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von griechischer Seite, bie türkisch - griechischen Verhandlungen über den Abschluß einer Spezialfonvention zu dem Friedensvertrage seien eingestellt worden. Die griechischen Delegirten würden in den nächsten Tagen der Pforte ihre Entschließungen überreichen; falls ein Einvernehmen nicht zu erzielen sei, würde das Schieds. gericht der Mächte angerufen werden.-

Konstantinopel , 28. März. Gestern traten die Botschafter zusammen, um fiber Neflamationen zu berathen, welche bei der Pforte gegen das den Handelsverkehr störende Verfahren der Zoll­ämter bei chemischen Waarenanalysen erhoben werden sollen. Amerifa.

Warum ift fte unglaublich? Sie ist genau so glaublich, wie die Finen irgendwelche Unvorsichtigteit begingen, auf Grund welcher jede andere Geschichte von den Schildbürgern. Die drei man den Nuffifizirungsprozeß beschleunigen könnte und dabei noch Burichen stammen ja aus- Schilda , dessen Einwohner früher einigen Anschein von Berechtigung für den frechen Rechtsbruch er als die Helden jener vollsthümlichen Schwänke menschlicher Narrheit langen tönnte. An der Klugheit und Besonnenheit dieses Boltes galten. Ort der That ist Domsdorf im lieblichen Antlang an die und an feiner fest eingewurzelten Achtung für Ordnung und Gesez Grundgescheidtheit freisblättriger Redakteure und ihrer gläubigen scheitert aber jeder Provokationsversuch. Verehrer. Weiter: Die Unholde wollten den Arbeitswilligen in Indessen alle Zeitungen( mehr oder weniger gezwungen) und einem Fluther ertränken; ein Fluther ist ein hölzernes Gerinne zum alle Würdenträger des russischen Staates in Versicherungen über Abfluß von Wässern, ein Gefäß, in dem wenn wir nicht irren fließen, man trete den finländischen Staatsgesezen nicht zu nicht allzu große Mäuse wohl ertränkt werden können, wie denn in nahe, läßt man es überall im Lande selbst, besonders in der früheren Jahren nach dem Kreisblatt von Liebenwerda die Hauptstadt Helsingfors nicht an Provokationen jeder Art fehlen. unglücklich Liebenden von Berlin mit Vorliebe in den Rinnsteinen Die Herren haben aber das Unglück, daß ihnen niemand auf den den Tod fuchten und fanden. Man begreift, daß es den Sozialdemokraten Leim geht. Schon vor einigen Wochen, gerade als die Bevölkerung Auf den Philippinen muß es doch nicht so günstig stehen, nicht gelang, den sechzehnjährigen Burschen in dem Fluther unter- begonnen hatte, Trauerkleider anzulegen, veranstaltete eine dortige wie es die offiziellen Kriegsberichte erscheinen laffen. Blätter- Mel­zubringen. Jetzt wird die Geschichte einfach teuflisch. Die Scheusäle russische Gesellschaft( cin Zweig des berüchtigten Slavischen Wohldungen aus Washington besagen, Präsident Mac Kinley habe mit werfen den Unglücklichen auf die Eisenbahnschienen. Man weiß, mit thätigkeitsverein" in St. Petersburg ) ein Boltsfest. Man ließ die den Ministern eine Stonferenz gehabt. Man habe beschlossen, 35 000 welch unheimlicher Geschwindigkeit die Grubenzüge herausaufen. Leute indeffen fich ruhig belustigen. Da wollte man sich anders Freiwillige aufzurufen, zunächst aber reguläre Truppen Niemand hätte den Gefesselten gesehen, die hunderte von Rädern helfen: die russischen Blafate dieser Veranstaltung wurden von einigen von Kuba nach Manila zu schicken und erst nach der heißen wären eines nach dem andern über das Opfer des sozialdemokratischen Jungen an einer Stelle der Stadt beschmutzt und herabgerissen. Jahreszeit dieselben durch die neuen Freiwilligen zu ersetzen. Terrorismus hinübergerollt. Da- zum Glück- tommt der Kohlenzug Eine andere Meldung aus New York besagt: In hiesigen verspätet anzu spät; denn inzwischen ist es den furchtbaren militärischen Streifen fragt man sich mit Besorgniß, ob die Sieges­Anstrengungen" des Unseligen gelungen, das für minder Arbeits­nachrichten des Generals Otis mit der Wahrheit übereinstimmen. willige nicht sonderlich schwierige Kunststück zu vollbringen, sich mit Man befürchtet nämlich, daß diefe Nachrichten mur theilweise richtig gebundenen Händen und Füßen vom Plage zu bewegen. find; die Zahl der Todten und Verwundeten auf amerikanischer Seite soll größer sein, als angegeben wird.

