Einzelbild herunterladen
 

aufgenommen werden. Thatsächlich hat aber nur ein einziger Ar- Iniffe Herausbilden. Für die elenbesten Löcher, die zum Teil zu Firmen: S. Gräs, Rudolf, Qeineweber, Basebow und beiter fein Wort gehalten und den Wut gehabt, durch die Spalier Maffenquartieren umgewandelt find, müssen ganz horrende Mieten Lindenbaum wurden gleichfalls bemängelt und sollen die bes bildenden ausständigen Kollegen hindurch zur Weberei zu gehen und bezahlt werden. Auch die Lebensmittelpreise sind sehr hoch, die stehenden Zustände in einer späteren Versammlung eingehend erörtert die Arbeit aufzunehmen. Dörfler lassen sich von den fremden Arbeitern alles möglichst gut werden. Mitgeteilt wurde noch, daß sich die Arbeiter bei der Firma Der Vorstand des Niederrh. Verbandes christlicher Tegtil bezahlen. Dabei grassieren Krankheiten unter den Arbeitern, hervor Kalisch, Alt Moabit 17 wegen Lohndifferenzen im Ausstande be­Folgende Resolution gelangte hierauf zur einstimmigen arbeiter ist mit seinen Mitgliedern, soweit sie zu den ausständigen gerufen durch die schwere ungesunde Arbeit, und die schlechte Lebens- finden. Annahme: Sammetwebern gehören, am Sonnabend in Mißhelligkeiten geraten... weise. zu der sie gezwungen sind. Als die Ausständigen vom christlichen Verbande am Sonnabend Die Unternehmer haben auch eine Art Krankenkasse gegründet, Die Versammlung erklärt, daß nach den Ausführungen des abend in der Unitas" ihr Streifgeld erheben wollten, wurde die für die jeder Arbeiter beizusteuern hat und zwar 1,50 Frcs. pro Referenten und den in der Diskussion zu Tage getretenen Thatsachen Auszahlung des Geldes von der Verpflichtung abhängig gemacht, Monat. Dafür wird Arzt und Medizin gestellt. Das ist eigentlich ein Vorgehen unerläßlich ist. Zu diesem Zwede erachtet die Ver­ den   obenerwähnten Beschluß des Vorstandes anzuerkennen und auf gesezwidrig, denn das Schweizer   Gesez schreibt vor, daß der Unter- fammlung es als Pflicht eines jeden Stollegen, behufs weiterer Ver­seiner Grundlage mit den Fabrikanten zu verhandeln. Nur vernehmer den Arzt aus eigenen Mitteln stellt. ständigung über zu bessernde Lohn- und Arbeitsbedingungen Auf einzelt wurde dieser Aufforderung entsprochen. unter der großen Das ist in furzem die Lage der Arbeiter am Symplon. Die in nahe Fühlung mit dem Vertrauensmann zu treten. Mehrzahl griff eine große Erregung Plaz, die noch Italiener spielen bei ihrer Arbeitsamkeit und ihrer Zufriedenheit mit Grund durch Anschläge des Gewerkschafts Kartells in Verbindung geringen Löhnen in der Schweiz   die Rolle der Chinesen. Sie in mit dem Deutschen Textilarbeiter Verband und dem Nieder dieser Rolle zu belassen, ist das Bestreben der Unternehmer. Daß rheinischen Weberverband erheblich genährt ivurde, deren sich ein Teil ihrer aufgeklärten Landsleute und auch Schweizerbürger Inhalt dahin ging, daß, falls den Mitgliedern des befleißigen, den armen, unterdrückten Arbeitern Bedürfnisse anzu christlichen Verbandes die Unterstüßung vererziehen, sie aufzuklären über ihre Lage, das ist es, was das Unter weigert werde, die anderen Verbände und das Kartell ihre nehmertum mit scheelen Blicken betrachtet; darum das Geschrei fernere Unterstützung für die Dauer des Streits übernehmen. Darauf gegen die" Hezer" und Wühler.- hin hat der Vorstand des Verbandes christlicher Tegtilarbeiter die Auszahlung der Streikgelder wieder aufgenommen. Inzwischen sollen jedoch, wie bestimmt behauptet wird, schon an hundert seiner

