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posten ebenso far wie scharf zum Ausdruck brachte. Unserer Partei ist bekanntlich von deutsch - freifinniger Seite der demagogisch terlogene Vorwurf gemacht worden, wir Die bentschen Friedensturteltauben, Socialdemokraten fümmerten uns nicht um die Taufende von welche die deutsche Regierung nach dem Haag ausfliegen läßt, die Existenzen, die durch das Postmonopol zerstört würden. Wie Herren v. Stengel und Born, entstammen der gleichen Zucht. die meisten uns gemachten Vorwürfe ist dies das Gegen: Delegation feines Gefährten, des Professors Born, ist nicht mehr geHerrn v. Stengel haben wir genügend gewürdigt. Aber auch die teil der Wahrheit und nur auf die Gegner, nicht auf eignet, die Saager Konferenz als Absurdität erscheinen zu laffen. uns zutreffend. Was die Bribat gesellschaften Die demokratische Münchener Freie Presse" widmet dem zweiten angeht, so find das kapitalistische Unternehmungen, folgende Charakteristik: die des Schußes aller kapitalistischen Parteien gewiß sind, und also, wie Singer ausführte, unseres besonderen Schußes gar nicht bedürftig sind. Anders die Angestellten jener Gesellschaften; für sie ist in der Regierungsvorlage höchst mangelhaft gesorgt. Statt einer Entschädigung bietet man ihnen ein Almosen. Die Entschädigung wird ratenweise verzettelt, so daß der Empfänger nichts damit anzufangen vermag. Vor allem aber muß Sorge getragen werden, daß die Leute in der Staatspost untergebracht werden, und zwar unter Anrechnung ihrer Dienstjahre in den Privatgesellschaften.
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Auch unsere Fraktion ist für Verweisung der Vorlage an eine Kommission, welche alle einschlägigen Punkte genau prüfen wird. Da die Regierung entgegenkommend zu sein zu scheint, fann erwartet werden, daß die Kommission eine auch für uns annehmbare Arbeit liefert.
Morgen Fortsetzung der Debatte.
Regis voluntas.
Es ist ein erbauliches Schauspiel, zu beobachten, in welcher Weise in den zwischen den Spekulanten entbrannten Kampf um den Berlin - Stettiner Kanal die Person des Kaisers hineingezogen wird, nod quilts Tod Die Korrespondenz, die zuerst die Aeußerung des Kaisers zu Gunsten des Oftfanals der Oeffentlichkeit unterbreitet hat, schreibt neuerdings:
Der Bericht des für die Durchführung des Ofttanat- Projekts fämpfenden Direktors Neumann von der Victoria- Speicher-.- G. in der in Oberschöneweide abgehaltenen Bersammlung der OberfpreeInteressenten hat allgemein das größte Aufsehen erregt. Es waren wohl bisher Andeutungen über eine angeblich bereits getroffene Stellungnahme des Kaisers zu Gunsten des Ost- Projekts in die Oeffentlichkeit gebracht worden, aber fle wurden bisher immer als nicht den Thatsachen entsprechend wieder dementiert. Herr Direktor Neumann selbst gab in der Versammlung zu, daß die ersten Nachrichten von dem Eintreten des Kaisers für die Oftlinie durch bie Anhänger dieses Projekts in die Presse lanciert feien, daß sie aber, um Verstimmungen zu vermeiden, abfichtlich I au wiedergegeben seien. Ueber den Verlauf der Audienz selbst berichtete Herr Neumann folgendermaßen:
Zugegen waren außer dem früheren Oberpräsidenten Grafen Stolberg- Wernigerode und mir noch Herzog Ernst Günther und die Minister Thielen und v. Hammerstein. Nach einer kurzen Einleitung des Herzogs, in der er sich über die respektswidrige Saltung der Wefttanal- Anhänger beklagte, nahm ich das Wort, um 20 Minuten Yang dem Kaiser Vortrag zu halten und ihm alles zu sagen, was fein landes väterlides era hätte gewinnen fönnen. Insbesondere habe ich auf die Schädigung der Jagdreviere durch den Westkanal hingewiesen und das voltswirtschaftliche Interesse ber Anlage des Ostfanals betont. Nach mir sprachen die Minister Thielen und v. Hammerstein, die beide zwar das volkswirtschaftliche Interesse in gewiffem Sinne zugaben, aber im ganzen sich nicht für die Ostfinie erwärmt zeigten. Besonders hob Minister Thielen hervor, daß die Bewohner des Oberbruchs ganz und gar gegen den Ofttanal wären. Danach sprach der Kaiser und feste in einer über eine Viertelstunde dauernden Rede den zur Audieng befohlenen Herren seinen Standpunkt auseinander".
