Mr. 162.

Flucht in die Freiheit.

Redaktion.

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Es hat doch nicht lauter an der Wohnungs­tür geflingelt als sonst, aber meine Wirtin, die durch die ständigen Aufregungen ganz nervös ist erst vor wenigen Tagen haben sie einen nahen Verwandten von ihr schuldlos vier Tage lang im Geheimen Staatspolizeiamt festgehalten an geblich war es ein Mißverständnis"- geht angstlich an die Tür und steht vorsichtig durch das Gudlech, ehe fie öffnet. Offenbar erleichtert, denn es ist mein ihr gut bekannter Freund. Erst wie wir im Zimmer sind, fällt mir auf, daß er bleich und aufgeregt ist. Vorsichtig schließt er das Fenster und die Balkontür:" Eben habe ich erfahren, daß von der SA. wiederholt nach dir gefragt worden ist. Du mußt sofort weg. Badst Die notwendigsten Sachen, kommst mit zu mir, abends fährst du weg."

Freitag, 14. Jult 1983.

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Stunde nicht gehen, würde mit dem Rucksack un- den Wolken zu sehen. Dann wieder Nebel,| Psychiater der Kulturstaaten stattfindet. nötig auffallent. Regent. Bombenvoll! Kein leeres Plätzchen zu sehen. Auf Bit dem nachstehenden Artikel des deut- Zurüd zum Bahnhof. Der Lokalbahnzug ist Der Weg ist nicht so steil, der Rudjad leicht der Plattform, wo sonst gebort und gerungen wird, schen Genossen- n sind aus Rücksicht auf fast leer. Ich kenne beinahe jede Wendung der und doch ist der Weg so schwer. Der Abschied von der Operationstisch, auf dem der Olaf, mit bereits die Geheime Staatspolizei   des" Dritten Eisenbahnstrede. Jetzt, wenn die Bimmelbahn der Heimat ist doch nicht so einfach. Es mag in rasiertem Kopf, liegt. Ich sehe den Chefchirurgen. Reiches" einige Aenderungen von uns vor- um die Hügel herum ist, muß der Blick auf das der letzten Zeit noch so schlimm gewesen sein: umringt von seinen Assistenten, eine elektrische genommen worden. Gebirge kommen. Nein, die Gipfel find von die ständige Sorge vor den Verfolgungen der Kreissäge anseßen mir wird ganz schivach­Wolken eingehüllt. Aber das macht nichts, es ist Nationalsozialisten, die Sorge um den Lebens- laffen Sie mir ein Gläschen Sherry   übrig, ich bin ja angenehmes, fühles Wanderwetter. Kurz vor unterhalt und das Schlimmste, was man sich gleich oben! Jest hebt der Chirurg sorgfältig der Endstation fängt es leise an zu regnen und draußen in der Freiheit" faum vorstellen fann: die Schädeldede ab, sieht entfest in die verbliebene bei der Ankunft des Zuges in dem tleinen Ort man kann in der Luft in Deutschland   nicht rich Kopfhälfte die Assistenten sind bestürzt zurück­am Fuße der Berge gießt es in Strömen. Das tig atmen, es ist ein Gefühl in der Brust, als ob gewichen- dann hebt er das Schädeldach, der ist unangenehm: Grenzbeamten oder SA.- Leuten, sie von unbekannten Kräften zufammengepreßt Wenge sichtbar, hoch, und ruft erregt in den von die mir auf dem Wege begegnen tönnten, wird es würde. Und doch, was gäbe ich drum, wenn ich Scheinwerfern grell beleuchteten Raum: nicht sehr einleuchtend erscheinen, wenn ich ihnen nicht wegmüßte! Umkehren?! Nein, es geht ,, Der Schädel ist leer!!!" auf Fragen erwidere, daß ich einen Ausflug ins nicht. Gebirge mache. Außerdem habe ich in der einen Ein Herr in weißem Wuscheltopf, anschei Schuhsohle ein Loch und ob der Regenmantel weg geht es den Bergabhang hinauf. Ich bleibe ihm auf die Schulter, und in der Totenstille, die auf Der Weg wird steiler. In furzem Bidjad nend Einstein, nähert sich dem Chirurgen, flopi bicht halten wird, ist