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Gutsbesizer Schönlein, der danach als Zeuge erscheint, befundet: Rieß sei Anfang der 80er Jahr ein Jahr lang bei ihm Inspektor gewesen. Derselbe sei ein tüchtiger und zuverlässiger Beamter gewesen, dem er nichts Schlechtes zugetraut habe. -Vertheidiger Justizrath Dr. Sello: Sie sollen, als Nieß verhaftet war, gesagt haben:" Wenn Nieß wieder herauskommt, dann würden Sie kein Bedenken tragen, denselben sofort wieder als Inspektor zu engagieren?"-8euge: Jawohl, das habe ich gefagt, ich hätte das auch gethan, denn ich habe den Rieß sehr ungern entlassen.
schlagen wollte, dem würde ich wer weiß was geben. Er habe gesehen, welche Auffassung hatten Sie von der Schuld des Rieß ge
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schon einmal bestraft?
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Im Königsberger Gattenmord- Prozeß barauf verfekt: Wenn ich das thun würde, daim wiirden Ste wonnen?- Rechtsanwalt Saafe: Ich hatte den Eindruck gemich doch sofort anzeigen. Keineswegs, habe Frau Rosengart wonnen, daß Nieß die Wahrheit gesagt habe und unschuldig sei. treten am fünften Verhandlungstage wiederum eine Reihe Momente gesagt, das sollte alsdann kein Mensch erfahren. Ihnen würde Die Beweisaufnahme ist damit beendet. Auf Antrag des Ersten zu Tage, die das Familiengemälde, das sich hier im Lande der so ich eine gute Belohnung geben und Sie sollten außerdem Staatsanwalts wird beschlossen, den Kutscher Busch wegen Berdachts viel gerühmten ländlichen Einfachheit der Sitten entrollte, in seiner gutes Brot bei mir haben. Sie könnten weiter bei uns Biegel der Begünstigung nicht zu vereidigen. Die Vereidigung der Frau ganzen abschreckenden Häßlichkeit darlegten. fahren. Bertheidiger Justizrath Dr. Sello: Haben Sie diesen Rieß wird auf morgen vertagt und beschlossen: den Kreisphysikus Buchhalter Seemann: Er sei längere Zeit Buchhalter auf Vorgang während der vier Jahre jemandem erzählt?- 8euge: Professor Dr. Seydel zu ersuchen, sich über den Geiſteszustand der dem Rosengart'schen Gute in Bögershof gewesen. Adameit, der nach Nein.- Vertheidiger: Wodurch mag dieser Vorgang zur Zeugin auszulaffen. Die Zeugen Adameit, Budnid, Karl dem Tode des Rosengart und insbesondere während der Verhaftung Kenntniß der Behörde gekommen sein?- Beuge: Ich war lange to sengart und Referendar Wolff erklären auf Befragen des der Frau Rosengart das Gut verwaltete, habe 3000 Mart jähr weg, dann habe ich es dem Gastwirth Wels vom„ Kaisergarten" er- Präsidenten: sie seien bereit, den Eid zu leisten. Berth. Justizrath liches Gehalt bekommen. Die Kaffenmantos seien aber unter der zählt. Bertheidiger: Was heißt das, Sie waren weg? Sello protestirt gegen die Bereidigung der Zeugen aus Gründen Herrschaft Adameit's stets bedeutend größer gewefen als Benge: Ich bin bestraft worden.- Wertheidiger: Weshalb des nahen verwandtschaftlichen Verhältnisses, bei Adameit aber auch unter der Herrschaft Rosengart's. Adameit habe diese Mankos zu wurden Sie bestraft?