V

Sociales.

der in den Arminhallen" gefaßten Refolution ant 13. März d. J., wonach die Kollegen verpflichtet sind, einen besseren Zusammenhalt in den einzelnen Geschäften anzubahnen, spricht die Bersammlung die bestimmte Erwartung aus, daß die Werkstatt­und Geschäftsdelegierten- Sigungen in Zukunft mehr als zuvor auch von den Kollegen des Centrums und der Louisenstadt die gebührende Berücksichtigung finden werden. Da es Thatsache ist, daß in einzelnen Geschäften eine sofortige Verbesserung der Lohnverhältnisse unum gänglich notwendig ist, autorisiert die heutige Versammlung die Leiter der gewerkschaftlichen Organisation, in Verbindung mit den bisherigen Mitglieder zum Niederrh. Weberverband übergetreten fein." Reichstage gefallenen Behauptung, daß die ländlichen Arbeiter energisch entgegenzutreten. Die Kollegenschaft verpflichtet sich, in dem Zur Lage der ländlichen Arbeiter. Zur Jllustration der im Arbeitern der in Betracht kommenden Geschäfte unverzüglich Schritte einzuleiten, um dem weiteren Niedergang der dort gezahlten Arbeitslöhne Die wiederholten Versuche der Führer der christlichen Organisation, dreimal in der Woche Braten und Kompott bekämen, veröffentlicht alle, daß Arbeitseinstellungen notwendig werden, diese Kollegen eigenmächtig die Bedingungen für die Beendigung des Streits zu unser Parteiblatt in Stettin  , der Volksbote", den Vertrag eines in dem berechtigten Kampfe um ihre Eristenz nach besten Kräften zu diktieren, sind bisher immer an dem Widerstand der Arbeiter ge­scheitert. Es zeigt sich somit, was auch in dem Bericht des Fabrikanten- agelöhners in Krebsow bei Büffow in Vorpommern, wo übrigens unterſtügen, erwartet aber auch, daß sich alle Kollegen dem Verbande organs bestätigt wird, daß sie jede Fühlung mit den Arbeitern die Verhältnisse noch günstiger sind wie in Hinterpommern. Der deutscher Schneider und Schneiderinnen, welcher als gewerkschaftliche verloren haben und ihre Organisation der Auflösung ent- Vertrag lautet: Organisation die wirtschaftlichen Interessen seiner Mitglieder vertritt, Der Tagelöhner in Krebsow ist verpflichtet, einen Hofgänger zu in Zukunft anschließen. gegenbringen. Die zähe Ausdauer und die Einmütigkeit halten. Für die Wohnung muß er 52 Softage gleich 20,80 Mark der Arbeiter, die nahezu ohne Beispiel in gewerkschaftlichen Kämpfen Wiethe geben. Er erhält frei 2 Haufen Holz oder 9 M. Für jeden Beit in den verschiedenen Orten stattfinden, hingewiesen und ersucht Nachdem der Vertrauensmann noch auf die Lohnkämpfe, die zur dasteht, verdient hohe Anerkennung, sie beweist am besten, wie be= rechtigt das Verlangen der Arbeiter ist. Ohne einen berechtigten Tag, den er im Tagelohn arbeitet, erhält er 25 Pf. und 5 Liter hatte, den Zuzug nach dort fernzuhalten, erfolgte der Schluß der Kern in ihrer Forderung wäre dieser Zusammenhalt nicht möglich 4 Scheffel Erbsen à 3 M. und 4 Scheffel Gerste à 2,25 M.; ferner Roggen, der Hofgänger 40 Pf. An Masttorn erhält der Tagelöhner Versammlung. gewesen. Die Millionäre der Krefelder   Textilindustrie mögen sich 6 Scheffel Monatgerste à 2,75 M. In Accord erhält er bei Dampf­Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Der noch so sehr entrüsten, ihre gefügigen Lohnfklaven sind unerschütter­lich in ihrem Streben, das Joch uneingeschränkter Ausbeutung ab- breichen 25 