Hierbei soll nach dem Bericht des Direktors Neumann der Monarch, wie bereits berichtet, gesagt haben:
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Meine Herren, wenn jemand glaubt, daß ich für die Erbaung der Doppellinie einen Pfennig geben würde, irrt er sich. Den Grunewald und die Jungfernhaide brauche ich für andere Zwecke, da gehört teine Industrie hin. Ich will in meinem Hause fein Projekt für den Westkanal haben. Wenn da im Oderbruch eine Handvoll Lente gegen den Ostkanal ist, das schadet garnichts. Meine Herren, ich muß aber die Stimmen haben für den Oftkanal, ich allein kann die Initiative nicht ergreifen."
Gemäß diefen Worten des Landesherrn müsse, so meinte Direktor Neumann, eine träftige Agitation der an dem Zustande kommen des Ostkanals direkt Interessierten zu Gunsten der Linie entfaltet werden. Unter dem Eindruck dieser Worte faßten sodann die versammelten Oberspree Interessenten eine einstimmige Resolution zu Gunsten des Ofttanals."
Bemerkenswert ist, daß die verantwortlichen Minister Thielen und Hammerstein Gegner des vom Kaiser begünstigten Ostkanal- Projekts sind. Sie werden also, trotz der erfolgreichen Argumentation des Herrn Neumann, keine Vorlage dem Landtage unterbreiten, die den Anschauungen des recht ungeniert über die verantwortliche Regierung hinweg ratgebenden" Herrn entsprechen dürfte.
Prof. Born, dem großen Bublifum wohl in Erinnerung als Bertreter der preußischen Auffaffung in der Lippeschen Frage und bamals von Prof. Mar Seydel arg zerzauft, ist einer der Führer der Konfervativen in Königsberg , inmitten des ostelbischen Junkertums, wo doch sonst manchen nach westdeutschen Bes griffen tonservativen Männern die Lust zur Parteizugehörigkeit vergeht. Als Gelehrter, als Staats- und Völkerrechtslehrer, bertritt er unter anderem die Anschauung, daß völkerrechtliche Verträge nur eine moralliche, feine Rechtswirtung haben und teine völkerrechtliche Rechtsverpflichtung erzeugen, daß der Staat, infolge seiner Souveränität sich durch Vertrag über
der größte Teil des Völkerrechts eschränken tönne. Damit ist
halb ist, neben einer Reaktion gegen das der ganzen Zeit eigene ungesunde Drängen in höhere Berufsklassen, zur Befriedigung des thatsächlichen Bedürfnisses eine Aenderung in der Mädchenbildung anzustreben a) durch Fortbildung der Töchter der handarbeitenden Klassen zur besseren Vorbereitung auf den häuslichen Beruf, b) durch gewerbliche Mittelschulen für Töchter,' c) durch Ermöglichung einer entsprechenden Vorbildung derjenigen Mädchen, welche sich dem ärztlichen Beruf widmen wollen oder dem höheren Lehrfach. 6. Bei allen Veränderungen ist den Anforderungen der weiblichen Natur Rechnung zu tragen- im Bildungswesen vermöge einer durchgehenden Sonderung aller höheren Lehranstalten, von denen für die männ liche Jugend im Beruf durch möglichste Fernhaltung von dem Parteitreiben des öffentlichen Lebens. 7. Positiv hat die deutsche christliche Frauenwelt weitgehende Vereinigungen anzustreben a) zur Hebung der Geschlechtsgenoffinnen in jedem Stande auf christlicher Grundlage, b) zum Schuß der Schuhbedürftigen, wozu auch das Eindringen der Frau in die Aemter der Armenpflege, des Fabrikinspektorats und dergleichen zu ver langen ist, c) zum Kampf gegen alle Schädigungen des Familienlebens, auch durch Pflanzung eines einfachen und wahrhaft weiblichen Sinnes."
