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Dienstag, 21. März 1938

Hochwasser in Amerita. Die meteorologische Station in Washigton fündigte am Sonntag ein großes Hochwasser des Ohiofluffes an, wodurch ei Teil von Cincinnati und Evansville im Staate ,, Schöpferische Initiative".- Phantastische Wucherzinsen. Indiana und Parkersburg in Westvirginien sowie die umliegenden Orte überschwemmt würden. Prag , 20. März. Heute begann vor dem Straf-] von 42,000 Kronen schwer gerupft, noch weit ärger Die ungewöhnlich lang andauernden Regenfälle fenat des DGR. Trost ein auf mindestens vier aber bei einer späteren fleineren Kreditgewährung, haben ein Steigen des Ohio hervorgerufen, wie Iage berechneter wobei er von 10.000 Stronen alle vierzehn Proje wegen Kredit­es seit dem Jahre 1927 nicht verzeichnet wurde. wuchers, der schon bei seiner ersten Verhandlung Aber die Initiative Ctiburets beschränkte sich keines Tage 400 Kronen 3inien zahlen mußte. Der Direktor der Oesterreichischen Verkehrstanz im Jahre 1930 Aufsehen erregte. Damals endete er wegs auf Geschäftsleute. Was ihm in die Hände lei ein Betrüger? Das Mitglied des Aufsichtsrates der Desterreichischen Verkehrskanzlei Dr. Nawetter aus mehr formalen Gründen mit einem Frei- lief, größere und fleine Existenzen wurden nach allen beschuldigte vor einiger Zeit den Direktor dieses 3n- pruch des angeklagten Bucherers, doch gab das Regeln der Kunst hergenommen. In seiner Kunden­liste figurieren Advokaten, kleine Gewerbe­ftitutes, Sofrat Nach bauer, der unforretten Hand Oberste Gericht der Nichtigkeitsbeschwerde des treibende. Angestellte und aufleute lungsweise in der ihn anvertrauten Funktion. Nach Staatsanwaltes in überwiegenden Ausmaße statt aller Art. Ganz besonders traß ist ein Fall, wo er bauer ist von der Leitung der Verkehrskanzlet zurück- und verwies die Auflage in neunzehn von den 16.000 kronen auslich und dafür einen Wechsel auf getreten und hat Dr. Naßwetter geklagt, der bei der Verhandlung den Wahrheitsbeweis anbot. Auf ursprünglich dreiundzwanzig Anklagepunkten 50.000 kronen unterschreiben ließ. Einem Kauf­mann, der eine Erfindung ausbeuten wollte, stellfe Grund dieses vorgelegten Materials hat die Staats zur neuerlichen Verhandlung zurüd. er 200.000 Kronen zur Verfügung gegen ein Wech­antvaltschaft gegen Nachbauer das Strafverfahren selatzept von 450,000 Kronen. Geradezu phan­wegen des Verdachtes des Betruges und der Ver­tastisch aber wird die Sadje, wenn die Antiageschrift untreuung eingelettet. sich darauf beruft, daß die Höhe der Wucherzinsen in einem Fall 2600 Prozent betragen habe!

Ein Riesen- Wucherprozeß vor dem Prager Strafgericht. S

Wendepunkt in der Gymnastit.

