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Samstag, 4. Feber 1933.

wenn sie die Regiererei der neuen Herren eine Rundfunk- Botschaft gelogen. Ist in dieser Hilfe? Mit Hilfe der Junker und Barone, Zeitlang am Leibe aut ipiren bekommen hät- Zeit nicht viele Jahre Hindenburg an der Arm in Arm mit Schwerinduſtriellen und Hitler und die ten! Es wird trotzdem einmal der Tag fom- Spitze des deutschen Staatswesens gestanden Rußnießern der Osthilfe, in engster Gemein­men, da die nüchterne Wirklichkeit den Sieg und haben wir nicht wiederholt bürgerliche schaft mit strupellosen Beutemachern und über die Phrasen, mit denen heute die Hitler - Regierungen am Ruder gesehen, die alles an- Großverdienern!

Nr. 30.

Marxistische Geschichts­

anbeter gefüttert werden, davon ragen wird. Vorläufig bis auf weiteres, da die Regierung durch die Aufung des Reichstages der Ver­pflichtung enthoben ist. unameidentia Farbe zu bekennen. kann der Oberoiaf und kann auch die Nazi- Preise zum Entzücken derer, die nicht alle werden wollen, vom aufaerofften Safen freu banner", von historischem Umichwuna der deutschen Entwicklung" und von dem nun bevorstehenden neuen alücklichen Reitalter dichten und fofeln. Unmittelbar bevorstehend? Der große Adolf hat da übrigens schon be­trächtlich viel Wasser in den ehemals wisd Gestern besprachen wir den Hymnus, den nichts gegen die Hitlerrede einzutvenden hat, son­schäumenden Wein aeaofien. Nicht, wie es sich Herr Sarg auf Hitler gedichtet hat. Heute fön- dern sie ausdrücklich lobt, daß auch die judeten früher in den Naziföpfen malte, in achtund- nen wir über den Gruß" berichten, den der deutschen Nationalsozialisten für die Arbeitsdienst­vierzig Stunden wird nach der neuesten Ver- Führer der sudetendeutschen Nazis über die Gren- pflicht und für die Abschaffung der Demo­sion, der Hitler in feiner ersten Kanzlerbot zen schickte und über neue Freudenergüsse der fratie find. schaft Ausdruck geneben hat, das Wunderwerf Tag"-Redaktion. der Beseitigung aller Not und alles auf Die phrasenreiche Rede Hitlers , deren einzig Deutschland lastenden Unrechtes vollbracht sein, greifbarer Inhalt die Ankündigung der Ar­sondern in vier Jahren! Solange foll man in ausführlicher Weise. Der Bericht über die beitsdienstpflicht ist, bringt Der Tag" in Geduld warten, eine so lanae Frist erflebt unterdrüdungsmaßnahmen gegen die KPD , den Hitler, um die Rettung zu vollbringen! Mit die Tag"-Redaktion mit dem schönen Titel Das wichtigtuerischer Miene hat er früher wieder- Reinemachen im Reiche beginnt" verfah, ist wohl holt angedeutet, daß er in seiner Schublade als Kommentar zur Hitlerrede zu verstehen. Und den Blan der Rettung des deutschen Voffes alles übrige, was im Tag" über Deutschland vorbereitet habe und ihn nur deshalb nicht steht, ist 3ustimmung zu den Maßnahmen veröffentliche, damit sich die Feinde des..na herrschte Freude ob der Kanglerschaft Hitlers. der neuen Regierung, ist schrankenlose, unbe­tionalen Staates" nicht am Ende seiner bedie Diese Freude ist nicht geheuchelt, fie fommt aus schenken! Die Entlarvung Hitlers als dem Herzen. Bruderbewegung" nennt der Jung den Hitlerfascismus. Sehen wir zu, welche Auf gaben dieses Bekenntnis für die judetendeutschen Arbeiter in sich schließt.

