-kr.97
Dk«n»tag, 25. April 1938.
Leit« 5
Aristoteles yat steh geirrt.
Idyll aus Schulbänken Bo« Slia » Remp. „Ich mache Sie darauf aufmerksam, werte Herren Kollegen", Studienrat Fbrtsch, der Turnlehrer räusperte sich und blickte erregt in das vollzählig versammelte Kollegium,„ich mache Sie darauf aufmerksam- daß der Schuler Wiede, den ein Teil von Ihnen nicht als vcrsctzungsr-uf erklärt, seine gesamte freie Zeit der nationalsozialistischen Bewegung widmete. Es ist allo nicht nur kein Wunder, sondern sogar ein Verdienst an der Gesamtheit der Nation, wenn er in Fran zösisch — der Sprache unseres Erbfeindes neben« v«— in Mathematik, Deutsch und Latein ungenügende Leistungen zeigt. „Aber lieber Herr Kollege," entgegnete der Direktor, ein gütiger, etwa- vertrottelter Professor,„ich weiß Ihre Gesichtspunkte ja durchaus zu würdigen, aber gehen wir mal vom Pädagogischen auS: Glauben Sie nicht, daß ein Schüler, dellen Kenntnisse derart unter dem Niveau des Klassenziels liegen, seinen Mitschülern in der nächsthöheren Klasse— Obertertia ist cS wohl— ein Hemmnis darstellt?" Währenddcsten stand der Untertertianer Medc, in SA.-Nniform, mit Gummiknüppel und Revolver ausgerüstet, vor der Toilette und ließ leinen Juden herein. ,,RauS mit den Juden aus den deutschen Aborten!" hatte er unter allgemeinem BeifallSgebrüll auf dir Tür geschrieben. Die Konferenz tagte weiter. Fortsch war auf- aesprungen. Seine schnittige Heimkriegergestalt »ob sich schärf von der helle» Tapete deS Zimmers ab.„Und ich behaupte, Herr Direktor, daß Ihre In- und Rücksichten ltberalistifch verseucht sind! Ich berufe mich auf den Ministerialerlaß deS Pg. Rust! WaS kommt eS auf die Leistungen an?! Auch unser DolkSkanzler war ein frischfröhlicher Knabe, der sich nicht um Büchcrtand kümmerte. Und wie herrlich und groß ist er dennoch geworden! Und ich sage Ihnen,-Herr Direktor: Selbst wenn die nationale Bewegung anS Idioten bestehen sollte— die deutsche Schule wird den deutschstämmigen Kämpfern rein Hindernis in den Weg legen! Wissenschaft— Mathematik— Nebensachen! ES kommt darauf an, stramm zu stehen, wenn der Führer eS verlangt. Und wir, di« Schule, haben diese deutschen Menschen zu erziehen! Für den Schüler Wiede stehe ich ein, meine Herren.. „Aber Herr Kollege—* der Mathematiklehrer erhob sich—„was Sie da sagen, ist ja sehr sibön für Leitartikel und Schülerversammlungen, aber un» erzählen Sie doch so wa» nicht. Es gibt doch ewige Werte, zu denen die Wissenschaft—" Tobender Protest des Kollegiums. Am lautesten Fortsch:„Sie! Sie! Willen Sie, was Sie sind? Ein Marxist stnd Sie! Ein Volksvrrräter! Endlich enthüllen Sie sich, Sie! » Der Deutschlehrer, der wie ein Eunuch sprach und auch so aussah, fisteltet„Ein Volk erwacht— und Sic sprechen uns von ewigen Werten! Sie haben abmtretcn! Sie stnd nicht mehr aktuell!" -Der Schüler Wiede zwickte einen schmächtigen Juden in? Gesäß. Rosenbaum hieß der. Rosenbaum schwieg.„Willst du wohl schreien? Schrei: Ai waih!" Rosenbaum schrie. Er war mürbe, so mürbe. - Ter Direktor läutet« schüchtern mit einer klei- nm Glocke.„Meine-Herren, ich bitte, beruhigen öie sich doch. Der Kollege Fortsch hat ja recht. Außerordentliche Zeiten erfordern außerordentliche Maßnahmen, sagte schon..." Aber er wußte nicht, wer eS gesagt hatte. ,^ch glaube, wir können zur Abstimmung schreiten," schnarrte Fortsch.