Sette 4 Freitag, 7. Juki 1938 fit. 166 W TskWskl heim Woeennen in MM Rennfahrer Theimer überführt einen Soldaten und einen Arbeiter. A ö n i g g r 8 5. Juli. Heute nachmittags ram eS In Königarätz beim Training für das morgige Automobilrenne» auf dem Großen Platz zu einem tragischen Automobilunfall. Dem Rennfahrer Theimer versagte die Steue­rung den Dienst und der Wagen fuhr aus den Gehsteig, wobei der Fliegersoldat Wenzel 81 i p» n, der Wachtdienst versah, zu Boden geschleu­dert und getötet wurde. Der Wagen fuhr dann auf die andere Straßenseite, wobei der Arbeiter Alois Kriöensky aus Königgrätz getötet und der Beamte Polak aus Novy Hradcc Kralovö am Kopf und am Fuße verletzt wurde. Der Rennfahrer erlitt ganz geringfügige Verletzungen. Die beiden Getöteten find ver­heiratet. Ern zweiter Unfall ereignete sich in der Kurve beim Grandhotel, wo sich daS Automobil des Rennfahrers T a gesneuigkeiten Eine Mutter ertrankt im Wahnsinn ihre drei Kinder! Wilna . 5. Juli. An der Ortschaft Jur« ganee brach in einem Bauernhause Feuer auS. Beim Anblick des Brandes erlitt die Bäuerin Jurgowa einen Wahnfinnsanfall und schleuderte ihre zwei kleinen Kin­der in den Brunnen, so daß sie ertran» len. Rach der Tat begab sich die Wahnsinnige mit ihrer sechsjährigen Tochter zum be­nachbarten Fluß, wo sie auch diese ertränkte. Die Jurgowa wurde verhaftet. Lalbas Geschwader in Zsland. London -Derry , 5. Juli. G-'nerol Balbo ist heute mit seinem Flugzeuggeschwader um 13 Uhr in der Richtung Island gestartet. Rejkjavik , 5. Juli. Tas Flugzeuggeschwader Balbos passierte um 16.05 Uhr die Westmanna- Jnfel. Die Ankunft in Rejkajvik erfolgte um 16.55 Uhr. Drei junge Menschen durch ein Feuerwerk getötet. Bautzen , 6. Juli. Auf der Bautzener Schießbleiche ereignete sich bei einem Feuerwerk eine katastrophale Explosion. Als gegen dreivier­tel zehn Uhr abend die sogenannten großen Ka­nonenschläge abgebrannt werden sollten, explo­dierte plötzlich ein Böllerschuß, der auS einem Eisenrohr bestand, das mit Pulver gefüllt war. Durch die umherfliegenden Eisenstucke wurde einem 18jährigen Mädchen der Hals a u f g e r i s s e n, so daß deren Tod auf der Stelle eintrat. Außerdem wurden ein vierjähri­ger und ein achtjähriger Schüler so schwer verwundet, daß sie bald nach ihrer Einlie­ferung ins Stadtkrankenhous verstorben. Sechs Personen wurden weniger schwer ver­wundet. Bei ihnen besteht keine Lebensgesahr. Der Feuerwerker Schöne aus Sohland , der da- Feuerwerk lieferte und abbrannte, wurde von der Bautzener Polizei in Hast genommen. An Wiener Bostamt von Banditen überfallen. 21.000 Schilling geraubt und im Auto entflohen. W i e n. 6. Juli. Dienstag nachmittags gegen secks Uhr überfiele« drei junge Burschen ein kleines Filialpostamt auf dem Sonnberg­platz, bedrohten mit vorgehaltenenPisto- len die beiden dort beschäftigten Beamtinnen und raubten auS der Geldlade einen Betrag von fast 22.000 Schilling. Dann fuhren sie in einem bereitstehenden Auto davon, ohne eingeholt wer­den zu können. Der Raub war sehr sorgfältig vor­bereitet worden. Kurz vor dem Ileberfall wurde das Postanzt augerufen und der Beamtin Märzbacher der Auftrag erteilt, den Hilfs­beamten au fei»anderes Postamt zu schicken, wofür ihr eine Ersahkrast zur Ver­fügung gestellt werden sollte. Kurz darauf er­schien ein etwa dreißigjähriger Mann, der sich als der angeblich von der Postdirektion geschickte Ersatzhilssbeamte vorstellte. Er trug tatsächlich eine Postlerunisorm. Wenige Minuten später kamen dann zwei andere Burschen, die so­fort in den Beamtenraum eindrangen und das Geld raubten. Bewohner des KanseS, in welchem