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Auf die einzelnen Fälle wird gelegentlich des Beweisverfahrens noch einzugehen sein, der heutige Tag war durch die Verlesung der Anflage und die Verantwortung des Angeklagten ausgefüllt. Er heißt Franz tiburet, ist 53 Jahre alt und ur- Das erste Gericht fand seinerzeit den Tatbe sprünglich Tischler von Beruf. Er entdeďte aber stand des Wuchergesezes nicht vollkommen Ralph Bircher untersucht in der Züricher Zeit die in ihm schlummernde" Private Unterneh- erfüllt, weil das darin geforderte Tatbestandsmerk­schrift Wendepunkt" tas Problem der Gymnastik merinitiative" und machte von diesem Talent mal der Notlage der Geschädigten nicht ge­une jübri babei aus: Der Zivilisierte kann die Ge- so fräftig Gebrauch, als es nur in dieser auf dem geben sei. Das Oberste Gericht hat diese Anschauung Das ist Lehmboden. Tenne. Mäuse, vielleicht. schmeidigkeit nicht ganz vergessen, die sein Körper in ausbeuterischet Profitinstinkt gegründeten Gesell aber nicht gelten lassen und ausgesprochen, daß im Man riecht dann nach ihnen. Ist der Schragen ich hat und die nur turch das Schurgehege der Zivi- schaftsunonung möglich ist. Und einmal ist es Zinn des neuen Wuchergejete& auch das nicht breit?- Ja! Krupi! dachte er weiter fifation an der Entwicklung gehindert wurde. Deshalb ihm ia bereits gelungen, durch die Maschen Borhandensein einer 3 wangslage oder Be- und handelte voll Jugend. - Stroh auf den macht er Anstrengungen, darauf auszubrechen. Zu des Strafgesetzes zu schlüpfen. drängnis hinreicht, um den Wucherer straffällig Schragen, leise! leise! gepact, Decen diesen Anstrengungen gehören Turnen, Sport und Die Anklage betrifft, wie erwähnt, drei und zu machen. Es wird also das Beweisverfahren neuer langsam schiebe man sich achtungsvoll Raum thythmische Gymnastik. Den Anfang machte das Gezwanzig Fälle schweren Kredinuchers, den die- lich durchgeführt und sein Graebnis nach dieser wei zwischen sich und der Leiche laffend hinauf. rate- und Kommantoturnen seit Vater Jahn. Später er betriebsame Mann durch lange Zeit mit außer- ter gefaßten Gesezesauslegung gewertet werden. Da sieht er im weißen Mondlicht das seine wurden die verschiedenen Schulen der rhythmischen ordentlichem Erfolg getätigt hat. Um nur einige Der Angeklagte, der seither unter Polizei- dunkler Wimpern Schatten über spurenlosen Mädchengesicht, längsrund, Fülle bei Schlankheit, Gymnastik gegründet, die mit Hilfe von musikalischem Beispiele hervorzuheben: Er trug den Gesellschaftern Rhythmus Anmut und Geschmeidigkeit erstreben. Ein einer hiesigen Firma einen Kredit von 11.000 fit genommen wurde und sich bitter beklagte, Augenivinkeln, dunkle Brauen unter lichtbraunem critter Bog, auf dem der Zivilisierte seinen Körper Kronen an, wofür ein Dreimonats wechiel da er demnach keine Geschäfte mehr machen könne, Saar, gefaltete Sände. Sehr seltsames Kleid. zu entwickeln sucht, ist der Sport, der auf Rekord auf 15.000 Stronen ausgestellt werden mußte. Als erklärt sich natürlich unschuldig. Alle Geschädigten Mit einem Schleier. Alles weiß... Brautkleid... leistungen und auf Sieg im Stampf ausgeht. Um es dann eine Verlängerung der Laufzeit er- haben ihm das Geld förmlich nachgeworfen, aufge- Aha! von der Mutter. Braut nicht dem auf eine Formel zu bringen: wir haben zwei Arten beten wurde, mußte ein neuer, noch weit höhe- drängt und er, der arme, redliche Mann, wollte ja Die Anklage­nichts Unrechtes von ihnen. Auch beklagte er sich Gymnastik: Mustelgymnastik, Rekordgymnastik. Am rer Wechsel ausgestellt werden. nicht genug Glauben schente. interessantesten ist wohl die Gymnastik der Griechen. schrift berechnet die Wucherzinsen in diesem Am vollendetsten aber zeigte sich der Typus dieser In einem anderen Fall Weder war die Ausbildung der Muskeln primär, noch Fall mit 135 Prozent. privatwirtschaftlich schöpferischen Persönlichkeit wohl legten sie sonderlichen Wert auf Rekorde in unserem mußte die gleiche Firma die Prolongation gleichfalls in der Erläuterung, die er dem Vorsitzenden über Sinne. Sie wollten die abgerundete Einheit der Aus- durch schwere Wucherzinsen erfaufen. bildung, den bewegungseigenen Rhythmus. Sie wuß ten, daß zuerst die Bewegung da war und dann die Form, daß aus der fließenden Bewegung die schöne Form entsteht. Sie wußten auch, daß die Oekonomie der Leistung mit der Erreichung der Anmut zusam­menfällt. Die Methode, tie der alten griechischen Gymnastik ähnelt, schavebte dem Wiener Arzte Dr. Max Graf Thun- Hohenstein vor, die in seiner Schule für natürliche Bewegungspflege" zur Anwendung fam. Aus den natürlichen Bewegung des Pferdes wollte er eine ideale Leibesübung für den Menschen Ja... Ja ableiten. Die Theorie dieses Arztes ist zur Zeit noch nicht schriftlich niet ergelegt. Jedenfalls machen die empor, tappie zur Tür, Demonstrationen Dr. Thun- Hohensteins einen voll- des geteilten Holzwerks. fommenen Einbrud. Wer die llebungen nach seiner Ihr es?" Methode mit ansteht, wird sich des Einbruds nicht erwehren lönnen, daß alle Bewegungen überzeugend anmutig und selbstverständlich sine und man hier vor der Frage steht, die gerade die Frau in höchstem

Wendepunkt?