„Ich stimme, trotz den vier ungenügenden Nummern WiedeS"— dies in triuntphierendrm Ton—„für seine Versitzung. Wer noch?" Hände flogen hoch.„Die Atgeuprobe! Niemand? Auch Sie nicht, Herr Kolleae?" Der Mathematiker winkte müde ab.„Ich hab« mich überzeugen lasten..." „Sie stnd«in Charakter", meinte Fortsch ironisch. Aber was spllte der Mathematiker schon tun. Er batte drei magere Kinder. „Dann schließe ich die Konferenz", sagte der Direktor in das Stuhlgescharr«. Der Historiker ff?g. Wimmclmann trat in die Klaffe, von Wiede mit vorgereckter Hand begrüßt. Wimmclmann fühlte sich und begann zu dozieren: „Als die ruhmreiche deutsche Armee, ungeschlagen, ungebrochen, nur den Dolchstoß im Rücken, in dir jubelnde Heimat zurückkehrte—" Der Direktor und der Mathematiker trafen sich auf dem leeren Korridor. Der Direktor vertag den Mund, halb schmerzlich, halb amüsiert lächelnd. Der Mathematiker nickte Verständnis- innig. Und dann gingen sie an ihre tägliche Volksverdummung.
Rezepte gegen die Frühjahrs erkffiMung. Billige und«insach» Hanrmittrl Helsen.— Wo Schwitzen««gesund ist.— Das Erkältuug-sieber. Für den Arzt ist der Frühling die Zeit, in der die Menschen anfangen, unvernünftig zu werden. Bald zehen sie sich zu warm an, bald zu kalt, bald lasten sie den Oken ausgehen, und bald zünden sic ihn. wieder an. Kurz und gut, eS ist d,e Ze t der Erkältungen und es gibt wohl niemanden, der nicht im voraus:n Form eines Hustens oder Schnupfens leinen Tribut für die Freuden des Frühlings und SammerS entrichten müßte. Wir wollen diesem Heer der Verschnupften rin wenio mir, alterprobten, teilweise zu Unrecht in Vergessend«'! geratenen Hausmitteln zu H'lsc lammen. Sehr zweckmäßig ist es d'ele Kur zunächst mit einem lauen Fußbad von 25—80 Grad Cet- stutz m beginnen, das 10—15 M nuten dauern stll; dann geht eS in das vorher erwärmte Bett,
Die Saison ist vorüber, und nun kann man darüber schreiben, ohne daß die Tinte jemandem schadet. Schauplatz ist das nordböhmische Braunlohlengebiet. ES ist«in rauchendes Land; in drei, ten Schleiern und Schwaden lagert der Dunst über der aufgegrabenen Erde. Von der Spät- nachmiltagSsonne romantisch verklärt, erscheint die wellige Ebene als ein blaugraue» Meer, aus dem Hügel und Berge, die langen Ketten der Gebirge, die Fördergerüste der Schächte, die Schornsteine der Hütten und Fabriken in wechselvollem Gegenspiel aufragcn. Die Industrie hat sich breit eingenistet. Sie lebt und zehrt von den Schätzen der Erde, einer geologisch schicksal-reichen, vulkanisch aufgebrochenen Erde. Schacht an Schacht raucht, Tagbaue klassen al» samtbraune Abgründe, Glashütten klirren, Porzellanfobriken liegen inmitten bunter Scherbenhaufen. Aus unterirdischen Klüften springen heiße Onellen und perlende Säuerlinge. Und an den sonnigen Hängen reift Brot und Obst. ES ist ein gesegnete- Land. Aber di« Menschheit ist e:n schlechter Wirt geworden. Sie leidet Not im Ucberflutz. Menschen hungern bei vollen Speichern, sie frieren angesichts hochgetürmtrr Kohlenhalden. Kaffee schütten sie in« Meer, mit Weizen feuern sie CchifsSkestel. Und Millionen haben kein Brot. Um sich der ärgsten Not zu erwehren, greifen sie zur kümmerlichst:« Selbsthilfe. Auf den Schächten im nordböhmischen Kohlengebiet werden nur drei bi» vier Schichten