Nr. 73

Sonntag, 26. März 1935

scharfe Kritit. Es wird den Franzosen vorgewor- lien die Meistbegünstigung aufgegeben und Pra­

Der Ta'kreis" und die fet, baß sie von uns die Aufhebung des Bertra- ferenzperträge mit den mitteleuropäischen Staa­,, Nationale Erhebung".

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ges verlangen und erst nachdem das die Tschecho- ten schließen könnten, slowakei   getan haben wird, Frankreich   erst ver­Daß für jene Streise, die glauben, Geschichte handeln will. Dabei soll Frankreich   zu erkennen Italien   will alle ungünstigen werde mit Fadelzügen. Flaggenerläffen und allen gegeben haben, daß es uns nicht die Zölle er Mandelsverträge kündigen. falls noch mit Bollerhöhungen gemacht, alles, was mäßigen will, sondern, daß es nur die Umfaß­sich seit dem 31. Jänner in Deutschland   abgespielt steuer von 6 Prozent, welche von der Einfuhr Rom  , 25. März. In der Debatte über den hat, Wonne und Waschblau ist, wundert uns unserer Waren in Frankreich   erhoben wird, her- Boranschlag des Landwirtschaftsministeriums im feineswegs; und was jene in ihrer Presse und im abfegen will. Vor allem aber finden es die tsche- Senate wurde gestern mitgeteilt, daß die italieni­Rundfunk an Freudengeheul und Schimpforgien chischen Blätter bedenklich, daß Frankreich   vom auf ihre wehrlosen Mitmenschen loslassen. ver- Meistbegünstigungsprinzip abgeht, was die Gesche Regierung im Frühjahr alle für Italien un gleichbar höchstens mit dem Rausch in den August fahr beinhaltet, daß auch Deutschland   und Ita-| günstigen Handelsverträge kündigen werde. tagen des Jahres 1914, fann uns, wenn über­haupt, nur als pathologisches Problem interessie­ren. Für uns was Leute nationalen Front lagen, imstande sind, 99 denken; und die gibt es zweifellos auch in jenem Lager.

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sets ander and it interfest, and bike change der Grcuclmärchen" für Herrn Goering

Damit Herr Goering nicht sagen kann, beide Lungenflügel gelodert wurden. Der Mann im Auslande würden Greuelmärchen ver- peit seit Tagen Blut aus. breitet, wollen wir ihm Gelegenheit geben, unsere Meldung zu prüfen, indem wir Ort und Beteiligte angeben.

Verschleppte Betriebsräte.

Sette 3

Das Wort des Volkes.

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Reichstag. Fascistenmehrheit. Im Lande Inal­len die Revolver, stöhnen Tausende in den Ker­fern. Die Presse der Arbeiter ist geknebelt. Arbei­terführer sind verhaftet. Eine große Fraktion fehlt. Das Bürgertum, einschließlich der Demokraten  " unter der Flagge der Staatspartei, ist vor Hitler feige zusammengeklappt. Vor der Krolloper stauen sich verheizte Massen, die" under" ver­langen für den Fall, daß das Fascisierungsgeset abgelehnt wird. Gewerkschaftshäuser sind besetzt, Führer der Arbeiter ermordet. Das ist die Analo­gie der Situation, in der Matteotti   seine Toten­rede hielt.

Da steht Wels auf und spricht im Namen der sozialdemokratischen Fraktion, der die Auf­gabe zugefallen ist, in dem Höllenbreughel nation nalistischer Verhebung die Gedanken der Freiheit und der Menschlichkeit zu verfechten. Da steht ein Mann auf, der, selbst ein Arbeiter, im Volte fest verwurzelt ist und hält eine Rede voll Mut und Kraft, eine Rede, die erfüllt ist von Zuversicht und Glauben. Schweigend hören die Braunhem­den, schweigend ihre freiwilligen Knechte, die An­vor die Situation gestellt sieht, einem Dskussions flage. Nur ihr Führer, der sich zum erstenmale rebner antworten zu müssen, spricht. Was Hitler  

