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Samstag, 25. Feber 1938

Nr. 48

nicht von ,, marxistischen  " Elementen, sondern| Unterschied von der italienischen nach dem Blomberg   und Sammerstein oder Zusammenstöße in Leipzig  . von Gegnern im allgemeinen gesprochen. Marsch auf Rom  , noch eine gewaltige Kraft unter Schleicher oder unter Seedt Die Stichtage für die Entscheidung im einzusetzen, es fragt sich nur, ob es flug wäre, all das weiß man nicht, und eben das er- tischen Zusammenstößen wurden zwei National Leipzig  , 24. Feber.( Tsch. P.-B.) Bei polis Kampfe zwischen Hitler   und Hugenberg find: fie einzusetzen, solange die Reaktion uneinig schwert allen Beteiligten das Spiel. Die Ar- fozialisten und ein Reichsbannermann schwer ver der 5. März, der 12. März( Tag der Ge- ist und die Möglichkeit einer Ueberwindung beiterschaft empfindet die Ungewißheit, das letzt. Ein weiterer Reichsbannermann wurde meindewahlen, bis zu dem man vielleicht die des reinen Fascismus durch die konservative Zuwarten unter dauerndem Drud der provo- getötet. radikal boltsfeindlichen Maßnahmen hinaus- Reaktion besteht. zierenden Gegner beinahe als untragbar. Den­schieben wird) und allenfalls noch der 4. Der letzte Faktor, der entscheidende, noch kann die Hoffnung aller nüchtern Rech- selbst diese Ausrede gilt nicht! Denn die Publi April, der letzte Termin, zu dem verfas- der die Bank hält und heute noch immer nenden nur sein, daß die Arbeiter, da sie die tation des zitierten Beschlusses erfolgte nicht bloß fungsgemäß die Reichstagseinberufung erfol- als die große Sphing im Hintergrund steht, ist Voraussetzung des Sieges, die Einheit der Be- im Juni 1932, sondern auch viele Wochen nach gen müßte. Wahrscheinlich ist, daß die Ent- die Reichswehr  . Von ihr weiß man, daß wegung, nicht rechtzeitig geschaffen haben, nun- Abschluß des Volkssport- Prozesses, und zwar in scheidung eher früher als später fällt. fie gegen eine Parteidiktatur, gegen Hitlers   mehr feinen Schritt ins Ungewisse tun. Gegen dem von der DNSAP   verlegten und von Herrn Beide Parteien sehen sich für den 5. Alleinherrschaft ist, weil sie von daher die die Proklamierung der reinen Hitler- rebs herausgegebenen Buche März vor. Die Nazi bereiten einen Alarm der Ausschaltung der Armee nach italienischem diftatur gäbe es freilich nur eines: port- Proze", wo sie auf Seite 181 boll­SA und SS vor. Noch weiß man nicht, ob Muster, befürchtet. Für wen sie ist: ob nur Kampf bis aufs Messer. In jedem an- inhaltlich und wörtlich zitiert ist, ohne daß dies ein Marsch auf Berlin  " sein wird, ein für Sindenburg. ob für die Hohenderen Fall wäre es flüger, zu warten. Denn feierlicher Einzug durch das Brandenburger zollern, ob für ugenberg: unter dann gälte um so sicherer: Noch sind nicht Tor mit anschließender Parade vor dem Gene- e m sie tämpfen wird, ob unter alle Märzen vorbei... ralfeldmarschall, dessen militärischem Herzen man mit dem Aufmarsch von 100.000 Braun­hemden auf dem Tempelhofer Feld imponie­ren möchte, oder ob die Bataillone zu regel­

Hat der Klub der deutschen   National­

rechtem Butſch um alle wichtigen Bläte des sozialisten gegen sich selbst beschlossen?

