Nr. 79. 16. Jahrgang.
Kommunales.
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Mittwoch, 5. April 1899.
schlossen, die Staatsanwaltschaft zum Einschreiten gegen die in Be- giltigen Abrechnungen mit den Banken noch ausstehen, so läßt sich tracht kommenden Vorstandsmitglieder zu veranlassen und der die veruntreute Summe noch nicht genau angeben; nach einer bestehenden Kommission aufgegeben, Schritte zu unternehmen, um Schäzung Müllers beträgt sie gegen 300 000 M. Niese ist wahrDas Friedhofsportal. Die Bolts Zeitung berichtet: In die ehemaligen Mitglieder der Staffe vor weiteren Nachteile zu fcheinlich mit einer seiner Geliebten durchgebrannt. Eachen des Friedhofsportals im Friedrichshain wird uns aus schützen. Prof. Dr. Carl Scheibler t. Am Vormittag des Oster Potsdam gemeldet, Oberpräsident v. Achenbach habe sich dahin entschieden, daß die vom Polizeipräsidium erlassene Verfügung vom Als Krankenkaffe für Fabrikarbeiter( E. Hilfst.)" wird die sonntag ist hier in seiner Wohnung, Buchenstr. 6, der Prof. emer. 15. Februar d. J., durch welche dem Hoffmannschen Bortalsentwurfe neueste Gründung jener Herren bezeichnet, unter deren Einfluß die an der Landwirtschaftlichen Hochschule Geheimrat Professor Dr. Carl die Bauerlaubniß versagt wird, eine orts-( und teine landes-) polizei- Boltskrankenkasse in der Müllerstraße verkracht ist. Wir hoffen von Scheibler einem asthmatischen Erstichungsanfalle erlegen. Professor inf. liche sei. Der Berliner Magistrat hatte, wie erinnerlich, gegen jene der Arbeiterschaft, daß sie sich im eigenen Interesse von der neuen Scheibler war am 16. Februar 1827 zu Eupen in der Rheinproving Bolizeiberfügung die Klage beim Bezirksausschuß und die Be- Kasse und von Unternehmungen ähnlicher Art strenge fernhalten geboren. Seit dem Jahre 1858 beschäftigte er sich mit dem Studium schwerde beim Oberpräsidenten der Provinz eingelegt, weil damals werde. Solche Gründungen haben bis jetzt nur ihren Urhebern ein ber Buderfabrikation, deren wissenschaftlichen Ausbau er zu seiner der Charakter der Verfügung noch nicht feststand. Der Oberpräsident mehr oder minder hohes Einkommen verschafft und die Mitglieder Lebensaufgabe machte.
hat nun loyalerweise anerkannt, daß die Vereinbarung zwischen immer auf das empfindlichste geschädigt.
Durch einen Säbelhieb ist in der Nacht zum ersten Feiertage Magistrat und Polizeipräsidium, wonach nur folche Verfügungen Die Kranzspenden für die Märzgefallenen find am Dienstag der 20jährige Artist Paul Gohlke aus der Görlizerstraße 36 bet der letzteren Behörde als landespolizeiliche angefehen werden sollen, früh durch das Personal der städtischen Barkverwaltung von den einem Zusammenstoße mit einem Schußmann schwer verletzt worden. welche ausdrücklich als solche bezeichnet worden sind, für das Polizei- Gräbern genommen und beiseite geschafft worden, um demnächst Gohlle ist Parterregymnast, augenblicklich aber ohne Beschäftigung. präsidium noch heute rechtsverbindliche Kraft hat.