Nr. 233

Donnerstag, 5. Ottober 1933

Dollfuẞattentäter

von Goebbels   beauftragt?

Wien  , 4. Oktober.  ( Eigenbericht.) festzustellen, ob der Anschlag nicht von langer Zu dem Attentat auf Dollfuß   erfährt Sand und im Einverständnis mit gleichgesinnten man jeẞt Einzelheiten, die den Verdacht Anhängern vorbereitet worden ist. Es bat fich sehr nahelegen, daß zwischen dem Attentäter herausgestellt, daß Dertil bereits um acht Uhr und der reichsdeutschen Naziparteileitung enge früh, später dann um 9 Uhr, vor der Wohnung Berbindungen bestanden haben. Der Bruder des Bundeskanzlers auf denselben wartete. des Attentäters Kurt Dertil war schon im September 1931 in einer SA- Kaserne in Berlin  nnd zwar in der Kaserne Woßstraße. Er ist das mals von den deutschen   Nazis dorthin geholt worden, um eine Spezialarbeit für die Partei zu übernehmen. Er kam dann nach Desterreich zu­rüd und war hier ein wichtiger Verbindungs mann zwischen der österreichischen Nazipartei und der Berliner   Leitung. Vor einigen Wochen wurde er nach Berlin   berufen, während seiner Reise hat man ihn aber in Oesterreich   auf einem Donau­dampfer in Linz   verhaftet. Es zeigt sich, daß zwi­schen der Familie des Attentäters und der reichs deutschen   Parteileitung enge Verbindungen be­standen haben.

Verbrannte Papiere

erschien um 10 Uhr im Bundeskanzleramt, um fich dann in Foyer des aẞrlamentse zu begeben, wo er ab halb 12 1hr ungeduldig wartete, und zwar unter dem Vorwand, Dr. Dollfuß einen Brief übergeben zu müssen. Der Brief, der später geöffnet wurde, lautet: Hochverehrter Herr Bun­deskanzler! Ich bitte, den Ueberreicher dieses zu empfangen, der eine wichtige Mitteilung machen hat. Hochachtungsvoll Moißt, Präsident des Zentralverbandes der Hausbesitzervereine. Der Brief und die Unterschrift waren gefälscht.

Waffensuche-- aber bei den Sozialdemokraten!

Wien  , 4. Ottober.( Eigenbericht.) Die Ver suche der österreichischen   Regierung, einen An­Wie die Reichspost" erfährt, hat die griffpunkt gegen die Gemeinde Wien   zu in der Wohnung des Attentäters Dertil vorge finden, werden fortgeseßt. Heute abends erschien nommene Hausdurchsuchung ergeben, daß das ein Ueberfallkommando vor dem Direktionsge Verbrechen wohl vorbereitet worden ist. bäude der städtischen Elektrizitätswerke, um dort Im Ofen der Wohnung fanden sich vereine Waffensuche vorzunehmen.

brannte Reste eines umfangreichen wurde mit einem großen Aufgebot umstellt und Schriftmaterials, mit dem Dertil offen vom Boden bis zum Keller durchwühlt. Die Fuß bar die verräterischen Beweise gewisser persönböden wurden aufgerissen und die Keller aufge= lichen Beziehungen vernichten wollte. Die Polizei graben. Die Waffensuche, die große Erregung direktion hat sowohl in Wien  , als auch außerhalb hervorgerufen hatte, dauerte bis 10 Uhr abendo Wiens umfassende Erhebungen veranlaßt, um und verlief völlig ergebnislos.

Keine Bewe'se gegen Torgler  

Nur xage Vermutungen der Zeugen in der Voruntersuchung Lubbe hat Torgler   nicht gekannt

Berlin  , 4. Oktober. Nach mehrtägiger Unter­brechung durch den Juristentag wurde der Pro­ze wegen der Reichstagsbrandstiftung vor dem Reichsgericht am Mittwoch fortgesetzt.