- Zenge: Wegen Körperverlegung. wegen Verdachts der Begünstigung, deren er sich, wenn seine Aussage verdecken gesucht, indem er die fehlenden Gelder als verausgabte Wertheidiger: 8u welcher Strafe wurden Sie verurtheilt? wahr sei, in hohem Grade schuldig gemacht habe. Erster StaatsWirthschaftsgelder buchte. 8euge: 8u 18 Monaten. Vertheidiger: Gefängniß oder anwalt: Gegen Adameit könnte wohl faum ein Verfahren wegen Erster Staatsanwalt: Wenn etwa aus den Bekundungen Buchthaus?- Benge: Buchthaus.( Bewegung im Zuhörer- Begünstigung eingeleitet werden, da es sich um seine Schwester des Zeugen bewiesen werden soll, daß Adameit Unredlichkeiten be- raum.) Vertheidiger: Dann sind Sie also vegen handelte. vegen handelte. Vertheidiger Justizrath Dr. Sello: Begünstigung gangen habe, dann muß ich beantragen, einen gerichtlichen Sach- Köperverlegung mit tödtlichem Ausgange bestraft worden? bleibt Begünstigung, auch wenn sie aus gewissen Umständen strafverständigen mit der Prüfung der gesammten Rosengart'schen Bücher 3 e uge: Jawohl.- Bertheidiger: Sind sie außerdem los ist. Der Gerichtshof beschließt, alle bier Zeugen nicht zu beauftragen. Beuge: Jawohl; nur noch zwei zu bereidigen.( Lautes Bravo im Zuhörerraum.) Der PräBertheidiger Rechtsanwalt Dr. Lichtenstein: Wir wollen Wal . Bertheidiger: Weshalb?- 8euge: Auch wegen fibent ermahnt das Publikum zur Ruhe. Gegen Adameit liege der allerdings den Beweis führen, daß, angesichts des Umstandes, daß Körperverletzung.- Wertheidiger: Und welche Strafen haben Verdacht der Begünstigung vor, die anderen Zeugen werden ihres zu einer Zeit, wo Herr Rosengart todt, Frau Rosengart im Gefängniß Sie erlitten?- 8euge: Das weiß ich nicht mehr. 2ernahen verwandtschaftlichen Verhältnisses wegen nicht vereidet. Da waren, bedeutend größere Kajienmankos vorhanden waren, als früher, the i diger: Der Beuge scheint für seine Vorstrafen ein schlechtes nach wird gegen 7 Uhr Abends die Verhandlung auf Mittwoch Verwo zwei Menschen mehr da waren. Ich bin aber der Meinung, daß Gedächtniß zu haben, ich lege im llebrigen fein weiteres Gewicht mittags 9 ühr vertagt. der Zeuge, der viele Jahre bei Rosengart die Bücher geführt, Sach- darauf. Ich will blos noch fragen: Weshalb find Sie von Zögers In der Verhandlung am Mittwoch beschloß der Gerichtshof verständiger genug ist. Auf Befragen des Präsidenten bemerkt hof fortgekommen? Zeuge: Weil ich mit einem anderen Ar- auf Antrag des Staatsanwalts, das Grab des ermordeten Rosengart Adameit: Er hatte in Bögershof auch Kost und Wohnung. Außer beiter nicht zusammen Biegel fahren wollte. Vertheidiger: öffnen zu lassen, um festzustellen, ob etwa das Mord gewehr dem sei seine Schwester Hoffmann auf dem Gute gewesen, als die Sind Sie nicht entlassen worden, weil Sie Leute zum Haferdiebstahl darin verborgen sei. Angeklagte verhaftet war. Er habe im übrigen von der Wirth- verleitet haben? Zeuge: Nein. Vertheidiger Rechtsanwalt Die Grabesöffnung wurde um 22 Uhr Nachmittags vorschaft, insbesondere von der Landwirthschaft nichts verstanden. Dr. Lichtenstein: Sind Sie nicht vom Gendarm Pfau gewaltsam genommen, der Sarg bloßgelegt und ebenfalls geöffnet. Das Ers Erster Staatsanwalt: 8euge Seemann, wollen Sie be- aus Bögershof hinausgeworfen worden? 