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Nr. 86.

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B

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Erscheint täglich außer Montags.

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

16. Jahrg.

Cononte te Insertions- Gebühr Die beträgt für die fechsgespaltene Kolonel­geile oder deren Raum 40 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereins­und Versammlungs- Anzeigen, sowie Arbeitsmarkt 20 Pfg. Inferate für die nächste Nummer müffen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet. Ternsprecher: Rmt I, Br. 1508. Telegramm Adresse: ..Bocialdemokrat Berlin". pos

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.

Quiffung.

Donnerstag, den 13. April 1899.

die liberale Charakterlosigkeit, die sich namentlich im Wahl­tampf offenbarte, für uns gestimmt haben.

in

Jm Monat März gingen bei dem Unterzeichneten folgende Parteibeiträge ein: Liegt so in dem scheinbaren Rückgang unserer Stimmen Ver­Augsburg, U. d. G. U. i. St. 20,-. Berlin , Beiträge der Wahrheit ein Vorwärtsschreiten, so ist die Wahltreise: 2. Kreis 100,-( darunter Freiheit I 10,-, Columbus mehrung der freisinnigen Stimmen um 1216 um. 50,-, Uebersch. d. Kranzspende v. 18. März, Kabelwert a. d. Oberspree gekehrt als Stillstand, wenn nicht gar als Rückschritt 19,45, Strangfpende für die Märzgefallenen, gesammelt v. d. Arbeitern u bezeichnen. Die bürgerlichen Parteien haben der Firma J. C. Pfaff 32,50). 3. Kreis 550,-. 4. Streis unter der Ungunst der Wahl nach den alten Listen ( Often) 1500,-( darunter Kernspize 30,-, Märzkranz Ueberschuß nicht zu leiden. Die Konservativen hatten nicht vergessen, b. b. Arbeitern der Firma Pintsch, Andreasstr. 25,85. 9 Tischler von wie gern in hohen einflußreichen Streisen im Vorjahr Belling u. Hirsch, Gr. Frankfurterstraße, Bierprozente 30,-. Sanges- das Wahlbündnis mit den Freifsinnigen gesehen wurde. Ein er­brüder S.-D. 4,-. Ueberschuß vom Februar- Vergnügen 149. und heblicher Teil hat also auch diesmal- und zwar sofort im ersten 165. Stadtbez. 17,20.) 6. Streis Moabit 450,-( barunter Kranz- Wahlgang Uebersch. v. Borsig, mechanische Wertst. 4,05, auf Liste 3639 1,-). für den Freisinnigen gestimmt. Die Tradition Es ist deshalb schwer 6. Kreis Wedding und Oranienburger Vorstadt 1500,-( darunter bom vorigen Sommer wirkte nach. Holländer, Noste 2,50, afrikanisches Museum, Hoffnung 5,-). festzustellen, in welchem Umfang der Stimmenrückgang der 6. Kreis Schönhauser Vorstadt 800,-,( darunter alter Parteigenoffe bürgerlichen Parteien um 5500 Stimmen sich auf Freisinn Buchholzerstraße 10,-,.. 5,-). 6. Streis Rosenthaler Vorstadt und Konservative verteilt.

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Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.

Ziemlich unbefangen äußert sich die konservative ,, Kreuz­Beitung":

Hat der freifinnige Kandidat diesmal 1800 Stimmen mehr auf sich vereinigt als im vorigen Jahre, ist die socialdemokratische Stimmenzahl um faft 2000 zurückgegangen, so wird doch auch der illusionsfähigste freisinnige nicht behaupten wollen, daß Herr Kreitling den Ueberschuß an Stimmen Herrn Fischer abgenommen habe; vielmehr sind dies­mal die Zentrumswähler, die Nationalliberalen und andere mehr rechts stehende Elemente augenscheinlich gleich im ersten Wahlgange für den freisinnigen Kandidaten eingetreten. Daß die Wahlbeteili gung derjenigen Männer, auf deren Stimmen zu Gunsten des fonservativen Kandidaten gerechnet worden war, eine so über­raschend geringe war, ist bedauerlich und tommt einer voII. ständigen Abditation der Berliner Bewegung" gleich....

