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Nr. 81.

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S

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

16. Jahrg.

Die Insertions- Gebühr beträgt für die fechsgespaltene Kolonel getle oder beren Raum 40 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereins­und Bersammlungs- Anzeigen, fowie Arbeitsmarkt 20 Bfg. Jnferate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werben. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Fefttagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt I, nr. 1508. Telegramm Adresse: ,, Bozialdemokrat Berlin".

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: C. 19, Beuth- Straße 2.

Das alte Blut.

Freitag, den 7. April 1899.

Expedition: C. 19, Beuth- Straße 3.

schweigen, wie fläglich war die Haltung der Stadt Berlin den werter Sachlichkeit und Besonnenheit geführten Debatte hat nicht fest angestellten Beamten gegenüber; eine Schmach war es gezeigt, daß auf allen Seiten, bei den Befürwortern der und bleibt es, daß die Stadt sich von den Gerichten erst zwingen Wahlbeteiligung wie bei den Gegnern derselben, das laffen mußte, humanere Grundsäge plazgreifen zu lassen. Um jeden ernsthafte Bestreben vorherrscht, den Streit über An schönen Programmsägen fehlt es dem Restchen deutschen Groschen schachern die Freifinnigen, der den Arbeitern zu gute diese Frage, die vor einigen Jahren größere Er­Liberalismus, das sich unter Führung Eugen Nichters zusammen- tommen könnte, desto größer ist ihre Begeisterung, wenn fie irgend regung hervorgerufen hatte, zu löschen und zu begleichen. gethan hat, ebenso wenig wie an tönenden Versprechungen für die etwas beitragen können zu fürstlichen Empfängen, da ist wir zweifeln keinen Augenblick, daß die altgeschulte, vortreff­Wähler und an schillernden Phrasen in ihren Wahlflugblättern; aber ihnen die Bewilligung von Hunderttausenden Mark nie schwer ge- liche Parteigenossenschaft Sachsens nunmehr jene Mißhellig feine Thaten bleiben fast nie im Einklange mit den Verheißungen. fallen, da verstanden sie zu zeigen, daß ihnen noch nicht ganz die feiten überwunden hat und in vollſter Einmütigkeit und Die Voltsparteiler gehören zu den unzuverlässigsten Politikern Geschlossenheit ihre Siegesbahn weiter schreiten wird.-

im Deutschen Reiche; dies bewiesen sie erst vor wenigen Monaten Fähigkeit verloren gegangen ist, sich zu begeistern. Der letzte Rest der Volkstümlichkeit ist ihnen abhanden ge­während der Stichwahlen. Da kam es ihnen garnicht darauf an, stramme tommen, ungeschminkt treten sie nun auf die Bühne des öffentlichen Oppositionelle in den Reichstag zu senden, Männer, die sicherlich für Lebens als flaffenbewußte Vertreter der Bourgeoisie, ihr Libera Boltsfreiheit und gegen die agrarische Interessenpolitit stets gefämpft lismus ist eitles Flitterwerk, ihre Beteuerung, daß sie doch hätten, ihr einziges Ziel war, um welche Opfer an Ueberzeugung weit besser seien, als ihr noch rascher gealterter Geschlechtsgenosse, der immer ein oder das andere Mandatchen zu retten. Bei der Wahl- Nationalliberalismus, verdient höchstens ein mitleidiges Lächeln. hilfe für die Reaktion waren die Freiſinnigen immer zu- Ueberall, in Stadt und Land, im Süden und Norden, im Osten und berlässig, wenn sie aber versprochen hatten, einen socialdemokratischen Westen des Dentschen Reiches haben sie das Vertrauen der Wähler Kandidaten gegen einen Junker oder Antisemiten zu unterſtügen, eingebüßt; fein Wahlkreis birgt mehr eine freisinnige Mehrheit, die dann konnte man sicher sein, daß der freisinnige Heerbann Versprechen wähler haben das Zutrauen zu den Mannen Eugen Richters ver­Versprechen sein ließ und Arm in Arm mit der hohen Geistlichkeit, loren. Nur weil sie von den Arbeitern als das kleinere Uebel be­der Gendarmerie und dem Landrate gegen den socialdemokratischen trachtet werden und weil die bürgerlichen Parteien sich unterschiedslos Kandidaten stimmte.