Reiches, mindestens aber Preußens fonzen triert werden sollen. Jedenfalls hat der Stahlhelm sich vorgesehen und seinerseits die Mobilisierung seiner Kräfte für den 5. Wie wir bereits wiederholt festgestellt und März vorbereitet. Selbstverständlich ist der nationalsozialistische Preffe die erbärmliche Flucht entsprechend charakterisiert haben, versuchte die Stahlhelm besser bewaffnet und kann auf ver- der hatentreuglerischen Führer" vor der Ber­läßliche Menschen zählen. Dagegen sind die antwortung für ihre großmäulige Versamm SA ohne Zweifel skrupelloser und rascher im lungsdemagogie in die kniemeiche Loyalität einer Zugreifen. alleruntertänigsten tschechoslowakischen Opposi­Unterbleibt dieser Putsch( aus Furcht tionspartei durch die reichlich mißglückte Aus­vor der Reichswehr   und weil das Projekt, rede zu mastieren, daß alle Erklärungen des durch Auslandspublikationen vorzeitig bekannt Generalsekretärs und Abgeordneten der Parter, geworden, offiziell dementiert werden mukte), Hans Krebs  , die Führer" feien bereit, vor so muß sich doch in den Tagen nach der Wahl Gericht ihre Politit zu verteidigen und würden eine neue Situation herausbilden. Hitler   wird gegebenenfalls für ihre Auslieferung auf Grund seiner zahlenmäßigen Stärke neue tionalsozialistischen Parteivor. stimmen, gegen den Willen des na= Ministerien fordern und mit der schwarzbrauitandes und des parlamentarischen nen Koalition drohen. Hugenberg wird es eilig klubs erfolgt und als persönliche Auffassung" haben, den Reichstag   nach Hause zu schicken. demnach für die Partei nicht bindend Es ist ja eine der ganz großen Grotesken der feien. Am 19. Feber schrieb der Tag" dazu Weltgeschichte, daß Hitler und die NSDAP  , wörtlich: die mit dem wütendsten Kampf gegen den Parlamentarismus begonnen haben, heute ihre beste Waffe im Parlamentarismus sehen und um den Reichstag bangen müssen, dessen Parkett ihnen die herrlichsten Eiertänze und das dauernde Changieren zwischen Zentrum, Sugenberg und, unter Umständen, wenn es sich um Obstruktion handelt, auch KPD  , er­sich um Obstruktion handelt, auch KPD  , er laubt. Hugenberg aber, im Reichstag auf jeden Fall der bei weitem schwächere, ersehnt die Besiegelung des Staatsstreichs durch die end­gültige Ausschaltung des Reichstages, weil er dann Hifler im Sad hat.

Der ,, Tag" wird um Aufklärung ersucht!

,, Es handelt sich bei dieser Stellungnahme des Abg. Krebs um eine persönliche Auffassung. Der Parteivorstand und der parlamentarische Klub der DNSAP  . hat diese Auffassung abgelehnt, Krebs hat sich diesem Beschluß unterworfen."

Volks

fung oder gar des Widerrufs dazu auch nur ein Wort der Einschrän gefügt ist. Die Nationalsozialisten haben sich also auch nach dem Prozeß noch zu der Juni Resolution befannt und so die Karikatur ihres Umfalls vollkommen gemacht.

Und nun ersuchen wir den ,, Tag", uns auch diesen Beschluß des parlamentarischen Klubs der DNSAP zu erklären und mit den letzten Reden der Mitglieder ebendesselben Klubs, mit der politischen Linie seiner ganzen Partei und mit der Abstimmung seiner Fraktion in der Aus rungen des Ministers aufs schärffte zurüd, weil lieferungssache in Einklang zu bringen. Wir sie eine Beeinflussung des richterlichen Urteils beneiden ihn um dieses Geschäft wahrlich nicht: danstellen, obawar Minister Dr. Spina sicherlich denn daß die nationalsozialistischen Parlamen nur die Deutsche Nationalsozialistische Arbeiter- tarier zum mindesten einmal entweder im partei treffen wollte. Daß ein deutscher   Minister Juni 1932 oder im Feber 1933 vor einem politischen Prozeß, der auf das politische Ueberzeugung verraten haben, teht Leben des ganzen Sudetendeutschtums absielt, so unerschütterlich fest und die Schande, mit denen spricht, ist bezeichnend für die politische Führung sich die feigsten Demagogen beladen haben, als eines Teiles unseres Voltes. sie vor ihren eigenen großmäuligen Phrasen Reißaus nahmen, ist zu groß, als daß sie sich selbst mit den didsten Ratastrophenlettern des Durer Moniteurs verdecken ließe.

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ihre

Die Auslieferung der nationalsozialistischen

Abgeordneten.

Die Nová Doba" gegen die National demokraten.

