Seite 4 Freitag 30 Dezember 1932. At. 307. Tagesneuigkeiten Eine Gemeinde durch Erdbeben zerstört. 27 Tote, 50 verwundete. Mexiko City, 29. Dezember. (Reuter.) Ver­spätet einlangenden Berichten zufolge wurde die Gemeinde T o m a t l a n in der Provinz Ja- liske am 19. Dezember durch ein Erdbeben zer­stört. Bei diesem Beben wurden 27 Personen ge­tötet und 50 verwundet. 13 Todesopfer einer Schlagwetterexplosion in Ungarn . B o n h h a d(nordöstlich von Fünfkirchen ), 29. Dezember. (MTJ.) In einer Grube bei Ragymanyoj ereignete sich gestern ein« kata­strophale Schlagwetterexplosion. Dreizehn Berg­leute wurden getötet, einer lebensgefährlich ver­wundet. Di« Ursache der Katastrophe konnte bis­her noch nicht sichergrstellt werden. zehn Hafenarbeiter ertrunken. Wellington (Neuseeland ), 29. Dezember. Am Mittwoch abends erfolgte am Eingang des Binnenhafens ein Zusammenstoß zwischen einem Dampfer und einem Motorboot, auf dem 31 Arbeiter aus dem Außenhafen zurückkehrten. Das Motorboot sank. 21 Arbeiter wurden gerettet, die übrigen 10 sind wahrscheinlich ertrunken. Motorradunglulk mit zwei Todesopfer«. Man meldet uns aus Saaz : Auf der Straße bei Klapy im Raudnitzer Bezirk fuhr ein in raschem Tempo befindlicher Motorradler aus Tschentschitz einen aus der Straße gehenden Briefträger an und riß ihn zu Boden, wo­bei der Beamte so schwere Verletzungen erlitt, daß er kurz darauf verstarb. Aus Verzweif- lung über das Unglück beging der Ur­heber, ein verheirateter Mann und Vater zweier Kinder, Selbstmord durch Er­schießen. zweier Todesopfer des Brünner Rodelungiücks. Das schwere Rodelunglück in Brünn hat bereits ein zweites Opfer gefordert. Der schwer verletzt« Fabrikant Sandholz ist in der Nacht auf Astern in der Brünner Landeskrankenanstalt verschieden. Im Lauf« des Mittwoch war Sandholz einige Mal« aus seiner Bewußt­losigkeit erwacht und man hoffte schon, ihn retten zu können, als gestern eine Verschlechterung ein­trat, was den Tod zur Folge hatte. Der klein« Sohn der getöteten Frau Furych, der bei dem Unglück gleichfalls schwer verletzt wurde, lag in den gestrigen Abendstunden noch in tiefer Be­wußtlosigkeit. Sein Zustand ist nach wie vor außerordentlich bedenklich. Auf der Hochzeitsreise lm Flugzeug verbrannt. Paris , 29. Dezember. Nach einer Blätter­meldung aus Madrid stürzte gestern das P o st- flugzeng BarcelonaToulouse in der Provinz Lerida brennend ab. An Bord be­fand sich der Pilot und zwei Hochzeitsreisend«. Der Pilot und die junge Frau ver­brannten, der Ehemann wurde schwer verletzt. Grippe-Spidemie in Nordamerika . New Zork, 29. Dezember.(Reuter.) In den Bereinigten Staaten wütet zur Zeit, ähnlich wie in Großbritannien , eine Grippe-Epidemie. Die amtlichen Sanitätsorgane melden aus 35 Staa­ten 43.997 Grippefälle, doch entspricht etwa ein Achtel dieser Zahl dem wirklichen Stand der Erkrankungen. In der Stadt New Aork allein sind 10.000 Grippefälle zur Anmel­dung gebracht worden. 