Entfendung einer militärischen Expedition in die Aufruhr-| Kameraben in Stärke von 500 Mann Aufstellung genommen hatten. Jeinem Besizer 2. Stabie- Allenau. efanden sich schon Unter.
Natürlich
gegend von der kaiserlichen Regierung angeordnet worden. Die Major Wanselow aus Gleiwiz hielt eine kurze Ansprache, schriften von Besitzern aus mehrererfern darunter. Expedition, aus der Besatzung von Eintau entnommen, ist von welche in ein dreifaches Hurra auf den höchsten Kriegsherrn aus- unterschrieben auch Leute im Orte e Gewährsmannes. Wer dort an Bord S. M. S.„ Gefion" am 29. d. M. abgegangen." flang. Hierauf ergriff Oberbergrath Hilger das Wort, um dem die Leute und die Verhältnisse hier int, wundert sich darüber nicht. Die„ Times" meldet weiter aus Peking : Ereigniß, welches sich heute vollzog, beredten Ausdruck zu geben. Besonderen Spaß machte es unseren en Sert, zu sehen, wie auch
"
" Die gegen die Ausländer gerichteten Unruhen in der Provinz Er dankte den Beamten der Donnersmardhütte und be- Leute unterschrieben, die bei der letzte Wyl garnicht zur Wahl geShantung haben zur Besetzung der Rhede von Au- tung- wei sonders dem Generaldirektor Hochgesand, sowie dem Vorfizenden des gangen waren und die sich nicht im gingsten um politische Fragen feitens Deutschlands geführt. Die Gefion" ist dort eingetroffen, Aufsichtsrathes Herrn Jarislawsky für das freundliche Entgegen fümmern. Er versichert, daß ganz bemist eine ganze Anzahl von um Mannschaften zu landen, welche nach Its chau marschieren tommen, welches sie den alten Soldaten des ihnen unterstellten Leuten, die die Dankadresse untersciebet haben, als sie ihren und diesen Ort befehen werden, bis China in der Lage ist, Werkes dadurch erwiesen, daß sie denselben den Eintritt in den Namen unter das Schriftstück setzten, teine Ahnung davon hatten, Sicherheit zu bieten dafür, daß es im stande ist, die Ordnung in Kriegerverein ermöglichten. Darauf wies er auf die Devise daß Graf Klinkomström eine Rede gellten, in der er die Socialder Provinz aufrecht zu erhalten." des Fahnenbandes des Zabrzer Kriegerververeins Gottesfurcht, demokratie vernichtete. Vaterlandsliebe und Kameradschaft" hin und forderte die neuauf genommenen Mitglieder auf, dieser Mahnung eingedent zu sein und fich besonders fern von den Socialdemokraten zu halten, denn für diese ist kein Raum in den Kriegervereinen.
Ferner wird gemeldet, daß der Kreuzer Deutschland " am 1. April von Nagasaki in See gegangen ist, Nichtung Kriegsschauplay.
zum
Centrum und Zuchthaus- Vorlage. Sehr zweideutig äußert sich die katholische Köln . Volts Zeitung" über die Zuchthaus- Vorlage. Sie schreibt:
"
Die wangsweise Aufnahme von abhängigen Arbeitern wird zur socialdemokratischen Verseuchung der Kriegervereine einiges beitragen. Niemand kann sich beschweren, wenn auf diese Weise gewonnene" Mitglieder kein Bedenten tragen, socialdemokratisch zu wählen. Es scheint, als ob man die Kriegervereine zu 8wangs innungen gewesener Soldaten erheben will. Auch dieses Mittel wird wider den„ immeren Feind" nichts mützen.
-
Da die Adresse in Schulzenämtern ausgelegt, der Sache also ein amtlicher Anstrich gegeben ist, kann te geringe Bahl von etwas über 600 Unterschriften als ein geradezu lägliches Resultat bezeichnet
werden.