Der Garg.

die Verdienstmöglichkeiten in den vergangenen gol­Der Apotheker Mag. Strnička war auf ähn- denen Zeiten gab: Ach damals! Wenn da einer liche Weise gezwungen, zuerit 200 und dann 250 eine Fuhre Mist zu verkaufen hatte, so hat er Prozent Zinsen zu bezahlen. Gin Ing. Malyauch gut verdient." Die Verhandlung wurde petr wurde zunächst einmal bei einem Darlehen vertagt.

Es klopfte lauter. Langsam begriff das Ehe paar. Gleichzeitig. Sie zu ihm: Geh du. Meister Tischler wird es sein. Weit der Truhe..." Der Sarg ist gemeint.-

rb.

sie starb. Ein Doktor sagte: ja, fie ift tot. Und zu neuen Kindern langt's wohl bei euch zwei alten Pferden nicht mehr... Er kannte uns aus dem Dienste nud er rechnete nichts. Er war " Der Alte rätelte sich sehr gut zur Mila und strich ihr noch über den hantierte am Oberteil toten Kopf, als sie schon drinnen... da... Fragte: ,, Meister, in der Kammer. auf dem Fragte: Meister, seid drinnen. Schragen lag Pfeife und Stimme waren ausgegangen. Der Greis stand auf, trai zum Fenster, schwieg hinaus in das Schweigen des

Draußen fagte eine junge Stimme: Grüß Gott! Macht mir um Gottes Willen auf. Ich erfriere sonst..."

Etwas Zähneflapperndes von Wanderschaft

Soll ich?"

Mensch..."

Schnee's.

Weiße Zähne: Chlorodont

Leben. Brauf dem Tode Und die roten Lippen Raum geschlossen. Ein wenig offen. Weiße Zähnchen bliven ein wenig im Mond schein Dem Burschen wird warm. Und er wird scheu... und mutig... furchtsam und branntwein! Der durchsang das ganze Blut wie übermütig zugleich Und der Pflaumen­Bienenfummen den Sommertag das Leben der Bursche-, dann schlafen wir... Und füßte leise

die Tote

Ah! jagte dann

stätfer

Der Morgen fame blau and sonnig, tristall flat. die Bäuerin pochte an die Kanumertür. Leise. Nicht nur aus Scheu vor dem Tode. Mütter flopfen so. Sind immer leise. Und selten Die Mutter der Mila meinte, stoďte in der schänkt Bauer und Gast und sich dampfenden Kaum ist die Mutter beim Ofentisch und Rede: Ja wenn Ihr meint Ihr fürchtet Euch wohl nicht vor Lebendigen und Milchkaffee ein... und rückt das Gebackene für Euch ein, zwei Schütten Stroh in der Kammer. Spalt der Kammertüre und sagt, ohne Morgen­nicht vor Toten. Wenn Ihr wollt, richte ich schiebt sich der Bursche, totberlegen durch einen das Leichenessen" der Trauergäste zurecht- Deden bekommt Ihr... Und da könnt Ihr...

Maße intereffiert: Steht unfere Gymnastik vor einem hörte man noch. Der Bauer, Häusler zur Frau: Sie nidie. Ja... ja... Mensch ist Nochmals pochte es: Bilt Euch schön..." die alte Frau versuchte aus Gastfreundschaft, gruß: Bauer­Der Alte öffnete den Oberflügel der Tür. Liebe zum Menschen, einen Bauernscherz: Damit zwei langen Sägen beim Der sieht auf. Wortlos. Da ist der Bursch mißtrauisch fönnt Ihr bei meinem... toten... Mädel... Ueberraschten. Neigt sich zum Ohr Der Totenwache halten, anstatt beim Fenster zu Bauer Stöhnt, fährt auf, Blechlöffel flirrt zur stehen Was wir nicht erlauben täten mila lebt!" jagt der Bursche. Die Die Mila hatte keinen Burschen... Sie Bäuerin starrt. Furchtsam. Verständnislos. Es mar achtzehn flopft an die Tür zum Vorraum,

Von Edmund Reimer- Fronside. Bom Alter in das milde Joch der Gewohn heit gespannt, so saßen die beiden Menschen beim blantgewaschenen Tische in der einzelstehenden, schneeumwehten Hütte.

