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Einzelpreis 70 Heller. ( Einschließlich 5 Heller Porto)

Sozialdemokrat

Zentralorgan d. Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei i.d.Tschechoslowakischen Republik

13 Jahrgang.

Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich früh.

Ribaftion n. Berwaltung: Brag II, Refásanta 18 Telepd.: 20795, 31469, Nachtrebaft.( ab 21 Uor): 33858 Bontidedamt: 37544

Gamstag, 7. Jänner 1933

Nr. 6.

Die Japaner richten sich Die Schieber des Dritten Reichs. Die Slowakei  

häuslich ein!

Peiping, 6. Jänner. Die japanischen Streitkräfte find mit der Befestigung ihrer Stel­lungen um die eroberte Stadt Schanhaitwan be­schäftigt und richten sich anscheinend für einen längeren Aufenthalt in der Stadt ein.

Das scheinheilige Japan  . Es ,, bedauert" die Zwischenfälle".

Hitler und Papen, Strasser und Schleicher  .

den

Slowaken.

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Geheimnisvolles und Interessantes begibt zeitig bemüht, seinen Bundesgenossen hineinzu­fich in Deutschland  . Die aufbauwilligen Kräfte legen. Dabei sind die feinen Herrn in Vorteil: der Nation, wie der abgetafelte Reichskanzler von ihre Mittel sind Zuckerbrot und Peitsche, während M. A. Preßburg  , Anfang Jänner. Papen die Hitlerbewegung nannte, sind von der Hitler nichts einzusetzen hat als den Verrat Je stärker die Wirtschaftskrise auf den Schwindsucht erfaßt. Die Kanzlerschaft Hitlers   seiner sogenannten Grundsätze. Er wird nicht arbeitenden Menschen der Slowakei   lastet, um ist in weite Ferne gerüdt. Was Wunder, wenn zögern, ihn zu begehen, unt seine Partei vor fo größer wird die Sehnsucht, irgendeinen der gewesene und der verhinderte Reichskanzler dem Zusammenbruch zu bewahren. Daß er damit Ausweg zu finden, der ein Leben wenigstens einander jetzt gut verstehen? In der Villa eines seinen Anbetern alle Illusionen nimmt, daß er im bescheidenen Maße gestattet. Und da beson Genf  , 6. Jänner. Die japanische Delegation Barons, der noch dazu Teilnehmer eines Privat- fie nach allen Regeln der Kunst betrügt, wird bei ders die Jugend unter der Aussichtslosigkeit bat erit heute dem Völkerbundssekretariat vei banthauses ist und zu dem Herrn Thyssen, den nächsten Wahlen seine Folgen haben. Und Mitteilungen über den bedauerlichen Zwischen dem Geldgeber Hitlers  , Beziehungen hat, trafen weil Hitler diese Wahlen jetzt fürchtet wie der des zerstörten Wirtschaftslebens leidet, so ist sie fall" von Shanhaitwan übergeben. In der einen Hitler und Bapen zusammen und wenn Teufel das Weihwasser, ist er zu jeder Schiebung es auch, die neue Wege jucht und dabei oft wird eine Darstellung der Entstehung der Stämpfe und der Besetzung der Stadt durch die man den Nachrichten glauben könnte, die die bereit, bereit zur Entgegennahme des Linsenge- den falschen Propheten in die Arme läuft. Japaner gegeben, während in der anderen die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz und richts, das er bisher immer mit Entrüstung japanische Regierung erklärt, daß sie sich bemü- Serr von Papen über die Unterredung ausgaben, zurückgewiefen hat. hen werde, die Angelegenheit zu lokalisieren und hätten sie sich lediglich über ihr Wohlbefinden nicht ausweiten zu lassen, sofern von chinesischer Winters unterhalten. Fast gleichzeitig mit der und über die Ungewöhnlichkeit des heurigen Seite teine Provokationen erfolgen. In einer ebenfalls heute abends veröffent- Zusammenkunft Hitler- Papen fand eine Zu­lichten Note der chinesischen Delegation wird ein sammenkunft Strasser- Schleicher statt, Bericht eines chinesischen Obersten Ho in Shan- in der man sich wahrscheinlich ebenfalls über haitwan über die dortigen Ereignisse mitgeteilt. durchaus unpolitische" Dinge unterhalten hat.

Die Kettenhunde des Kapitals. Mit der Schwerindustrie gegen den sozialen

General".

das Wirtschaftsleben verspricht.