132.800 Sleuerlrager in USA erhalten 3 Milliarden Ke zurückerstattet. Washington , 29. Dezember. Die Staatskassa entsprach den Ansuchen von 132.055 Steuer­trägern, die gegen die Steuervorschreibungen für das Jahr 1932 Rekurs erhoben hatten. Die Staatskasse zahlt« diesen Steuerzahlern im ganzen 86,583.564 Dollars zurück(das sind annähernd etwa 3 Milliarden). Bei dieser Rückerstattung von Steuergeldern wurde von der Staatskasse die Praxis gehandhabt, daß von jeden bezahlten 18 Dollars stets ein Dollar rückerstattet wurde. Der höchste Betrag wurde der Bostoner United Fruit rück­erstattet, und zwar 2,960.000 Dollars. Unter den Steuerträgern, denen ansehnliche Beträge retour­niert wurden, befindet sich u. a. der Botschafter der Vereinigten Staaten in London , Mellon, dem 7869 Dollars zurückgegeb«n wurden, tvei- ter der bekannte Filmschauspieler Douglas Fairbanks , der 72.000 Dollars erhielt, der bekannte Filmliebling Ramon Novarro , welcher einen Betrag von 7604 Dollars bekam, der Filmschaujpieler Conrad Nagel , welcher 1000 Dollars erhielt und Ober st Lindberg, >rm 1243 Dollars rückerstattet wurden. einer . 13,553.958 X . 15,412.451 K . 20,396.968 K die Ge- hi«r ein errichten Außerdem louM« auch nie mit Genauigkeit die.Zeit der Geburt und des Todes Jesu fixiert werden- Hierüber existiert bloß die beiläufige Angab«»zur Zeit des H«rodes" und auch das Alter Christi von 33 Jahren ist absolut kein historisches und wird in den heiligen Büchern auch nicht angeführt. Daraus ergab sich, daß die einzelnen Forscher ent­weder das Jahr 29, 30 oder 33 der Aera vulgans als das Todesjahr Jesu angaben. Infolge dieser historischen Unsicherheit und wegen des Umstandes, daß das Mysterium der Auferstehung alljährlich öo ipso gefeiert wurde, sprach« sich dse maß­gebenden, Kreise allgemein dahin aus, das 1900- jährige Jubiläum nicht zu feiern. Es hat daher überrascht, daß der Papst aus rein religiö­sen und sicherlich auch aus wirtschaftlichen Grülwen der gegenwärtigen Zeit das außerordentliche Heilige Jahr proklamiert hat, wobei er der historische» Un­sicherheit teilweise dadurch Rechnung trug, daß er das Jubiläunrsjahr auch noch auf einen Teil deS Jahres 1934 ausgedehnt hat. Empfehlenswerte- aus ven Programmen. Samstag. Prag : 6.15 Gymnastik, 11.00 Schallplatte», 18.25 Deutsche Sendung: Silvesterfunk, 19.00 Die verkaufte Braut ", Oper von Smetana , 20.40 Silvester-Kabarett, 22.25 Operette, 23.55 Mitter­nachtsszene. Brünn: 12.30 Orchesterkonzert, 18.25 Deutsche Sendung: Bunte Silvesterstunde.--- Berlin : 18.00 Lieder. Mühlacker: 17.30 Mando­linenkonzert. Königsberg : 15.45 Orchesterkonzert. Langenberg : 23.45 Kammermusik Leipzig : 17.00 Das Spiel vom deutschen Bettelmann, Rund­funkdichtung. München: 12.00 Gigli singt, Furt­wängler dirigiert. Wien : 16.20 Chorvorträge, 20.00 Tempo der Zeit, Sinfonieorchester, 22.00 Wir schalten auf 1933, 1.00 Tanzmusik. frei den Selbstmord fcststellte, di« Anzeige. O. hat die Tat aus Schwermut über«ine Erkran­kung verübt. Eine gelähmte Fra« fällt auf den Ofen und verbrennt. Die gelähmte Frau des Gastwirtes Gyurikovskh in Sillein fiel in Abwesenheit ihres Mannes aus ihrem Krankensesscl heraus und auf den daneben befindlichen Ofen. Bald standen ihre Kleider in Hellen Flammen. Ehe Hilf« herbeigerufeü werden konnte, war die Frau bereits verkohlt. Drei maskierte Räuber drangen in der Nacht zum Donnerstag in das Besitztum des Gutsbesitzers Schulze-Wedding bei Münster ein. Der'Guts­herr wurde von den Räubern durch einen Schuß getötet. 