Sette 4Mittwoch. 4 Jänner 1933Nr. 8Mit 15.000 PS rIns*. Nebel will eine bemannte Rakete anfs eigen lassen.TagesneuigkeitenDes Osafis Lorelcltigcsang.Ich weiß nicht, was soll es bedeute«,daß ich so traurig bin,ei« Traum aus vergangenen Zeit««,-er kommt mir nicht aus dem Sinn.Einst wollte ich Deutschland erneuern,einst wollte das Volk ich befrei'»,bann wollt' ich in's Dritte Reich steuernEs hat nicht sollen sein.Im Anfang, da klappte es prächtig,das Volk ist fleißig erwacht«nd meine Partei wurde mächtig,nnr ich kam niemals zur Macht.Ich war zwar schon nahe dem Ziele,-och langt« ich leider nicht an.Das hatte mit seinem Gespiele-er böse Schleicher getan.Seither ist mein Stern im verblasse««nd mit der Karriere ist's ans,die Allergetreu'sten verlassenttr Scharen schon mein braunes Haus.Ich ziehe bereits in Erwägungdie Liquidation der Partei,denn bald bleiben in der Bewegungnnr noch die Schulden mir tren.Ich hab' das Gefühl, in zwei Jabren,da kräht kein Hahn mehr nach mir.Dan« schreib« ich halt Memoiren,vielleicht gibt's Käufer dafür.Kann sein auch, ich finde Verwendungbeim Tonfilm— als Chaplin zwei.Vielleicht war das gar meine Sendung?Ra, mir ist's schon einerlei.H. LProletarier yraden nach Salz-eia Toüesovler.Uihorod, 3. Jänner. In der Nacht zum1. Jänner wollten einige Einwohner, der Gemeinde Strednr Apsa, die unweit der Grubenvon Slatina gelegen ist, auf der Grube Kunhutanach Salz graben. Die unterminierte Schichtestürzt« jedoch ein und ein dreißig Meterzentner schwerer Block fiel auf denllHährigcn Arbeiter Dorde V a s i l a, der auf derStelle t o t liegen blieb. Zuerst meinte man, daßunter der eingestürzten Schichte noch weitereOpfer liegen. Tic Gefährten Basilas waren indessen geflohen.Neujahr in USA: 180 Tote.New Dort, 8. Jänner. Die hiesigenBlätter melden, daß bei der NeujahrSseier ausdem Gebiete der Bereinigten Staaten im ganzen180 Personen bei Automobilunfällen, Schießereien und durch Alkoholvergiftung«ms Lebengekommen seien. Die Hälfte der angeführtenUnfälle ist auf Stratzenunfälle zurückzuführen. Acht Personen sind an Alkohol«Vergiftung gestorben.Eine Mutier mit Ws Kindernverbrannt.Shelba(Ohio), 3. Jänner.(Reuter.) Ineinem Häuschen brach ein Brand aus, der sich soschnell über den ganzen Bau ausbreitete, daß esniemandem der Bewohner gelang, sich zu retten.Die Mutter mit ihren fünf Kindern kamen inden Flammen um und der Vater wurde inhoffnungslosem Zu stände in dasKrankenhaus geschafft.3wei Posener Raubmörder» drohtdie Todesstrafe!Posen, 3. Jänner. Die am 30. Dezemberbegangene Mordtat an dem Präfekten desPosener Lehrerinnen-Seminars ist schnell aufgeklärt worden. Zwei mehrfach vorbestrafteDiebe, die erst kürzlich aus dem Gefängnisentlassen wurden, sind die Täter. Die Raubmörder dürften schon in den nächsten Tagen vordas Standgericht gestellt werden, wo chnendie Todesstrafe droht.Trauerflor bis zum kl. Nimmerleinstag?Berlin, 3. Jänner. In einem Befehl desBannführers der Berliner Hitlerjugend wird angeordnet, daß aus Anlaß derErmordung des 16jährigen HitlerjungenW a l t e r M a g n i t t sämtliche Fahnen undWimpeln solange mit Trauerflor zu versehenseien, bis Adolf Hitler Führer desDeutschen Reiches sei.Eisbrecher„Malygin" ausgelaufen.Moskau, 3. Jänner. Der Eisbrecher„Malygin'' lief drei Meilen von der Küste von Spitzbergen auf eine Sandbank auf. Der herbewceilteEisbrecher„Sedow" konnte allein die„Malygin"nicht flott machen. Aus Archangelsk eilte derEisbrecher„Lenin" der„Malygin" zu Hilfe.Der GoidfüllkederkSnighat sich wieder einmal ein« Hetz' geleistet.Wien, 3. Jänner. Eine Woche nach dem Gasangriff in der Wiener Postsparkasse wurde am81. Dezember in den Morgenstunden auf denStufen zum Postsparkassepalais ein Paket gefun-Dipl.