Nr. 37
Prüfungskommission für Volls- und Bürgerschulen in Mies. Die Schrbefäh gungsprüfungen für Volks- und Bürgerschulen beginnen am 24. April 3. Gesuche um Zulassung( auch zur Befähigung für Handfer: gleit) an die Bezirksschulausschüsse bis 25. März. Für Tschechischprüfungen sind Original
zeugnisse beizuschließen. Falsche 100- Dollar- Note. In Prag tauchte im Umlaufe ein vollkommen gelungener falscher Hundertdollar Schein auf, der sich von den echten Banknoten nur durch rauheres und stärkeres Papier unterscheidet. Das Franklin- Bildnis auf der Fälschung unterscheidet sich durch schmäleres Gesicht| und durch einen verzerrten Mund vom Bildnis auf dem echten Schein. Die Fälschung ist in einem
dunkleren Ton gedrudt.
Sonntag, 12. Feber 1933
Sette 5
Von Annette Stein.
Welch ein herrlicher Gewinn für uns, daß auch die kalte Jahreszeit Erholung verheißt,
Wagners Stiefvater der Bater starb emliche Glück der Liebe genossen, so will ich Freuden darbietet, die den ganzen Menschen wiebalbes Jahr nach seiner Geburt- war Schauspieler, diefem schönsten aller Träume noch ein der frisch und froh und jung machen! Für al and so atmete das Kind schon die Luft der Kulissen: Denkmal jezen, in dem von Anfang bis zu Ende Sportbegeisterten tehrt nicht bloß der Frühling es wurde oft zu den Proben mitgenommen. Der diese Liebe sich einmal so recht sättigen soll." Sechzehnjährige schrieb ein Schäferspiel, der Achtzehnjährige wurde aufgeführt. Mit zwanzig Jahren war Wagner Chorrepititor am Würzburger Theater. Ein Jahr später schon war er Musikdirektor am Magdeburger Stadttheater.
Es ging dem Theater nicht gut, und es ging auch dem jungen Musikdirektor nicht gut. Er hatte ständig Schulden, genau so wie sein Direktor ständig
in Schwierigkeiten war. Aber er verliebte sich bis über die Ohren in die erste Liebhaberin des Thea ters, Minna Planer . Als sich die Magde burger Truppe auflöſte, ging er nach Königsberg , und auch die erste Liebhaberin fand dort ein Engage ment. Sie heirateten.
Jugend- Ehe.
Ausflugszug in die Hohe Tatra . Die Staats bahndirektion in Prag fertigt in den Tagen vom 18 bis 27. Feber einen Sonderausflugszug in die Hohe Tatra zum Preise voi 503 K pro Person ab. Abfahrt vom Wilsonbahnhof- Prag am 18. Feber um 20 Uhr 56. Rückkehr am 27. Feber um 8 Uhr früh. In dem Preise sind enthalten: Die Fahrt, Verpiegung und Wohnung auf acht Tage. Für Teil Nach den erfien Krachs, die eintraten, als auch nehmer aus Böhm.- Trübau, Olmüş, Prerau sind das Königsberger Theater bankrott machte und besondere Preise vorgesehen Anmeldungen beim Wagner seine Frau mit Eifersuchtsszenen überhäufte, Schalter Nr. 13 am Masarvtbahnhof in Brag. Der Sug ist gesichert und fährt bestimmt Fahrkarten merden in den Tagen vom 12. bis 18. d. vor 9 bis 16 Uhr ausgegeben.
Silfsaktion für Arbeitslose aus freien Berufen. Samstag vormittags fand unter dem Vorsive Dr. Bentis eine Beratung des Komitees für die Arbeits. losenhilfe in Groß- Prag mit den Vertretern der ein-|
lief ihm Minna Planer einfach fort. Sie floh mit einem reichen Freund nach Hamburg , aber nachdem Wagner in Riga Rapellmeister geworden war, fehrte sie zu ihm zurüd. Als er bald darauf, vieler Schulden wegen und um aus der Atmosphäre der KleinStädte und Schmierentheater herauszukommen nach Paris floh, ging sie mit ihm.
