Nr. 288

Kinderarbeit im Kanton Bern  . Im Anzeiger

des Aarberg   vom 1933

Mittwoch, 11. Oktober 1933

be8 Amtes Maxbera bont 90. September Me Parfüm- Napoleons  " Glück und Ende

Jefen wir eine Publikation der Zuckerfabrik Aar 99 berg, die nicht ohne Erwiderung bleiben darf. In jahrelangen Kämpfen ist die soziale Gesetz­gebung zur Ausschaltung der Kinderarbeit in Fabriken gelangt. Lesen wir was die Zucker­fabrit macht: 3ur Ernte von Zuckerrüben fin­ben bei uns wieder eine gewisse Anzahl Knaben und Mädchen Beschäftigung. Nur Kinder, die das dritte Schuljahr zurückgelegt haben, wollen sich unter Einwilligung ihrer Eltern bis Mittwoch, den 4. Oktober beim Fabrifportier melden. Zuder fabrik und Raffinerie Aarberg A.-G."

Das schnellste Torpedoboot der Welt. Das französische   Torpedoboot Cassard" ist aus dem Oriente nach Toulon   zurückgekehrt. Es hat auf feiner Fahrt eine Schnelligkeit von 42 Knoten in der Stunde erreicht. In Marinekreisen wer­ben Bermutungen geäußert, daß er damit den Weltrekord für Torpedoboote geschlagen hat.

Francois Coty  , Frankreichs   kleiner Storse." Das Ende eines Preffe- Konzerns. Auch ich bin in Ajaccio   geboren!"- Ein Deutschenfresser verduftet.

wahn eines Milliardärs.

( Nachdruck, auch auszugsweise, verboten.)

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- Verfolgungs­

Die französischen   Verleger versuchten mit geringem Erfolg, Coty   wegen unlauterer Kontur­ren; in Grund und Boden zu prozessieren. Cotys Millionen siegten. Der einzige Erfolg war, daß er sich herbeilich, den Preis des Amir du Beuple" auf 15 Centimes zu erhöhen..

Teurer Ehrgeiz.

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Gehet hin und ver­mehret Euch!

S

Seite 5

PUNCH

Gehet hin und lasset Euch unfruchtbar machen!

Aus Paris   wird gemeldet: Francois| 18.5 Seller!!) festseßte, während alle anderen Coty  , der Eigentümer des Figaro", wurde französischen Blätter 25 Centimes fosten. Es ist in der Generalversammlung des Verlags also nicht erstaunlich, daß der billige Volks buchstäblich aus seinem eigenen Unterneh- freund" in furzer Zeit auf 800.000 Exemplare men hinausgedrängt. Damit ist, nachdem iticg, während der Figaro" nur 50.000 zählte. schon vor einem Jahr Cotys Ami du Beuple" in starte Schwierigkeiten geraten war, der kunstvolle Bau des deutschfeind lichen Hezblattfonzerns zusammengebrochen. Herr Spoturno entwirft eine Flasche. des Herrn Francois Jofephe Spoturno stand in Nicht nur die Wiege Napoleons  , auch die Ajaccio   auf Korjita. Als Sohn fleiner Leute er Natürlich waren es die ungeheuren Parfüm iegt hat man in der Generalversammlung des blickte er vor rund sechzig Jahren das Licht einer profite, die Cotys Blätter am Leben erhielten; igaro" Verlages den Mut gehabt, den Haupt­Im Rate der Richter. Welt, die sein napoleonischer Ehrgeiz später be- viele Hunderte von Francsmillionen hat sich der aftionär Com einfach hinauszuweisen. Welche chrgeizige Korse sein politisches Geltungsbedürf Hintergründe diese Affäre hat, ist der Oeffentlich­Als junger Mann zog der Coiffeur Sponis foften laffen. Wian rechnete ihm vor, daß ihn feit noch nicht bekannt. Sicherlich aber bedeutet Ort der Handlung: Ein Beratungszimmer des turno in Paris   ein. Er war sich vom Anfang an jeder Leser des Ami" bei täglicher Lektüre jähr sie die Sprengung des größten Pressefonzerns Reichsgerichts in Leipzig  . flar darüber, daß der Weg zum Aufstieg mit lich 100 Francs fostete, so daß Coty   danach die Frankreichs   und damit die Kaltstellung eines Zeit: Die allerlegte, guten Beziehungen gepflastert ist. Das erste ungeheure Summe von 80 Millionen Francs im Mannes, der zwölf Jahre lang die politische Mittel zum Zwed war für ihn die Frau eines Jahr zusetzte. Aber auch der Figaro  " bildete, als Atmosphäre Europas   gewiffenlos mitvergiftet reichen Glasfabrikanten. Spoturnos Liebe zu ihr er aus einer unabhängigen Zeitung zum Leib. hat. regte ihn fünstlerisch an: er entivarf ein Parfüm blatt des Parfümiers geworden war, ein Zu Flakon, das den Fabrikanten begeisterte und dem schußunternehmen, das jährlich etwa 60 Wil ingen Coiffeur zu einem kleinen Anfangskapital lionen Francs verschlang! verhalf. Spoturno gründete damit eine Par fümerie.