-Jng. Rudolf Nebel, der Leiter desBerliner Raketenflugplatzes, beabsichtigt m einigenMonaten vom Magdeburger Flughafen aus einebemannt« Rakete aufsteigen zu lasten. Di«Antriebskraft dieser Rakete soll, nach Nebelseigenen Darlegungen, wie üblich, durch Rückstoßerfolgen. Als Antriebsstoff wird aber nicht Pulver, sondern slüffiger Brennstoff(Sauerstoff undAlkoholwaffer) verwandt werden. Das Alkoholwasser dient gleichzeitig zur Kühlung, der flüssigSauerstoff zur Druckerzeugung in den Brennstofftanks.. Die acht Meter hohe Rakete ist als Z u g-rakete konstruiert worden. Unten liegt derSchwerpunkt mit den Brennstofftanks und derFührerkabine, während der ein Meter lange, ausAluminium hergestellte Motor(Durchmesser 60Zentimeter) in die Spitze eingebaut ist. DieEnergien der brennenden, vollkommen explosionssicheren Flüssigkeiten werden vom Motor direktbei einer Temperatur von etwa 2000 Grad Verden, das einer.Höllenmaschine ähnlich sah. Alsdas Paket mit größter Vorsicht geöffnet wurde,stellte sich heraus, daß es sich um einen Silvesterscherz handle. Heute hat sich nun als Täter der„GoÜtfüllfederkönig" Winkler bei der Polizei alsTäter gemeldet. Winkler, der bereits zahlreicheähnliche Streiche verübt hat, wurde nach demVerhöre von der Polizei wegen Störung derOrdnung zu vierzehn Tagen Arrest und zu vier-!zehn Schilling Geldstrafe verurteilt.Bluttat einer Arrfinnlae«.Versailles, 3. Jänner. Heute nachts ermordete in einem Anfall von Geistesgestörtheit«in«40jährige Notarsgattin ihren Mann, zwei klein«Kinder und ihre Mutter, worauf sie Selbstmordverübte.Südsturm im Kanal.London, 3. Jänner.(AR.) Dor Südsturmwütete auch heute au der englischen Küste unwühlte d-ir Kustengewäfser tief auf. Trotz derWindstöße von 40 Meilen pro Stunde, di« sichin 5000 Fuß Höhe bis auf 60 Mellen pro Stundesteigerte, wurde der Flugdienst zwischen Londonund Paris regelmäßig versehen. Die Flugzeuge,die auf ihrer Fahrt den Wind im Rücken hotten,trafen von Paris auf dem Flugplatz Grohdonnach ungewöhnlich kurzer Flugzeit ein.Um dem Hunger zu entgehen— verhungert! Für die Lesebücher der Schulkinder eineskommenden, sozmlistkschen Zeitalters, das aufunsere Epoche als auf eine Periode tiefftenmenschlichen Rückfalls in die Barbarei zurückblicken wird, sollte die wahre Geschichte undfurchtbar« Begebenheit aufbewahrt werden, diewir gestern aus einer polnischen Industriestadtmeldeten: 1500 gekündigte Arbeiter hatten eineFabrik besetzt, um durch solchen Protest derTat das Angedrohte abzuwenden, und habentatsächlich gesiegt, denn in wenigen Tagen solldie Arbeit des sMgelegten Werkes wieder auf-'genommen werden; aber diesem Sieg ging dasUnsägliche voraus, daß die Unternehmer dieFabrik drei Tage versperrt und so den Arbeitern die Zufuhr an Lebensmitteln«-gesperrthatten und daß diese versuchte Aushungerungbei einer der eingesperrten Arbeiterinnen restlos gelang: die unglückliche Kämpferin bezahltechre und ihrer Brüder Aktion mit ihrem entkräfteten Leben. Und erst dieser Märtyrertodauf dem Schlachtfeld der Arbeit bestimmte dieUnternehmer, unter dem Druck der erbittertenKlassengenoffen der Gefallenen, die Fabrikwieder in Betrieb zu setzen. Das Grauen unserer Zeit hat hier eine blutige Groteskegeschaffen, die die Vorstellungskraft der Dich-ter, die Phantasie all derer zu übertreffenscheint, die das Entsetzen