vor.

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Dienstag, 31. Oktober 1985.

Verbandstag der Glas- und Keramarbeiter.

550 Millionen Lohnverlust

Heimarbeiter. Obwohl die Löhne sehr schlecht sind, ten Bankfapitales. Im Jahre 1930 betrug der Lohn­Aus England lag ein Begrüßungsschreiben gibt es auch noch Lohnrückstände. Sehr scharf gegen

zu verhindern.

Nr. 254.

Theodor Stauning

sechzig Jahre alt.

folgt:

Im Jahre 1929 betrug die Lohnsumme in der Glasindustrie 455.5 Millionen Kronen, der durch­Samstag, den 28. und Sonntag, den 29. Iten Arbeiter in Lessau haben den Kampf gegen die schnittliche Wochenverdienst eines beschäftigten Arbei- Eine der markantesten Persönlichkeiten der Oktober fand in den Turner Stadtfälen in Turn Lohnverschlechterung aufgenommen, aber die Indif ters 186.40 Ks. Im Jahre 1932 betrug die ohn- internationalen Sozialdemokratie, der dänische der Verbandstag unserer Glas- und Keramarbei- ferenten und die Stommunisten sind in die Arbeit summe 210.5 Millionen, der durchschnittliche Wochen Ministerpräsident Theodor Stauning feierte ter statt. Den Borsiz führten die Genossen Neu- gegangen. Dafür haben dann die Kommunisten den verdienst eines Arbeiters 149.40 Ke. In der Keram 26. Ottober seinen sechzigsten Geburtstag. mann und Roll. Der Verlauf des Verbands- Vertrauensmann der Keramarbeiter niedergeschla- industrie betrug der Lohnaufwand im Jahre 1929 Bei dieser Gelegenheit ist wieder einmal fest­lages gab neuerlich einen Beweis, von dem hohen gen. Die Kämpfe in der Keraminduſtrie leiden dar- 119.5 Millionen, der durchschnittliche Wochenverdienst zustellen, welch überaus großer Popularität und sittlichen Ernst und der großzen Sachkenntnis der unter, daß nur 30 Prozent der Arbeiterinnen orga- eines Arbeiters 150.45 Ks. Im Jahre 1932 betrug Sympathie sich dieser Sohn der Arbeiterklasse im Vertrauensleute unserer freien Gewerkschaften. nisiert sind. Genosse Beck, Hostomiß, hätte es gern der Lohnaufwand 45.5 Millionen, der durchschnitt­Genoffe Neumann widmete den verstor- gesehen, wenn der Kampf gegen die Verschlechterung liche Wochenverdienst eines Arbeiters 122.70 Ke. ganzen Bolte erfreut. Die Zeitungen fast aller Barteirichtungen bringen große Geburtstags­benen Genoffen und Genofsinnen und den Opfern des Genter Systems mehr in der Deffentlichkeit ge- Jeder Glasarbeiter mußte 74, jeder Keramarbeiter artikel und Interviews. der fascistischen Barbarei einen tiefempfundenen führt worden wäre. Die Redner aus dem Riefen- 95 Ke wöchentlich an Werten schaffen für Amortisa- Ueber seine Gewohnheit, die an ihn gerich Nachruf, der von den Delegierten stehend ange- gebirge klagten über das maklofe Elend der dortigen tion und Verzinsung des in der Induſtrie inveſtier- teten Briefe handschriftlich zu beantworten, hört wurde. verlust in der Glas- und Keramindustrie 92.5 Mil außerte sich der Jubilar in diesen Tagen wie die kommunistischen Organisationsspalter wandte sich lionen, 1931 173 Millionen, 1932 319 Millionen. Jeder, der an mich schreibt, soll in der Sodann wurde eine Solidaritäts- auch der Genosse Andörfer, Kleinaugezd. Nie- In den eltzten drei Jahren erreicht der Lohnverlust Regel auch eine Antwort haben. Ich habe Tau­kundgebung für die Opfer des deut- mals mehr wollen die Glasarbeiter mit diefen Leuten in der Glass und Keraminduſtrie die Riefenſumme ſende von Briefen erhalten, die gerade zeigen, schen Fascismus angenommen. etwas zu tun haben. Die Einheitsfront besteht in von 585,550.000 Ks. Wenn man bedenkt, daß jeder daß das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Als Bertreter des französischen Glas- und unserem Verband, der mit den tschechischen Genossen Lohnverdienst die Krise verschärft, kann man die meinen alten Klassengenossen und mir nicht ver­Neramarbeiterverbandes waren die Genoffen zusammenarbeitet. Abg. Genoffe Schäfer wandte Wirkungen dieses Rückschlages auf die Volkswirt lorengegangen ist. Da nun die Briefe oft von Dery und M. Forgeront anwesend. Genosse sich gegen die Meinung des Genossen Bed in der schaft ermessen Dery überbrachte die Grüße der französischen Ar- Frage des Genter Systems. Genosse Schäfer hob her- Gengsse Neumann befaßte sich dann mit den solch persönlicher Art