Die Gönnerinnen.
Da begegnete ihm in Zürich , nach der Blamage
von Bordeaux , das Ehepaar Wesendont. Sie
stellten Wagner ein Nebengebäude ihrer Villa auf dem grünen Hügel" gegen einen geringen Zins zur Verfügung, und Wagner spielte nun jeden Abend der inngen Frau seine Kompofitionen vor. Mathilde Wesendonk ist schön und romantisch. Sie bewundert Wagner schrankenlos, und Wagner selbst, im Zauber der Dämmerstunden und seines Schaffens, fühlt sich das erstemal von einer großen Leidenschaft betroffen. Minna Wagner aber hat genug: sie sieht wieder nur die Taktlosigkeit Wagners, wieder eine Boussiererei" und macht der„ Nebenbuhlerin" eine Szene, die diese jäh aus ihrem Traum reißt, sie wieder einmal zur Katastrophe führt.
Minna ertranft schwer an einem Herzleiden infolge der Aufregung. Wagner geht wieder nach Paris . Otto Wesendont hat ihm das ermöglicht, indem er ihm in großzügighter Weise seine Nibefungenpartitur für 24.000 Franken„ ablaufte".
Es blieb Wagners Vertonung der Fünf Ge dichte" Mathilde Wesenbonts. Und der Dank Wagners an diese Zeit:„ Mir ist recht deutlich, daß
ich nie etwas Neues mehr erfinden werde. Jene eine höchste Blütezeit hat in mir eine solche Fülle von Reimen getrieben, daß ich jetzt nur immer in meinen Borrat zurückzugreifen habe, um mit leichter Pflege mir die Blume zu erziehen."
Es tam noch zweimal zu einem furzen sammenleben der Ehegatten, ehe Minna endgültig allein nach Dresden ging, wo sie noch vier Jahre,
Hochbetrieb in der Nachmittagssonne vor einer Sportlerunterkunft an der Zugspitze .
mit Sang und Schalle" ein. Wenn auch die Zu- fleinen gefiederten Sänger jetzt noch fern sind- Jauchzen von Kinderstimmen auf der Rodelbahn, der Juchzer eines Etispringers auf der Sprungschanze, die Marschlieder der auch im Winter ziehenden Naturfreunde fünden die fröhliche Jahreszeit der Winterfreuden auf vereisten Höhen und in beschneiten Wäldern.
Sie hatte in all diesen Jahren ständig Rot und auf Unruhe mit ihm zu ertragen, in Paris jah Wagner welche Weise die Gesuche von Einzelpersonen über vier Wochen im Schuldgefängnis, und als er schließeine Unterstützung aus dem von der Hauptstadt lich, int Jahre 1842, in Tresden Kapellmeister Prag und dem Komitee für die Arbeitslosenhilfe wurde, wähnte sie, endlich Ruhe zu bekommen. gewidmeten Betrag von einer Million Kronen er- Aber nun setzte Wagners Entwicklung groß ein, ledigt werden sollen, der für jene erwerbslos genun stand er bald im Gegensatz zu dem herrschen- chever herzleidend, lebte. wordenen Personen bestimmt ist, die aus teiner den Theatervesen, das er frivol" und„ voll Schlen. anderen Arbeitslovenaftion Unterstüßung erhalten. drians" fanb. Minna Planer ahnte, daß sie wieder Es wurde bestimmt, daß die Eingabe der Gesuche hinausgetrieben werden würden ins Ungewisse, und Schon früh hatte Wagner , innig mit Liszt bedurch Vermittlung der zuständigen Standesorganisa- wenn sie in den ersten Jahren zu ihm gehalten freundet, auch dessen Tochter Cosima tennen- Noch zu Goethes Zeit war eine Wanderfahrt tionen( Künstler, Schriftsteller Schauspieler, Beamte hatte: daß Wagner sich nicht mit dem endlich Er- gelernt. Er traf sie später als Frau des Liszt - wie seine berühmte Harzreise im Winter uv.) zu einem Zeittermin erfolgen soll, welcher reichten begnügte, begriff sie nicht. Schülers Hans von Bülow wieder. Im Jahre etwas eigenes, etwas abseitiges. Er ist noch der noch im Zusammenhang mit einem genauen Berreichten 1865 find Wagner und das Ehepaar von Bülow" Einsame" in den Wäldern der Harzhöhen, der zeichnis dieser