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Es dürfte ein vergebliches Mühen sein, die Köpfe, die in dieser feinen ungeeigneteren juristischen Beirat geben fann für eine Weise die Frauenfrage traftieren, einzurenfen. Den Leitsäßen des Konferenz, bie bas Völkerrecht mehr entwideln, bindende Rechts- Greifswalder Theologen entsprachen im Geiste auch die Debatten. normen aufstellen Stöder schloß Predigt: Gott verhüte, daß die Frauen und überhaupt der weiteren ng des Rechts über die Sphäre nationaler Souveränität hinaus dienen frage von Kräften bearbeitet und gelöst werde, die nicht glauben an soll, ist ohne weiteres llar." Gott und unseren Heiland. Möchte diese Versammlung ein Gruß Unter diesen Umständen lassen sich die Verhandlungen der sein und ein Ruf an die christlichen Schwestern: ertennet bie Dinge Friedenskonferenz giemlich zuverlässig vorausahnen. Unser Magde - in ihrer großen Bedeutsamkeit für den Haushalt der ganzen Mensch burger Parteiblatt hat sich das Verdienst erworben, die gefantte heit und setzt eure ganze Kraft an die Lösung dieser wichtigen tonfurrenz" aus dem Felbe zu schlagen, indem es bereits jest über Frage geld and ind mento den Hergang der Friedensdiskussion telegraphisch Bericht erstattet. Ein Arzt, Dr. Vogel, verwarf das medizinische Studium Danach hat Prof. v. Stengel bei der Eröffnung des Kongresses der Frauen. Die Folge der Eröffnung dieses Berufes für die folgende waffentlirrende Ansprache gehalten: Frauen würde fein eine große Not des ärztlichen Standes, in erster
befrage bon straften bearbeitet und geföft werbe, sie nicht glauben an
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Erlauchte, edle und geehrte Herren des In- und Auslandes! Linie in der Stadt. Und doch hängt das Wohl der Nation auch Wir tagen geheim, find also ganz unter uns. Der offenen Aus- von der Güte dieses Standes ab. Wie nun, wenn weibliche Aerzte sprache steht nichts mehr im Wege. Die Anregung des erhabenen nicht fittlich intatt wären? Sittlich nicht intatte weib Baren, Sr. Majestät des Kaisers Nikolaus, hat uns hier zusammen- liche Mergte wären eine größere Gefahr, als geführt. Er hat in seiner unbegrenzten Güte und Nachgiebigkeit fittlich nicht intatte Männer.( Buruf einer weiblichen dem weichlichen Sinne unserer Beit, wie er namentlich von den Stimme: Unerhört!)
die Thesen des
Socialrevolutionären aller Zonen und den verschwommenen Demo- Die Versammlung genehmigte schließlich kraten der westlichen Unkultur propagiert wird. einmal Konzessionen Referenten und billigte auch die folgenden Säße Stöders: machen und die Idee der Abrüstung der Völker anregen wollen. Das Wort der Schrift: Das Weib schweige in der Gemeinde," Ich betone noch einmal, wir sind unter uns. Wir fühlen versagt der Frau ausschließlich die Verkündigung des Wortes, das uns daher einig in dem unerschütterlichen Bewußtsein, daß öffentliche Gebet und die Austeilung der Sakramente im Gottesjebe brüstung ein 8eichen tindischer Schwäche dienste der Gemeinde. Dagegen fagt es nichts über die Grenzen und jede Agitation für den Frieden eine verderbliche aus, innerhalb deren die Frau sich am öffentlichen Leben beteiligen Dufetei ist. Wir wissen alle, daß die Kriege notwendig find, barf. Die bon der Schrift geforderte Unterordnung des Weibes daß fie einen hohen erzicherischen Wert befizen und eine fultur unter den Mann gilt nur von dem ehelichen Verhältnis, in welchem fördernde Mission ausüben( Beifall auf allen Bolstersesseln; die von dem Mann nach dem Vorbild Chrifti geforderte Liebe nur Graf Murawview blidt verlegen auf seinen Brillantring). bie notwendige Ergänzung dazu bildet. Dagegen ist durch jenes Der Krieg, meine erlauchten, edlen und geehrten Herren, Gebot ber Unterordnung der Wettbewerb des Weibes mit dem ist der Prüfftein für ben politischen, phyfischen und Mann im Ringen nach einem Lebensberuf nach teiner Seite hin geistigen Wert eines Boltes Volkes und eines Staates; darin ausgeschloffen."