auch nicht sicher. Das Post- einen Augenblick ſtehen, drehe mich um: das die Entdeckung gefolgt ist, höre ich seine Worte: auto fährt zwar auch bis zur Grenze, aber grade Tal liegt im Nebel. Wie lange mag ich schon das will ich ja vermeiden, es fährt an mir vorbei. unterwegs sein? Nach der Uhr kann ich nicht ,, Lieber Professor, das hätte ich Ihnen schon In dem fleinen Dorf begegnet man bei die- fehen; der Regenmantel ist so naß, daß ich die im voraus fagen können!" fem Wetter kaum einem Menschen. Der Fuß Knöpfe nicht aufbekomme. Weiter. weg biegt von der Dorfstraße ab, geht am Bach Plötzlich wird es flacher. Ich bin auf der entlang. Wenn ich nur schon im Walde wäre, Höhe des waldbededten Bergrüdens. Eine Weg­Es ist so weit. Wie oft in den letzten Mo- da ist man etwas geschützter vor dem Regen. treuzung. Dort ist der Grenzstein. Gradeaus naten hat man es sich ausgemalt und hat doch Grade vor einem Jahre bin ich auch hier geweien. weiter. Nur nicht umsehen nach der Heimat. immer noch gehofft und nicht dran glauben, hat Ich kam vom Urlaub zurüd und ging über das Der Weg geht steil bergab, wendet sich dann und den Entschluß, alle Brücken hinter sich abzubre- Gebirge. Dort auf der Rasenbant habe ich da- führt den Bergrüden entlang. Bin ich in der mutige und aufrechte Männer zusammenfanden, chen, hinausschieben wollen. Wir nehmen eine mals gefeffen. Es war ein strahlender Sommer- Freiheit? Ein Reh springt über den Weg. Nach um den Grundstein für unsere heutige Partei­fleine Handtasche  , unten hinein den Rucksack, dann tag. Weiter. An ein paar Häusern vorbei. einer Weile öffnet sich der Wald. Vor mir liegt organisation in Freudenthal zu legen. So wurde die allernotwendigste Wäsche, ein paar Lebens- Endlich komme ich zum Walde, aber der Weg ist ein Bergdorf. In dem kleinen Gasthof, in dem mitten in einer Umgebung, die auf alles, was mittel. Sportanzug wird angezogen. Reisefertig. zunächst noch so breit, daß die Bäume keinen ich vollständig durchnäßt antomme, weiß kein sozialdemokratisch war, Gift und Galle spic, an Ehe es wirklich losgeht wird noch einmal Schutz vor dem Regen bieten. Drei Waldarbei- Mensch, wer ich bin, woher ich komme und wo diesem Tage die Gründungsversammlung des jeder Schrank, jedes Fach schnell gemeinsam durch- ter fommen mir entgegen. Ein furzer Gruß, hin ich gehe. Fachvereines für Manufaktur, Fabrits- und gesehen. Zwar: alle Papiere und Bücher, die Vorbei. Immer sieht man vor sich nieder auf Am nächsten Morgen ist Sonnenschein und Handarbeiter abgehalten. Der damalige Quelle­Anstoß" erregen fönnten, find feit langem ver- den Weg, um allzu nasse Stellen möglichst zu ver- Bergwind. Ich gönne mir einen Ruhetag. Dann Saal war mehr als überfüllt, denn zum ersten­nichtet oder in Sicherheit gebracht. Alle Briefe, meiden. Jetzt hebe ich doch den Blick: die höch gehts hinunter in die große Stadt im fremden mal sollte in Freudenthal in einer öffentlichen die nicht unbedingt aufgehoben werden müssen, ſten Bergkuppen sind einen Augenblick in jagen- Lande.

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Ich zitiere den Geist Hanussens.

find schon vor Monaten ausgesondert und verwwwww nichtet worden. Rein ankommender Brief wurde mehr aufgehoben, fein Schreibmaschinen- Durch schlag angefertigt. Wir befbrechen schnell und halblaut, was mit den einzelnen zurückbleiben­den Sachen geschehen soll, was nachgeschickt wer­den soll, wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet, wohin die anderen Sachen gebracht werden

fönnen.