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So ward der tüdische Anschlag der fozialdemokratischen Terroristen aus Schilda jämmerlich zu Schanden. Die Tugend siegte, und das Laster setzte sich hin, und ulfte das Kreisblatt mit der famosen Parodie auf die Terrorismus- Riecherei an. Die ganze Presse aus der Scharfmacherei aber nahm den ult für blutigen Schilda- Domsdorfer- Liebenwerdaer Ernst.

Ergänzend fügen wir hinzu, daß die Unthat um Mitternacht bei gräßlich heulendem Sturm geschah, und daß die bekannte Akademie Dalldorf soeben ein Preisausschreiben erlassen hat zweds dramatischer Behandlung des Verbrechens. Die Aufführung des preisgekrönten Stüdes wird dann in der von Stumm begründeten Unfreien Bühne der Arbeitswilligen" erfolgen.-

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Doch die finländische Polizei, deren Haltung in diesen kritischen Tagen, nebenbei bemerkt, wirklich verdiente, in Europa bewindert zu werden, war zu wachsam: sie nahm die Attentäter" fofort fest und da stellte es sich heraus, daß die Veranstalter dieses Streiches ruffische Gendarmen waren. Die Sache wurde natürlich soviel als möglich vertuscht. Auch Anlässe zu Neibungen zwischen den in der Stadt liegenden russischen Truppen und dem finländischen Militär waren vorbereitet, aber sie wurden durch die Wachsamkeit des Offizier körpers und die Besonnenheit der Mannschaft vereitelt.

Ueber das Schicksal der spanischen Gefangenen auf den Philippinen liegt die folgende Meldung aus Madrid vor: Der hier an­wesende Vertreter der philippinischen Aufständischen Namens Lopez ist bisher an feiner amtlichen Stelle empfangen worden, auch hat die Regierung bisher keine Neigung gezeigt, mit dem Abgesandten in Verhandlung zu treten. Gleichwohl hat die nordamerikanische Regierung durch Mittelspersonen nach Madrid die Erklärung ges langen laffen, Spanien werde die ihm im Friedens­bertrage zugesprochenen 20 Millionen Dollars nicht erhalten, wenn es die Philippiner durch irgend eine Geldzahlung unterſtüge.

nur dem

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Partei- Nachrichten.