197.000 Francs der Wiener Wirtschaftspolizei verfallen. Wien , 29. Dezember. Die Wirtschaftspolizei hat auf Grund mehrfacher Einvernahmen in Angelegenheit des Valutenschmuggels der Juweliersgattin Zipper festgeftellt, daß ein Balutaschmuggel nach Polen geplant war. Fran Zipper gab an, daß der im Schmug­gelkoffer verborgene Betrag von 197.000 fran­zösischen Franken Eigentum der Züricher Juwelenhandelsfirma Frisch u. Co. sei, die diesen Betrag vor einiger Zeit dem Gatten der Angehaltenen Leo Zipper ins De­pot übergeben habe. Gisela Zipper wollte nun über Auftrag ihres Gatten Leo Zipper diesen Betrag an die Firma Frisch nach Zürich zurück­senden und dies sei infolge der bestehenden Valutabestimmungen in Oesterreich nicht anders möglich gewesen, als daß sie die Valuten nach Polen schmuggelte, von wo es ein Leichtes ge­wesen wäre, den Betrag in französischer Wäh­rung an die Schweizer Firma zu überweisen. Leo Zipper, der bisher noch nicht nach Wien zurückgekehrt ist, konnte daher noch nicht einver­nommen werden. Die Strafamtshandlung ist eingeleitet worden. Die Wirtschaftspolizei hat nach Abschluß der bisherigen Erhebungen auf Grund des vorlie­genden Tatbestandes über die Juweliersgattin Zipper eine Geldstrafe von 12.000 Schil­ling, im Nichteinbringungsfalle von drei Monaten Gefängnis verhängt. Die be­schlagnahmte Summ« wurde für ver­fallen erklärt. Innsbruck , 29. Dezember. Die Tiroler MarktgemeindeJenbach ist derart ver­schuldet, daß ihr Gemeindebesitz, vor allem aber das neue große Schulhaus, versteigert werden müssen. Die Versteigerung des Schnlhaujes ist für den 9. Feber 1933 angesetzt. Es heißt, daß sich für das große Schulhaus, das für Jenbach viel zu groß und auch zu kostspielig ist, m e i n de Wien interessiert, die modernes Erholungshei m will. d. t xMAWWW gaben des gelehrten Mönches Dionysius Exi- g u u s, so daß das erste Jahr der Aera vulgaris das Jahr 754' war. Die Nachfolger des Mönchs Diony­sius überzeugten sich aber, daß dieser insofern einen Fehler beging, als er beim Zählen der Iahre 2 bis 6 Iahrc zu wenig rechnete. Allah ist groß- heißt aber jetzt Tanari". Jstambul, 29. Dezember. Heute wurden viele Muezzin(Gebetsverkünder) mit Ge­fängnis bestraft, da sie sich weigerten, nach den neuen Vorschriften bei den religiösen Zere­monien Allah mit dem türkischen Namen T a n n r i" anzurufen. Mustafa Kemal ord­nete an, daß mit Beginn des Ramazan (der großen türkischen Fastenzeit,-er neunte Monat im arabischen Kalender) die Gebete und die Ge­betsaufforderungen in türkischer Sprache und nicht mehr, wie bisher üblich, arabisch, zu vollziehen sind. Die Muezzin zeigten großen Un­willen darüber, daß sie nach dieser neuesten Ver­ordnung nunmehr türkisch lernen müssen. jedwede