Die gefährlichsten Kritiker, nämlich die Leute um Otto Strasser   und Hauptmann Stennes, die zu lange und zu tief hinter die Kulissen geschaut haben, hat Adolphus Rex rasch Die Berliner   Elektrizitätsmerte- AG. find ein zum Schweigen gebracht. Durch ein Versehen ist öffentliches Unternehmen. In dem Betriebe gibt das Märzheft der Tat" noch nicht verboten wor Saarbrüden, 24. März.( Eigenbericht.) Seit es zwölf Betriebsräte. Diese wurden den; und was diese jungen Nationalsoziali. st en sagen, ist für die Regierung nicht gerade ländern eingesetzten Kommissare die Polizeimacht und entführt. Ihr Aufenthaltsort ist trop it en sagen, ist für die Regierung nicht gerade dem die von der Reichsregierung in den deutschen   vor einigen Tagen von der SA.   verhaftet Diese Zeute sehen die Joec, für die sie jahre- ergriffen haben, herrscht in den meisten Teilen den polizeilichen Nachforschungen unbekannt. Diese lang gefämpft haben, den nationalen Sozialis. Deutschlands   ein nahezu hemmungsloser Terror. Nähere Auskünfte kann Herr Goering von der sagt, ist kläglich, ist ein Gemtisch von Phrasen und mus, berraten an eine Clique. Nun In Hessen   hat der frühere Assessor Best, der Berliner   Polizei erhalten. hebt sich der Nebel, den der Hafenkreuzfascismus egen der blutrünstigen Borheimer Dokumente als Oppositionspartei um sich verbreiten fonnte, in ein Hochberratsverfahren verwidelt war, die Polizeigewalt übernommen und Befehle gegeben, In Friedrichshagen   bei Berlin   wur­und entsetzt sehen sie das Gegenteil ihres Ideales: daß die Polizei die nationalsozialistischen Schutz den einige Mitglieder der SPD.   und KPD  . aus Rapitalismus von Klarster Prä- staffeln und Sturmabteilungen unter feinen Um- den Wohnungen heraus verhaftet, verprügelt und

schmeichelhaft.

gung.

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grausamen Weißhandlungen verbunden sind.

In ganz Oberhessen  , insbesondere in 2ich und Gedern  , wurden die männlichen jüdi­schen Einwohner auf die Straße gejagt und dort von den Nationalsozialisten mit Gummiknüp­pein und Stahlruten blutig geschlagen. An an deren Orten mußten Bäter und Söhne sich gegenseitig blutig schlagen. Es herrscht brutalite Willkür. Das Eigentum ist praktisch aufge­hoben.

Wettfahrt mit Verbrechern.

Gesinnung wird erpreßt.

Selbstbeweihräucherung.

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sie wurden nicht registiert von der Berichterstattung des offiziellent Deutschland  . Den erhebenden und anklagenden Schluß hat man unterschlagen, damit das Wort der Zuversicht nicht zu den Massen der deutschen  Jn Magdeburg   war in einem Hotel mehrere Arbeiter dringe. Und ein Teil der bürgerlichen Jahre hindurch ein Koch tschechoslowakischer Auslandspresse, die der jetzigen amtlichen deut­Staatsbürgerschaft beschäftigt. Einige Tage nach schen Berichterstatung auf den Leim geht, hat der Etablierung des Fascismus tam sein Haus sogar gefunden, die Rede unseres Genossen herr zu ihm und richtete an ihm die Frage, ob Wels habe einen peinlichen Eindruck" hinter­Als laffen. er nicht der Nazipartei beitreten wollte. überzeugter Sozialdemokrat wies er diese Zu­mutung zurüd.