die

Mit einer Anmaßung sondergleichen tritt die freifinnige Presse den Konservativen gegenüber auf. Unifono äußert sie, Fahnenflucht der Konservativen" habe dem' Genossen" Fischer zum Siege verholfen. Das sieht ganz so aus, als betrachte der Freifinn die Konservativen als ihre tribut­pflichtige Hilfstruppe... Dazu find fie doch wohl nicht da, um von dem absterbenden Freisin noch die letzten Blamagen abzu­wenden. Es ist mehr als albern, wenn das Berlineri Tageblatt" sich zu Drohungen versteigt und schreibt: Auch an denjenigen Stellen, an denen man noch bis heute an der Tradition festhielt, in den Konservativen die festesten Stützen bon Staat, Thron und Gesellschaft zu erblicken, wird man schwerlich unihin können, aus diesem Berhalten( der feigen Fahnenflucht") die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen." Wir glauben diejenigen Konsequenzen, die ausschließlich zu ziehen find, hat man schon gezogen: der Freifinn ist nicht mehr im stande, auf eigenen Füßen zu stehen, sein politischer Einfluß ist also gleich Null. Solche Nullen zu konservieren, wäre eine ver­gebliche Mühe."

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und Gesundbrunnen 600,-. Berlin , diverse Beiträge: Fünf Hut- Endlich ist noch als Merkmal dieser Wahl die völlige macher, Königstr. 25, 5,- Arbeiter von E. Levin u. Söhne, Ritter- Vernichtung der einstmals mit so großem Lärm und so einfluß­straße, 4,-. Dr. 2. A. 50,-. 2. und. B. 10,-. Von Leder- reicher Unterstügung inscenirten Berliner Bewegung arbeitern durch ihren Vertrauensmann R. 45,84. Cigarrenfabrit festzustellen. War es doch gerade der zweite Wahlkreis, in N. Schulze, Friedrichsfelderstr. 21, 5,- J. S. 50. A. F. 100 dem Stöder hart vor dem Sieg über den Freifinnigen Virchow R. Schulze, Friedrichsfelderstr. 21, 5,-. I. S.-, 50. A.. 100 17,50. Ueberschuß von der Kranzspende, Grünauerstraße 2, durch H. 7. Märzkranz, Berliner Tanzlehrer 7,50. Rote ſtand. Buchbinder, Grünstraße, 5,-. 3. S. 50,-. A. B. 50,- Wie spiegelt sich nun diese einfache unaufechtbare Wahr­Arbeiter von Schuster und Bär 14,-. Organisirte Bauarbeiter 25,- heit in der Presse der Besiegten? Allen voran strebt natürlich Quast, Boechstraße 1,- Gutenberg" 100,-. Von den Verbands- wieder die brave liberale Vertretung des befizenden und ach! mitgliedern d. B.schen Buchdruckerei 30,-..-, 50. Gesammelt v. wie gebildeten Bürgertums nach dem Unehrenpreis des Droschkentutschern Halteplaz Stralsunderstraße 4,-. Gäste von höchsten Schwindels. Müller, Weidenweg 1,50. Von Mitgliedern der U.-Dr. 8,15. Von den Mitgl. der Gewerkschaft d. Buchdruder 2c. im Vorwärts" 10,- wir bei einer vermutlich in Bälde sich darbietenden Gelegen Die Bossische Zeitung", deren Naturgeschichte Von Mitgl. d. Verbandes Deutscher Buchdrucker im, Borwärts" 150,-. Bernburg 10,- Barmen, d. 5. Vertr. 200,-. Borne b. Magdeb., heit werden zu schreiben haben, klagt die Konservativen, die bon Barteigenossen durch Kreuzberg 6,-. Bern 50,- Bremen , Helfershelfer der Socialdemokratie", zorniglich an, daß von Parteigenossen 300,-. Buxtehude , von den Alten durch Weber durch ihre Schuld der Wahlkreis an die Socialdemokratie aus- Tageblatt" entnimmt, diese direkte Denunziation der Kon­Das Citat , das die Kreuz- Zeitung " dem Berliner 5,30. Bamberg , Jädlein Rohrbach 5,-. Cottbus - Spremberg , Wahl- geliefert sei. Die Rechte tönne sich beglückwünschen zu dieser fervativen beim- sagen wir Minister, zeigt, wie sehr treis 100,-. Chriftiania, Vorwärts! 50,-. Dortmund , Bier- u. Politik der Sammlung. Natürlich will sie jetzt nicht um die der Freisinn seine Niederlage verdient hat. Eine noch tiefere Cigarrenprocente v. Personal der Rhein . Westf. Arb.