dere eher als ,, margistisch" waren? Ist das Unsere Nazis jubeln, da die Junter auffassung. Elend Deutschlands nicht eine Teilerscheinung peitsche auf den Rücken des arbeitenden Vol- Jn Vereinsblatt der Grubenhunde- Lieb der allgemeinen chaotischen Weltwirtschaft, les niederfaust! Wohlan denn! Lassen wir sie haber, dem Tag", hat fürzlich ein Dr. Kr. eine Erscheinung, die ebensowenig das demo- ruhig sich mit Hitler und seinen neuen Ver- seine Ansichten über die Marristische Geschichts­fratische England wie das fascistische Italien bündeten identifizieren, der Tag wird kom- auffassung zum besten gegeben. Da er unbe verschont hat? Und jetzt will Hitler alles, men, wo ihnen der Jubel über die erhoffte schwert durch die Kenntnis der wichtigsten wenigstens so weit es das deutsche Volk be- Knechtung des deutschen Volkes in der Kehle Quellen und des Mary'schen Lebenswertes vor­trifft, wieder einrenten? Ja, mit welcher steden bleiben wird!

Jungs Gruß ins Dritte Reich.

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ging, fiel ihm die Arbeit nicht schwer. Desglei­chen nicht die Ertviderung auf die Antwort, die ihm der Sozialdemokrat" erteilt hat. Weit ent fernt davon, Lehre anzunehmen, erklärt Dr. Kr.,.) für ihn seien nicht die modernen Interpreten der Marristischen Geschichtsauffassung, sondern diese selbst in ihrer Urfassung maßgebend, nicht autsky( den er nicht einmal richtig schreiben kann), sondern Marx felbst stehe zur Diskussion. Dieser augenscheinlich mit dem philosophischen Doktorat ausgestattete Wald­und Wiesenphilosoph hat also nicht einmal die leiseste Ahnung von der Problematik des Histo­rischen Materialismus, sonst müßte er wenigstens das eine wissen, daß von Mary zu Kautsky höchstens eine Entwicklung vom dialektischen zum materialistischen System behauptet wer gegenüber als weniger materialistisch" gelten den könnte, nicht aber umgekehrt Kautsky Mary

Und all das, was in Deutschland in den nächsten Monaten geschehen wird, geht nun, nach dem Bekenntnis des Tag" und den Grüßen des Herrn Jung, auch auf die Kappen des judetendeutschen Nationalsozialis­mus. wir werden sehen, welcher Art der Sozialis­mus" ist, der sich nun in Deutschland an der Macht befindet und werden die Krebs und Jung auffordern, sich mit uns über diesen Sozialismus genfrage, eine Aufgabe. Er fragt:

zu unterhalten.

fann.

Nun stellt uns aber der Prüfling eine Ge

Wie erklärt die materialistische Geschichts­auffassung die Tatsache, daß aus der Idee weni­ger beherzter Männer in furzer Zeit eine Mil­lionenbewegung entstehen konnte, welche allen vereinigten Anstrengungen ihrer zahlreichen Geg­ner zum Troz noch ehe Adolf Hitler Reichskanz ler wurde, einen solchen Einfluß gewinnen tonnte?"

finnfälligsten Beispiel ist.