Organisationen der Ceffentlichkeit gemeinsam in München . Wagner aber ist wieder nur dem rauhen Wild in Dickichtschauern" bes durch die Tagesblätter und durch den Rundfunk| Im Eril in Zürich , das Wagner nach den einmal in eine Statastrophe hineingetrieben und geht gegnet. Und auf der Höhe des Brockens hüllen bekannt gegeben werden wird. Jahren 1848 und 1849, nach der Statastrophe in zum zweitenmal ins Gril. Da folgt ihm ihn die abendlichen Goldwolfen ein, ihn, den EinLebensrhythmus bei Tierer Der amerikanische Dresden , bezogen hatte, fanden sich die ersten Frauen, Cosima , fest entschlossen, bei ihm zu bleiben. Sie lamen in seiner Zeit, der die Winterfreude in Forscher A. D. Mibbleton hat fürzlich inter - die Wagner verehrten, wie ihn seine Frau nicht faffen sich in einem Landhaus am Vierwaldstätter feiner Seele tief ematmete. Sehr merkivürdig: das schönste Gedicht über effante Untersuchungen angestellt über den Rhy hmus mehr verehrte. Eine Dresdner Gönnerin veranlagte See nieder. Bülow, schwer getroffen und seiner im Leben fanadischer Tierorten. Er konnte durch eine Freundin, ihm eine jährliche Unterstübung aus Münchner Stellung beraubt durch den Standal, reift den Eislauf hat uns Klopstod geschenkt. Ihm feine Arbeiten nachweisen, daß verschiedene Säuge zusetzen. Wagner aber verliebte sich in die junge ihnen nach, um die Situation zu flären. Er willigt bat Goethe einst in Dichtung und Wahrheit " tiere in Zwischenräumen von mehreren Jahren in Frau, die ihn durch ihre Güte und Liebenswürdig in eine Scheidung, stellt aber, um feines Rufes das Erlebnis des Winters in der Seele nachgegeradezu gesezmäßiger Weise in ganz ungeheuren feit bestridt hatte. Der Gatte seiner Gönnerin, der willen, zur Bedingung, daß die Wiederverheiratung fühlt. Sprang er doch eines Wintermorgens mit Mengen auftreten, um dann ebenso vlöglich wieder ihn eben nach Bourdeaux eingeladen hatte, ließ ihn erst nach zwei Jahren stattfinde. Wagner denkt nicht dem herrlichen Vers Klopstods auf: ,, Wie erhellt des Winters werdender Tag abzunehmen. Beim Kaninchen z. B. fand er einen durch die Polizei als„ lästigen Ausländer" abschieben. daran, darauf einzugehen. Und Bülow muß, da die Sanft den See! Glänzenden Reif, Sternen gleidh neun- bis zehnjährigen Zyklus. Die schnelle Abnahme Minna Planer , schon durch das Almosen" auf beiden zusammenblieben, zwei Monate bei ihnen Streute die Nacht über ihn aus!" nach einem furz vorher erreichter Höhepunkt erklärt gebracht, war tief gekränkt, Wagner aber machte ihr wohnen, um dem Gerede die Spitze zu nehmen. Als Middleton dadurch, daß die Tiere durch Krankheits- die schwersten Vorwürfe thres Unverständnisses Entschädigung" sorgte Wagner bafür, daß Bülow Auf dem Wassertothurn", wie der große epidemien hinneggaerafft werden, deren Urfache in wegen, und erft die Freundin aus Dresden , die wieder als Hoffapellmeister berufen wurde, er sorgte denfänger den schlüpfenden Stahl", unseren ellends herbeireiste, konnte den Aufgeregten beruhi dafür, daß ihm das Ritterkreuz des St. Michael Schlittschuh, nennt, haben sich übrigens die der Uebervölkerung des Lebensbezirtes einer beſtimmten Art liegt. Auch bei den Hauptfeinden des Kanin. gen. Wagner kehrte nach Zürich zurück und versöhnte ordens euster Klasse verliehen wurde. Und Cosima Königsberger schon sehr früh Gesundheit und ging, damit die„ Rehabiliiierung" vollständig war, Freuden im Spiel auf der blanken Eisfläche gezum Schein wieder zu Bülow zurück. fucht. Aus den Niederlanden ist er, wie überall bin, auch zu ihnen gekommen.