Wie verlautet, wird der erste Verhand. lungsabschnitt des Prozesses aller Voraus jicht nach schon am Samstag abgeschlossen werden. Der Montag soll sigungsfrei sein und den Vorbereitungen für die Uebersiedlung des Senates nach Berlin   dienen, wo die Verhand fungen dann am Dienstag im Reichstagsgebäude  fortgeführt werden sollen.

Ausländer protesiteren gegen Mißhandlung Dimurons

Nach Eröffnung der Verhandlung verliest der Borjipende ein von mehreren Ausländern unterfertigtes Telegramm, in dem gegen Weiß handlungen Dimitrows am legten Ver­handlungstage protestiert wird. Dimitrow er­flärt, daß er von einem Schupohauptmann in dem Augenblick, als er in der Bause mit seinem Vertei diger sprechen wollte, beschimpft und aus dem Saal gezogen worden sei. Dimitrows Verteidiger und auch Dr. Sad erklären, daß von Mißhandlungen angeblich feine Rede gewesen sein lönne; das gierche bezeugt auch der beteiligte Polizeihauptmann.

Auf Verlangen Dimitrows fragt der Vor­jizende Van der Lubbe  , ob er Dimitrom vor der Untersuchung schon einmal gesehen habe, was dieser verneint. Auch die beiden anderen Bul­ garen   hat Van der Lubbe vorher nie geschen Einvernahme Torglers

Dann kommt die von der Anlage behauptete Beteiligung Tonglers am Reichstagsbrand zur Sprache. Torgler   erklärt, daß er am Abend vor dem Brand bis 8.15 oder 8.20 im Reichstag gewe­fen sei; um 8.35 Uhr habe er bereits das Restaurant Aichinger betreten. Das Gebäude hat er zugleich mit dem Abgeordneten Koenen und der Sekretärm seiner Graftion perlaisen. Der Vorsigende hält ihm vor, daß er an diesem Abend angeblich mit zwei schweren Aftentaschen in den Reichstag zurüdgefehrt je:, morauf Torgler   erwidert, er have wiederholt den Reichstag mit zwei Altentaschen verlassen und auch betreten; darin seien lediglic noch ungelesene 3eitungen gewesen. Es sei eine Marotte von ihn, sich von noch nicht gelesenen 8- tungen nicht trennen zu können. Die eine der Taschen müsse noch im Zimmer 9b des Reichstages in seinem Rollschrank stehen. Er habe keine Ver anlassung gehabt, sich dabei ichen umzuschen", wie zwei Zeugen behaupten.

Der Brandtag

sonderen Aufregung, die ein Zeuge an Koenen bemerkt haben will, habe er nichts gefchen. Roenen sei mit hochgeschlagenem Kragen ins Zimmer gelommen; an diesem Tage war es aber auch sehr falt.

Der Vorsitzende fragt, weshalb Jorgier seine Garderobe, die unten im Reichstag hing, sich habe ins Zimmer bringen lassen.   Torgler er­flärt, daß er wiederholt länger als bis 8 Uhr Abend im Reichstag tätig gewesen sei: in jokhen Fällen habe er sich seine Garderobe hemusscharfen lojjen, um Ueberstunden der Beamten zu vermeiden An dem Abend habe er auf den Anruf des Schriftstellers Pirtenhauer gewartet. Nur deshalb se: er noch im Reichstag geblieben. Daß der Zeuge Amtsgehilfe Stohls zur kritischen Zeit in beiden Fraktionszim­mern angerufen und sich niemand gemeldet hätte, sei völlig ausgeschlossen. Ebenso sei unrichtig. daß Birkenhauer schon um 7 Uhr angerufen und die Auskunft erhalten habe, daß   Torgler nicht zu spre­chen sei.   Torgler erklärt, er habe auch nicht mit Stoenen und der Selvetärin fluchtartig" den Reichs. tag verlassen, sondern sie seien sehr gemütlich und viel langsamer als sonst weggegangen, weil die Sefretärin wegen einer Venenentzündung schlechi gehen konne.

