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Zentralorgan d. Deutſchen ſozialdemokratiſchen Arbeiterpartei i.d. Tſchechoſlowakischen R

13. Jahrgang.

Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich früb.

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Gamstag, 7. Oftober 1933

Republik .

Nr. 235.

Herrn Hitlers Henlein

Konrad Henleins Deutscher Turnverband- fascistisch! Beweise aus des neuen» Führers« Turnzeitung!

So wie die deutsche sozialdemokratische so hat die gesamte schechische demokratisch­republikanische Presse die„ Sudetendeutsche Heimatfront" des Konrad Henlein , faum daß er das erste Mal von seinem selbst geschaffe­nen erhöhten Führerstand aus gefräht hatte, als eine schlecht getarn'te Aufangs. organisation für die Reste der aufgelösten Satenkreuzparteien durchschaut. Henleins Loyalitätserfiärung an den tschechoslowakischen Staat hat bisher nicht einen einzigen Menschen im ehrlich demokrati schen Lager zu täuschen vermocht. Erklärte Henlein, daß er nicht mehr den„ Parteien­und Bölferhaẞ" wolle, so las man mit Recht sofort daraus, daß die neue Partei; die er um fich sammeln möchte, den lassen und Rassenhaß wei er predigen werde- hen­lein nennt das ,, christliche Weltanschauung". Henlein bekannte sich, gleichfalls sofort in jeinem ersten Aufruf, zu den„ demokratischen Grundforderungen" das hat Herr Jung, als es mulmig wurde, auch schon getroffen, und auch der Krebs sprach, als seine Hojen bräune allzu sichtbar wurde, von der„ Aner­fennung des Staates", aus dem er jetzt ins Dritte Reich ausgerissen ist.

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Die demokratische Oeffentlichkeit brauchte also gar nicht erst eines Beweises dafür, daß die Henleins nicht mehr oder weniger vor­haben, als mit neuen Tarnfappen dorthin zu gelangen, wo die Jungs und Schollichs Schiffbruch litten.

befommen.

und offene Augen hat, muß überall das Empor­quellen dieses Unsichtbaren" verspüren, das uns Deutschen nicht zum erfien Wale in der Geschichte, die Sendung gibt, der Plattheit des Westens die Geistestiefe des„ Rei che" gegenüberzustellen, d. h. der aus den Fugen gegangenen Welt die göttliche Ordnung wieder zu geben.

Wir Sudetendeutsche sind vom Tiefgange der liberalen Jahrhunderte nicht verschont geblieben. Als eines der ersten Völker der alten Monarchie haben wir den Beelzebub We sten" in unsere Täler gerufen...

Verzen und Gehirnen eine andere Politik machen wollen als die fascistische der Tavon­gejagten, der Knirsch und Jung und Krebs, der Stallina und Hassold?

,, Deutschland hat heute den Weg zur Freiheit beschritten. Wie Deutschland im großen, fönnen wir im Heinen Bereiche nur frei werden, wenn wir die Reste eines unreligiöfen und ungeistigen Zeitalters von uns abschütteln... Auch wir werden nicht mit Ministersesseln und Kuh­händeln eine autonome Stellung erringen .... Oberstes Zeichen unserer geschichtlichen Sendung ist und bleibt der böhmische" Löw c. Es ist ein deutsches Zeichen und unsere Sendung ist eine deutsche ."

Es ist das Eingreifen einer gött­lichen Wacht, daß oft nach Zeiten tiefiten Ab­jintens Tage kommen, in denen das ganze Voll von höheren Werten erfaßt wird... Dann spricht man von Begeisterungswogen, die ein Volt rudartig mannbar lichen Ausbau" vorgestellt( von dem machen. Begeisterung hat uns Deutsche schon ait von schwerem Joche erlöst. Auch heute sehen wir enfeito unserer Grenzberge ein neues Reich aus solcher innerster Erhebung entstehen. Und wir?- Uns stünde es nicht zu, die Fahnen solchen Sieges über unseren Häuptern wehen zu laſſen ſelbſt mwenn wir das könnten, ohne in den Kerker zu kommen."

die Zeitung der D. T.( der reichsdeutschen Turner) als folche mit leinem einzigen Worte zur neuen Lage Stellung nahm, entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheit keinerlei Entschließungen faßte, in denen irgend ein flares nationales Bekenntnis zum Ausdruck lam. Ja, man entrüstete sich ,, hohenorts" noch vor wenigen Tagen über unsere letzte Stellungnahme zur D. T., empfand unsere Beschuldigung. die D. T.- Führung sei jahrzehntelang in den Händen von Män. nern liberaler demokratischer Ge. sinnung gelegen, die jede völkische Regung unterdrückten, als, überheblich".

