Dr. 168.

Königreich Ruritania " auf der Weltwirt. schaftskonferenz. Unter den Delegierten und Jour­nalisten der Londoner Weltwirtschaftskonferenz er­regte es heute große Heiterkeit, als sie unter ihren amtlichen Konferenzpapieren maschinengeschriebene Dokumente fanden, die Resolutionen enthielten und ganz den sonstigen amtlichen Dokumenten ähnelten, die aber von der Delegation eines fingierten nigreiches Ruritania unterzeichnet waren. Der Autor des Scherzes ist nicht bekannt, seine Tat hat jedoch unter den Anwesenden große Seiterkeit hervorgerufen.

Der Karlsbader Polizei gelang es am Don­nerstag furz vor der Abfahrt des Schnellzuges Sarlsbad- Warschau drei Taschendiebe auf frischer Tat zu ertappen und festzunehmen. Es handelt sich um den bekannten internationalen Taschendieb Salomon. Lauber aus Kratau sowie um zwei weitere Taschendiebe, die gleichfalls aus Polen ftammen.

Auto und Straßenbahn. In der Mittwoch Nacht stieß in Köln ein großes mit Obst beladenes Last auto mit einem Straßenbahnwagen zusammen. Das Auto wurde vollkommen zertrümmert. Der Wa genlenter war sofort tot, eine neben tbm figende Frau st a rb furz nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Von den Straßenbahn- Fahrgästen wurde eine Person schwer und sechs leichter verisst. Tod im Sturm. Die Yacht der litauischen See Stauts, die vom Memeler Hafen aus nach Liebau in See gestochen war, wurde furz nach der Aus fahrt vom Sturm an einen Felsen geschleudert und scheiterte. Von den die Besayung bildenden 11 Stauts kamen drei ums Leben, während das Schiff zertrümmert wurde.

Lord Burnham, der ehemalige Bejiyer des gro ßen englischen Blattes Daily Telegraph " ist in der Mittwoch Nacht in London gestorben. Lord Burn­war Präsident der Internationalen Arbeitstonferenz in Genf in den Jabren

1921, 1922 und 1926. RAA

Fest im Walde.

Grün und blau und rot. Grün des Waldes, Blau der Hemden, Rot der Wimpel und Fahnen.

Aber noch che dem Auge Rot und Blau Icuchten, dringt ans Ohr wie Queligeplätscher Gewirr' frischer Stimmen, lockt helles Kinder­lachen. Rascher wird der Schritt. Heute ist Be­

Freitag, 21. Juli 1988.

Der Student im Dritten Reich .

Die Wahrheit über die Militarisierung der deutschen Jugend.

Dredig und stumpf vor Hunger und Gehorsam.

Der nachgebrudte Brief gelangte auf Umwegen aus dem Hitler Deutschland an einen nach Schweden geflüchteten deutschen Sozialisten. Der Briefschreiber ist ein 19jäh Waschgelegenheit. Als wir uns beschwerten, wur Wir haben dort im Lager nicht einmal riger junger Student, dessen sozialistische Ueberzeugung der Diftatur standgehalten hat. Den wir angebrüllt: Wir haben uns an der In ungeschminkter Sachlichkeit schildert er Front wochenlang nicht gewaschen!" Ich emp erlebnisecht die neue Militarisierung der finde dies alles als furchtbar sinnlos. Das erste Jugend in Deutschland . Mal, als ich mitmachen mußte, habe ich mich vor vor Hunger und Gehorsam. Es ist überhaupt mir selber geschämt: dreckig, müde und stumpf bedingungslos zu gehorchen, und er iſt oft unangenehm schwer, so einer braunen Uniform nicht viel älter als wir." Arbeitsdienst als Dedname für korrekte militärische Ausbildung.

Für die deutsche geheime Staatspolizei", die diesen Bericht vielleicht lesen wird, sei hin­zugefügt, daß der junge Student kein Jude, sondern ein reinrassiger blonder Arier ist. Diese kurze Zeitpause hat geläutert."