8euge: Nein. gebniß der genauen Untersuchung war gänzlich negativ. Es fand haupten, daß Adameit durch die Mantos, die er als berausgabte vertheidiger: Dann ersuche ich, der Angeflagten Gelegenheit ich kein Gewehr noch sonst irgend ein verdächtiger GegenWirthschaftsgelder buchte, Unredlichkeiten begangen hat? zu geben, sich hierüber zu äußern. stand vor. 3euge: Nein. Erster Staatsanwalt: Dann habe ich Angeti.: Alles, was der Zeuge hier gesagt hat, ist eine freche in dieser Beziehung keine weiteren Anträge zu stellen.- Buchhalter Lüge. Mein Mann ist allerdings einmal mit bem Pferde gestürzt. Kommunales. Seemann bekundet im weiteren auf Befragen: er habe von Frau Er war infolge dessen sehr aufgeregt, ich habe deshalb alles ausStofengart, und zwar noch zu Lebzeiten des Rosengart, gehört, daß geboten, um meinen Manur zu beruhigen. Die von dem Zeugen Die städtische Tiefban: Deputation hat unter Vorsitz des Icgterer mehrfach Drohbriefe erhalten habe. bekundete Aeußerung ist Lüge. Bräs. Und wie verhält es sich Stadtraths Boigt beschlossen, zur Verbreiterung der Artilleriestraße mit dem Gespräch in Stall? Angel.: Ich habe mit dem den letzten Block daselbst zu erwerben, und zwar das Grundstück Angeklagten niemals im Stall gesprochen. Ich habe aber meinen Artillerieſtr. 15 freihändig und die Grundstücke Artillerieſtr. 16 und Mann einmal darauf aufmerksam gemacht, daß der Zeuge Leute ver- Biegelstr. 24 im Wege der Enteignung. Die Pediolith- Asphaltleitet habe, uns Safer zu stehlen, und daß er uns eine Decke ge- gesellschaft hat beim Magistrat beantragt, weitere Versuche mit stohlen hat. Mein Mann hat ihn deshalb entlassen. Der Beuge Stampf Kunst Asphalt machen zu dürfen, die Deputation hat bedrohte aus diesem Anlaß meinen Mann, ihn zu erschießen. Auf schlossen, einige Straßenstrecken zu diesem Behufe der Gemich kam er mit der Art los und wollte mich damit todtschlagen. fellschaft zu überlassen. Ein Unternehmer beabsichtigt, Einen Mann hatte er derartig mit der Forte geschlagen, daß dieser die Neue Wilhelmstraße auf der Ostseite zu nach etwa acht Tagen im Krankenhause starb. Der Zeuge wurde verbreitern, und hat sich mit dem Anspruch ant den deshalb zu 1½ Jahren Zuchthaus verurtheilt. Ich bin in dieser Magistrat gewendet, ihm zu seinem Unternehmen eine Zubuße von Gutsbesitzer Wendt: Er habe den Rieß nicht näher gekannt, Verhandlung gegen ihn als Zeugin aufgetreten. 11/2 Millionen Mark zu gewähren. Die Deputation hat dieses Gefuch er fönne aber befunden, daß Rieß ein sehr gutmüthiger Mensch war. Bon großer Bedeutung sind die Aussagen des als Beugen ver abgelehnt. Auf Antrag der Berliner gemeinnügigen Baugesellschaft Er habe auch einmal gehört, daß Rieß ein sehr guter Schüße war, nommenen Reichstags- Abgeordneten Rechtsanwalt aaie. Dieser auf theilweise Beiterregulirung der Gneist aus eigener Wissenschaft könne er aber nichts darüber befunden. bekundet auf Befragen: Ich war Vertheidiger des Instraße, hat sich die Deputation dahin entschieden, mit der GesellLandgerichtsrath Hempel bekundet auf Befragen des Ersten speltors Rie B. Ich habe demselben gleich bei meinem ersten schaft in weitere Berhandlungen einzutreten und dem Antrage unter Staatsanwalts: Als die Obduktion der Leiche des Rosengart statt- Besuch im Gefängniß dringend gerathen, in allen Dingen, auch in noch mit der Gesellschaft zu vereinbarenden Bedingungen zu ent fand, habe jemand gesagt: Niemand weiter als Nieß ist der Thäter. allen nebensächlichen Punkten, die volle Wahrheit zu sagen, da, sprechen. Das zur Verbreiterung der Königstraße noch Gleich darauf sei Nieß ins Zimmer getreten. Der Erste Staats- wenn der Untersuchungsrichter ihm eine unwahrheit nachweise, erforderliche Grundstück Königstr. 7 foll freihändig angekauft und anwalt habe den Antrag gestellt, den Nieß zu verhaften. Er, Zeuge, dies einen sehr schlechten Eindruck machen würde. Ganz besonders die erforderlichen Flächen von dem Grundstücke Königstr. 8 und vom habe daher dem Kriminalkommissar Wohlfromm den Verhaftsbefehl solle er genau sagen, welche Gewehre er besize, bezw. be- Grundstück Poststraße 31 enteignet werden. In Bezug auf einen ausgestellt und diesem aufgegeben, den Rieß ins Gefängniß nach sessen habe. Rieß machte mir in dieser Beziehung sofort Antrag eine Verbindung zwischen Kurfürsten und Königsberg abzuführen. Der folgende Beuge ist der Mann von die eingehendsten Mittheilungen. Inzwischen war auch Frau Trebbinerstraße, sowie Stegliger und Schöne der Schwester der Frau Rosengart, der von dem Necht der Zeugniß- Rosengart verhaftet und Herr Rechtsanwalt Lichtenstein mit bergerstraße herzustellen, hat die Deputation beschlossen, bei verweigerung Gebrauch macht. der Bertheidigung betraut. Ich verabredete deshalb mit Herrn Gelegenheit der Anlage der Hochbahn, darauf Bedacht zu nehmen, Maurermeister Simon: Er habe einmal mit Adameit für die Rechtsanwalt Lichtenstein, mit diesem gemeinschaftlich nach Zögershof daß späterhin die Möglichkeit hierzu sich ergebe. Behufs VerFirma A. Rosengart ein Grundstück für 120 000 m. gekauft, Frau zu fahren, um uns die Dertlichkeit anzusehen. Herr Rechtsanwalt breiterung der Wallstraße soll seitens der Stadtgemeinde Dosengart sei mit diesem Kauf einverstanden gewesen. Ange- Lichtenstein sagte mir, daß Herr Adameit sich erboten habe, uns mit der Grundstück Wallstr. 15 a freihändig angekauft werden, während tlagte: Ich bestreite, daß ich mit dem Kauf einverstanden war. einem Fuhrwert abzuholen. Als wir nun mit Adameit nach Zögers die Grundstücke Wallstr. 15, 23 und 24 auf dem Wege der Enteignung Ich habe im Gegentheil den Zeugen und meinen Bruder zur Rede hof fuhren, sagte dieser: er sei der festen Ueberzeugung, erworben werden sollen. gestellt und diesen gesagt: The ein solches Geschäft abgeschlossen daß Sieß nicht der Mörder sei. Auch seine Schwester halte wird, muß ich doch gefragt werden. 8euge: Das ist nicht wahr. er für vollständig unschuldig. Diese sei in frühren Jahren von ihrem Angeklagte: Es ist doch wahr. Praf.: Haben Sie durch Manne derartig gemißhandelt worden, das alle Geschwister es diesen Kauf Schaden erlitten?- Angeti.: Jawohl, durch die ihr nicht verdacht hätten, wenn sie ihren aus dem Wege geräumt hätte, Gelderentnahme für dieses Grundstück.- Präsident: Wurden allein dazu sei seine Schwester garnicht fähig. Rieß ver Den Genossen und Genoffinnen des zweiten Kreises zur Ihnen diese Gelder verzinst?