( Die Polizei- vernichtet zu werden. Sie haben diesmal über 2 Wochen ge- Er hatte sich am Sonnabend abend mit fünf Bekannten in einer berfügung vom 15. Februar ds. Js. war nämlich nicht als landes- legen und sind in dieser Zeit bis zum letzten Tage fortgesezt von Gastwirtschaft der Wrangelstraße schwer betrunken. Auf dem Heimpolizeiliche bezeichnet und mußte daher als ortspolizeiliche gelten, einer großen Zahl von Personen besichtigt worden. Noch am wege hänselte die Gesellschaft an der Ecke der Wrangel- und Oppelner wenn jene vor vielen Jahren getroffene Vereinbarung noch rechtliche Dienstag früh mußten viele vor dem Thor des von den Barkarbeitern straße einen Schuhmann und griff ihn schließlich auch thätlich an, Wirkung hatte.) Damit hat sich der Oberpräsident zugleich für zu befegten, seines Schmudes bereits beraubten Friedhofes umtehren. nachdem er ihr das Lärmen untersagt hatte. Der Schuhmann ver ständig in der Beschwerde- Instanz erklärt, und dem Magistrat bleibt m vorigen Jahre waren die Kränze bekanntlich schon wenige sette Gohlte einen Säbelhieb über den Kopf. Während die übrigen gegen den ablehnenden Bescheid des Herrn v. Achenbach nur eine Tage nach dem 18. März vernichtet worden. In der Stadtverordneten- entfamen, wurden drei auf die Wache des 79. Neviers- gebracht. richterliche Instanz übrig, nämlich des Ober- Verwaltungsgericht. verfammlung wurde dazu vom Magistratstische aus bemerkt, die Von hier wurde Gohlke, der oben an der rechten Seite des Kopfes Nach§§ 128, 129 des Gefeßes vom 30. Juli 1883 hat der Be- Kränze seien nur deshalb so zeitig weggenommen worden, weil die eine flaffende Wunde erhalten hatte, dem Krankenhaus am Urban schwerdeführer die Wahl zwischen Beschwerde und Klage, wobei die Kosten für die Aufräumung des Friedhofes noch in dem alten( mit zugeführt. Anbringung des einen Rechtsmittels aber das andere ausschließt. dem 31. März abschließenden) Etatsjahr liquidiert werden mußten; Und bei gleichzeitiger Anbringung beider Rechtsmittel soll nur wenn die Arbeiten nicht mehr im März gemacht worden wären, so der Beschwerde Fortgang gegeben, die Klage aber durch Verfügung hätten die Kosten in den neuen Etat hineingenommen werden müssen. der zuständigen Behörde( vorliegendenfalls des Polizeipräsidiums) In diesem Jahre können nun die Kosten wirklich erst nach dem zurückgewiesen werden, wogegen wiederum die Beschwerde( an den 1. April liquidiert werden. Hoffentlich gerathen die städtischen Finanzen Bezirksausschuß) zulässig ist. Man erfieht hieraus, daß der Beschluß dadurch nicht zu sehr in Unordnung. des Magistrats( der sich zwei richterliche Instanzen, Bezirksausschuß
Wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels wird der 62 Jaher alte aus Hamburg gebürtige Kaufmann und Redacteur Adolf Carstens stedbriefllich verfolgt. Carstens verwaltete eine Unter den Linden 60 eingerichtete Turfagentur, die einem Wettenvermittler Meyer aus Wandsbed gehört, und redigierte dessen Sportliche Rundschau". Meyer hatte früher sein Hauptgeschäft in Hamburg , siedelte jedoch zu Beginn dieses Jahres hierher über und leitete nun die Agentur Unter den Linden selbst. Carstens, der entlassen wurde, arbeitete nun selbständig und gerieth bald mit dem Staatsanwalt zusammen, sodaß er sich gezwungen sah, die Flucht zu ergreifen. Ein anderer Angestellter, ein junger Mann namens May Kern, hat Meyer er Er hat dem heblich geschädigt und wird ebenfalls verfolgt. Geschäftsinhaber u. a. 700 M., die er in Wetten anlegen sollte, und den Betrag eine Vierteljahresmiete unterschlagen.