das Post­amt untergebracht ist, sagten aus, daß daS Auto, mit welchem die Banditen flüchteten, schon am Samstag und Montag in der Nähe gesehen wurde. Auch das bestätigt, daß der Raub von langer Hand geplant war. 8 Todesopfer eines hauseinftnrzes Kairo , 6. Juli. (Reuter.) In H e l u a n stürzte gestern unter ohrenbetäubendem Lärm ein Wohngebäude ein. Unter den Trümmern wurde eine im Gebäude versammelte okkultistische Gesellschaft begraben. Acht Frauen wurden auf der Stelle getötet, sechs andere F r a u e n wurden schwer verwundet. DaS Haus stürzte eben in dem Augenblick zusainmen, I-.i-.l a überschlug, wobei ASka leicht ver­letzt wurde. 18 Verwundete bei einem Omnibus- Unglück. Düsseldorf , 5. Juli. Ein sechLachsiger Omni­bus, in dem sich ungefähr 45 Frauen des evan­gelischen Frauenvereines in Walsum befanden, ist heute mittag» a«S bisher noch nicht aufge­klärter Ursache eine Böschung h i n a b g e- stürzt. Bon den Insassen wurden 18 Perso­nen zum Teil schwer verletzt und mußten dem Krankenhaus zugefiihrt werden. 12 weitere Per­sonen wurden leichter verletzt. als die Bereinigung ihre rituellen Zeremonien zwecks Niederschlagung böser Ele­mente abhielt. Bier Todesurteile in Berlin . Berlin , 6, Juli. (Wolff.) Im Prozeß gegen die Berliner BerkehrSgesellschafträu- b e r wurde heute daü Urteil verkündet: Die An- geklagten Hildebrandt, Hoheisel, Willi Krebs und Achtonhagen wurden wegen gemeinschaftlichen Mordes, begangen in Tatein­heit mit gemeinschaftlichem schweren Raltbe mit Todesverfolg, mit dem Tode bestraft. Der An­geklagte Wienka erhielt lebenslängliches Zucht­haus; Höhne sieben Jabre Gefängnis und Max Krebs, der Bruder des Willi Krebs, zehn Jahre Zuchthaus. Der Angeklagte Klann wurde wegen Hehle­rei zu vier Jahren Gefängnis und Stach wegen Hehlerei zu sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Bühnenpräsident" Röhm ... Es ist unter dem barbarischen Regime der.Totalität gewiß schon manches scheinbar Unmögliche möglich ge­worden; aber was jetzt auS München berich­tet wird, müßte eigentlich auch die fanatischesten Heilruser der braunen Edelstatisterie zu einem bedenklichen Schütteln des KopfeS veranlassen. Ernst Röhm , der Cl>es deS Stabes der SA, hat daS Präsidium der deutschen Bühne, Landes­verband Bayern , übernommen. Herr Röhm, der genießerischeBolivianer" mit dem um unS diskret auszudrücken ausgeprägtenindivi- duolerotischen" Komplex, als segncitder Protektor der gleichgeschalteten Muse das ist ein satiri­scher Vorwurf, wie ihn auch der gewiegteste Dramatiker nicht gerissener erfinden könnte! Man muß diesen Mann mit der niedrigen Stirn und dem stuntpfen Feldwebelgesicht einmal agieren gesehen haben, um die ganze Tragikomik dieses moralischen Zusammenbruchs empfinden zu können. Dieser dekadent-krampfhafte Militär, von dem selbst die engere Garde deSFührers" instinktiv abzurücken pflegt, wenn er körperlich in Erscheinung tritt, schwebt nun als milder Kulturengel über den verödeten Theaterhäusern Deutschland », an denen gesinnungSeisrige Dilet­tanten mit dem gesetzlich geprüften Stammbaum die Gesetze der Dramatik schrankenlos notzüch­tigen dürfen, wenn mir die kärgliche Pointe der schreibenden KuliS auf die Verherrlichung des Dem BrüsselerPeuple " entnehmen wir folgenden unzweifelhaften Bericht: Ein auü Deutschland zurückgekehrter Genosse übermittelte Uns ein vom 9. Mai datiertes Do­kument, das im vosien Wortlaut wiedergegeben zu werden verdient. Denn es jeißt, bis zu wel­chem Grade geistiger Niedrigkeit ein großes Volk hinabsinken kann, wenn es durch den FasciSmus fanatisiert wurde; ein Volk, von dem nicht mit