in der Woche gefahren. Die Kohle liegt haufenweise da, aber niemand kann sie kaufen. Ein Drittel der Arbeiterschaft ist brotlos. Um nicht zu verhungern, graben die Arbeitslosen Kohle auf eigene Faust. Aus dem wellig eingesunkenen Gelände ehemaliger abgcbautcr Gruben scharren und schaufeln sie zu Hunderten,«lende Gestalten in schmutzigen Kleidern, die bei manchem buchstäblich nur noch aus Flicken bestehen. Die schlechtesten Lunlpen sind für dies« Arbeit gerade noch gut genug, aber viele werden außer diesen kaum noch bester« Kleider haben. Anfang- gruben sie Kohle für den eigenen Bedarf, aber nach und nach ist ein regelrechter, nur denkbar primitiver wilder Kohlenbergbau daraus geworden. Als eigentliche Kohlengräber arbeiten meisten- zwei Mann zusammen, von denen in der Regel wenigsten» einer Bergarbeiter ist. Sie graben mit kurzstieligen Schaufeln richtige Schachte, etwa 60 Zentimeter im Geviert, mit Brettern und Stempeln verzimmert, durch den zähen klebrigen Letten, bi- sie in acht, zehn, fünfzehn Meter Tiefe aus die schiefrige, hellbraunfleckige Kohle kleiner, früher nicht abbauwürdiger Flöze stoßen. Einer gräbt im Schacht, der ändere windet mit einer einfachen, auf Brettlagern eingebauten Handwinde in alten zerbeulten Eimer» dir Kohle herauf. Manchmal ist ein Floss sehr dünn, manchmal ist e- einige Meter mächtig, manchmal können in der Tiefe sogar kurze Stollen vorgetrieben werden, manchmal aber finden die Schürfer nach taaelangem Graben gar keine Kohle, dann war alle Arbeit umsonst und sie fangen an einer anderen Stelle von neuem zu graben an. Mitunter stürzt ein Schacht ein; dann ist e- ein Glück, wenn niemand dabei»mlommt. „Mir sind dabei eine Menge Stetnpel drin geblieben", sagt einer,„von den starken da—»m vier Kronen da» Stück." Ihn ärgert der Verlust jetzt noch. Während er sich eine Zigarette anzündet— die billigste, die e» gibt—, beleuchtet die Flamme sein Hungcrgesicht hinter den schwarzen Händen. Dann wirft er da- Zündholz weg mit einem Ruck, als würfe er der verlorenen Habe auch noch da- setzte nach— eS ist'chon alle- gleich; kaum, daß e» die Mühe zu leben lohnt. Resigniert greift er zum Spaten. Nebenan haben die Kohlengräber eine Bahn au» altem Sackleinen als primitive Wetterführung in ihren Schacht gehängt. Au- dem Loche schwelt es bläulich: e» steigen giftige Aase auf, und die sind gefährlich. Vor Weihnachten sind hier zivei junge Kohlengräber in ihrem Schacht erstickt, ehe ihnen Hilfe gebracht»verden konnte. „Ja", sagt ein alter Bergarbeiter mit einem ge- wissen Berufsstolz,„wer nicht- davon versteht, wll eS bleiben lassen." Er deutet mit einer Kopf-
das man am besten, bei einer Zimmertemperatur von 15—20 Grad zwei Tage lang nicht verläßt. Einatmung der warmen Dämpfe von Kamillentee oder Melistentec durch Nase und Mund lindern Kopf'chmerz. Niesreiz und Hustenreiz. Bei stockender Verdauung soll man e>n milde- Abführmittel zu sich nehmen, am besten nüchtern:n einem Weinglas warmen Masters(zum Beispiel >4—1 Pulver des alten„Pulvis teinperan«"). Dazu gehört eine nicht zu reichlich«, flüssige Kost: Gerstenschleim. Haferschleim oder Milch. Dann heilen leibst schwere Erkältungen — wir pflegen heute fässchl:ch jede Erkältung als Grippe zu brteichnen— meist in wenigen Tagen. Es ist durchaus nicht immer angebracht, zu