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Kurze Zeit darauf aber, da die Breffe trotzdem pöbelte über die Affäre", zog sie wieder zu Wagner . und nun leitete Bülow die Scheidungsklage ein Wagner und Cosima heirateten im Juli 1870 in Luzern .
Wer würde denken, daß die„ Sties" oder Stie" noch in den Wörterbüchern von 1890 als ziemlich unbekannte Sportgeräte bezeichnet werSen. Die Schneeschuhe der Standinavier" wut
- noch einmal mit seiner Frau. chens, bei Fuchs und Luchs, fonnten solche Zyklen Durch seine Opern aber zieht immer stärker die festgestellt werden. Das ist ja auch einigermaßen ver- zehnsucht nach dem großen Liebesständlich, da das Kaninchen zum großen Teil den erlebnis, das ihm in Leben versagt blieb. Zum Nahrungmittelbedarf dieser Tiere deckt. Die Kurve Tannhäuſer ", den er in Dresden entwarf, schrieb finkt bei diesen Tieren aber erst en Jahr später als er später:„ Cs war eine verzehrenb üppige Erregt bei ihren Beuteobjekten. Sicher wird hierbei die An- heit, die mir Blut und Nerven in fiebernder Walnahme zutreffen, daß es Seuchen sind die diese Raub( ung erhielt, als ich die Musik entwarf und aus- Sein Leben lang war Richard Wagner ein den beschrieben als hölzerne, schlittschuhähnliche tiere abnehmen lassen, weil bei ihnen wieder der auführte... Meine wahre Natur, die mir im Gel Sucher in der Liebe gewesen Seine Werke sind Vorrichtungen von 1.50 bis 2 Meter Länge, deren tretende Nahrungsmangel verheerend wirkt. Zwischen vor der modernen Welt und im Drange nach einem voll von Frauengestalten, die oft keineswegs idea! man sich in Norwegen und anderen nördlichen dem Lemming und dem Polarfuchs beſteht eine ähn Edleren und Edelſten ganz wiebergekehrt war, um. find, aber stets werden sie verklärt, und immer ländern bedient, um, ohne einzufinden, schneller liche Beziehung, die in einem vierjährigen Zyklus fing wie mit einer beftigen und brünstigen im wieder fehri als Thema die große Liebe über den oben mit einer Kruste überzogenen zu erkennen ist. Sehr interessant und merkwürdig ist armung die äußersten Gestalten meines Wesens, die wieder. Immer wieder irrt fie und geh: sugrunde. Schnee hinwegzukommen, wobei man sich zur es aber, daß die Lebensrhthmen beim Lemming in beide in einem Stromt höchsten Liebesverlangens so wie Wagner immer wieder suchte und refignierte. Unterstübung eines unten mit einer Scheibe verNorwegen, England und Sanada miteinander über- mündeten." 1854 taucht das erstemal„ Tristan und Erst im Alter fand er das Glück an der Seite einer ebenen Stockes bedient". einstimmen. Ueber die Ursache dieser rätselhaften folde" unter seinen Plänen auf, und er schreibt Frau, der flügſten Frau", wie sie Niegsche nannte, Periodizität kann vorläufig noch nichts gesagt werden. dazu an Liszt :„ Da ich im Leben nie das eigent die ihn ganz in ihren Bann zog. das Richard Wagner und 3a5 Prazer Munition) rvatorium.
lungen einer größeren Deffentlichkeit bekannt zugeben.