Ich freue mich aufrichtig, daß es Ihnen gelungen ist, nach Schweden zu kommen. In- Heute ist für die Studenten die Arbeits­zwischen warten wir hier auf unfre Zeit, warten dienstpflicht verkündet worden; der Staat wirft barauf, daß wir auch äußerlich und in jeder Be- dafür 1 Milliarde Mart heraus. Es kommen ziehung wieder wirkliche Menschen sein dürfen. augenblicklich nur die Studenten heran, die be­Nicht alle warten so tatenlos wie ich, ich weiß, reits vier Studienhalbjahre studieren. Das schafft daß das Neue, das wir wünschen, da ist und böses Blut, denn einige Fakultäten haben im wächst. Vielleicht haben wir nic so flar gewußt, fünften Halbjahr Examen, und es ist für die was wir wollen, wie jetzt diese kurze Zeit- Studenten nicht angenehm, vor dem Examen ein spanne hat geläutert, alle Gefchehnisse haben halbes Jahr aus dem Studium herausgeriffen daran mitgeholfen, und ich glaube fest, daß sich zu werden. Außerdem wissen wir alle: Arbeits­unsere Aufgaben noch viel klarer und sichtbarer dienst ist nur Dedname, in Wirklichkeit ist es kristallisieren werden." cine forrette militärische Ausbildung- dafür fällt dann jede ethische Begründung weg." Keine Rücksicht auf das Studium. Der

,, Wir müssen bedingungslos gehorchen."

,, Augenblicklich werden wir herabge­würdigt zu einem nationalen Et­was, gerade wir Studenten. Wir müssen be­dingungslos gehorchen, es gibt kein Warum" mehr. Wir sollen nicht zweifeln, so fagte man uns, auch nicht fragen, sondern nur glauben. Wer nicht glaubt, hat kein Recht am Staat."

Wehrsport, SA. und Reichswehr . Jeder Student im 1. und 2. Studienhalb mitzumachen, außerdem jeden Donnerstag zwei jahr" wird gezwungen, vier volle Wehrsporttage Stunden theoretischen Dienst. Die Wehrsport­furse werden von SA.- Führern geleitet, die durchweg bei der Reichswehr ausgebildet worden find, wie sie uns selbst erzählten. Ueberhaupt ist es so, daß SA. - Abteilungen mit der Reichswehr

suchstag, heute müssen wir nicht vorüberwan zusammen ausgebildet werden." dern an unseren Freunden und ihrem Sommer­heim, heute dürfen wir ihre Gäste sein.

Gäste der Kinder!

Weißgrau schimmert es durch den Wald. Die Zelte, in denen

11 Stunden ohne Essen, Strafexerzieren und Waffendienst.

soldatische Mensch als Ziel.

Daneben ist für alle Studenten noch ein Dreiwochen- Lager während der Ferien vorge sehen. So wird in keiner Weise auf das Studium Rücksicht genommen. Ein Führer sagte fürzlich: Der soldatische Mensch ist für uns ausschlag­gebend, nicht der geistige".

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find zu arm, allen Kindern unserer Klasse frohe Sommertage, glückliche Ferien zu schaffen.

Auch die Fröhlichkeit dieser hundertfünfund­siebzig Kinder, ihr Singen und ihr Lachen und ihr Spiel mahnt uns an die Größe unserer Auf­gabe. J. H.

Die Geisterligung.

Die Szene spielt in der Wohnung eines braunen Unterführers. Eine rote Lampe erhellt notdürftig den Raum. Um den runden Tisch sitzen Männer und Frauen, die Hände auf den Tisch gelegt, in stiller An dacht. Sie halten eine spiritistische Sigung ab. Ihr Leiter, natürlich ein strammer SA­Mann, angetan mit der verführerischen, popofreien Affenjacke des Herrn Röhm, hält eine furze Ansprache:

Bruder und Schwestern... In dieser Weihestunde, da wir eben dabei sind, die teueren Toten der nationalen Erhebung zu beschwören, wollen wir zunächst ein stilles Ge­bet verrichten... In dieser Stunde geziemt es sich, auch unseres Führers zu gedenken, so­lange er noch unter den Lebenden weilt... Denn später dürfte es schwer fallen, seinen Geist zu suchen... Der wird unauffindbar sein... Nicht darum, weil einige von euch vielleicht glauben, daß er eben ohne Geist set, sondern einfach darum, weil bei seiner Bes weglichkeit anzunehmen ist, daß dort droben außerordentliche Aufgaben feiner harren. Jm Himmel gibt es noch feine Hitlerbewegung, dort gilt das Kreuz heute immer noch mehr, als das Hakenkreuz. Das muß anders wer den. Und vor allem, in der Abteilung Sc bräer" wird allerhand gleichzuschalten sein... Ihr versteht... Heute aber, geliebte Brüder und Schwester wollen wir die Helden rufen, die im Rampfe gegen den verruchten Marrimus, von dent, nach dem Wahrwort unseres allseits hochverchrten Adolf, in dreißig Jahren fein Mensch mehr etwas wissen wird, gefallen sind. Stimmen wir zu diesem Zwecke unser heiliges Lied an

Wenns Judenblut vom Messer sprißt, dann geht's nochmal so gut." Alle( singen).