und Oberverwaltungsgericht, fichern wollte) vom 17. Februar, Klage Frühlingslüfte wehten nun doch im Ostern. Vor acht Tagen beim Bezirksausschuß zu erheben, vollkommen richtig war, trotzdem noch mächtiger Schneesturm und jetzt wenigstens eine Ahnung des er von der Miquel- offiziösen Korrespondenz angefochten wurde. kommenden Maien. Am ersten Feiertage war es allerdings noch Jedenfalls hat der Magistrat auch in der Beschwerdeschrift etwas rauh im Freien; der Montag aber brachte mit seinem linden bie Entscheidung im Verwaltungsstreitverfahren ausdrücklich beantragt. Sonnenschein ganz Berlin auf die Beine. Der Verkehr auf der Stadtbahn und den Straßenbahnen war gewaltig, und nur mit Mit dem Stein- Zementpflaster sind seit einiger Zeit in ver- Mühe gelang es, den riesigen Andrang auf den Bahnhöfen zu beschiedenen Berliner Straßen Versuche angestellt, doch scheint sich diese wältigen. Die Stadtbahnverwaltung hatte für das Fest einen Bflasterart nicht besonders zu bewähren. Auf der ersten der drei besonderen Fahrplan vorgesehen, und wiewohl sich die Büge Ein großer Fabrikbrand alarmierte am ersten Ostertage früh Probestellen, dem Büschingplay, hatte sich das Pflaster auf der Stadtbahnlinie in Abständen Abständen von zwei bis drei zuerst ziemlich gut gehalten, hat sich dann aber start ab- Minuten folgten, genügten fie am zweiten Feiertage nicht, 4 Uhr mehrere Löschzüge nach Dresdenerstr. 76, dessen Quergebäude genugt. An der zweiten Stelle, in der Invalidenstraße vor dem Ge- den Maffenverkehr zu bewältigen; es mußten noch Sonder von Fabritbetrieben befest ist. Das Feuer brach in der Möbelfabrik bäude der Ministerial- Baukommission, ist der Versuch vollständig züge eingelegt werden. Zu den nach dem Grunewald fahren von Ernst Ain u. Co. aus, wie angenommen wird, bereits am mißglückt, da sich schon nach einigen Monaten tiefe Löcher zeigten. den Zügen war der Ansturm geradezu unheimlich. Vom Bahnhof Sonnabend Abend, und zwar dadurch, daß ein in der Tischlerei beEine dritte Versuchsstelle ist am Halleschen Ufer; dort ist das Pflaster Charlottenburg wurden Sonderzüge nach dem Grunewald abgelaffen. findlicher Gasarm zu nahe an der Dede angebracht war und diese erst im Spätherbst gelegt und der Verkehr sehr gering, so daß sich Stürmische Scenen spielten sich auf dem Schlesischen Bahnhof ab. unbemerkt entzündete. Die Gefahr wurde zuerst durch den im Neben über das Gelingen oder Mißlingen dieses Versuchs noch nichts Die hier einfahrenden Züge nach Friedrichshagen waren fast jämt- hause wohnenden Molkereibefizer H. Beutner bemerkt, als dieser jagen läßt. Jedenfalls soll noch ein Jahr gewartet werden, ehe lich gedrängt voll. Selbst in den Wagenabteilen zweiter Klaffe be- wie alltäglich um 4 Uhr mit seiner Frau nach dem Kuhstall ging, ein endgültiges Urteil über diese Pflasterart gefällt wird. fanden sich häufig zwanzig und mehr Personen, obwohl Sonderzüge um zu melfen. Die Feuerwehr hatte dem verheerenden Elemente auch vom Schlesischen Bahnhof aus abgelassen wurden. Um mit- gegenüber einen schweren Stand und mußte stundenlang Wasser Der verursachte zukommen, erfletterten Männer die Decke der Wagen, andere blieben geben, bevor sie das Feuer zum Stehen brachte. auf den Trittbrettern stehen; sie mußten gewaltsam von diesen un- Schaden dürfte annähernd 100 000 m. betragen. Neben der Möbelzuläffigen Plätzen herabgeholt werden. Ebenso wilde Szenen wieder- fabrik hat auch die Kartonfabrik von Greifenhagen, die sich in dem holten sich bei der Rüdfahrt in den Vororten. Aehnliche Zustände felben Gebäude befindet, beträchtlichen Schaden erlitten. herrschten im Straßenbahnverkehr.