sind, meine ich, daß sie beiterschaft. Für die österreichischen Glas- und vor, daß nur das einige Zusammenwirken aller sozia- planwirtschatflichen Versuchen in der Welt, um dann nach Möglichkeit auch persönlich beantwortet wer den müssen." Neramarbeiter sprach Genosse Pipelfa, Wien . listischen Faktoren in der Roalition und in der Re. den Versuch einer planmäßigen Produktion in der Refigniert fügte er hinzu: Aber leider ist Für die tschechischen Glaserbeiter sprach Genoffe gierung vermocht hat, eine weitere Verschlechterung Glasinduſtrie zu betrachten, wie er nach einer An, das nun vorbei: Ich bekomme soviele Briefe, regung des Ing. Dr. Heller gemacht werden soll. Vittora. Er betonte die Notwendigkeit zur Man wisse sehr wohl, daß die Unternehmer sich daß ich es nicht mehr schaffen kann." Zusammenarbeit, damit die Errungenschaften er unter Planwirtschaft ihre eigenen Vorstellungen Theodor Stauning wurde als Sohn eines halten bleiben. Genosse Viktoria übte dann scharfe machen und daß sie nur unter den gegebenen Um- Arbeiters im finſterſten Stadtteil Kopenhagens Kritik an den Unternehmern der Glasindustrie. ständen die Organisation der Glasarbeiter zur Ver- geboren. Die Krise hätte in dieser Industrie feinen so Sonntag nachmittags sprach Genosse Neu wirklichung ihres Gedankens heranziehen. Die Ver Nach seiner Schulentlassung wurde er 3i­großen Umfang angenommen, wenn die Unter- mann über die Situation in der Glas- und Keram- treter der Glasarbeiter werden bei allen Berhand- garrenarbeiter, da seine Kräfte einer schweren Ar­nehmer nicht so topflos geworden wären. Man industrie und über die nächsten Aufgaben. Der Redlungen in dieser Frage die Intereffen der Arbeit nicht gewachsen waren. Mit sechzehn Jahren hat Preiſe festgesetzt, die oft niedriger waren, als ner gab ein Bild der Wirtschaftskrise im allgemeinen beiterschaft vertreten. Die Ausführungen des Ge- wurde er Mitglied der sozialdemokratischen Par­die Gestehungskosten. und wandte sich dann den Verhältnissen in der Glas- nossen Neumann wurden mit größter Aufmerksam. tei, 1895 wählte man ihn zum Hauptvorstands Für die Zentralgewerkschaftskommission, die und Keramindustrie zu. Durch Lohnabbau lann heute feit angehört und mit viel Beifall quittiert. mitglied seiner Gewerkschaft. Im Jahre 1910 Union der Bergarbeiter, dem Internationalen die Industrie nicht mehr lebensfähig gemacht wer­Bei der Neuwahl des Vorstandes wurden Ge- wurde er Parteivorsitzender. 1916 übernahm er Metallarbeiterverband und die Kreisgewertschafts- den. Die Rationalisierung hat den Lohnkoſtenantreil noffe Neumann als Vorsitzender und Gen. Rot, erstmalig ein Ministeramt, das er bis zum Jahre fommission Teplitz- Schönau begrüßte Abgeordne auf ein Minimum eingeschränkt. Die Stapitals als fein Stellvertreter einstimmig wiedergewählt. 1920 innchatte. ter Anton Schäfer den Verbandstag. Er wies investition durch die Rationalisierung belastet heute! Genosse Better hat eine Wieterwahl als Staffier 1924 bildete er das erste sozialdemokratische daraufhin, daß heute der Aufgabenkreis der Ge­abgelehnt, an seine Stelle wurde Genosse Tauer Ministerium, dessen Zeitung er übernahm. 1926 werkschaften weit größer geworden ist. Karl gewählt. Dem Genossen Vetter brachte der Ver- wurde sein Kabinett von den Konservativen ab­bandstag den herzlichsten Dank für seine vieljährige gelöst. Aber schon im Jahre 1929 wurde er er­Arbeit zum Ausbrud. Als Redakteur wurde wieder neut zum Ministerpräsidenten gewählt. Nach dem Genoise Redziegel gewählt. Sieg des Nationalsozialismus in Deutschland . übernahm er auch das Wehrministerium. Seine verschiedenen Aussprüche nach dieser Amtsüber­nahme ließen über seine Haltung gegenüber dem Fafcismus keinen Zweifel: Das dänische Reich ist und Spannungen aus der Welt zu schaffen, soweit in Bollwerk gegen fascistische Diktatur und Unterdrückung. dr dazu führende Weg mit der Ehre Desterreichs vereinbar ist. Ueber die Ehre, Freiheit und Un- Arbeiterbewegung ununterbrochen vorwärts. 1898 Unter Staunings Zeitung ging die dänische abhängigkeit Desterreichs gebe es kein Verhandeln. hatte die Sozialdemokratie 20.000 Mitglieder, Fey ,, vernichtet den Marxismus. heute zählt sie 200.000 bei 3.5 Millionen Ein­wohnern.