Mirtin: Ich muß wieder mal ein paar Tage wo Wir verabschieden uns von meiner guten anders schlafen, werde durch Freunde Nachricht geben, mich vielleicht auch mal sehen lassen. Wenn es geht." Ich glaube, die alte Frau ahnt doch. was wirklich los ist, als ich ihr die Hand drücke. Fast fünf Jahre habe ich bei ihr nicht nur ge­wohnt, sondern wirklich gelebt, in gegenseitigem Vertrauen und Helfen. Da lernt man sich fen­nen, auch ohne alles zu sagen.

Die Treppe hinunter. Mein Freund sieht durch die Haustürfenster: niemand Verdächtiges in der Nähe. Straßentrubel. Er mit dem Nos fer linksrum, ich rechtsrum. In der Nähe an einer verabredeten Stelle treffen wir uns wieder.

Von Freund St. muß ich mich aber perjön lich verabschieden." Das ist doch nicht nötig. Es dauert mit Fahrzeit fast drei Stunden. Du sollst jetzt nicht unnötig auf der Straße gesehen werden. Kannst dich brieflich verabschieden." Nein, ich will doch." Schließlich einigen wir uns. Mein Freund fährt mit den Sachen zu jich nach Sauic. Ich steige in die Vorortbahnt. Die Abteile sind voll Menschen, die nach Arbeits­schluß in ihre Sicdlungen zurüdfahren. Der Heine Vorort, halb Villenstraßen, balb dörflich, ist ganz still. Ich gehe durch die grünen Stra.

Von Unus.

Seitdent ich als Sechzehnjähriger der Vorstellung I des ersten Hypnositeurs, des Dänen Hansen, im Vil­toria Tunnel in Dresden   beigewohnt, habe ich mich für Hypnose, Telepathic  , Offultismus interessiert.

wort stehen mußte!

Diesmal zitierte ich den Geist Sanussens! Er erſchien- ganz in Weiß natürlich feste fich lautlos mir gegenüber, und es entspann sich folgen des Gespräch: Sönnen Sie in die Zukunft sehen?" Selbstverständlich. Grab so gut, wie in die Vergangenheit. Für uns Geister sind beide nur relative Begriffe, die ihren Wert erst durch den Standpunkt erhalten, den wir einnehmen. Will ich z. B. in die Vergangenheit blicken, brauch ich bloß in die Höhe, auf den nächsten Firstern, auf den Cen­taurus zu steigen: dort seh' ich, wie die Juden hier durch's Rote Weer waten. Auf dem Regulus jeb ich, wie sich hier die Riefenfaurier gegenseitig auf fressen, und auf dem Sirius seh ich hier den alten Adam, wie er gerade in den Apfel beißt." ,, Das ist ja ganz übernatürlich!"

Im Gegenteil, gang natürlich!

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Freudenthal.

Zeitgemäße Erinnerungen.

Es war am 4. Mai 1873, als sich einige

gesprochen werden. Groß waren die Aufgaben und schier unüberwindlich die Hindernisse, die fich der jungen Organisation in den Weg stellten. Vor allem hatten die Unternehmer die Größe der Gefahr der Arbeiterorganisation erkannt und eine gewaltige Gegenagitation ins Leben gerufen. Wo Spott und Sohn nicht ausreichten, da war es die rohe Gewalt und die Rücksichtslosigkeit, wo­mit die tapferen Bekenner des Sozialismus um macht, aus den Wohnungen geworfen und damit ihre Existenz gebracht wurden. Viele der da­maligen Vertrauensmänner wurden brotlog ge­ein Großteil Anhänger in ungeheure Furcht ver­