Verhaltene Leidenschaft flingt aus den Wor­ten des Arbeiterführers; die starte, große Gesin­nung, die die Sozialdemokratie die schwierigsten Situationen überstehen ließ, wird in seiner Rede verkörpert. Der Schluß ist ein Apell an die stum Bir tönnen uns hier nicht in einer Spalte ständen behindern dürfe. Was sich unter den dann in ein Auto geschleppt. Das Ueberfallkommen Brüder in den deutschen Landen, ein Gruß mit der von Marristen klar abzulehnenden, weil Augen der regulären Bolizei vollzieht, spottet mando, das inzwischen von den Angehörigen alar- an alle, die verfolgt sind und doch zur Fahne utopistischen Idee des, deutschen, autoritären So- ieder Beschreibung. Die nationalsozialistischen miert worden war, begab sich in einem Auto nach stehen wie die Führer, die in Sturm und Gefahr zialismus" auseinandersetzen. Es genüge die Militärabteilungen nehmen ohne Rücksicht dar- Friedrichshagen   und es feßte eine Wettfahrt tapfer ausgehalten haben. Feststellung, daß sie ihn ernst und ehrlich wollen. auf, ob sie zur Hilfspolizei gehören oder nicht, in zwischen dem SA- und dem Ueber- Die menschliche Größe dieser Rede, der tiefe Der Führer des Streises, Ferdinand Fried  , ganz Hessen   bei allen Personen, die als Republi- fallauto ein. Die Polizei entriz die Gefan- Eindruck, den sie hinterließ widmet der neuen Regierung einen 20 Seiten faner bekannt sind, Haussuchungen vor, die mei- genen mit Gewalt der SA.  langen Leitartikel, hinter dessen Titel Nationaler stens mit gefährlichen Körperverlegungen und Sozialismus" er ein großes Fragezeichen setzt. Zuerst werden Hugenberg und sein Anhang, die beiden Staatssekretäre Bang und von Rohr Demmin hergenommen. Die Maj­fen bliden vertrauensvoll zu ihrem Führer auf, hinter dessen Gestalt sich aber drohend der Schat­ten Sugenbergs erhebt." Wird der Generaldirek tor bon Krupp a. D., der Herr über 200 Mil­lionen Mart, den deutschen Sozialismus ein­führen? Da lachen die Hühner! Man sucht die ,, weiße Salbe des Kapitalismus in der Werts­gemeinschaft. im Kampfe gegen Gewerkschaften und Tariflöhne". Was will der Arbeiter, was der Bauer? Jener Arbeit und einen auskömm lichen Lohn, dieser Schutz vor seinen Gläubigern, den Banten, und einen aufnahmefähigen. Abja­martt. Es leuchtet ein, daß diese Probleme nur gemeinsam und nicht etwa durch Schutzölle gelöst werden können. Dies sei aber nur im deut schen Sozialismus" möglich. Solange man aber, wie Sugenberg und sein Kreis, an eine Wieder­herstellung des Kapitalismus   denkt... besteht wenig Aussicht auf eine Krisenwende, sondern lediglich die Wahrscheinlichkeit, daß die Dinge langsam so weiterschleppen wie bisher."

In dem Kapitel Sieg des Finanzfapitals?" zitiert Fried entsetzt eine Lobeshymne des groß­fapitalistischen, demokratischen" Berliner Tage­blattes" auf den Staatssekretär Bang( ,, Wir be­einflußreicher grüßen es mit Genugtuung und überzeugter Bundesgenosse... Wir stellen mit Befriedigung fest...").

Um diese Einstellung, um nicht zu sagen, diefen Sieg des Finanztapitals zu tro­und so weiter. Es dämmert?

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Ju Neu- Isenburg haben die National­sozialisten ohne Billigung der Polizei, die aber auch nichts verhindern kann, den Kraftwagen eines jüdischen Kaufmannes beschlagnahmt", der nun schon seit Wochen für die Zwecke der Na­tionalsozialisten benutzt wird. Der Eigentümer ist froh, daß er wenigstens persönlich unbehelligt bleibt und aus der Schukhaft wieder entlassen worden ist.