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ticferent

Seit mehreren Monaten debattiert die flowakische intellektuelle Jugend um die Prob­leme ihrer Heimat. Bald findet hier ein Kon greß statt, bald da eine Tagung, bald dort eine Zusammenkunft. Es wird viel vom geistigen je Zwiespalt dieser Zeit gesprochen und nach dem Temperament mehr oder weniger Berlin  , 6. Jänner. Bei der Beurteilung auf die herrschende Nation des Staates ge der vorgestrigen Zusammenkunft Papen- Hitler Herr Hitler sieht jetzt zweifellos ein, daß er sind sich die politischen Kreise darin einig, daß schimpft. Diese Zusammenkünfte der Jugend Beratungen der ungarischen fann. Also wendet er sich die Unterredung Barzburger Front, d. i. den Blod auf geradem Wege niemals zur Macht kommen es sich hier um das Bestreben handelt, die sind vollkommen unorganisiert und hinter den die Unterredung Harzburger Front, d. i. den Bloc National einzelnen Ansichten steht niemand. Sie sind Sozialdemokratie. mit Papen   wurde von ihm angeregt an den sozialisten- Deutsch   nationale, wieder - ins Leben nur symptomatisch für die Unra st, die die Budapest  , 6. Jänner. Heute wurde in Bu- Mann, den er stürzen half und von dem er dapest der auf drei Tage anberaumte Landes reiß, daß er seirn Schleicher   nicht grün ift. rufen. Dieser Plan stammt hauptsächlich aus Jugend erfaßt hat, da sie sich im Wirtschafts tongreß der ungarischen sozialdemokratischen Amtsenthebung nicht verwunden hat, möchte den tischen Zerrissenheit eine Beruhigung der Ver- daß dieje Jugendbewegung einen Herrn von Papen wieder, dessen Ehrgeiz die den Streisen der Schwerindustrie, die sich von leben nicht mehr behaupten kann. einer derartigen Lösung der jezigen innerpoli- Aber vor einigen Tagen zeigte es sich doch, Partei durch den sozialdemokratischen Reichstags Budel Hitlers wiederum benüßen, um mit abgeordneten Beyer eröffnet. Nach der Begrü- anderen feinen Leuten wiederum in die Amtlich hältnisse und bessere Arbeitsmöglichkeiten für Stern hat. Die Herrin des Landes ist die tſche gung der ausländischen Delegierten ergriff der feit zu flettern und sich gleichzeitig diesen Buckel chische, zentralistisch geleitete Agrarpartei, die Delegierte der tschechischen sozialdemokratischen als Regierungsgrundlage erhalten. Nicht zuletzt spielt hier auch die Unzu- es verstanden hat, mit Zuckerbrot und Beitsche Partei Josef Och das Wort und betonte, eine Es ist mehr als wahrscheinlich, daß Hitler friedenheit gewisser Industrtekreise mit der der wichtigsten Bestrebungen feiner Partei fet, feine Ansprüche start zurüdgejchraubt hat und Sozialpolitit des derzeitigen Reichskanzlers, einen Teil des slowakischen Volkes hinter sich dem vertragslosen Zustand zwischen Ungarn   und auf der Kanzlerschaft nicht mehr besteht. Seine des sozialen Generals", eine Rolle, der seit zu bringen, die auch in die Jugend einzudrin­der Tschechoslowatei ein Ende zu machen. Seine Haltung scheint bestimmt zu sein durch die der Uebernahme des Kanzleramtes das Be- gen vermochte, die aber vor allem die Herrin Partei sei der Ansicht, daß der gegenwärtige Bu- fchwere Finanzkrise, in der sich seine Partei be- ftreben