Es muß aber doch bald Krieg geben?" Sofort, bitte! Ich muß etwas tiefer schweben. Jest jeh ich ihn: 1935. Die deutsche Sturnuvelle überschwemmt die Grenzen. Bitte gewiffe Fertigkeit: Zwei Flaschen Rotwein vermoch. Bojen. Vom ehemaligen Kaiserschloß weht die Fahne Im Geisterzitieren erlangte ich mit der Zeit eine notieren Sie: 33. ſteht im Korridor, in Wilna  , in ten mich bereits in eine Art von Trance- Zustand zu mit dem fiegreichen Sokenkreuz.- SA. befest War­versehen, nach der dritten sah ich die bekannten schau, Lodz  , Kattowitz  . Die Reichswehr   hat das ge weißen Mäuse", eine halbe Flasche Cherry Brandy jamte judetendeutsche Gebiet besetzt, und fühlt sich jept. hinterher ließ vor meinem Auge farbige Feuerräder dort wie zu Hause.- Walküren   Regimenter stehen Trozdem wurde fleißig agitiert, Versamm­herumsausen und noch eine halbe dazu, sah ich den in Tirol und Vorarlberg  - anscheinend genügend für lungen abgehalten und die damaligen Partei­envünschten Geist", der mir dann Rede und Ant- die schlappen Desterreicher. Der Stahlhelmt, eine blätter unter den Anhängern verkauft. Im Mauer von Stahl, steht vor dem französischen   Jahre 1878 wurde eine Arbeitertranfen. Festungsgürtel, dieser Mauer von Zement.  - Die und Invalidentassa geschaffen und als DPFF.( Deutsche   Postflugzeugflotte), angeführt von im Jahre 1890 die Bezirkskrantentassa Goerings neuerbauten PAFB( Polizeiabwehrflug gegründet wurde, war die Mehrzahl der Arbei zeugen), ichwebt über dem Kanal, bombenbereit, die ter bereits im eigenen Institute versichert. Dann englische Flotte zu versenken. Einen Moment lam die Periode der Spaltung und der Verfol ich muß etwas tiefer herunter alfo bitte, notie- gung durch die österreichischen Regierungsstellen. ren Sie weiter: England schicht seinen didsten No Auch in Freudenthal machte eine große Anzahl vembernebel in den Kanal. A tempo stimmt die von Vertrauensmännern die Bekanntschaft mit ganze Bejakung der deutschen Luftslotte das Borst- dem Gefängnis. Auch diese Periude wurde über­Bessel- Lied" an. Die Wirkung ist eine unerwartete: wunden und als die Parole der Internationale, Der Schall aus den rauhen Germanenfehlen bringt den 1. Mai zu feiern, herausfam, war großer den dicken Rebel in einem fürchterlichen Platzregen Jubel auch in Freudenthal und der er ft c zur Entladung! Die enormen Wassermengen zer- 1. Mai wurde im großen Quelle- Saal würdig fchmettern die Tragflächen der Flugzeuge, die auf begangen. die untern stürzen, sie mit sich in die Tiefe reißend. Mit der Jahrhundertwende beginnt der Das grauenvolle Getöse der niederprasselnden Was Aufschwung der Arbeiterbewegung in allen ihren fermengen verhindert jede Verständigung, und in Teilen: Gründung des Arbeiterradfahrervereines, einer fnappen halben Stunde liegt Deutschlands   Zu- des Turnvereines, des Geselligkeitsvereines, des zen bis zu dem kleinen Haus im Garten. Nie- Wenn ich jest- Ihre Wanduhr gongt eben zwölf funft wieder mal auf dem Waffer"!- Im Westen: Vereines Arbeiterheim  , der Union   der Textil­mand öffnet auf mein Klingeln. Die Fenster auf der Sonne fäße, statt hier an Ihrem Tisch Tas gesamte französische   Bombengeschwader hat im arbeiter und auch des sozialdemokratischen Wahl­sind alle fest geschlossen. Der feine Gelehrtenkopf würde ich Sie oben nicht um zwölf Uhr ſehen, son- Rücken des Stahlhelms eine Giftgaswand errichtet, vereins Vorwärts". Auch die Frauen­mit den weißen Haaren und den gütigen Augen dern um zwölf Uhr zwölf Minuten! Sechs Minu die den Stahlhelm zwingt, gegen die Zementmauern organisation fann auf ihr 25jähriges Be­erscheint nicht am Fenster. Ich flingle nochmals, ten braucht das Sonnenlicht, bis es zu Ihnen kommt, des Festungsgürtels anzurennen, wobei der Stabl ſtehen zurückblicken. Nach verschiedenen Gewerk­heftiger, höre