirn terzengerade aufgebäumt, etwa doppelt so hoch wie eine preußische Grenadier­müße, dann erst, im luftigen Raum, einen halben Meter über der Augenhöhe, beginnt das eigent­liche plastische Reich des Künstlers. Nicht nur ganze Landschaften und Panoramen mit Früchten, Gärten, Häusern und Schiffen, mit

"

bewegtem Meer, eine farbige Allerweltsschau wird auf diesen Poufs" mit dem Kamm modelliert, sondern um die Mode recht ab. wechslungsreich zu machen, bilden diese Plastiken jederzeit das Geschehnis des Tages symbolisch nach. Alles, was diese Kolibrigehirne beschäftigt, was diese meist hohlen Frauenköpfe füllt, muß auf dem Kopf dargestellt werden. Wird der König gegen die Bocken geimpft, prompt erscheint dieses aufregende Tagesereignis als Poufs de L'inoculation". Stommt der amerikanische Auf­stand in die Mode, gleich wird die Freiheits­coiffure" die Siegerin des Tages, aber noch niederträchtiger und dümmer: als die Bäder­läden von Paris während der Hungersnot ge­plündert werden, weiß diese frivole Hofgefell­schaft nichts Wichtigeres, als das Ereignis in den Bonnets de la révolte" zur Schau zu tragen.

steigern sich immer toller. Allmählich werden Diese Kunstbauten über leeren Köpfen über­die Haartürme, dant massigerer Unterlagen und fünstlicher Strähnen, so hoch, daß die Damen damit nicht mehr in ihren Karossen fiben müssen, sonst würde das kostbare Haargebäude fönnen, sondern mit aufgehobenen Röden fnien an die Wagenbede stoßen; die Türrahmen im Schloß werden höher geschnitten, damit die Damen in großer Toilette sich nicht immer beim Durchschreiten zu büden brauchen, die Deden in den Theaterlogen werden aufgewölbt. Welche besondere Beinlichkeiten diese überirdischen Schöpfe gar den Liebhabern dieser Damen be­reiten, darüber findet man mancherlei Ergöß­liches in den zeitgenössischen Satiren. Aber wenn es eine Mode gilt, find die Frauen be die tanntlich zu jedem Opfer bereit, und Königin ihrerseits bildet sich offenbar ein, nicht wirklich die Königin au sein, wenn sie nicht alle diese Tollheiten anführte oder überböte,

Paradies erfunden: Das Spiel. Vor Maria Antoinette galt das Spiel am Königshof noch als unschuldige Abendunterhaltung, etwa wie Billard oder Tanz: man spielte das ungefährliche Lansquenet mit fleinen Einfäßen. Maria Antoinette entdeckt sich und den anderen das berüchtigte Pharao, das wir von Casanova als das erlesene Jagdfeld aller Gauner und Schwindler kennen. Zur Belebung des Ge­fchäftes und zur Steigerung des Umfates ge­währt die Königin jedem Beliebigen, der Geld in die Bude bringt, Zutritt zu ihrem grünen Tisch; Schlepper und Schieber drängen sich heran, es dauert nicht lange und man spricht in der Stadt die Schande terum, daß in der Gesellschaft der Königin falsch gespielt werde.

Aber Kleider, Butz und Spiel, das beschäftigt nur den halben Tag, die halbe Nacht. Eine andere Sorge macht mit dem Uhrzeiger den doppelten Stundenkreis: Wie amüsiert man sich? Man reitet aus, man jagt, uralles fürstliches Vergnügen; allerdings begleitet man dabei, er ist ja so sterbenslangweilig, selten den eigenen Gatten, sondern wählt lieber den munteren Schwager d'Artois und andere Kavaliere. Manchmal reitet man auch zum Spaß auf Eseln, das ist zwar nicht so vornehm, aber man tann, wenn ein solcher grauer Bursche bockt, auf die bezauberndste Weise herunterfallen und dem Hof die Spißendessous und wohlgeformten Beine einer Königin zeigen. Im Winter fährt man, warm eingepact, im Schlitten spazieren, im Sommer beluftigt man sich abends an Feuerwerken und ländlichen Bällen, an fleinen Nachtkonzerten im Part...

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Das reichhaltigste und verbreitetste Jahr­buch. 128 Seiten stark. In Kupfertiefdruck her­gestellt. Mit 37 Photos und 55 Zeichnungen und Karikaturen. Redigiert von Julius Bra unthal. Preis 1 Schilling

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Ihre Majestät, die Falschspielerin Washer Hans Fischer: Konrad von Mar­

Dritte Gorge: Kann man immer anders­artig angezogen sein, ohne den entsprechenden Schmuck? Nein, eine Königin braucht größere Diamanten, dicere Perlen als alle anderen. Sie braucht mehr Ringe und Reifen und Arm­bänder und Diademe und Haarketten und Edel­steine, mehr Schuhspangen oder Diamant­einfaffungen für die von Fragonard gemalten Fächer als die Frauen der jüngeren Brüder des Königs, als alle anderen Damen des Hofes. zwar hat sie schon von Wien reichlich L.amanten mitbekommen und von Ludwig XV. zur Hochzeit eine ganze Kaffette mit Familienschmuck. Aber wozu wäre man Königin, wenn nicht, um immer neue, schönere und kostbarere Steine zu laufen? Maria Antoinette , jeder weiß dies in Versailles

und es wird sich bald zeigen, daß es nicht

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