In einem Leitartikel beschäftigt sich das Pilsener Organ der tschechischen Sozialdemo fratie Nová Doba" mit dem Rampf gegen den Fascismus und der Auslieferung der national fozialistischen Abgeordneten, wobei es scharf mit der Haltung sowohl der Nationaldemokraten, als auch den Kommunisten abrechnet. Ueber die Saltung der Nationaldemokraten schreibt das Blatt:

Die nationalsozialistischen Par. lamentarier haben in den gemeinsamen Be­ratungen mit deutschen Parteien keinen zwei fel darüber gelassen, daß sie für die Auf­hebung der Immunität eintreten werden, wenn im Zusammenhang mit dieser Affäre gegen einen oder den anderen von ihnen die gerichtliche Verfolgung eingeleitet werden sollte! Also nicht nur der Herr Krebs, auch alle anderen nationalsozialistischen Parlamen tarier haben nach eigener Bestätigung erklärt, sie würden für ihre Auslieferung stimmen! Nicht nur der Herr Krebs   ist bet der Abstim­mung über den Auslieferungsantrag im Immu nitätsausschuß umgefallen, sondern auch der ganze nationalsozialistische Klub Abgesehen von der jämmerlichen Blamage, ist bei der Abstimmung im Plenum des Abge­einen maßgebenden Funktionär der Partei aus ordnetenhauses dem kläglichen Beispiel des Auffi­purer Angst vor dem Staatsanwalt derart des ger Vize- Olafs gefolgt. Oder will der Tag" avouieren zu müssen, sind wir heute aber auch vielleicht auch jetzt noch jemandem einreden, der in der Lage nachzuweisen, daß selbst das Sub- nationalsozialistische Klub hätte die persönliche strat dieser Blamage vom Tag" erlogen ist Auffassung" des Abg. Krebs abgelehnt"? Da sofern es sich um die deutschen   Hakenkreuzler Die Nationaldemokraten gebärden sich wütend, und daß der parlamentarische Klub der DNSAP würde er ja nicht mehr und nicht weniger zu handelt, aber soweit, es sich um die tschechischen die Stellungnahme des Abg. Krebs nicht nur geben, als daß der ganze nationalsozialistische Fafciften handelt, würden sie sich am liebsten, burchaus gebilligt, sondern durch Klub Klub und wahrscheinlich auch der ganze national- blind und taub stellen. Einen deutschen   Saten Und nun die weiteren Fragen: Beschluß sogar zu seiner eigenen offiziellen Mei- sozialistische Parteivorstand aus Feigheit gegen treuzler würden sie auf den Galgen jagen, sobald mer tann nach dem 6. März in diesem nung erhoben hat, die seinerzeit, als noch feine ihre eigene politische Ueberzeu aber eine unschuldige Untersuchung bei irgend Spiel noch setzen? Ueber die Schwierigkeiten, Gefahr im Anzuge war, von allen national gung und gegen die persönlichen einem tschechischen Fascisten vorgenommen wird, die sich einer Aktion der Arbeiter ent- sozialistischen Parlamentariern verfochten wurde: Versicherungen der Parlamenta quiffe!" Die Nationaldemokratie läuft Sturm gegenstellen, haben wir an dieser Stelle fürz- Spina in Mähr.- Neustadt eine Rede, in welcher scheidenden Sizungen die" Führer" einander gegen die deutschen   Koalitionsparteien und vor 19. Juni 1932 hielt der Minister Dr. lich gesprochen. Sie sind nicht fleiner gewor- er scharfe Angriffe gegen die unverantwortliche regelrecht belogen und beschwindelt haben, so daß fie ertrage es nicht, daß sich irgendeine Koalitions. allem die deutsche Sozialdemokratie und erklärt, den. Sie sind dauernd mit dem Risiko belastet, Bolitit der judetendeutschen Nationalsozialisten der letzte polnische Roßmarkt neben diefen Gre- partei der Pflicht entziehe, für die Auslieferung dann erst die Reichswehr   mit Hitler zu einer und ihr feiges Zurückweichen richtete. Daraufhin mien der Kämpfer für Wahrheit und Recht" die zu stimmen, aber sie glaubt, daß der Brünner geschlossenen Front zusammenzuschließen. trat der parlamentarische Klub der reinste moralische Anstalt wäre. Allerdings: Putschen die Nazi, dann wäre eine DNSAP   in Prag   zu einer Sigung zusammen, Wenn sich der Tag" überhaupt noch zu die- darf... Wir fahen daher nicht gern auf der Butsch ein Zufall ist, den man nicht vergrößern ad hoc und für einige Tage bestehende Ein- die in der Angelegenheit eine Resolution beschloß ser Resolution seines parlamentarischen Klubs Barlamentstribüne als Referenten den Herrn heitsfront von der KPD   bis zu König Rup- und veröffentlichte. Dieſe Reſolution aber endete bekennt, so wird er sicherlich nun das Argu- Abgeordneten Ježek und wir müssen uns auch precht von Bayern   und vom Reichsbanner bis mit folgenden martigen Worten: ment" ins Treffen führen, fie stamme aus Ser entschiedenst dagegen verwahren, daß diese Bartet zum Stahlhelm nichts völlig unmögliches. Auf Der parlamentarische Rub der Zeit vor dem Volfssport- Prozeß, fei also in einer in der Hakenkreuzler- Angelegenheit die Roalition jeden Fall hat die deutsche Arbeiterklasse, zum teutschen Nationalsozialisten weist diese Ausfüh- noch ungeklärten Situation entstanden. Doch und die deutsche Sozialdemokratie tommandiert!"