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find wir, dente ich, einer Meinung.( Braufender Beifall: Daß sich die Frommen überhaupt mit der Frauenfrage befassen, Hochrufe.) Wir können es daher schwer entscheiben, ob es mehr ist ein nicht unwichtiges Symptom der allgemeinen Gährung. Den Wahnwiz oder Verbrechen ist, wenn bei einer solchen Herren droht die Frauenbetvegung über den Kopf zu wachsen. Mit Richtung unserer Köpfe die Socialrevolutionäre und Demokraten, der steigenden Aufklärung der weiblichen Bevölkerung ab entschwindet die Umstürzler und Nihilisten darauf ausgehen, unseren Völkern ihnen ihre sicherste Stundschaft. Darum versuchen sie jetzt, die ringende den waffenfreudigen und friegerischen Sinn zu nehmen. Denken Frauenkraft für ihre Betriebe zu verwerten. Sie machen KonSie an Amerita und Spanien , an Japan und China ! Wie herrlich geffionen, um nicht alles zu verlieren. Aber die Dinge find be waren die Tage, an denen Kriegsbotschaften durch die Länder reits zu weit gedichen. Ihr halbes Entgegenkommen wird ihnen eilten! Einig find wir daher in der Gewißheit, daß der erhabene nichts mehr nüßen. Im Gegenteil, indem fie principiell die Berech Bar, Se. Majeftät Kaifer Nikolaus, mit seinen Abriftungsvor tigung der Frauenbewegung augestehen, entgleiten ihnen die Frauen, fchlägen an berartige Konsequenzen zu allerlegt gedacht hat. Das immer mehr. Was sie wünschen, wird den Frommen nicht mehr gebeweisen schon seine ununterbrochenen frischen Rüftungen, die jedes lingen: Die Frauenbewegung ins Bett der firchlichen Orthodoxie abmoderne freie Mannesherz höher schlagen lassen.( Beifalltrampeln zuleiten. und Heilrufe.)
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Vom Centrum.
Einig sind wir selbstrebend auch in der Erkenntnis, daß es gleichgiltig ist, ob sich in einer Schlacht Tausende für ihr Vater Die Germania " befaßt sich mit der Rede Bebels in Jena land, für ihre Kulturmission opfern, oder ob wir hier im fleinen auf Grund unserer finngetreuen Wiedergabe derselben. Die Be Zirkel den Prüfstein für den physischen, politischen und geistigen merkungen, die das Centrumsblatt dabei über die MeinungsWert unserer Wölfer und Staaten liefern. Ich möchte sogar sagen, Auseinandersetzungen innerhalb der Socialdemokratie macht, geben daß der Kampf folcher Männer, wie sie hier zusammen- uns keinen Anlaß zu einer Erwiderung, denn sie sind nicht besser, gekommen find, Brust gegen Brust, weit verdienstvoller ist; erhält als was die bürgerliche Presse im allgemeinen über diese Dinge, doch in den Massengefechten der Mut des einzelnen, das höchste zurechtstümpert. Aber die Germania " fühlt sich noch besonders Ideal, das uns das scheidende Jahrhundert beschert hat, getroffen durch einige Worte Bebels über das Wesen der Centrums erfahrungsgemäß nicht den erforderlichen Raum für seine Be- partei, und darauf erwidert fie: thätigung.( Lautlose Stille; die Delegierten messen beklommen Bemerkenswert in der ausführlichen Wiedergabe ihre und der Nachbarn Muskelstärke.) Ich schlage daher vor, daß wir drei Ausschüsse bilden: einen für das fleinkalibrige Gewehr, einen zweiten für gezogene Pistolen und einen Säbel. britten für krumme bestimmt, in welcher Kommission ein jeder von der ihm zugewiesenen Waffe Gebrauch zu machen hat. Nun auf zum Kampfe, erlauchte, edle und geehrte Herren, für unseren politischen, physischen, und geistigen Wert! Ich wähle das Kleinkalibrige. Seine Kultur mission hat die höchste Durchschlagstraft ( Allgemeines
Das Los
Durcheinander, Scharren mit den Fauteuils, wirre Rufe.)