Immer mehr müssen heute die Gewerk­schaften auch zu den politischen Problemen Stellung nehmen.

Die Lage der Industrien

die Industrien ungeheuer. Die Glasindustrie ist mit 500 Millionen Kronen Bankkapitel, die Keramindu­strie mit 210 Millionen Bankfapital belastet. Man tommt zu einer jährlichen Gesamtbelastung der Glas­industrie durch Zinsen und Amortisation von 115 Millionen Kronen. Für die Porzellanindustrie ergibt ich eine jährliche Belastung für Zinsen und Amorti­

Painlevé gestorben

Wir müssen für die Demokratie eintreten, denn die Arbeiterklasse braucht Bewegungsfreiheit. Auch der sudetendeutsche Fascismus ist noch nicht erfation von 69.5 Millionen Kronen. ledigt und nicht alle Deutsch- Bürgerlichen, die am 28. Oktober die Republik gefeiert haben, sind mit ihrem Herzen dabei. Jezzi gelte es, alles zu tun, um zu verhindern, daß in Desterreich die Ar beiterschaft der fascistischen Barbarei unterliegt. Wir werden helfen und eingreifen, damit die österreichische Arbeiter schaft nicht dass Schicksal der deut­schen Arbeiterklasse erlebt.

Paris , 29. Oktober. ( Havas.) Der franzö­fische Gelehrte und Staatsmann Paul Pain­ levé , ehemaliger französischer Ministerpräsident und vielfacher Minister, ist heute früh in Paris im Alter von siebzig Jahren gestorben.