Unrecht gilt, daß es die Wissenschaft und den Menschheitsgedanken bereichert hat. Es handelt sich um eine an die^Herren Mitglieder des Prosefsorenkollegiums der Univer­ sität Frankfurt " gerichtete Kundmachung. Hier der Text im Wortlaute: UniversitSt Johann Wolfgang Goethe , Frankfurt . Frankfurt , de» Mai 1933. Das Studentenkorp« lädt di« Gesamtheit des Profefforenkollegium» zu der Verbrennung der marxistischen und korruptionistischen Schriften ein, die Mittwoch abend, den 10. Mai auf dem Römer­berg stattfinden wird. Die Studenten würden eS im Hinblick auf die große symbolische Bedeutung dieser Zeremonie be­grüßen, die Gesamtheit der Profefsorenschast dort zu sehe». Ich lade daher die Kollogen ei», zahlreich daran teilzunehmen. Abmarsch: von der Universität aus den Römerberg Mittwoch abend um 20 Uhr, mit Musik. Die Korporattonen werden in Uniformen daran teilnehme», ebenso die SA -Bataillone. Der Rektor: Krieck . Der Name Goethes auf dem Kopf eines solchen Dokumentes, die ganze militärische Aus­regierenden Gummiknüppel » hinausläuft. Das deutsche Tina ter, einst wegweisend und beispiel­haft sür die Kunst der ganzen Welt, vegetiert heute unter dem Szepter der Tyrannei. Welch' eine Schändung höchster Tradition, wenn ein Röhm wirklich, ein Röhm al»Bühnen­präsident" figurieren darf. Die ganze Ungcistig- keit de» nationalsozialistischen Mittelalters mani- sestiert sich in der Erncimung eines solchen Bühnenpräsidenten". Neber ein schwere» Autounglück, das sich in der Rächt zum Donnerstage in Schönborn bei Warnsdorf an der gefährlichen Straßen­kreuzung beimAlten Gericht" ereignete, er­halten wir kurz vor Blattschluß einige, aller­dings noch unvollständige Mitteiluitgen. Nach denselben gab cs zwischen einem aus der Rich­tung Warnsdorf konnnenden Schönlinder Horch- Wagen und einem aus der Richtung Nieder­grund kommenden mit Salat beladenem Nieder­einsiedler Lastkraftwagen eine Kollision, deren Ursache und Verlauf noch aufzuklärcn sein wird. Das Lastauto ist umgeworfen worden, dabei ist einer mit im Wagen sitzenden Frau der Volant in die linke Bauchseite derart eingedrunoen, daß, um die Unglückliche zu befreien, der Volant abgesägt werden muhte. Soweit die uns gewor­denen Mitteilungen, die wir in der nächsten Numprer ergänzen werden. Soldatenselbstmord. Im einem Hotel in Brünn schoß sich heute mittags der 25jährige Soldat des 58. Ärtillerie-Reg. Johann Kab­le L c k a»ls dem Militärgewehr in die rechte Lungenseite. Er erlag seiner Verletzung kurz nach der Einlieferung in das KrankeichauS. DaS Motiv seiner Verzweiflungstat ist in Unglück- kicher Liebe zu suchen. TranSozeanslug Amerika Persien. Wie .HavaS aus New fsiork meldet, haben die sranzö- lschen Flieger Rossi und C o d o S alle Bor- bereitungen fiir den TranSozeanflug Amerika Persien getroffen. Dom S. Wetter. Wahrscheinliches Wet­ter heute: Bewöllungsabnahme, etwas wärmer, Nordostwind. Wetteraussichten für morgen: Wechselnd bewölkt und im ganzen wärmer. Fllegertod durch Autounfall. In Paris ist einer der besten französischen Rekordflieger,.Henri R o b i d a, nach einer infolge eines kürzlichen Automobilunsalles notwendig gewordenen Ope­ration im Alter von 30 Jahren gestorben. 