gezeigt hat, im Gegensatz zu der des in die Slowakei   importierten Kapitals ist. stand sowohl wirtschaftlich als auch politisch für findet und durch die Gefahr eines Ueberein- Bapenregierung, im Einvernehmen mit den Nun hört man aber, daß ein Teil- der grö­beide Nationen nachteilig sei. Sodann übermit fommens Straffer Schleicher, das die sofortige Gewerkschaftsorganisationen zu arbeiten. zere Teil der Jugendinder Agrar telte der Abgeordnete Genosse Anton Schäfer Spaltung der Partei bedeutete. Landsknechte laut- Wenn der Versöhnungsversuch zwischen den partei gegen den tschechischen, die Grüße der judetendeutschen Sozialdemokratie. fen dem nach, der etwas zu bieten hat. Ein Nationalsozialisten und den Deutschnationalen antislowakischen Kurs zu rebel­Reichsminister Strasser, der vielleicht sogar zum Ziele führen wird, dann ist es sicher, daß lieren beginnt. Die wirtschaftliche Ur­Unterhaltung Schleicher- Braun Reichskommissar in Preußen wäre, fönnte Herrn sich dadurch die ganze innerpolitische Situation sache dieser Rebellion liegt darin, daß die Hitler   viel gefährlicher werden als der sich in sein ändern würde. Eine eventuelle Niederlage des Krise so scharf geworden ist, daß selbst die Berlin  , 6. Jänner. Wie VDZ. meldet, wird Schicksal ergebende gewesene Organisationsleiter Kabinetts Schleicher im Reichstage, der bekannt Agrarier nicht mehr imstande sind, ihren sowohl in der Reichskanzlei wie bei der preu- der Partei. Der unversöhnliche Kämpfer Hitler   lich in der zweiten Hälfte Jänner zusammen jugendlichen Parteigängern Posten und Böst­zischen Staatsregierung jede offizielle Erklärung möchte, um Strasser zuvorzukommen und den fritt, würde nämlich in diesem Falle nicht das zu der am Freitag stattgefundenen Unterredung Berfall feiner Partei aufzuhalten, mit dem Signal zur Auflösung des Reichstages und chen im ausreichenden Maße zu verschaffen. zwischen dem Reichskanzler von Schleicher und System" Frieden schließen, also just das tun, Ausschreibung von Neuwahlen sein, sondern Natürlich gibt es für diese wirtschaftliche dem preußischen Ministerpräsidenten Braun ab was Straffer sein Amt gekostet hat. Es gibt eben wahrscheinlich die Bildung einer neuen Regie- Ursache eine Ideologie. Und diese Ideologie gelehut. Von unterrichteten Kreisen hört das Grundsäße bei den Nationalsozialisten rung zur Folge haben. Eine solche Lösung beißt: die Slowakei   den Slowafen. VDZ., daß die Bedeutung dieser Unterhaltung sich auch daraus ergebe, daß das Gespräch fast eine Stunde länger dauerte, als vorgesehen war, und daß der Reichskanzler andere Persönlich feiten, die bereits zum Empfang vorgesehen waren, warten liek. Es beikt, daß der Reichs­fanzler eine verbindliche Erklärung zu den For­derungen der Preußenregierung bisher nicht ge­geben habe, weil er vermutlich mit dem Reichs­fabinett Fühlung nehmen will. Man dürfte im übrigen auch bei den preußischen Fragen vor­läufig auf die noch nicht gefallene Entscheidung im Reich Rücksicht nehmen. In parlamentarischen Kreisen hört man, daß die Situation des Kabi­nette Braun fich bedeutend beffern werde, falls die Reichstags und Landtagsauflösung notwen dig werden sollte.