gegen die Socialdemokratie verbinden, verdanken sie es, daß sie über­haupt noch eine parlamentarische Vertretung besigen. In Berlin haben sie dank konservativer, antisemitischer und nationalliberaler Unter­stügung bei den letzten Wahlen einige Size erobert". Es war ein trauriger Sieg, erfochten mit unreinen Mitteln!

Die

Wohlwollen statt Freiheit. Zusammengeknickt ist der Vorstand des Ver­bandes Deutscher Post- und Telegraphen­Assistenten. Der Vorstand des Verbandes wird dem schleunigst( 5.- 7. Mai) einberufenen Verbandstage folgende Aenderungen des Statuts vorschlagen: " Der§ 3 der Satzungen erhält die Fassung: Der Verband hat den Zweck, unter seinen Mitgliedern allgemeine und Berufsbildung zu fördern, Waterlandsliebe, Geselligkeit und Kollegialität zu pflegen und durch Schaffung von Kassen 2c. Unterstützungseinrichtungen der unverschuldeten wirtschaftlichen Not­lage unter den Hinterbliebenen der Mitglieder, insbesondere der Bollwaisen nach Kräften abzuhelfen. Jedem Verbandsmitgliede steht es frei, die Zugehörigkeit zu einem anerkannten Ortsverein abzulehnen oder aufzugeben. Als Zweck des Verbandes wird ferner die Ausdehnung der Wohlfahrtseinrichtung und die Pflege der Kameradschaftlichkeit" Stelle der" Bu= fammengehörigkeit in dem Assistentenstande" bezeichnet. Die Schriftleitung des Verbandsorgans liegt einem Redacteur ob. Vor der Herausgabe unterliegt die Zeitung der Censur des Verbandsvorstandes. Sämtliche Bezirks- und Ortssagungen sind mit den neuen Festsetzungen in Einklang zu bringen. Bon der Abhaltung des ordentlichen Verbandstages soll in diesem Jahre abgesehen werden.