Also im April dieses Jahres hat es die Turnzeitung" des Herrn Henlein gewagt, die Turnerschaft im Reich abzukanzeln, weil sie zu wenig rasch sich Herrn Hitler restlos in die Arme wars,

So haben wir uns immer den fried. Senfein in seinem Aufruf redet), daß man den böhmischen Löwen einfach als deutsch erhaben die Henleins, die jetzt auf dem Bo­den des demokratischen Staates flart! Doch dies nur nebenbei. Wichtiger ist, daß für die Henlein- Turner Deutschland den fechten zu wollen vorgeben, den Turnern des Herrn Goering einen Strach geschlagen, weil Weg zur Freiheit beschritten hat. fie sich nicht schnell genug von der liberalen demokratischen Füh rung befreiten!

Nun wissen wir, wie sie sich die Freiheit vorstellen!

Das läßt an Deutlichkeit der Unter blindwütigen Diktatoren, die alles Frei­geistigen Gleichschaltung der beitliche in onzentrationslager von Henlein geführten deut- perren! Weg mit dem„ ungeistigen Zeitalter" schen Turnerschaft mit den auch in der Tschechoslowakei , heraus mit den Verbrennungen alles wahrhaftig Gei­Banden Hitlers und Goerings igen, mit der Vertreibung aller modernen Forschung von den Lehr­nichts zu wünschen übrig. Der Henlein redet fanzeln. Und nicht Ministersessel und Stuh ,, Gleichberechtigung der händel, will jagen parlamentarische Demo­Abfratic, Dennoch wollen wir mit der Beweis. Multurvölker"? Will er die durch Ab fratic, sondern etwa die„ Legalität" des Herrn wendung von der Aufklärung errei Sitler, der sehr zur Begeisterung der judeten­führung beginnen, damit auch die Kurzchen?„ Die Weltepoche des Westens ist im deutschen Leniein- Turnerschaft mit Galgen jichtigsten ein flares Bild von der„ Sudeten deutschen Heimatfront" und ihrem Henlein Bersinken", meinen die Henleins- und ihnen und Felterungen, mit Kanonen und Maschi­soll man glauben, daß sie es mit der west nengewehren regiert und das arbeitende Volk Herr Henlein war bis vor wenigen Tagen lichen Demofratic auch nur einen Augenblid zum Seloten erniedrigt. Nicht minder fesselnd ist ein Aufsatz aus Verbandsturnwart des Deusch en ernst meinen? Salb religiös verzüdt und halb bejoffen der heurigen„ Ostermonds" Nummier Turnberbandes und die Zehntausende, Turnzeitung". Dort wird der Deutschen Tur die diesen Verband bilden- Nazis und haben Henleins Turner den Deutsch nationale vor allem sind Begeisterungstaumel über die Er- nerichaft im Reiche der Kopf gewaschen von den judetendeutschen Turnern, weil die Masse, aus der die„ Geistigkeit" Henleins stehung des Dritten Reichs man höre! erfließt, sind die Massen, auf die er sich bei jeinem Versuch einer Sammlung größerer mitgemacht- und jetzt foll irgendjemand Anhängerschaft stützt. Dieser Deutsche Turn ihrem Führer" glauben, daß sie mit ihren berband besitzt ein Verbandsorgan, die Turnzeitung", und es versteht sich von selbst, daß man am besten dieses Organ be frägt, wenn man wissen will, wohin Henlein feine Scharen politisch führen will. Also haben wir ein paar Nummern dieser Turnzeitung"

jezzen.

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ja,

mehrere Wochen nach der nationalen Revolution, nach dem Amtsantritt der nationalen Regierung,

Flüchtlingsamt vor der Verwirklichung

Doch nicht genug damit hören wir weiter; was Henleins„ Turnzeitung" den Brüdern im Reiche vorzuwerfen hatte:

,, Weiß man sich denn nicht daran zu erinnern, daß man alle unsere völkischen Forderungen an die D. I. als„ po= litisch" gewertet und immer wieder" a b= fällig zurüdgewiesen hat? Und will man etwa behaupten, daß die nationale Erhebung in Deutschland , der man zuschwört, etwas anderes ist, als der leben­digste Ausdruck unseres jahr. zehntelangen Mühens um die Schei dung der Geister? Man mag sich heute von der Führung der D. T. noch so sehr bemühen, Kundgebungen und Fadelzüge von einft als Beweis der nationalen Gesinnung von heute hinzustellen, das alles ändert nichts an den Tatsachen, daß wir völlischen Turner jahrzehntelang bon der D. T., als„ Ausjäßige" behandelt wurden, lediglich deshalb, weil wir der Ausdruck jenes Geistes waren, der heute das ganze deutsche Volk in seinen Tiefen erfaßt hat.