unseres Jahrzehntsin Bilder einzufangen sich bemühen: um demdrohenden Hunger zu entgehen, der ihnen durchden drohenden Arbeitsverlust bevorstand, besetzten die Proleten zu vielen Hunderten dieFabrik, den Ort ihrer Ausbeutung und ihresHungerleiderlebens; um sie dem Hunger ausder Straße gewaltsam auszuliefern, wollteni die Unternehmer sie aushungern: mrd weil dieeine Genossin, die wohl schon ein Halbhunger-leben hinter sich hatte, mit den Brüdern undSchwestern dem Ganzhunger Kampf mrsagte— ist sie verhungert... Braucht man dasEntsetzliche noch näher erläutern? Muß mandie Empfindungen erst beschreiben, die sich dain der Brust jedes Proletariers regen? Wahrhaftig, angesichts solcher Welt und solcher Herren der Welt wird einem klar, daß das, Zeitalter der Liebe erst auf dem Umweg überden H a ß anbrechen kann; im Angesicht dieserAera der Hungerpeitsche weht uns der Atemdes Freiheitsdichters an, der da schrieb: Wirhaben lang genug geliebt, wir wollen endlichhassen...Unglück im Unglück. In der Silvesternachtbrach in S p e i e r l i n g bei Tachau in derScheune des Bauer» Anton Hütter ein Feueraus. das sich sehr rasch auf sieben andereScheunen ausbreitete, die in einer Reihe av-brannt und in Bewegung umgesetzt. Es soll soeine Kraft von etwa 15.000 PS entwickelt werden.Die Zuführung der Brennstoff« erfolgt, nachNebels Darstellung, mit weit größerer Sicherheitals bei den bisher bekannten kleinen Versuchsraketen.Die Steuerung erfolgt aerodynamisch. DerRaketemnotor wird nach allen Seiten schwenkbarangeordnet sein und somit stets frei« Wahl fürdie Ausblaserichtung der ausströmendcn Feuergase lasten. Ter Anstieg erfolgt mit allmählicherBeschleunigung(10 bis 20 Meter in der Sekunde),so daß di« Gefahr des zu hohen Drucks auf denmenschlichen Organismus vermieden wird. NachNobel kann der Mensch jede Geschwindigkeit aus-balten, sofern sie in allmählicher Steigerung erreicht ist. Der Pilot, soll mit«irrem Fallschirmabspringen, auch di« Rakel« selbst wird mit einemautomatisch ausgelösten Fallschirm wieder zurErde kommen.einander standen. Maschinen u nd Ernte-vorräte verbrannten, es konnte nurwenig gerettet wcrden. Auch Benzinmotoren sind dem Brand zum Opfer gefallen. DerSchaden ist sehr groß und nicht ganz durch Versicherungen gedeckt. Es wird vermutet, daß derBrand gelegt worden ist, vielleicht ausHetz, weil die Feuerwehr am Neujahrstage ihrenBall haben sollt« und einer aus dem Dorfe lieberhaben wollte, daß sie lösche. Die Nachtwache hatnichts Verdächtiges bemerkt. Der Ortsfeuerwehrkam bald die Feuerwehr aus Haid mit ihrerMotorspritze zu Hilfe, doch war nicht genügendWasser vorhanden. Ein Feuerwehrmannaus Haid verpaßte die Abfahrt des Spritzenwagens,fuhr auf dem Rade nach, stürzt« damit, brachsich das Genick und war sofort tot. EinBauer und sein Sohn erlitten bei den Löscharbeiten so schwere Verletzungen, daß sienach Tachau ins Krankenhaus gebracht werdenmußten.Selbstmord zweier Kinder. Am Neujahrstagstürzte sich«n dreizehnjähriger Schulknabe aus Berthelsdorf in Sachsen vor denvon Chemnitz kommenden Personenzug. Erwurde so schwer verletzt, daß der Tod sofort eintrat. Mit welcher Entschlußkraft das Kind denTod suchte, geht daraus hervor, daß er sich amBahndamm in den dort liegenden Steinen eingrub, um vom Zugsführer nicht vorzeitig gesehenzu werden. Das Motiv zur Tat ist unbekannt.