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hohen Stellung aufgehängt wurde, als das System der Nach i bezeichnete.

Dort haben durch die größte fascistische Bar­barei von 215.000 Einheimischen in sechs Jahren 85.000 ihr Leben eingebüßt!

Für Abrüstung tritt Mussolini nur ein, weil er mit dem reichen Frankreich nicht mehr um die Wette rüsten kann. Un seine kriegsbereite Miliz

läßt er nicht rühren.

Wie viel Vertrauen die Deutschen zu der " Freundschaft" dieses Diktators haben dürfen, geht aus seiner Geschichte und seinem Berhalten gegenüber Deutschland seit 1914 hervor.

eintraten.

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Bomberbellage

Samstag, den 25. Feber 1933.

teilweise

Sehr herzlich sind die Beziehungen der deut-| Hände. Am 16. Juni, nimmt Donhet an, um welcher Art muß wohl der Patriotismus jener schen zu den italienischen Fascisten. zwei Uhr, erklärt Deutschland radiotelegraphisch sein, die dergleichen zu riskieren gewillt sind? Was Schon vor drei Jahren wurde Mussolini ein den Krieg an Franfreich; und der Verfasser die Nationalsozialisten und ihren Kanzler betrifft Ehrensäbel des deutschen Stahlhelms " über- demonstriert einen festen Glauben an die Ueber so scheinen die Dinge so zu stehen, daß sie von bracht. legenheit des Luftangriffs noch durch die An- dem Stand der Kriegstechnik nur 1932 wurden in Italien Wahlkomitees gebildet, nahme, Deutschland fündige seine Angriffe mit Kenntnis nehmen; nur so weit als es Gasschut die für die Wahl Hitlers zum Reichspräsidenten Flugzeugen für vier Stunden später an. Frant übungen zum Vorteil der Gasmasken liefernden Auch Mussolinis Leiborgan reich trifft sofort seine Gegenmaßnahmen und Industrie gibt. Die politische Orientierung, die Tevere" in Rom nahm offen Stellung für Git- sperrt das Grenzgebiet durch eine Kette von Jagd Ideologie ist so beschaffen, als hätten sie von den ler und gegen Hindenburg. flugzeugen. Es erfolgt ein erster und ein zweiter neuen Tatsachen noch nicht Kenntnis genommen. Ich verweise auch auf die Enthüllungen Angriff der deutschen Kampfflieger; sie werden Sie zu berüdsichtigen oder auch nur zu fennen, Paul Faures über die Gelder, die Schne- nahezu gänzlich aufgerieben, aber auch die fran- erscheint unzeitgemäß; wie in wirtschaftlichen Din der Ereuzot auch Mussolini , der doch be- zösisch- belgischen Jagdflieger haben große Ver- gen lehrt man auch hier ideologisch in die Vorzeit fanntlich gegen Frankreich rüstet, hat zukommen lufte. Die folgenden deutschen Angriffe stoßen be zurück, will das Rad der Geschichte rüdmärts Man muß sich nur wundern, daß Mussolini lassen. reits tief in französisches Gebiet vor. Nach zwe: drehen. Auch die Landsknechte der früheren Neu­immer noch in Deutschland so viel Leute findet, In Rom und Perugia gibt es Schulen, in Stunden schon sind die Franzosen niedergefämpft, zeit fragten ja nicht nach den neuen Kriegsmit die ihm Glauben schenken und sich der gefährdenen der Geist" und die Wissenschaftliche die Bombenangriffe erstreden sich bis Bordeaux teln, die ihnen dann ihre geschichtliche Aufgabe lichen Jllusion hingeben, er wolle diesem Lande Grundlage" des Fascismus auch Ausländern bet- Die Franzosen machen heftige Gegenangriffe, sie wegnahmen. Das ist eine Vogel- Strauß- Roftit, aus seiner schwierigen Lage heraushelfen! Dazu gebracht wird. Viele deutsche Führer der werden von den Deutschen mit der Forderung die im zwanzigsten Jahrhundert schwere Gefah müßte er vor allem selbst mal aus seiner Klemme NSDAP . haben dort studiert", auch jetzige beantwortet: Vier französische Städte müssen ge- ren, die Gefahr des Verderbens großer Voltsteile heraus! Staatsminister waren jahrelang dort. räumt werden, um von den Deutschen durch heraufbeschwören muß: ein politischer rank Bombardement vernichtet zu werden. Am 17. beitszustand, der Mitteleuropa mit dem Unter Juni fast unbehindert vom Feinde, 150 Bahnknoten Abrüstung fann für Deutschland ein beschrens punkte im Aufmarschgebiet mit Bomben. Dadurch wertes Ziel sein. E. B. wird die französische Mobilisierung sowie der Truppenaufmarsch undurchführbar und Frank­ reich vermag nicht anders als sich der deutschen Vorschrift zu unterwerfen und dadurch seine Niederlage einzugestehen. Am 17. Juni nachmit tags verwandelt eine deutsche Strafexpedition die vier von der Bevölkerung geräumten Städte in Anfang Feber hat der schweizerische Bundes­rauchende Schutthausen. Ueber das weitere meint rat einstimmig den Beschluß gefaßt, die italieni­Doubet bloß: Von hier ab bietet die Geschichte schen Staatsangehörigen Randolfo Pacciardi , des Krieges von 19. fein Interesse mehr." Silvani, Roccovitch und Guntser. aus In der Tat, dem italienischen General fam es nur dem Gebiete der schweizerischen Eidgenossenschaft darauf an, seinen triegswissenschaftlichen Ueber­