Tokales.
Erfter Reichstagswahlkreis. Morgen Donnerstag abend 81/2 Uhr findet eine öffentliche Versammlung in Cohns Festsälen, Beuthstraße Nr. 20/21 ftatt, in welcher der Reichstags Abgeordnete Genoffe W. Liebknecht über die Angelegenheit des Friedens- Kongresses" spricht. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand.
Zur Neuwahl im zweiten Wahlkreise. Den Parteigenoffen and Genofsinnen die Mitteilung, daß am Donnerstag, den 6. April, abends 81/2 Uhr, in Kriegers Salon, Wasserthorstr. 68, eine Verjammlung stattfindet, in der Reichstags- Abgeordneter Mar Schippel
über die bevorstehende Neuwahl sprechen wird.
Warum wurde die Wahl des Herrn Abg. Kreitling taffiert? Ueber diese Frage spricht Parteigenoffe Abgeordneter Otto Antrid am Donnerstag Abend in einer bei a bel, Bergmannstraße 5-7 stattfindenden öffentlichen Versammlung des Wahlvereins für den zweiten Wahlkreis. Zahlreicher Besuch wird
erwartet.
Ein entsehlicher Unfall, der eine große Aufregung hervorrief, Zur Kurpfuscherei. In medizinischen Blättern warnt die trug sich Montag nachmittag furz vor 5 Uhr in der Staligerstraße Behörde vor den von A. Winter in Stettin , Oberwerf 73, an- auf der elektrischen Straßenbahn zu. Vor dem Hause Nr. 67 spielten gepriesenen Gichttetten mit Flußableitung, sowie vor einem mehrere Knaben, unter ihnen der 5 Jahre alte Sohn Bruno des gegen alle möglichen Strankheiten angepriesenen Mittel des prat- Arbeiters Wiensche aus der Staligerstraße 65. Als dieser mit einem tischen Baunscheidtisten" H. Eramme in Leipzig , Kochstr. 4, das in Gespielen, dem vierjährigen Sohne Bruno des Schantwirts Krause den Netlamen dieses Herrn unter der Ueberschrift Das Ei des aus demselben Haufe über den Damm nach der Mittelpromenade Kolumbus" als„ Lebensweder" bezeichnet wird. Diese an- laufen wollte, faßte ihn der von der Wrangelstraße her kommende geblichen Heilmittel werden vom Orts- Gesundheitsrath in Karlsruhe Motorwagen der Linie Schlesisches Thor- zoologischer Garten und völlig wertlos und nicht ungefährlich genannt. Die Medizinal warf ihn zu Boden, während der Kleine Strause sich von ihm losrig was er fonnte. Die Schutzschaufel aber hatte den Knaben am behörden sollten derartige Warnungen nicht nur in der Fachpresse, und noch rechtzeitig beiseite sprang. Der Wagenführer bremste, Genid getroffen und ihm die Wirbelsäule gebrochen. Das Publikum sondern vor allen Dingen in den Tagesblättern veröffentlichen. Die Ruderriege der Friedrichs- Werderschen Oberrealschule mußte aussteigen und der Wagen zur Befreiung des Verunglückten ist von einem schweren Unglück betroffen worden. Am Sonnabend hochgehoben werden. Man zog aber nur noch eine Leiche unter ihm abend lief bei der Direktion von seiten der Redaktion des„ Waffer- hervor. sport" durch Rohrpostkarte die Meldung ein, daß ein kleines unter Nach Unterschlagung von 10 000 m. ist der am 4. August der Flagge der Schule fahrendes Boot, der Eitel Friz" gekentert 1868 zu Berlin geborene Kaufmann Fritz Schneider seinem hiesigen aufgefunden sei und daß von der Mannschaft jede Spur fehle. Der Chef flüchtig geworden. Die Staatsanwaltschaft zu Berlin erläßt Eugen Richter wird auf seine alten Tage immer gefcheidter Direktor überbrachte diese Nachricht sofort dem Leiter der Ruderriege, baber hinter ihm einen Stedbrief.