Wie man die deutschen Scharfmacer, tie nach den Berl. Bol. Nachr." vor allem den fortwährende: Kleinkrieg zwischen Arbeiter und Unternehmer zu gunsten der letzteren vom Staate beendigt wissen wollen, im Auslande beurteilt, zeigt folgende Aeußerung des Berliner Korrespondenten des großkapitalistischen„ N. Züricher Ztg.": Storrelpon
" Daß von der Sozialdemokratie ein starker Terrorismus gegenaber nicht sozialdemokratischen Arbeitern geübt wird, haben wir nie geleugnet. Vieles von dem aber, was man Terrorismus nennt, ist eine berechtigte Wahrnehmung eigener Also die politische Grundlage des Reichs ist durch die SocialInteressen und wird auch von Nichtsocialdemokraten, ganz bes Die Abrüftungskonferenz- eine Komödie, über welche demokratie fogar nach diesem Zugeständnis nicht gefährdet. Was es sonders auch von Unternehmern geübt. Einem Gesez, das in bies Recht eingreift, fönnen wir nicht zustimmen. Wo un- wir unser Urteil nicht mehr abzugeben haben wird von mit der wirtschaftlichen Seite für eine Bewandtnis hat, so ist noch deutsche Industrie so gewaltig vorwärts geberechtigter Terrorismus" vorliegt, wäre, ehe man der französischen und englischen Presse genau ebenso beurteilt, niemals die neue Strafparagraphen macht, nachzuweisen, daß die bis wie im allgemeinen von der unfrigen. Wir stellen fest, daß die gangen, der deutsche Handel so unternehmend gewesen, das allgemeine Nationalvermögen so start gewachsen wie während herigen Bestimmungen dagegen nicht ausreichen. bagegen nicht ausreichen. 3ft ein ben Regierungen beider länder nahestehenden Breh der letzten Jahre, und das alles froß der vil bejammerten Preß folcher Nachweis zu führen, so müßten die neuen Be- organe sich, wenn auch in höflicher Form, durchaus skeptisch, Fortschritte der Sozialdemokratie in Deutschland und den beständigen ftimmungen fo gefaßt sein, daß sie erstens nicht auch gegen ja spöttisch verhalten. Stlagen, wonach die deutschen Arbeitgeber angeblich niht mehr Herren berechtigte Interessenwahrnehmung angewendet werden können, Es gilt dies namentlich von dem Pariser Temps", welcher ihrer Fabrit seien und die deutsche Industrie unter der Last ihrer und zweitens nicht bloß Arbeiter, sondern auch jeden anderen, in Fragen der auswärtigen Politit stets den Mantel der Stonzessionen an die Arbeiterwelt zusammenbrechen und international nicht zuletzt den Unternehmer, der Terrorismus übt, genau so treffen. In diesem Falle würde sich ja über das Gesez reden jeweiligen Regierung trägt. In Frankreich hat sich die Nussen - tonfurrenzunfähig werden müffe. laffen. fchwärmerei merklich abgefühlt. Und in England hat Herr Sto ad mit seiner Friedenscampagne so schlechte Geschäfte gemacht, daß er selbst eingestehen mußte, die Bewegung für das Baren- Manifest sei nicht so fräftig geworden, als er gehofft. Mit anderen Worten: sie war ein Fiasko, und ein Fiasto wird die Friedenskonferenz sein.
"
Die Kölnische Volkszeitung" verrät hier schon das Rezept des Umfalls, der für die Möglichkeit vorbereitet wird, daß die Regierung auf die Zuchthausvorlage bestehen sollte. Sie treibt dasselbe Spiel, wie bei der Militärvorlage. Sie berlangt den Nachweis" der Notwendigkeit. Es ist aber befannt, wie leicht sich das Centrum gegenwärtig etwas von der Regierung nachweisen läßt; das Centrum ist auch in dieser Hinsicht sehr gläubig geworden.
1906 Raportion
Die Lügen, die das ganze Jahr hindurch die Scharfmacher- Rotte über die deutsche Arbeiterbewegung verbreitet, müssen den Maim benn doch so angeekelt haben, daß er sich zu ein& Kritik entschloß, wenn er sie auch nur im Auslande äußert.