Nach einer sehr eindrucksvollen Schlußrede des Genoffen Neumann wurde der Verbandstag gegen. halb 6 1hr abends geschlossen.

,, Der Parlamentarismus ist die einzige Res

Vizelanzler Fey sprach in Traiskirchen bei 1898 musterte die Partei knapp 32.000 Stim­einer Heimwehrkundgebung und erflärte u. a., men, bei der letzten Wahl im Jahre 1932 aber 714 Prozent Arbeitslose! Paul Painlevé wurde am 5. Dezember 1863 Desterreich werde erst dann vom Bolschewismus 660.839! Das legte Ergebnis ist um so inter Genosse Neumann erstattete den Bericht über in Paris geboren. Er durchlebte eine dürftige befreit fein, wenn der Marrismus vollkommen effanter, wenn man bebenkt, daß die Bartei nach den Stand des Verbandes. In der Mitglieder Kindheit. In der Volksschule zeigte sich bei ihm vernichtet sein wird. Es ist selbstverständlich, daß dreieinhalbjähriger Ministerpräsidentschaft Stau­bewegung ist ein Fortschritt zu verzeichnen. In einer bereits eine ungewöhnliche mathematische Bega- in der Zwangslage, einen weifrontenkrieg fühnings 70.000 neue Stimmen gewinnen konnte. Man fragte Stauning fürzlich um seine Zeit, da die Gewerkschaft mehr gibt, als sie von den bung. An der Universität überraschte er seine ren zu müssen, die große Offensive gegen den Mitgliedern nimmt, ist das aber nicht entscheidend. Professoren durch das Tempo seiner wissenschaft- Mariamus sich etwas verlangsamt habe. Hätten Meinung über den Parlamentarismus. Er Wichtig ist die Verbundenheit jedes einzelnen Mitlichen Entwicklung. Mit 23 Jahren verließ er die Nationalsozialisten erfannt, daß sie von allem antwortete: gliedes mit seiner Organisation. Die Zahl der Lohn- als Professor der Mathematik die Ecole Normale Anfang an gegen den Bolschewismus mittämpfen bewegungen war beträchtlich. Der alte Widerstands. Superieure. Im Jahre 1890 wurde er an die müssen, dann würde es heute in Desterreich feinen gierungsform, die Meinungsfreiheit und Rede­geist ist bei den Glasarbeitern auch durch die Krise Sorbonne berufen, später lehrte er an der Pari- Marrismus mehr geben. Wir wrden jedoch den freiheit sichert für alle, die sich zu ihm bekennen. nicht gebrochen worden. An diesen Lohnbewegungen fer Technik. Jm Jahere 1900 wurde er zum Stampf gegen die Roten bis zu ihrer vollständi Wo die Diktatur eingeführt wurde, ist es mit der Freiheit vorbei. Ich glaube, daß die Demokratie ist vielfach der bornierte Geist der Unternehmer Mitglied der Akademie der Wissenschaften gewählt gen Vernichtung fortseßen. trotz aller Schwierigkeiten dazu kommen wird, schuld, unter denen es sehr wenig wahre Volkswirte und erlangte bald auch außerhalb Frankreichs gibt. Es wird immer unsere Sorge sein, darauf zu einen glänzenden Namen. Frühzeitig wandte sich Wien , 30. Oftober. An der Wiener Technik ganz Europa zu beherrschen. Vorläufig stehen achten, daß Mittel für Kämpfe vorhanden sind. Wenn Painlevé der Politik zu. Erstand in der ersten legten heute vormittags nationalsozialistische die nordischen Länder Schweden , Norwegen , Finn­nicht immer alles nach Wunsch ging, so lag das nicht Reihe der Intellektuellen, die sich während Studenten auf den Gängen und Treppen Stintland, Island und Dänemark , dazu Belgien , Hol­an der Organisation, sondern an einem Mangel von der Dreyfus- Affäre hinter Zola und und Tränengasbomben nieder. Die Gaje er- land, England, Frankreich und Spanien fest auf an der Organisation, sondern an einem Mangel von Anatol France stellten. Im Jahre 1910 füllten alle Räume der Technik, so daß die Vor- dem sicheren Grunde der Demokratic, und das ist Widerstandskraft der betroffenen Arbeiter. Die Wirkungen der Krise in der Steramt und wurde er zum erstenmal für die republi- lesungen eingestellt werden mußten. Im ganzen eine Bürgschaft dafür, daß Europa nicht in eine Glasindustrie sind furchtbar. Im Juli 1930 betrug fanisch radikale Fraktion in das Par wurden die leberreste von sieben derartigen allgemeine Dittatur gestürzt werden wird." der Stand der Arbeitslosen 1176 oder 8 Prozent der lament gewählt. Er war dann einer von Frank- Bomben gefunden. Die Täter fonnten nicht Wir gratulieren dem alten Kämpfer und Mitgliedschaft, im September 1933 10.270 ober 71.4 reichs Aufrüſtern vor dem Weltkrieg. Im Oktober ausgeforscht werden. Auch im anatomischen In- wünschen ihm Glück für seine Arbeit, denn sein 1916 wurde er zum ersten Male Minister im ftitut wurden zwei Tränengasbomben gefunden. Erfolg ist der unsere. Genosse Neumann besprach dann die Maßnah. Kabinett Briand . Jm März 1917 übernahm er im Kabinett Ribot das Kriegsministerium. men des Verbandes zur Erhaltung des finanziellen Gleichgewichtes und die Auswirkungen der Neurege- 1917 war er eine Zeitlang Ministerpräsident. lung des Genter Systems auf das Unterstüßungs. Nach dem Striege konzentrierte er die Reste der wesen des Verbandes. Dann wandte fich de Redner ehemaligen bürgerlichen Linken und gründete die gegen die terfeyenden Bestrebungen der Kommuni sogenannte Republik - Liga. Aus ihr erwuchs spä sien, wie sie in Anträgen der Ortsgruppen Antoni- ter das Linkskartell, das im Jahre 1924 bei den wald und Johannisberg zum Ausdruck komt. Die Wahlen die Mehr errang. Painlevé wurde zum Organisation brauche heute Disziplin und Gemein- Sammervorsißenden gewählt und nach fchaftsgefühl, Gigenbrübelei barf im Intereſſe ber dem Sturz Herriots Ministerpräsident. Unruhenzentren Haifa und Jerusalem