Scheffel, bei der Pferdemaschine 21 Scheffel, bei am Montag, den 27. März, angekündigte Vortrag des Herrn Dr. Flegeldreschen 14 Scheffel. Er erhält eine Kuh durchgefüttert Benzig über:" Die Strafe in der Erziehung" mußte leider wegen auschütteln. wie die Hofkühe ohne Kraftfutter und Rüben. Er fann sich plötzlicher Erkrankung des Herrn Referenten ausfallen. Die Maurer in Blankenburg   a. 5. stehen in einer Lohn- 12 Hühner und einen Hahn halten mit Zuzucht im Gehege und sammelten Mitglieder und Gäſte füllten jedoch den Abend mit Zum Teil bewegung. Sie fordern einen Lohn von 35 Pf. pro Stunde; für 2 Zuchtgänie, von der Zuzucht er die zehnte à 12 Pfd. an die Herr fehr intereffanten Debatten über Kindererziehung aus. Junggesellen 30 Pf., zehnstündige Arbeitszeit, achttägige Lohnzahlung fchaft abliefern muß. Er ist verpflichtet, eine Klude zu feßen, wozu gaben Mütter über ihre eigene Erziehungsmethode etwas zum besten, und einen Aufschlag von 5 Pf. für Ueberstunden. Bis jegt wurde er die Eier von der Herrschaft erhält; für jedes Ententüchlein erhält fodaß sich eine eifrige Diskussion entspann und es sicher keinem der gezahlt 25-30 Pf. Die schon längere Zeit eingeführte zehnstündige er 1/2 Liter Gerste, für jedes Hühnerküchlein 1 Liter Gerste. In Anwesenden gereut hat, diesen Abend, der nach dem plötzlichen An­Arbeitszeit wurde vielfach von fremden Arbeitern durchbrochen. der Ernte erhält er frei 1 Scheffel Trinkgerste, 2 M. Schnapsgeld künden des Fehlens des Referenten verloren schien, Verhandlungen schweben. Zuzug ist streng fernzuhalten. für sich und 1 m. für den Hofgänger, ferner erhält er 13,50 M. Woll- zugebracht zu haben. Hoffentlich ist es dem Vorstand möglich, den Vortrag des Herrn Dr. Penzig seinen Mitgliedern In Nürnberg   haben 60 Dachdecker die Arbeit niedergelegt, geld. Für Säen erhält er 10 Pf. pro Tag ertra, der Hofgänger für da mit den Unternehmern teine friedliche Einigung erzielt werden Pflügen 5 Pf. extra und für Pferdebesorgen 10 Bf. extra und für den ein ander mal bieten zu können, da gerade diefes Thema, wie Sonntag erhält der Hofgänger 25 Pf. extra. Für einen Sonntag erhält vorausgedacht, großes Interesse für seine Mitglieder hat. Billets für die Urania- Vorstellung am 9. April sind noch zum Der Ansstand in der Reißzeng Fabrik Karl Eckert Sohn der Tagelöhner wie Hofgänger 50 Pf., die Frau erhält 50 Pf. pro u. Comp. in Nürnberg   wurde zu Gunsten der Arbeiter beendigt. Tag, Heuernte 75 Pf., Kornernte 1 M. pro Tag und im Fach Preise von 60 Pf. zu haben bei Frau Wengels, Fruchtstr. 30; Viele Parapraphen der Fabrikordnung wurden abgeändert, die 25 Bf. extra. Ein Kind erhält 30 Pf. pro Tag. Arzt hat der Tage Frau Junt, Gräfeftr. 6; Frau Luz, Buttkamerstr. 7a; Frau Mesch, umfangreichen Strafparagraphen sämtlich gestrichen. Der Fabrik- löhner frei, doch keine Medizin. Jedes Jahr kann ein Kalb auf- hchenerstr. 3. inhaber garantierte, den Wirkungsfreis des Vorarbeiters Wirth   ein gezogen werden von einer Familie, welche die Herrschaft beſtimmt. zuschränken, und endlich versicherte er noch, teinerlei Maßregelung Er erhält 4 Kavel Kartoffelland und 48 Rut Leinland, ferner fann vornehmen zu wollen. er sich 12 Rut Torf machen. Bei fehlender Kuh erhält der Tage­löhner 4 Liter Milch im Sommerhalbjahr und 3 Liter Milch im Winterhalbjahr.

tonnte.