Da man das Dritte Reich nicht erkämpfen würte namentlich von den Nationalsozialisten So rieselt es im Gebält dieses mächtigen Herr­fann, will man es erschieben. Gegenseitiger begrüßt werden, die nicht die mindeste Luftschaftsapparates der tschechischen Bourgeoisie Betrug, schnuuzige Intrige find die Mittel. Die zeigen, in einer Zeit in den Wahlkampf zu und in den Zeitungen fann man jetzt täglich Front Bapen Hitler möchte die Front Schleicher   treten, in der die Partei eine schwere innere Versuchsballone aufsteigen sehen, wonach die Strasser besiegen, jeder einzelne ist aber gleich- Strise durchlebt.

Metallarbeiter fordern Arbeitszeitverkürzung.

Beschlüsse der Prager   internationalen Konferenz.

Prag  , 6. Jänner. Die heutigen Beratungen des Zentralfomités des internationalen Metall­arbeiterverbandes waren hauptsächlich der Be­sprechung der aktuellen wirtschaftlichen Fragen gewidmet. An der Debatte beteiligten sich die Vertreter der Metallarbeiterverbände aus Frankreich  , England, Deutschland  , Desterreich, Rumänien  , Ungarn   und der Tschechoslowakei  .

Wo sich Hitler   berät. Ueber die Hintergründe der Unter- Einstimmig wurden sodann folgende Beschlüſſe redung Hitlers   mit Baben in Köln   gefaßt: teilt der Jungdeutsche" mit:

" Das Zentralfomité des Internationalen Metallarbeiterverbandes hat in seiner vom 5. bis Der Baron von Schroeder, in des- 6. Jänner in Prag   stattfindenden Sizung zu der fen Wohnung die Unterredung stattgefunden hat, allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Lage ist Teilhaber des Privatbankbauses J. S. Stein und besonders zu der in der letzten Zeit zutage ge­in Köln  . Er ist außerdem Mitafied des Aufsichts- tretenen Entwicklung Stellung genommen. Unter rats bei der Aktiengesellschaft Charlottenhöhe, die Sinweis auf frühere Erklärungen wurden die zum Flick Konzern gehört. Von dort gehen die direkten Verbindungen zum Stahl nachstehenden Forderungen und Punkte einmütig berein und zu Thyssen. Da Hitler von zum Beschluß erhoben:

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diefen Gruppen der rheinisch- westfälischen Indu strie finanziell start unterstützt worden ist- Dementis werden gern entgegengenommen und da derartige Subventionen gewöhnlich über private Bankhäuser geleitet werden. flären fich die Hintergründe dieses Vorfalls. Und das um jo mehr, als ja bekanntlich der Rüdtritt des Herrn von Papen und die Versuche, Hitler   zum Reichskanzler zu machen, auch nicht ohne Einwir tung dieser Industriegruppe vor sich gingen."

a) Die Arbeiterklasse lehnt die Verant wortung für die wirtschaftliche Entwicklung, welche in einen allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch treibt, ab. Sie unterscheidet mit Recht die volle Verantwor tung jener Kreise, welche die Führung der öffentlichen Angelegenheiten in Händen haben.

b). Das Zentralfomité verweist in ernster Stunde auf die Notwendigkeit der baldigen Lösung aller strittigen politischen Fragen, die

slowakische agrarische Jugend eine eigene Slowakische autonomistische Agrarpariei ins Leben rufen will. Ob dieser Wunsch in Erfül lung gehen wird, ist noch die Frage. Daß sich ein solcher Wunsch aber überhaupt erheben fonitte, ist bezeichnend dafür, daß selbst die erneute Kriegsgefahr heraufbeschwören. Es be­bravsten Schäflein von der Tschechisierungs­tont besonders die Notwendigkeit eines freien politik in der Slowakei   mehr als genug haben. Güteraustausches und der Stärkung des gegen­Die Slowakei   den Slowakei  ! Diesen der seitigen Vertrauens. Darüber hinaus ist die Kampfruf stößt streitbare Bater plauwirtschaftliche Regelung der Slinka immer dann aus, wenn er nicht in Produktion i m sozialistischen   der Regierung sitzt und für seine Anhänger Sinne dringend geboten. fette Brocken erwischen kann. Man mußte bis

c) Soll die Massenarbeitslosigkeit mit jetzt diese Politik nicht besonders ernst nehmen, einigem Erfolg bekämpft werden, muß, die da jedermann wußte, daß Hlinka   jedes Instru Vierzigstundenwoche mit großer Be- ment spielt, von dem er glaubt, daß er damit schleunigung so verwirklicht werden, daß eine Erfolg haben wird. Schrumpfung der Kaufkraft der Arbeiterschaft

verhindert wird. Für Betriebe mit kontinuierlich auf seinen Kampfruf festlegen zu wollen. Doch neuerdings scheint sich Hlinfa ernst­licher Arbeitszeit, besonders für die Schwer- Mehr noch: er, der fromme Satholif und eisenindustrie, erscheint die Einführung des

vierschichtigen Systems zu je da streitbare Vertreter des Papstes in seinem Hei­Stunden als die gegebene Lösung. Das matlande hat einen Schritt getan, der ihn von Zentralfomitee unterstüßt mit aller Kraft die seiner streng fatholischen Richtung abbring: Forderungen des J.G.B. und verlangt mit und ihn vollkommen in die Richtung einer un Autonomiebewegung aller Entschiedenheit, daß die Konferenz des versöhnlichen drängt. internationalen Arbeitsamtes in Genf   diese Schon im Herbste prangten auf allen Blafat­Anträge zu den ihrigen mache. jäulen in der Slowakei   große Aufrufe, die

d) Die Konferenz appelliert besonders an alle bewußten Slowakei   zu einer großen die in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter, Sundgebung nach Altjohl rief, bei der der gegenwärtigen geistigen Verwirrung nicht

zu unterliegen, alle extremen Strömungen ab- neben dem katholischen Pater Slinfa der zulehnen und durch die Festigung ihrer eigenen protestantische Pfarrer Martin Razu Positionen einen Einfluß auf die Gestaltung fprechen sollte. Das ganze Land staunte dar­der öffentlichen Angelegenheiten zu gewinnen. über, daß der große Hlinka, hinter dem doch