Senats.

Eine Szene von Lucifer,

Personen: Die Witglieder eines Reichsgerichts. Der Präsident: Ich muß Ihnen offen gestehen, daß mir dieser ganze efelhafte Prozeß schon auf die Nerven geht. Dian fann machen, was man will alles geht schief! Reichsgerichtsrat Dichwerbich schon:

Bolkes...

Der Präsident: Jawohl, das wird uns die Kraft geben, alles zu überwinden. Da ist dieser ebenfo lächerliche wie anmaßende ausländische Untersuchungsausschuß...

RGR Düfterling: Dem man oben leider biel zu viel Aufmerksamkeit schenkt!

Der Präsident: Sehr richtig! Was tut dieser famose Ausschuß? Er will der Welt und uns die sogenannte Unschuld der vier Angeklagten beweisen. Er beweist damit aber nur eine blamable Unkenntnis des wahren Zweds unseres Reichs. gerichts

herrschen wollte.

Ein Preffekonzern entsteht. Gleichzeitig mit den kleinbürgerlichen Ver hältnissen streifte Spoturno   feinen Namen ab, der ihm für den neuen Glanz nicht mehr schön genug erschien. Er nannte sich fortan Francois Coty  . Und die leicht verdienten Kriegsmillionen ermöglichten es seinem propagandistischen Genie, den Namen Coty   über die ganze Welt hin be­fannt zu machen.

Reisebericht

M. B.

aus dem Dritten Reich  Ein Aufenthalt im Dritten Reich zeigt dem aufmerksamen Beobachter manches Interessante,