- 3tg." 20,- Stimmen der Reaktion gewinjelt haben; sie nennt das Stufe moralischen Verfalles ist nicht mehr zu betreten Dölau a. Elster, Uebersch. vb. Sp. b. Scharschmidt 2,10. Erfurt , eine alberne Erfindung. Nachdem der Schnorrer die Treppe Wahlfr. Erfurt - Schleusingen - Ziegenrüd 50,- Faltenberg( Ober­möglich. Schlesien ) 2,- Freiburg i. Schl., von den Parteigenossen d... hinunter geflogen, teift er:" sch verkauf Ihnen nir, Sie sind 20, Frankenhausen a.., d. F. 2. 32,55. Frankenthal , v. Vertr. 25,- mir viel zu schlecht dazu, Sie Subjekt Sie." Indeß es doch auch diesmal von verhältnismäßig wenigen Stimmen Greiz , Wahltr. Reuß ä. 2.50,-. Gera , Wahltr. Reuß j. 2. 50,-. Gießen, das nächste Mal beugt er doch wieder seinen Schnorrerstolz E. R. 10, Groizsch, v. d. Arbeiterschaft durch d. Vertrauensm. 111,20. und klopft demütig an, ob nichts zu handeln sei. Der Stolz Halle a, S., Parteigenossen Halle- Saalfreis 200,-. Hastedt bei nach dem Hinauswurf liegt diesen liberalen Elementen eben Bremen 10,-. Hildesheim , d. Chr. D. 35,-. Hamburg , i. d. Er so tief im Blut wie die Demut, wenn ein Geschäft be pedition des Echo" eingegangen 91,60. Hamburg , Cigarrenfabrit vor steht. b. Otto, St. Pauli 20,-. Jena , 3. Weimarscher Wahltr., 1. Quartal 30,- Köln a. Rh., durch den Vertr. Köln - Stadt, 1. Halb- tischen die Stichworte von dem Rückgang der Socialdemokratie, Dann hören wir selbstverständlich von allen liberalen Stamm jahr 1898/99 80,-. Leipzig , 12. und 13. fächsischer Reichstags- ben Wahlkreis 2000,- Lüdenscheid , durch den Vertrauensmann 100,- ben herrlichen Fortschritten des Freisinns, der sich tapfer ge­Luxemburg, L. 400,-. Ludwigshafen a. Nth., von Parteigenoffen schlagen, und von dem socialdemokratischen Wahlsieg mit Hilfe 50,-. München , Waldläufer 5,-. Mainz , v. Parteigenossen der Konservativen. Der Wohnungswechsel wird entweder gar 100,-. Marten bei Dortmund , d. 5. 4,91. Mannheim , von den nicht erwähnt oder unglaublich, aber Eugen Richter bringt Parteigenoffen 100,-. Neuwied , Liquidation 54,85. Rezichtau, selbst dies Kunststück fertig zur Vergrößerung des- frei Etumm'sche Laufejungen Gasthaus Bayrischer Hof 3,- Ottensen , finnigen Wahlerfolgs verwendet: durch Poulsen 14. Rate 10,- Offenburg i. B., vom alten so schreibt das Blatt Richters, ist die einzige Partei, Die freisinnige Partei, Bohnenburger 26,10. Offenbach - Dieburg . Wahlkreis 400.- Pforz- die an Stimmen gegen 1898 gewonnen hat. heim von Parteigenoffen 20,- Paris , von Parteigenossen 40,- Quedlienburg, von den Parteigenossen d. A. Tr. 25,-. Ronsdorf erlangte sie im ersten Wahlgang 16 127 Stimmen, diesmal durch den Vertr. 10,-. Stuttgart , G. 11. 10,-. Stadthagen , von 17 443 Stimmen, also 1316 Stimmen mehr. Dabei muß war auch heute sehr schwach besucht. Die Verlängerung des den Parteigenoffen 20,- Schönebed a. E., v. d. Parteigenossen berücksichtigt werden, daß für diese Wahl noch die alte akademischen Viertels hat also nichts genutzt. Die Gefeße zur 30,- Württemberg 50,-. Wilkau i. S., v. d. Parteigenossen 50,- Wählerliste von 1898 Geltung hatte, und daß Todesfälle und Postreform, die auf der Tagesordnung stehen, sind ihrer Natur Weißenfels , durch St. 50,-. Wintersdorf, amerikanische Auktion bei Verzug aus Berlin schon von vornherein einen Ausfall unter nach von feiner besonderen Anziehungskraft für die Masse der Scheer 1,71. den Wählerkreisen von 1898 herbeiführen mußte. Dieser Abgeordneten und bei Lichte betrachtet, ist es auch gar kein Ausfall ist nicht nur ausgeglichen, sondern es sind gegen Nachteil, vielleicht eher ein Vorteil, wenn zu solchen Gesetzes­damals noch 1816 Stimmen mehr erzielt worden." vorlagen namentlich bei der ersten Lesung im Plenum nur Sachverständige reden, die namentlich in dieser ver­wickelten und schwierigen Materie sehr dünn gesät sind.