In Worms   wurde der Reichsbanner­führer Frank, der schon vor zwei Jahren aus Dolgesheim   entfliehen mußte, von National­sozialisten aus dem Bett geholt und mit Stahl­ruten und Gummifnüppeln blutig geschlagen. Dann wurden ihm Hakenkreuze auf den Hands rüden eingeschnitten. Schließlich wurde er tot­geschlagen und in einem Stall aufgehängt. Der Kreisarzt stellt ein Zeugnis auf ,, Selbstmord" aus, und nur dem Dazwischentreten eines Stahlhelmarztes soll es zu verdanken sein, daß die Wahrheit schließlich bekannt wurde.

Jn Langen wurden zwei Brüder Simon nachts aus dem Bett geholt und derart mit Stahl­ruten geschlagen, daß dem einen die blanken Rip­

Als Antwort erhielt er prompt folgendes amtliches Schriftstüd: Der Regierungspräsident I. 5. St. Dr. 333 M

Magdeburg, den 6. März 1933. Domplatz 3.

Auf Grund des§ 40, Abs. 2, der Ausländer­polizeiverordnung vom 27. April 1932( G. S. S. 179) weise ich Sie gemäߧ 2 der Paßstrafverord­nung vom 6. April 1923 aus dem deutschen   Reichs­gebiet aus und ordne Ihre Abschiebung mittels Sammeltransports nach der Tschechoslovakei an.

Sollten Sie ohne Erlaubnis in das deutsche Reichsgebiet zurückkehren, haben Sie auf Grund des§ 361, 3iff. 2. des Reichsstrafgesetzbuchs Haft­Strafe bis zu 6 Wochen zu gewärtigen.

Gegen diese Verfügung steht Ihnen binnen 2 Wochen nach Zustellung gemäߧ§ 41 und 42 der Ausländerpolizeiverordnung das Recht der Be­schwerde bei dem Herrn Oberpräsidenten   in Magde­ burg  

zu.

Im Auftrage: gez. Dr. Stier. Beglaubigt: Hoppe, Kanzletangestellte.

Es handelt sich dabei um einen Mann deut Das Kapital, das Fried mit wunderbarer pen bloßgelegt wurden. Er liegt im Stranken- scher Nationalität und da in dem amtlichen Utas Offenheit die Herrschaft der Wirthaus. In Neu- Isenburg   wurde ein Ar- von, Sammeltransporten" die Rede ist, um Aus­fchafts clique" überschreibt, beschäftigt sich beiter namens Döring auf die Polizeitvache geweisungen größeren Umfanges. Hingegen aber mit der Oligarchie des Reichtums und kommt zu bracht und dort von den Nationalsozialisten all sollen in den SA.  - Formationen eine ganze Anzahl dem Schluß, daß die Wirtschaftsnobilität", jene tündlich regelmäßig mit Gummifnüppeln und junger Nazis aus der Tschechoslowakei   eingeteilt hauchdünne Schicht, die einzig und allein ein Stahlruten auf den Rüden geschlagen, so daß sein. Interesse an der Erhaltung des Ausbeutungs­systems habe ,,, den sonst gar nicht mehr vorhan­denen Kapitalismus an dieser Stelle( von den Be­figverhältnissen aus) am zähesten verteidigt".

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Das wichtigste Bekenntnis ist zweifellos der Satz: Wie weit wir uns von der Er= richtung des deutschen   Sozialismu& entfernt haben. das wird das Volk hoffentlich nicht zu spät merfen."

H. W. K.  

Handelsplitischer Streit mit Frankreich  .

Der Blutstrom in Deutschland  .

Was Augenzeugen berichten.