an

Als im vorigen Jahre das deutsche Bürgertum seiner mutigen und aufopferungsbereiten Vorfämpfer aus dem Jahre 1848 gedenken follte, da drückten sich die freisinnigen Mannesseelen scheu zur Seite, sie überließen den Arbeitern, der Vorkämpfer der Bourgeoisie zu gedenken. An jedem 18. März häufen sich auf den Im Freisinn selbst erkennt man den Verfall. Man will das Gräbern der in Friedrichshain bestatteten Helden die Kränze, die alte Blut durch junges ersetzen. Aber es ist kein junges Blut da, das werkthätige Bolt pietätvoll darbringt, denen, die nicht wie ihre und das alte behauptet zäh seine Herrschaft. Die paar Ehrlichen Söhne und Entel Opfer der Ueberzeugung, sondern Opfer für ihre und Aufrechten des freisinnigen Bürgertums neigen innerlich weit Ueberzeugung gebracht haben. Wie selten findet man dann neben mehr zu uns als zu ihrer Partei. Sie müssen ja wünschen, daß den von Klassenbewußten Arbeitern dargebrachten Kränzen noch wir erstarken, damit ihre Ideale zur Geltung kommen. einen anderen! Das Bürgertum schämt sich eben seiner Borkämpfer, Socialdemokratie ist auch zur Bollstrederin des wahren Liberalismus es strebt nach Profit und Anerkennung von oben; alles, was dem im geworden, den das sieche Bürgertum verraten hat. Der wirt. Die bürgerliche Presse giebt sich den Anschein, als ob Wege steht, ist es abhold. Als man gar nicht mehr umhin konnte, liche Liberale muß in seinem wirtschaftlichen Gegner, Herr v. Podbielski den Frieden gemacht und als ob der einigermaßen der Verwahrlosung der Gräber der Märzgefallenen zu muß in der Socialdemokratie seine politische Vertretung sehen. Assistentenverband gewissermaßen einen Sieg errungen habe. steuern, da that der freisinnige Magistrat der Stadt Berlin alles, Die Arbeiter des zweiten Berliner Reichstags- Wahlkreises haben Die Herren sind in ihren Ansprüchen an den Liberalismus um dabei so wenig wie nur möglich oben zu mißfallen. Wenn er in diesen Tagen Gelegenheit zu zeigen, wie sie den freisinnigen sehr bescheiden geworden. Der" Frieden" ist erkauft durch dabei doch Anstoß erregt hat, so darf man nun ganz sicher sein, daß Humbug beurteilen; treten sie Mann für Mann an die Wahlurne, Preisgabe des Rechts jeglicher Stritit, die Ueberwachung und fünftighin noch weit mehr von den freifinnigen Mannesseelen Rüd- so werden sie schon im ersten Wahlgange das Urteil des souveränen Korrektur des tampfluſtigen Redacteurs übernimmt der Vor­ficht genommen werden wird auf die Stimmungen im Polizei Bolles sprechen über die freisinnige Volkspartei, über ihr oft zwei- stand selbst. Nur soweit hat der Verband seine Freiheit", präsidium, im Ministerium des Innern und im Civilkabinette des deutiges, stets unzuverlässiges Verhalten. als er sich jeder Kritik des Herrn Chefs enthält. Doch halt! Kaisers, daß aber dafür in Zukunft noch weit gründlicher Hoch­Herr v. Podbielski will ja die freie Meinungsäußerung mütig ignoriert werden wird, was die große Masse feineswegs verbieten", die Kritik soll nur, maßvoll" ge­der Berliner Bevölkerung von der städtischen Verwaltung fordert. halten sein. Also die Form, die Form! Das Klassenwahlrecht, das in Berlin herrscht, ist trotz oder beffer wegen seines plutokratischen Charakters den sich ,, Volksparteiler" nennenden überaus erwünscht, sie würden sich mit aller Macht dagegen wehren, daß die Berliner auf Grund des all­gemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts ihre kommunale Bertretung wählen, haben doch ihre Gesinnungsgenossen in schleswig­Holsteinischen Städten eifrigst mitgeholfen, das städtische Wahlrecht zu verschlechtern.

Als das Deutsche Reich die Schmach des Socialisten gefezes zu tragen verurteilt war, da hatten es die Freifinnigen in der Hand, das Vaterland von der Schmach zu befreien, aber da zeigte es sich, daß die Freifinnigen vorzogen, unter dem Schuße des Ausnahmegesetzes zu leben, als mit der Socialdemokratie den offenen Kampf zu führen. Durch die berühmten Abkommandierungen der Richter Hermesschen Freiheitshelden erhielt Bismard eine Mehrheit für das Gesetz zur Knebelung der deutschen Arbeiter.

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Politische Nebersicht.

Berlin , den 6. April.

Landes- und Provinzial- Kongresse.

In den Ostertagen fanden neben verschiedenen sehr be­merkenswerten Kongressen gewerkschaftlicher Verbände mehrere socialdemokratische Landes- und Provinzial- Zusammenfünfte statt. In Württemberg, in Sachsen und in den gemeinschaftlich organisierten Provinzen Schlesien und Posen haben unsere Parteigenossen die besonderen Angelegenheiten ihrer Landes­teile besprochen.

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Die Auffassung des Herrn v. Podbielski dehnt die Dis­ciplinargewalt über die amtlich- berufsmäßige Wirksamkeit der Beamten aus, sie schnürt ihre Menschen- und Staatsbürger­rechte ein, verfümmert ihnen den pflichtmäßigen Kampf um Besserung ihrer Verhältnisse; der Postassistenten- Verein wird den Charakter eines Kriegervereins erhalten, wenn er seinem Vorstand folgt.