schwitzen. Besonder- empfindliche Patenten vertragen die starken Schwitzkuren ost durchaus nicht, und die heftigen Abkühlungen verschlimmern bäukia den Krankhcitszustand. Auch die„nasten D ckrl" nm-Hal-«nd Brust stnd bei einfachen Er- kältunaen ganz unangebracht. Daqeaen sind be> Luktröbrenkatarrben«in Warmhalten der Brust oder mit Schweineschmalz bestrichene Flanelllappen lehr heilsam. Vielen tut es gut. die Na'e außen und innen mit Oel oder Fett tu bcstre'chen. Verursacht da» Schlucken Schmerieii. lo bewäbr» sich ein baumwollenes oder svideneS Halstuch oder ein Flanell
bewegung nach einer Truppe junger Leute hinüber:„WaS werden die jungen Kerle da aus dem Schacht schon gearbeitet Haven? Im Tagebau, am Bagger— ja, da lernt man nicht» von Schachtarbeit." Nicht jeder, der hier nach Kohlen grabt, ist kundiger Bergmann , aber die Not ist groß und da» Leben ist nicht mehr viel wert. Eigentlich ist diese wilde Kohlengräberei verboten, wenn auch jeder der Leute hier, wenn man fragt, versichert, daß e» erlaubt sei; sie misten za nicht, wer sie da fragt.„Besser al» Betteln oder Stehlen ist e» immer noch", sagt einer, während er den vollen Eimer heraufwindet. Abnehmer der Kohle sind andere Arbeitslose. Sie sieben die geförderte Kohle und schütten sic in alte Säcke, Die sie zu ihren-Handwag.'n am Straßenrand schleppen. Auch Frauen schleppen Säcke, erbarmungswürdig gebeugt unter der Last, schmutzig, in alten Lumpen.„Ehret dir Frauen" — o ahnungsloser Schiller! Mit den Kohlen fahren die Arbeitslosen in der Stadt von Hauü zu Hau »; bei reichen Leuten werden sie freilich mit ihrer minderwertigen Kohle in den zerrissenen Säcken nicht anfragen brauchen; ihre Abnehmer sind auch wieder nur arme Teufel. Für den Sack zu fünfzig bis sechzig Kilogramm bekommen sic, wie sie sagen, 3.50 Kronen. So gruppiert sich um jeden der Zwergschächte eine Arbeitsgemeinschaft. Die Gruppen, überall dicht beieinander um ihren Schacht, mit ihrem Warmeseuer in einem rostigen durchlöcherten Blcchbottich von irgendeinem Schutthausen, erinnern an alte Bilder au- der Zeit der Anfänge de» Bergbau», auf denen man die ersten Bergleute mit Kappe und Nackcnschutz wie die-tzemzel- Männchen an Handwinden über ihren Schachtlöchern arbeiten siebt. Seitdem hat die Technik dermaßen für Fortschritt gesorgt, daß sie den Menschen entbehrlich und arbeit-lo» macht. Der hungernde Mensch beginnt wieder am Ansang— Aristoteles hat sich girrt. Er prophezeite der Menschheit ein glückliche- Zeitalter, wenn die Weberschiffchen von selber laufen wurden. Nun, sie laufen von selber; die Technik hat Utopien, von denen noch ein Bellamy nur träumen konnte, verwirklicht, aber die Menschheit hat daran- noch nicht da» Glück für sich selber zu gestalten gewußt. Die Weberschiffchen lausen von selber und die Menschen leiden Not— Aristoteles hat sich geirrt. In unmittelbarer Nachbarschaft der großen Schachtanlagen mit ihren Maschinen greift der arbeitslose Bergmann zur-Handwinde, um Kohlen zu fördern, indes auf den Schächten die Kohlenvorrate sich türmen und keinen Absatz finden, weil die Fabriken still liegen— weil dir Produktion keine Konsumenten findet— weil die Masten nicht kaufen' können, wa» sie so nötig brauchen— weil sie kein Geld haben— weil sie arbeitslos stnd... So hat auch der Unsinn feine Logik. Eine- Tage» aber erschienen