- Ein anderer Defraudant aus und im selben Grade auch anständiger. Vor Wochen prahlte er, den Herrn Oberlehrer Dr. Engelmann, und dieser begann noch in der Berlin , ein Fleischergeselle, ist auf dem Bahnhof zu Bremen festge Beweis erbringen zu können, daß Tausende von social- Nacht zum Sonntag die eifrigsten Nachforschungen, deren Ergebniß war, nommen worden. Den größten Teil des unterschlagenen Geldes demokratischen Wählern im zweiten Wahlkreis sich in die daß am Karfreitag, an welchem nach seiner ausdrücklichen AnWählerliste haben eintragen lassen, ohne auch nur eine Nacht in dem ordnung überhaupt nicht gerudert werden sollte, drei Obersetundaner hatte er freilich schon verjubelt. Unterschlagungen, Urkundenfälschungen und andere Bergehen angegebenen Hause gewohnt zu haben. Heute endlich rafft er sich Walter Köppen , Kurt Bünz und Albert Erber vormittags im Bootszum Beweise auf. Und um seine Leser über den plumpen Schwindel hause das genannte Fahrzeug entliehen hatten und stromaufwärts hat sich der 18jährige Handlungslehrling K. zu schulden kommen hinwegzutäuschen, setzt er der Notiz das echt freifinnig empfundene gefahren waren, daß sie am Freitag nachmittag noch gesehen worden, lassen. Er war in einem Teppich- Import- Geschäfte thätig und beSchlagwort vor: Wahlfälschungen der Socialdemokratie. wie sie fröhlich singend, dicht am Ufer der fleinen Müggel entlang mußte zur Ausführung seiner That stets die Sonnabende, an denen Aus den Tausenden ist ein- ein einziger- Wähler ge- fuhren, und daß fie seitdem verschwunden find. Wann und auf er meist allein im Comptoir beschäftigt war. S. machte fich Rechnungsworden: ein Tapezierer Rademacher, der angeblich Victoriaftr. 15 welche Weise sie verunglückt sind, ist ein Geheimniß und wird wahr auszüge und verfah sie mit der Unterschrift des Chefs, auch eignete angemeldet, niemals dort gewohnt, trotzdem aber bei der Hauptscheinlich ein Geheimniß bleiben. Es fehlt jeder Anhalt für eine er sich wertvolle seidene Teppiche an, die er in Form von kleinen Badeten leicht aus dem Hause befördern konnte. Als schließlich die wahl nicht einmal bei der Stichwahl sein Wahlrecht aus- Erklärung des Unglücksfalles. Unterschlagungen entdeckt wurden, verschwand K. Doch ist er nunmehr verhaftet worden. Wie sich herausstellte, ist er ein Freund des Des fraudanten Willy Lange . Der der Firma zugefügte Schaben soll sich auf ca. 25 000. belaufen.
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geübt habe. Angenommen, es läge hier teine freisinnige Flunterei Auf höheren Schulen wird namentlich der Rudersport seit einigen por: woher weiß Eugen Richter , daß der Mann Jahren mit einer Forsche gepflegt, die bei aller Achtung vor förpersocialdemokratisch gewählt hat? Mit demselben Rechte können lichen Uebungen, eigentlich eines vornehmeren Objekts würdiger wäre. wir behaupten, der Mann habe freisinnig gewählt. Wo bleiben Hoffentlich sind die verunglüdten Schüler nicht als Opfer jener nun aber die Tausende von socialdemokratischen Fegerei zu beklagen. Wählern, von denen Eugen Nichter geflunkert hat?