Natürlich ist es ein erwünschter Zustand, wenn der höchste Chef mit seinen Beamten in Frieden und Eintracht arbeitet. Dafür zu sorgen aber ist nicht nur die Aufgabe der Beamten, sondern in erster Linie die Pflicht der obersten Verwaltung; Ueberall nahmen diese Kongresse trefflichen Verlauf. Sie und das einzige Mittel, zu einer wirklichen innerlichen Ein­legten Zeugnis ab von der unausgesetzt eifrigen Bethätigung heit zu gelangen, ist gerade jene freie, furchtlose Aussprache, unserer Parteigenossen im Dienste unserer Ideen und von die Herr v. Podbielski unter allen Umständen eingeschränkt, den Erfolgen, die seit der vorjährigen Reichstagswahl neu ja selbst beseitigt wissen will. erzielt wurden. Sie zeigten aber auch, daß in unseren Es schadet gar nichts, wenn die Beamten in ihrer Kritik Reine Partei ist von der freisinnigen Vollspartei, Herrn Eugen Kreisen verderbliche Ueberschägung des Erreichten teine Stätte einmal übers Ziel hinausschießen nur für den ist die Kritik Richter an der Spize, so bissig, fleinlich, unwissend und unwahr- hat, daß das Streben nach vorwärts, gefördert besonders gefährlich und tödlich, der sie nicht ertragen kann, sonst fördert haftig verfolgt worden, wie gerade die Socialdemokratie; durch ungeschminkte kritische Aussprache unter einander, alle und träftigt sie- aber es erzeugt jammervolle Zustände seine platten Philisterschriften gegen die Socialdemokratie, voll von Geister erfüllt. verhaltenen Hasses, wenn unter der Firma des aller­Verdrehungen und Gehässigkeiten, haben den Beifall aller Reaktionäre Es konnte nicht fehlen, daß die Versuche der politischen gnädigsten Wohlwollens die freie Aussprache gefnebelt wird. gefunden, sie erfreuten sich amtlicher Empfehlungen und sie wurden Feinde, unsere Bewegung zu hemmen, wiederum in den Dis- Unterwirft sich der Postassistenten- Verband den reaktionären würdigen Korbmacher Fischers Sudelwerke in fussionen eine erhebliche Rolle spielten. Besonders in Sachsen Anschauungen Podbielstis, so ist damit das Sicherheitsventil tausenden Exemplaren von den Fabrikanten an die Arbeiter verteilt. und Schlesien - Bofen wird der Stampf gegen die Socialdemokratie verlötet, das den Wünschen und Strebungen die explosive Wenn die freisinnige Volkspartei auch zu wenig offen ist, den mit allem Hochdruck geführt, für welche Thatsache zahlreiche neue Gefahr nahm. Polizeikampf gegen die Socialdemokratie rüd- Belege beigebracht wurden. Zugleich aber wurde festgestellt, Die Angelegenheit hat deshalb ein principielles Interesse, haltlos zu billigen, so hat sie jedenfalls die Gelegenheit fast stets daß ungeachtet aller Verfolgungen und Bedrückungen die Partei weil es sich um die staatsbürgerlichen Rechte der Beamten vermieden, die Leistungen der preußischen Behörden im Landtage zu die besten Fortschritte gemacht hat, woraus unsere Gegner handelt. Der Begriff der Disciplin darf nicht militärisch so würdigen. Da wo sie Gelegenheit hätte, ihre angeblichen liberalen Belehrung gewinnen fönnten, wenn nicht die Fähigkeit, poli- weit ausgedehnt werden, daß er den ganzen Menschen ver­Grundsäge zu bethätigen, da hat sie völlig versagt! tisch zu lernen, unter fanatischer Feindseligkeit gegen das gewaltigt. Die Beamtenpflicht hat ihre notwendige Ergänzung In Friedensvereinen, auf internationalen Friedenskongressen, da Emporstreben der Arbeiterklasse längst verschüttet worden in dem Menschenrecht der