Meine Hoffnung und mein Wunsch i morgens erſtören 250 deutſche Flugzeuge, nang feiner Sultur bebroht. Nur bie beiderseitige

für das deutsche Volk.

Während das spanische Bolt das Joch seines früheren Diktators Primo de Rivera , das Joch der Kirche und des Königtums endlich abgeschüttelt hat, während in Italien die Antifascistische Aktion und Tausende im Exil lebender Antifascisten die begründete Hoffnung haben, ebenfalls bald dieses despotische System des Fascismus zu stürzen, scheint mir Deutschland drauf und dran zu sein, sich diesem sluchbeladenen Fascismus in die Arme zu werfen.

Ich habe versucht, ein Bild der Erfolge" des fascistischen zehnjährigen Regimes in Italien zu zeichnen, und hoffe, daß meine objektive, in allen Teilen der Wahrheit entspre­chende Darstellung dazu beiträgt, im deutschen Volke, das doch in seiner Mehrheit frei­heitlich gesinnt und gerechtdenkend ist, den Wunsch zu verstärken, im Interesse des Wohl­ergehens aller die Deutschland drohende fascistische Gefahr zu beseitigen, um von den Segnungen solcher Kultur" verschont zu bleiben.

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Wenn Deutschland aufrüstete.

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Die Denierung der Schweiz im Dienste Musso'inis.

zeugungen wirtsamen Ausdruck zu geben. Hält auszuweifen. Ein Rekurs, den der in Lugano seit man seine Darstellung mit den Meinungen ande- sechs Jahren ansässige Rechtsanwalt Pacciardi ver Fachleute, z. B. des Marschalls Foch, zujam gegen den Beschluß des Bundesrates einbrachte, men, so ist vor allem die Sprengbombenwirkung wurde mit der gleichen Einmütigketi abgewiesen. um diejenige der Gas- und der Brandbomben zu Die vier Italiener, von denen zwei eigentlich vermehren; dann aber erscheint auch die Aussicht,