das Klingeln von der hinten liegen- und sechs Minuten, um wieder zu mir auf die Sonne helm vollſtändig zerbeult wird! Im Often: Ss. fchaftskämpfen und den herrlich geführten Wahl­den Haustür bis vorn ans Gartentor. Nichts. zurückzufallen, damit ich Sie sehe. Ich sehe Sie also: und SA. haben sich wie wütende Bulldoggen derart rechtsdemonstratiouen erzielte die Bewegung Ich laufe durch die Straßen. Komme nochmals von meinem Standpunkt oben, fo, wie Sie zwölf in die zahlreichen Oſtjuden verbiſſen, daß sie sich schöne Erfolge bei den Reichsrat- und Gemeinde­zurüd. Klingle: wieder nichts. Die Zeit drängt. Minuten vor Zwölf ausgesehen haben, also in lieber mit Snippeln totschlagen, als die ersehnte wahlen. Ich muß zurück zur Stadt. Lieber, verehrter einer vergangenen Zeit, in der Vergangenheit Beute fahren lassen!- Süden: Die loyalſten - verstehen Sie das?" Freund, wann sehen wir uns wieder? Dann kam der furchtbare Weltkrieg, der tichechoslowakischen Bürger wie Jung, Knirsch, - Es geht mir ein Licht auf! Wenn Sie Ich komme in die Wohnung meines reun Rostia, Schollich und viele andere haben es endlich gewaltige Spuren auch in unserem Vereinsleben des. Wit ihm zufammen sind die wenigen Sachen mich auf der ziemlich nahen Sonne erst nach zwölf bei der, vor den äußersten Mitteln immer noch zurüd- zurückgelassen hat. Aber seit dem Jahre 1919 jchnell im Rudiad verpadt. Spät abends fahren Winuten sehen können, so tönnen Sie freilich am schredenden Brager Regierung. durchgesetzt, auf wurde viel nachgeholt und es tam die Zeit wir zum Bahnhof. Das Auto fährt am Partei- Sirius nur das auf Erden sehen, was sich vor Mil- eigene Faust eine Bartholomäusnacht inszenieren zu schöner politischer, gewerkschaftlicher und genoffen­haus vorbei. Die Tore sind geschlossen. Polizei- lionen Jahren hier abgespielt hat, weil das Sirius- dürfen, der die Reichswehr   zum Opfer fällt! Ich schaftlicher Erfolge. Die Arbeiter schlossen sich posten mit Karabinern bewachen die Eingänge. licht millionen Jahre braucht, um Ihnen diese Ge- sebe Freudenfeuer auf den judetendeutschen Bergen nun in ihren Fachorganisationen zusammen, die Wir sehen uns an, drücken uns die Hände. Wann schehnisse zu übermitteln? Das scheint mir ja ganz auflohen!- Die Frauenbataillone sehen sich dem politische Partei erfuhr einen gewaltigen Auf­flar Aber wie wollen Sie in die Zukunft Aubld   der feschen Deutschmeister Uniformen macht schwung, auch die Genossenschaft hat alle Kerisen sehen?" los gegenüber, stecken ihre Taschentächter auf ihre glänzend überstanden. Die Kinderfreunde, die Auf dem Bahnsteig Abreisetrubel. Wenige Ebenso einfach: ich brauche bloß ent- Bajonette, und werfen sich dem Feind in die Arme! Freidenker, die sozialistische Jugend, die Natur­Worte zum Abschied. Der Zug fährt aus der Bahnhofshalle. Er ist start belegt. Sämtliche gegengesett, anstatt in die Höhe, in die Tiefe zu 1936: Ich sehe ein Schriftstück auf dem Ver- freunde schufen sich ihre Organisationsstellen, Mitreifenden im Abteil tragen das nationalsozio- chweben! Sie sehen, es geht auch in der Geister­handlungstisch in Potsdam   liegen: Ende des auch der Arbeiter Fußball- klub trat ins öffent listische Parteiabzeichen oder lesen mindestens welt ganz natürlich und logisch zu." " Dann, lieber Herr Hanussen  , möchte ich Sie Vieriahrplans." Soweit ich lesen tann, ver­Alles in allem nicht nur ein herrlicher eine nationalsozialistische Zeitung. Das darf bitten, mir zu sagen: wie leben die sechzig Milliert Deutschland  : Rheinland  , Saargebiet, Baden. nicht stören. Vielleicht ist man dadurch jogar lionen Teutschen so in 1934? Ich notiere!" Dann: Ost- und Westpreußen  , ganz Oberschlesien  . Kranz von Organisationsstellen, sondern auch ( Der Geist schwebt in die Tiefe, aber Dann: Schlejien, wendische