—Aus dem dritten.Stock eines Hauses in B e r l i n-Moabit stürzt« am Montag eine elfjährigeSchülerin. Das Kind erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Sein Vater wollte fum zweitenmalheiraten; am NeujahrSabend H<N er sich verlobt..Hausbewohner vermuten, daß das Kind freiwillig aus dem Leben scheiden wollte, nach kriminalpolizeilicher Feststellung stt jedoch ein Unglücksfall wahrscheinlicher.Bedrohlicher Rauhreis. Aus Böhm.-Bud-w«i s wird berichtet: Infolge des nebligenWetters der letzten Tage bildet sich besonders anmetallenen Gegenftäliden eine starke Rauhreifkruste; auch di« elektrische Fernleitungist schwer bedroht. Di« Süoböhmischen undWestmährischen Elektrizitätstverke beseitigen nun,um Störungen vorzubeugen, den Rauhreif immersofort, sobald die Eisbildung gefährliche Dimensionen anninimt. Zu diesem Zwecke beschäftigendi« Werke 54 Arbeit s Parti en. Auf dieseWeise gelang es, ernsten Störungen vorzubeugen»so daß di« Leitung nur in seltenen Fallen vorübergehend unterbrochen war. Gegenüber anderenJahren bildet der Rauhreif Heuer auch in Gegenden mit verhältnismäßig geringer Meeveshöhe gefährliche Eiskrusten.Eisenbahner-Schicksal. Dienstag vormittagswurde am Preßburger Bahnhofe der Hilfsarbeiter Josef F r ä j von einem Zuge erfaßtund aus der Stelle getötet. Früz, der einemherankommenden Zuge ausweichen wollte, glittauf dem nassen Boden aus und fiel mit demKopfe direkt unter den heranfahrenden Zug. DerVerunglückte hinterläßt eine Frau und sechsKinder.Bei Abbrucharbeit«« einer seil langer Zettslilliegenden Spinnerei in Düren, diedurch den freiwilligen Arbeitsdiensterfolgte, ereignet« sich ein tödlicher Unfall.Beim Umlegen einer Mauer geriet der Bautechniker Bluem auf die falsche Stelle, stolperteund wurde unter den Gesteinsmassen begraben.Mit schiveren Verletzungen wurde der Verunglückte ins Krankenhaus gebracht, wo er kurzdarauf verschied.Wenn di« Elemrntr hassen... Aus Hamburg wird berichtet: Die in monatelangerArbeit hergestellte Baugrube für den neuenUntergrundbahnhof Jungfernstieg ist gesternfrüh ersoffen. Wasser der Binnenalster,aas mit ungeheurer Kraft unter der Spundwanddurchgebrochen war, drang mit so großer Schnelligkeit in den Schacht ein, daß die in der Baugrube beschäftigten Arbeiter sich nur mit genauerNot retten konnten. Die Hamburger Hochbahngesellschaft teilt mit, daß die Abdichtung der Baugrube sofort in Angriff genommen worden sei.Der bereits fertiggestellte erste Bauabschnitt undder im Betrieb befindliche Tunnel seien nichtgefährdet. Die wasserdichten Querwände zumSchutze dieser Teile hätten ihren Zweck vollständig erfüllt.Wichtige SteuersrAeu im ISaver.10. Jänner: Entrichtung des Gebührenäquivalentes(Teilzahlung für das erste Vierteljahr 1933).14. Jänner: Vorlegung des Jahresaus-iveises in doppelter Ausfertigung über die Ein-! kommenfteuer von Dienstbezügen, Abführung derSteuer für den Handel mit Wertpapieren, Entrichtung der Aprozentigen Gebühr von Dienstverträgen für das zweite Halbjahr 1932, Bezahlung der Unfallversicherungsprämie für die zweiteHälfte 1932.15. Jänner: Vorlegung der Wohnungsver-zeichniste und Hauslisten, Ablauf der Frist zurEinbckennung der Zinssteuer.30. Jänner: Vorlegung der Ausweise überdie im zweiten Halbjahr 1932 im Abzugswegeingehobene Rentcnsteuer und Entrichtung dieserSteuer, ferner Bezahlung der Tantiemensteuerfür die zweite Hälfte 1932 und Vorlegung derAusweise.31. Jänner: Fälligkeit der EinkommensteNe»aus Dienstbezügen für Dezember und Einbekenntnis der Umsatz- und Luxussteuer.Raubübersall auf«ine österreichische Postbeamtin. Im Postamte in Piesendorf beiZell am See ist auf die Postbeamtin von zweivermummten Männern ein Raubüber-fall verübt worden, als sie