Für den Unterstützungsfonds nach Schluß der Löbtauer Samm­lung 12 629,32 M. Berlin SW., den 10. April 1899.

ein

Für den Parteivorstand: A. Gerisch, Kazbachstr. 9.

Wahlstimmen.

Die Leichenreden, die der socialdemokratische Wahlfieg im zweiten Streife Berlins hervorgerufen hat, fließen reichlich. Sie zeichnen fich weder durch besondere Eigenart noch weniger durch Ehrlichkeit aus, aber es lohnt sich doch, paar Minuten in dem dem bürgerlichen Ramschbazar zu verweilen, der Restbestand wo an zurückgesezten Wahllügen, leicht beschädigten Verdrehungen nnd feinsten, aber bei der Pressung verunglückten Parteitoilettenfeifen ſpott­billig unter dem Kostenpreise ausverkauft wird.

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Damals

Eine Ausnahme in der liberalen Presse bildet die Bolts- Zeitung", die recht aus Herzensgrunde Hurra, wir haben verloren!" auszurufen scheint. Wenn man die Jämmerlichkeit des freisinnigen Wahlschachers bedenkt, so läßt sich diese Stimmung wohl verstehen, die sich in folgenden Sägen ausspricht:

Aber gerade diese Jämmerlichkeit sollte uns erinnern, daß abhing, ob wir oder jene den zweiten Wahlkreis im Reichs­ tag vertreten. Wir dürfen über dem Sieg nicht vergessen, daß es gilt, diesen Reichstagsfiiz für immer zu behaupten, so daß mir nicht mehr von dem Zufall einer kleinen Zahlendifferenz abhängen, sondern wissen, daß der Wahlkreis unser ist, unter Ausgestaltung unserer Organisation. Schauen wir eine Weile allen Umständen. Dazu aber bedarf es der unermüdlichen beluftigt dem Possenspiel der Blamierten zu, erfreuen wir uns genießend des Sieges dann aber von neuem:

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An die Arbeit! An die Arbeit!

Politische Neberlicht.

Berlin , den 12. April.

Der Reichstag

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Die Debatte wurde von dem Staatssekretär der Reichs­post Herrn v. Podbielski eröffnet, der zu seinem Glück nicht bloß den bösen Rheumatismus, sondern auch die noch böseren Schneidigkeits- Allüren los geworden zu sein scheint. Wenigstens für den Augenblick. Es giebt leider tüdische Strant­heiten, die wiederkehren.

Dem Freifinn bleibt es durch den gestrigen Ausfall der Wahl erspart, für die Stichwahl um die reaktionären Stimmen zu buhlen. Gegen alle reaktionären Vorlagen aber wird der Diesmal verdient Herr v. Podbielsti in jedem Falle Lob. gestern gewählte Abg. Fischer zuverlässig stimmen, so daß sich auch Zunächst führte er für seine Person eine recht glückliche Neuerung der geschlagene Freifinn mit dem Resultat wird abfinden können. Herr ein: in lobenswerter Selbsterkenntnis hatte er begriffen, Kreitling ist, da ihm das erstrebte parlamentarische Doppelmandat nicht daß die freie Rede ein recht gefährliches Instrument ist, mit teil geworden, nunmehr, in der Lage, sein Stadtverordneten- und

zu fein Landtagsmandat unbeeinflußt durch die schweren Pflichten dem man bei ungeschickten Gebräuchen sich arg schneiden eines Reichstagsmandats wahrzunehmen." kann, und er hatte deshalb seine Rede hübsch aufgeschrieben