Gendarmen; ihre Bajonette blitzten in der Frühlingssonne. Sie vertrieben die Kohlengräber. Die Zwergschächte mußten zugeschüttct werden. Die„Saison" ist ohnehin bald vorüber; der Absatz auch dieser billigsten Kohle hört auf, wenn die Sonne heizt. Nehmen wir an, daß die gestreng« Obrigkeit ein Auge zugedrückt hat, solange diese Kohlengräberei arme Teufel vorm ärgsten Hunger bewahren hals—„bester al- Stehlen ist e» immer noch". Und verbieten ist leicht, helfen ist schwerer. Nit« liegt da» zergrabene, zerlöcherte Gelände still im Frühlingssonnenschein. Die.Huflattichblüten können ungestört ihre zierlichen gelben Samen ausbreiten. Nur ein paar alte Frauen kommen noch hierher, um den herauSgestebten Kohlenschutt nochmals auSzusicben und die gewonnenen Brocken in alten Säcken Heimzutragen. Die Arbeitslosen müssen sich nach andrer Hilfe«msehen. ES scheint, daß seitdem die bettelnden Musikanten auf den Straßen zunchmen. Und auch da» ist eine Satire, die die Zeit auf sich selber macht: nie hört man Tag für Tag so viel singen und musizieren, als wenn e» den Menschen schlecht geht. „Es muß wa- Wunderbare- sein, von dir geliebt zu werden"— ach, junge Frau, dem Manne, der das zu Ihrem Fenster ycraufstngt. fehlt nicht-, als«in Stuck Brot. Will Ardeg.
säckchen, das mit Erbruhblumen und Kamillenblüten gefüllt ist. Noch bcfscr wirkt feuchte Wärme in Forin von Umschlagen au» Kartoffelbrei. Milchbvei oder mit Milch gekochtem Weißbrot. K«in« heiß«« Getränke, kein Alkohol! Nichtbeschleunigt die Heilung einer Erkältung mehr, al- ein« eintägig« Durst» und Hungerkur. Ueber- ernährung ist in ErkältungStagen st«t- schlimmer al- Unterernährung. Fleisch. Eier, Käse, fette und scharf« Speisen müssen gestrichen werd««, dagegen sind erlaubt-Haferschleim, Zwieback, Weißbrot, Obst, Kompott, Mehlspeisen. Besonder» die Abendmahlzeit soll so dürftig wie möglich auSfallen. Bei Erkältungsfieber wollen wir hier ein uralte», von Hippokrate» erdachte» Rezept wieder zu Ehren bringen, daS Sauerhoniggetränk. Man nimmt eine Handvoll Fliederblüten, gießt 50 Kubzim. kochend«» Wasser dazu und läßt ziehen, bis sich di« Flüssigkeit abgekühlt bat; dann seiht man durch ein leinene- Tuch und letzt 2 bi- 3 Eßlöffel Bienenhonig hinzu. Bei rauhem Hal- erseht man den Fliedertee durch Gersten - oder Graupenschleim: 50 Gramm dc» gebrochcneii Kerns werden mir l Liter Wasser gekocht, bi» di« Gerste geöffnet oder
(Ben offen? cftenofffunettt In ßede»«Jett tcHDctiammiunu. i eöer Gewerkschakwversammtuiiv. efter Nenostenschaftsverlammlun, efter Wählerverkammtung, leöee Fraucnversammtung, ieftce ootitislden Aeriammlun«. |eöer Verlammluna oder Sltzuny«,nei vroletarilchen vraanisatton toll« Ave tür Mt WMMMk Meivreßk 'ntenllnkir Derdeurbett letftrr
die Graupen erweicht sind. Dann setzt man 50 Gramm Honig und 30 Gramm Weinessig hinzu. Bei quälendem Hustenreiz ist eine- der angenehmsten Mittel Mandelmilch: 100 Gramm geschälte süße Mandeln werden mit 50 GrantM Zucker und 30 Gramm geschälten Melonenkvrnern im Mörser gestoßen und unter allmählichem Zusatz von Wasser biS zu einem Viertelliter auSgelaugt und auSgepregi. Der Rest wird nochmals mit Wasser auSgcmörsert und die» so pst, b'S die gesamte Flüssigkeit 1 Liter beträgt. Dann scht man reichlich Pomeranzen- blütcmvasser hinzu»nd trinkt daS Ganze lauwarm.
