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Ginzelpreis 70 Seller.
Bosialdemokrat
Jentralorgan 6.Deutschen ſozialdemokratischen Urbeiterpartei i.d.Ifchechoslowakischen Republik
13. Jahrgang.
Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich früh.
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Mittwoch, 25. Jänner 1933
Bradač berichtet dem Wehrausschuß. Der Putsch schon vor dem Eingreifen der Polizei liquidiert.
Prag , 24. Jänner. Im Wehrausschuß des Aus der bisherigen Untersuchung gehe, wie
Nr. 21.
Ein polizeiliches Problem?
Prag 24. Jänner. Die Tschechoslowakische Senats gab heute der Verteidigungsminister Bradač weiter erflärte, hervor, daß die Aktion Der Nationalverteidigungsminister hat Rationalbant hat mit Gültigkeit ab 25. Jänner Brada e eine ausführliche dronologische Dar- sehr gut durchdacht und vorbereitet war. Die feine erste Auffassung, der er über den Brim1933 den Distonijaß von 4.5( viereinhalb) aufstellung des Fascistenüberfalls auf die Brünner Angreifer wählten die Nacht von Samstag auf ner fascistischen Butschversuch Ausdruck gab, 3.5( dreieinhalb), den Lombardsaß für Anleihen Raserne, worauf er daraus den Schluß zog, daß Sonntag, in der eine ganze Reihe von Soldaten revidiert und bezeichnet ihn nun als ein Berauf Staatspapiere von 6( sechs) auf 5.5( fünfman auch wenn man die Bereitschaft und die außerhalb der Kaserne weilte. Alle Schuldigen brechen, das in seinen Konsequenzen die einhalb), für die übrigen Papiere von 6.5( fechs- Opferwilligkeit der Polizeiorgane nicht unter werden streng bestraft werden. Die Militär- Grundlage des Staates erschüttern konnte". einhalb) auf 6( fechs) Prozent herabgefegt. Schätzen dürfe auf der Feststellung behar verwaltung wird ferner alles tun, um die Daß der Ueberfall auf die Kaserne des Inf. ren müsse, Wiederholung derartiger Vorfälle unmöglich zu Reg. 43, wenn auch mit unzulänglichen daß seitens des Militärs beim Schuß der machen. Ueberall wird die Wachsamkeit und das Mitteln unternommen, doch kein bloßzer NarKaserne nichts verabsäumt wurde, daß der Bestreben verdoppelt werden, damit die Bevöl renstreich oder eine Köpenickiade war, darauf Wachdienst teine Unzulänglichkeiten aufwies terung durch keine exzentrischen Versuche beun- renstreich oder eine Köpenickiade war, darauf scheint ihn die Tatsache gebracht zu haben, und daß die Bejagung der Kaserne ruhigt werde. daß der Ueberfall schon im Jahre 1929 sich selbst des Ueberfalles erwehrt An die Erklärungen des Ministers schloß geplant gewesen ist und seine Durchführung hat; der ganze Vorfall fei eigentlich lich schon vor dem Eintreffen der ich eine ausführliche Debatte, in die der Mini- nicht jene Planlosigkeit beweist, wie anfangs Polizei liquidiert gewesen. angenommen wurde. Gewiß, dreiundsechzig Leute können, auch wenn sie in den Bejizz einer Kaserne gelangt sind, einen Staat nicht ernsthaft bedrohen, aber vielleicht- das dürfte wohl der Gedanke des Ministers sein
Die tschechoslowakische Nationalbant ist bei der Herableßung des Ziusfuges, der für die tiched oflowati dye Wirtschaft unbedingt erforderlich ist, mit gutem Beispiel vorangegangen. Die Zeitung der Nationalbant bar in der letzten Zeit, mie anerkannt werden muß, eine bemerkenswerte Initiative an den Tag gelegt, um eine allgemeine Herabsetzung des Zinsfuges zu erzielen. fter noch einigemal eingriff. Es ist nur an den Banten, dent Beispiel der Schließlich nahm der Ausschuß eine ResoNationalbant zu folgen und durch Herabsetzung des Zinsfuzes die Lage der Industrie zu erfüllt, hätten, gehe auch daraus hervor, daß nur lution an, in der er den Soldaten der Brün leichtern. Soldaten verwundet wurden und daß auch die ner Garnison und der Polizei den Dank für Verlegungen der Angreifer ausschließlich von ihr mustergültiges Verhalten bei dem Ueberfall Soldaten herrühren. auf die Kaserne ausspricht. od gan godt
risja
Daß die Soldaten ihre Pflicht einwandfrei er
Der Kampf um die Kaserne
nach den Darstellungen des Ministers.