Teiche und Felder lagen vor den Fenster­chen, links und rechts. Rüdwärts ragte der Wald. Teiche und Feld gaben Effen, Milch die Ziegen, Honig, zu wenigem Zuder die kleine Juferei zwischen Stiefern.

Nach Milch mit Kartoffeln langte der Greis nach einem zinnernen Becher, füllte ihn halb aus bauchiger Flasche, roch, griff nach Brot, tauchte Bissen um Bissen in den Fruchtbrannt­wein und muffelte ihn hinunter. Das Weib räumte ab und spülte sofort sauber.

Ein junger Bursch. Bündel quer über den Rücken. Schneestaubbedeckt: Handwerksbursche. Ein Wagner... Ich bin ehrlich... lagt mich nicht erfrieren... Jm Dorf, die großen Bauern, fie riefen die Hunde

Der Alte: Kommt herein. Wärmt Euch. Frau, gib Brot, Sped." Und wieder zum Burschen: Mit dem Schlafen... ja... das wird wohl nicht... Aber, legt das Bündel weg. Da, der Seffel... Ezt, eßt... da..."

Deden

so sehr

Erde.

Der Bursche wand sich förmlich vor Ver­ Der Sarg!" sagte die Bäuerin, ging öffnen. legenheit. Dann: Wenn Ihr.. und der Und schon ist der Bauer bei ihr: Hal Dich! Bauer so gut seid Auf Stroh und Die Mila" Aber da schluchzt er auf:" wölfe tommen nicht zu einem, finkt man nieder steht: Später fomm' ich selber! Scher Dich! da friert man nicht und Beskiden­Zum Tischler, der gebückt mit dem Sarg Der Wagnergeselle, so in den Zwanzigern, vor Müdigkeit... Und die Mila... ja Bring' den Sarg fort! Mila lebt! Mach eine tälte frisch, braunblond, fräftig, bot Händedruck, das ist so sehr Nein, ich Wiege d'raus!" setzte sich zum Tisch. Die Frau reichte ihm das fürchte mich nicht. Und ich bitte Euch. Und dant' Brotmesser, den Brotlaib, langte aus verhan- Euch!" gener Ecke ein Stück Speckseite, legte sie auf ein Schon ging die Bäuerin in die Kammer. Volkswirtschaft und Sozialpolitik Der Mann griff nach der Pfeife im Hofen eindenholzbrett, stellte alles, mit dem hölzernen Eines winzigkleinen Lichtes gelber Schein stach sack. Nach dem Tabatsbeutel aus Katzenbeder. Stopfte umständlich, bekam vom Weibe einen Salzgefäßz, vor den Hungrigen hin, betrachtete auf den dunklen Fußboden des Naumes dreied­Der Alte nahm aus flammenden Holzspan, entzündete das Nußlaub, einem Wandschränkchen einen zweiten Zinn­das den Tabak vertrat, paffte, lehnte fich an becher, schänkte ein, schob hin: Das wärmt den Ofen, jah zum Fenster hinaus heideüber, drinnen fagte erstes Wort seit Abendzeit: Morgen werden sie die Mila holen."

-

Schwieg. Bläuliches Schneelicht durch die Fenster.

Ja.

Weithin. Weither. mja. Dann sind wir wieder allein Die Mila, Die Tochter. Erstes, letztes Kind. Schweigen. Der Greis rauchte, an den Ofen gelehnt. Die Frau schaffte im Hausrat unter der Ofenbank, auf dem Bord.

." Die alte Frau seufzte

Im Walde wie ferne Flintenschüsse-

-

Sprengte der Rauhreif die Stämme, krachten Aefte unter Schneelasten, riffen Geräusche vieler Art

Al die weiße Stille entzwei, wie fräftige Hände

Starkes Linnen zerreißen.

"

fich

Zwischen Rauchwolfen brummelte der Alte, wohl zum hundertsten Male seit vorgestern: Moran sie nur gestorben ist..." Starrte vor im bin, hinaus, in schweigende Rätsel hinein. Schwieg. Boran sie nur gestorben ist..." wieder holte das in langer Ehe ähnlich gewordene Detantermablwert der Frau. Sie setzte sich müde, auf die Bank neben den Mann.

"

Da flopfte es an die Tür. Die öffnete fich auf einem Vorraum, der ins Freie, türelos,

Teitete.

" 1

Der Junge trant: Zur Gesundheit!"