Die Zustände auf der Universität. SA." niformen herum, und fast alle Profefforen In der Universität laufen schrecklich viel innerlich tief und freudig erschüttert". Entweder find plötzlich von dem nationalen Aufstieg beucheln sie jetzt oder sie haben es früher getan! Nußbaum, Rabel, Wolff. Auch da sind in den Es lesen nur noch drei jüdische Professoren: Vorlesungen Störungen vorgekommen. Es wurde und Schwestern... Und nun versenkt euch wie­ußbaum, Rabel, Wolff. Auch da sind in den auch Boykott gegen sie beſtimmt: wer bei ihnen der in ein ſtilles Gebet, während du, geliebte belegt hatte, wurde notiert, und wer in die Vor- Schwester Emilie Straputschke, auf meinen Be­lesungen ging, sogar nach Möglichkeit photogra

Der Leiter: Ich danke euch, geliebte Brüder

Arbeiterkinder wohnen. Und nun sehen wir auch spat offen Universität verwiesen, es wird auch keiner auf Leiter: Emilie Kraputichte... Was sielst

schon die große rote Fahne neben den Zelten die Wimpel und vor den Zelten Gruppen von Kindern und huschend von Zelt zu Zeli Stinder. Kinder in blauen Hemden, mit roten Hals­tüchern.

Das Zeltlager der Roten Falken auf dem Gelände der Arbeiterfürsorge, neben deren neuem Erholungsheim. Zeltlager am deren neuem Erholungsheim. Zeltlager am Hirschberger See .

Die Zeit arbeitet für uns!"

Du?

phiert. Troydem find die Vorlesungen aller brei fehl in Trance zu fallen hast. Brofessoren voll besetzt, weil sie ausgezeichnet Emilie( beginnt zu seufzen und zu stöhnen Der Dienst geht so vor sich: Wir rücken um lesen. Die jüdischen Studenten sind alle von der und fällt sodann in Trance.) vom ab wird Dort gar zum zugelassen. ländedienst bis um 8% Uhr. Wir sind in Sun­Emilie: Es melden sich... es melden sich dertschaften eingeteilt. Es ist wie beim Kommiß: ... zwei herrliche Geister... umgeben von einer ver nicht schnell genug macht oder falsch, muß" Es ist schwer, alles schweigend mitzu- strahlenden Gloriole... Sie sind Helden... strafegerzieren. Der erste Ausmarsch war für alle machen. Aber letzten Endes beschleunigt dies alles sagen sie... Deutsch bis ins faule Rüdenmark eine große Quälerei, weil die meisten 11 Stun- ja die Entwicklung! Es sind eine ganze Menge. edel bis in die blutigen Fingerspitzen den nichts gegessen hatten. Wir hatten doch keine unzufrieden. Ueberall, auch in den Straßenbah- Die treuesten Anhänger unseres geliebten Adolf Ahnung, daß wir ohne Pause gleich antreten nen und auf den Straßen hört man die Leute...( Das Weitere versinkt in Stöhnen.) gelegen und im Sand als auf den Füßen normal Schritt vorwärts. Seien Sie überzeugt: Wir und friecht den Anwesenden langsam den Rücken mußten. Bisher haben wir mehr auf dem Bauch verstohlen kritisieren. Das ist doch ein großer Ein falter Schauer( geht durch den Raum acſtanden. In den nächsten Tagen fommt stehen hier auf Posten und die Zeit herunter.) Wassendienst heran."

larbeitet für uns!"

Leiter: Ist es auch ganz bestimmt, daß es echte Selden find?

Emilie( schreit auf): Haaa... Nicht doch... Nicht doch... Sie wollen mich ermorden... Silfe

...

Die Anwesenden( durcheinander): Was ist

geschehen?... Was hat sie... Wer will sie er­morden?

Emilie: Die beiden Geister... Sie sind be­leidigt darüber, daß du an ihrer Heldenhaftigkeit zweifelst.