Die sozialistische Fraktion im Pariser Borlament bat am Sonntag einen Sib gewonnen. Bei einer Neuwahl, die wegen frassen WahlDer Wachdienst in der Kaserne wurde nach| stube von Zivilisten besetzt sei; von dort wurde auf schwindels der bürgerlichen Parteien bei der den Erklärungen des Ministers so gehandhabt, daß ihn geschossen. Er holte sich Verstärkung und als Hauptwahl vorgenommen werden mußte, siegte ein unbewaffneter Avisopojten Dor dent Wach einer der Zivilisten aus dem Wachzimmer heraus der Sozialist U hry mit 5997 Stimmen gegen simmer aufgestellt war; dieser hatte auch die draußen fam, coz ihn Laube in den Fuß. Darauf 5627 Stimmen. aufgestellten Gewehre. der Wache zu hüten. Der hin flüchteten auch die übrigen Angreifer aus dem Rest der Wachmannschaft( drei Diann und ein Wachzimmer im Wachzimmer. Außerdem stand ein bewaffneter Posten vor dem Augmentationsmagasin am entgegengeseßten Ende des Safernhofes. Weiter befand sich in der Kaserne eine Bereitschaft von einem Kommandanten und fünf Mann; nur diese Wachmannschaften hatten vorschriftsmäßig scharfe Munition.
Einladungen an die braven Kommandant) befanden sich Schuldner.
Warmsprings, 24. Jänner. Der neu ge mählte Präsident Roosevelt beauftragte den Staatssekretär Stimson , mit der Einleitung von Spezialverhandlungen mit den einzelnen Staa ten, die ihre Rate im Dezember vorigen Jahres beglichen und nun um eine Revision der Striegs schulden ersuchen.
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lag es gerade im Plane der Inspiratoren, zu zeigen, wie leicht und mit wie geringem Aufwand die nach Ansicht aller Batrioten festeste Grundlage, die Armee zu erschüttern ist. Es ist gelungen, fast aus einem einzigen fleinen Städtchen dreiundsechzig Menschen aufzubringen, die sich dazu überreden ließen, im Dunkel der Nacht einen bewaffneten Ueberfall auf eine Stajerne zu unternehmen, mit einiger Anstrengung wären mohl auch noch etliche hundert Mann stellig zu machen gewesen. Vielleicht lag ein Verjäumnis, vietleicht eine Absicht darin, mit keinem größeren aufgebot zu operieren, jedenfalls hätte das beinahe geglückte Unternehmen gegen die in der Kaserne untergebrachten führerlosen 350 Soldaten, die meist erst vor kurzem eingerückte Rekruten waren, auch anders aus
Erst dann griff die Polizei ein, und zwar zunächst nur zwei Wachleute, die die leere Wachstube besetzten. Erst dann fam weitere Bolizeiverstärkung von zwanzig Mann, aber auch schon einige Offiziere. Einer von ihnen schaltete die Alarmbeleuchtung ein und dann begann die Säube rung der Stajerne Zunächst traute sich allerdings Der Avisoposten wurde von außen plöblich mit niemand über den beleuchteten Hof gegen die unbeborgehaltenem Revolver aufgefordert, fich fannten Gegner; erst nach zehn Minuten wagten sich gehen können, wenn die fascistische Sto zu ergeben. Trotzdem alarmierte er durch den Ruf zwei Wachleute vor und stellten fest, daß die Ge- truppe auf eine von fascistischen Ideen ver Zu den Waffen" die Wache; er wurde aber wehre in den Fenstern, aus denen sie beschossen wor- feuchte Mannschaft mie wohl gehofft Washington, 24. Jänner. ( Reuter.) Das von einer zweiten Gruppe von rückwärts nieder- den waren, von den Schüßen im Stich gelassen wurde getroffen wäre. Andererseits: die Staatsdepartement teilt mit, daß es dem Augerissen. Die Angreifer bemächtigten sich nun der waren. Beim Eindringen in das Gebäude der juchen der Tschechoslowakei und Litauens über Gewehre und überwältigten die Wache