Saarbrüden, 24. März( Eigenbericht): Der verdiente, wurde, da er auf Fragen eindringender Vorsitzende des Betriebsrates einer der größten Nazis nur in seinem gebrochenen Deutsch   ant­Betriebe Berlins   wurde an einem Vormittag gegen worten konnte, vom Stattisch weg zunächst in eine 5.30 Uhr von SA.   und SS.   aus seinem Bette Nazikeipe und dann in die Kaserne in der Hede­herausgeholt und zunächst in eine Nazifneipe ge- mannstraße verschleppt.

schafft. Dort wurde er verhört und

nach einer unbarmherzigen Verprügelung in eine der berüchtigten Nazifasernen in der Friedrichstraße Nr. 234 gebracht. Dort wurde er gezwungen, eine Flasche Rhizinusöl zu trinken. Dann wurde ihm verwehrt, die Toilette aufzusuchen.

Dort wurde er zunächst derart gepeitscht, daß seine Kopfhaut an mehreren Stellen gerissen war. In der Hedemannstraße traten fünf Nazis so auf dem Unterkörper des Mannes herum, daß ein später hinzugezogener Arzt nur zu bestätigen vermochte, daß von deu Hüften an abwärts fast nirgends mehr die ursprüngliche Hautfarbe erkenntlich war. In Pfiffligheim bei Worms   fchleppten die

Peinlich mag die Rede denen gewesen sein, die Schuld tragen an der Vernichtung der deut­ schen   Demokratie, peinlich vor allem den jetzigen Gefangenen des Herrn Hitler  , den Herren Papen  und Hugenberg, peinlich allen, die sich einmal Demokraten nannien und durch einen Mann von Mut und Gesinnung daran erinnert wurden, daß sie auch einmal eine Gesinnung hatten.

Im Namen der deutschen   Arbeiter jenseits der Grenze, die nicht reden dürfen, im Namen der Arbeiter außerhalb Deutschlands  , sagen wir dem Genossen Wels, dem Führer der deutschen  Arbeiter, Dank für die Worte, die er in der Stunde schwerster Gefahr sprach. Im Geiste dieser Rede grüßen wir ihn und die deutsche Arbeiterklasse.

Dem Bericht der Prager Presse", die die Rede des Genossen Wels als peinlich" empfand, stellen wir die Stimme der Frankfurter Zeitung  " entgegen, die gegenwärtig in Deutschland   das ein­3ige Blatt von anständiger Gesinnung ist, das sich um seiner Weltgeltung willen ein freieres Wort erlauben darf als alle übrigen deutschen   Zeitun gen. Die Frankfurter 3tg.", die die Situation, in der die Rede des Genossen Wels gehalten wurde, besser kennt als die Zeitungen, die sich weit vom Schuß befinden, schreibt:

Ehe aber dies alles geschah, sprach Herr Wels für die SPD.  , die dem Ermächtigungs­gesetz ihre Zustimmung versagt. Seine ver­schleierte Stimme klang tiefernst. Verhaltenes Pathos, moralische Rechtfertigung. moralischer Appell. Eine Rede in der denkbar schwierigsten Situation, anständig, mutia, zuweilen fogar in gedämpfter Form aggressiv. Man fühlte den ganzen Jammer heraus, der heute diese wohlmeinende, aber nicht vom Glück verfolgre Partei befallen hat. Die Sozialdemokraten zollten Beifall, der Rest des Hauses schwieg. Der Reichskanzler machte Notizen. Gerechtigkeit und Menschlichkeit forderte der sozialdemokrati­sche Führer ,,, wehrlos ist nicht ehrlos" war sein Grundton.

Spradenprüfungen bei den Staa'sbahnen.