Und nun die Krönung dieser Gedanken:

,, Der geistige Umbruch, der sich jetzt in der D. T. zweifellos vollzieht, wird uns völkische Turner im Grenz= lande nur noch enger an die D. T. binden. Wir schauen gläubig in die Zukunft."

Mit Stof; also berufen sich Henleins Genf, 6. Ottober. In der zweiten Kom-| In der politischen Kommission führte namens fudetendeutsche Turner darauf, daß der Fascis befragt und wollen für heute der Oeffentlich- miſſion der Völkerbundversammlung gelangte der Kleinen Entente und Polens der jugoslawi mus in Deutschland und all das Schreckliche, feit nur ein paar Blütenlesen daraus vor. heute der Vericht des Sonderausschusses für Er- fchen Delegierte Fotič aus, daß diese Staaten das er über das Reich und über die ganze richtung eines Amtes zum Schuße der politischen die Vorschläge, die auf eine Aenderung der bis- Welt bringt, lebendigster Ausdruck ihres Flüchtlinge aus Deutschland zur Verhandlung. herigen Prozedur bei Erledigung von Minder In der Nummer der Turnzeitung" vom Es wurde der Grundsaß ausgesprochen, daß das beitenbeschwerden abzielen, nicht annehmen. Bemühens ist! 15. Erntemonds( Juli) 1933 lejen wir in problem der deutschen Flüchtlinge im Wege der Solange der Minderheitenschuß nicht Gegenstand einem Artifel und wir Sudetendeut internationalen Zusammenarbeit gelöst und 50 rechtlicher Verpflichtungen für alle Staaten, die schen? folgende prachtvolle Stellen über fort erledigt werden müsse. Der Völlerbundrat Mitglieder des Völkerbundes sind, sein wird, wird die Bedeutung der natio- nennt einen Rommiffär, den er mit der die Kleine Entente und Polen feine weitere Aus Verwaltung des Amtes betrauen wird. Die zweite dehnung ihrer eigenen Verpflichtungen annehmen. Der zur Prüfung der Anträge auf Aenderung nalen Revolution" im Reiche Rommission soll eine Resolution annehmen, mit der die Völkerbundversammlung den Rat mit der des Verfahrens bei der Behandlung der Beschwer für die Henleins: Schaffung dieses Amtes betrauen wird. Das Amt Nun weiß afje jedermann, a t Jenseits unserer Grenzpfähle läuteten jüngst soll vorläufig über einen Betrag von 25.000 den der Minderheiten, bzw. auf Menderung des schutes eingefeßte Sonderausschuß beschloß nach sich der Heulein gebunden fühlt: die Gloden eine neue Zeit ein und ihre Minuten Schweizer Franken , den der Völkerbund als Vor- ganzen bisherigen Systems des Minderheiten an jene reichsdeutsche Turnerschaft, die im eilen hoffnungsfreudig in die Zufunft. Sollen fchuß zur Verfügung gestellt hat, disponieren. " Eine Abstimmung ist heute noch nicht erfolgt. einer schwierigen Debatte, die Beratungen über Dienste des deutschen Fascismus steht, an wir den Morgen eines neuen Tages verschlafen? Journal des Debats " verzeichnet die Mels das Verfahren vorläufig zu vertagen. Der französische Antrag zur Resolution über ienes Wesen, an dem auch„ Sude endeutsch ... Was jetzt in Deutschland geschicht, ist nichts anderes denn das Staatwerden dieses neuen Gei- dung, daß Sir Austin Chamberlain zum die entohen Stommiffär des Völferbundes für die deut die feierliche Bestätigung der Rechte aller Minderland" genejen joll! stes, der nunmehr schon überall. scheidende Abwendung vom atomistischen, schent politischen Flüchtlinge ernannt werden soll. heiten ohne Rüdlicht darauf, in welchem Staate mechanischen, geist und gottlosen Gefüge der Dieses Amt sei Lord Cecil angeboten worden, fie sich beifnden, beraten, wurde im Prinzip an genommen. Aufllärung vollzogen hat. Wer heute Gefühl er habe es jedoch nicht angenommen.

die

In der Maiennummer 1933 leitartifefte Turnzeitung" unter dem Titel„ Zähne