im Wach Unteroffiziersschule stellte sich schon niemand mehr Opfer sind ein Toter und vier Verletzte, doch war die Schießerei nicht unbedeutend und eine Aussprache betreffend die Kriegsichulden simmer, die zwar Patronen, aber feine Gewehre in den Weg. eigentlich ist es nur einer Reihe von Zufäl und die Wirtschaftsprobleme, und zwar unter hatte. Eine felbständige Aktion unternahm der Wachlen zu danken, daß nicht ein regelrechtes Blut Die Borgänge im Wachzimmer und die Fluchtposten Filzmann beim Augmentationsmagazin, der bad die Folge war. Die Tollbeit" hatte un den gleichen Bedingungen wie für Großbritan Janous f nien entsprochen hat. des Inspektionsoffiziers Fähnrich durchs Fenster wurden übereinstimmend mit den die die Kasernenmauer überklettert hatten, und mindesten System. gleich am Anfang nach einigen der Angreifer schoß, zum früheren Meldungen geschildert. Janoušet alar einen von ihnen mit der Waffe zwang, mit erhomierte bie technische Rotte und versuchte mit einigen beren Händen die ganze Zeit über ſtehen zu bleiben, ersten Blid aussehen mag, ergeben sich Aus dem Vorfall, jo irrjutnig er auf den die ange bis Silfe fam und der Mann verhaftet werden gewisse Lehren. Die unter der Leitung des Köln , 23. Jänner. ( Eig. Drahtb.) Die Soldaten, die Angreifer aufzuhalten, Rölner Kommunisten haben die zusam schlichen famen. Sie mußten sich jedoch in die tonnie. dod milled ehemaligen Generalstabschefs Gajda stehende menstöße mit der Polizei am Sonntag, über die Ubikationen zurückziehen, da sie teine Patronen tschechische Fascistenbewegung hat bislang ein wir bereits berichteten, mit drei Toten büßen hatten. Ein Teil schlug nun Ergebnislose Suche in Wien . ziemlich unbeachtetes Dasein geführt. Den müssen. Von den acht Schwerverwundeten, die Unteroffiziersschule, ein Solbat Hetterte bei den Zusammenstößen zu verzeichnen waren, über die Mauer ins Freie, um Verstärkung herbei. Bien, 24. Jänner. Bei der Wiener Polizei- Bestand einer fascistischen Gefahr hielt nie find am Montag drei Arbeiter ihren Verlegun zuholen. Im Trakt der technischen Rotte hatten die gen erlegen. Angreifer unterdessen sich einer Munitionstifte direktion ist bereits am gestrigen Tage ein Radio- mand für gegeben. Wir wollen nicht behaimm bemächtigt und sich mit Gewehren bewaff gramm der Brünner Sicherheitsbehörde mit dem ten, daß der Brünner Vorfall eine solche net, die auf dem Gang bingen. Sie zogen weiters Grjuchen eingelangt, nach dem Führer des leber- bewiesen habe, doch hat er gezeigt, daß die Militärmäntel an, festen Stahlhelme auf und befalls auf die Brünner Kaserne, Ladislaus Kob- Voraussetzungen für sie auch bei uns Berlin , 24. Jänner. Die angekündigten festen einige Mannschaftszimmer; die waffenlofeine zu fahnden, da der Verdacht besteht, er gegeben erscheinen. Der fascistische Brünner babe sich auf seiner Flucht nach Wien gewendet. Butsch ist in seinen Grundelementen ein An Sundgebungen der Kommunisten am morgigen Mannschaft fonnte sich nicht wehren. Inzwischen war die Unteroffiziersschule alar Sierzu wird den Wiener Blättern von der griff auf die demokratische Verfassung des auf gemiener daß Nachmittag auf dem Bülowplaz und der Sozial Staates, es ist daher durchaus natürlich, das Continachrichtenbüro erfährt, genehmigt worden. blasen worden. In der Unteroffiziersschule fam es Wiener Bahnhöfen, in den Hotels und in vielen der Staat sich zur Wehre jetzt. Es heiki dann zu einem Zusammenstoß im Stieger Lofalen der Stadt wurden bereits