Und immer noch hatte Coty   nicht genug. Bald erschien eine Abendausgabe des Ami", Uns wärs auch schon genug. Aber wir bienen hier fchäft. Die Parfümfabrit ftellte sich auf ricas beilage folgte, Le Salut public". Sleinere Bei allerdings recht Abscheuliches. Ein Sudetendeut Der Krieg wurde für ihn zum großen Ge- ebenfalls in 800.000 Exemplaren. Eine Wochen den höchsten Interessen unseres endlich erwachien bedarf um; und als sie endlich wieder friedlichen tungen und Zeitschriften wurden vom Coth- scher, der längere Zeit drüben weilte, berichtet 3weden dienen durfte, hatte Herr Spoturno die Konzern geramscht: Vingtième Siècle", Anjour uns( der Name und Wohnort des Berichterstat ersten hundert Millionen verdient. d'hui"," L'Action Francaise"," Journal des ters find uns selbstverständlich bekannt, können Débats", La Presse"," La Patrie" in Paris   aber aus begreiflichen Gründen nicht genannt zum Teil sein Eigentum wurden, zum Teil Zu­und eine große Zahl von Provinzblättern, die werden): Am 6. Juli nahm ich an einem nationalsozia schüsse erhielten. Insgesamt umfaßte der Com Tort sprach der Lehrer Kutschte über Deutschböhmen, listischen Heimabend in einer sächsischen Stadt teil. Konzern auf der Höhe seiner Macht etwa hundert einen Vortrag erläuterte er durch zahlreiche Licht­Zeitungen und Zeitschriften, die dazu dienen foll- bilder. Er zeigte Berge unserer näheren Heimat, ten, Cotys Jdeen der Welt zu verkünden. vor allem aber das Mittelgebirge  . Der Vortragende Ein Napoleon der Steuerhinterziehung.   lobte die Bewohner Deutschböhmens und hob beson. Coth ist ein, machthungriger Großverdiener, deutsche Volt habe keinen zweiten Stamm, der ihm ders ihre vorbildliche Treue zum Reiche hervor. Das Aber ein Mensch mit Cotys Geltungsbedürf- der das scheinbar so glühend verteidigte Vater in dieser Hinsicht gleichen würde, sagte der Redner. land mit Freuden um Millionen schädigt, wo er nur fann. Ein riesiger Steuerhinterziehungsreißen lassen, es muß, wenn es nicht anders geht, as Reich dürfe sich daher dieses Land nicht ent prozeß beleuchtete Cotys Finanzgebaren. Er mit Gewalt zurückerobert werden. Die heutige endete mit einem Vertuschungsmanöver, bei dem Grenze des Neiches sei nicht richtig, die fünftige die Hochachtung vor Cotys Geldsad eine gewiffe Grenze wird einmal hinter dem Mittelgebirge   ver­Rolle gespielt zu haben scheint. Aehnliche Zusam­laufen. menhänge wurden auch bei jener dunklen Affäre Die SA im sächsischen Grenzgebiet hält regel­aufgedeckt, durch die Coth fich von feinen tormäßig Nachtübungen in den Grenzwäldern ab, zu fischen Landsleuten zum Senator wählen lassen denen mit Sandgranaten und Gewehr ausgerüdt wollte. Die Wahl wurde angefochten, da Coth wird. Defters geht diesen Nachtübungen ein Alarm allzu freigebig mit Geldspenden umgegangen war, voraus. Die Hitlerjugend   neun bis zwölfjährige und sein Einzug in die Stammer mußte auf unbe­stimmte Zeit verschoben werden. Dabei hatte der Standidat keine Mühe und Stoften gescheut, um seine Stribenten die Mär hinauspofaunen zu lassen, Coty   sei ein direkter Abkömmling Bona partes...

RGR von Zwiden: Als ob für uns vom Reidsgericht Fragen wie Schuld oder Unschuld der Angellogten überhaupt Fragen wären!

Der Präsident: Herr Kollege von Zwiden, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen! Aber werden wir nicht täglich von faft der ganzen Aus­landspresse in böswilliger, hämischer, gehässiger Weise fritisiert, scheußlich bewigelt, schrecklich herun tergeriffen?!

RGR Reinreißer: Diese füdische Schmuß preffe fann uns sonst etwas!

Der Präsident: Lieber Herr Stollege Reinreißer, Sie haben in ausgezeichneter, ich möchte sagen, in epigrammatischer Weise unserem Empfin den Ausdruck gegeben. Aber unsere maßgebenden Stellen beachten das Geschreibsel viel zu sehr!

RGR Kneiffer: Was geht uns das Geschmiere an?! Wir sind doch das Reichsgericht!

Der Präsident: Mir ganz aus der Seele gesprochen, Herr Sollege Kneiffer! Jedermann in der Welt müßte es eigentlich schon wissen: Wir uricilen hier in voller Unabhängigkeit nach dem neuen dent­jchen Recht.