r
Eine Majestätsbeleidigungs. Chronik fir den Monat März veröffentlicht die Berl. Wolfs- 8tg.". Im gangen sind im März die Liste ist natürlich unvollständig 44 Fälle von Majeftätsbeleidigungen bekannt geworden.. In brißig von diesen ist Bestrafung eingetreten, und zwar sind in Summa 136 Mo- nate Gefängniß 11/8 Jahre und in einem Falle& Wochen Festung verhängt worden. Im ersten Vierteljahr 1899 find alio, soweit bekannt geworden, 129 Majestätsbeleidigi mngen gerichtlich verhandelt oder anhängig gemacht und mit mehr als 38 Jahren Gefängniß geahndet worden.-
=
Eine Umfallsfinte ist ferner die Forderung, daß die Vorlage auch den Unternehmer- Terrorismus einbeziehen solle. ist Hermann Goldheim, der am 1. April fein fünfaig Das ist doch selbstverständlich, aber für die Praris wenn jähriges Jubiläum als Journalist feierte. An diesem Tage zwet dasselbe thun, ist es nicht dasselbe, ist ja Rechtsgrund- vor fünfzig Jahren wurde der junkerlich- militaristischen Reaktion fat!-ziemlich unerheblich. gegenüber die demokratische Urwähler- Zeitung" gegründet, aus der Des Kaisers Glückwunsch. Der Kaiser hat em den Fürsten Wir stellen fest: Die Kölnische Volkszeitung" nimmt nicht einige Jahre später die Volkszeitung" wurde. Umunterbrochen zu Hohenlohe zum 80. Geburtstage folgendes Glüdwunsch- Telegramm die socialpolitisch allein würdige Haltung ein: Das angekündigte die fünfzig Jahre hindurch war Holdheim Redakteur ber gerichtet:" Ich freue mich. Eurer Durchlaucht zur heutigen BollGesetz sei unter allen Umständen überflüssig und zu verwerfen, Beitung. Als Dreiundzwanzigjährigen hatte ihn die Märzbewegung endung Ihres achtzigsten Lebensjahres meine wärmsteit Glückwünsche weil die heutigen Gesetze, wie Tausende von Fällen beweisen, auf die Berliner Barrikaden geführt. Er gehörte zu denen, die aussprechen zu können. Gott der Herr hat Sie in Ihrem Leben nicht nur völlig genügen, um terroristische Ausschreitungen zu am 19. März als Gefangene nach Spandau transportiert wurden. und in Ihrer Arbeit bisher sichtbar gesegnet. Er wolle Ihnen auch ahnden, sondern auch um die Koalitionsfreiheit schwer zu bells Beitungsredakteur hat Holdheim dann mehr als fünzigmal vor ferner Gesundheit und Kraft verleihen, damit Ihre ausgezeichneten drohen. Gericht gestanden und ist cirta 25 mal zu Freiheitsstrafen verurteilt Dienste mir und dem Vaterlande noch lange erhalten bleiben mögen. worden. Aber immer hat er ausgehalten und er steht noch heute rüftig an demselben Blaze, auf den er sich vor fünfzig Jahren geftellt. Er ist zeitlebens ein waderer Kämpfer für die Demokratie geblieben und verdient in unserer streberhaften Zeit ein warmes
Statt dessen sieht das Centrum Nachweisen" entgegen. Das läßt das Schlimmste befürchten für die Taktik der- Führer; denn daß die Centrums wähler zum größten Theil nichts von der Zuchthausvorlage wissen wollen, ist zweifellos.
Eine ,, Maffentanfe".
In den Kriegerverein 8abrae wurden am Sonntage 615 Berg und Hüttenarbeiter der DonnersmardSütte in feierlicher Weise als Mitglieder auf genommen und dadurch der Verein auf eine Kopfstärke von 1200 Mann gebracht.
Wort der Anerkennung.
Die Getreuen von Gerbauen.
Ich weiß mich eins mit meinen hohen Verbündeten und dem ganzen deutschen Volte, wenn ich Ihnen auch an Ihrem heutigen Ehrentage die Gefühle tiefempfundenen Dantes zum Ausdruck bringe für die aufopfernde Treue, mit welcher Sie als ein leuchtendes Vorbild Ihres so verantwortungsvollen Amtes walten. Ihr wohlgeneigter Wilhelm, I. R." Hohenlohe hat also fein bestes Geburtstagsgeschent richt er
halten.