der Jenenser Nebe Bebels ist auch das Geständnis, daß die Social demokratie eine einseitige Selassen und Interessenvertretung ist. Freilich hat daran niemand bisher gezweifelt, aber soloffen ist das von socialdemokratischer Seite felten ausgesprochen worden. Wie ist diese einseitige Klassen- und Interessenvertretung seitens ber Socialdemokratie mit dem Verfassungsgrundsake in Ein tlang zu bringen, daß die Abgeordneten die Vertreter des ganzen Woltes sein sollen? Wie können die socialdemokratischen Abgeordneten fortan noch Vertretern anderer Parteien vorhalten, daß dieselben einseitige agrarische oder kapitalistische Interessen verträten? Vom Centrum hat Herr Bebel das allerdings nicht behaupten können, vielmehr zugestehen müssen, daß das Centrum die verschiedensten Bevölkerungsschichten, die es repräsentiert, vertritt. Das ist eine Anerkennung für das Centrum kann, daß Bebel dem Centrum einen Eiertanz" vorwirft. Gewiß, es ist nicht so leicht, bie Interessen aller Bevölkerungsschichten zu bertreten und bei widerstreitenden Interessen einen gerechten Ausgleich zu finden, als nach bem Mufter der Socialdemokratie eine : einseitige Klaffen- und Interessenvertretung zu repräsentieren. Von einem„ Auseinanderfallen" des Centrums tann aber doch wahrhaftig feine Rede sein."
Hier bricht leider, so fügt das Blatt hinzu, das Telegramım unseres Haager Special Korrespondenten ab. Wir wären außer stande, über ben Ausgang der Rüstungen auf der Abrüftungskonferenz zu berichten, wenn uns nicht turz vor Schluß der Redaktion bie Berliner oft zu Hilfe tame. Der große Schleifstein bringt indaus feindlichem Munde, die auch dadurch nicht abgeschwächt werden Die Angelegenheit hat deshalb ein erhebliches politisches einem uns telephonisch übersandten Extrablatt folgendes Telegramm Intereffe, weil sie einen intimen Einblid hinter die Souliffen aus dem Gaag vom 20. Mai: unferer Regierung gewährt, weil sie zeigt, wie bei uns bie hat sich auf der Abrüstungskonferenz, wie ich aus absolut zu" Der politische, physische und geistige Wert des deutschen Bolles gefeggebertsche Thätigkeit angeregt wird.-
Wider den Miquelismus.
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165dberläffiger Quelle erfahre, glänzend be to ahrt. Unser Ver treter, Herr Profeffor Frhr. v. Stengel Wünchen, blieb allein auf der Wahlstatt; alle anderen Delegierten waren Man schreibt uns aus Baden: abgereist, bevor die Waffen unserer Kultur nach der Stengelschen Gegenwärtig spukt wieder südlich des Mains der Geist Ansprache herbeigeschafft werben fonnten. Herr v. Stengel schoß der Reichsverdrossenheit. Was dieser böse Geist schon alles abwechselnd mit Modell 88 und einer gezogenen Reiterpistole; in in seinen Bann genommen, zeigt am besten das Organ der den Zwischenräumen hieb er mit dem krummen Säbel Quarten und tonservativen Partei, welches eine ganz hecerische" Kerzen durch die Luft. Der Ruhm Deutschlands burch zittert die Welt!" Sprache führt. Das hat Herr b. Miquel mit seiner annerie- to hit out anumit renden Eisenbahnpolitit beranlaßt, welche schon im Die Frommen und die Frauen. Dezember 1897 in der II. badischen Kammer zu einer heftigen Die Freie tirchlich soziale Konferens, bie am Abwehr Anlaß bot. Heute verschärft die in der badischen Dienstag in Berlin eröffnet wurde, hat sich diesmal mit der Residenz erscheinende konservative, Badische Landpost" ranenfrage beschäftigt. Prof. v. Nathusius( Greifswald ) die antipreußische Stimmung durch einen Artikel, worin legte seinem Referat folgende Leitfäße zu Grunde: es heißt:
Wäre Preußen ein Staat mit bollsfreundlicher Tarifpolitit, so würde uns die zunehmende preußische Eisenbahn- Machtfülle teine Beschwerden machen. Aber in Preußen blüt ein rück fichtslofer Fiskalismus; je mehr die preußische Machtsphäre wächst, desto geringer werden die Aussichten für eine volkswirte schaftlich geartete Tarifpolitik und desto mehr ist die Gefahr zu befürchten, daß auch das bißchen Fortschritt bei uns in Baden von der rauhen Hand des allmächtigen Miquel gerknickt wird... Darum: Konsuln, habt Acht!"
Und die Konsuln gaben sich bereits das Wort, auf dem parlamentarischen Posten zu sein. Von sämtlichen Fraktionen der Zweiten Kammer unterzeichnet, ist dieser Tage eine Interpellation an die Regierung gerichtet worden und so erschallt der Protest, den bereits der württembergische Ministerpräsident Freiherr v. Mittnacht gegen die preußische Bahnannegionsgelüfte gerichtet hat, auch in Baden.