2000 englische Marineure in jugoslawischen Hafen. Außer der bereit» in den jugoflawischen Häsen Spalato und Sebenieo vor Anker gegan­genen Schiffseinheit der britischen Mittelmeer­flotte werden in den jugoflawischen Seehäfen im Sommer dieses Jahres noch wettere 61 Schiffs­einheiten der britischen Kriegsmarine mit mehr als 20.000 Seeoffizieren und Matrosen ein­treffen. Die Philharmonie in Liverpool ist Mitt­woch durch Großfeuer völlig zerstört worden. Katastrophe eine» Sportslugzeugs. lieber dem bekannten Tennisplatz des Blou-Weiß-Klubs in B e r I i n-Grünewald stürzte gestern vormit­tag ein Sportflugzeug ab. E'ne Insassin wurde getötet, ein Mann schwer ver­wundet. lieber die Identität der Personen und die Herkunft des Apparates besteht im Augenblick noch keine'Klarheit. Schuieflng und Anny Ondra Vermählte. Eyvcttmeifter Max Schmeling und Anny Ondra , die iii Prag geborene Filmdiva, wurden gestern vor­mittags in Chorlottenburg standesamtlich getraut. drucksweise(Abmarsch"), diese Mischung von UniversitätSprofesioren und Nazibataillonen und und die Unterschrift des Rektors, das alles gibt so bemerkt dazu derPeuple " diesem Do­kument seinen ungeheuerlichen Charakter. Und das Blatt fügt hinzu: Selbstverständ- lich wurden von der Universität Frankfurt sowie von den übrigen Hochschulen die Juden entfernt. Einst, im Jahre 1903, hat diese Universität zehn Millionen Mark von einem namhaften Juden, Ellison Speyer, bekommen. Später gab ein anderer Jude, Moritz Oppenheimer, derselben Universität eine Summe von einer Mil­lion Mark zur Errichtung einer Lehrkanzel sür theoretische Physik. Seine B ü st e wurde aus dyn Räumen der Universität entfernt. Man erzählt, daß er aus Verzweiflung S e l b st m o rH beging. Das zitierte Blatt verzeichnet weiter, daß zur selben Zeit'Dr. Friedländer, der Chefkon­servator des Kaiser-Friedrich-Museums in Berlin , brutal seiner Funktionen entkleidet tvurde, weil er Jude ist. Es gibt wahrscheinlich keinen Men­schen aus der Welt, der von der primitiven flämi­schen Kunst mehr versteht als er. Es waren Juden, die die Museen Berlins am reichlichsten beschenkten. Und so zahlt man es ihnen nun zurück. Und derPeuple " erhebt folgende Frage: Was taten und was tun die, Intellektuellen der ganzen Welt angesichts einer solchen Orgie von Gewalttaten? Man müßte jenen Deutschen die kalte Schulter zeigen, die alles das hinnehmen, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne zu prote­stieren und die nachher sich auf internationalen Tagungen breitmachen... gugsentgleifung und Verbrechen. Wien , 6. Juli. Unweit von Mank fiihr eine Berschubgarnitur auf ein Hindernis auf, wobei zwei Waggons entgleisten. Kurz daraus hihi eine aus Mauk zur Unfallstelle entsandte Drei- sine auf einen Steinhaufen auf, der von verbrc. cherischer Hand auf da« Geleise gelegt Woche» war. Der StationSvorstand von Mauk Felber wurde in weitem Bogen aus der Draisine schleudert und erlitt beim Sturz in den& schuugSgraben schwere Verletzungen. Schweres Autounglück. Pilsen , 6. Juli. Donnerstag früh fuhr aus der Staatsstraße von Pilsen nach Prag ein Per­sonenauto TypAero", das von dem 19jährigen Studenten der Staatlichen Industrieschule Her­bert Wagner aus Asch gelenkt wurde. Hinter dem Pilsner Zentralfriedhof geriet der Wagen ins Schleudern und stieß gegen einen Randstein, wo­bei Wagner aus dem Auto geschleudert wurde. Er blieb bewußtlos liegen. Bon dem Auto wuche die 26jichrige Elisabeth Jbr aus lljezd bei Pil- scn erfaßt und so schwer am Beine verletzt, daß eS im Pilsner KrankeichauS sofort amputiert werden mußte. Statistik der Untergangs. Die Aushungerung des deutsche» Judentums. Nachdem die Pogromnazis chrer Juden­boykott-Attacke voni 1. April die überstürzte Kapitulation folgen lassen mußten, haben sie ge­lernt, mit stilleren, aber deshalb auch wirksame­ren Mechoden der jüdischen Konkurrenz an den Hals zu gehen. Man boykottiert nicht mehr mit lärmeichen Propagandagesten, man hungert die Frenrdrasstgen" systematisch aus. Dieser Abwürgungsprozeß vollzieht