Die Maler und Tüncher in Bayreuth   und Umgebung find in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie fordern, 91/2 stündige Arbeits­zeit bei Beibehaltung des bisherigen Lohnes.

Lohnkämpfe der Steinarbeiter. 36 Steinarbeiter der Firma Walther in Erfurt   haben die Arbeit niedergelegt. Da die Firma alles mögliche aufbieten wird, Arbeitswillige" aus allen Himmels­gegenden nach Erfurt   zu locken, so seien die Steinarbeiter Deutsch­ lands   sowie Böhmens   ganz besonders darauf aufmerksam gemacht. Der Ausstand der Steinarbeiter in Albensleben dauert fort, desgleichen in Fechenbach   a./M. Jm Mainthal haben sämt liche organisierte Steinarbeiter Lohnforderungen gestellt. Der Streit bei der Firma Plöge in Springe   und Altenhagen ist durch gegenseitige Vereinbarung beendet.

Die Einnahmen des Mannes stellen sich danach für 226 Tage lohntage vom 7. November 1897 an wie folgt: 90 M. 40 Pf. Für 226 Hofgängertage à Tag 40 Pf. Für 179 Männertage à Tag 25 Pf.

Für 179 Männertage à Tag 5 Liter Roggen zu Scheffeln gerechnet 22,40 Scheffel à Scheffel 4,80 M. macht

20

Tage im Torf auf Accord

Gedroschen, verdient 19 Scheffel Roggen, 14 Scheffel Hafer, 3 Zentner Gerste, 18 Scheffel Mengekorn, das gedroschene Korn zu Geld gerechnet 19 Scheffel Roggen 91,20 W., 14 Scheffel Hafer 42 M.

Zentner Gerste 19,50 m., 18 Scheffel Mengekorn

54 M.

Fortschritte der Gewerkschaftsbewegung in Lothringen  . Auch in der sonst von der Gewertschaftsbewegung gar nicht berührten 3 Militärstadt Metz   hat es endlich angefangen, etwas lebendig zu werden. Nachdem dort bereits vor Jahresfrist die Schuhmacher Für Weizen 3 Scheffel à Scheffel 8 M. fich organisirt hatten, folgten bald darauf die Holzarbeiter ihrem Beispiele. Dies war das Signal für die anderen Arbeiter, die sich nun ebenfalls zu regen begannen. Maler, Anstreicher, Für die Kuh im Durchschnitt gerechnet Ladierer, Maurer, Steinhauer, Dachdecker, Bier brauer, Küfer und Bäder versammelten und schritten

"

44

75

"

880

109

20

"

33

50

"

"

2.81

133, 20

"

73

50

"

24

"

146

"

-

"

"

"

Die ver

dort

Centralverband der Konditoren.( Mitgliedschaft Berlin  .) Heute abend 8 Ubr bei Schiller  , Rosenthalerstr. 57: Mitglieder- Versammlung. Bericht des Delegierten vom Verbandstage. Die Wichtigkeit der Tages: ordnung erfordert das Erscheinen sämmtlicher Mitglieder. Gäfte will­

tommen.

Centralverein der Bureau- Angestellten Deutschlands.  ( Mitglied schaft Berlin  ). Heute abend 82 Uhr bei Schiller  , Rosenthalerstraße 57: Generalversammlung. Zahlreiches und pünktliches Erscheinen der Mitglieder ist dringend erforderlich. Gäste willkommen.

Freie Vereinigung der Bauarbeiter Berlins  . Sonntag, den 9. April, vormittags 10 Uhr, bei Wernau  , Schwebterstr. 23/24: Versamm lung. Vortrag.