Lausitz und Have! eine große Anzahl treuer und überzeugter Ver trauensmänner, welche alle ihre Aufgaben nach feine Stimme hör ich klar und deutlich): Wie ich land--" Das ist ja schrecklich! Ein armes Land so zu müssen wir zwei Männer herausgreifen und be­besten Kräften erfüllen. Aus dieser großen Zahl cben sehe, sind's ihrer nicht mehr so viel Was der rationale Gebärmville der deutschen Jungfrauen er- beschneiden!" sonders erwähnen, weil sie seit den sechzig Ich drücke mich in meine Ede. Schlafen zielt, macht die ebenso eifrige Zwangs- Sterilisierung Ja, lieber Unus, Juda hat eben ge- Jahren attive Kämpfer in unserer Be­fann ich nicht. Die Gedanken jagen. Die letzten an Millionen Minderwertigen reichlich wett. Die siegt, und rächt sich auf seine Weise!" Tage in der großen Stadt. Ständige Unsicher- 800.000 Juden sind nach und nach sanft verhungert. wegung sind und am heutigen Tage mit uns Und die Führer?" zurüdbliden fönnen auf die geleistete Arbeit. heit über die weitere politiche Entwidlung. Bier Millionen Marxisten sind mit der Zeit auf Ständige Nervenanspannung, ständiges Aufpai- der Flucht erschossen worden. Etwa drei Millionen Geduld, ich muß umblättern: Die Genosse Alois Scharnowell aus Freuden­ien auf plößlich eintretende Gefahren. Ein paar Striegs- und Friedenstrüppel, alle Tuberkulosen, Feinde laßen Milde walten: Die Führer, von den hal und Genosse Alois Jahn aus Wockendorf Besuche bei Parteigenossen... Blinde und Taubstumme haben in vorbildlichem medizinischen Sachverständigen als unheilbar geistes- stehen seit der Gründung, also seit sechzig Jah­Frühmorgens bin ich in der fleinen Kreis deutschen Heroismus den ihnen von Dr. Mann emp frant erklärt, werden zeitlebens in dem riesigen ren, in der Bewegung und haben jederzeit ihre stadt, die meine Geburtsstadt ist. Ich gehe durch fohlen Freitod mittels Narkose gewählt, um den Reichs. Irren Konzentrationslager ganzen Kräfte restlos in den Dienst der Arbeiter­die wohlbekannten Straßen. Menschen tenne ich Lebenstüchtigen" nicht im Wege zu stehen--" interniert; itler wird als Blinder betrachtet, laffe gestellt. Beiden Jubilaren sagen wir Dank hier taum mehr. Ich komme an dem Hause vor­Ja, ist das nicht eigentlich gegen die Moral?" und stirbt also den Tod in der Narkose. Sein Sch für ihre Arbeit und geben ihnen die Versicherung, Nein. Auch die Moral ist ein rela- det muß aber im Moment des Todes geöffnet, und ihr Wert weiter zu betreuen. bei, in dem ich geboren und aufgewachsen bin, es Die Arbeiterschaft von Freudenthal feiert ist umgebaut, faum wiederzuerkennen. Auf der tiver Begriff. Wo's tein objektives Recht gibt das Gehirn sofort seziert werden, da die Menschheit ein Interesse daran bat, zu erfahren, wie das Sirn dieses sechzigjährige Jubiläum am andern Seite der Straße ist das Hauptquartier fann's auch feine objektive moral geben.". Und was sagen die Delegierten des Völker- eines Mannes beschaffen ist, das ein ganges Volf 15. und 16. Juli 1. J. und veranstaltet einen der Nationalsozialisten als Sind bin ich mit zugrunde richten fonnte. Saben Sie alles notiert? Arbeitertag mit Gautreffen der Textil­meinen Eltern oft in den Haufe gewesen. Die bundes dazu?". Nichts. Vormittags torferieren sie, Ich schwebe ießt zum Stadion, wo diese humane arbeiter. Es wird ein würdiger Festtag" der Eltern schlafen schon lange auf dem Friedhof vor Hinrichtung in Gegenwart sämtlicher Mediziner und schleftschen Arbeiterschaft werden! der Stadt, aber dorthin fann ich zu so früher und abends spielen sie Billard.

werden wir wieder hineinkommen?

sicherer vor unliebiamen Kontrollen". Nach und nach werden meine Mitreisenden müde, hüllen sich in die Mäntel, einer verdunkelt die Abteil­Tantpe. Schließlich ihlafen sie alle.

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liche Leben.