Die russische Presse, soweit fie in den Händen der Reaktionäre ift, und Nowoje remja" natürlich an der Spitze, tischt unermüdlich immer wieder das Märchen von einem zwiespalt in Finland auf: daß nur die finländischen Politiker" sich den Gesetzbruch wider­fetten, während das Volt" in Freude darüber schwimme. Eine fichtige Antwort auf diese bibisch freche Lüge war die innerhalb weniger Tage von 522 981 Finen unterzeichnete Petition an den Kaiser- Großfürsten, welche am 16. März durch eine 600 töpfige Deputation( 1 Vertreter für jede Kommune Finlands ) nach Peters­Die Deutsche Tageszeitung" ertvidert auf meine Erklärung burg gebracht wurde, tros aller Gegenbemühungen des Generals betreffs der Aussprüche über die Bauern: Wann Herr Kautsky gouverneurs Bobrifoff. Diese Deputation wurde vom Herrscher Maifeier. Eine kombinirte Versammlung der drei sozial die Säße verbrochen hat, ist ziemlich gleichgiltig; denn der ebensowenig empfangen als die vorhergegangene der Landtags­Herr fcheint seine Anschauungen jo häufig nnd präsidenten. Um diesmal den Schein des Rechtes 31t wahren, demokratischen Vereine Hamburg 3. beschäftigte sich mit der Mai­fo gründlich zu wechseln, daß es nicht leicht festhat man eine längst vergessene Vorschrift des Jahres 1826 feier. In den Verhandlungen beschäftigte man sich auch mit bekannten Antrage des ersten Hamburgischen Kreises, zustellen ist, welches denn seine gegenwärtige ausgegraben, der zufolge eine Audienz beim Herrscher durch auf Ansuchen bie Gouverneure und Anschauung sei." auf Befür die Maifeier aufzuheben. Dieser Antrag fand allgemeine scharfe Daß auf Verurtheilung. Es wurde dann folgende Resolution angenommen: Ich bin der Deutschen Tageszeitung" sehr verbunden für die wortung des Generalgouverneurs gewährt wird. " Jeder der Parteigenossen und der Mitglieder der Gewerks liebevolle Sorgfalt, mit der sie meinen Lebenslauf verfolgt hat, diese Befürwortung nicht zu rechnen sei, weiß man nur zu gut, und noch mehr verbunden aber wäre ich ihr, wenn sie mit den Ergebnissen die telegraphische Intervention des finländischen Minister- Staats- fchaften, der ohne schwere Schädigung seiner Interessen am 1. Mai ihrer Forschungen meiner Gedächtnißschwäche zu Hilfe täme. Ich felretärs in St. Petersburg hatte demitach auch feinen Erfolg. Un die Arbeit ruhen lassen kann, ist verpflichtet, dies zu thun und am fann mich nämlich absolut nicht besinnen, daß ich, außer in der verrichteter Dinge kehrte die Deputation in diesen Tagen heim; ihr Demonstrationszuge theilzunehmen. Am Abend des 1. Mai werden Agrarfrage, in irgend einer Frage, seitdem ich öffentlich für die einziges immerhin achtungswerthes Resultat war der Eindruck, den öffentliche Versammlungen mit einem entsprechenden Referat ab­gehalten; Vorträge von Liedertafeln, aber nur solche, find neben Sozialdemokratie thätig bin, eine grundsätzliche Wandlung durch diese Demonstration auf die öffentliche Meinung machte. gemacht hätte. 28as aber die Agrarfrage anbelangt, so wird Da diese Massenpetition und die Deputation die Einigkeit des dem Referat ebenfalls gestattet." bie Deutsche Tagesztg." am besten wissen, daß diese Frage selbst Bolles in dieser Frage ohne Nang- und Selassenunterschiede zu deut­in den legten zwei Jahrzehnten die gewaltigsten Veränderungen lich manifeftirte, fo fucht man eine Spaltung im Lande fünftlich durch Einen Anarchistenklub gründeten in Aue im sächsischen Vogt durchgemacht hat. Meine Wandlung in der Agrarfrage begann gemeine Umtriebe herbeizuführen. Es durchziehen das Land eine gerade um dieselbe Zeit, als die deutschen Agrarier ihren großen Menge von finisch mit russischem Akzent sprechenden Emissären, be- lande fünf zum Theil bekannte Sozialdemokraten. In dem Partei­ilmschwung vom enragirten Freihandel zum Hochschutzo II wiesenermaßen von Often fominend, die der ärmeren Landbevölkerung blatt der dortigen Gegend, der Vogtl. Volkszeitung", wird das als den Bären aufzubinden suchen, die russische Regierung beabsichtige ein Aft der Nothwehr gegenüber den Behörden dargestellt, weil in vollzogen. mit dem Systenwechsel nichts anderes als eine gleiche Auftheilung Aue systematisch jede sozialdemokratische Versammlung unmöglich des gesammten Grundbesizes!! Es waren bisher nur hier und gemacht wird. Nach einer Darstellung der verschiedenen Methoden, dort einige besonders Einfältige, welche auf diesen Schwindel hinein- die für diesen Zweck angewendet werden, heißt es in dem genannten fielen, denn die finländische Lokalregierung, die sich noch im Amte Blatte: befindet, traf offen die energischsten Maßnahmen, diesem Unfug zu steuern.

Weiß die Deutsche Tageszeitung" aber noch ander grundsägliche Wandlungen von mir aufzuzeigen, so möge sie damit doch ja nicht hinter dem Berge halten. Sie könnte sonst in den Verdacht ge­rathen, daß fie in der Verlegenheit zur Verlogenheit greift und ins Blaue hinein verläumbet.

Ist es aber gleichgiltig, wann ich meine Säße verbrochen habe, dann wird hoffentlich die Deutsche Tageszeitung" diesen Grundsay

nicht auf mich beschränken.

Da schrieb z. B. 1850 ein Studiofus aus Deutschland an Mary, er sei während der Revolution nach Hannover geschickt worden, bort Bauernaufstände zu organisiren. Wir müssen den individuellen Haß, die Nachsucht des Bauern gegen den Wucherer, die Erbitterung des Taglöhners gegen den Herrn ausbeuten. Wir müssen an allen einzelnen Stationen rasch und eindringlich terrorisiren... Ich begann einen Bund zu gründen, deffen letzter Zwed der Kommunismus, dessen erster Grund­faz: der 8 wed heiligt die Mittel, und dessen erstes Gesez unbedingter Gehorsam war."