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Die Kellnerin Molly. Butter erzählte es Male, und Male war ebenso

Roman   von Hans Otto Henel  . Copyright by Fackelreiter- Verlag. Berlin  . Nachbrud verboten.

In diesem Falle wäre mir's lieber, ich wäre verrüdt, oder wenigstens läge ein Irrtum vor

lenen Gesichtern nach Hause. Der Arzt hatte Frau in das andere rannte und sich selbst die Schuld Pragers Bitten, zu helfen, abweisen müssen. Die an dem Unglüd ihres Kindes gab. Male lag im schweren Schlummer der ersten erschüttert wie Frau Prager  . Vormittagsstunden, als sie durch wildes Geschrei auf der Straße geweet wurde. Sie stürzte im Hemd ans Fenster und fah, wie die Passanten auf die Tür ihres Hauses zuliefen. Sie beugte sich hinaus. Unten standen die Leute vor dem zerschmet­

Schlimm wirkte es sich aus, daß die Nachbar­schaft über das Unglück durch ein unvorsichtiges Wort der Frau Prager   unterrichtet wurde. Die Beute tuschelten und machten hämische Bemerfun­gen. Frau Prager lief mit dem Kinde in den tur

Male hatte fast fein Geld in Händen, da sie alles Frau Prager   zur Bestreitung der Beendi gungskosten für Klärchen gegeben hatte. Sie fragte Lotte, was die Geschichte wohl kosten könnte.

würde sie noch fleißig einige Tage und Nächte ,, an Zehn Mark? Zehn Mark sind viel Geld. De schaffen" müssen, um das Geld zusammenzu friegen.

Sie verzichtete für die nächsten Tage auf das

Aber leider ist das nicht der Fall. Es tut mir en Stunden, die ihr zwischen dem Austragen der terten Körper eines fleinen Menschen. Es war warme Mittagessen, trant einige Tassen Kaffee bitter leid, daß diese außergewöhnliche Seltenheit Morgenzeitungen und der Abendzeitungen und Klärchen. Sie hatte sich zum Fenster hinunter weniger, die sie sich sonst beim Ausruhen gönnte, eine so brave Mutter wie Sie trifft, und noch be- ihrer Hausarbeit blieben auf den Aemtern herum, um das Unglück von dem Mädchen abzuwenden. dauernswerter ist Ihr unglückliches Kind."

Der Schulleiter brachte Klärchen an der Hand

herein.

du

Nun iage uns einmal, mein Kind, mit wem

wer ist der Vater von deinem Kinde?"

tommt so etwas nicht!"

Der Schularzt konnte nur den Wunsch ausipre­chen, daß bei der Kindlichkeit der jungen Mutter eine Fehlgeburt eintreten möchte. Er hatte fich fo­gar bis zum Minister dafür verwendet. daß hier einer jener Fälle vorliece, wo das Gesetz eine Ausnahme machen müsse und einen operativen Einoriff gestatten solle. Alle Bemühungen blie­hon vergebens. Matte

gestürzt.

Der Wunsch des Schularztes hatte sich erfüllt. lärchen brauchte das Kind nicht auszutragen. Ein herzzerreißender Schrei im Nebenzimmer ähmte Male an allen Gliedern. Sonst hätte sie sich vielleicht auch zum Fenster hinuntergestürzt. Frau Prager hatte das Unglüd enidedi.

Wie der Mensch darum geprellt wird, als die Krone der Schöpfung zur Welt zu kommen.

wenigstens einstweilen die Unterstüßung der und was ihr am schwersten fiel- fie nußte gänzlich zusammengebrochenen Frau Prager eins ſtellen.

Dann stieg sie in der Seautstraße fünfzehn ausgetretene Stufen hinunter in den Keller. Die Warzenlotte hatte ihr gesagt, die in Frage tom mende Frau sei sehr vorsichtig. Man fönne zu ih nur über einen Mittelsmann gelangen. Und der

wohnte in dem Keller.