-
Man schreibt uns aus Ostpreußen : Die Dantabreffe der 657 Ge- Die Zwangssprache. Die Regierung germanifie wieder treuen aus den Kreisen Gerdauen und Friedland an den Grafen fräftig. Der„ Bolts- Beitung" wird aus Bromberg gemelt Den Klindowström, über die auch Herr v. Podbielski hochgradig entzückt sämtlichen Bahnbeamten, Bahnarbeitern, sowie Beanten und war, ist in einer Weise zu stande gekommen, daß der edle Staats- Arbeitern des Proviantamts ist von den vorgesetzten Denststellen streich- Graf nicht die geringste Ursache hatte, auf diese Bolts- Kund- der fernere Gebrauch der polnischen Sprache im erkehr Der„ Oberschlesische Anzeiger" berichtet hierüber: Die Donners gebung" zu pochen, abgesehen davon, daß einem solchen Aristokraten untereinander streng untersagt worden, benso das mardhütte hatte zur Feier dieses Ereignisses Flaggenschmud an an der Popularität, selbst in Gerdauen , nichts liegen sollte. Ein polnische Grüßen auf der Straße und das Abonnement auf polnische gelegt und auf dem Plage hinter dem Verwaltungsgebäude Parteigenoffe dem Kreise Friedland theilt mit, daß Zeitungen. Die Uebertretung des Verbots zieht sofortige Dienst Das polnische Denten aber tom nicht eine Rednertribüne aufschlagen lassen, woselbst der Festakt vor sich in seinem Dorfe allen Besitzern eine Einladung übermittelt entlassung nach sich! ging. Um 3 Uhr rückte der Kriegerverein in Stärke von etwa wurde, ins Schulzenamt zu tommen, da etwas verboten werden, und dieses wird umsomehr zunehmen, je eifriger 600 Mann mit der Kapelle der Königin Louisengrube und dem Wichtiges zu unterschreiben sei. Unser Genoffe, ein man das Polentum zu unterdrücken sucht. Das Deutsche muß der Offizierkorps an der Spige mit seinen beiden Fahnen durch die tleiner Befiger, ging mit den übrigen dann auch zum Schulzen. Bevölferung ja unter diesen Umständen wie eine 8 wangsjade Straßen nach dem Festplatze, woselbst die neu aufzunehmenden Dort wurde ihnen die bekannte Adresse vorgelegt, unterzeichnet von erscheinen, in die natürlich niemand freiwillig hinein will. Verfassungsentwurf enthaltene absolute Beto des Reichsober- und am 3. April, mittags 12 Uhr, hatten fie feierliche Audienz beim hauptes in ein bloß fufpensives verwandelt werde, das heißt, Könige. Es erschien als fein gutes 8eichen, daß die Gesandten werden sollte, die dreimal vom Reichstag angenommen worden sei. Wagen zur Auffahrt am Schlosse zur Verfügung. Die Hofdienerschaft, Ebenso verlangten sie für ihren Uebertritt zu den Erbkaiserlichen die immer einen feinen Instinkt für die Stimmungen ihrer Herren das allgemeine Wahlrecht. Die Gagernschen waren hierzu hat, empfing die Abordnung des deutschen Parlaments nur mit hlecht bereit. verhehlter Kälte. Als Präsident Simson während des Warten im Am 28. März war die entscheidende Abstimmung, die die An- Vorraum ein Glas Wasser begehrte, bedauerte der Sakai, daß ein nahme der Verfassung und des Erbtaisertums ergab. solches nicht zur Hand ſei. Dann kam man zur Kaiserwahl. Die Oesterreicher, Bayern , Der König empfing die Deputation im großen Rittersaal, inter Ultramontanen und viele Mitglieder der Linken riefen: Ich wähle dem Thronhimmel stehend, umgeben von den Prinzen, Ministern und nicht! oder auch: Ich wähle feinen Fürsten! Ich wähle feinen erb- Generalen. Auf die Anrede Simsons und Ueberreichung des Textes lichen Raiser! Die Mehrheit antwortete jedoch: Friedrich Wilhelm , der Reichsverfassung antwortete der König in freier Rede: König von Preußen! Nach geschehener Wahl ließ sich der Präsident der Versammlung, Simson, also vernehmen:
Die Kaiserwahl vor fünfzig Jahren. baß auch gegen den Widerspruch des Kaiſers eine Maßregel Gefes nicht in Hofwagen abgeholt wurden. Die Stadt Berlin ſtellte ihnen
Am 2. April 1849, also hente vor fünfzig Jahren, traf eine große und feierliche Deputation in Berlin ein, um dem König von Breußen, Friedrich Wilhelm IV. , die deutsche Kaiserkrone anzutragen. Es waren dreiunddreißig würdige Männer, die in Berlin erschienen, und ihr Auftraggeber war die Frankfurter Paulskirchen - Versammlung, das erste deutsche Parlament, das seit dem Sommer 1848 versammelt war, um dem deutschen Volke die heißersehnte Einheit und Freiheit zu verschaffen.