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Was den Freifinn anbetrifft, so erinnert auch der Ausfall der oder aufschreiben lassen. Seiner Bitte, fie ablesen zu dürfen, Der Thatbestand selbst ist so klar und unzweideutig, daß geftrigen Wahl wieder daran, daß die freisimmige Boltspartei nicht wurde freudig im allerseitigen Interesse willfahrt. Für die man meinen sollte, teine Kunst der Entstellung ber- im stande ist, auch mur einen einzigen von sämtlichen Zukunft schlagen wir Herrn von Podbielski noch eine Ver­möchte ihn zu verdunkeln: Der Wahlsieg der 397 Reichstags- Wahlkreisen aus eigener Kraft zu gewinnen. Die besserung seiner Verbesserung vor, nämlich, daß er die Reden Socialdemokratie, so muß ehrliche Unbefangenheit Gründe dafür haben wir oft genug erörtert. Aber Besserung ist bruden und den Mitgliedern des Reichstages rechtzeitig, zugeben, ist überraschend glänzend. Wir gestehen, vor der Hand nicht zu erwarten. Es wird fortgewurstelt. daß wir dem Ergebnis ziemlich besorgt entgegen gesehen haben. Teicht lesbaren Wahlziffern den Gipfel der Unwahrhaftigkeit, und für den Reichstag ein entschiedener Gewinn wäre. Erreichen die liberalen Blätter in Verrenkungen der so. h. spätestens am Tage vor der Verhandlung, zustellen läßt. Dann braucht er sie nicht abzulesen was für ihn Abgesehen von der allgemeinen Wahlmüdigkeit, die das Zeichen der Nachwahlen zu sein pflegt, war die Wahl nach den alten so freibt das heutige Hauptorgan der Berliner Bewegung" Außerdem muß anerkannt werden, daß Herr von Bod­Listen für uns so ungünstig wie möglich. Der Oftober- eitel Narrenpossen. Man kennt die psychiatrische Erscheinung, bielski in seinen Ausführungen durchaus sachlich war, und mit und April- Umzug lag zwischen den beiden Wahlen, und fidel werden. In dieser Verfassung schöpft die Staatsbürger- Genossen Singer nicht ganz unverdächtig erschienen ist. Das daß Menschen nach schweren Schicksalsschlägen unheilbar einer biedermännischen Harmlosigkeit auftrat, die unferem die Wohnungsverschiebungen waren gerade diesmal außer ordentlich stark. Wir hatten uns auf einen Rückgang von Beitung" folgende Moral aus dem Wahlergebnis ab: 4000-5000 Stimmen gefaßt gemacht, der allein auf das Umzugs­Ein Gutes aber hat das gestrige Wahlresultat troz allem: Es wird Klarheit schaffen und denen, die noch sehen wollen, die fonto zu sehen war. Wenn wir trotzdem hinter der Haupt- Augen öffnen. Nur der antisemitische Gedante vermag die wahl nur um 1900 Stimmen zurückgeblieben sind, so schreiben nationalgefimte Berliner Wählerschaft zu einigen; nur durch ihn wir dieses überaus günstige Ergebnis in erster Linie der be- wird sie siegen!" geisterten Arbeitswilligkeit" unserer Genossen, sodann den Man darf nicht vergessen: der Abgott der Staatsbürgerin, befeuernden Wirkungen des Zuchthauskurses zu, endlich aber der Dreschgraf Pückler, taudidierte ant Dienstag höchstselbst, principiellen Standpunkt unserer Partei in Bezug auf das auch dem Umstande, daß die wahrhaft Freisinnigen, die und der in ihm vereinigte antisemitische Gedanke verdichtete Verhältnis des postalischen Staats- und Privat betriebs, fümmerlichen Reste bürgerlicher Demokratie, angewidert durch sich in 120 Stimmen. und in Bezug auf die Frage der Entschädigung der Privat­

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Nähere über die Vorlesung des Herrn Staatssekretärs des Reichspostamts und über die Debatte, welche sich daran knüpfte, findet der Leser in unserem Reichstagsbericht. Für unsere Partei sprach Singer, der nicht bloß den technischen und geschäftlichen Teil der Vorlage, ohne sich in Einzelheiten zu verlieren, aufs gründlichste behandelte, sondern auch den