Die Meldungen einiger Blätter, daß bei den Staatsbahnen die Sprachenprüfungen der deuts schen Angestellten überhaupt eingestellt worden seien, beruhen, wie amttlich mitgeteilt wird, nicht

Frankreichs   handelspolitisches System in der Tetzten Zeit bestand darin, daß es den einzelnen Staaten bestimmte Einfuhrkontingente gewährte. Dieses System will aber Frankreich   nunmehr durch ein einfaches Zollsystem allerdings mit ziemlich erhöhten Zöllen erseßen, zu welchem auf seine heftigen Proteste wurde er später ent­wede die Handelsverträge mit den einzelnen lassen. Als sich die Gewerkschaften mit diesem Staaten, in welchen die Zölle für längere Zeit all befaßten, und beim Polizeipräsidium ener- Nazis einen jüdischen Bichhändler durchs Dorf, auf Wahrheit. Durch den betreffenden Erlaß des gebunden sind, gekündigt werden. Dieses Vor- gischen Protest einlegten, wurde eine Abteilung mißhandelten ihn dann im Sprizenhaus. Er Eisenbahnministeriums werden die Sprachen­gehen nennt man Dekonsolidierung der Zölle und Schupo in die Friedrichsstraße 234 beordert und wurde am nächsten Morgen dort erhängt prüfungen nicht beseitigt, sie sollen aber bis auf auch gegenüber der Tschechoslowakei   soll dieses konnte dort 150 von den Nazis verhaftete SPD.  - aufgefunden. In Worms   selbst wurden weiteres bei jenen Angestellten nicht System angewandt werden. Frankreich   verlangt und KPD.  - Funktionäre befreien bezw. in Schutz- jüdische Kaufleute mit vorgehaltenem Revolver wiederholt werden, die sie bereits gezwungen, sich vor der johlenden Horde mit einmal mit Erfolg ablegten und bei nun von der Tschechoslowakei   die Dekonsoli- haft überführen. Ein Student, der einer marxistischen   Stu- Stöcken gegenseitig den Kopf blutig zu schlagen. denen die Notwendigkeit einer Wiederholung aus dierung der Zölle, d. h. die Aufhebung der In Frankenthal   gibt es eine Reihe Sicherheitsgründen nicht vorliegt. Bindungen der Zölle und erst bis dies geschehen dentenorganisation angehört hatte, wurde eben­ist, will Frankreich   über eventuelle Gegenbegün- falls in aller Frühe aus seiner Wohnung gezerrt alter, heute nicht mehr gebrauchter Weinkeller, Geradeso wie in anderen Fällen kann der ftigungen, die es der Tschechoslowakei   gewähren und in der Hedemannstraße Nr. 5, dort wo der die von den Nazis als geeigneter Ort zu Miß- Eisenbahnangestellte, wenn er sich durch den Be­will, verhandeln. Gleichzeitig verlangt Frankreich   deutsche Minister für Provaganda, Herr Dr. handlungen und Totschlag benutzt werden. Ein schluß der Staatsbahndirektion berührt fühlt, an dort Anfäffiger. der bisher emfig für die Sozial- das Eisenbahnministerium Berufung ein­die Anerkennung seines Vorzugszollvertrages mit Boebbels, noch damals fein Quartier hatte, von den Banditen derart zerschlagen, daß er demokratische Partei tätig gewesen war, wurde legen; er hat auch bei den Sprachenprüfungen Desterreich, d. h. die Tschechoslowakei   soll darauf fich nach seiner Entlassung nur friechend zum von den Banditen in mehrere Drei- Pfeile- Fahnen das Recht, diesen Weg einzuschlagen. Das Eisen­verzichten, daß ihr Frankreich   dieselben Begün­nähsten Arzt schleppen konnte. gewickelt und dann durch diese Kellerräume ge- bahnministerium prüft dann, ob die Einwände ftigungen gewähre, wie es sie Oesterreich ge­Ein unscheinbarer, eingewachsener, unga schleift. Er wurde fodann in diefem Fahnentuch begründet sind, und überprüft die sprachliche währt hat. in sich mühsam durch mehrere Male in die Höhe gefchmissen, bis er wie Qualifikation des Beschwerdeführers durch eine Dieses Vorgehen Frankreichs   findet felbft in rischer Jude, der in Sonderkommission. der franzosenfreundlichsten tschechischen Presse das Schuhmachergewerbe seinen Lebensunterhalt leblos im Keller liegen blieb.