Leiter: Können sie uns einen Beweis geben, daß es wirklich echte, gute Deutsche sind? Emilic: Ja, das fönnen sie... Der eine

Ein schönerer Platz ist im Lande kaum zu finden. Zwischen hohen Eichen, vor Sonnenglut geschützt durch ihre Wipfel, stehen die fünfzehn se Zelte. Im weitem Kreis, einen Platz umschlie ßend, der den Versammlungen und den Ver- Male miteinander gesprochen. Aber da das erste der Ansprache ein Sprechchor und noch ein Lied anstaltungen dient. Aber der Besucher darf nicht Wort, das sie einander zuriefen, das sie von und Jausenpause, ausgiebige Pause. Aus einfach vom Wege aus einem der Zelte zueilen. einander hörten, der Gruß Freundschaft!" war, dem benachbarten Erholungsheim werden die Ein Drahtseil, von Baum zu Baum geschlungen, mußte vom ersten Augenblick an Verstehen sie Kinder verpflegt. In anderen Falkenlagern umspannt das Lager. Eine beschriebene Tafel, die zusammenschließen... müssen Genossinnen für die ganze Zeit des an zwei Bäumen befestigt ist, bildet den Tor­Schon früher fiel Quäfen und Tirilieren Lagerlebens als Köchinnen gewonnen werden. bogen, das Seil, das die Lagerwache vor dem auf, nicht ganz wohltönendes Proben ehrgeiziger Dae Nachbarschaft des Heims ist wesentliche Er­Eintretenden finfen läßt, bildet das Tor, durch Mitglieder der Pfeiferkapelle. Jezt aber, da ein leichterung der Lagerführung. das allein der Zugang ins Lager gestattet ist. Schmetterndes Trompetensignal den Beginn des Nach dem Essen, bei dem die Zeltkamerad­Heute dürfen es wohl alle durchschreiten, die destes, das die Kinder für sich und die Eltern schaften beisammen bleiben, sammelt sich alles, ihre jungen Freunde besuchen wollen. An den veranstalten, anzeigt, jest quirlt nicht länger Kinder und Eltern, auf der großen Wiese. Volts Wochentagen ist Fremden der Zutritt versagt. mehr individualiſtiſches Gepfeife durcheinander, tänze, Scherzspiele wechseln ab. Lieder werden Fallen dürfen aber auch nicht nach Belieben aus- jetzt ist auf einmal Takt da, ein ernſter Tromm eingeftreut. Am schönsten wirkt, am meisten Emilie( mit völlig veränderter, tiefer, männ und einfliegen! Sie müssen Passagierscheine ler macht, die schrillen Flötentöne durch dumpfen freut die Kinder, was sie selber ersinnen, impro­haben. Streng ist die Disziplin im Lager. Aber Wirbel dämpfend, die Musik der Pfeifer zugleich visieren. Ein Zwischenspiel zweier Burschen, die licher Stimme): Ihr Saubagage, ihr zweifelt an fie ist freiwillige Disziplin. Die Bewohner des weicher und kraftvoller. Die Musiker haben Bat und Batochon mimen, gefällt nicht ſonder­fie ist freiwillige Disziplin. Die Bewohner des fich in Marich gesetzt, sie ziehen von Zelt zu lich. Aber ganz begeistert sind die Kinder, als Paßt auf, daß man euch nicht ins Konzentra meiner Echtheit... an der Wahrhaftigkeit meines Deutschtums? Ihr Hunde... Saujuden ihr... Zeltlagers bilden eine kleine Republik . Heute sind viele Erwachsene im Lager. Zelt, die Kameradschaften sammelnd zum Zuge. es gilt, die Eltern ein kleines Scherzlied zu Heute sind viele Erwachsene im Lager. Belt, die Kameradschaften sammelnd zum Zuge. es gilt, die Eltern ein kleines Scherzlied zu fionslager stedt, damit ihr gute Sitten lernt. Väter und Mütter, die ihre Kinder besuchen. Sie Von Zelt zu Zelt, im Kreiſe durch das Lager, lehren. Die Eltern zögern, es ist für Erwachsene Alle Knochen müßte man euch zerbrechen, ihr ſizen bei den Kindern vor den Zelten, sie lagern dann dem Gemeinschaftsplaße zu, und nun Auf- so schwer, zu einfacher Fröhlichkeit zu finden. Marristenschweine... Dann wird euch schon mit ihnen auf der großen Wiese zwischen Wald ſtellung im Salbkreise.- Bon weitem schauen Aber die Kinder reißen sie mit, schließlich singen aller Zweifel vergehen. und See. Sie lassen sich von den Kindern durch die Erwachtenen zu...