Und nichts, gar nichts werden wir ihnen nen. Jetzt sitzt dieser selbe Hitler an der Macht, Bannerträger der Reaktion ist auch nun könnte er daran geben, von dem großen die Entlarvung der Arbeiter. Geheimnis" ausgiebigft Gebrauch zu machen, Freunde" Jung und Krebs. Die Freunde statt dessen vertröstet er die zu Rettenden, sie und Brüder dessen, der das deutsche Arbeitsvolk mögen noch die Kleinigkeit von vier Jahren Herr Jung und die Seinen sind in den hei- noch einmal den Versuch unternehmen, von der mit der Arbeitsdienstpflicht beglüden will, sollen sich gedulden. Der ehemalige Stammgait des ligen Krieg geen die Sozialdemokratie gezogen Arbeiterfeindschaft" der Sozialdemokratie zu Eine Frage, die zwar wiederum beweist. vornehmen Luxushotels Kaiserhof" hat Zeit, und verkünden, sie habe ihr Programm, sie habe orakeln. Die Herrschaften, die vor Freude Bur- daß der Dr. Kr. vom Marrismus nicht mehr reichlich Zeit, die verheikene Wunderkur in die Nation, berraten". Diese Fanfaren vernimmt zelbäume schlagen, wenn die Tätigkeit der KPD versteht als Hitler selbst, also nichts, die wir aber Angriff zu nehmen, weit weniger Zeit wer- man in den nationalsozialistischen Versammlun- durch Polizeimaßnahmen unterbunden wird, gern beantworten, weil sie lohnend genug für den die hungernden und die sonstigen leiden- gen, diese Töne flingen aus nationalsozialistischen sollen noch einmal als die Freunde und Vertei eine Darstellung der marristischen Lehre am Blättern. ( Manchmal findet man auch den Weg diger der Demokratie auftreten! den Wähler haben, die den Agitationsschlagern zu gewissen Türklingen, aber darüber spricht man der Naziführer in den Versammlungen an- nicht.) Hitler unternimmt, an die Macht gekommen, dachtsvoll und gläubig gelauscht haben. Sie Alles, was sich in der Tschechoslowakei be- nichts anderes, als die Funktion eines Bebrüders werden sich fragen: warum sagt der braune gibt: Krise und Krisenfolgen, Gehaltsabbau, der Arbeiterschaft. Was bedeutet also den fudeten­Wundermann nicht wenigstens, wie er No: Steuererhöhungen u. a. m. ist nach den Behaup- deutschen Arbeitern der Nationalsozialismus des und Arbeitslosigkeit zu beseitigen gedenkt? tungen der hakenkreuzlerischen Propagandaredner Herrn Jung? Zum Glück nicht im entferntesten aus der Geschichte des letzten Halbjahrhunderts Wenn wir vier Jahre warten sollen, ehe wir durch die Regierungsteilnahme der Sozialdemo- die Aussicht, daß Jung den Hitler kopieren wird. bedarf: wenn mit den wenigen beherzten Män im Dritten Reich wieder unsere Mägen fül- fratie bedingt. Diese Lüge wurde von uns immer aber die sichere Gewähr, daß er auf tschechischer fül- tratie len können, warum erfahren wir dann wenig- und doch bleibt es dabei: in der Tschechoslowakei wieder widerlegt und wurde immer wiederholt. Seite Nachahmung findet. So ist denn der sudetendeutsche National­stens nicht, welche Wege unser Osaf uns zu regiert die Sozialdemokratie nicht; sie ist nur sozialismus nicht nur überflüssig, sondern, weil führen gedenkt, ehe sich uns das gelobte Land eine Minderheit in der Regierungstoalition und, er den tschechischen Fascismus stärft, ungemein des Dritten Reichs erschließt! verglichen mit ihrer Stärte, tann sich ihre Arbeit gefährlich. in der Koalition wohl sehen lassen.

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Die Antwort ist sehr einfach: der natio­nale Sozialismus" hat geblufft, als er im Aufstieg war und er sucht auch jetzt die gut gläubigen Nazi- Hammeln zum Narren zu halten, um vielleicht doch die Mehrheit der deutschen Wähler hinter sich zu bringen. Würde dies geschehen, dann würde es über­flüssig geworden sein, über das Rettungs­geheimnis Rechenschaft zu geben, dann wüßte der Osaf allen neugierigen Fragern und Un­zufriedenen durch seine braunen Mörderban­den schon die richtige Antwort zu geben. ,, Vierzehn Jahre Marrismus haben Deutsch­ land ruiniert", hat Hitler , der historischen Wahrheit ins Gesicht schlagend, in seiner

Die Kellnerin

Roman von Hans Otto Henel . Copyright by Fackel reiter- Verlag. Berlin .