- Angeklagte: Nein. ficherte mir auch, als ich ihn am 28. Juni wieder besuchte, wieder- Nachricht, daß am Sonntag( 1. Feiertag) Abends 71/2 Uhr im Lokal Adameit behauptet, er habe im Einverständniß mit holt, daß er unschuldig sei und bat mich, doch seine Frei- von Zubeil, Lindenstr. 106, der Parteigenoffe Schriftsteller Schütte seiner Schwester das Grundstück gekauft.- Angetlagte: laffung zu bewirken. Ich sagte ihm, daß ich zu meinem Bedauern über Attentate in der preußischen Geschichte" sprechen wird. Bahl Der Vertrauensmanit, Das ist nicht wahr, Du hast die Kaufgelder, ohne mich zu in dieser Beziehung wenig thun könne, da doch einmal der Verdacht reicher Besuch ist erwünſcht. fragen, aus der Kasse genommen. Bertheidiger Rechtsanwalt Dr. bestehe und ich anderseits die Sachlage nicht übersehen könne, da Zur Neuwahl im zweiten Wahlkreise. Den Parteta Lichtenstein: Wer waren die Inhaber der Firma A. Rosengart? mir die Einsichtnahme in die Akten verwehrt sei. Ich sagte außer genossen und Genossinnen die Mittheilung, daß am 8euge: Meine Schwester Johanna und deren Kinder.- Ber- dem zu Nieß: vielleicht können Sie selbst in der Sache etwas thun, theidiger: Sie waren nun als Vormund der Rosengart'schen es ist doch der Verdacht entstanden, daß Sie und Frau Rosengart Charfreitag, den 31. d. M., früh 7/2 Uhr, eine Flugblatt. Alle, die gewillt sind, mitzuhelfen, Kinder verpflichtet, das Vermögen der Kinder mündelsicher anzu- den Mord verschuldet haben, haben Sie sich vielleicht ein Bild ge- vertheilung stattfindet. Tegen. Hielten Sie die Verwendung der Gelder zum Ankauf eines macht, wer der Mörder sein könne? Nieß antwortetete darauf: werden ersucht, sich in folgenden Lokalen einzufinden: Schonheim, Grundstücks für mündelsicher? Beuge: Ich glaubte, da meine Ich kann doch nur vermuthen und möchte nicht gern einen Gräfeftr. 8; P. Müller, Gräfeftr. 81; Ewald, Schönleinstr. 6; Linde Schwester mit dem Kauf einverstanden war, dazu berechtigt zu sein. Unschuldigen verdächtigen. Im September 1897 besuchte ich Bertheidiger Justizrath Dr. Sello: Sie geben jedenfalls zu, wiederum den Rieß, der inzwischen in die Strantenabtheilung ge- mann, Morisstr. 9; Zubeil, Lindenstr. 106; Saß, Markgrafenstr. 102; die Hälfte der Mündelgelder ohne Genehmigung des Obervormund- bracht worden war. Ich überbrachte dem Rieß die Mittheilung, daß Naumann, Blücherstr. 42; Lüdke, 3offenerstr. 10; Kizing, Belleschaftsgerichts in einem Grundstüd angelegt zu haben?- 8euge: ein Antrag auf Hastentlassung wieder abgelehnt worden sei, obwohl Alliancestr. 74; Wichert, Großbeerenstr. 54; Faller, Pallasstr. 16; Ich glaubte, dazu berechtigt zu sein, da ich das Einverständniß ich denselben damit begründet hatte, daß der Angeklagte in hohem Schulz, Prinz Albrechtstr. 3; Werner, Bülowstr. 