daß Deutschland verschont bliebe, bloß in den zu Slawen sind, die nur der Friedensvertrag zu kommt es auf die Verwertung des älteren Kriegs- fälligen Voraussetzungen der Donhetschen Idee Italienern machte, müssen in diesen Tagen ihre mittels, der Sprengbombe, aus Flugzeugen an. begründet und wäre sicherlich von ihm selbst nicht bisherige Zufluchtsstätte verlassen. Sie werden Er schildert die Lage zu Kriegsbeginn und die als wahrscheinlich bezeichnet worden. In der Tat teiner schlechten Tat beschuldigt, ja man fann Operationspläne und dann den Verlauf der wer sollte es bei dem Stand der Dinge, wie ihnen nicht einmal nachsagen, daß sie gegen Jta­Reichstanzler Hitler hat in seinem der Kämpfe an den zwei ersten Striegstagen. Donhet felbst ihn schildert, den Franzosen ver- ihnen nicht einmal nachsagen, daß sie gegen Jta­englija, en Presse gegebenen Interview verlangi, Frankreich , noch unter dem starten Eindrud je wehren, gleichzeitig mit dem Landangriff ihre lien tätig sind. Nur einer von den Vieren ist So­daz wenn Frantve.ch nicht im gle.chen Wiage wie nes Sieges von 1918, baut den Kriegsplan in der Kampfflieger einzusehen? Und wäre die deutsche zialdemokrat, die andern sind Republikaner und Deutschland abrüste, Deutschland das gleiche Hauptfache auf den damaligen Formen des Grenzsperre verläßt cher als die französische? Viel anerkennen das bestehende Regime Italiens nicht. Recht zur Aufrüstung bekommen müsse. Was die Kampfes, auf. Es sucht die Entwicklung durch mehr scheint es viel wahrscheinlicher, daß mit Be- Das ist wohl auch das einzige Verbrechen, dessen lette Forderung zu bedeuten hat, vermag nur raschen Einsatz seines Heeres zu Land auf breiter ginn des Luftkampfes eine Orgie der gegenseiti fie beschuldigt werden können. Es genügte aber, derjenige zu ermessen, der sich den Stand der Front. Sein Heer ist immerhin zum großen Teile gen Repreffalien einsetzt, die mit ihrer massenver­modernen Kriegstechnik vor Augen hält, speziell motorisiert": auf auf Strafträdern, Kampfwägen, nichtenden Wirkung abrollt, ehe die Völfer ihre um fie, von fascistischen Spizein denunziert, auf auch die gegenwärtigen Vorbereitungen zu Luft-( Tanks) und Panzerautos dringen die Heeres Regierungen zwingen fönnen, der Stimme der Wunsch Mussolinis aus der Schweiz zu jagen. angriffen. Ein Hauptaugenmert Franire.chs ist maffen ins feindliche Gebiet, sie führen die Ge- Vernunft, das ist des Friedens, Folge zu leisten. Sogar die teffinische Regierung bezeugte gegen­seit den Versailler Verhandlungen darauf gerich chüße, auf Motorfahrzeugen montiert, mit sich wie immer man über den Wert von Zukunfts- über dem schweizerischen Bundesrat, daß sich Pac­gerich- chütze, tet, Deutschland die Luftrüftung unmöglich zu Mit enormer Feuerkraft ausgerüstet, hofft die bildern denken mag: hier hat ein anerkannter ciardi der Gewährung des Asylrechtes in der machen. Heute darf Deutschland feinerlei Kampf französische Heevesleitung den Feind zu überren- Heerführer mit aller flugzeuge befizen, aber auch seine Zivilflugzeuge nen. Ganz anders die deutsche. Während sie die moderner Kriegsführung vertraut, die Prognose Schweiz würdig gezeigt hätte, denn in all den werden von Frankreich mit großem Mißtrauen Band- und Seestreitkräfte anweist, alle Vorteile gestellt: ein Krieg zwischen zwei modern gerüsteten sechs Jahren die er in der Schweiz verbrachte, beobachtet und spielen eine Rolle in französi der Verteidigung wahrzunehmen und den feind Staaten wirft sofort die Frage auf, ob die städ- fam es zu feinem einzigen Zwischenfall, nur daß schen Abrüstungsvorschlägen. Die Furcht, es lichen Ansturm so lange wie möglich aufzuhalten tische und die mobilisierte Bevölkerung beider er gelegentlich in der, Liberia Stampa" in einem fönnten eines Tages Handelsflugzeuge zu Kriegs- legt sie die Entscheidung der Luftflotte in die Parteien weiter existieren wird. Man fragt sich: Aufsatz die Wahrheit über die Verhältnisse in zweden Verwendung finden, diftiert diese Spe zialvorschläge. Es tommt darin auch die Sorge angesichts Deutschlands überlegener chemischer Industrie zum Ausdrud. Denn das ist gewiß: zahlreiche chemische Werke in Deutschland , das ihrer viel mehr besißt als Frankreich , fönnen in turzer Zeit auf die Massenerzeugung von Kampf­gasen stärkster Wirkung umgestellt werden und die Gasbomben würden die feindlichen Städte mit dem Untergang bedrohen. Den mit Milliarden­aufwand hergestellten französischen Sperrfestun gen hohnsprechend, würden die deutschen Flieger Grenzen und Fronten überfliegen, über den Zentren der französischen Kriegsindustrie, der Kriegstransporte und des politischen Lebens er­scheinen, fie bombardieren und vergasen und das Land dermaßen ins Herz treffen, daß die Weiter­führung des Krieges unmöglich erschiene.