Prozent der Mitgliedschaft.

Einigkeit nicht aebulhet werden. Piberofität dorf nicht

Er war sodann mehrmals hintereinander

im

zuletzt

als Zhwäche ausgelegt werden. Es müffs ein flores riegsminister in den einzelnen Regierun, Bekenntnis zum Verband gefordert werden. Der Bergen Briands und Poincarés und war zucht bandstag hat dem Antrag des Schiedsgerichtes be. Luftfahrtsminister in Kabinett Baul- Boncour treffend der Ortsgruppe Antoniwald einmütig Folge vom Dezember 1932 bis Jänner 1933. gegeben. Durch diesen Beschluß wird der Ausschluß der Ortsgruppe Antoniwald aus dem Verband be­Träftigt.

Den Bericht für die Kassa erstattete Genoffe Better, für die Redaktion Genosse Redziegel. Ueber die Tätigkeit der Gebietssekretariate berichte ten die einzelnen Sekretäre.

Die franzsische Regierung beschloß, Painlevé ein Nationalbegräbnis zu veranstalten, das Samstag vom Pantheon stattfindet. Ab Dienstag wird der Sarg mit den sterblichen Ueberresten in der Kunstgewerbeschule , an der Painlevé viele Jahre lehrte, ausgestellt. Dann wird er im Pantheon beigesetzt werden.