Die Kleinbäuerin wendete dem Jungen,

nachdem der sauber die Brotbrösel vom Tisch in die hohle Hand gestrichen und aufgegessen hatte, das verrunzelte Muttergesicht zu: Und was das Uebernachten angeht... Ja... Wir meinten, Ihr seid der Schreiner und Ihr bringt die Truhe..., den Sarg... Weil doch die Mila...

Fremde, weil keine Arbeit.

pizz heraus. Totenlicht.- Stroh raschelte. Ausgeschlagene Deden. Un­sichere Schritte. Trockenen Auges stand die alte Mutter beim Burschen: Wennt Ihr wollt Ihr seid wohl müde

Der Bauer tam, reichte nochmals den Becher: Zum Schlafen. Zum Einheizen. Schlaft gut!"

,, Allerfeits Gute Nacht!"

Der Lebendige ging zu der Toten. Die Bäuerin flappte die Bettlade auf. Stumm rüstele man zum Schlaf.

**

Nun veinte die Alte, ohne Laut, so, wie nur ganz hoffnungslose Menschen weinen Man fürchtet sich vor Toten nicht, ist man Der Gast ward verlegen. ,, Nun ja ein Wanderbursch, dem alle Gefahren einsamen einen... Sarg, den könnte ich auch schon| Nachswanderns ebenso vertraut sind wie Sarg, den könnte ich auch schon Nachatvanderns ebenso vertraut sind wie wie als Wagner im Dorf ist man bei schwer es ist, das Steigen fremder Treppen, wie machen uns auch Tischler und nun trotzdem in die bitter schmeckt das Brot an fremden Tischen. Man fürchtet eine junge Tote nicht. Aber, man geht doch wenig schen an dem Schragen dem Brettgestell auf schrägbeinigen Holzböcken über, in die andere. Ede, wo vieles, bines, weiches, glattes, auſchmiegendes Langstroh und wärmende Decken warten. Und der zwiegebrannte Pflaumenschnaps im Kopfe wollte schlafen

Und die Mila.

Der Bauer griff ein. Blidte geradeaus und paffte die Worte in die Rauchschwaden der Pfeife hinein: Der Sarg, den bringt mein Kamerad schon... morgen früh wohl... Dank Euch... Der Sprecher nahm großen Atem zum Reden: Die Mila war unser einziges Kind... spätes Kind... aus später Ehe Wir waren die Frau war Magd, ich war Dann tauften wir Aecker und Häuschen aus vielen Jahren Sparen Und nun starb die Mila gestern... Wir wissen nicht, woran

bor­

Sektion der Privatangestelltenverbände im Deutschen Gewerkschaftsbunde. In den letzten Tagen fand in Reichenberg unter Teilnahme von Vertretern aller ihr angeschlossenen Verbände eine der regelmäßigen Tagungen der Sektion der Privatangestelltenverbände im Deutschen Gewerk­schaftsbunde statt. Zur Aussprache standen die Bestrebungen nach Novellierung einiger Teile des Pensionsversicherungsgesetzes. Besonders wurde die Absicht begrüßt, die Bestimmungen betref­fend die Neberweisungsbeiträge günstiger zu ge­ſtalten, da die gegenwärtigen Bestimmungen die Pensionsversicherten unter Umständen hart tref­fen. Dabei wurde wieder die Notwendigkeit der Herabsetzung der Altersgrenze auf 55 Jahre für Bezug der Altersvente in der Bensionsver­icherung betont. Die Sibung nahm auch Stel­ung zur Stellenlosenunterstüßung, welche die Allgemeine Pensionsanstalt gewährt und dgl. Einen breiten Rahmen nahmen die Erläuterun­gen über die Schaffung eines neuen Angestellten­gefeßes ein. Es wurde dabei über die Verhand­lungen der für diesen Zweck geschaffenen Kom­

Sam

miffion berichtet. Die Sektion der Privatangeſtell­tenverbände im Deutschen Gewerkschaftsbunde steht nach wie vor auf dem Standpunkt, daß ein neues Gesetz gegenüber dem jetzigen Zustande Und in die Ecke schien der helle Mond nicht nur Verbesserungen für die gesamte Privatange­Uber, auf den Schragen. Auf die Tote with ſtelltenschaft bringen dürfe. Augenblicklich wäre hieß sie Mila? Ja... Der Bursche eine Verlängerung der Kündigungsfristen eine .wickelte sich eint zweckdienliche Maßnahme. Die Tagung beschäf­Nach einer Weile dachte er man denkt figte sich weiter mit Steuerangelegenheiten und nicht laut in der Nähe von Toten... Safra! einigen Organisationsfragen.