RGR Heimchen: Aber, meine Herren, ich

derstehe das alles nicht! Selbst einem Blinden muß es schon sonnentlar sein, daß die vier Angeklagten unschuldig sind und mit der ganzen Sache nichts zu tun hatten...

Der Präsident: Herr Nollege Heimchen. ich habe mir schon erlaubt, zu betonen, daß für das Reichsgericht so veraftete Fragen wie die Schuld oder die Unschuld der Angeklagten fein Intereffe haben. Probleme dieser Art haben unter dem alten System sicher ihre Bedeutung gehab: Aber die Ent­wicklung des Reichsgerichts hat- wir dürfen es mit Stol; feststellen mit der des neuen Deutsch

nis gibt sich nicht mit einer gutgehenden Parfüm fabrit zufrieden. Er strebte nach höherem. Er wollte in der großen Politik eine Rolle spielen, er wollte Frankreichs   zweiter großer Rorie" werden. Vor seinem Geistesauge stand die steile Linie fünftigen Aufstiegs: zum Senator, Mini ster, Präsidenten. Zu solchen Plänen braucht man Macht die Macht der Presse. Coty   ging darau, einen Zeitungskonzern aufzubauen, wie ihn Frankreich   noch nicht gesehen hatte.

Fünf Jahre fämpfte Coty   darum, die große Pariser Tageszeitung Figaro" in seine Sand zu bekommen. Endlich gelang es ihm 1921, die Aktienmajorität des Verlags zu erwerben. Und am Kopf des Blattes erschien die Notiz: ..Directeur politique Francois Coty  ".

Ein Volksfreund"...

Der Figaro" allein genügte Herrn Coty  bald nicht mehr. 1928 faufte er die Zeitunge Gaulois" auf und verschmolz ihn mit dem Figaro". Einige Monate später gründete Com eine neue Zeitung, deren Entstehungsgeschichte charakteristisch ist für die Skrupellosigkeit ihres Eigentümers.

ebungen abgehalten werden, und zwar üben die Turner das Handgranatenwerfen mit hölzernen Sandgranaten.)

Sinaben halten ebenfalls Exerzierübungen ab. In der Nähe von Schandau   habe ich einen Trupp Hitler­ jugend   gesehen, die von einem etwa 14jährigen Jungen fommandiert wurde. Ein fleiner Stirps, der nicht stramm genug stehen konnte, wurde ange schrien: Wenn du nicht stramm stehst, haue ich dir eine in die Fresse." Auf dem Marktpias einer Und selbst verfolgungswahnsinnig. anderen Stadt sah ich die Hitlerjugend einen Fahnen­Unter anständigen Leuten in Frankreich   wird Com und seine Meinungsfabrik fategorisch abgefahren, daß auch in den Turnvereinen militärische schvur leisten.( Von anderer Seite haben wir er­Ichut. Er hat fogar recht heftige Feinde, die ihm mit Drohbriefen das Leben schwer machen. Es scheint, als habe die ständige Angst um sein fostbares Leben seinen Verstand verwirrt. Er be­Den Bewohnern bietet man Blaketten mit Sin­Schon der Titel des Blattes ist eine wohl ist einige Schlösser und Villen, getraut sich aber denburg und Bitler zum Preise von 2 Mart zum berechnete Unverschämtheit: Ami du Peuple  " nicht, darin zu wohnen, sondern lebt im Pariser   Staufe an. Wer sich weigert, ein solches Ding st Volksfreund". So hieß nämlich jene berühmte Hotel Astoria im Schutz einer Leibgarde von faufen, wird aufgeschrieben und am Gemeindeamt Zeitung, die Marat   in der französischen   Revo- Detektiven. Als man dort seinerzeit die Repara öffentlich bekanntgegeben. So wird Patriotismus lution herausgab, und deren Name für jeden tionsfommiffion einquartieren wollte, stürzte er erzeugt, Franzosen der Inbegriff seiner geistigen deale aufgeregt zum Direktor: Mein Leben ist bedroht, Bei meinem Aufenthalt in Dresden   habe ich Liberté, egalité, fraternité" war. Nun versprach ich muß mich äußerst in acht nehmen. Entweder gesehen, wie der Sozialdemokrat Naben durch die ein Parfümmilliardär im Jahre 1928, was Ma- ich ziehe aus oder die anderen!" Und die Re- Straßen zum Gespött einer schaulustigen Menge auf rat seinen Landsleuten als Menschheitsidcal hin- parationsexperten mußten dem verfolgungswahn einem Lastauto gefahren wurde. Vor ihm stand ein gestellt hatte. sinnigen Coty   das Feld räumen. Bierfaß mit einem Doppelliterglas. Auf dem Kopfe trug er einen roten Zylinder mit drei zerbrochenen mußte unentwegt fingen Ueb immer Tren und feilen. Mit ihm fuhr eine Eskorte SA, Kaden Redlichkeit".