Frau Brager stürzte mit erhobenen Fäusten auf ihr Kind. Die beiden Herren sprangen da. zwischen. Der Arzt mußte die Kleine aus den Händen der Mutter reißen. Klärchen schrie auf. Nachbarn gaben der Mutter gute Ratschläge, Aber ich habe doch nichts getan!" wie es zu machen sei, die Zehnjährige vor der Von den Kolleginnen hielt Male sich fern. so­Aus dem ersten mußte Male in einen zweis Die Mutter war außer sich. Austragung eines Kindes zu bewahren. Aber das weit es möglich war. Das Verhältnis zu ihnen ten Keller gehen. Einige kleine, verschmuste Mach mir das nicht weiß! Aus der Buft lief natürlich alles auf ungefeßlichkeit hinaus und beruhte auf gegenseitiger wohlwollender Duldung. Scheiben gaben so wenig Licht, daß man schwer war außerdem mit Geldkosten verknüpft. Und Man begegnete sich auf der Straße oder traf sich lich hätte lesen tönnen. Auf den Fliesen des Aber was meinst du denn, Mutti?" Geld hatte Frau Prager   nicht, zumal ihr jetziger im Abiteigequartier, gab fich einen Gruß oder ersten Raumes stand blankes Wasser, der zweite Die Mutter ließ die Fäufte sinken. Die Män Mann schon wieder arbeitslos war. einen Scherz hinüber und herüber. war voller Löcher und feucht. Von den schwar ner saben sich an. In ihren Blicken stand die Zwischen dem Geflüster der Nachbarschaft, In der letzten Zeit bezogen sich diese Scherze zen Wänden brödelte nasser Stalt. Schimmel Ueberzeugung, daß die Kleine dem furchtbaren zwischen Schande und Verzweiflung, auf den end- unehmend auf males immer deutlicher werdende überzog alles. Das Mobiliar dieser schmutzigen Ernste unwissend gegenüberstand. Der Arzt bat lofen Wegen zu Fürsorgepflegerinnen, Bolizeiarzt Schwangerschaft. Die Warzenlotte ein dides, gut- Löcher stammte wahrscheinlich von Abfallpläten. den Schulleiter und die Mutter. ibn mit dem und Rechtsauskunftsstellen ging Klärchen an der mütiges und erfahrenes Mädchen, fragte direkt, Ein Schrank, ein Tisch, ein paar Riften, alles Stinde allein zu laffen. Als er nach zehn Minuten Hand der Mutter mit gelenftem Stopfe und un- ob Male einen neuen Refruten zur Berliner   nur halb oder zerfallen. Berrostete Meffer und zu ihnen ins Nebenzimmer trat. wußte er alles. natürlich großen Augen mit. Das Wissen hatte Stempelgarde aufziehen wolle. Male antwortete Gabeln, ein eisernes Defchen, eine Grammophon Ein Schlafburiche von Pragers der früher ihre junge Seele verwüstet. und die Erkenntnis, gedrüdt, daß sie das natürlich nicht möchte, was ruine erhöhten den Eindrud der Verkommenheit. Males Zimmer bewohnt hatte, seit einigen Wochen daß so viele erwachsene Menschen ihr helfen fönn aber sie denn anfangen solle. Immerhin war nicht gänzlich auf Zimmer irgendwohin verschwunden hatte in Abwesenheit ten, aber nicht durften, zermalmte ihre Schulweis ,, Mensch laß dir's doch nehmen. Hättest schmuck perzichtet. Ein mehrfarbiges Plakat, auß­der Mutter sich an dem Kinde vergriffen. Er heit von der liebevollen Gemeinschaft aller längst tun sollen." gefüllt von der wuchtigen Silhouette des Berli ,, Wo? Wer?" batte es mit Süßgfeiten einer festlichen Selten Menichen. ner Domes, überdruckt von der freundlichen Ein­Bist du doof!" heit für die Kleine, gefügig gemacht und es oben­Und Lotte, prahlend, daß sie für jeden Finger den Linien tlaffischer Architektur inmitten des ladung Jeder einmal in Berlin  ", prunkte mit drein mit Drohungen verhindert, der Mutter ettvas zu erzählen Adressen müßte, nannte Male menialtens Dreds.

Mutter und Kind gingen mit tränenberquol.

In ihrem fleinen Kopfe ahnte sie dumpf und unklar, daß eben diese Gemeinschaft an ihrem Unglücke schuld sei, und nicht etwa die Mutter, sehn die immer wieder verzweifelt aus einem Zimmer wei.

( Fortjepung folgt.)