Es ist eine Fronie des Schicksals, wenn heute der Ruf nach einer Allianz der füddeutschen Staaten" zu einem
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von Preußen unabhängigen Vorgehen von Herrn b. Mittnacht ausgeht und als Alarmsignal von den Nationalliberalen der badischen Kammer weiter gegeben wird!
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Selten soll so offen ausgesprochen worden sein, daß die Socialdemokratie eine einseitige Slaffen und Interessenvertretung" sei. Wir glauben, unser Fremd Bebel felbst wird es ablehnen, die ihm nachgerühmte seltene Cffenheit bewährt zu haben, denn thatsächlich hat unsere Partei sich stets ebenso oder ähnlich wie Bebel ausgesprochen und bei den gegenwärtigen Diskussionen innerhalb unserer Partei ist diese Auffaffung völlig außer Frage.
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Num fegt die Germania" aber bie socialdemokratische Klaffenvertretung auf gleiche Stufe mit einseitig agrarischer oder kapitalisti fcher Interessenvertretung und fährt das schwere Geschlitz des Verfaffungsgrundsages auf, daß die Abgeordneten Vertreter des ganzen Boltes sein sollen. Das Centrum allein erscheint als verfassungs1. Die Frauenfrage von heute hat ihren tiefsten Grund nicht treue Partei, denn es vertrete die verschiedensten Bevölkerungs in vorübergehenden Notständen, sondern in der allgemeinen, schon schichten, also das ganze Bolt. Das fatholische Organ irrt aber bom Naturrecht aufgeworfenen Frage nach der Vernünftigkeit der sehr, wenn es meint, Bebel habe ihm damit eine Anerkennung geschichtlich gewordenen Beschränkungen der Freiheit des Einzelnen. ausgesprochen. Wäre Bebel näher auf den Gegenstand eingegangen, 2. Der Standpunkt ist daher zu nehmen auf der von so würde die Germania" sicherlich wenig Freude an seinen AusGott gefegten Ordnung des Frauenlebens. Die führungen gehabt haben. felbe ist uns durch die heilige Schrift und die weibliche Natur Die agrarische Bewegung ist gewiß eine sehr einseitige Interessent selbst in ihren Grundlinien erkennbar. Ihnen hat sich die sociale bewegung und ihre Vertreter selbst schenen vor der Heuchelei zuriick, Ordnung, soweit das in diesem unvollkommenen Leben überhaupt fich als Vertreter des ganzen Wolte aufzuspielen. Anders das möglich ist, einzufügen. 3. Entsprechend der förperlichen Be- Centrum. Seine Schlangenschlauheit glaubt dieser Heuchelei ge schaffenheit und Aufgabe der Frau, hat sie auch eine geistige von wachsen zu sein. Als wäre das Centrum nicht eine der männlichen verschiedene Anlage. Deren eigentümliche Vorzüge einseitige Interessenvertretung wie nur irgend find allerdings nur bei einer richtigen Schäzung der Seelen- eine andere Partei, nämlich die Vertretung der höchst vermögen überhaupt zu erkennen, und sie würben bei einer materiellen Machtintereffen der fatholischen Seteriset. Ignorierung des Unterschiedes verloren gehen zum Schaden der Und diese Interessenvertretung allein ist ist es, welche der Wenn die Germania" Frau und der menschlichen Gesellschaft. 4. Bei dem vor Centrumspartei Zusammenhalt giebt. Ruhmeslied fingt, bertrete alle fie handenen Ueberschuß der weiblichen Bevölkerung über die männ ihrer Partei das liche machen sich die Umwälzungen im wirtschaftlichen Leben ganz Bevölkerungsschichten, so legt sie damit nur gengnis ab besonders fühlbar auf dem Arbeitsgebiet der Frau, welches für die natürliche Befähigung der Partei, im Mantel der eine zum Teil ganz neue Gestaltung anzunehmen ge- Scheinheiligkeit einherzustolzieren. Niemand famt zweien Herren nötigt ist. Die Frauen ber niederen Stände dienen" fagt die Bibel, aber das fromme Centrum giebt vor, werden mit Arbeit überlastet und bedürfen des Schutzes pielen Herren zu gleicher Stumde dienen zu wollen. der Gesellschaft, die Frauen der höheren Stände bedürfen Centrum ist agrarisch, es fördert aber auch die Industrie; das der Eröffnung neuer Erwerbsgebiete. 5. Des Centrum dient der Entwicklung der modernen Technit, es rettet aber
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