Der Vorsitzende hält   Torgler die Aussagen dreier Zeugen vor, die ihm am Brandtage um 15 Uhr begegnet haben wollen, wie er im Vorraum des Haushaltungsausschuß Saales von rechts zu­sammen mit Van der Lubbe ihnen entgegen Lam.

Torgler: Ich weiß nichts von einer Begeg nung, ich weiß aber ganz positiv, daß ich am Brandtage nicht über die Glastür, die zu dem Saale des Haushaltungsausschusses führt, hinaus­gelommen bin. Daß ich von rechts her gelommen bin, ist ganz ausgeschlossen.   Torgler schildert, daß sich die Begegnung so abspielte, daß er auf einem Sofa in der Ede saß und die drei Zeugen durch die Glastür hereinkamen und an ihm vorbei in den Sigungssaal gingen. Sie hätten ihn dabei auffällig firiert, so daß er zu seinem Gesprächspartner noch sagte: Herrgott, was guden mich denn die so an."  

Torgler hat Lubbe nicht gekannt

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Neubauer sicht Popoff ähnlich über geben, weshalb Sie die Brandstiftung im Wohlfahrtsamte nicht durchführen konnten. Van Torgler hätte sich große Mühe gegeben, die der Lubbe: Nein. Der Angeklagte Dimitrow stellt Verwechslung aufzuklären. die nach seiner Meinung noch einige Fragen, die aber von Vorsitzenden a b. den Zeugen unterlaufen sei. Der Reichsanwalt be- gelehnt werden. Der Vorsitzende verwarnt merki hiezu, daß   Torgler anfangs eine solche ichließlich Dim trow zum letzten Male" unter Verwechslung für möglich erklärt habe.   Torgler der Anbrohung, ihn bei der Verhandlung auszu­ertiärt auch auf die Fragen eine Berwedyjlung von schließen. Popoff und Neubauer für möglich. Schließlich wird Zorgler noch die Aussage Der Vorsißende fragt nun Van der Lubbe, eines Zeugen Weber vorgehalten, daß er ant ob er am Tage der Brandstiftung Nachmittag im Brandtage oder kurz vorher gegenüber dem Frat  Reichstag gewesen sei, und zwar zusammen mit tionszimmer der Kommunisten Ta new und Lubbe Torgler. Van der Lubbe: Nein, das gesehen habe, von denen der größere eine Siste trug. glaube ich nicht. Vorsißender: Darauf fönnen orgler erflärt mit aller Bestimmtheit, daß er Sie doch nur mit ja oder nein antworten. Van nie einen Menschen mit einer Riste gesehen habe. der Lubbe: Nein. Vorsigender: Mennen Sie Im übrigen gingen durch diesen Vorraum vicie Torgler von früher? Van der Lubbe: Nein. Vor- Menschen durch, die er überhaupt nicht fenne. Es sei fißender: Er ist Ihn enalso ganz unbekannt? Van auch möglich, daß Tanew mit dem Kaufmann der Lubbe: Ja..  Bernstein verwechselt wurde, der am Freitag vor dem Brande zweds Rücksprache wegen der Be. schlagnahme des Karl Liebknechthauses ins   Fra! tionszimmer gekommen sei. Ta new habe tatsächlich eine große Aehnlichkeit mit   Bernstein, während Bernsteins Begleiter, Wundersee mit 2ubbe verwechselt werden könnte.   Torgler betont, daß er damals mit   Bernstein und Wunderjee zusammen den   Reichstag verlassen habe.