gestern abends Postbeutel zum Bahnhof brachte. Die Postbeutelwurden ihr entrissen. Der eine der Postsäcke enthielt ein« Wertbriefsendung mit 3070Schilling, der andere 1010 Schilling und viereingeschriebene Briefe, darunter einen mitG o l d w a r e n an einen Uhrmacher in Piesen-'darf. Die Gendarmerie hat die Erhebungen eingeleitet.Ein« spanische Kirch« in Brand gesteckt. Ineinem in der Nähe von Sevilla gelegenen Dorfeist die Kirche abgebrannt. Alle in ihr befindlichenwertvollen Antiquitäten wurden ein--geäschert. Es wurden vier Persönenverhaftet, die verdächtig sind, den Brandder Kirche gelegt zu haben.Die Sowjettmion konfiszierte die Pässezahlreicher amerikanischer Bürger, die im zaristischen Rußland geboren wurden, um ihnen dieAusreise aus Rußland auf diese Welseunmöglich zu machen. Nach der Konfiskationder Pässe verweigert die sowjettstische Regierungdie Bewilligung zur Abreise. Das sowjettstischeGesetz bestimmt, daß Russen, die aus dem Landenach.der Revolution geflüchtet sind,Bürger des sowjetistischen Staates bleiben und.Wenn sie zurückkehren, als solche betrachtetwerden.Banditenunwesen in Pole». In der.Näh«:von Lublin wurden zwei Kaufleute, die miteinem Gefährt mit Warenvorräten von einemJahrmärkte nach Hause zurückkehrten, von bisher unbekannten Banditen überfallen. Ein Kaufmann und der Kutscher wurden durch Revolverschüsse getötet; der zweite Kaufmann erlittschwere Verletzungen. Die Banditen raubten dirWaren und entflohen.Fürsorgerevolt«. In der Missions-Erziehungsanstalt Waldhof bei Templin(Uckermark) kam eszu schweren Zusammenstößen zwischen mehrerenZöglingen und ihrem durch den Prenzlauer Prozeß bekannten Direktor Pfarrer Grüber. Ei» 20-jähriger Fürsorgezögling war der Entwendungvon Lebensmitteln beschuldigt worden. Grüberstellt« den Zögling zur Rod« und bestimmte, daßer vorerst in den„Besinnungsraum" zu bringensei. Der Zögling widersetzte sich und fand raschHelfer. Pastor Grüber und ein Erzieher wurdenverprügelt und leicht verletzt. Sie haben Strafantrag gestellt. Die Haupttäter wurden festgenommen.„Wir haben Hunger!" Bor dem Schnellschöffengericht B e r l i n-Mitte wurden zwei 21-jährige Arbeitslose, die am 21. Dezember v. I.unter dem Ruf»Mir haben Hunger!" in emLebensmittelgeschäft im Norden Berlins eingedrungen waren, zu je vier Monaten Gefängnisverurteilt. Die Angeklagten hatten jeder eineWurst erbeutet. DaS Gericht meinte, daß diejungen Leute nicht auS Not geplündert hatten,sondern politisch mißbraucht worden seien.Selbstmord einer Pragerin in der Dona»? AmMomag wurden bei Linz nächst der Donau mehrer«Kleidungsstück« aufgefunden. Es wurde festgestellt,daß di« Kleidungsstücke der im Nah« 1868 inTrübenz, Bezirk Sternberg(Mähren), geborenenund nach Prag zuständigen Juliane Adlergehörten, di« seit vorgestern abgängig fft. Julian«Adler hat bereits im August 1932 einen Selbstmordversuch durch einen Sprung in di« Donau«Mer-nommen.Vein RundfunkEmpfehlenswertes aus den Programmen.Donnerstag.Prag. 6.18: Gymnastik; 11: Schallplatten; 1720:Kinder musizieren; 18.25: Deutsch« Sendung:Landwirtschaft;' 19-36: Dreikönigsabent; 20.35: DerBankrotteur; 22.25: Konzert.— Brünn: 15.30:Janüöek-Ouartett; 18.25: Deutsch« Sendung:Schallplatten.— Mähr-Ostrau. 10: Orchesterkonzert;18.30: Deutsche Sendung: Wie Theaterstückeentstehen.— Berlin: 18.05: Allitalien. Cellomusik.—Mühlacker. 20: Orchesterkonzert.— Hamburg: A.10:Moskml. Hörspiel.— Königsberg. 20.05: Beethoven-Sonaten.— München. 20: Faust-Sinfonie.— Wien:16: Volkslieder; 20.05: Anton Wildgans.