59. inciner Schwester hatte. Grade lungentrant sei und laut Befundung des Gefängnißarztes Bauunternehmer Ranenführer: Adameit habe für das er sich nur schwer fortbewegen könne, mithin ein Fluchtverdacht aus wähnte Grundstück eine Hypothek von 60 000 m. und noch geschlossen sei. Der Angeklagte war sehr niedergeschlagen, er sah 6-7000 m. baar angezahlt. Adamteit habe sich für Abschluß des fehr elend aus und sagte mir, daß es mit ihm sehr bald zu Ende Geschäfts 2000 M. Provisorium von ihm ausbedungen. Er habe gehen werde. Ich suchte ihn zu trösten, Nieß sagte jedoch er fühle, dies auch zugestanden, wenn er einige tausend Mark baar er- daß sein Ende nahe, er könne mir aber nur nochmals die Versicherung halte. Adameit habe sich die 2000 m. Provision selbst abgezogen; geben, daß er unschuldig sei. er( Zeuge) habe sich dies gefallen lassen müssen, da er Geld ge= Erster Staatsanwalt: Ich habe gegen das Plaidoyer braucht habe. des dritten Herrn Vertheidigers nicht das Geringste einzuwenden. Referendar a. D. Wolff: Er könne den Nachweis führen, daß Sch will blos bemerken, daß die Anklagebehörde das Bedie Familie Rosengart durch den Adameit'schen Grundstückskaufstreben hatte, die verhafteten Angeklagten aufs strengste zu isoliren 12 000 M. Schaden gehabt habe. und jede Kommunikation zu verhindern. Von Herrn Rechtsanwalt Brunnenmacher Siemund: Frau Rosengart habe ihm erzählt, Haase, der, so viel ich weiß, ein Verwandter oder wenigstens guter daß sie von dem Grundstücstauf nichts gewußt habe. Als Frau Bekannter des Herrn Rechtsanwalt Lichtenstein ist, haben wir gehört, Rosengart das erste Mal verhaftet war, habe Adameit darüber daß sie gemeinschaftlich die Dertlichkeit in Augenschein genommen mit ihm gesprochen. Er habe zu Adameit gefagt: Glauben Sie und über die Sache tonferirt haben. Wie alsdann die Jfolirung denn, daß Frau Rosengart an dem Morde betheiligt ist? Adameit ausfällt, überlasse ich Ihrem Urtheil.
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Lokales.
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Pflicht der Parteigenossen der übrigen Wahlkreise ist es, an dieser Flugblattverbreitung, sowie den sonstigen Wahlarbeiten im zweiten Kreise regen Antheil zu nehmen. In allen Fällen ist genügende Legitimation mitzuführen.
Sozialdemokratischer Verein für den 5. Berliner Reichs. tage- Wahlkreis. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß am Char freitag eine Herrenpartie nach Grünau stattfindet. Treffpunkt: Morgens 8 Uhr am Bahnhof Alexanderplatz unter den Kolonnaden. Für Nachzügler bis 2 Uhr Nachmittags bei Lindenhayn in Grünau . Um rege Betheiligung bittet Der Vorstand.
Der fozialdemokratische Wahlverein für den sechsten Berliner Reichstags- Wahlkreis veranstaltet am Charfreitag eine u partie nach Bichelswerder. Die Parteigenossen versammeln sich in den Vorstädten um 8 Uhr; der gemeinsame Abmarsch erfolgt punkt 10 Uhr vom Birkenwäldchen, Westend .
Den Vereinsmitgliedern der Schönhauser Vorstabt die Mittheilung, daß die Zahlstelle von Niete, Schliemannstr. 48, nach der Schönhauser Allee 40 bei Behrend verlegt worden ist.
Sechster Wahlkreis. Am Montag, den 3. pril ( 2. Osterfeiertag), Mittags 12 Uhr, finden in Weimann's Voltsgarten, Badstraße 56, und im Swinemünder Gesellschaftshaus, Swinemünderstraße 42, je eine Matinee statt. Es wirken mit die Gesangvereine Nord" und Nordwacht", sowie das Berliner Ull- Trio" und die humoristische Gesellschaft„ Strzelewicz". Um zahlreichen Besuch bittet Das Komitee.