Nachbruck verboten.

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In Deutschland aber gibt es jetzt ein& a bi­nett Sitler; die Taten dieses Kabinetts tragen den Namen des vom Tag" und von Jung vergötterten Chefs der SA - Mörder. Hitler an der Macht! Gut, prüfen wir, was er tun wird.

DT STWSO

Die Waffen, die uns der Bandenchef Hitler durch seine Taten liefern wird, gegen die Herren Jung und Krebs anzuwenden, ist die Aufgabe, die das Bekenntnis des ,, Tag" und des Herrn Jung zu Hitler und seinen bis­herigen Erfolgen" für die sudetendeutschen Arbeiter in sich schließt.

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Der Chef als Zugochs.

Zunächst wollen wir einen Frrtum aus dem Wege räumen, zu deffen Beseitigung es freilich gar teiner besonderen marristischen Schulung fondern lediglich einiger Elementarkenntnisse sondern lediglich einiger Elementarkenntnisse

nern" deren Idee eine Millionenbewegung geschaffen hat, die stegelbrüder gemeint find, bie 1919 mit Adolf Hitler in München die NSDAP gründeten, dann erweist ihr Nachbeter ibnen u viel Ehre. Die Ideen" des Nationalsozialis mus, wie fie o fenberg Feder. Jung und als Abchreiber der Andern auch Si flet formuliert hat, sind nicht neu, sie sind alles an dere denn geistiges Eigentum dieser Herren.

Die Raisentheorie z. B. wird Jahr zehnte vor Rosenberg. Günther und Hitler von dem französischen Aristokraten Gobineau und von dem germanisierten Franzosen Lagarde propagiert. Um die Jahrhundertwende ersteht Da Der Tag" und Jung für ihn sind und ihr in dem in Frankreich erzogenen in Deutsch der deutsche Nationalsozialismus nach den Aus­land naturalisierten Engländer H. St. Cha mt berlain ein neuer Prophet der vier Fünftel lassungen des Tag" die Bruderbewegung Berlin , 3. Feber. Die Reichspressestelle der der Rosenbergschen Blut- und Raisetheorien vor des judetendeutschen ist, werden die Taten Hitlers auch Ausdruck für die wirtschaftlichen und sozial- NSDA teilt mit, daß am Donnerstag in Ber - wegnimmt. Der Heldenkult, der in der Geschichte politischen Ziele des Jung- Sozialismus sein. Die lin in Aewesenheit Hitlers eine Gauleiter und nichts als eine Säufung willfürlicher Handlun Arbeitsdienstpflicht ist schon angefün- Amtswaltertagung der NSDAP stattgefunden gen großer Männer sieht ist von Thomas Car digt, das Reinema chen", nämlich das Vor- habe, auf der Sitler erklärte, er selbst werde iyle schon vor vielen Jahrzehnten in Mode gehen gegen die PD begann schon. Also darf in diesem Wahlkampf an der Spitze sämtlicher gebracht worden. Die Lehre von den Herren man wohl annehmen, da ,, Der Tag" nicht nur Listen der NSDAP kandidieren. und Herdenmenschen, von der blonden

Herr Fred schickte ihnen durch den Kellner einen Zwanzigmartschein hinüber. Liffis Augen schillerten grün als sie sah, wie dieser Zwanziger aus einer dicken Brieftasche kam, die viele höher­wertige Brüder dieses Zwanzigers enthielt. Sie mochte sich sagen, daß jie, die ja arbeitete, viel eher berechtigt sei, ein Geschenk entgegenzuneh­men, als diese Weiber. Und sie bat:

Willst du mir nicht auch etwas schenken?" Herr Fred jah Male an. Und du, willst du nichts herausschinden aus

mir?"

Zögernd griff Male zu. Sie fühlte in diesem Augenblide, wie die Augen aller Leute in der Nähe jede ihrer Bewegungen verfolgten. Sie fühlte noch mehr, wie Lissi sich in Wut förmlich zusammenkrampfte.