Freiheit. Wird der Vorgesetzte findet man die Vertreter dieser Partei, wenn es aber gilt, für das wäre. zum allgewaltigen Zuchtmeister des Untergebenen, dann ent­Milizsystem, für praktische Bethätigung des Abrüstungsgedankens In Württemberg, Sachsen und in den Ostprovinzen stehen jene innerlich unwahren, verwirrten und zerrissenen einzutreten, da überläßt sie der Sozialdemokratie das Feld. Ueber- Preußens wurde die Organisation der Partei verbessert und Verhältnisse, in denen der Beamte als widerwilliger, ge­haupt hat der Freifinn längst vor dem Militarismus tapitulirt. Sie ausgebaut. Besonders in Sachsen erforderte die Organisations- duckter Sklave thut, was er muß, gehorsam, still und-haß­bekämpft ihn nicht mehr principiell, sondern begnügt sich, darum zu frage eine gründliche Besprechung infolge der dort gewonnenen erfüllt. Ein freudiges Zusammenarbeiten ist nur dann feilschen, ob ein paar Soldaten mehr oder weniger zu bewilligen Möglichkeit, politische Vereine mit einander in Verbindung möglich, wenn statt der unbedingten Unterwerfung die frei­feien. treten zu lassen. Die sächsischen Genossen haben ein Organi- willige Pflichterfüllung tritt, eine Gemeinschaft von Gleich Wo sind die Freifinnigen, wenn es gilt, an der gegenwärtigen fations- Statut aufgestellt, durch das die Agitationskraft der berechtigten trotz der notwendigen Unter- und Ueberordnung. Rechtspflege, dem Fundament des echten liberalen Jdealis- Partei zusammengefaßt und erhöht werden wird. Ferner Das ist das demokratische Princip, dessen reaktionäre Ver­mus, rüdhaltlose Kritik zu üben? Geschwiegen hat die freisinnige wurde der Bethätigung der Partei in den kommunalen Ver- nichtung jezt selbst unsere Liberalen anscheinend billigen. Breffe mit Ausnahme demokratischer Dissidenten über den waltungen besondere Aufmerksamkeit gewidmet und eine Verfolgten wir nur wahlpolitische Interessen, so würde Löbtauer Fall, geschwiegen haben im Reichstag die frei eifrige Beteiligung an den Gemeindewahlen befürwortet. In uns der Frieden, den Herr v. Podbielski dem Verbande Das Kulturinteresse finnigen Boltsvertreter, sie überließen es dem- Centrum, das Württemberg wurde auch lebhaftere Propaganda unter der dittiert hat, sehr willkommen sein. Recht zu schüßen. ländlichen Bevölkerung gefordert und die Gründung eines aber steht uns höher, daß jedem Menschen die Freiheit der Und wenn sie schon einmal etwas Boltstümliches thun, so ver- Blattes für die Landarbeiterschaft vorbereitet. Meinung und des gesetzlichen Kampfes um die Besserung leugnen fie fich gleich nachher; für bessere Lehrer besoldungen Endlich hatten unsere fächsischen Genossen auch wiederum seiner Lage gewährleistet werde, auch wenn er ein Beamter traten sie wohl im preußischen Abgeordnetenhause ein, als aber die die Frage der Beteiligung an den Landtagswahlen zu er- ist, eine Freiheit, ohne die eine gedeihliche Entwickelung un­freifinnig verwaltete Stadt Berlin zeigen sollte, wie sie diese Grind- örtern. Mit mehr als Zweidrittelmajorität beschloß die möglich ist, ohne die eine Nation von Strebern und Fanatikern säze verwirklichen sollte, da hatten die Lehrer traurige Ent- sächsische Landesversammlung Wahlbeteiligung auch unter des Hasses entstehen muß. täuschungen erlebt. Und, von den städtischen Arbeitern ganz zu dem Dreiklassen- Wahlsystem. Der Verlauf der mit lobens.

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