Der Volksfreund" sollte Herrn Coty   Gc- Als auch in Frankreich   die Weltkrise ein land Schritt gehalten. Im neuen Deutschland   hat Waffe zu tragen. Das erreichte er auch tatsächlich wackeln. Der Ami du Peuple  " geriet in Schwie hat legenheit geben, ſeine politiſchen Ideen in die drang, begannen Cotys Unternehmungen zu auch das Reichsgericht neue Aufgaben zu erfüllen. RGR Seimchen: Aber meine Herren, nach dadurch, daß er den Preis auf 10 Centimes rigkeiten, da die Zuschüsse dünner flossen; und dem bisherigen Verlauf des Prozesses müßte man

schon ohne weiteres frei.

sprechen! Machen wir ihren ficher fundibaren

Jund Genießerinnen und würden rücksichtslos doch anders benehmen muß als im Theater.

bie hier Angelagten fon heute zur Szene wird das Tribunal... genug sein, sie hinauszuweisen, da muß man sich Schade, ſchade... es wäre doch so hübsch geweſen, Qualen raich ein Ende! Das ist doch eine Forderung Auf der Galerie des Schwurgerichtssaales,

des einfachen Rechts und der Gerechtigkeit! RGR Kneiffer: Herr Sollege Heimchen,

Sie operieren noch mit den verstaubten Requisiten

Tobesurteil, Butterbrot, Opernglas und Photoapparat.

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eben gegenseitig ein wenig die Mauer machen, durch das scharfe Glas den Angeklagten ins Auge was bei dem Gedränge nich: allzu schwer ist. Der zu fassen, wenn über ihn das Urteil gesprochen dicken Dame dort, ist bei einer besonders span wird:... verurteilt zur Strafe des nenden Zeugenaussage ein Stüd Banane im Todes." Er wird vielleicht wanten, weinen, von Recht und Gerechtigkeit. Ich sehe, Sie sind noch Drunten im Gerichtssaal wird um Hals und Hals stecken geblieben. Also Vorsicht! Immerhin aufheulen, in Ohnmach: fallen... und man wird viel zu viel von den alten Rechtsanichanungen erfüllt! Kragen eines Menschen gekämpft und hunderte bei dem großen Prozeß gegen die Gatten- alle diese interessanten Dinge nicht in allen Machen Sie sich doch endlich von ihnen und einer gieriger Augen folgen vom Zuhörerraum und von mörderin Bület im Dezember v. J. mußten Details genießen" dürfen. wirflich auch nicht mehr zeitgemäßen Sentimentalität der Galerie aus dem Kampf zwischen Auflage mehrere Körbe tueggeworfener Stullen­frei! Wie sagt unser großer Fübrer Frant? Recht und Verteidigung. papiere und sonstiger Abfälle