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das Lager geleiten, und stolz zeigen die Kleinen, ,, Eltern, hierher! Eltern, hierher!"

wie schön alles ist: die großen Zelte, in denen, auf Bretterunterlagen, die Strohsäcke liegen,-

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Sprechchor der Kinder ruft ca. Halbkreis, Kreis der Eltern um den Halb­die Ordnung in den Zelten,-die einfach ge- freis der Kinder, Einer, ein Helfer, tritt vor sie, zimmerten Tische und Bänke, die Gestelle hebt, Aufmerksamkeit heischend, die Hände. für das Geschirr. Und die Tafeln vor den Zel Aller Augen wenden sich dem Dirigenten zu ten, die die Namen zeigen, die von den Kindern aber in dem Augenblick, da der Chor aufflingt, den luftigen Wohnungen gegeben wurden: kann man unmöglich noch anders sehen als die eundschaft!", Gablunzer Bore"," Prager singenden Kinder. Rollmöpse", Die Dschungeljäger"( die Dschun­

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gel sind nicht eine Erfindung der Kinder! Herr- Viele ernste Kindergesichter, viele glänzende liches Dschungelland ist der breite Schilfstreifen Augen, viele zarte Stimmen, viele kleine Hände, vor dem See. Aber die Jäger dürfen ihn, die einander suchen, fassen. leider, nicht abenteuerlüftern durchstreifen) und ,, Rote Pudel".

Die Namen der Zelte sagen, woher die Kinder stammen: aus den Gauen Bodenbach und Reichenberg- Gablonz und aus Prag .

Die Kinder fingen:

will

persönlich durch mich zu euch sprechen.

Leiter: Bitte.

...

die Eltern ganz brav, die Kinder jubeln, Eltern Leiter( stotternd): Verzeihung... Ich meinte und Kinder singen gemeinsam. Nach dem Scherz-... ich dachte... selbstverständlich... Es war lied noch gemeinsamer Gesang eines kleinen ein Irrtum meinerseits... tschuldigung Kanons das kleine Kinderfest ist zu Ende. Die Kinder werden zum Waschen gerufen, zur großen Abendtoilette.

Wir waren einen Nachmittag Gäste der Rinder, waren ein paar Stunden mit den Kin­dern froh.

Als wir noch Kinder waren..

...

Viele Genossen und Genoffinnen fagten es: Als wir noch Kinder waren, gab es das nicht. Gab es keine Kinderwanderungen, keine Kinder­gemeinschaften, gab es für uns keine Ferien­kolonien und keine Zeltlager. Damtals gab es ,, Rommt, reicht cure Hände, noch keine Kinderfreundebeivegung. Damals hat­Im Kreis fie verschlingt, ten die Arbeiter sich noch nicht zu dem Wagnis Daß niemals die Stette borgetastet, proletarische Der Freundschaft zerspringt!" Erziehungsgemein schaften zu schaffen. Unsere Kinder haben es, in Es gibt also mancherlei Mundarten in Dann ein zweiter Chor. Ein Falkenführer mancher Beziehung, doch besser als wir! dieser Kinderrepublit, und manchmal lacht ein hält eine kleine Ansprache an die Eltern, ihnen Unsere Kinderach, das sind immer noch Strochwizer über einen Prager und ein Reichen- den Sinn des Lagerlebens, den Sinn des Fal- nicht die Kinder der Arbeiterklasse, sind erst berger über einen Bodenbacher, weil der andere fenbundes zeigend: Kameraden werden, zu Ge- wenige Kinder! So schön die Kinderfreunde­so seltsam spricht, aber es gibt feine Stammes meinschaft werden, treu und hilfsbereit. Echte bewegung sich entwickelt hat sie hat doch erst zwistigkeiten, Vor einer Woche haben die Kinder rechte Arbeiterfinder sein, sich selber erziehen einen Teil, den kleineren Teil der sozialistischen einander zum ersten Male gesehen, zum ersten zu Ordnung, Freundschaft, Solidarität! Nach Eltern erfaßt. Und wir sind noch zu schwach, wir

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scharf schnarrend): Stramm gestanden... Hände Emilie( wieder den Ton ändernd. Diesmal, an die Hosennaht... Ihr scheint nicht zu wiffen, wer wir find

Leiter: Ihr sagtet zwar, ihr wäret Helden,

aber...

Emilie( schnarrend): Was heißt da aber"? Unsere Dolche sind geschliffen, unsere Revolver fcharf geladen, unsere Finger mit Blut befleckt

Wollt ihr noch mehr?... Und wenn ihr unsere Namen wissen wollt... ich heiße Fischer und mein Freund hier: Pg. Kern.

Leiter( erschütternd): O Gott... O Gott So seid ihr die Helden, die die Judenscu Nathenau umgelegt haben?

Ein falter Schauer( geht wiederum durch den Raum und macht nochmals den gleichen un­appetitlichen Weg über den Rücken der Anive fenden bis herunter. dorthin, wo er seinen salon­fähigen Namen verliert). Die Anwesenden ferheben sich in tiefer Be­wegung und stimmen das Horst- Weffel- Vied an). Vorhang.

Turl.