Tehte Nachrichten und Depelthen. Neue Enthüllungen zur Dreyfus: Affäre. Paris  , 5. April.  ( W. T. B.) Das Blatt Voltaire  " versichert, aus den Aussagen des französischen   Botschaftssekretärs Baléologue vor dem Kasiatonshofe gehe hervor, daß das Ministerium des Aeußern zu wiederholten Malen amtliche Mittheilungen erhielt, bahin lautend, daß weder von Schwarztoppen noch Panizzardi Beziehungen zu Dreyfus hatten. Das Blatt führt eine Erklärung Summa 508 M. 55 Pf. der deutschen Botschaft vom Jahre 1897 an, welche besagt, b. Schwarzkoppen habe die Versicherung abgegeben, daß er Dreyfus niemals gekannt habe. Auch der italienische Botschafter Graf Tornielli gab der franzöfifchen Regierung Kenntniß von einem Bericht Panizzardis an den italienischen Generalstab, welcher die Verfiche­rung Banizzardis enthält, daß er niemals mit Dreyfus zu thun gehabt habe. Das Blatt fügt hinzu, auch der italienische General stab habe erklärt, niemals direkte oder indirekte Beziehungen zu Dreyfus gehabt zu haben. ,, Voltaire  " sagt weiter, die Aussage Paléologues erwähne ein Telegramm des französischen   Botschafters in Rom  , in welchem es heißt, Esterhazy habe mehr als 200000 Francs von auswärtigen Regierungen er­halten. Auch erklärte Paléologue, er habe niemals die angeb­lichen Briefe des Kaisers Wilhelm gesehen.

654 M. 55 Pf. Das ist aber die Einnahme für die Arbeit von drei Personen, nämlich des Tagelöhners, seiner Frau und des Hofgängers. Davon hat der Tagelöhner folgende Ausgaben zu bestreiten: Hofgänger an Geldlohn.

90 M.- Pf.

Für Hofgänger Kost und Logis, à Tag 75 Pf. 273 Für Torf 11 Ruten

Für Maftkorn, 4 Scheffel Erbsen à 3. M.

4 Scheffel Gerste à 2,25 M.

Für Hausmiete

Für Alters- und Invalidenkasse

2922

75

"

"

19

25

"

"

12

"

"

"

"

20

80 "

"

5

20

"

"

2

71

"

"

Summa 432 M. 61 Pf.

Für sonstige Steuern( Kirche und Kommune).

wie wir einem Situationsbericht in der Freien Presse" ent­nehmen zur Gründung von Gewerkvereinen, die sich ihren Zentral­verbänden in Altdeutschland anschlossen. Das Unternehmertum gerieth darob in nicht geringe Angst und versuchte, wie gewöhnlich, die Bewegung durch Maßregelung der führenden Personen im Keime zu ersticken. Als dies nicht gelang, nahmen die Herren ihre Zuflucht zur Polizei. Sämmtliche von den provisorischen Vorständen der neugegründeten Gewerkschaften eingereichten Gesuche zweds Er­langung der polizeilichen Genehmigung wurden abschlägig beschieden, Privatversammlungen der Arbeiter ohne weiteres aufgelöst, die Ein­berufer verfolgt, und was der Maßnahmen mehr find. Aber mit welchem Erfolge!? Die in den Privatversammlungen durch Vor­Was nach Abzug dieser Summe übrig bleibt, das kann dann ja träge, Flugschriften und Gewerkschaftsblätter aufgeklärten Arbeiter nun zu Braten und Kompott für Mann und Frau verwendet werden. blieben, nachdem ihre lokalen Gewerkschaften den behördlichen Segen nicht erhalten hatten, Einzelmitglieder der Zentral­Das schweizerische Schnapsmonopol ergab im Geschäftsjahr verbände und hielten um so zäher zu ihren Organisationen. Gegen 1898 einen Reingewinn von 7 260 000 Fr.( 1897: 6 980 000 Von obiger Summe er ge wärtig gehören etwa 600 Meger Arbeiter den legteren an, gewiß um 780 400 Fr. mehr als budgetiert war. ein schöner Erfolg unter den denkbar schwierigsten Verhalten die Kantone 6 453 335 r. hältnissen! Wenn nun damit für die Verbesserung der Lohn- und Für gewerbliche, industrielle und kaufmännische Berufs: im Jahre 1898 die Summe von Arbeitsbedingungen auch noch nicht viel gethan werden konnte, so bildung hat der Bund soll doch nicht unerwähnt bleiben, daß bereits in zwei Fällen eine 1110 000 Fr. ausgegeben in Gestalt von Subventionen an Kantone, von den Unternehmern versuchte Lohnreduktion mit Erfolg zurück- Gemeinden und Vereine. Für 1899 find ca. 200 000 Fr. für den gewiesen wurde. Sollten die Behörden wie bisher fortfahren, im gleichen Zwed mehr budgetiert. Bunde mit dem Unternehmertum die Arbeiterschaft zu bekämpfen und ihre ohnehin schon spärlichen Rechte noch mehr zu verkürzen, so steht zu hoffen, daß binnen Kurzem die große Mehrzahl der Mezzer Arbeiterschaft aus ihrer Lethargie aufgerüttelt und der Organisation ihres Berufes zugeführt wird.