Das also war der Ausgang der im März 1848 emporgelohten Revolution, daß man nun auszog, einen neuen Kaiser zu füren! Es hatte so kommen müssen, nachdem es die deutsche National bersammlung und das deutsche Bürgerthum nicht verstanden hatten, bie im Märzfturme 1848 schnell errungene Machtstellung zu be Haupten und auszunüßen. Das Bürgertum war nach furzem Aufflammen wieder lau und bequem geworden. Und die Nationalbersammlung, die von Anfang an mehr gründlich und bedächtig als feurig zu Werke gegangen war, hatte ihre Aufgabe darin er blickt, die„ Revolution zu schließen" und hatte bei ihren Arbeiten nach Oben geschielt, was wohl die drei Duhend deutschen Fürsten dazu sagen würden. So war man denn nach und nach dahin geYangt, daß das neue Deutsche Reich eine monarchische Spike, einen Saifer, haben müsse.
11
"
Die mehr oder weniger demokratische, zum Teil sogar republitanische Linte der Paulskirchen - Versammlung hatte leiden schaftlich widersprochen widersprochen und hatte fich schließlich auf die Seite der österreichischen Großdeutschen" geschlagen, die den Staat Defterreich mit in den neu zu begründenden deutschen Bundesstaat aufnehmen wollten, während die von Heinrich von Gagern geführten Erbkaiserlichen" die Interessen dieses neuen deutschen Staatengebildes nicht mit denen der nichtdeutschen Bestandteile der österreichischen Monarchie verquiden wollten. Um diesen Widerstand gegen die österreichischen Wünsche durchführen zu können, mußte sich Die Partei notwendig an die preußische Macht anlehnen, bie einzig befähigt war, der österreichischen eventuell gegenzutreten. So kann man denn glücklich zu dem Antrage, den König von Preußen zum deutschen Kaiser zu füiren.
-
Die 290 abgegebenen Stimmen haben sich sämtlich auf den König von Preußen Friedrich Wilhelm IV., ver einigt. 248 Mitglieder haben sich der Wahl enthalten. Die ver faffunggebende deutsche Reichsversammlung hat also in ihrer 196. öffentlichen Sizing Mittwoch, den 28. März des Jahres 1848, auf Grund der von ihr beschlossenen, angenommenen und ver fundeten Reichsverfassung die in derselben begründete erbliche Kaiserwürde auf den König von Preußen, Friedrich Wilhelm IV. übertragen. Möge der deutsche Fürst, der wiederholt und öffentlich in unvergessenen Worten den warmen Herzschlag für die deutsche Sache sein kostbares mütterliches Erbe genannt hat, sich nun als Schutz und Schirm der Einheit, der Freiheit, der Größe unseres Vaterlandes bewähren, nachdem eine Versammlung, aus dem Gesammtivillen der Nation hervor. gegangen, wie feine, die je auf deutschem Boden tagte, ihn an deren Spize gerufen hat. An unserem edlen Volt aber möge, wenn es auf die Erhebung des Jahres 1848 und auf ihr nun erreichtes Ziel zurüdblidt, der Ausspruch des Dichters zur Wahrheit werden, dessen Wiege vor jest fast einem Jahrhundert, in dieser alten Kaiserstadt gestanden hat:
-V
Nicht den Deutschen geziemt es, die fürchterliche Bewegung giellos fortzuleiten, zu schwanken hierhin und dorthin. Dies ist unser; so lagt uns sprechen und fest es behalten. Gott sei mit Deutschland und seinem neugewählten Kaiser!" In der Paulskirche erhob sich nach diesen Worten ein stürmisches Hochrufen. Auf ihrem Turm und dann von allen übrigen Türmen Frankfurts läuteten die Glocken und die Kanonen donnerten in den Glockenklang. Die freudige Aufregung, daß man mun wieder einen Kaiser hatte, follte jedoch vergeblich sein.
Die Botschaft, als deren Träger Sie zu mir gekommen find, hat mich tief ergriffen. Sie hat meinen Blick auf den König der Könige gelentt; solch ein Blid macht das Auge flar und das Herz gewiß.