Du!"

Das war das letzte Wort, was Male von Lissi gehört hat.

Herr Fred war vollkommen betrunken. Det Kellner präsentierte ihm die Rechnung. Sie be trug fünfhundert und etliche Mart. Herr Fred bezahlte mit Freuden und erfüllte mit größter Bereitwilligkeit die Bitte des Kellners, seinen Namen unter die Rechnung zu sehen. Wahrschein lich wollten Wirt und Kellner fich die schriftliche Anerkennung der Höhe dieser Rechnung verschaf fen, wenn Herr Fred am anderen Tage in nud ternem Zustande den offenbaren Betrug beanstan den sollte.

37 Herr Fred war reichlich betrunken, als das unflätige Schimpfworte herüber, die auf Male wagte nicht, diese für ihre Begriffe märchenhafte Lokal geschlossen wurde und die Kellner die drei und Lissi gemünzt waren und einfach besagten, daß Summe zu nehmen. Sie schaute ihn erschroden Molly. als letzte Bäfte hinaustomplimentierten. Der Be- eine Konkurrenz aus anderen Vierteln hier uner- an und rührte keine Hand, Herr Fred schien faſt zechte behauptete, seine neuen Freundinnen seien wünscht sei. Herr Fred amüsierte sich darüber beleidigt zu sein. überaus nette Mädchen, die er noch mit nach und behielt seine gute Laune. Ja, so nimmt doch! Glaubst du, es ist fal einem Lokal nehmen müßte, das nur den einge- Fred, schenk mir zehn Eier! Fred, mir iches Geld? Ehrlich verdient! Steht alles in weihten Kennern der nächtlichen Fröhlichkeit be- zwanzig! Ich brauch ein Paar neue Schuhe! Hauptbuch." Er trat elegant und selbstbewußt auf, war fannt sei. Gin Frühkaffee, das erst jest öffne, wo Fred, willst du mir nicht wenigstens ein Hand­andere Saftläden" geschlossen würden. Lissi geld verehren?!" sonst sicherlich im Westen zu Hause und nur aus einem perversen Amüsierbedürfnis heraus auf den batte nicht viel Lust, weiter mitzugehen. Sie plebejischen Rummelplatz geraten. Er wollte Male fühlte sich Male gegenüber wieder einmal zurüd und Lissi ohne weiteres mitschleppen, doch prote- gesetzt, denn Fred hatte zwar an jedem Arm eines stierte Herr Wendigkeit dagegen. Es war noch die der Mädchen. bevorzugte aber sichtlich Male. Was legte Parade und Vorstellung zu absolvieren. ihm vom Standpunkt einer vernünftigen Eugenif Fred, wie sich der Kavalier leicht angeheitext aus wirklich nicht zu verdenken war. vorstellte, wollte Herrn Wendigkeit einfach die Die Lage des erstrebten Lokals ließ sich schon legte Vorstellung als Privatvorstellung ablaufen, auf einige Entfernung hin bestimmen, denn eine aber seltsamerweise ging der Schaubudenbesizer Anzahl nächtlicher Passanten strömte unverkenn­nicht darauf ein. Er mochte fürchten, die Ar- bar diesem einen Punkte zu. Augenscheinlich beiterfundschaft, auf die er sonst angewiesen verkehrten hier fast nur Stammgäste, denn die war, zu verstimmen, wenn er sie an diesem Kellner wurden bei den Namen genannt. Auch einen Abend wegen eines Laffen ausschlösse. Herr Fred erklärte, seine Stammloge hier zu Um elf holte Fred die beiden Mädchen mit haben und ließ sich von einem Kellner mit den einem Auto ab und fuhr mit ihnen in eine Stadt- beiden Mädchen nach einer der Nischen schieben, gegend, die Male gänzlich unbekannt war. In die an der Seite abgegrenzt waren. Herrn Freds Freigiebigkeit war hier wohl be­dem vornehmen Weinlokal. in