In der Chronik heißt es a. a. O.: Das Jahr 1854 ist für das Prager Musikleben höchst
bemerkenswert durch die Premiere von Von Edwin Janetschet( Prag ). Wagners Zannhäuser". Große Ver In seiner autobiographischen Stizze dienste um dieselbe batte Direttor Kitti, schreibt Richard Wagner :„ Auf meiner ein intimer Freund Wagners, und Anton Apt. Rüdreise( von Wien nach Leipzig ) veriveilte ich Theaterdirettor Stöger hatte sich in einer Cineinige Tage in Prag , wo ich die Bekanntschaft gabe vom 25. August 1854 an den Ausschuß mit Dionys Webers und Tomaschets machte: per Bitte gewendet, den Schülern des Konersterer ließ im Konservatorium mehrere fervatoriums zweds Verstärkung meiner Kompositionen, unter dielen meine des Orchesters die Mitwirkung bei der AufSinfonie( es handelt sich um die G- Durrung des Tannhäuser " zu geftatten. Sittl unterstützte beim Ausschuß dieses Ansuchen aufs Sinfonie), spielen." Es war dies im Jahre 1832, Wagner also wärmte; der Schluk eines song läßt deur noch der suchende, an flassische Vorbilder sich hal lich sein wagnerianisches Glaubensbekenntnis ertende Tondichter, der gern die Gelegenheit ergriff, fennen. Der Ausschuß behandelte am 4. She in persönliche Beziehungen zu dem Prager Kon- tober diese Angelegenheit in einer besonderen um von Sizung; über Antrag des Geschäftsführers Ritter jervatoriumsdirektor Weber zu treten, diesem Zeitgenossen Mozarts authentische Erkla von Bohusch wurde die Mitwirkung von 45 Cal. lern bei sechs Vorstellungen, die bis Ende Jänner rungen der Włozartschen Tradition zu empfangen. 1855 stattfinden sollten, gestattet. Der„ ZannWichtiger als diese ersten persönlichen Be- häufer" batte bei seiner Premiere am 25. novem ziehungen Wagners zum Prager Musikkonerva ber 1854 einen großen Erfolg. Die Direktion torium waren jemne späteren indiretten fünft des ständischen Theaters drückte dem Konservatolerischen Verbindungen mit dieser hochbedeuten rium für dieses außerordentliche Entgegentomden Musiklehranstalt, die damals eine Grün- men seine Dankbarkeit aus und widmete demseldung des Adeis und wohlhabender Musikfreunde sen die Hälfte des Reinertrages
Ot
345 fl. 46 fr.
utraquiittich im deutſch tichechischen Sinne M. der zweiten Vorstellung vom 28. Nowirfte, alfo fowohl, deutsche als auch tichechiidye pember. Später wurde die Erlaubnis auf 12 zur Hundertjahr
feier des Prager Muiittoniervato lichen sechs wurden am 13. Dezember zwei, ant rium& im Jahre 1911 erichienenen Anstalts. 18. Jänner 1855 vier weitere- bis Ende Jän Chronit ist dieser fünstlerischen Bezienerbewilligt." bungen zu Richard Wagner ausführlich gedacht. Der 50. Todestag Wagners ist der ge
Richard Wagner hat sich für diese wert
eignete Anlaß, diese höchst interessanten Mittei- volle künstlerische Mithilfe des Prager Musit
| fonjervatoriums an seinen ersten Prager Tann häuser"-Aufführungen durch einen wenig be fannten, an den Präsidenten des Konservatoriums Grafen Albert No it is gerichteten Brief herz lich bedankt. Der Brief lautet:
,, Hochzuverehrender Herr Graf!