Ausland.

Der schwedische Gießerkongres fand in diesen Tagen in Stocholm statt. Es sind 30 Lokalverbände durch 34 Deputierte vertreten. Auch Vertreter des dänischen und des deutschen Ver­bandes waren anwesend.

Die Arbeiter am Durchstich des Symplon. Vor einigen Wochen kam die Nachricht vom Symplon, daß die an den Symplon­Durchstich beschäftigten Italiener ausständig geworden und daß es dabei zu Ausschreitungen gekommen sei. Truppen wurden mobil ge­macht, Polizei aufgeboten und die Ruhe wurde wieder her gestellt". In den Zeitungen hieß es natürlich, daß die Arbeiter zum Streit gehegt worden seien. Hatten die Leute nun wirklich Ursache, mit ihrer Lage unzufrieden zu sein?

-

Versammlungen.

r.),

"

Die Ruffifizierung Finnlands  .

Helsingfors  , 5. April.  ( Privat- Depesche). Nya Preffen" und Aftonposten", die zwei größten Blätter von Helsingfors  , find, das eine auf awei, das andere auf einen Monat, verboten.( Finnland  beginnt die russischen Segnungen zu spüren.)

Zürich  , 5. April.  ( B. H.  ) Hier hat sich ein Centralver band deutsch  - östreichisch- ungarischer und slavischer Socialisten gebildet. Paris  , 5. April.  ( B. H.  ) Der Direktor des Figaro" ist für nächsten Sonnabend vor das hiesige Schwurgericht geladen, um sich wegen Veröffentlichung der Verhöre der Kriminalfammer zu

berantworten.

Rom  , 5. April.  ( B. H.  ) Die Aerzte rieten dem Papst die Einstellung der Pilgerempfänge.

heit der Kollegen Chiesi Romussi und Turati und schloß daran den Wunsch, daß diefe der bürgerlichen Arbeit des Journalismus zurückgegeben werden möchten.( Beifall.) Präsident Singer erividerte, die Versammlung werde es nicht an hoher Achtung vor den italienischen Behörden fehlen lassen; er hege die Hoffnung, daß die abwesenden Kollegen bald dank den bea fonderen Vorrechten des Königs in Freiheit gesetzt