der infolge des gerichtlichen Verfahrens die Höhe von 8 und Freitag
Die Karte
Ein Selbstmordversuch wurde am Ostermorgen im Schnell Flüchtiger Bankier. Unter Mitnahme einer großen Summe zug Berlin - Köln ausgeführt. Als lekterer, vom Schlesischen BahnDie verkrachte Kranken- Zuschußkaffe ,, Volkswohl" macht ihm anvertrauter Gelder ist Niese, der Mitinhaber des Bankhauses hof tommend, 8 Uhr 14 Minuten in Spandau eintraf, meldeten fich für deren ehemalige Mitglieder immer noch recht unangenehm Rudolf Pohl, Deffauerstr. 1, flüchtig. Zahlreiche Kleine und mittlere Bassagiere eines Abteils zweiter Klasse, daß ein Reisender fich bemerkbar. Von den Liquidatoren find bisher etwa 1000 Mitglieder Beamte, Geschäftsleute und Handwerker, die dem Bankhause ihre während der Fahrt zwischen Charlottenburg und Nuhleben die Kehle Der lebensmüde Passagier wurde aus dem erfolgreich auf Bahlung der angeblich rückständigen Beiträge verklagt Ersparnisse anvertrauten, haben deren Berluft zu beklagen. Der durchschnitten habe. worden. Merkwürdigerweise hat man die Klage gegen die betreffenden Prokurist von der Firma Schwabach , Dessauerstr. 6, verliert allein Wagen gehoben und sogleich nach dem städtischen Krankenhause geMitglieder anhängig gemacht, ohne sie vorher zur Zahlung aufzufordern 30 000 m., und groß ist die Zahl derjenigen Gläubiger, die je 3 bis schafft. Er ist ein forpulenter, anscheinend den besser fituierten und so die Verurtheilten auch noch mit den Gerichtskosten belastet. Obwohl 10 000 m. einbüßen. Vor 14 Tagen zeigte der Flüchtige seinem Ständen angehöriger Mann im Alter von ungefähr 30 Jahren. einem Teil der Verurteilten von den Liquidatoren bis zum 6. April Geschäftspersonale eine Depesche vor, die ihn angeblich zu einer zweiEinen schweren Zusammenftof zwischen einem elektrischen Jedenfalls war die Frist gegeben war, ist auch bei diesen vor dieser Zeit die Zwangs- tägigen Geschäftsreise nach auswärts rief. Straßenbahnwagen und einem Postwagen gab es am ersten Feier vollstreckung vorgenommen worden; somit find ihnen dadurch weitere Depesche von einer Mittelsperson aufgegeben oder überhaupt gefälscht, tag mittags um 1134 Uhr in der Alexanderstraße am Königsgraben. Kosten verursacht worden. Daß bei der Eintreibung der Gelder denn R. tehrte nicht wieder zurück und eine vorgenommene Kaffen- Ein Postpacketwagen tam vom Königsgraben her und wollte in der ftreng vorgegangen wird, das das geht daraus hervor, daß revision ergab das Fehlen der Depots und einer hohen Geldsumme. Alexanderstraße einlenten. Als er umbog, faßte ihn ein von die bei allen, die nicht im stande waren, den auferlegten Betrag, Nur ein winziger Barbetrag war zurüdgelassen. Am legten Schönhauser - und Weinmeisterstraße tommender Straßenbahnwagen Tief bon dem Verschwundenen eine aus Holland der Linie Gesundbrunnen- Morigplay- Kreuzberg mit großer Bucht 10 Mart erreicht hat, sofort zu bezahlen, die geringen Habseligkeiten batierte Postkarte mit der Meldung ein, daß er nicht mehr hinten an der rechten Seite und warf ihn um. Der Postillon rettete verfiegelt worden sind. Unter den Betroffenen befinden sich auch solche zurückkehre, worauf die Bant geschlossen wurde. mauer und zog sich einige Hautabschürfungen zu. Die Pacete, die Personen, die nach dem Statut und den souftigen Gepflogenheiten ist jedenfalls geschrieben, um die Nachforschungen von der richtigen fich durch Abspringen, flog aber mit dem Kopfe gegen eine Hausschon längst nicht mehr Mitglied