sich, gleichsam an der Peripherie des erbarmungslosen Kultur- und RassenkampfeS, den die braune Barbarei entfesselt hat, mit unheimlicher, un­fehlbar zerstörender Konsequenz. Ein Blick in die Nr. 5 des natürlich gleichgeschalteten Ber­ liner Konfektionär" vom 5. Juli, der größten deutschen Fachzeitschrift des Textilhandcls, zeigt daS in ihrer RnbrikKonkurse und Insolven­zen" durch die Unbestechlichkeit des statistischen Materials in erschütternder Deutlichkeit. Bon den ilnterZahlungsschwierigkeiten" veröfsent- lichten 44 Firmen sind mindestens 23 jüdisch. Siebenilleu eröffnete Konkurse" werden ver­zeichnet; die betroffenen Firmen sind sämtlich Misch. Bon den acht Firmen, die in der Rubrik Neueröffnete Vergleichsverfahren" geführt wer­den, sind 6 nichtarrsch; von 11 Firmen, die un­terLauserche Vergleichsverfahren" verzeichnet sind, besitzen nur drei daS staatlich patentierte Rassediplom. Bei denlaufenden Konkursen" schließlich werden 12 Firmen aufgeführt. Sechs von ihnen sind jüdisch. So führen die tapferen Rassekämpfcr der braunen Unzivilisation unbarmherzig den Blok- kadekrieg gegen die jüdische Bevölkerung. Infolge derGleichschaltung" ist die Auflage de» berliner Tageblatt" von 120.000 auf weniger als 50.000 gesunken. Vor dem Hun- nenreginient war dieses große Tagblatt sehr stack im Auslande verbreitet. Heute hat eS nicht nur seine ausländischen Abnehmer eingebüßt, sondern auch viele inländische Leser verloren. Das gleiche ist bei der im gleichen Verlag erscheinendenB e r- liner Volkszeitung" der Fall, Und ebenso sind andere, vor derGleichschaltung" weit verbreitete seriös« bürgerliche Zeitungen in­folge des Rückganges der Abnehmerzahl schwer bedroht. Aber auch die ausgesprochenen Nazi­zeitungen gehen in der Auslage stark zurück. Bor allem ist eS bei diesen der Straßenverkauf, der nahezu ganz ausgehört hat. Während aber die Nazipresse aus staatlichen Mitteln finanziell über Waller gehalten wird, stehen andere Verlage vor der Liquidation. DaSBerliner Tageblatt" sowohl wie dieBerliner Bolkszeitung" und alle anderen im Mosse -Berlag erscheinenden Bfätter sollen ein­gestellt und auch der Buchverlag sowie der Adreß- bücherverlag sollen nicht weitergeführt werden. Deutschland hat 66.1 Millionen Einwohner. Nach den soeben im statistischen Reichsamt zu­sammengestellten vorläufigen Ergebnissen der Volkszählung vom 16. Juni 1933 betragt die ortSanwesvnoe Bevölkerung des Deutschen Reiches ohne Saargebiet 65.3 Millionen Einwohner. Zu­sammen mit rund 800.000 Einwohnern deS Saar­gebietes, in dem nicht gezählt werden konnte, be­ziffert sich die Rcichöbevolkerung aus 66.1 Mil­lionen Einwohner. Dieses Ergebnis bleibt um 1.7 Millionen hinter der Einwohnerzahl deS Deut­schen Reiches vor dem Weltkriege zurück. Vom Rundfunk Empfehlenswertes aus den Programmen. Freitag; Prag : 10.10 Konzert. 12.10 Schallplatien. 18.30 Deutsche Sendung: Arbeiterfunk: Rudolf Storch: Der Arbeitersport in der Tschechoslowakischen Republik und sein« internationalen Beziehungen; Bericht vom Arbeitsmarkt. 1925 Konzert des Salon­orchesters. 20.20 Cembalokonzert. 20.45 Violin­konzert. vrün«: 14.50 Konzert. 17.35 Frauen­funk. 16.25 Deutsche Sendung: SporKericht. 19.35 Bauernblasnmsik. 20.45 Hörspiel. Wien : 15.30 Frauenstunde. 17.50 Berich- für Reis« uno Fremdenverkehr. 18.30 Musikalisches auS Dänemark . - BreSlau : 14.20 Opernchör«. Mühlacker : 20.00 Carmen ", Oper von Bizvt. Leipzig: 21.10 Konzert. München : 20.00 Mandolinenkonzert.* Ein Sdianaaoknmcnt des mtlerwahns. Der Rektor Oer Universität TranKlurt lud das Professoren Kollegium zur Teilnahme an der Dfidiervcrbrennund ein!