Volkswirtscliaft und Sozialpolitik Die Währungsreserven der einze'nen Dl aalen Interessante und aktuelle Rückschlüsse auf die Stabilität der einzelnen Staaten und aus den Grad ihres internationalen Kredits gestatten die vorliegenden Angaben über die Dcckungsgrund- logen ihrer Währungen im Verlauf der Wirt- schaftSkrisiS; wir bringen diese Angaben ohne Kommentar. Während deS Jahres 1932 haben sich die Gold- und Devise nbe st ände wir folgt verändert: in der Tschechoslowakei erhöht um 1.0% in Frankreich . 1.1% in den U. 8. A......„„ 1.2% in Belgien ......„„ 1.8?; aber: in Deutschland .. vermindert um 10.2% in Italien „„ 24.3» in Deutschs st erreich„„ 40.6% Im ersten Quartal 1933 haben sich die Tschechoslowakei , di« USA . und Bel gern stabil, gehalten, Frankreich hat sich erhöht; eS sind jedoch erneut zurückgegangcn: Deutschland .... um weitere 67.07; Italien 22.8?« Deutschö st erreich■..„ 10.3% Im Vorjahr hat somit Deutschöstcrreich den „Rekord" mit 40.6 Prozent gehalten: imerstru Quartal diese- Jahres mußte dieser „Rekord" jedoch an Hitler-Deutschland mit 67.0 Prozent abgetreten werden!
Landelskammer gegen Neudentkchland Liverpool, 22. April. Gestern fand unter stärkster Beteiligung die Jahresversammlung der Handelskammer von Liverpool statt. Im Mittelpunkt stand ein« Rede des Geschäftsführers der -Handelskammer, E ck l e s. über Wirtschaftslage und Wirtschaftspolitik. Herr EcklcS erklärte, daß keine Erleichterung der Krisis erwartet werden dürfte, bevor nicht der überspitzte Nationalismus, der sich gerade im Wirtschaftlichen besonders verheerend auSwirktc, endgültig überwunden ist. Eine„Krisis der Welt" verlange eine„Neuordnung der Welt"; diese notwendige Neuordnung aber wäre außerordentlich gefährdet durch die Vorgänge in einem gewisten Staat Mitteleuropa ». An der Ueberwin- dung dieser Klippe sei alle» interessiert. Lord Derby, der Präsident der Handelskammer, unterstrich diese offen gegen Deutschland gerichteten Ausführungen des Geschäftsführer»; keine andere Tatsache habe die Entwicklung zum Guten jemals so stark gehemmt, wie der absolute Nationalismus, der jenseits des Kanals zur Staatsreligion erhoben worden sei. Wir leben in einer Zeit, sagte Lord Derby, die erfüllt ist mit höchsten Gefahren für uns und alle Nationen; und der beste Rat, den ich zu eitrteilrn vermag, ist der, sich nicht in irgend« weiche Geschäftsverbindungen(mit Deutschland ) ein zu lassen. Es wäre billig, aber unverantwortlich, wollte ich von einer unmittelbar bevorstehenden bester«« Zukunft sprechen.
Obligatorisch« ZinSsußregelung auch bei den Genossenschaften. Im Anschluß an die Zinsfußregelung der Geldinstitute wird, wie die„Kon- sumgcnostenschaft meldet, eine entsprechende Anpassung der Zinssätze auch bei jenen Instituten und Unternehmen vorbereitet, die zwar keine Geldinstitute stnd, aber ebenfalls Einlagen ent« acgennehmen und Darlehen gewähren. In erster Linie handelt eS sich um Versicherungsanstalten und Genossenschaften, teilweise auch um Industrieunternehmungen, soweit sie Spareinlagen verwalten. Diese Zinsfußvereinbarungen sollen ebenfalls durch Erlaß des Finanz. Ministerium» publiziert werden.