"
Eine solche Erklärung mutet uns fremd, beinahe ein wenig lächerlich an.
höchlichst erfreuen. höchlichst erfreuen. In der angenehmen Hoffmung, ein gütiges Gehör zu finden, verbleibe ich mit größter Verehrung und Hochschätzung Obr sehr ergebener Richard Wagner .
8ürich, 25, Jänner 1855."
Mit großer Befriedigung habe ich vernommen. Mitwirkung der Zöglinge des Prager MusikfonDer von Wagner ausgesprochene Wunsch, die daß Sie, als Präsident des f. f. ständischen Konservatoriums auch weiterhin" für die Prager servatoriums der Musit, die besondere Güte hai Tannhäuser" Aufführungen zu gestatten, wurde ten, zu gestatten, daß ausnahmsweise Böglinge nur teilweise erfüllt. Pädagogische Gründe waren jenes Justitutes zur Unterstübung der Aufführun vor allem bestimmend. Wagners Ansuchen abzugen meiner Oper Tannhäuser" im Theater ver- lehnen. Erst ein Vierteljahr später( im April wendet werden durften. Da ich hierin ein sehr 1855) gestattete das Präsidium des Prager Musikfreundliche Anerkennung und ehrende Teilnahme konservatoriums über dringliche Vorstellungen für mein Werk zu erkennen habe, ersuche ich Sie, der Theaterleitung und auf Grund einer Inter den Ausdruck meines aufrichtigsten Dantes hiefi vention des damaligen Intendanten des ständi mit Wohlwollen annehmen zu wollen. Nur bleibt fchen Theaters Ritter von Bergenthal, mir bei dem Interesse, welches die Aufführungen der selbst Mitglied des das Konservatorium er meines„ Tannhäuser " in Prag mir einflößen, hos haltenden Kunstvereines" war, die abermalige Bebauern darüber, daß diese so höchst wirksame Mitwirkung der Schüler des Konservatoriums Silfe nur für eine bestimmte Anzahl von Vorstel bei drei weiteren Vorstellungen. fungen gewährt werden fonnte, was die späteren
- ohne jene Hilfe notwendig sehr empfindlich Es war selbstverständlich, daß die Schüler benachteiligen muß. Ich wage daher die große des Prager Konservatoriums auch Bitte an den hochgestellten Stunjifveund, den im Jahre 1863 bei den beiden Konzerten am Schutz, den er meinem Werke zuteil werden ließ 8. Feber und 1. November mitwirkten, die Wagdurch fernere Gestattung jener Silfeleistung auch ner selbst in Pragveranstaltete. Wagfür das weitere ihm angedeihen zu lassen. Sebi ner hatte sich diese Mitwirkung durch zwei an den woh! erkenne ich das Außerordentliche dieses Ver Präsidenten des Konservatoriums Grafen Nostip langens: leider ist aber bei allem meinen Runft gerichtete Bittbriefe gesichert. schaffen vieles so sehr auf das Außergewöhnliche Das öffentliche Dokument der innigen fünftnamentlich auch in den Darstellungsmitteln, ab- lerischen Beziehungen Richard Wagners zum gesehen, daß ich in der Lage bin, von jedem der Braner Musiffonservatorium wurde im Jahre meinen Schöpfungen sein Interesse zuwendet, au 1875 ausgestellt: Durch die Wahl Richard eine außerordentliche Bestätigung dieser Teilnahms Wanners zum Ehrenmito: des in Anspruch zu nehmen. Als Beweis, daß ich o das Konservatorium grünbenden und eria tenden glücklich war. Ihren vollen Beifall zu finden Vereines zur Beförderung der würde mich daher die Gewährung meiner Bitte Tontunst in Böhmen ".
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