hi st arische Grundlage Sie behaupten nämlich, daß Christus 1900 Jahren starb, denn erst im Jahre 516 der jetzigen die Jahre der Geburt Christi zu zählen, i. am 25. Dezember des Jahres 733 imch An- Eine Fremdenlegion der Arbeit? An und für sich ist gegen Auswanderung aus einem Lebensmnm, der überfüllt ist, nichts einzu­wenden. Wenn aber die skodawerkc(Schneider & Creuzot, Rüstungskonzern, Paris und überall) unsere jungen Menschen zwecks Montage von Maschinen" in die z. B. fran­zösischen Kolonialgebiete der nordafrikanischen Länder verschieben, so wäre einzuwenden: in der Jugend noch dazu in den Entwicklungs­jahren dieser Nachkrwgs- und Kriegsjugend der Elendszeit der Erde ist das Klima jener Länder nur für Spaziergänger nicht sehr gefährlich, für arbeitende, schwer arbeitende Europäer des Nordens' wozuMittel­ europa " klimatologisch gehört in der Regel vernichtend. Fieber bleibt nie aus, und seine Folgekränkherten,(für Nieren, Leber, Magen, Herz) sind mindestens lebenskraftverringernd, in sehr vielen Fällen tödlich. Vielleicht befas­sen sich unsere zuständigen Stellen des Nähe­ren mit jenenMontage-Arbeiten", die für kurze Zeit in jenen Ländern getan, disku­tabel wären. Aber, für Monate, Jahre ist jenes Klima nur für abgehärtete, zähe, er­wachsene Menschen quasi geeignet wenn dies« ein kürzeres Leben bei höherem(?) Lohn dem Jnlandslohn und Elend vorziehen. Verbandstag der Privatangestellten. Wie wir der Allgemeinen Angestelltenzeitung(Rei­chenberg) entnehmen, findet der ordentliche Bcr- bandstag des Allgemeinen Angcstelltenverbandes (Reichenberg) Ostern 1933, und zwar Sams­tag, den 15., und Sonntag, den 16. April, in Karlsbad statt. Die neue Glühbirnenstener. Neber die gestrigen Ministerberatungen erfährt das Abend­blatt desöeflö Slovo", daß u. a. die Steuer auf Glühbirnen behandelt wurde, die 10 Millionen einbringen soll. Die Steuer wird bei den klein­sten Glühbirnen für die Taschenlampen mit 20 Aus Rom wird berichtet: Di« vom Papste am Weihnachtstage erfolgte Prccklamierung desAußerordentlichen Heiligen Jahres" in Erinnerung an den vor 1900 Jahren erfolgten Tod Jesu hat in hiesigen Kurienkreisen sowie in der katholischen Welt über­haupt ein gewisies Befremden hcrvorgeruscn. da sachkundige Kreise der Ansicht sind, daß der Fe i e r mangl?. nicht genau vor man begann Zeitrechnung Vorn Rundfunk Das Aaviowejen im Staats­voranschlag für 1933. Im Voranschlag für das Jahr 1933 sind als Ertrag des tschechoslowakischen Rundfunrwesens 154 Millionen Kronen eingesetzt, denen Ausgaben (in der Höhe von 18,900.000 Kronen gegenuber- stehen. Diese 18,900.000 X stellen den 35prozen- tigen Anteil an den Bruttoeinnahmen aus dem tschechoflowakischen Rundfunk dar, welcher der GesellschaftRadiojournal" als Entschädigung für die Berwaltungs- und Regieauslagen, die mit der Besorgung des Programms des Radio­dienstes verbunden sind, bewilligt wurde. Im Voranschläge für das Jahr 1932 waren als Bruttoeinnahmen 43,200.000 X vorgesehen, das Plus für das Jahr 1933 beträgt demnach 10,800.000 X. Die Ausgaben für 1933 sind gegenüber dem Voranschläge für 1932 um ! 