Lubbe:

Ich allein bin der Brandstifter! Borsigender: Ich frage Sic( Lubbe) ausdrück­lich, ob Sie den   Reichstag allein angestedt haben oder ob Ihnen irgendwelche Leute dabei geholfen haben? Van der Lubbe jagt na cheinigem Zögern lächelnd: Nein. Vorsigender: Haben Sie den  Reichstag allein angesteckt oder mit anderen? Lubbe: Allein. Vorsißender: Niemand hat etwas vogrgerichtet? Lubbe: Nein. Vorfißender: Wie erklären Sie sich denn. daß drei Sachverstän­dige festgestellt haben, Sic fönnen die Sache nicht allein gemacht haben. Van der Lubbe: Kann ich nicht sagen. Der Vorsitzende erklärt es für notwendig, zunächst einmal den Tatbestand durch die Sachverständigen und Zeugenaussagen näher festzustellen.  

Dimitroff wieder verwarnt

Angeklagter Dimitrow: Da es absolut aus geschlossen ist, daß Van der Lubbe allein diese Sache meistern fonnte, stelle ich an ihn die Frage: Wie kann er selbst die merkwürdige Tatsache er Mären, daß es ihm beim Wohlfahrtsamt nicht gelungen ist, diese kleine Bude anzusteden, während bei dem großen folossalen massiven Reichstags gebäude, das ständig scharf bewacht wird, er behaup ten will, daß er allein in einer Viertelstunde diesen Riesenbrand entfachen konnte. Vorsitzender: Van der Lubbe, fönnen Sie eine Aufklärung dar

Wohin steuert

der

Vorsitzender: Van der Lubbe, sind Sie am Tage vor dem Reichstagsbrand mit Tanew zusammen im Reichstag gewesen? Van der Lubbe: Nein. Ver­fitzender: Sind Sie überhaupt vor dem Brand je­mals im Reichstag gewesen? Van der Lubbe: Ja.. Vorsitzender: Wann denn? Lubbe: Vor dem Brand. Nach einer längeren Diskussion, bei der wirrte Auskünfte gibt, sagt der Vovsisende: Ihre Van der Lubbe lauter widersprechende und ver Antwort ist also so zu verstehen, daß Sie etwa unt 2 Uhr vor dem Reichstag waren, wo der Zeuge Sch it a Sie gesehen hat. Lubbe: Ja. Vorsitzender: Innen im Reichstag sind Sie vorher nicht gewesen? Lubbe: Nein, Vorsitzender: Sind Sie mit einer Siste einmal in der Nähe des Reichstages gewesen? Lubbe: Nein.

Tanem erklärt auf Befragen, er habe Van der Lubbe zum ersten Male bei seiner ersten Vernehmung gesehen und auch   Torgler niemals vorher gefannt. Ebenso erklärt Po pow, daß er vor seiner Verhaftung niemals im Reichstag gewesen sei und   Torgler vorher nie­mals gesehen habe.

Die Verhandlung wird dann auf Donners­tag vertagt.

bundes in der   Tschechoslowakei, die ja auch die Grundsäße der Internationalen Vereinigung der Lehrerverbände sind, geändert wurden, sehen wir