Wie harmlos find dagegen meine sozialistischen Erbauungsbücher! Wenn die Deutsche Tageszeitung" nach wie vor" die taktische Verwerthung" meiner Aussprüche empfiehlt, so möge fie gar nicht vergessen, auch die eben zitirten zur Kennzeichnung der, wie sie sagt, .Gemeinheit" dessen, der sie ausgesprochen, hinzuzufügen. Wer aber hat diesen Brief geschrieben? Niemand anders, als ein gewisser Johannes Miquel Freilich, zwischen Miquel und mir ist ein gewaltiger Unterschied: ich bin Sozialdemokrat geblieben, der Kommunist Miquel ist von Miquel geworden, Besiger des schwarzen Adlerordens, preußischer Staatsminister, Lieblingsminister der Agrarier.

Sollte die Deutsche Tageszeitung" in diesem Festhalten an meiner Ueberzeugung einen erschwerenden Umstand, in dem Ge­finnungswechsel Miquel's einen milderen sehn?

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Aber wie sagte sie doch? Wann Herr Kautsky die Säße vers brochen hat, ist ziemlich gleichgiltig, denn der Herr scheint seine Anschauungen so häufig und so gründlich zu wechseln, daß es nicht leicht festzustellen ist, welches denn seine gegenwärtige Anschauung sei." Ich fürchte sehr, die Deutsche Tageszeitung" thut mir die un berdiente Ehre an, mich mit Exzellenz b. Miquel zu verwechseln. St. Kautsky . Richtigstellung. In dem Abbrud der Antwort Bernstein's auf Rautsty's Rritit feiner Schrift Die Voraussetzungen 2c." haben sich unter verschiedenen Druckfehlern, welche die Reser selbst heraus­gefunden haben dürften( nüglich" statt möglich", verleitend" statt irreleitend", Gedanken" statt Glauben"), auch zwei eingeschlichen, die den Sinn seiner Worte erheblich entstellen: 1. Im brittlegten Absatz fehlen nach dem Saz Er will keine auf die Katastrophe zu­geiviste Tattit" Worte des Inhalts wie: er hält aber auch keine Tattit für angebracht, die..."; durch ihren Wegfall wird der ganze Saz sinnlos. 2. In der Schlußzeile muß es statt großen Soup" " großen Krach" heißen.-

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Ausland.

und Massenpetition erfolgte nach der Rüdlehr der Delegirten ein Als Antwort auf die übrigens ohnehin vereitelte Deputation Schreiben des Generalgouverneurs Bobritoff an den finländischen Senat, worin derselbe jein Mißbehagen über die Deputation aus spricht und verlangt, daß die Untersuchung über das Zustandekommen Mit anderen Worten: es soll eine derselben angestellt werde. Prostription jener Personen versucht werden, die an jener patriotischen Demonstration betheiligt waren, einzelne mit dem Opfer des größten Theils ihres Bermögens. Natürlich hat Se. Exzellenz Ursache zu Mißbehagen", weil die ganze Sache so geordnet und würdig vor sich gegangen!

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Einen, wenn auch nur idealen, Troft kann den Finländern bei dieser traurigen Lage der Dinge die freundliche Haltung der ge­fammten ausländischen Presse bieten. Derjenige Theil der russischen Presse, der auf Seite des Nechts und Finlande gestanden, ist längit gefnebelt und mundtodt gemacht; zuletzt ereilte dies Schicksal Westnik Jewropij. Erstaunlich ist nur, daß die russische Regierung felbst im Auslande einen, wenn auch nur einen Helfershelfer fand: Mr. Stead, der gefeierte Held der Propaganda für das zarische Friedensmanifest in England, hat die zweifelhafte Ehre des traurigen Muthes, mit einer Vertheidigung des frechen Rechtsbruches der russischen Regierung in der letzten Nummer der Review of Reviews" hervorgetreten zu sein. Er hat sich aber mit seinem schamlos höhnischen Artikel, mit seiner Unfenntniß der thatsächlichen Verhältnisse schändlich blamirt. Es wird sich wohl auch noch Ge­legenheit finden, das Publikum dieses einzig dastehenden freien Engländers über seine Stellung in dieser Frage aufzuklären.

Defterreich- Ungarn .

Cassius.

Bien, 28. März. Ein Communiqué beruft die Vertrauens männer der deutschen Oppositionsparteien zum 9. April zu einer Konferenz ein behufs Feststellung der nationalpolitischen Forderungen der Deutschen Desterreichs.