der Kasse sind und ferner solche, Fährte abzulenken. Wie hoch die veruntreute Summe ist, entzieht auf die Straße rollten, blieben unbeschädigt, der Schaffner und ein denen die statutarische Unterstützung nicht ausbezahlt worden ist. fich noch der Oeffentlichkeit. Man spricht von über eine Million; Grenadier vom 4. Garde- Regiment zu Fuß, die sich im Wagen beIn einer Versammlung der Interessenten der Kranken- Zuschuß sicher aber erreicht die Defraudation die Summe von mehreren fanden, famen mit dem bloßen Schreden davon, Der beschädigte faffe Bollswohl", die am zweiten Osterfeiertag im Englischen Hunderttausend Mart. Garten" tagte, wurden die Zustände in der verkrachten Kasse und Bon anderer Seite wird zu der Flucht des Riese noch gemeldet: Postwagen mußte außer Dienst gestellt werden. Marktpreise von Berlin . 1. April 1899.( Nach Ermittelungen insbesondere das Verfahren der Vorstandsmitglieder Beutler Ms Riese verschwand, machte sein Socius Paul Müller, nichts Gutes und Paul einer sehr herben Kritik unterzogen. Es ahnend, sich an eine Durchsicht des Geldspindes. Seine Befürchtungen des Polizeipräsidiums.) Weizen 15,70-14,90 M., Moggen 14,25 bis wurde diesen Herren der Vorwurf gemacht, Alle Mappen waren leer, Depots und 13,30 M., Futter- Gerste 13,60-13,00 M.( ermittelt pro Tonne von daß fie, wurden noch übertroffen. nachdem die die Krankenkaffe Kontordia" liquidirt hatte, die Betriebskapital verschwunden. Müller brach ohnmächtig zusammen. der Centralstelle der preuß. Landwirthschaftskammer- Notirungs und umgerechnet vom Polizeipräsidium für den DoppelKasse" Bollswohl" lediglich gegründet hätten, fich Als er sich mit Hilfe der jungen Leute wieder erholt hatte, machte stelle eine angenehme Eristenz zu verschaffen. Auch wurde darauf hin- er sofort Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. 17 Mart und 50 f. centner). Hafer, gute Sorte 15,40-14,90 m., Mittel- Sorte 14,80 bis was der Flüchtige zurüdgelaffen hat. Müller 14,20 M., geringe Sorte 14,10-13,50 M., Richtstroh 4,50-4,00 2., gewiesen, daß die Verwaltungskosten die Summe der ausgezahlten ist alles, Unterstützungen erheblich übersteigen. Für die Ausarbeitung des ist um sein ganzes Vermögen gebracht, und auch der alte eu 7,30-4,60 M., Erbsen, gelbe zum Kochen 40,00-25,00. Statuts, trotzdem dasselbe nur eine Abschrift von dem der„ Konkordia" Herr Pohl, der das Geschäft vor einiger Zeit seinem früher Speisebohnen, weiße, von 50,00-25,00 22. Linsen von 70,00 von 6,00 bis ist, sind in der Abrechnung 364 M. aufgeführt. Wohl infolge der im Geschäft angestellt gewesenen Nachfolger wohlfeil überlassen hatte, bis 30,00 m.( Kleinhandelspreise.); Kartoffeln mangelhaften Buchführung sind Personen, die Eintrittsgeld und verliert einen beträchtlichen Teil des seinigen. Auch seine eigenen 4,00 M.; alles per 100 kilogramm. Rindfleisch von der Keule von Beiträge gezahlt haben, gar nicht als Mitglieder gebucht Angehörigen hat der Flüchtige vollständig mittellos zurüdgelaffen. 1,60-1,20 M., Bauchfleisch 1,20-1,00 M., Schweinefleisch von 1,60 gewesen. Von anderen Mitgliedern foll doppelte Bezahlung Die geschädigten Kunden fanden sich schon gestern morgen in großer bis 1,20 M., Kalbfleisch von 1,80-1,00 m., Hammelfleisch von 1,60 berlangt worden sein. Von der Versammlung wurde be- Anzahl ein, um ihr Unglüd bestätigt zu erhalten. Da die end- bis 1,00 M., Butter von 2,60-2,00 m.; alles per 1 Kilogr. Gier
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