Das sagen nicht bloß laienhafte Phantasten, Romanschreiber und ertreme Pazifisten. Speziei für den Fall Frankreich - Deutschland liegt hier­über eine Aeußerung eines Sachverständigen ersten Ranges vor. Der italienische General Donhet, ein in Militärfreisen hochangesehener, 1930 verstorbener Fachmann, hat die Möglichkeit des Grenzschutzes gegen Kampfflugzeuge entschie den bestritten. Er wies auf die Unzulänglichleit der Jagdflugzeuge" gegenüber den Kampfflug­zeugen" hin, welch lettere sich durch die Möglich feit sehr hohen Fluges, rascher Ortsänderung und hoher Feuerkraft der Ausschaltung durch die feindlichen Jagdflieger weitgehend entziehen fön­nen. Donhet hat kurz vor seinem Tode, um seinen Anschauungen Nachdruck zu verleihen, eine Studie über den Zukunftsfrieg veröffentlicht, die auch in deutscher Uebersetzung erschien, betitelt: Der Strieg im Jahre 19..". Er veranschaulicht feinen italienischen Landsleuten den Tatbestand durch ein angenommenes Beispiel: einem deutsch - französi schen Krieg zu einer Zeit, wo Deutschland bereits vom Versailler Diktat befreit worden sei und so­mit die Freiheit wiedererlangt hätte, nach Sträf­ten aufzurüsten. Er schildert in eingehenden militär- wiffenidaftlichen Ausführungen die Vor bereitung Deutschlands zum Kriege in morali­scher, wissenschaftlicher und technischer Richtung und betont besonders, daß es sich mit einer star­fen, wohlorganisierten Pufiflotte rüsten würde, Wie man sieht. hat Donbet den Hitlerschen Wunschtraum vorweggenommen und zur Grund­Jane eines Gedankenerperiments gemacht. In dessen weiterer Musführung verzichtet er darauf, die befondere Leistunas äb afeit der deutschen chemischen Industrie zu berücksichtigen, ihm

Seutschlands

furchtbares Erwachen!

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Drud der Rota A.- 6. für Zeitung- und Buchdruck in Brag

Italien schrieb. Das genügte, um Mussolini in Bewegung zu setzen und durch seine Forderung beim schweizerischen Bundesrat, die Ausweisung der vier Jtaliener zu erreichen.

Nicht nur die Sozialdemokraten haben gegen diese tiefe Demütigung der Schweiz protestiert, sondern mit ihnen auch ein Teil der Freisinnigen des Kantons Tessin . Diese Schmach kennzeichnet das Volfsrecht" Zürich trefflich, indem es sagt: ,, Gewiß war auch im Zeitalter der Regeneration und bis in die Gegenwart hinein die Haltung der schweizerischen Behörden in Asylrechtsfragen kei­neswegs tonsequent und durchaus nicht unanfecht­bar, aber wir kennen aus jenen Jahrzehnten doch eine Reihe glanzvoller Beispiele, da die Schweiz allen Drohungen eines übermächtigen Auslandes zum Trotz ihre Flüchtlinge nicht preisgegeben, sondern höchst ehrenvoll verteidigt hat. Die Ge schichtsbücher erzählen mit Stolz von dieser Hal tung der freien Schweiz ", mit der sie sich die Achtung aller freiheitlich gesinnten Menschen er worben hat. Wir gestehen es mit tiefer Beschä mung und großer Sorge für die schweizerische Zu kunft, daß unsere Gegenwart jener ruhmreichen Vergangenheit nichts Ebenbürtiges zur Seite zu stellen hat,"

Hitlers ,, Niemals".

Unmittelbar nach der letzten Reichstagswah hat Adolf Hitler als Führer der NSDAP . am 7. November 1932 folgenden Aufruf erlassen:

HM

,, Nur dieser Hugenberg Papensche Reaktion ist es zuzuschreiben, daß nunmehr in den deutschen Reichstag zum erstenmal 100 Bol­schewisten einziehen. Ich sezze damit die Parole für die Haltung der Partei genau so eindeutig fest wie nach dem ersten Reichspräsidentenwahlgang. Sie heißt: Rücksichtslose Fortseßung des Kampfes bis zur Niederringung dieser teils offenen teils getarnten Gegner einer wirklichen Wiederaufrich tung unseres Volkes. Keinerlei Kompro misse und kein Gedanke an irgend eine Verständigung mit diesen Ele

menten!"

-

abe

Kein Gedanke an Verständigung genau Monate später sitt man in einem Kabinett zusammen.