Eine öffentliche Versammlung der Maßschneider tagte am Rom  , 5. April.  ( W. T. B.) Die Senatoren De Campo reale und Dienstag im Englischen Garten  ", Alexanderstraße, in der der Ver- Vitelleschi- Nobili richteten an den Präsidenten des Senats die trauensmann Stubbe über: Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse Anmeldung einer Anfrage an den Minister des Aeußeren Canevaro, in den kaufmännischen Geschäften" referirte. Nach den Ausführungen In der Anfrage heißt es, sie wünschten zu wissen, ob die Regie­des Referenten, der die traurige Lage der Schneider eingehend rung Kenntniß von einem englisch französischen   Ab­habe, schilderte, wird der im Jahre 1893 festgelegte Tarif in vielen fauf- tommen durch welches Frankreich   ein eventueller mämischen Geschäften garnicht mehr und in einigen nur teilweise Befiz im Hinterlande von Tripolis   zugesichert wird und welche imtegehalten. Beständig sind seit dieser Zeit Lohnabzüge gemacht Schritte die Regierung demgegenüber gethan habe, oder zu thun worden und der Verdienst demzufolge so außerordentlich niedrig, daß gedenke. die Arbeiter nur durch äußerste Anstrengung und lang bis in die Rom  , 5. April.  ( W. T. B.) Der internationale Pres Nacht ausgedehnte Arbeitszeit ihr recht anspruchsloses Leben fristen. kongreß hielt heute Nachmittag seine erste Sigung ab. Monets Nachdem der Redner die unwürdigen Zustände, unter denen die sprach sein Bedauern aus über die unfreiwillige Abwesen Schneider in den verschiedenen Geschäften zu leiden haben, fritisiert und darauf hingewiesen hatte, daß die Aufbesserung der wirtschaft lichen Lage dieser Arbeiter infolge des Indifferentismus, der teil­weise bei denselben noch vorherrscht, sehr schwierig ist, erinnerte er In den drei Dörfern, die am Eingang des Tunnels liegen an die Erfolge, die die Maßschneider in der letzten Zeit in den wohnen etwa 800 Jtaliener, von denen 500 ihre Familien in besseren Geschäften durch ihr einmütiges und energisches Vorgehen Italien   haben. Dreihundert Mann sind bei den eigentlichen erzielt haben und forderte die Anwesender auf, in derselben Weise Tunnelarbeiten, fünfhundert find an den äußeren Arbeiten, am für ihre Intereffen einzutreten. In der hierauf folgenden Diskussion, an werden.( Lebhafter Beifall.) Bahnhofsbau 2c., beschäftigt. Die Bohrer, fast immer bis über der fich 3ander, Schulz, Täterow, Witte u. a. betheiligten, Madrid  , 5. April.  ( B. 5.) Durch ein fönigliches Dekret ist die Knie im Wasser watend, haben bei einer Temperatur von 20, wurde für eine recht rege Agitation und für den festen Zusammenschluß der Staatsrat aufgehoben worden. 25, auch 30 Grad zu arbeiten. Diese Leute erhalten für eine acht in der Organisation plädirt. Die Einführung der zweierlei Tarife bezog jährlich 15 000 pesetas. stündige Schicht 3,60 Fr.; nur 36 Mann unter ihnen bringen es auf für die einzelnen Geschäfte hat sich, wie im weiteren angeführt Helsingfors  , 5. April.  ( B. 5.) Die finnischen   Lands 4,50 Fr. An junge Leute von 14-17 Jahren werden Tagelöhne wurde, nicht bewährt und nur zum Nachteil der Arbeiter gewirkt. stände sind entschlossen, die russische Wehrpflichtvorlage ab­von 2,50 Fr., 2 Fr., selbst 1,60 Fr. gezahlt. Von den Löhnen Der erste Tarif mit den höheren Preisen kommt fast überhaupt zulehnen und es auf die gewaltsame Durchführung der Vorlage ans werden aber noch Abzüge gemacht für das Werkzeug und die Lampen, nicht in Anwendung und auch der zweite Tarif wird ignorirt und fommen zu lassen. die von der Direktion geliefert werden. Die Lebensweise ist eben von den Unternehmern die Löhne ganz willkürlich fest= ( W. T. B.) Der Oberkommissar Bring Kanca, 5. April.  ( W. T. B.) teuer wie in den großen Städten der Schweiz  . Am gefeßt. Von mehreren Rednern wurden die Mißstände Georg erließ eine Amnestie für die in der Zeit vom September In den kleinen bei schlimmsten liegen die Wohnungsverhältnisse. der Firma Baer   Sohn, über die wir bereits 1896 bis Dezember 1898 begangenen politischen Vergehen; Dörfern fuchen die etwa 1000 Arbeiter Unterkommen berichteten, und bei der Firma Weltmann herben nur die im August 1898 in Kandia begangenen sind von der Amnestie zu finden; es läßt sich denken, daß sich da die größten Mißverhält- Sritik unterzogen. Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse bei den ansgenommenen. Berantwortlicher Redacteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin  .

fo

einer

i

Jedes der 12 Mitglieder

Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.