In dem Beschluß der deutschen Nationalversammlung erkenne ich die Stimme der Vertreter des deutschen Volts. Dieser Nuf giebt mir ein Anrecht, dessen Wert ich zu schätzen weiß. Ich hin bereit, durch die That zu beweisen, daß die Männer fich nicht geirrt haben, welche ihre Zuversicht auf meine Hingebung, uf meine Treue, auf meine Liebe zum gemeinsamen deutschen Water lande stützen.
Aber ich würde ihr Vertrauen nicht rechtfertigen, ich würde dem Sinn des deutschen Wolfes nicht entsprechen, ich würde Deutschlands Einheit nicht aufrichten, wollte ich mit Verlegung heiliger Nechte ohne das freie Einverständnis der gekrönten Häupter, der Fürsten und der freien Städte Deutschlands eine Entschließung fassen, welche für sie und die von ihnen regierten deutschen Stämme die entschiedensten Folgen haben muß.
An den Regierungen der einzelnen deutschen Staaten wird es baher jegt sein, in gemeinsamer Beratung zu prüfen, ob bie Verfassung dem Einzelnen wie dem Ganzen frommt."
Die ganze Verfassungsarbeit des fich fouverän glaubende Frankfurter Parlaments wurde also vom Stönig nur als Entwu1: f behandelt, und den Fürsten wurde das Recht zugesprochen, 2 prüfen, ob sie etwas und was sie von der Verfassung annehme wollten. Auf diesem Wege war aber nach den Erfahrungen de Nationalversammlung nichts zu erreichen. Und so mußte das Ver fassungswert als gescheitert betrachtet werden.
ünter diesen Verhandlungen war der März herangekommen. Da that Desterreich einen Schritt, der einen Umschwung zu seinen Die Deputation beriet hin und her, was nun zu thun. Endlic Ungunsten in der Versammlung herbeiführte. Am 4. März wurde in teilte sie der preußischen Regierung mit, daß sie die Antwort des Defterreich mit Umgebung des hierzu berufenen Reichstages eine Königs als eine ablehnende auffaffe. Gleichwohl wohnten die Herre Berfassung oftroyirt. Und gleichzeitig wurde von Olmüz aus das Dreiunddreißig Mitglieder der Paulskirche, an der Spite ihr noch mehreren ihnen zu Ehren gegebenen höfifchen Festen bei. Wa Verlangen an die Baulskirche gerichtet, den österreichischen Gesamt- Bräsident Simson, brachen am 80. März auf, um dem König von der König glaubte, sich gegen fie erlauben zu dürfen, geht daran staat mit den nichtdeutschen Bestandtheilen in den deutschen Bruder Breußen die Krone anzutragen. Man fuhr gen Köln den Shein hervor, daß er bei einem Empfang lachend an den Abgeordnete staat aufzunehmen. Der zu begründende deutsche Bundesstaat solle hinunter. Jedoch der Empfang längs des Stromes war überaus Riesser aus Hamburg , einen jüdischen Herrn, die Worte richtete on einem Direttorium verwaltet werden, dem ein von den Ständen tühl. Die überwiegend demokratische oder republikanische Be- Nicht wahr, Herr Doktor, Sie sind doch auch überzeugt, daß ich d Regierungen gewähltes Staatenhaus zur Seite stehen solle. völterung jener westlichen Landesteile fühlte sich sehr ent- Berfaffung nicht un beschnitten annehmen konnte." us allgemeinen Wahlen hervorgegangenes Boltshaus wurde täuscht über dieses Resultat der Revolution. In Köln wurde Am 5. April verließen die Frankfurter Herren die preußisc den Kaisermachern aus Frankfurt eine feierliche Kagenmufit Hauptstadt. Sie nahmen ihren Rückweg durch Thüringen und Heffe läne der österreichischen Regierung stimmten auch einen dargebracht. Freundlicher wurde die Deputation auf der weiteren In dem demokratischen Hanau wurde den Kaisermachern durch Kage fratischen Männer der Linten um. Sie erflärten Reise durch die hannoverschen, braunschweigischen und preußischen mufiten übel mitgespielt. für den preußischen Kaiser zu stimmen, wenn das im Städte aufgenommen. Am 2. April trafen die Herren in Berlin ein