Deutsche Lehrerbund"? in dem Verhalten des Herrn Obmannes Rohn

Gleichschaltungsbestrebungen

im AKLB

Am Samstag, den 30. September, fand im großen Saale der Auffiger Boltsbücherei cine sehr qut besuchte Versammlung des Auffig Marbiger Lehrervereins statt, an der sich auch Lehrer und Lehrerinnen aus den Bezirken   Tetschen, Leitmerit,  Teplitz und Dux beteiligten. Schäßungsweise dürften 250 Personen anwesend gewesen sein. Nach einem Bericht des Obmannes Fachlehrer Karl Miethig ersuchte Genosse Josef Hudl ums Wort, damit er zu dem Verhalten des Obmannes des Deutschen Lehrerbundes in der   Tschechoslowakei, Herrn Eduard Rohn, auf der Tagung der Inter­Neben allgemein menschlichen Gründen lei­nationalen Vereinigung der Lehrerverbände in ten uns bei dieser Stellungnahme aber auch die Satander in Form einer Erklärung Stellung besonderen Verhältnisse in unserem Staate. Jeder nehmen könne. Das verweigerte ihm der Obmann Schein einer Hilfe für die nationalsozialistischen des Aujjig Rarbitzer Lehrervereins mit dem Bemer Vergewaltiger unserer reichsdeutschen Kollegen len, daß in dieser Versammlung Anträge nicht diskreditiert den Kampf der   sudetendeutschen zugelassen werden. Da Genosse Hudl auf dem Lehrerschaft um Gerechtigkeit und Menschlichkeit Wort zur Abgabe einer furzen Erklärung bestand, Wir erwarten daher vom Vertreter des   Deutschen richtete der Vorsitzende an die Versammlung die Lehrerbundes, daß er in einer der nächsten Num­Frage, ob sie einer Worterteilung zustimme. Auf mern der Freien Schulzeitung" seine Stellung Grund der Abstimmung erflärte Serr Miethig, nahme in Santander begründet, da sie aus dem ohne die Stimmen abgezählt zu haben, daß die bisherigen Bericht nicht klar genug hervorgeht. Mehrheit gegen eine Worterteilung sei. Nach Unsere Sympathien sind bei der entrechte­Meinung einiger Teilnehmer war allerdings diese ten reichsdeutschen Lehrerschaft. Wir wünschen Mehrheit nicht vorhanden.

in Santander eine Verletzung derselben. Aller Welt ist bekannt, daß das nationalsozialistische Gewaltregime in   Deutschland einen einzigen Ver stoß gegen Recht und Gerechtigkeit darstellt. In Sachfen z. B. wurden in der letzten Zeit allein Dienstjahren ohne jeden Heller Entschädigung 600 Lehrer, darunter solche mit 30 und mehr nur deswegen, weil sie nicht bei der richtigen und Pension aus dem Dienste gejagt, vielfach Partei eingeschrieben waren. Wir halten deshalb eine Verbindung des Deutschen Lehrerbundes in der   Tschechoslowakei mit den Beinigern unserer reichsdeutschen Kollegen in der Internationalen Vereinigung der Lehrerverbände für vollkommen unmöglich.

Da die sozialdemokratische Lehrerschaft des Aussiger Bezirkes feine andere Möglichkeit hat, als in den Mitgliederversammlungen des Aujjig. Karbiger Lehrervereins ihre Meinung zum Aus druck zu bringen, dies aber gewaltsam verhinder: murde, bleibt ihr keine andere Möglichkeit, als auf diesem Wege ihre Auffassung zum Ausdrud zu bringen. Die Erflärung lautet:

ihr vom ganzen Herzen, daß sie sich ihrer Be­drücker bald erwehren mögen, damit sie wieder in die Reihen der Internationale zurüdfehren und jene Stelle einnehmen könne, die ihr auf Grund der kulturellen Leistungen im internatio talen Rate der Lehrerschaft gebührt.

Auffiger Nazi verhaftet

Ausfig, 4. Oftober. Gestern vormittags wurde Nach dem Berichte der Freien Schulzeitung" im Zusammenhang mit den Hausdurchsuchungen hat der Obmann des Deutschen Lehrerbundes, bei der   Nationalsozialistischen Jugend auch eine Herr Fachlehrer Rohn auf der Tagung der Haussuchung bei dem Privaten Emil Paul vor­Internationalen Vereinigung der Lehrerverbände genommen. Emil Paul ist ehemaliger österreichi­in Santander für die reichsdeutsche fascistische scher Hauptmann. Es wurde bei ihm umfang Erzieherorganisation gestimmt. Ein Teil der Mit reiches Material beschlagnahmt, auf Grund dessen glieder des   Aussig Starbißer Lehrervereines hält Baul in Saft genommen und dem Bezirksgericht diese Stellungnahme aus folgenden Gründen für in   Aussig eingeliefert wurde. Emil Paul ist unrichtig: Mitglied der nationalsozialistischen Partei und hatte rege Beziehungen zur   NSDAP in Deutsch­  land unterhalten.