Nachforschun gewiß nicht, für die Schuldigen irgendwie haus: etwa zehn bewaffnete Angreifer wurden dort gen eingeleitet. Bisher wurde aber eine Spur von eintreten, wenn man die Ursachen prüft, aus aufgehalten; als einer der Angreifer auf den So Nobzinek nicht gefunden. Da auch mit der Mög- denen dieses Geschehen erwachien konnte. Der baten Barta zielte, schoß ihn der Soldat Nedorostek lichkeit zu rechnen ist, daß sich Kobzinek außerhalb| Nationalverteidigungsminister hat eine Be war dem Wiens( St. Pölten ?) aufhält, wurden die PolizeiTokio, 24. Jänner. Die unerwartet scharfen durch einen Kopfschuß nieder. Damit Angriffe auf die Politik der führenden militari Angriff dort ein Ende gesept. behörden der Hauptstädte in den Bundesländern strafung sowohl derer, die den Angriff inise schen Gruppe haben am Montag in der gewöhn- Inzwischen hatte der Gefreite Laube, der aus sowie die Gendarmerieposten und insbesondere niert haben, wie jener, die sich zu dieser Ta lich su anpassungsfähigen japanischen Rammer einem andern Objekt auf den Hof geeilt war, wo die Grenzüberwachungsstellen angewiesen, gleich verführen ließen, angekündigt und er hat ver Erstaunen, ja Entsetzen verursacht. Das Mitglied viel herumgeschossen wurde, festgestellt, daß die Bach falls entsprechende Nachforschungen einzuleiten.
Gegenaufmärsche auf dem Bulowplatz.
Opposition auch im Japanismen Oberhaus.
Alarm in Der
Selbstmord
sprochen, die Regierung werde alle Maßnah des japanischen Oberhauses, Hitoschi Aschida, men treffen, daß eine Wiederholung solcher lamada angelina Verbrechen ,, nie und in keinem Falle möglich interpellierte im Oberhause den Minister für Regierungskrise in Katalanien ist". Soweit die Schuldigen in die Hände der Auswärtige Angelegenheiten, Uschida möge er eines Prager Diplomaten. Barcelona , 24. Jänner. Infolge von Meiflären, ob Japan überhaupt eine scharf ume Staatsgewalt gefallen sind, werden fie für grenzte Außenpolitik besiße". Aschida rief:: r Der amerikanische Konsul in Prag Ray- die Tat sicher schwer zu büzen haben. Doch beliten greifbare Beweise der japanungsverschiedenheiten über gewisse Bestimmun nischen Wacht über die Mandschurei , gen des katalanischen Statuts haben vier Mit mond Davis stürzte Dienstag Abend vor 22 Uhr scheint uns, mit Verlaub gesagt, die Frage der in einem Prager Hotel aus dem zweiten Stock Wiederholung ähnlicher Vorfälle nicht blok bermögen jedoch bloß unbedeutende, glieder der katalonischen Regierung ihre Demii in die Hotelhalle und war auf der Stelle tot. ein polizeiliches Problem zu sein wenn nicht sogar feine Symptome fion gegeben. Daraufhin traten auch die übrigen Es dürfte sich um einen Selbstmord ban- Die 63 Burschen aus Butschowitz und Umge unseres guten Willens vorzusin mitglieder der Regierung zurück, um dem Prä- deln, dessen Motive aber durchaus unbekannt den." Aschida beschildigte sodann den Außen fidenten Macia die Bildung des neuen Stabber Gesellschaft feiner Gattin und seiner ameri- redungsfünfte eines als fanatisch und erze i ſidenten Macia die Bildung des neuen Kabiind. Am Abend weilte Konsul Davis noch in bung sind nicht allein das Opfer der Ueber Aralino, oak fie cine japanische schwankende netts zu erleichtern. Man nimmt an, daß diese fanischen Freunde und es war an ihm teinerlei trisch geschilderten Menschen, sie sind vielmeh Außenpolitik diftieven."
bereits heute abend aufgestellt sein wird.
Zeichen einer Aufregung zu sehen.
das Produkt einer Geistesrichtung, die bei une