dem sie zu dritt Male wunderte sich, daß sie nicht betrunken fannt, vielleicht auch war sie durch die leise Tele­Male hatte sich vorgenommen, jetzt Herra speisten und tranten, fühlte sie sich unbehaglich war, obwohl sie doch heute abend soviel Wein ge- phonie, die zwischen dem Wirt und seinen Ange- Fred alles zu erfüllen, was er verlangen würde. Die Kellner nannten sie gnädiges Fräulein", trunken hatte, wie in ihrem ganzen übrigen Leben stellten besteht, weiter berichtet worden. Vor der Sie betrachtete es als eine selbstverständliche aber sie war gescheit genug, zu wissen, daß diese zusammen noch nicht. Dagegen war Herr Fred Nische standen eine Verkäuferin mit Teddybärer Pflicht, das ihr ungeheuerliche Geichent von dre Höflichkeit dem Herrn Fred und nicht ihr galt. vollständig bezecht. Er wollte Mokka bestellen, doch und flittrigen Puppen, ein Boy mit Luftballons, hundert Mark zu vergelten. Sie rechnete damit Robuster war Lissi, die den eleganten Leuten als ihm der Kellner, dem der riesige Wirt einen ein altes Blumenweib. Herr Fred laufte und be- daß Herr Fred darauf bestehen würde, die Mäd ringsum herausfordernde Blide zuwarf, weil man Wink gegeben hatte, mit der Miene eines wissen- legte den Tisch und die Arme der Mädchen mit chen nach ihrer Wohnung zu bringen. Aber et über die ärmlichen Fähnchen der beiden Mädchen den Priesters ins Ohr flüsterte, es gäbe einen Geschenken, und er sah die Geldscheine, die er hin- der am Zusammenklappen war, winkte ein einzel sichtlich spöttelte. Herr Fred merkte von allem herrlichen preiswerten Einundzwanziger", da be- gab, faum an, nes Auto heran, und befahl, zum nächsten Auto nichts oder er tannte es sich erlauben, darüber stellte Herr Fred gleich drei Flaschen auf einmal. halteplatz zu fahren. Er bemühte sich nicht um hinwegzusehen. Male, die mit Erstaunen hörte Raum standen sie auf dem Tische, da riefen vom Er schob Lisst einen Zwanzigmarkschein in die die geringste Zärtlichkeit der Mädchen war ein wie er Speisen und Weine bestellte, ohne sich vor- Nebentische zwei ganz unzweifelhafte Damen her- Bluse. fach fertig. Am Hali play ließ er öffnen, ichidte her nach dem Preise zu erkundigen fragte ihn, über, ob der süße Fred" denn hochnäsig gewor- Und du willst nichts haben? Du mußt neh- die Mädchen in ein anderes Auto hinüber, ob er ein Fürst sei. In fröhlicher Betrunkenheit den sei, weil er alte Freundinnen einfach übersehe. men!" Fred will semen Spaß nicht umsonst haben." dem Chauffeur einen Geldschein und befahl ihn antwortete er, nein, er fei nur der Fred und Herr Fred lallte ihnen zu, daß er heute in Gesell- Er reichte Male drei Hundertmarkscheine. die Mädchen zu fahren, wohin sie wollten. Dann nebenbei Besitzer einer fleinen Schusterei mit schaft anständiger Damen sei und deshalb verzich- Male, deren ganzes Denten seit Tagen um die rollte er davon. fünfzig Arbeitern und vierhundert. Arbeiterinnen. ten müsse. Die drei Mädchen warfen ein paar| eine Frage ging, wie sie zu Geld tommen fönnte, ortsegung folgt.)

Male wußte nicht, was sie antworten sollte. Natürlich wollte sie Geld haben. Sie brannte dar­auf. Aber um keinen Preis hätte sie sich getraut,

darum zu bitten, zu betteln.

Du willst was geschenkt haben? Hier!"

gab