Arbeitstellung der österreichischen Reaktion

Straßenkämpfe und Streiks in Palästina

Haifa , 28. Oktober. ( Reuter.) Die Araber] Jerusalem , 30. Oktober. In der Altstadt,

veranstalteten gestern eine große stürmische Ver- in der Nähe des Judenviertels, versuchten die sammlung in der größten Stadtmoschee. Die ge- Waffen, die Polizei zu entwaffnen. Dieſe machte jamte Polizei war ausgerückt und umlagerte den von der Schußwaffe Gebrauch. Drei Aufſtän­

Platz vor der Moschee. Unter den in Jaffa ner dische wurden getötet und 15 verwundet. In baftoten Perfonen befinden sich sich hervorragende der Mittagsstunde versuchten die Araber, die von Führer des arabischen Erefutivausschusses. Einige auf den Dächern stehenden verschleierten moham­führende arabische Politiker wurden bei Zusam- medanischen Frauen durch schrille Schreie ange­menstößen verletzt.

feuert wurden, die Polizeifette am Jaffa Tor zu durchbrechen. Die Polizei schoß. Zu Zusam Als die arabischen Demonstranten versuch menstößen fam es auch auf der Hauptstraße in ten, durchfahrende Automobile anzuhalten und der Altstadt, als die Araber jüdische Geschäfts­zu beschädigen, machte die Polizei von der Shuk inhaber zwangen, ihre Läden zu schlichen Die waffe Gebrauch und verwundete mehrere Auf- Polizei zerstreute die Menge, fonnte aber nicht ständische. Der von den Arabern verkündete verhindern, daß ein Laden zerstört wurde. In Generalstreif nimmt an Umfang zu. Die den übrigen Teilen Balästinas foll vollkommene Trubven befinden sich an allen strategisch wich- Ruhe herrschen mit Ausnahme von Haifa . wo tigen Punkten in Bereitschaft. Auch die Städe fich eine gewisse unruhige Stimmung bemerkbar Nazareth und das Nordgebiet vom See Gene- macht. zareth und Safed , das den Juden als heilige Stadt gilt, stehen unter verstärktem Schuß.

Reaktion reason beiber fich an allen ftrated if

Dollfuß will sich mit Hitler versöhnen.

An die Berichte schloß sich eine fachliche Diskus sion, die sich durchwegs auf sehr hohem Niveau be­wegte. In scharfen Worten wendeten sich viele Dis­Pussionsredner es haben mehr als 20 Genossen gesprochen gegen die organisationsschädigende Arbeit der Kommunisten. Interessant waren die Feststellungen des Genossen Radler Meierhöfen über seine Erfahrungen mit den Kommunisten Be­merkenswert war seine Mitteilung, daß ihm von einem fommunistischen Glasarbeiter gesagt worden In den Straßen der ganz vorwiegend von Jerufalem, 30. Oktober. ( Reuter.) In ist, daß der seinerzeitige Streik in Bleistadt und fuß sprach gestern in Großmugt bei Stockerau Arabern bewohnten Stadt Nablus , dem Palästina herrscht bereits Ruhe. Der General­Unterreichenau nur von den kommunistischen Sekre im Rahmen einer großen Bauernversammlung Sichem der Bibel, find Tankpatrouillen eingefeßt. ftreit wird fortgesetzt. Auch in Transiordanien tären beschlossen worden ist. Wie es die Kommuni- u. a. über die Spannung zwischen Desterreich Gruppen von Demonstranten überfielen das Orts- ist die Ruhe wieder hergestellt. Die Kundaebun ften bet Lohnbewegungen treiben, davon erzählte der und Deutschland . Er stellte fest. daß Oesterreich gefängnis, öffneten die Tore des Gefängnisses gen in Damaskus in Syrien verliefen ohne Genosse üttl. Die freigewerkschaftlich organisier- jederzeit bereit sei, Mißverständnisse zu beseitigen und setzten seine Insassen in Freiheit. Ausschreitungen.

Wien , 30. Oftober. Bundeskanzler Dr. Doll­

Bereits Ruhe?