antwortete: Das weiß ich ganz genau. Er sagte darauf: Das wird Rechtsanwalt Haase: Wenn dieser Vorwurf des Herrn Ersten man Frau Rosengart wohl nicht beweisen können. Ada meit Staatsanwalts gegen mich gerichtet war, so muß ich dagegen protebersezte: ich werde die Sache schon machen. Als stiren. Ich habe nichts unternommen, was die Jfolirung irgendwie Frau Rosengart das zweite Mal verhaftet war, begegnete er dem hätte gefährden können. Adameit und dem August Rosengart auf der Chauffee. Adameit Erster Staatsanwalt: Jch erkläre, daß mir jeder Borfragte: Wissen Sie schon das Allerneueste? Dabei lachte jowohl wurf fern gelegen hat, es lag in der Natur der Sache, daß die Adameit als auch August Rosengart recht höhnisch. Bertheidiger beiden Herren Vertheidiger konferirt haben. Ich will nur noch den Rechtsanwalt Dr. Sello: Was mag Adameit wohl unter dem von Herrn Rechtsanwalt Haase erhobenen Vorivurf zurückweisen, daß Allerneuesten" verstanden haben? Zeuge: Ich hatte den Ein- ihm die Einsichtnahme in die Aften verweigert worden sei.do bruck, daß er die Wiederverhaftung der Frau Rosengart in Rechtsanwalt aafe: Jch bemerke, daß ich keinen Vorwurf, Helgoland meinte. Bertheidiger: Damals war gerade fondern lediglich die Thatsache referirend mitgetheilt habe. Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Lichtenstein: Auch ich muß Frau Rosengart in Helgoland verhaftet worden? 8enge: Jawohl. Vertheidiger: Und δα haben Adameit den Vorwurf zurückweisen, daß ich irgend etwas unternommen habe, und August Rosengart höhnisch gelacht?- 8euge: Jawohl. was die Jfolirung hätte verlegen können. Ich bemerke im Uebrigen, Die nächste Lokallifte wird am 23. April herausgegeben. Mit -Kaufmann Wisniewsy: Der Kauf eines Grundstücs fei daß mir bis zum Schluß der Voruntersuchung die Einsichtnahme in theilungen über Aendermugen und Neu- Aufnahmen find bis spätestens allerdings stets mit Gefahren verbunden. Ihm sei die Frau Rofen die Aften verweigert worden ist. gart als eine durchaus anständige Frau bekannt. Erster Staatsanwalt: Ich versichere nochmals, daß mir jeder zum 18. April an Karl Scholz, Wrangelstraße 110, zu richten. Die Lokaltommission. Hierauf wird Arbeiter Neiß als Zeuge aufgerufen und sogleich persönliche Vorwurf fern gelegen hat. Rechtsanwalt Haase: Wenn Freie Volksbühne. Achtung, Mitglieder der 2. und vereidigt. Er bekundet auf Befragen des Präsidenten: Im Jahre in einer Sache mehrere Wertheidiger find, dann würden sie nur ihre 1994 ober 1895 fei er auf dem Rosengart'schen Gute beschäftigt ge- Pflicht verlegen, wenn sie nicht im Intereffe ihrer Klienten gemeinschaft- 5. Abtheilung! Die Vorstellung der 2. Abtheilung( blane wesen. Herr Rosengart sei einmal vom Pferde gestürzt. Da habe lich fonferirten. Ich bemerke im Uebrigen, daß Rieß nichts von der Karten) findet am Sonntag, den 2. April( 1. Osterfeiertag), NachFrau Rosengart gesagt: Schade, daß sich der Kerl nicht sofort das Verhaftung der Frau Rosengart wußte, ich habe ihm aber davon Mit- mittags 23/4 Uhr, im Friedrich Wilhelmstädtischen Genick abgestürzt hat. Ein anderes Mal sei Frau Rosengart zu theilung gemacht. Bertheidiger Rechtsanwalt Dr. Lichtenstein: Theater statt. Der Erbförster" von Otto Ludwig . Die Vorstellung der 5. Abtheilung( gelbe Karten) am zweiten ihm in den Stall gekommen und habe zu ihm gesagt: Mein Herr Kollege, Rieß ist im September 1897 an der LungenschwindMann ist vollständig verrückt. Wenn ihm jemand das Genic ab- sucht gestorben. Sie haben den Rieß noch in den letzten Stunden Osterfeiertag, Montag, den 3. April, im Lessing- Theater:
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