Frankreich .

Zur Dreyfus- Angelegenheit äußerte fich der Kriegsminister reycinet in einer Ansprache bei einem Festmahl des Verbandes der militärischen Fachpresse:" Frankreich habe eine Prüfung, die Dreyfus- Angelegenheit, zu bestehen. Das Blut der Nation werde von schleichendem Gift infizirt, die Entscheidung des obersten Gerichts werde aber bald einen normalen Zustand wieder her­stellen."

Italien .

Rom , 28. März. Das hiesige Appellgericht ermäßigte die über den Deputirten Macola wegen seines Duells mit Cavallotti früher berhängte Strafe von 13 Monaten Gefängniß auf 7 Monate Haft, indem es als mildernden Umstand die durch Cavallotti erfolgte Herausforderung annahm.-

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Rußland.

In Lübed beschlossen die Schneider, Zimmerer und Tapezirer, den 1. Mai durch Arbeitsruhe zu feiern.

" In letzter Zeit nun trat die Meinung auf, man möge doch wenigstens unter den vertrauten Genossen öfter eine Besprechung bemokratie riecht, in ue kein Glück hat, tam man zum Entschluß, abhalten und diese anmelden. Da min alles, was nach Sozial den neuen Klub Anarchistentlub zu nennen, vielleicht habe der mehr Glüd! Und thatsächlich bis heute Sonnabend Mittag ist zu unserer Verwunderung fein Verbot eingetroffen. Also die Sozialdemokraten dürfen nicht tagen, die Anarchisten tönnen tagen. Was will man noch mehr!"

Wir glauben gern, daß diese Darstellung der Verhältnisse in Ane zutreffend ist, aber wie das ernsthafte Sozialdemokraten zu solchen Kindereien veranlassen kann, wie die Gründung eines Anarchistenklubs, das ist uns unverständlich. Daß die Sozialdemo Iratic in Aue bisher keinen Schaden, sondern im Gegentheil Nugen gehabt hat durch das Vorgehen der Behörden, das wird in dem Bericht der V. B." selber zugegeben; erst das jezige Vorgehen der erwähnten Parteigenossen kann der Partei Schaden zufügen. Dies verdient die allerentschiedenste Mißbilligung und es wäre erwünscht, wenn sich die berufenen Organe der Partei des dortigen Kreises ernsthaft mit dem Vorfalle beschäftigten.

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Todtenliste der Partei. In Offenbach a. M. verschied nach langem, schwerem Leiden einer unserer ältesten Parteigenossen, Georg Leonhardt, im Alter von 69 Jahren. Im Jahre 1867 trat er als 14. Mitglied in den damaligen Allgemeinen deutschen Arbeiterverein ein und war stets bemüht, die Interessen des Vereins zu wahren. Er war als eifriger Genosse bekannt und versäumte feine Versammlung. Wo es galt, für die Rechte der Arbeiter zu tämpfen, war er stets bei der Hand.

Der Vater des Genossen Jean Volders , Eduard Volders, ist soeben im 74. Jahre gestorben. Er war seines Gewerbes ein Kunsttischler. Nach dem Lode seines Sohnes beschäftigte sich der Greis mit Agitation, damit der Plaz seines Jean" nicht leer bliebe in der Partei. Jm Kleinen Kreise war er sehr eifrig thätig. Polizeiliches, Gerichtliches u. 1. iv.

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Zuzug fernhalten. Wie mitgetheilt, hatte das Landgericht Halle den Genoffen Swienty von der Anklage des groben Unfugs, verübt durch die Aufforderung:" Buzug fernhalten", freigesprochen, trotzdem das Oberlandesgericht Naumburg , von dem Halle ressortirt, die Kriterien des groben Unfugs in einer solchen Aufforderung ge­funden hatte. Gegen das freisprechende Urtheil hat nun der Staats­anwalt Revision eingelegt. Man kann auf die neue Entscheidung des Oberlandesgerichts um so gespannter sein, als bekanntlich auch das Landgericht Halberstadt, das gleichfalls vom Oberlandesgericht Naumburg ressortirt, gleichfalls ein freisprechendes Urtheil der Art gefällt hat.