2,700.000 X niedriger gehalten. Der Reingewinn, der für das Jahr 1932 mit 35,100.000 X errech­net wird, ist im Vergleiche zum Voranschlag« für 1932 um 13,500.00 X höher. Als Grundlage für die Errechnung der Bruttoeinnahmen tburd« ein Stand von 450.000 zahlenden Radiokonzes­sionären angenommen. Der Gesamtstand der zahlenden Radiokonzessionäre betrug am 1. Jän­ner 1929 236.952, am 1. Jänner 1930 266.333 (plus 29.381 Personen), am 1. Jänner 1931 313.392(plus 47.059 Personen), am 1. Jänner 1932 382.156(plus 68.764 Personen), am 1. Dezember 1932 456.621(hievon 3021 nicht­zahlende Personen). Die Reineinnahmen aus den Radiogebühren betrugen: für das Jahr 1929.. für das Jahr 1930.. für das Jahr 1931.. Investitionen werden im Jahre 1933 nur in sehr geringem Ausmaße durchgeführt werden. Der Jnoestitionsvoranschlag enthält einen Be­trag von 500.000 X für den Neubau eines Ge­bäudes für ein Radiöstudio, in welchem auch ein Teil der Postdirektion untergebracht ist, und wei­ter einen Betrag von 70.000 X für einen Zubau. zur Sendestation in Brünn -Kumrowitz. Für dje Rekonstruktion der radiotelegraphischen Zentrql- empfangsstation in Prag sind 3 Millionen X in den Voranschlag für 1933 eingesetzt, der Verbes­serung der Radiozentrale im Hauptpostgebäude werden 500.000 X gewidmet. Für die Anschaf­fung von verschiedenen Jnventargegenständen für radiotelegraphische und Rundsunkstationen werden 600.000 X bereitaestellt. Schließlich ist noch ein Betrag von 400.000 X zur Anschaffung von Apparaten zur Kontrolle des Rundfunks und für das akustische Laboratorium im Voranschlag« für 1933 vorgesehen.(PR.) Kerschbaum er eine Versteigerung vorzuneh- meu hatte. Als Hubmann in Begleitung des Bürgermeisters vor dem Hause Kerschbaumers erschien, war es von einer Anzahl von orts­ansässigen Bauern besetzt, die mit Stöcken und Prügeln bewaffnet waren. Plötzlich stürz­ten sich die Bauern auf den Exekutions­beamten und den Ortsvorsteher, die beide'blutig geprügelt und schließlich in das Haus eingesperrt wurden. Als die beiden mit schwerer Mühe ins Freie gelangten, wurden sie neuerdings angefallen, mit Fußtritten traktiert und mit Latten und Stöcken geschlagen. Auch mehrere Stein« wurden gegen die beiden Amts­organe geschleudert. Die Uebersallenen, die schwer mißhandelt wurden, wurden schließlich von der Gendarmerie befreit, die mehrere Landwirte ver­haftete. Die Exekution konnte nicht mehr durch­geführt werden. :-c*. Blutige Versteigerung in steirischen Gemeinde. Graz, 29. Dezember. Gestern vormittag erschien der Gerichtsvollzieher Franz Hubmann in der Ortschaft Rechberg, wo er bei dem Landwirt Hellern beginnen und nach der Wattzahl anst.'i- gen. Bei o00 Watt-Lampen soll die Steuer be­reits 10 K ausmachen; sür je weitere 100.Watt soll ein Zuschlag von X 2.50 cingehoben werden. Unter Brandstiftungsverdacht. Im vergan­genen Sommer war in der Eisenmöbel- sabrik Heinrich in Böhm.