Arbeitslosigkeit im September unverändert.

Was Van der Lubbe anbelangt. fo rtlärt Torgler mit aller Bestimmtheit: Ich habe nie in meinem Leben Van der Lubbe gesehen, habe ihn nie kennen gelernt, gesprochen oder auch nur sei nen Namen gekannt. Zum ersten Male sah ich ihn om Tage nach dem Brande, als ein Kriminal­Der unter dem Drud der nationalsozialisti tommissär mich Van der Lubbe gegenüberstellt. schen Diftatur umgeänderte   Deutsche Lehrerber Ter Vorsiserce will in der Darstellung Toein ist keine freie Vereinigung, sondern eine lers Widersprüche mit seinen früheren Angaben Zwangsorganisation, in der die Mitglieder blind Am Tage der Brandstiftung, erklärt   Torgler, finden.   Torgler erklärt, bei der zweiten Verneh, dem Diktate des Führers" zu gehorchen haben. hat er den   Reichstag etwa um 11 Uhr durch das mung am 5. März jei ihm ein Irrtum passiert, da Die Internationale Vereinigung der Lehrerver­Portal II betreten und ist nicht eine einzige er als Partner bei dem Gespräch im Reichstag statt bände steht auf dem Boden des Pazifismus und Gegenüber dem Vorjahr ist es eine bemer Minute aus dem Gebäude hinausgegangen. Ins Neubauer den Redakteur Deh me angegeben der Völkerversöhnung. Der gleichgeschaltete Hauptgeschoß sei er nur zweimal gekommen, um habe; er habe dies in einem Brief der Polizei mit   Deutsche Erzieherbund will aber vom Pazifis- lenswerte Tatsache, daß die Arbeitslosigkeit trop seine Post zu holen. In der nicht ganz bestimmten geteilt und verwahre sich dagegen, daß der mus nichts wissen; erklärte doch nach einem Be- Beendigung vieler Saisonarbeiten im September Untersuchungsrichter daraus eine Unwahrheit richte der Münchner Neuesten Nachrichten" der unverändert geblieben ist. Während im Vorjahre Aussage des Zeugen Schmal, der   Torgler um Führer dieser Organisation, Herr Stultusminister der Tiefpunkt der Arbeitslosigkeit im Juli mit 14 Uhr vor dem Reichstag geschen haben will, turz machen wolle. nachdem er auch Van der Lubbe gesehen haben Aus den weiteren zur Verlesung lommenden Schemm, der auch der Führer der   deutschen 493.294 erreicht war, und die Zahl der Arbeits­erklärt Torgler, daß es sich um den Protokollen hebt Torglers Verteidiger, Dr. Delegation in Santander war, in einer öffent- losen im August 460.992, im September auf Samstag vor dem Brand gehandelt haben Sa d, eine Stelle hervor, daß   Torgler und Dr. lichen Lehrerversammlung, daß er bereit jei, 486.935 gestiegen ist, ist heuer die Arbeitslosig= dürfte. Mit dem Abgeordneten Koenen fei er om Neubauer für den Tag nach dem Brand Be pazifistische Lehrer mit der Hundepeitsche aus feit im August von rund 636.000 auf 620.000 Tage des Brandes feit 18 Uhr 30 bis zum Schluß sprechungen mit Sozialdemokraten zur Anbahnung der Schulstube zu jagen. Da uns nicht befann zurückgegangen und im September mit 620.000 ist, daß die Grundsätze des   Deutschen Lehrer- gleich geblieben. im   Reichstag beisammen gewesen. Von einer be- einer Einheitsfront vereinbart hätten,