-A18,, Junkerregierung" hatte Genosse Starosion in Rostoc das mecklenburgische Staatsministerium bezeichnet. Darin wurde eine Beleidigung dieses Ministeriums gefunden und Genosse Starosion zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt. Das Gericht argumentirte so: Starofson als verantwortlicher Redakteur der Medlenburgischen Volkszeitung", hatte in früheren Nummern seines Blattes der Junker in wenig schmeichelhafter Weise gedacht und wenn er nun das Ministerium als Junkerregierung bezeichne, so beziehen sich alle die früher auf die Junker gehäuften Schmeicheleien auch auf das Ministerium und stellen somit eine Be­leidigung dieser Behörde dar. Eine Logit, deren Schärfe wir aller­dings bewundern müssen.

Auch Dänemark geht nach China . Der Follething nahm, wie wir gestern bereits fura mit theilten, mit 73 gegen 28 Etimmen eine Vorlage an, durch Zu dem englisch russischen China Abkommen wird der welche der Betrag von 100 000 Kronen zur Absendung eines Kreuzers nach den ostasiatischen Gewässern Int. Korr." aus Petersburg geschrieben: Man darf als sicher an­bewilligt wird. Wie verlautet, werde Prinz Waldemar das Kom- nehmen, daß das neue zwischen England und Rußland getroffene mando des Krenzers übernehmen. Das Budget für 1899/1900 ist China - Abkommen nichts enthält, was für die übrigen in Ostasien hiermit definitiv angenommen; der Schluß der Reichstags- Session betheiligten Mächte eine unangenehme Ueberraschung bieten Freigesprochen wurde Starosson dagegen von der Anklage der würde. Der Hauptinhalt ist die Beilegung der beiden, seit Aufreizung zu Gewaltthätigkeiten. Er sollte die Bevölkerung auf­ist Mittwoch erfolgt. Eisenbahn Streitfragen; doch gereizt haben durch den Ausdruck der Hoffnung, der Mecklenburgische Schon vor einigen Wochen wurde bekannt, daß Dänemark nach langem bekannten ein modus vivendi gefunden und fann Boltskalender" werde ihre revolutionäre Gesinnung erwecken." einem chinesischen Hafen Verlangen trage. Die Verhandlungen über ist hierbei mir Abtretung eines Hafens werden der Voff. 8tg." zufolge in erster die weitere Entwidelung leicht zahlreiche neue Streitfragen Wegen Beleidigung der Postbehörde in Erfurt wurden Linie von Petersburg aus geführt werden, nicht direkt in Beling. zu Tage fördern. Deshalb hat das Abkommen gewisse Normen dort die Genossen Poppe. Berichterstatter, zu 1 Monat und So wird wahrscheinlich der reiche Ontel dafür sorgen, daß der arme gefeßt, nach denen derartige nenauftretende Streitpunkte fünftig bes nudolph, früher verantwortlicher Redakteur der Tribüne", zu Neffe nicht eine Niederlage erleidet wie Italien , von dem die ge- handelt werden sollen. Dies ist an sich recht lobenswerth, aber es 14 Tagen Gefängniß verurtheilt. Die übrigen noch gegen Rudolph wiegteften Geographen des Chinesenreiches nicht wissen wollen, wo ist doch mehr wie fraglich, ob man solche allgemeinen Vorschriften schwebenden Prozesse wurden vertagt.

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es liegt, da das römische Reich schon lange zu Grunde gegangen sei und dann nur ein fatholischer Dalai- Lama in Rom regiert habe. Dänemark hat jedenfalls eine so schroffe Abweisung nicht zu

erivarten.

Aus Finland.

Uns wird aus Finland vom 24. März geschrieben:

auch thatsächlich befolgen wird. Von den großen politischen Macht fragen soll dagegen in dem Vertrage gar keine Rede sein, vielmehr habe es die russische Regierung vermieden, sich nach irgend einer Nichtung hin die Hände binden zu lassen. Man habe daher in London wenig Berechtigung, das Abkommen als einen diplomatischen Triumph Englands auszugeben.-

Türkei .

ie Revolution gemacht wird, will man jezt in Finland zeigen. Die russische Reaktionspartei, die sich jest in Ueber den türkisch - griechischen Krieg waren die Friedens: Petersburg am Ruder befindet, sähe natürlich nichts lieber, als daß verhandlungen bisher noch immer nicht abgeschlossen. Nun verlautet

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Die Schneider bei der Firma Ebenstein, Behrenstraße, befinden sich wegen des Verlangens: Berkürzung der Arbeitszeit und anderer Differenzen, im Ausstande. Wir ersuchen die Kollegen, sich solidarisch zu verhalten. Die Orts- Verwaltung des Verbandes der Schneider.