-Wiefen- k h a l bei Weipert ein Brand ausgebrochen, wel­chem das gesamt« Gebäude zum Opfer fiel. Der Besitzer baute die Fabrik neuerlich auf, doch wurde im heurigen Spätherbste mehrfach ver­sucht, das Gebäude in Brand zu stecken, so daß sich der Verdacht, schon das erste Feuer sei gelegt worden, immer mehr verstärkte, um so mehr, als dem Besitzer Drohbriefe geschickt und mehrfach auch Fenster des Gebäudes durch Steinwürfe zertrümmert wurden. Schließlich wurde ein jun­ger Arbeiter namens Höll als der Brandstif­tung dringend verdächtig verhaftet und dem. Be­zirksgerichte Joachimsthal eingeliefert. Bei sei­ner Einvernahme gab er erst an, von einem Ar­beitskollegen namens Schmidt zur Brand­legung veranlaßt worden zu sein, worauf auch Schmidt festgenommen und dem Gerichte über­stellt wurde. Später änderte Höll seine Aussage und beschuldigte den Besitzer der Fabrik Heinrich dahingehend, daß er behauptete, von Heinrich 100 X dafür erhalten zu haben, daß er Feuer gelegt habe. Auf Grund dieser Aussage wurde Heinrich ebenfalls verhaftet und dem Ge­richte eingeliefert, obwohl er jede Schuld entschie­den in Abrede stellte. Bei der fortgesetzten Unter­suchung wiederrief Höll Plötzlich seine Beschuldi ­gung, so daß Heinrich auf freien Fuß gesetzt Witwe, da auch di« Egerer Staatsanwaltschaft keinen Grund zu einem Einschreiten gegen Hein­rich gegeben sah. Di« Affäre hat im Kreise Wei- Pert-Joachimsthal erhebliches Aufsehen hervor^ gerufen. Gegen Höll wird das Verfahren nicht nur wegen Brandstiftung durchqeführt, sondern auch wegen Verleumdung und Irreführung der Behörde eingeleitet werden. Interessant ist übri ­gens, daß er, nachdem er seine ursprügliche Be­schuldigung gegen Heinrich widerrufen hatte, wenige Tage nach der Enthaftung Heinrichs neuerlich behauptete, von dem Fabrikbesitzer zur Brandlegung angeftiftet worden zu sein. Gräßliches Jagdunglück. Dienstag ereignete sich bei einer Kreisjagd in Langendorf (Mähren ) ein entsetzliches Unglück. Als nämlich der Jagdteilnehmer Josef Groß sein Gewehr, auf einen aufgescheuchten Hasen in Anschlag bringen wollte, kam er bei der hastigen Bewegung mit dein Gewehrzüngel in Berührung, beide Schüsse gingen los und die ganze Ladung der Gewehr­laufe traf den als Treiber beschäftigten Häusler Josef Thrämer aus Langendorf in den Unterkiefer, der vollständig zertrümmert wurde. Auch die Zunge wurde zerrissen. Der Mann liegt in hoffnungslosem Zustand im Steinberger Krankenhaus. In der Wohnung der Mutter erhängt. Wie uns aus S a a z gemeldet wird, hat der 32jährige verheiratete Gartner Johann O. in der Woh­nung seiner Mutter Selbstmord durch Erhängen begangen. Die Mutter land kurz vor 4 Uhr mor­gens«ihren Sohn in' einem Zimmer tot auf, schnitt den Strick, an dem er hing, ab, um so die Spuren des Freitodes zu verwischen und erstat­tete sodann bei der Polizei, die indessen einwand- iiiiniiiiHiiiiiiiiHiiiiiiiHiiiiiiuiiiiiiDiiiiitiiiiiiiuiiiiiiiHiiiiiHUiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiniiiniiuiiiiiiuiiiiiiiiiiniimiiiKiiiiiiiiiiiiiiiniHnniiiHiiuiuiiiinnnniiüiiuiiiiiiiiiiiiiiifiniuHiumHiflnwiniHimna Wann ist Christas gestorben? AnHeiliges Zahr" ohne jedwede historische Grundlage