Es gibt aber auch Leute, die gerne ein dauerndes Andenken an den gehabten Genuß" mitnehmen möchten. Diese erscheinen mit einer mehr oder weniger gut versted en st a mera, um einige nette Stimmungsbilder zu erhaschen. Auch unbefugten Photographen verfällt gleichfalls jo­

ist, was unserem Volle nüßt, Unrecht, was ihm Betritt man die Galerie, so würde man schadet. Das neue Deutschland   verlangt foride unfehlbar den Eindrud empfangen, in den aus dem Zuschauerraum weggeräumt werden. Männer. oberen Rang" eines Theaters geraten zu sein, Guten Appetit! Es war ein Prozeß der an gräß RGR düsterling leise zu seinem Nach wenn nicht das nüchterne Tageslich: wäre, Amlichen Details alle Erwartungen überbot und das ist nicht ohne Risiko, denn der Apparat des barn, RGN Dichwerdichschon: Sagen Sie, ist diefer Abend aber, wenn die Luster aufflammen, ist die denn auch mit dem Todesurteil endete. Heimchen wirklich aan; arisch? RGR Dich Täuschung vollkommen. Auf den amphitheatra Der Staatsanwalt spricht... Fabelhaft, gleich nach Entdeckung unweigerlich der Stonfis­werbichschon nicht bejahend: Man muß mit fifchen Sipreihen drängen sich Kopf au Stopf die nicht wahr?!" Nun aber schnell die vom Butterfation. dem Präsidenten ein ernstes Wort sprechen. Tas Zuschauer. Hinter ihnen auf dem Stehplay" brot angefetteten Finger abgewischt und das Im übrigen aber herrsch: trauliche Gesellig­Zirpen dieses Heimchens ist nicht mehr zu ertragen. eine dreifache Mouer unermüdlicher Besucher. Opernglas hervorgeholt! Man muß doch feit. Allerlei Bekanntschaften werden angefnupit, Der Präfibent: Herr Sollege Beimchen. Ein dankbares Publikum, das es fertig bringt, fehen, was für ein Gesicht der Angeflagte macht. in den Pausen sachverständige Gespräche geführt, ich muk dem Kollegen Aneiffer vollkommen zuftim- auch zehn Stunden bis zum intereffanien Ende und der Verteidiger ein hübscher Mensch, Tips über das Schicksal der Angeklagten gegeben, men. Wir alle haben es mehr oder weniger nötig auszubarren. Das weibliche Geschlecht überwiegt, Frau Inspektor!" der wird ihn schon heraus Wetten um zwei bis zehn Biere abgeschloffen, daß uns in das neue deutsche Mecht weiter zu vertiefen vorwiegend vertreten durch Angehörige der reißen. Aber die Freude ist von furzer Dauer, er doch den Strid befommt" und anderer Zeit­Ein Aufseher eilt herbei und tonfiszier: vertreib gepflogen, bis endlich die Schlußszenen RGR Heimchen: Aber um Himmels besseren Stände". willen, meine Herren, die vier Leute sind vollkom Eine spannende Verhandlung! Es empfiehlt erbarmungslos den Gucker. Mein Protest hilf: des Dramas da unten und des Zeitvertreibs da men unschuldig! Wir fönnen sie doch nicht verur sich dringend, zur Erhöhung des Genusses Bon- das Opernglas bleibt beschlagnahmi und jeine oben gekommen ist und alle Beteiligten Gewiß­teilen und vielleicht noch föpfen faffen! bons zu lauen, Orangen zu schälen und sich Besizerin muß den Saal unrühmlich verlassen. heit haben: Der Angeklagte darüber, ob er den Der Präsident( unwillig und mit Nach aus den mitgebrachten Frepäckchen zu stär- Disfret verschwinden im Nu diverie andere Fern Strid bekommt" und die Wettpartner darüber, drud) indem er die Situng aufhebt: Serr Mollege fen. Aber nur nicht allzu auffällig, denn die Auf- gläser aller Art und man muß sich mit Bedayern wer die gewetteten Biere zu bezahlen haben wird. Heimchen, das deutsche Reichsgericht fann alles! jeher haben tein Verständnis für solche Genießer damit abfinden, daß man sich im Gerichtssaal Bg.